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Die
Erfindung betrifft eine Batterieträgeranordnung mit einer Halterung
für eine
Fahrzeugbatterie und mit einem Komponententräger, der mindestens ein elektrisches
und/oder elektronisches Bauteil trägt und der in betriebsgemäßer Position
in einer Geschlossen-Stellung den Batterieträger überdeckt.
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In
den vergangenen Jahren ist bei Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenkraftfahrzeugen,
ein Designtrend zu vergrößerten und
in ihrem Ansatz weit nach vorn in den Bereich der Motorhaube gezogenen
Frontscheiben zu beobachten. Andererseits sind bereits geltende
bzw. zu erwartende Sicherheitsvorschriften zu beachten, die eine
frontseitige Kollision mit Fußgängern betreffen
und deren Restriktionen ebenfalls die Gestaltung der Fahrzeugfrontpartie
beeinflussen. Schließlich
stellt auch der zunehmend designbewusste Kunde mit seinem Wunsch nach
einer schnittig, keilförmig
gestalteten Fahrzeugfrontpartie zusätzliche Ansprüche, die
die Gestaltungsfreiheit begrenzen.
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Diese
und weitere Einflussfaktoren führen dazu,
dass im Motorraum moderner Fahrzeuge eine außerordentlich hohe Packungsdichte
herrscht und nahezu jeder verfügbare
Bauraum optimal ausgenutzt werden muss. Diesem Trend steht gegenüber die
Forderung nach leichter Zugänglichkeit
zu den Fahrzeugaggregaten, insbesondere zu den wartungsbedürftigen
und verschleißbehafteten
Komponenten. Eine wesentliche Komponente, zu der ein leichter Zugang
gewährleistet
sein muss, ist die Fahrzeugbatterie.
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Aus
der Internationalen Patentanmeldung geht eine Batterieträgeranordnung
der eingangs genannten Art hervor, die auf die Optimierung einer
Einrichtung zur Batteriezustandserkennung gerichtet ist. Die
WO 2006/005313 A1 widmet
sich dabei dem Problem, dass zur Zustandserkennung erforderliche Komponenten
und dazugehörige
Auswertelektronik häufig
in die Fahrzeugbatterie integriert wurden mit der Folge, dass beim
Austausch bzw. bei der Verschrottung der Fahrzeugbatterie auch diese
Komponenten mit entsorgt wurden. Beim Batterieaustausch musste deshalb
die Ersatzbatterie entsprechend kostenaufwendig mit diesen Komponenten
ausgerüstete sein.
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Unter
diesem Aspekt sieht die
WO 2006/005313
A1 eine Trennung dahingehend vor, dass nur noch die unbedingt
in Batterienähe
anzuordnenden Komponenten (wie z.B. Sensoren zur Elektrolytdichte-Messung)
in die Batterie integriert sind, während die übrigen Komponenten in einem Deckel
eines Wärmeisolationskastens
für die
Batterie angeordnet sind. Der Deckel weist Polanschlüsse auf,
die zu den Polanschlüssen
der innen liegenden Batterie passen und so ineinander greifen, dass
beim im Wesentlichen vertikalen Aufsetzen des Deckels eine mechanisch
und elektrisch ausreichend sichere Verbindung entsteht.
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Die
WO 2006/005313 A1 adressiert
dagegen nicht die Problematik der Benutzerfreundlichkeit, der leichten
Zugänglichkeit
der Batterie und insbesondere der optimalen Nutzung des vorhandenen
Motorraumes zur Unterbringung von Fahrzeugkomponenten.
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Vor
diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, eine Batterieträgeranordnung
anzugeben, mit der oberhalb der Batterie befindlicher Bauraum innerhalb
des Motorraums optimal genutzt wird, ohne dass damit eine Beeinträchtigung
etwaiger Montage/Demontagearbeiten oder Wartungsarbeiten an der
Batterie oder des Benutzerkomforts verbunden sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer
Batterieträgeranordnung
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass das Bauteil auf der
Außenseite
des Komponententrägers
angeordnet ist, so dass es sich in der betriebsgemäßen Position
in einen Bauraum oberhalb des Komponententrägers erstreckt.
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In
der Geschlossen-Stellung bedeckt der Komponententräger vorteilhafterweise
die Batterie und schließt
die bevorzugt als Aufnahmeschale oder Wärmeisolationskasten ausgebildete
Batteriehalterung oberseitig ab. Dabei sind bevorzugt die Batteriepole
von dem Komponententräger
bedeckt und damit vor Außeneinflüssen geschützt. Zur
Kontaktierung der Batterie können
durch entsprechende Ausnehmungen in dem Komponententräger führende Anschlusskabel
vorgesehen sein.
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Mit
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der
Batterieträgeranordnung
sind verschiedene Vorteile verbunden und zusätzliche, weitere Vorzüge erzielbar.
Ein erster wesentlicher Vorteil besteht darin, dass der Bauraumbedarf
für elektronische
oder elektrische Bauteile oder Komponenten durch die Nutzung des
Motorraumes oberhalb der Batterie befriedigt werden kann. Dabei
kann das Bauteil auch teilweise oder ganz in den Komponententräger eingebettet
oder von diesem umgeben sein.
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In
vorteilhafter Weise ist für
den Nutzer bzw. das Wartungspotential eine Batteriewartung und/oder
ein Batterieaustausch dadurch leicht möglich, dass die Batterie einfach
zugänglich
bleibt.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass der Komponententräger bei
der Fahrzeugfertigung vorab mit den entsprechenden Bauteilen bestückt und
beschaltet werden kann.
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Eine
für die
Handhabung des Komponententrägers
besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht ein Scharnier
vor, das eine Schwenkbewegung des Komponententrägers relativ zu der Halterung
aus der Geschlossen-Stellung in eine Offen-Stellung bewirkt, in
der die Batterie einsetzbar oder entnehmbar ist.
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Das
Verschwenken des Komponententrägers
zwischen der die Batterie abdeckenden Geschlossen-Stellung und der
für Wartungszwecke
einzunehmenden Offen-Stellung ist durch das Scharnierelement in
einfacher Weise realisiert Dabei ist besonders vorteilhaft, dass
die Verschwenkbewegung entlang einer durch das Scharnier und die
Dimensionierung der beteiligten Elemente vorbestimmten Bewegungsbahn
erfolgt. Der für
die Schwenkbewegung erforderliche Bewegungsraum ist damit vorbestimmt und
kann konstruktiv von Bewegungshindernissen freigehalten werden.
Damit ist eine Beschädigung des
Komponententrägers
bzw. der von ihm aufgenommenen Bauteile – und zwar unabhängig von
der Erfahrung und Geschicklichkeit des Kunden und/oder des Wartungspersonals – gewährleistet. Das
Verschwenken gewährleistet,
dass die Verbindung und die Orientierung des Komponententrägers relativ
zur Halterung der Batterie auch in der Offen-Stellung beibehalten
werden kann. Dies birgt den besonderen Vorteil, dass bei der anschließenden (erneuten)
Montage bzw. der Zurückführung des
Komponententrägers
in die betriebsgemäße Position
Verwechslungen der elektrischen Verbindungen oder Anschlüsse ausgeschlossen
sind. Denn während eine
falsche Montage der zur Batteriezustandsüberwachung gemäß der
WO 2006/005313 A1 vorgesehenen
Komponenten ungünstigstenfalls
zu einer fehlerhaften oder zum Ausfall der Batterieüberwachung führen kann,
könnte
eine Beschädigung
oder falsche Kontaktierung anderer Bauteile – wie beispielsweise Motorsteuergeräte – zu ganz
erheblichen Störungen und
Folgeschäden
führen.
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Eine
für die
Fahrzeugmontage besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Batterieträgeranordnung
sieht vor, dass das Scharnier ein komponententrägerseitiges Verbindungsteil aufweist,
das mit einem korrespondierenden halterungsseitigen Verbindungsteil
kooperiert. Das halterungsseitige Verbindungsteil kann besonders
bevorzugt an der Seite vorgesehen sein, wo auch die Kontaktierung
der Bauelemente vorgesehen ist.
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Besonders
bevorzugt ist das halterungsseitige Verbindungsteil ein Einsteckteil,
das in eine oder mehrere Tasche(n) eingesteckt wird. Nach dem Batterieeinbau
wird sodann der Komponententräger
in die Geschlossen-Stellung verschwenkt.
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Um
besonders hohe Anforderungen hinsichtlich der Steifigkeit und Dauerfestigkeit
zu erfüllen, können die
das Scharnierelement bildenden Elemente an belastungskritischen
Bereichen Versteifungsrippen aufweisen. Dem gemäß sind nach einer bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung die Verbindungsteile mit entsprechenden
Versteifungsrippen versehen.
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Besonders
bevorzugt und servicefreundlich ist es, wenn nach einer bevorzugten
Fortbildung der Erfindung das Bauteil mittels mitverschwenkender Steckverbinder
elektrisch mit außerhalb
angeordneten Komponenten kontaktiert ist. Die Steckverbindungen
müssen
dann nicht gelöst
werden, um die Batterie zugänglich
zu machen.
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Im
Hinblick auf die zuvor beschriebene, durch die Erfindung sichergestellte
Wartungsfreundlichkeit und Immunität gegen Montagefehler kann
bei der Erfindung besonders vorteilhaft das Bauteil ein (Motor-)Steuergerät sein oder
ein Steuergerät
umfassen.
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Um
den Komponententräger
in der betriebsgemäßen Position
(Geschlossen-Stellung) zuverlässig
an der Halterung zu befestigen, ist nach einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, dass der Komponententräger mit einem – an sich
bekannten und handelsüblichen – Schnellverschluss
in der Geschlossen-Stellung
fixiert ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert,
durch die neben den Vorteilen einer einfachen Montage der Komponenten
im Fertigungsprozess, einer besonders kostengünstigen Befestigung, optimierten
Kabelsatzlängen
und insbesondere einer einfachen Montage/Demontage der Batterie
weitere Vorteile ersichtlich werden.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Batterieträgeranordnung
nach vollständiger
Montage in „Geschlossen-Stellung",
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2 einen
Komponententräger,
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3 eine
Halterung für
eine Batterie,
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4 ein
an einem Komponententräger
vormontiertes Steuergerät
und
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5A und 5B eine
Batterieträgeranordnung
mit in die „Offen-Stellung" verschwenktem Komponententräger.
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Zur
besseren Übersicht
zeigt 1 die wesentlichen Bestandteile einer erfindungsgemäßen Batterieträgeranordnung.
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Eine
Halterung 1, die nachfolgend allgemein auch als Batterieträger bezeichnet
wird und die im Kunststoffspritzguss hergestellt ist, hat andeutungsweise
erkennbare Montagefüße 2 zur
Befestigung an einem nicht dargestellten Fahrzeugchassis. Mit dem Batterieträger 1 ist
in nachfolgend noch detailliert erläuterter Weise ein Komponententräger 3 über ein Scharnierelement 4 verbunden,
das eine Dreh- oder Schwenkachse 5 aufweist und definiert,
die im Wesentlichen parallel zu der Seitenkante 6 der in 1 vorderen
Längsseite 8 des
Batterieträgers 1 verläuft.
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Auf
der in Einbaulage im Wesentlichen nach oben weisenden und damit
eine Außenseite
der Anordnung bildenden Außenseite 9 des
Komponententrägers 3 ist
ein elektronisches Bauteil 10 mit einem Bauteilgehäuse 11 mittels
Schraub- oder Nietverbindungen 12 montiert.
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Die
Anordnung des Bauteils 10 auf der Außenseite nutzt den oberhalb
der Außenseite 9 des Komponententrägers verfügbaren Bauraum 13 höchsteffektiv.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Batterieträgeranordnung
kann nämlich der
sonst üblicherweise
zu Zwecken des Zugangs zur Batterie freizuhaltende Bereich genutzt
werden, Durch die nachfolgend noch erläuterte Verschwenkbarkeit des
Komponententrägers
bleibt die Zugänglichkeit
unbeeinträchtigt
und die Wartung der Batterie besonders komfortabel.
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2 zeigt
separat den Komponententräger 3 mit
Befestigungspunkten 20 für die im Zusammenhang mit 1 bereits
angesprochene Befestigung der Baueinheit 10 auf der Außenseite 9,
d.h. der Oberseite 22 des Komponententrägers. Der Komponententräger weist
quer verlaufende Versteifungsrippen 24 auf, die die Oberseite 22 mechanisch
versteifen.
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An
dem Komponententräger 3 ist
ein mechanisches Verbindungsteil 26 vorgesehen, das im
Ausführungsbeispiel
aus vier Einstecklaschen 28 besteht, die von einem gemeinsamen
Anschlusssteg 29 ausgehen. Der Komponententräger ist
bevorzugt ebenfalls im Spritzgussverfahren erzeugt. Zwischen dem
Steg 29 und der vorderen Längsseite 30 verlaufen
mehrere Versteifungsrippen 32, die dem Verbindungsteil 26 die
notwendige mechanische Steifigkeit verleihen. Andeutungsweise ist
eine Ausnehmung 33 erkennbar, durch die Anschlusskabel
zur Fahrzeugbatterie geführt
werden können.
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3 zeigt
den Komponententräger 3 auf den
durch die schon im Zusammenhang mit 1 erwähnten Schraub- oder Nietverbindungen 12 das Bauteil 10 vormontiert
ist. Das Bauteil ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Steuergerät 34 beispielsweise
für eine
Motorsteuerung, das hinsichtlich seiner Kontaktierung montagefehlerimmun
ausgestaltet sein soll. Dazu weist das Bauteil 10 zwei
Steckverbinder 35, 36 auf, an die nicht dargestellte
Anschlussleitungen fest und dauerhaft angeschlossen sind.
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4 zeigt
separat den Batterieträger 1,
an dessen Längsseite 8 Einstecktaschen 40 als
Verbindungsteil 41 erkennbar sind. In diese sind die korrespondierenden
Einstecklaschen 28 (vergleiche 2) des komponententrägerseitigen
Verbindungsteils 26 einsteckbar; diese bilden so das Scharnier 4 (1), das
eine Schließ-
und Aufklappbewegung des Komponententrägers um etwas mehr als 90° in Bezug
auf den Batterieträger 1 erlaubt.
An dem Batterieträger 1 ist
außerdem
an der anderen Längsseite
eine Ausnehmung 42 erkennbar, die mit einem an dem Komponententräger (vergleiche
hierzu 5A und 5B) ausgebildeten
Schnellverschluss kooperiert. Im Bereich der von den Taschen 40 gebildeten
batterieseitigen Verbindungsteil 41 sind ebenfalls Versteifungsrippen 44 vorgesehen.
Diese verleihen der Längsseite
(Frontwand) 8 im Scharnierbereich eine ausreichende mechanische
Festigkeit.
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5A zeigt
eine erfindungsgemäße Batterieträgeranordnung
mit der Halterung (Batterieträger) 1 und
dem Komponententräger 3 mit
montiertem Bauteil 10 im geöffneten Zustand (nachfolgend:
Offen-Stellung) 50. Ein in die Steckverbinder 35, 36 eingeführtes (nicht
dargestelltes) Steckverbindungselement mit anschließendem Kabel
könnte in
der Offen-Stellung 50 ohne weiteres angesteckt bleiben.
An dem Komponententräger
ist andeutungsweise ein so genannter Schnellverschluss 52 erkennbar,
der in der Geschlossen-Stellung 55 – wie sie in 1 dargestellt
ist – mit
der Ausnehmung 42 (4) zusammenwirkt
und dafür
sorgt, dass der Komponententräger
als Deckel den Batterieträger
zuverlässig überdeckt
oder verschließt.
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In 5B ist
die Offen-Stellung 50 gezeigt, in der nun bereits eine
Batterie 58 in den Batterieträger 1 eingesetzt ist.
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- 1
- Halterung
(Batterieträger)
- 2
- Montagefüße
- 3
- Komponententräger
- 4
- Scharnierelement
- 5
- Schwenkachse
- 6
- Seitenkante
- 8
- Längsseite
- 9
- Außenseite
- 10
- Bauteil
- 11
- Bauteilgehäuse
- 12
- Schraub-
oder Nietverbindungen
- 13
- Bauraum
- 20
- Befestigungspunkte
- 22
- Oberseite
- 24
- Versteifungsrippen
- 26
- Verbindungsteil
- 28
- Einstecklaschen
- 29
- Anschlusssteg
- 30
- Längsseite
- 32
- Versteifungsrippen
- 33
- Ausnehmung
- 35
- Steckverbinder
- 36
- Steckverbinder
- 40
- Einstecktaschen
- 41
- Verbindungsteil
- 42
- Ausnehmung
- 43
- Verbindungsteil
- 44
- Versteifungsrippen
- 50
- Offen-Stellung
- 52
- Schnellverschluss
- 55
- Geschlossen-Stellung
- 58
- Batterie