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Die
Erfindung betrifft ein Bodenpflegegerät, insbesondere Bohnergerät
mit zwei oder mehr antreibbaren Pflegescheiben und gegebenenfalls
einer peripheren Absaugeinrichtung.
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Bodenpflegegeräte,
insbesondere Bohnergeräte der in Rede stehenden Art sind
bekannt. Um eine ausreichende Reinigungsleistung zu erreichen, ist
bei bestehendem Gerätegewicht eine bestimmte Geschwindigkeit
(Winkelgeschwindigkeit) der Pflegescheiben (beispielsweise Bohner-
bzw. Bürstenteller) erforderlich. Dies führt gegebenenfalls
auf empfindlichen Böden zu einer Spurenbildung, was weiter
unter Umständen über mechanische und/oder thermische Prozesse
zu einem Materialabtrag bzw. zu einer Gefügeveränderung
auf dem zu pflegenden Boden führt. Weiter werden durch
die um vertikale Achsen rotierenden Bürsten Grobgüter
oder andere körnige Sauggüter bevorzugt nach radial
außen weggeschleudert und können so gegebenenfalls
bei vorhandener peripherer Absaugeinrichtung nicht mehr aufgesaugt
werden. Die Sauggüter erhalten entsprechend bei Kontakt
mit den schnell rotierenden Bürsten einen hohen Impuls,
dem in der Regel durch die strömende Absaugluft nicht genügend
entgegengewirkt werden kann. Weiter kann aufgrund der hohen Winkelgeschwindigkeit
das verwendete Borstenmaterial zur Bodenpflege teilweise nicht tief
genug in strukturelle Vertiefungen der Bodenoberfläche
eindringen. Das Borstenmaterial fegt über diese hinweg, was
unter Umständen ein unzureichendes Reinigungsergebnis zur
Folge hat.
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Im
Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine
technische Problematik der Erfindung dahin gesehen, ein Bodenpflegegerät der
in Rede stehenden Art hinsichtlich des Reinigungsergebnisses bei
weiter vorgesehener Schonung des zu pflegenden Bodens zu verbessern.
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Diese
Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch den
Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt
ist, dass die Pflegescheiben oszillierend angetrieben sind. Zufolge
dieser Ausgestaltung ist ein Bodenpflegegerät der in Rede
stehenden Art geschaffen, welches sich durch eine gute Reinigungsleistung
bei Hartböden insbesondere bezüglich festsitzendem
Schmutz bei gleichzeitiger guter Grobgutaufnahme und verringerter Schädigungsneigung
auszeichnet. Durch die oszillierend angetriebenen Pflegescheiben
erfahren hiermit in Kontakt tretende Grobgüter einen gegenüber
einer Behandlung mit schnell rotierenden Pflegescheiben geringeren
Impuls, so dass auch nach radial außen über die
Pflegescheiben transportierte körnige Sauggüter über
eine gegebenenfalls vorgesehene periphere Absaugeinrichtung abtransportiert
werden können. Weiter erweist sich die vorgeschlagene Ausgestaltung
dahingehend als vorteilhaft, dass besonders auf strukturierten Böden
der Belag der Pflegescheiben, so beispielsweise Borsten, durch die
oszillierende Bewegung von beiden Seiten in die „Täler" einfahren
können. Es gibt demzufolge für die Borsten keine
abgeschatteten Bereiche, in welche die Borsten wegen einer einseitigen
Bewegungsrichtung und gegebenenfalls wegen der Trägheit
(Borstenrückstellung) nicht hineingelangen können.
Die Bodenbehandlung lässt sich hierbei mit einer Schrubb-Bewegung
vergleichen, bei welcher durch die oszillierende Bewegung mehr Schmutz
beseitigt wird als bei einer linearen, stets gleichgerichteten Bewegung.
Durch die oszillierende Bewegung der Pflegescheiben bedarf es keiner
hohen Drehgeschwindigkeit derselben. Demzufolge ist auch die mechanische
und/oder thermische Belastung des zu pflegenden Bodens gering.
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Im
Weiteren sind Merkmale beschrieben, die bevorzugt in Kombination
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 Bedeutung haben, aber grundsätzlich auch
mit nur einigen Merkmalen des Anspruches 1 oder alleine Bedeutung
haben können.
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So
ist in einer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen,
dass die Pflegescheiben dreh-oszillierend angetrieben sind. Dementsprechend
ist die oszillierende Bewegung einer jeden Pflegescheibe von einer
zumindest ansatzweisen Drehbewegung derselben um eine zentrale Scheibenachse überlagert,
wobei weiter die Geschwindigkeit der Drehbewegung gering gehalten
ist, um einer thermischen und/oder mechanischen Belastung des Bodens
entgegenzuwirken. Die Drehbewegung erfolgt über einen Teilwinkelbetrag
des Scheibenumfangs, so beispielsweise über 10° bis
350°, weiter beispielsweise über 30° bis
150°, welche Drehbewegung über denselben Winkelbetrag
sowohl in die eine als auch in die andere Richtung abwechselnd erfolgt. Bevorzugt
wird diesbezüglich weiter eine Anordnung einer Mehrzahl
von Pflegescheiben derart, dass sich ein geschlossenes Pflegebild
auf dem zu pflegenden Boden ergibt. Eine gute Lenk- und Führbarkeit
des Gerätes und darüber hinaus ein beruhigter
Lauf desselben ist erreicht durch ein zueinander phasenversetztes
Schwingen der Pflegescheiben. Die Pflegescheiben schwingen entsprechend
nicht in Phase, d. h. gleichmäßig, sondern je
nach Anzahl der Pflegescheiben entsprechend als Teilung durch 360°.
Hieraus folgt bei einer Anordnung von drei Pflegescheiben eine Phasenversetzung
von 120°; bei vier Pflegescheiben eine solche von 90°.
Bevorzugt wird diesbezüglich die Anordnung einer ungeraden
Anzahl von Pflegescheiben, so weiter insbesondere von drei Pflegescheiben,
bei welcher Anordnung maximal eine Pflegescheibe pro Zyklus in Ruhelage
bzw. im Umkehrpunkt ist.
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Im
Hinblick auf eine konstante Reinigungsintensität lassen
sich Oszillationswinkel und Oszillationsfrequenz in einen Zusammenhang
bringen. So ist bei einem insgesamt möglichen Dreh-Winkelbereich von
mehr als 0° bis hin zu unter 180° die Reinigungsintensität
auch beeinflusst von der Oszillationsfrequenz. Besonders in kleinen
Winkelbereichen ist es sinnvoll mit einer Erhöhung der
Oszillationsfrequenz den Verlust einer Reinigungsintensität
zu kompensieren. Unter Berücksichtigung des Belags der
Pflegescheiben – kurze oder lange Bors ten, harte oder weiche – kann
eine Oszillationsfrequenz von wenigen Hertz bei großem
Oszillationswinkel bis hin in den Kilohertz-Bereich bei kleinem
Oszillationswinkel sinnvoll sein. So kann weiter bspw. eine ggf.
dreidimensional wirkende Ultraschallschwingung über kurze, harte
Borsten eingeleitet auf unempfindlichen Flächen auch stark
anhaftende Schmutzpartikel gut lösen, während
lange, weiche Borsten über einen großen Oszillationswinkel
mit niedriger Frequenz die Oberfläche sanft fegen und eher
bereits lose oder leicht lösbare Partikel einer Absaugung
zuführen. Die Oszillationsfrequenz ist jedenfalls so gewählt,
dass ein einfaches oder mehrfaches Schwingen pro Sekunde erreicht
wird, so weiter eine Schwingung von bspw. 10 Hz, 100 Hz, 1 KHz oder
10 KHz. Oszillationswinkel und Oszillationsfrequenz können
hierzu in einem festen Verhältnis stehen und so, ggf. unter Zwischenschaltung
einer Steuerelektronik oder dergleichen, gemeinsam durch den Benutzer über
nur einen Schalter, bspw. Schiebeschalter, einstellbar sein.
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In
weiterer alternativer Ausgestaltung, die auch kombinativ bspw. durch
Umschaltung zu der dreh-oszillierenden Ansteuerungsmöglichkeit
zur Anwendung kommen kann, ist ein transversaler Antrieb der Pflegescheiben
vorgesehen, der auch die erwähnten Vorteile wie der dreh-oszillierende
Antrieb aufweist. Um bei einer alternierenden transversalen Bewegung
der Pflegescheiben weiter eine gute Lenk- und Führbarkeit
bei weiter bevorzugtem ruhigen Lauf des Gerätes zu erreichen,
sind auch hier die „schwingenden" Flächen nicht
in Phase, sondern je nach Aufbau gegenläufig schwingend
vorgesehen. Der Aufbau ist hierzu bspw. so gewählt, dass
sich die gleiche Anzahl bewegter Flächen in eine und in
die entgegengesetzte Richtung bewegen, um so keinen Gesamtimpuls
auf das Gerät zu übertragen. Aufbau, Form, Anzahl
der Scheiben sowie Fläche und Anordnung sind hierbei frei
wählbar. Es ist hierbei weiter nicht zwingend notwendig,
die gleiche Anzahl von Flächen in die eine und andere Richtung
schwingen zu lassen. Vielmehr können auch mehrere kleine
Flächen in eine Richtung bewegt sein, während
nur eine große Fläche, die in der Summe der kleinen
Flächen entspricht, in entgegengesetzter Richtung bewegt wird.
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Die
verschiedenen Phasenlagen lassen sich in einer bevorzugten Ausgestaltung über
exzentrisch an den Pflegescheiben angelenkte Koppelstangen zueinander
einstellen, welche Koppelstange mit der Motorwelle, exzentrisch
zur Motorwellenachse, gelenkig verbunden sind. Das Bodenpflegegerät
verfügt hierzu über einen Elektromotor. Die Motorwelle
weist zur Verbindung mit den Koppelstangen einen Ausleger auf. Dieser
kann gleichfalls stangen- bzw. armartig ausgebildet sein, alternativ
jedoch auch in Form einer mittig die Motorwellenachse aufnehmenden Scheibe,
an welcher exzentrisch, weiter bevorzugt in einem gemeinsamen exzentrischen
Punkt die Koppelstangen angreifen. Die Koppelstangen und der Ausleger
sind von den Längenverhältnissen der Hebel zueinander
aufeinander abgestimmt. Die sich ergebenden drei Drehpunkte eines
hieraus resultierenden Pleuel-Hebelsystems erreichen in keiner Lage eine
Stellung, in welcher diese auf einer die Drehpunkte verbindenden
geradlinigen Linie zu liegen kommen, was die Oszillationsbewegung
hemmen würde.
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Durch Änderung
der Motordrehgeschwindigkeit ist auch die Geschwindigkeit der dreh-oszillierend
oder transversal angetriebenen Pflegescheiben variierbar, dies weiter
beispielsweise über einen durch den Benutzer betätigbaren
Leistungssteller. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit
je nach Anwendungsfall, d. h. insbesondere je nach Art der Pflegescheibenbeläge
durch Änderung der Hebellängen hinsichtlich der
oszillierenden Bewegung eine Variation anzubieten. Dies kann beispielsweise
dadurch gelöst sein, dass unterschiedliche Pflegescheiben
mit den Koppelstangen zusammenwirkende Zapfen aufweisen, die auf
unterschiedlichen Durchmesserlinien angeordnet sind, während
die Koppelstangen über ihre Länge verteilt mehrere
Aufnahmebohrungen für diese Zapfen aufweisen. Auch besteht die
Möglichkeit, dass insbesondere der Antrieb mit dem motorwellenseitigen
Ausleger und den Koppelstangen geräteseitig nicht lösbar
angeordnet ist, während die Pflegescheiben weiter beispielsweise aufgenommen
in einer Wechselkassette wahlweise dem Gerät zuordbar sind.
So können die Koppelstangen exzentrisch auf Antriebsmitnehmer
einwirken, die wiederum einen lösbaren Formschluss zu der
jeweiligen Pflegescheibe bieten.
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In
weiterer alternativer Ausgestaltung können anstelle eines
zentralen, auf alle Pflegescheiben zugleich wirkenden Antriebs auch
Einzelantriebe vorgesehen sein, die weiter bspw. über eine
Regelelektronik synchronisiert sind. Diesbezüglich können
zur Anwendung kommen Ultraschall-Sonotroden, Hubmagnete oder Linearantriebe,
die weiter mit oder ohne Übersetzungsgetriebe auf die Pflegescheiben wirken
können. Bei Einsatz eines Einzelantriebs kann dieser auch
nur für eine der Pflegescheiben vorgesehen sein, wobei
die weiteren Pflegescheiben mittelbar über diese eine direkt
angetriebene Pflegescheibe schwingend beeinflusst werden.
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Die
Pflegescheiben weisen in einer Ausführungsform einen kreisscheibenförmigen
Grundriss auf und sind weiter bevorzugt alle durchmessergleich gestaltet.
Diese kreisscheibenförmigen Pflegescheiben kommen insbesondere
im Zusammenhang mit dreh-oszillierenden Antrieben zum Einsatz. Alternativ weisen
die Pflegescheiben einen dreieckförmigen Grundriss auf,
weiter bevorzugt im Sinne eines gleichseitigen Dreiecks. Derartige
Pflegescheiben können sowohl dreh-oszillierend als auch
transversal-oszillierend angetrieben sein, dies weiter bei einem
alternierenden transversalen Antrieb ggf. unter Belassung eines
Abstandes zwischen den Pflegescheiben, um so die nötigen
Ausweichwege zu schaffen. Auch können die Pflegescheiben,
insbesondere in einer Dreieckform vorliegend mit ihren zugewandten
Seitenflächen flächig einander anliegend angeordnet
sein, wobei dann über eine unmittelbar angetriebene Pflegescheibe,
insbesondere zentral angeordnete Pflegescheibe, die weiteren Pflegescheiben mittelbar
angetrieben sind, derart, dass die frei schwingend oder in vorbe stimmten
Bahnen gleitend gelagerten, äußeren Pflegescheiben
die Anregung der angetriebenen Pflegescheibe aufnehmen und ausweichen
können. Die mittelbar angetriebenen Pflegescheiben sind
in Richtung einer Grundstellung, so weiter in Richtung auf die vollflächige
Anlagestellung der Seitenschmalflächen gegen die unmittelbar angetriebene
Pflegescheibe federbelastet. Jede mittelbar angetriebene Pflegescheibe
kann eine nur ihr zugeordnete Feder aufweisen. Denkbar ist auch
eine Lösung, bei welcher nur eine Feder vorgesehen ist, die
zugleich auf alle mittelbar angetriebenen Pflegescheiben in Richtung
auf die zentrale, unmittelbar angetriebene Pflegescheibe einwirkt.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche
lediglich Ausführungsbeispiele darstellt, näher
erläutert. Es zeigt:
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1 in
perspektivischer Darstellung ein erfindungsgemäßes
Bodenpflegegerät in Form eines Bohnergeräts;
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2 die
Unteransicht hierzu;
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3 in
schematischer Grundrissdarstellung eine über einen Elektromotor
angetriebene Hebelanordnung zum drehoszillierenden Antrieb dreier Pflegescheiben;
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4 eine
mit drei Pflegescheiben versehene Wechselkassette in Einzeldarstellung;
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5 den
Schnitt gemäß der Linie V-V in 2 durch
das Pflegegerät sowie die eingesetzte Kassette und in Eingriff
gebrachten Pflegescheiben;
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6 eine
der 5 entsprechende Schnittdarstellung, jedoch eine
alternative Ausgestaltung der Pflegescheiben und der diese aufnehmenden Kassette
betreffend;
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7 in
schematischer Unteransicht die Anordnung von vier dreh-oszillierend
angetriebenen Pflegescheiben in einer weiteren Ausführungsform;
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8 eine
der 7 entsprechende Darstellung, jedoch eine Ausführungsform
mit transversalem Antrieb betreffend;
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9 eine
schematische Darstellung mit Blick vom Geräteinneren auf
eine weitere Ausführungsform mit transversal angetriebenen
Pflegescheiben.
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Dargestellt
und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu 1 ein
Bohnergerät 1 zum Anschluss an einen Staubsauger,
insbesondere an einen Haushaltsstaubsauger. Das Bohnergerät 1 weist
drei einen Geräteboden 2 im Wesentlichen durchtretende Pflegescheiben 3 in
Ausgestaltung von Bohnerscheiben oder Bürstscheiben auf.
Der Geräteboden 2 besitzt hierzu einen Ausschnitt 4,
dessen Kontur durch die Anordnung der Pflegescheiben 3 vorgegeben
ist.
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Das
Bohnergerät 1 ist bodenseitig mit einer peripheren
Abschlussleiste 5 versehen. Weiter ist eine periphere Absaugeinrichtung
zur Aufnahme von Grob- und Feinstaub vorgesehen. Diese periphere Absaugeinrichtung
ist nach außen in Betriebsstellung abgeschirmt durch die
Abschlussleiste 5. Die Saugöffnungen 6 der
Absaugeinrichtung sind das Gerät 1 durchsetzend
strömungstechnisch mit dem Staubsauger verbunden.
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Die
Elektroversorgung zum Antrieb der Pflegescheiben 3 erfolgt über
den nicht dargestellten, anzuschließenden Staubsauger.
Das Bohnergerät 1 weist hierzu einen Anschlussstutzen 7 auf,
der zudem auch zum Anschluss an die Saugleitung des Staubsaugers
dient.
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In
den dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Bohnergerät 1 mit
drei Pflegescheiben 3 versehen. Die Anordnung ist hierbei
an einem Dreieck orientiert vorgesehen. Entsprechend sind die Drehachsen
der Pflegescheiben 3 in den Eckpunkten eines annähernd
gleichschenkligen Dreiecks positioniert.
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Jede
Pflegescheibe 3 besitzt einen im Grundriss kreisförmigen,
tellerartigen Grundträger 8, auf dessen eine Breitseite
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
in den 1 bis 5 mittig eine Nabe 9 ausgebildet
ist.
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Diese
Nabe 9 kann sich gemäß der in 6 dargestellten
zweiten Ausführungsform auch beidseitig des Trägers 8 in
Axialrichtung erstrecken, wobei hiervon unabhängig in der
Nabe 9 gegebenenfalls jeder Oberflächenseite der
Pflegescheibe 3 zugewandt zentral eine Stützausformung 10 ausgebildet
ist. Diese ist gegenüber einer Nabenstirnfläche
versenkt angeordnet.
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Von
der Nabe 9 ausgehend erstrecken sich nach radial außen
Mitnahmestege 11. Diese dienen zur Formschlussmitnahme
der jeweiligen Pflegescheibe 3 durch entsprechende geräteseitige
angetriebene Mitnahmemittel.
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Die
jeweilige Trägerdrehachse einer jeden Pflegescheibe 3 ist
in den Darstellungen mit x bezeichnet. Diese entspricht der Nabenachse
der Pflegescheibe 3.
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Die
in dem Gerät 1 angetriebenen Mitnahmemittel 12 sind
zunächst kreisscheibenförmig gebildet mit den
den Pflegescheiben 3 zugewandten Oberflächen,
auf welchen achs-parallel abragende Schleppvorsprünge 13 angeordnet
sind, zur Zusammenwirkung mit den nabenseitigen Mitnahmestegen 11 der Pflegescheiben 3.
Die diese Schleppvorsprünge 13 tragenden Scheiben-Grundträger
sind mit dem Bezugszeichen 14 versehen. In die Stutzausformungen 10 treten
koaxial zur Trägerdrehachse x ausgerichtete Stützzapfen 22.
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Die
Pflegescheiben 3 können in einfachster Weise einzeln
dem jeweiligen Mitnahmemitteln 12 zugeordnet sein, so weiter
beispielsweise durch Ausbildung einer durch den Benutzer zum Scheibenwechsel
aufhebbaren Rastausbildung zwischen Pflegescheibe und Mitnahmemittel.
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Bevorzugt
wird, wie auch in den Zeichnungen dargestellt, eine Lösung,
bei welcher die Pflegescheiben
3 in einer Wechselkassette
15 angeordnet sind.
Eine solche Kassette
15 ist aus der eingangs erwähnten
DE 197 28 927 A1 bekannt.
Hinsichtlich der Anordnung der Pflegescheiben
3 sowie der
Anordnung der Wechselkassette
15 in dem Gerät
1 wird vollinhaltlich
auf die vorgenannte Patentanmeldung Bezug genommen.
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In
der Wechselkassette 15 sind die Pflegescheiben 3 bzw.
die Grundträger 8 frei und unabhängig
voneinander drehbar gehaltert.
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Ein
Wechseln der Pflegebeläge kann in einfachster Weise durch
Wechseln entsprechend ausgerüsteter Wechselkassetten erfolgen.
Alternativ kann, wie angedeutet, auch insbesondere bei einer Einzelfestlegung
der Pflegescheiben ein Wechsel der Einzelscheiben erfolgen.
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Weiter
kann auch gemäß der Darstellung in
6 eine
Wechselkassette
15 vorgesehen sein, die im Bereich ihrer
beiden Breitseiten Ausnehmungen zum Durchtritt von Pflegebelägen
aufweist. Diese Kassette
15 nimmt Pflegescheiben
3 auf,
auf deren Grundträger
8 beidseitig ein Pflegebelag
20 aufgebracht
ist. Diese Pflegebeläge
20 sind bevorzugt unterschiedlich
gestaltet, zum Einsatz auf verschiedenen Bodenbelägen bzw.
zur Verrichtung unterschiedlicher Arbeiten. Die Wechselkassette
15 dient
entsprechend auch in Form einer Wendekassette. Auch diese ist aus
der eingangs erwähnten
DE 197 28 927 A1 bekannt. Entsprechend wird
auch diesbezüglich vollinhaltlich auf die genannte Patentanmeldung
Bezug genommen.
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Anhand
der schematischen Darstellung in 3 wird der
Antrieb erläutert. Die Pflegescheiben 3 bzw. die
diese mitnehmenden geräteseitigen Mitnahmemittel 12 werden
zentral angetrieben über einen in dem Gerät 1 angeordneten
Elektromotor 16. Dessen Abtriebsachse y erstreckt sich
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel parallel zu den
Trägerdrehachsen x, die zudem mit den Drehachsen der Mitnahmemittel 12 zusammenfallen.
Alternativ kann die so ausgerichtete Abtriebsachse y auch über
Umlenkmittel mit dem Elektromotor 16 verbunden sein, so
dass Letzterer auch beispielsweise quer zu dieser Achse verbaut
sein kann.
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Die
Abtriebsachse y ist geformt durch eine nicht näher dargestellte
Abtriebswelle. Diese ist drehfest verbunden mit einem quer hierzu
ausgerichteten Ausleger 17, an dessen der Abtriebsachse
y abgewandten freien Ende ein parallel zur Abtriebsachse y ausgerichteter
Zapfen 18 angeordnet ist. Dessen Körperachse formt
eine Zapfen-Drehachse z für an dem Zapfen 18 drehbar
gehalterte Koppelstangen 19.
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Es
sind entsprechend der Anzahl der Pflegescheiben 3 drei
Koppelstangen 19 vorgesehen. Diese weisen gleiche Längen
auf und erstrecken sich quer zur Zapfen-Drehachse z. Hierzu sind
die Koppelstangen 19 in einfachster Weise im Bereich eines freien
Endes mit einer an den Zapfendurchmesser angepassten Bohrung versehen
und so über den Zapfen 18 geschoben, dass die
Koppelstangen 19 frei um den Zapfen 18 drehbar
sind. Entsprechend sind die Koppelstangen 19 etwa in Materialstärke
der Koppelstangen 19 zueinander beabstandet über einander
in Längserstreckung des Zapfens 18 betrachtet
angeordnet. Die dem Zapfen 18 abgewandten freien Enden
der Koppelstangen 19 sind wiederum über nicht
näher dargestellte Drehzapfen mit den Scheibenträgern 14 der
Mitnahmemittel 12 und hierüber letztlich mit den
Pflegescheiben 3 verbunden, wobei die Zusammenwirkung von
Koppelstangen 19 und scheibenseitigen Drehzapfen jeweils
ein relatives Verschwenken der Koppelstangen 19 zu der
hier gebildeten Achse u zulassen.
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Die
Drehachsen u an den Scheibenträgern 14 sind radial
beabstandet zu der Scheibendrehachse x. Der hieraus resultierende,
in 3 schematisch in strichpunktierter Linienart dargestellte
Hebel trägt das Bezugszeichen 21.
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Anstelle
des von der Abtriebsachse y ausgehenden Auslegers 17 mit
endseitigem Zapfen 18 kann auch eine mit einem solchen
Zapfen 18 versehene Taumelscheibe oder dgl. vorgesehen
sein.
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Der
Drehantrieb über dem Elektromotor 16 bewirkt eine
Drehung des Auslegers 17 mitsamt dem Zapfen 18,
wobei die Zapfen-Drehachse z im Betrieb eine Kreislinie a beschreibt.
Die an dem Zapfen 18 angelenkten Koppelstangen 19 übertragen
diese Bewegung auf die Schreibenträger 14, wobei
die endseitigen Anlenkpunkte der Koppelstangen 19 bzw. die
hier ausgeformten parallel zur Abtriebsachse y, zur Zapfen-Drehachse
z und zu den Trägerdrehachsen x verlaufenden Achsen u entlang
einer durch die Länge des Hebels 21 im Radius
definierte Kreislinie b bewegt werden, dies jedoch nur über
eine Teilstrecke der Kreisbahn, was zu einer oszillierenden Drehbewegung
der einzelnen Scheibenträger 14 und über diese
der Pflegescheiben 3 führt.
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Die
Anlenkpunkte bzw. die Drehachsen u an den jeweiligen Scheibenträgern 14 sind
so gewählt, dass im Betrieb nicht alle Scheibenträger 14 gleichartig
drehbewegt werden. Vielmehr sind die Anlenkpunkte so gewählt,
dass eine Pha senversetzung erfolgt, so weiter eine 120° Phasenversetzung.
Somit ist maximal ein Schreibenträger 14 bzw.
eine Pflegescheibe 3 pro Zyklus in einer Ruhelage bzw.
in einem Umkehrpunkt.
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7 zeigt
eine alternative Ausgestaltung, bei welcher vier jeweils im Grundriss
dreieckförmig gestaltete Pflegescheiben 3 vorgesehen
sind, wobei die Anordnung dieser Pflegescheiben 3 weiter
so gewählt ist, dass insgesamt eine etwa dreieckförmige Gesamt-Pflegefläche
erreicht ist. Entsprechend ist die Grundrissgestaltung des Gerätes 1 an
einem Dreieck angelehnt.
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Die
Pflegescheiben 3 sind zueinander beabstandet angeordnet,
so dass jede Pflegescheibe 3 Raum für ihre dreh-oszillierende
Bewegung besitzt. Der Oszillations-Drehwinkel ist bei dieser Ausführungsform
relativ klein gehalten, beträgt so etwa 5 bis 20°.
Der Antrieb kann wie in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
beschrieben zentral über einen Elektromotor 16 und
entsprechend angeordneten Koppelelementen erfolgen. Dargestellt
ist in 7 eine Ausführungsform mit Einzelantrieben.
So ist in der dargestellten Ausführungsform jeder Pflegescheibe 3 ein
hier nur schematisch angedeuteter Elektromotor 16 zugeordnet.
Diese Einzelantriebe sind bspw. über eine elektronische
Regelung synchronisiert.
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8 zeigt
eine weitere Ausführungsform, basierend auf der Version
gemäß 7. Hier sind jedoch die im Grundriss
dreieckförmigen Pflegescheiben 3 transversal-oszillierend
angetrieben, so weiter wie auch die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele
zueinander phasenversetzt bzw. gegenläufig schwingend.
Auch bei dieser Ausführungsform ist eine Einzelantriebs-Lösung
vorgesehen, bei welcher jede einzelne Pflegescheibe 3 über
einen eigenen Antrieb verfügt. Auch die hierzu vorgesehenen,
in 8 nur schematisch dargestellten Elektromotoren 16 sind
synchronisiert.
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Die
einzelnen Pflegescheiben 3 sind beweglich an einer Achse
gelagert, können darüber hinaus auch wie die in 4 dargestellten
Pflegescheiben 3 in einer Wechselkassette 15 aufgenommen
sein.
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Zur
transversalen Bewegung der Pflegescheiben 3 können
des Weiteren oberhalb der Achsenlagerung zwei Motoren vorgesehen
sein, die die zugeordnete Pflegescheibe 3 in alle Richtungen
parallel zum zu pflegenden Boden bewegen. Die Transversal-Strecken,
also das Maß um welches sich jede einzelne Pflegescheibe 3 hin
und her bewegt, ist auch in der in 8 dargestellten
Ausführungsform gering gehalten, beträgt bspw.
etwa 5 bis 20 mm. Die geringe Auslenkung der Schwingbewegungen führt zu
einem geringen Impuls auf das gesamte Gerät 1, so
dass die Handhabung desselben vereinfacht ist.
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9 zeigt
eine Lösung, bei welcher gleich dem in 8 dargestellten
Ausführungsbeispiel jede Pflegescheibe 3 im Grundriss
ein gleichseitiges Dreieck aufspannt. Es sind auch hier vier solcher
Pflegescheiben 3 vorgesehen, die so angeordnet sind, dass diese
zusammen wiederum eine gleichseitige Dreieck-Gesamtpflegefläche
bilden.
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Sind
die Pflegescheiben 3 bei der Ausführungsform gemäß der
Darstellung in 8 zufolge der benötigten
Freiräume für die Transversalbewegungen auf Lücke
angeordnet und so entsprechend zueinander beabstandet positioniert,
sind die Pflegescheiben 3 in der Ausführungsform
gemäß 9 in Anlagestellung zur benachbarten
Pflegescheibe 3 angeordnet. So steht eine zentrale Pflegescheibe 3 über
alle drei Seitenrandflächen 23 mit je einer Seitenrandfläche 23 der
benachbarten Pflegescheiben 3 in Kontaktstellung, so weiter
in einer Grundausrichtung vollflächig über die
jeweiligen Seitenrandflächen 23.
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Nur
diese zentrale Pflegescheibe 3 ist angetrieben. Der Einzelantrieb
ist auch hier schematisch als Elektromotor 16 skizziert.
Die alternierende transversale Bewegung dieser zentralen Pflegescheibe 3 wird über
die Seitenrandflächen 23 auf die benachbarten
Pflegescheiben 3 übertragen, die jeweils so in dem
Gerät 1 bzw. in einer vorgesehenen Wechselkassette 15 gehalten
sind, dass die entsprechende lineare Bewegung in einer parallel
zum zu reinigenden Boden verlaufenden Ebene erreicht werden kann. Diese
mittelbar antreibbaren Pflegescheiben 3 sind frei schwingend
oder in vorbestimmten Bahnen gleitend gelagert, so dass sie der
Anregung der angetriebenen Pflegescheibe 3 ausweichen können.
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Die
Rückstellung der mittelbar angetrieben Pflegescheiben 3 erfolgt über
eine Endlos-Zylinderfeder 25. Diese ist gespannt über
rückwärtig an den Pflegescheiben 3, weiter
an dem Grundträger 8 angeordnete, in das Geräteinnere
hineinragende Zapfen 24. Diese Zapfen 24 sind
im geometrischen Mittelpunkt der Grundrissfläche einer
jeden Pflegescheibe 3 positioniert. Entsprechend spannt
auch die Feder 25 in einer Grundstellung gemäß der
Darstellung in 9 ein zu dem Gerätegrundriss
gleich ausgerichtetes, gleichseitiges Dreieck auf.
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Der
Einzelantrieb für die unmittelbare Beeinflussung der zentralen
Pflegescheibe 3 kann in einfachster Form ein Antrieb, wie
sie bspw. aus Schleifgeräten her bekannt sind, sein.
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Bei
Anordnung der transversal schwingenden Pflegescheiben 3 in
einer Wechselkassette 15 kann die Aufnahme in der Wechselkassette 15 so
wie in den Ausführungsbeispielen gemäß den
Darstellungen in den 5 und 6 gelöst
sein. Auch ist eine derartige zentrale Abstützung über
einen Stützzapfen 22 möglich, wobei zufolge
des vorgeschlagenen transversalen Antriebs der sich zwischen Abtrieb
und Scheibenantrieb einstellende mögliche Achsenversatz
durch eine schwimmende Lagerung der angetriebenen Fläche
beim Einsetzen der Kassette 15 ausgeglichen wird. Dies
weiter bspw. durch eine trichterartige, gegenüber dem Ausführungsbeispiel
in 5 bzw. 6 radial geweitete, mit Schrägflanken versehene
Aufnahme ähnlich der Nabe 9 in 5.
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Die
vorgeschlagenen Lösungen sind auch bei Bodenpflegegeräten
in Art von Einzelgeräten denkbar, d. h. in Form von Geräten,
die ohne zusätzlichen Anschluss eines Staubsaugers oder
dgl. in Betrieb nehmbar sind und weiter gegebenenfalls eine integrierte
Absaugeinrichtung aufweisen. Auch sind die vorgeschlagenen Lösungen
bei Bodenpflegegeräten der in Rede stehenden Art nutzbar,
die keine Absaugeinrichtung bzw. keine periphere Absaugeinrichtung
aufweisen.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich.
In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19728927
A1 [0033, 0036]