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Die
Erfindung betrifft eine Kippseinrichtung im Zusammenhang mit auf
Waggons befindlichen Containern od. dgl.
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Es
sind sogenannte Kippwaggons bekannt (
DE 41 36 430 A1 ), bei denen der Waggon mit
einer integrierten, in dessen unteren Bereich angeordneten Kippvorrichtung
für den aufgesattelten, mit Schüttgut beladbaren
Container od. dgl. wie Wechselbrücken, Wechselbehälter
versehen ist, um das Schüttgut aus dem Container zu entleeren.
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Diese
Waggons sind nicht nur ausserordentlich teuer; sie sind auch kompliziert
aufgebaut und daher störanfällig. Weiterhin ist
aufgrund der unterhalb des Containers befindlichen Kippvorrichtung
die Aufsetzfläche des Waggons für den Container
relativ hoch angeordnet, woraus eine grosse Gesamthöhe des
Waggons mit Container resultiert, so dass diese die maximale Höhe
bei sehr vielen Unterführungen übersteigt. Infolgedessen
kann der Waggon nicht alle Schienenstrecken befahren. Aus diesem
Grunde haben sich die bekannten Kippwaggons nicht bewährt, obwohl
nach wie vor das Bedürfnis besteht, mit Schüttgut
beladene Container im aufgesattelten Zustand auf dem Waggon zu entladen,
ohne hierzu den Container selbst zuvor abzuladen.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum
Kippen vorzuschlagen, welche eine vom Waggon separate Kippeinrichtung für
den Container aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Kippsystem gelöst
mit einer Kippeinrichtung zum seitlichen Kippen eines auf einem
Waggon befindlichen, mit Schüttgut beladenenen Containers
od. dgl., um eine zu dessen Transportrichtung längs der Schienen
parallelen Kippachse zwecks Entleerung des Schüttguts aus
dem Container, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kippeinrichtung
als an ein Trag- und Versorgungsgerät andockbare Kippvorsatzeinrichtung
und das Trag- und Versorgungsgerät als Flurförderzeug,
z. B. Gabelstapler ausgebildet ist, dass die Kippeinrichtung zum
Angriff an dem Waggon zumindest einen Niederhaltedorn, der zum Einstecken
in eine daran angepasste Ausnehmung des Waggons ausgebildet ist,
und zum Angriff an dem Container zumindest einen Kipparm aufweist.
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Mit
diesem System ist es also möglich, Container verschiedener
Grössen auf dem Waggon stehend seitlich auszukippen, ohne
das der Waggon oder der Container eine eigen Kippeinrichtung besitzt.
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Wesentliches
Kernstück der Erfindung ist also die Kippeinrichtung. Allerdings
sind sowohl der Container als auch der Waggon sowohl aneinander als
auch jeweils an die Kippeinrichtung angepasst.
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Mit
ganz besonderem Vorteil ist der Niederhaltedorn als so weit in die
daran angepasste Ausnehmung des Waggons einsteckbar ausgebildet
ist, dass die Kippeinrichtung und die an das Trag- und Versorgungsgerät
andockbare Kippvorsatzeinrichtung sowie das Flurförderzeug,
z. B. Gabelstapler eine starre Einheit einen einzigen Hebel bilden.
Somit wird der Wagon gegen Kippen nicht nur von dem Gewicht des
Flurförderzeuges niedergehalten, sondern dessen Gewicht über
den die starre Einheit des einen einzigen Hebel im Sinne eines Drehmoments
verstärkt.
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Wenn
desweiteren der Niederhaltedorn und die daran angepasste Ausnehmung
einen aneinander angepassten, von der Kreisform abweichenden Querschnitt
aufweisen, so können Kippmomnente in der Ebene Senkrecht
zur Einführachse des Niederhaltedorns damit aufgenommen
und das Kippen in dieser Ebene verhindert werden.
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Hierbei
ist die erfindungsgemässe Kippeinrichtung zum seitlichen
Kippen eines auf einem Waggon befindlichen, mit Schüttgut
beladenenen Containers um eine zu dessen Transportrichtung längs
der Schienen parallelen Kippachse zwecks Entleerung des Schüttguts
aus dem Container an den Waggon und an den Container angepasst ausgebildet,
wobei die Kippeinrichtung zum Angriff an dem Waggon zumindest einen
Niederhaltedorn und zum Angriff an dem Container zumindest einen
Kipparm aufweist.
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Der
Kipparm der Kippeinrichtung, der an dem Hublager des Containers
angreift, hebt diesen an der einen Seite hoch, wobei die andere
Seite sich um mit dem zumindest einen Waggonkipplager zusammenwirkenden
zumindest einen Containerkipplager dreht. Zugleich greift der zumindest
eine Niederhaltedorn an dem Waggon an und verhindert dadurch, dass
bei Anhebung des Containers über dessen Totpunktlage dieser
nicht selbsttätig aufgrund der Schwerkraft kippt und dabei
die Kippeinrichtung mit hochhebt. Vielmehr stützt sich
diese an dem Waggon ab.
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Besonders
einfach und kostengünstig zu betreiben gestaltet sich die
Kippeinrichtung, wenn sie als separate, an ein als z. B. Gabelstapler
ausgebildetes Flurförderzeug als Trag- und Versorgungsgerät andockbare
Kippvorsatzeinrichtung ausgebildet ist, durch das sie bewegt und
mit Energie versorgt werden kann, bzw. an dessen Hydraulik oder
Pneumatik sie anschliessbar ist. Hierbei ist auch das Gewicht des
Trag- und Versorgungsgerät z. B. in Form eines Gabelstaplers
von Vorteil, weil es zum einen über den Niederhaltedorn
den Waggon niederdrückt und zum anderen verhindert, dass
die Kippvorsatzeinrichtung von dem Container während dessen
Kippen über den Totpunkt hinaus von dem Kipparm angehoben
werden kann.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die Kippeinrichtung
einen Tragrahmen auf, dessen Rückseite als an das Trag-
und Versorgungsgerät andockbar ausgebildet und dessen Vorderseite mit
dem zumindest einen, zum Angriff an einer daran angepassten Ausnehmung
an dem Waggon dienenden Niederhaltedorn versehen ist, wobei an der
Vorderseite des Tragrahmens ein Kipprahmen über ein Kippgelenk
angelenkt ist, welcher Kipprahmen den zumindest einen, von einem
pneumatischen oder hydraulischen Kippzylinder anhebbaren, an einem Containerhublager
des Containers angreifenden Kipparm aufweist.
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Die
Kippeinrichtung ist zwar wesentliches Kernstück der Erfindung,
es werden aber pro Containerumschlagplatz aber nur wenige davon
im Vergleich zu der Vielzahl von Containern oder Waggons benötigt.
Diese sind aber an die Kippeinrichtung in Weiterbildung der Erfindung
angepasst.
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Einerseits
handelt es sich hierbei um einen Container, der um eine bezüglich
der Transportrichtung längs der Schienen parallele Kippachse
zum seitlichen Kippen zwecks Entleerung des geladenen Schüttguts – im
auf einem Waggon befindlichen Transportzustand – ausgebildet
ist und der zwecks Kippen um die Kippachse zumindest ein Containerkipplager
und zum Angriff der Kippvorsatzeinrichtung zumindest ein Containerhublager
aufweist.
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Zweckmässig
und einfacherweise ist das Containerkipplager als sich in Richtung
der Kippachse erstreckender Kippbolzen ausgebildet, der im Bereich
des Containerbodenträgers angeordnet ist.
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Besonders
robust gestaltet sich das Containerkipplager, wenn es als sich in
Richtung der Kippachse erstreckender Hubbolzen ausgebildet ist und dieser überdies
im Bereich des Containerbodenträgers angeordnet ist.
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Andererseits
handelt es sich hierbei um einen zum seitlichen Kippen eines mit
Schüttgut beladbaren Containers od. dgl. um eine zu dessen
Transportrichtung längs der Schienen parallele einzige Kippachse
zwecks Entleerung des Schüttguts aus dem Container ausgebildeten
Waggon, wobei dieser zum Kippen des Containers um die Kippachse
zumindest ein Waggonkipplager und für den Angriff der Kippeinrichtung
eine an den Niederhaltedorn angepasste Ausnehmung aufweist. Mit
Vorteil kann das Waggonkipplager möglichst weit aussen
an der Längsaussenseite des Waggons angebracht sein.
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Besonders
einfach und störunanfällig gestaltet sich das
Waggonkipplager, wenn es als auf der Oberseite des Waggonlängsträgers
festgelegter, U-förmiger Schäkel mit einem Schäkelbolzen
als Verschluss ausgebildet ist.
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Zur
besonders einfachen Aufnahme und Führung des Niederhaltedorns
bei dessen Aufnahme ist in vorteilhafter Weise der Rand der Ausnehmung trichterförmig
ausgebildet.
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Weitere
zweckmässige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind in den restlichen Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigt:
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1 einen
Gabelstapler angedockter mit Kippvorsatzeinrichtung, Waggon mit
aufgesetztem Container, in schematischer Seitenansicht der Anfangsstellung;
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2 den
Gabelstapler mit angehobenem Container gemäss 1;
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3 einen
Schnitt III-III gemäss 1;
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4 die
Einzelheit IV gemäss 1;
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5 die
Einzelheit V gemäss 4;
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6 die
Einzelheit VI gemäss 1 als Containerkipplager
und
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7 die
Einzelheit VI gemäss 1 als Waggonkipplager.
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In 1 sind
sämtliche Komponenten des erfindungsgemässen Kippsystems
dargestellt, nämlich die Kippeinrichtung 10, der
Container 20 und der Waggon 30. Ferner ist ein
als Gabelstapler 40 ausgebildetes Flurförderzeug
dargestellt, an welchem als Trag- und Versorgungsgerät
die beim wiedergegebenen Ausführungsbeispiel als Kippvorsatzeinrichtung 10 ausgebildete
Kippeinrichtung mittels eines Hubschlittens 11 angedockt
und dort höhenunveränderlich festgelegt ist.
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Es
ist hierbei die Anfangsstellung, das heisst die ungekippte Lage
des auf dem Waggon 30 stehenden Containers 20,
also der Zeitpunkt des Beginns des Kippens dargestellt. Demgegenüber
zeigt 2 den Container 20 im einseitig von der
Kippvorsatzeinrichtung 10 angehobenen Zustand, in welchem
der Container 20 um eine Kippachse 21 (3)
des Waggonkipplagers 31 (7) und des
daran festgelegten Containerkipplagers 22 (6)
gekippt ist, wobei die Kippachse mit Vorteil möglichst
weit aussen an der Längsaussenseite des Waggons angebracht sein
kann.
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Deutlich
ersichtlich ist die auf der Seite der Kippvorsatzeinrichtung 10 angeordnete
geschlossene Seitenwand 23 des Containers 20,
wohingegen die gegenüberliegende Seitenwand 24 horizontal längsgeteilt
sowie geöffnet ist, wobei das untere kürzere Stück
in einer Zwischenlage von einer Kette 25 oder dergleichen
in dieser Stellung nach Art einer Schütte gehalten ist
und der obere Teil der Seitenwand 24 an seinem oberseitigen
Längslager vertikal nach unten hängt. In dieser
in 2 dargestellten gekippten Lage kann das vom Container
geladene Schüttgut zum Zwecke des Entladens ausgekippt werden.
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Wesentlicher
Teil des Systems ist die an den Gabelstapler 40 andockbare
Kippvorsatzeinrichtung 10. Sie weist einen Tragrahmen 12 auf,
dessen Rückseite mit dem Hubschlitten 11 zum Andocken
an den Gabelstapler 40 versehen ist.
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Die
Vorderseite des Tragrahmens 12 ist ferner mit einem nach
vorne konischen Niederhaltedorn 18 versehen. Ferner ist
an und auf der Vorderseite des Tragrahmens 12 ein insgesamt
mit 13 bezeichneter Kipprahmen vorgesehen, der über
ein Kippgelenk 14 an dem Tragrahmen 12 angelenkt
ist. Ferner ist der Kipprahmen mit einem höhenverstellbaren pneumatischen
oder hydraulischen Kippzylinder 15 versehen, der einen
Kipparm 16 aufweist, an dessen vorderem Ende eine insgesamt
mit 17 bezeichnete Klaue vorgesehen ist, und der sich einerseits
an dem Tragrahmen abstützt. Die Klaue kann aus zwei zueinander
beweglichen Fingern bestehen, die eine Stange od. dgl. umschliessen
können.
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Die
Klaue 17 des Kipparms 16 der Kippvorsatzeinrichtung 10 ist
zum Angriff an dem insgesamt mit 26 bezeichneten Containerhublager
angepasst, das sich als in Richtung der Kippachse 21 erstreckender
Hubbolzen ausgebildet ist. Dieser befindet sich im Bereich des Containerbodenträgers 27,
der als im Querschnitt I-förmiger, Doppel-T-Träger
mit einem oberen 271 und einem unteren T-Balken 272 und
einem diese beiden Balken verbindenden T-Steg 273 ausgebildet
ist. Der Hubbolzen 26 weist sowohl von dem T-Steg 273 als
auch von den beiden T-Balken 271, 272 einen Abstand
auf, sodass die Klaue 17 des Kipparms 16 hieran
an- und den Hubbolzen 26 umgreifen kann.
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Der
Waggon 30 weist ferner zumindest eine an den Niederhaltedorn 18 an
der Vorderseite des Rahmens 12 der Kippvorsatzeinrichtung 10 angepasste
Ausnehmung 31 (4) auf, deren Rand zur Zentrierung
und Führung des Niederhaltedorn 18 trichterförmig
ausgebildet ist.
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Auch
der Waggon 30 sowie der Container 20 sind aneinander
angepasst. So weisen beide auf der der Kippvorsatzeinrichtung 10 abgewandten
Seite im Bereich der Kippachse 21 ineinander greifende
und zusammenwirkende Containerkipplager 22 (6 u. 7)
und Waggonkipplager 34 (3 u. 7) auf,
welch letzteres als auf der Oberseite des Waggonlängsträgers 32 festgelegter,
nach oben U-förmig offener Schäkel mit einem Schäkelbolzen 33 als
Verschluss ausgebildet, die den als Containerkipplager 22 ausgebildeten
Kippbolzen 28 festlegen, sodass der Container 20 im
angehobenen Zustand (2) um diesen Kippbolzen 28 kippen kann.
Der Schäkelbolzen 33 ist mit einem rechtwinkilg
abstehenden Riegel 35 versehen, der aufgrund der Schwerkraft stets
die gezeichnete Lage einnimmt, in der er von einer nach oben stehenden
Bordwandkante gegen Herausrutschen gesichert ist.
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3 zeigt,
in schematischer Seitenansicht III-III gemäss 1 die
Ausnehmung 31 zur Aufnahme des Niederhaltedorns 18.
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Ebenso
ist in 3 das Containerhublager 26 sowie das
Containerkipplager 22 mit dem zusammenwirkenden Waggonkipplager 34,
allerdings auf der gekippten Seite gezeigt, denn sowohl Waggon als
auch Container sind, weil die Möglichkeit zum Kippen in
beide Richtungen vorhanden sein muss, bezüglich ihrer Lage
um die Längsmittelebene spiegelsymmetrisch angeordnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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