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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Montage- und/oder Fertigungsstraße, insbesondere
zum Fahrzeugbau, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
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Aus
der
DE 199 02 220
A1 ist eine Montage- und/oder Fertigungsstraße bekannt,
die als Hängeförderbahn
ausgestaltet ist und die zumindest eine Werkstückplattform zur Aufnahme eines
Werkstücks aufweist,
die im Betrieb in einer Förderrichtung
bewegt ist. Desweiteren ist wenigstens eine Mitfahrplattform zur
Aufnahme eines Monteurs vorgesehen. Die jeweilige Mitfahrplattform
ist im Bereich einer Montagestrecke mit der jeweiligen Werkstückplattform
koppelbar, und zwar so, dass die Mitfahrplattform von der jeweiligen
Werkstückplattform
mitgenommen und entlang der Montagestrecke bewegt wird.
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Bei
einer derartigen Montage- und/oder Fertigungsstraße bewegt
sich der von der Mitfahrplattform mitgenommene Monteur entlang der
Montagestrecke gleichförmig
zur Werkstückplatzform,
wodurch er die vorgesehenen Montage- und/oder Fertigungstätigkeiten
bequem durchführen
kann. Am Ende der jeweiligen Montagestrecke erfolgt dann eine Trennung
zwischen der Mitfahrplattform und der Werkstückplattform, so dass die Mitfahrplattform
zurückfahrbar
und an der nachfolgenden nächsten Werkstückplattform
ankoppelbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
eine Montage- und/oder Fertigungsstraße der eingangs genannten Art
eine verbesserte Ausführungsform
anzugeben, die sich insbesondere durch eine erhöhte Arbeitssicherheit auszeichnet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
den Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Montage-
und/oder Fertigungsstraße
ist für
die jeweilige Mitfahrplattform mit einer durch Federkraft angetriebenen
Rückholeinrichtung
ausgestattet, die es ermöglicht,
die am Ende der Montagestrecke von der jeweiligen Werkstückplattform
abgekoppelte Mitfahrplattform in deren Ausgangsstellung zurückzuholen.
Die hierzu benötigte
Antriebsenergie wird mit Hilfe wenigstens einer Rückholfeder
bereitgestellt. Die wenigstens eine Rückholfeder wird beim Bewegen
der Mitfahrplattform in der Förderrichtung
gespannt, d. h., die zum Rückholen
erforderliche Energie wird über
den Antrieb der Werkstückplattform
bereitgestellt und in der jeweiligen Rückholfeder gespeichert.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform kann
die Rückholeinrichtung
eine Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung aufweisen, die so ausgestaltet
ist, dass sie die Rückholgeschwindigkeit,
mit der die Mitfahrplattform in ihre Ausgangsstellung zurückfährt, auf
eine vorbestimmte Grenzgeschwindigkeit begrenzt ist. Durch diese
Bauweise besitzt die Mitfahrplattform stets etwa die gleiche Rückholgeschwindigkeit;
diese ist insbesondere unabhängig vom
Körpergewicht
des jeweiligen Monteurs. Hierdurch kann die Funktionssicherheit
bzw. die Betriebssicherheit der Montage- und/oder Fertigungsstraße er höht werden.
Ohne eine derartige Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung müsste die
Rückholeinrichtung
für ein
mittleres Körpergewicht
ausgelegt werden, wobei dann die Mitfahrplattform zu schnell bzw.
zu langsam zurückfahren
würde,
wenn das Körpergewicht
des jeweiligen Monteurs kleiner bzw. größer als besagtes Durchschnittsgewicht
wäre. Durch die
Verwendung einer derartigen Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung
ist es möglich,
die Rückholeinrichtung,
insbesondere die wenigstens eine Rückholfeder, auf das maximal
zu erwartende Körpergewicht
eines Monteurs abzustimmen, so dass in diesem Extremfall die gewünschte Rückholgeschwindigkeit
noch erreicht werden kann. Bei leichteren Monteuren bewirkt dann
die Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung die Begrenzung der Rückholgeschwindigkeit
auf die gewünschte
Rückholgeschwindigkeit.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Weiterbildung, bei welcher die Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung
durch eine Hydraulikpumpe mit einem gedrosselten, geschlossenen
Hydraulikkreis gebildet ist, die mit der wenigstens einen Rückholfeder und/oder
mit einem Seilzug, der zur Kraftübertragung vorgesehen
ist, zwangsgekoppelt ist. Durch die Drosselung des geschlossenen
Hydraulikkreises, in dem die Hydraulikpumpe fördert, kann die Drehzahl der Hydraulikpumpe
auf eine vorbestimmte Drehzahl begrenzt werden. Durch eine entsprechende
Kopplung mit der Mitfahrplattform ergibt sich dadurch die gewünschte Geschwindigkeitsbegrenzung
für die
Rückholbewegung.
Vorteilhaft ist dabei, dass diese Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung
ein in sich geschlossenes, autarkes System bildet, das insbesondere
ohne elektrische Energie auskommt. Ebenso kommt die gesamte Rückholeinrichtung
ohne elektrische Energie aus, was deren Wartung, Instandhaltung
und Realisierung vereinfacht.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine
stark vereinfachte, schaltplanartige Prinzipdarstellung einer Montage-
und/oder Fertigungsstraße
im Bereich einer Montagestrecke,
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2 eine
vergrößerte Detailansicht
auf eine Rückholeinrichtung.
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Entsprechend 1 umfasst
eine hier nur teilweise dargestellte Montage- und/oder Fertigungsstraße 1 zumindest
eine Werkstückplattform 2,
die dazu ausgebildet ist, zumindest ein Werkstück 3 aufzunehmen.
Im Beispiel sind zwei aufeinander folgende Werkstückplattformen 2 wiedergegebenen.
Es ist klar, dass die Montage- und/oder Fertigungsstraße 1 insgesamt
deutlich mehr als zwei Werkstückplattformen 2 aufweisen
kann. Die Montage- und/oder Fertigungsstraße 1 kann beispielsweise
im Fahrzeugbau zur Anwendung kommen. Die Werkstücke 3 sind vor zugsweise
Fahrzeuge bzw. Teile davon. Die einzelnen Werkstückplattformen 2 können beispielsweise entlang
von Schienen 4 geführt
sein. Zum Antreiben der Werkstückplattformen 2 kann
beispielsweise ein Kettentrieb 5 vorgesehen sein. Im Betrieb
der Montage- und/oder Fertigungsstraße 1 werden die Werkstückplattformen 2 in
einer durch einen Pfeil angedeuteten Förderrichtung 6 bewegt.
Dabei können
die Werkstückplattformen 2 zumindest
an einer Montagestrecke 7 vorbei bewegt werden. Im Bereich
einer derartigen Montagestrecke 7 führt zumindest ein Monteur 8 bestimmte
Montagetätigkeiten
bzw. Fertigungstätigkeiten
durch. Es ist klar, dass die Montage- und/oder Fertigungsstraße 1 insgesamt
mehrere derartige Montagestrecken 7 aufweisen kann.
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Die
Montage- und/oder Fertigungsstraße 1 weist wenigstens
eine Mitfahrplattform 9 auf, die dazu ausgestaltet ist,
zumindest einen Monteur 8 aufzunehmen bzw. mitzunehmen.
Desweiteren ist die jeweiligen Mitfahrplattform 9 so ausgestaltet,
dass sie im Bereich der jeweiligen Montagestrecke 7 mit
der momentan an der Montagestrecke 7 vorbeigeführten Werkstückplattform 2 koppelbar
ist. Diese Kopplung ist in 1 durch
einfache Kopplungselemente 10 symbolisiert und ist so ausgestaltet,
dass die jeweilige Werkstückplattform 2 die
jeweilige Mitfahrplattform 9 mitnimmt und diese entlang
der Montagestrecke 7 bewegt. Das bedeutet, dass die Mitfahrplattform 9 selbst
keinen eigenen Antrieb aufweist und dass sich entlang der Montagestrecke 7 die
Mitfahrplattform 9 und die jeweils damit gekoppelte Werkstückplattform 2 in
der Förderrichtung 6 synchron
bewegen. Hierdurch kann der jeweilige Monteur 8 seine Montage-
bzw. Fertigungstätigkeiten
bequem durchführen.
Auch die Mitfahrplattform 9 kann auf Schienen 11 geführt sein.
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Die
Montage- und/oder Fertigungsstraße 1 ist außerdem im
Bereich der jeweiligen Montagestrecke 7 mit einer Rückholeinrichtung 12 ausgestattet. Diese
Rückholeinrichtung 12 dient
dazu, die zugehörige
Mitfahrplattform 9 in ihre Ausgangsstellung zurückzuholen,
wenn der Monteur 8 seine Tätigkeit beendet hat und die
Mitfahrplattform 9 von der Werkstückplattform 2 abgekoppelt
ist. In 1 ist mit unterbrochener Linie
die Ausgangsstellung für
die Mitfahrplattform 9 wiedergegebenen und mit 13 bezeichnet.
Um die Rückholeinrichtung 12 möglichst einfach
zu realisieren, ist sie durch Federkraft angetrieben und ist sie
auf geeignete Weise mit der Mitfahrplattform 9 gekoppelt.
Für den
Federantrieb weist die Rückholeinrichtung 12 zumindest
eine Rückholfeder 14 auf.
Durch die Bewegung der Mitfahrplattform 9 in der Förderrichtung 6 wird
die wenigstens eine Rückholfeder 14 gespannt.
Die hierzu benötigte
Energie wird von der Werkstückplattform 2 bzw.
von deren Antrieb aufgebracht und über die daran gekoppelte Mitfahrplattform 9 in
die wenigstens eine Rückholfeder 14 eingeleitet.
In der wenigstens einen Rückholfeder 14 wird
diese Arbeit oder Energie als potentielle Energie gespeichert.
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Sobald
die Mitfahrplattform 9 von der jeweiligen Werkstückplattform 2 entkoppelt
ist, kann die Rückholeinrichtung 12 mit
Hilfe ihrer wenigstens einen Rückholfeder 14 die
Mitfahrplattform 9 entgegen der Förderrichtung 6 in
die Ausgangsstellung 13 zurückholen. Die hierbei benötigte Antriebsenergie
gibt die wenigstens eine Rückholfeder 14 frei,
die sich hierbei entspannt.
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Die
Rückholeinrichtung 12 umfasst
vorzugsweise einen Seilzug 15, der ein auf einer Rolle 16 aufwickelbares
Seil 17 aufweist. Das Seil 17, insbesondere ein
Drahtseil, ist einenends mit der jeweiligen Mitfahrplattform 9 verbunden
und ist anderenends im Bereich der Ausgangsstellung 13 mit
der Monta gestrecke 7, also mit einem Fundament, einem Tragrahmen
oder einem beliebigen anderen stationären Bauteil oder Bestandteil
der Montage- und/oder Fertigungsstraße 1 verbunden. Beispielsweise
ist die Rolle 16 stationär bzw. ortsfest um eine Rotationsachse 18 drehbar
gelagert. Durch die gewählte
Bauweise wird erreicht, dass sich beim Bewegen der Mitfahrplattform 9 in
der Förderrichtung 6 das
Seil 17 von der Rolle 16 abwickelt, während gleichzeitig
die wenigstens eine Rückholfeder 14 gespannt
wird. Beim Rückholen
der Mitfahrplattform 9 wird die von der wenigstens einen
Rückholfeder 14 bereitgestellte Rückholkraft
oder Federkraft über
das Seil 17 auf die Mitfahrplattform 9 übertragen,
wobei sich das Seil 17 beim Rückholen auf der Rolle 16 wieder
aufwickelt.
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Die
Rückholeinrichtung 12 ist
vorzugsweise mit einer Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung 19 ausgestattet,
die so ausgestaltet ist, dass sie die Rückholgeschwindigkeit der Mitfahrplattform 9,
also die Geschwindigkeit, mit der die Mitfahrplattform 9 entgegen
der Förderrichtung 6 von
der Rückholeinrichtung 12 in
ihre Ausgangsstellung 13 zurückgeführt wird, auf eine vorbestimmte
Grenzgeschwindigkeit begrenzt ist. Die vorbestimmte Grenzgeschwindigkeit
kann dabei an die Taktgeschwindigkeit bzw. an die Fördergeschwindigkeit
der Werkstückplattformen 2 angepasst
sein. Desweiteren ist die vorbestimmte Rückholgeschwindigkeit so bemessen,
dass sich für
den Monteur 8, der sich auch beim Rückholen der Mitfahrplattform 9 auf
derselben befindet, keine Verletzungsgefahr ergibt.
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Bei
der in 2 gezeigten, beispielhaften Ausführungsform
ist die Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung 19 mit Hilfe
einer Hydraulikpumpe 20 realisiert, die in einen geschlossenen
und gedrosselten Hydraulikkreis 21 eingebunden ist. Der
Hydraulikkreis 21 verbindet die Saugseite der Hydraulikpumpe 20 mit
der Druckseite der Hydraulikpumpe 20 und enthält zumindest
eine Drosselstelle 22. Durch diese Bauweise wird erreicht,
dass der Druck, gegen die Hydraulikpumpe 20 arbeitet, proportional zu
der in die Hydraulikpumpe 20 eingeleiteten Antriebskraft
ist, wodurch quasi eine Drehzahlbegrenzung für die Hydraulikpumpe 20 erreicht
wird. Die Hydraulikpumpe 20 ist rotierend antreibbar und
weist hierzu eine entsprechende Antriebswelle 23 auf. Diese
Antriebswelle 23 erstreckt sich vorzugsweise koaxial zur
Rotationsachse 18 der Rolle 16 und ist mit der
wenigstens einen Rückholfeder 14 antriebsverbunden.
Exemplarisch ist in 2 die wenigstens eine Rückholfeder 14 als
Spiralfeder ausgestaltet, die konzentrisch zur Antriebswelle 23 bzw.
konzentrisch zur Rotationsachse 18 angeordnet ist. Auf
diese Weise ist die wenigstens eine Rückholfeder 14 in den Seilzug 15 bzw.
in die Geschwindigkeitsbegrenzungseinrichtung 19 integriert.
Es ist klar, dass die wenigstens eine Rückholfeder 14 beispielsweise
koaxial in der Rolle 16 angeordnet sein kann, wodurch die
Rückholeinrichtung 12 besonders
kompakt baut.