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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bausatzes
aus Kunststeinformlingen aus Beton gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Die
erfindungsgemäßen Formlinge
eines Bausatzes sind dazu bestimmt zusammen und gegebenenfalls mit
Formlingen weiterer Bausätze
zu einem Bauwerk verarbeitet zu werden. Beispielsweise können Formlinge
in Form von Platten zu einer Erdreichabdeckung verlegt werden. Gleiches
gilt für Formlinge
in Gestalt von (Pflaster-)Steinen. Aus erfindungsgemäßen Formlingen
in Gestalt von (Mauer-)Steinen können
auch (Stütz-)Mauern
hergestellt werden. Im Rahmen dieser Anmeldung ist unter der Bezeichnung
Formling jedwedes Produkt zu verstehen, das dazu geeignet ist zu
einem Bauwerk im Bereich des Bauwesens verlegt zu werden. Die Formlinge
in Gestalt von Platten oder Steinen sind lediglich exemplarisch
erwähnt,
ebenso die vorstehend aufgeführten
Bauwerke.
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Bauwerke
in Form von Erdreichabdeckungen sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen
bekannt. In der Regel bestehen derartige Erdreichabdeckungen aus
mehreren Formlingen, beispielsweise aus Pflastersteinen oder Pflasterplatten.
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Derartige
Pflasterplatten können
beispielsweise aus natürlichen
Steinen oder auch aus Kunststeinen, vorzugsweise aus Beton bestehen.
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Bei
Kunststeinen sind der Formgebung kaum technische Grenzen gesetzt.
So sind neben Kunststeinen mit rechteckigen, quadratischen, kreisförmigen,
ovalen oder gekrümmten
Grundrissformen auch solche mit polygonal verlaufenden Seitenrändern bekannt.
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Bei
der Herstellung derartiger Kunststeine wird in der Regel so vorgegangen,
dass Beton in ein Formnest einer Betonform eingefüllt und
anschließend
verdichtet wird. Danach wird der so hergestellte Rohling entformt
und einem Trocknungsprozess zugeführt. Dieser Herstellungsprozess
hat sich weitgehend bewährt.
Allerdings sind dem Gestaltungsspielraum auf Grund der Konstruktion
der Formen Grenzen gesetzt.
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Hiervon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Verfahren der
eingangs genannten Art weiterzuentwickeln, wenigstens aber alternative
Herstellungsmethoden zur Verfügung
zu stellen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe weist ein erfindungsgemäßes Verfahren die Merkmale
des Anspruchs 1 auf.
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Es
ist demnach erfindungsgemäß vorgesehen,
dass ein Kunststeinrohling in eine Vielzahl von einzelnen, kleineren
Formlingen zerbrochen wird, wobei die Formlinge zusammen zu einem
Bauwerk verlegbar sind.
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Unter "Zerbrechen" ist im Rahmen dieser
Anmeldung jegliche (Kraft-)Einwirkung auf den Kunststeinrohling
zu verstehen, die dazu führt,
dass dieser (durch den daraus resultierenden Druck) in Stücke geteilt
wird, also insbesondere auch ein Zerstoßen des Kunststeinrohlings.
Unter "Zerbrechen" sind insbesondere
nicht Bearbeitungsform wie Zersägen, Zerschneiden
und dergleichen zu verstehen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass es sich bei dem Rohling zum Beispiel
um eine Platte handeln kann. Vorzugsweise entspricht die Dicke der
Platte dann der Dicke der Formlinge, sodass diese alle eine übereinstimmende
Höhe ausweisen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
weist insbesondere den Vorteil auf, dass der Kunststeinrohling in
einem Arbeitsgang in eine Vielzahl von kleineren Formlingen zerbrochen
werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Kunststeinrohling in eine Vielzahl von einzelnen, kleineren
Formlingen zerbrochen wird, die jeweils in Draufsicht einen wenigstens
teilweise polygonalen Kantenverlauf aufweisen. Derartige Formlinge
können
mit Abstand zu benachbarten Formlingen beispielsweise innerhalb
einer Erdreichabdeckung verlegt werden. Durch den vorzugsweise unregelmäßig polygonalen
Rand der Formlinge erinnert die Erdreichabdeckung in diesem Fall
an einen Belag aus Natursteinen.
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Alternativ
kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
der Kunststeinrohling in Formlinge mit wenigstens teilweise regelmäßigem Kantenverlauf
zerbrochen werden. Auf diese Weise können auch im Grundriss rechteckige
oder quadratische Formlinge hergestellt werden sowie dreieckige
bzw. beliebige n-eckige,
bzw. im Grundriss kreisförmige,
ovale oder anderweitig gekrümmt
verlaufende Formlinge.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann der Kunststeinrohling in eine Vielzahl von einzelnen, kleineren Formlingen
zerbrochen werden, die bei jedem Arbeitsgang stets die gleiche Gestalt
aufweisen. In diesem Fall entsteht also in jedem Bruchvorgang ein identischer
Satz Formlinge.
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Alternativ
und/oder zusätzlich
können
die Formlinge jedes Satzes vorzugsweise eine voneinander unterschiedliche
Gestalt aufweisen.
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Alternativ
und/oder zusätzlich
können
die Formlinge eines Bausatzes bei jedem Arbeitsgang unterschiedliche
Gestalt aufweisen.
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Insbesondere
ist es denkbar, dass bei jedem Arbeitsgang Formlinge gewonnen werden,
die eine zufällige
Gestalt aufweisen. Insbesondere in diesem Fall weist das aus den
Formlingen erstellte Bauwerk eine lebendige Gestalt auf.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung im Übrigen
und der Zeichnung.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind nachfolgend in der Zeichnung dargestellt. In dieser zeigt:
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1 ein
erstes Herstellungsverfahren in schematischer Darstellung,
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2 ein
zweites Herstellungsverfahren in schematischer Darstellung, und
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3 ein
drittes Herstellungsverfahren in schematischer Darstellung.
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Ausgangspunkt
der in 1 bis 3 gezeigten Herstellungsverfahren
ist stets ein Kunststeinrohling 10 aus Beton.
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In
den gezeigten Ausführungsbeispielen
ist der Rohling 10 jeweils plattenförmig ausgebildet. Die Abmessungen
der Platte können
beliebig gewählt werden,
lediglich die Dicke bzw. Stärke
der Platte entspricht der entsprechenden Abmessung der hieraus herzustellenden
Formlinge 12. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Formlinge 12 eine übereinstimmende
Höhe aufweisen.
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Die
Gestalt des Kunststeinrohlings 10 kann in Abhängigkeit
von der Gestalt der herzustellenden Rohlinge 12 bzw. des
Bauwerks gewählt
werden.
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Der
Kunststeinrohling 10 sollte aus Beton hergestellt werden,
wobei zur Erzielung bestimmter Effekte spezielle Zusatzstoffe zugegeben
werden können.
Denkbar sind beispielsweise Zusatzstoffe zur Steuerung der Farbe,
der Oberflächenbeschaffenheit
oder sonstiger Merkmale des Kunststeinrohlings 10.
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Im
Anschluss an die Herstellung des Kunststeinrohlings 10 wird
dieser zerbrochen, wie jeweils in 1 bis 3 dargestellt.
Hierzu im Einzelnen:
Bei der Lösung gemäß 1 ist eine
Druckplatte 14 vorgesehen, die Vorsprünge 16 aufweist. Die
Vorsprünge 16 können wie
gezeigt als punktförmige, spitze
Erhebungen an der Oberseite der Druckplatte 14 ausgebildet
sein, denkbar sind aber auch flächige Vorsprünge 16 oder
linienförmige
Vorsprünge 16. Weiterhin
denkbar sind Vertiefungen in der Druckplatte 14, die den
gleichen Zweck erfüllen
wie die Vorsprünge 16.
Auch andere Formen der Vorsprünge 16/Vertiefungen
die den gewünschten
Effekt erzielen sind denkbar.
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Der
Kunststeinrohling 10 wird auf die Druckplatte 14 bzw.
deren Vorsprünge 16 gelegt
und dann von oben durch flächigen
Druck belastet, so dass der Kunststeinrohling 10 in einzelne
Formlinge 12 zerbricht. Je nach Anordnung der Vorsprünge 16 ergibt sich
jeweils ein entsprechendes Bruchbild des Kunststeinrohlings 10 mit
entsprechend geformten Formlingen 12.
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Bevorzugt
wird eine Anordnung der Vorsprünge 16 derart,
dass die Seitenränder
der Formlinge 12 einen polygonalen Verlauf aufweisen, vorzugsweise
einen Verlauf, der an ein entsprechendes Produkt aus Naturstein
erinnert.
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Das
Aufbringen der Belastung auf den Kunststeinrohling 10 erfolgt
bei dem in, 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
mittels einer Stempelplatte 18, die von oben Druck auf
den Kunststeinrohling 10 ausübt und diesen auf bzw. an den
Vorsprüngen 16 der
Druckplatte 14 zerbricht.
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In
dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel wird auf eine
gesonderte Druckplatte 14 verzichtet, diese ist vielmehr
Teil der Stempelplatte 18, derart, dass die Vorsprünge 16 an
einer Unterseite der Stempelplatte 18 ausgebildet sind.
Wird nun diese Stempelplatte 18 gegen den Kunststeinrohling 10 gedrückt, so
zerbricht dieser mit dem gleichen Ergebnis wie bei dem Verfahren
gemäß 1.
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Es
versteht sich, dass bei den Ausführungsbeispielen
gemäß 1 und 2 der
Einsatz und die Lage der Druckplatte 14 und der Stempelplatte 18 variieren
kann.
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So
ist es denkbar, dass der Rohling 10 zwischen zwei Druckplatten 14 oder
zwei Stempelplatten 18 zerbrochen werden kann. An einer
von beiden Platten 14, 18 oder an beiden Platten 14, 18 können die
Vorsprünge 16 und/oder
Vertiefungen vorgesehen sein. Es ist auch denkbar, dass die Anordnung von
Druckplatte 14 und/oder Stempelplatte 18 in Bezug
auf die Oberseite bzw. Unterseite des Rohlings 10 variieren
bzw. vertauscht werden kann. Schließlich muss der Druck nicht
in aufrechter Richtung ausgeübt
werden, sondern kann auch horizontal oder schräg ausgeübt werden. Dabei kann der Rohling 10 sowohl
wie in 1 und 2 gezeigt flach liegend ausgerichtet
sein oder schräg
bis vertikal.
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Die
in 1 und 2 gezeigten Verfahren haben
gemeinsam, dass das Ergebnis des Bruchvorgangs bei jedem Arbeitsgang
bzw. bei jeder Wiederholung stets den gleichen Bausatz aus Formlingen 12 ergibt.
Die einzelnen Formlinge 12 eines gleichen Satzes können voneinander
abweichende Gestalt aufweisen, jedoch weist der im nächsten Arbeitsgang hergestellte
Satz entsprechende Formlinge 12 mit identischer Gestalt
auf.
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Um
die Gestalt der einzelnen Formlinge 12 zu variieren, ist
denkbar, verschiedene Druckplatten 14 bzw. verschieden
angeordnete und/oder ausgebildete Vorsprünge 16 vorzusehen.
Um die Gestalt der Formlinge 12 verändern zu können, ist es von Vorteil, wenn
die Vorsprünge 16 nicht
fest an der Druckplatte 14 bzw. der Stempelplatte 18 angeformt
sind, sondern verschiebbar sind. In Frage kommt beispielsweise eine
magnetische Befestigung der Vorsprünge 16. Denkbar ist
auch eine Art Vorsatzschale an der Druckplatte 14 bzw.
der Stempelplatte 18, die lösbar befestigbar und somit
leicht austauschbar ist.
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Eine
weitere Variante des Herstellungsverfahrens ist in 3 gezeigt.
Dabei wird sowohl auf eine Druckplatte 14 als auch auf
eine Stempelplatte 18 verzichtet und der Kunststeinrohling 10 durch
Eigengewicht gegen eine Unterlage 20 bewegt, so dass diese
in Formlinge 12 zerbricht. In diesem Fall sind die Formlinge 12 jedes
Satzes lediglich bedingt bei jedem Herstellungsvorgang identisch
ausgebildet. Es ist aber möglich,
durch Einhaltung stets gleicher Randbedingungen, wie z. B. gleicher
Fallhöhe und
-richtung Formlinge 12 herzustellen, deren Abweichung hinsichtlich
der Gestalt zwischen den einzelnen Arbeitsgängen nur innerhalb einer geringen Bandbreite
abweicht.
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Eine
weitere Variante kann darin bestehen, dass die Unterlage selbst
auch Vorsprünge
und/oder Vertiefungen aufweist, wie die Druckplatte 14 bzw. die
Stempelplatte 18 in den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Es
versteht sich, dass der Kunststeinrohling 10 nicht zwingend
aus Beton hergestellt sein muss, es kommen auch andere vorzugsweise
mineralische Materialien, wie beispielsweise Ton in Betracht.
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Zur
Erstellung einer Erdreichabdeckung werden die Formlinge 12 mit
Abstand zueinander verlegt, so dass zwischen den einzelnen Formlingen 12 eine Fuge
gebildet ist. Diese kann dann mit einem Fugenfüllmaterial verfüllt werden.
Entsprechendes gilt für Formlinge 12 zur
Erstellung von Mauern.
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Die
erfindungsgemäß hergestellten
Formlinge 12 erinnern auf Grund des Bruchbilds an Produkte aus
Naturstein, sind jedoch deutlich kostengünstiger herstellbar.
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Wie
eingangs erwähnt
können
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch Formlinge 12 hergestellt werden, die einen nicht polygonalen
Kantenverlauf aufweisen. Denkbar sind Formlinge 12, die
im Grundriss rechteckig, quadratisch, n-eckig, kreisförmig, oval
oder anderweitig gekrümmt/gekurvt
ausgebildet sind. Zur Herstellung derartiger Formlinge 12 kann
die Lage und/oder Gestalt der Vorsprünge 16 und/oder Vertiefungen
entsprechend angepasst werden.
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- 10
- Kunststeinrohling
- 12
- Formling
- 14
- Druckplatte
- 16
- Vorsprung
- 18
- Stempelplatte
- 20
- Unterlage