DE102006058247A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Profilglaselementen sowie Profilglaselement und dessen Verwendung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Profilglaselementen sowie Profilglaselement und dessen Verwendung Download PDF

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Abstract

Die Erfindung hat ein Verfahren zum Herstellen eines Profilglaselements (30) mit zwei Flanschen (32, 33) und einem zwischen den Flanschen (32, 33) ausgebildeten Steg (31), zum Gegenstand, das die folgenden Schritte umfasst: a) Bereitstellen eines Glasbandes (5) mittels zweier am Auslass eines Glasschmelzofens (1) angeordneter Einzugswalzen (3, 4), b) Einstellen der Temperatur des Steges (31) auf eine Stegtemperatur, bei der der Steg (31) noch plastisch verformbar ist, c) Einstellen der Temperatur der Flansche (32, 33) auf eine Flanschtemperatur, die niedriger ist als die Stegtemperatur, d) Aufstellen der Flansche (32, 33) an den Rändern des Glasbandes (5), e) Profilieren des Steges (31) mit Hilfe von zwei Stegprofilierungswalzen (14, 15), f) Abkühlen des Profilglaselements (30), eine Vorrichtung zur Herstellung von Profilglaselementen sowie Profilglaselemente und deren Verwendung als Fassadenverglasungen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Profilglaselementen mit zwei Flanschen und einem zwischen diesen ausgebildeten Steg, ein mit diesem Verfahren und dieser Vorrichtung herstellbares Profilglaselement sowie dessen Verwendung.
  • Profilglaselemente werden seit geraumer Zeit als lichtdurchlässige (transparente oder transluzente) Bauelemente verwendet. Die langgestreckten Standard-Profilglaselemente haben einen U-förmigen Querschnitt mit einem mittigen Steg von typischerweise etwa 20–50 cm Breite und sich etwa rechtwinklig an dessen Enden anschließenden Flanschen mit einer Höhe von typischerweise etwa 4–10 cm. Die Glasdicke beträgt typischerweise etwa 5–10 mm. Profilglaselemente werden vor allem zum Verschließen von Lichtöffnungen in Fassaden (Außenwänden) von Gebäuden eingesetzt, aber auch für Verglasungen im Innern von Gebäuden. Dabei werden in der Regel mehrere Profilglaselemente nebeneinander angeordnet unter Zwischenschaltung einer schmalen Dichtfuge, die mit einem Dichtmittel, z.B. auf Silikonbasis, verschlossen wird. Zur Verbesserung der Wärmedämmung werden Profilglaselemente üblicherweise paarweise einander gegenüberstehend unter Bildung eines Luftzwischenraumes eingebaut.
  • Der Steg und die Flansche von Standard-Profilglaselementen sind plan und weisen auf einer oder beiden Oberflächen eine Ornamentierung in Form einer unregelmäßigen Feinstruktur (Mattierung) auf. Die Ornamentierung, deren Profiltiefe typischerweise im Mikrometerbereich liegt, jedenfalls deutlich weniger als einen Millimeter beträgt, wird mit Hilfe ornamentierter Walzen in die Oberfläche der Profilglaselemente eingeprägt. Sie wird zum einen aufgebracht, um herstellungsbedingte Oberflächenunregelmäßigkeiten zu kaschieren. Sie kann außerdem dekorativen Zwecken dienen, eine Lichtstreuung bewirken und/oder die direkte Durchsicht durch die Profilglaselemente verhindern. Es sind auch Profilglaselemente mit im Wesentlichen klarer Durchsicht und nicht-ornamentierten Oberflächen bekannt.
  • Profilglasbahnen werden üblicherweise im Walzverfahren aus der Glasschmelze erzeugt. Dabei bewirken zwei am Auslass des Glasschmelzofens angeordnete Einzugswalzen das Ausbilden eines Glasbandes mit vom eingestellten Walzens alt bestimmter Dicke. In einer sich anschließenden Temperierstrecke wird das Glasband geregelt abgekühlt. Nachgeordnete, z.B. kufenartige, Flanschformungsmittel stellen an den Rändern des Glasbandes zwei Flansche auf, üblicherweise unter einem rechten Winkel, sobald die Temperatur des Glasbandes hin reichend reduziert und das Glasband dadurch mechanisch stabilisiert wurde. Ein hinter den Flanschformungseinrichtungen angeordnetes Paar von Walzen zur Einwirkung auf den Steg kann zur weiteren Glättung des Stegs verwendet werden. Die Glättwalzen weisen zu diesem Zweck in der Regel glatte Oberflächen auf. Vorrichtungen zum Herstellen von Profilglaselementen zeigen z.B. DE 14 96 047 A1 , DE 14 96 416 A1 , DD 0 230 231 A1 Soweit hier wie nachfolgend von „vor" oder „hinter" einem Vorrichtungselement die Rede ist, bezieht sich diese Ortsangabe jeweils auf die Transportrichtung des Glasbandes durch die Vorrichtung, „vor" also im Sinne von „stromaufwärts" und „hinter" im Sinne von „stromabwärts".
  • Profilglaselemente haben sich für die Verglasung der Lichtöffnungen von Gebäuden vielfach bewährt. Die lichtstreuende Ornamentierung der Glasoberfläche(n) führt zu einer vergleichmäßigten Raumausleuchtung und eine Entspiegelung (Mattierung) in Reflexion, der U-förmige Querschnitt sorgt für eine hohe mechanische Stabilität. Allerdings kann die Vielzahl der in einer größeren Lichtöffnung benötigten, deutlich erkennbaren Dichtfugen den ästhetischen Gesamteindruck insbesondere in der Außenansicht beeinträchtigen. Auch ist die mit Hilfe von Ornamentierungen erzielbare Lichtstreuwirkung begrenzt.
  • Zur Erzielung einer ausgeprägten Lichtlenkwirkung von Verglasungen vor allem im Innenbereich von Gebäuden ist bereits vorgeschlagen worden, zumindest eine der Oberflächen des Stegs von Profilglaselementen mit einem gerippten, prismenartigen Querschnitt zu versehen ( EP 1 066 445 B1 ). Die Bruchanfälligkeit derartiger Bauelemente ist gegenüber Profilglaselementen gleicher Abmessungen aufgrund der örtlichen Dickenreduzierung und der scharfen Kanten erhöht. Außerdem erschwert die kantige und tiefe Täler aufweisende Oberfläche die Reinigung derartiger Bauelemente.
  • Profilglaselemente mit einem anderen Querschnitt als bei Standard-Profilglaselementen beschreibt DE 92 10 773 U1 . Diese Druckschrift offenbart Profilglaselemente für Dächer von Gewächshäusern, deren Flansche sich entweder unter einem Flanschaufstellwinkel von deutlich mehr als 90° beidseitig an den Steg anschließen und/oder an ihren Enden eine zum Steg etwa parallel verlaufende Abkröpfung aufweisen, um die Lichtausbeute im Randbereich zu verbessern. Der Steg dieser Profilglaselemente kann eine oder mehrere Welle(n) aufweisen. Derartige ungewöhnliche Profilglaselemente haben sich aus verschiedenen Gründen in der Praxis nicht durchsetzen können.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Profilglaselemente bereitzustellen, die unter verminderter Erkennbarkeit der Dichtfuge in der Außenansicht nebeneinander angeordnet werden können. Die mechanische Stabilität der Profilglaselemente soll nicht schlechter sein als bei Standard-Profilglaselementen. Erfindungsgemäße Profilglaselemente sollen außerdem bevorzugt eine mindestens gleich große, vorzugsweise eine verbesserte Lichtstreuwirkung gegenüber Standard-Profilglaselementen aufweisen. Schließlich sollen sie mit einfachen Mitteln in guter Qualität herstellbar sein.
  • Es ist außerdem Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches Verfahren sowie eine einfach konstruierte Vorrichtung zum Erzeugen von Profilglaselementen, insbesondere von erfindungsgemäß gegenüber Standard-Profilglaselementen modifizierten Profilglaselementen, bereitzustellen.
  • Ein Verfahren gemäß der Erfindung ist Gegenstand von Anspruch 1.
  • Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist Gegenstand von Anspruch 11.
  • Erfindungsgemäße Profilglaselemente sind Gegenstand von Anspruch 20.
  • Anspruch 30 hat die Verwendung einer Mehrzahl erfindungsgemäßer Profilglaselemente für die Fassadenverglasung zum Gegenstand.
  • Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung in den jeweiligen Kategorien sind Gegenstände der Unteransprüche.
  • Mit dem selektiven Temperieren des Stegs und der Flansche gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren (Anspruch 1) wird erreicht, dass der Steg des Profilglaselements noch hinreichend heiß und so weich ist, dass er sich an die Oberflächenkontur der beiden Stegprofilierungswalzen durch plastische Verformung und ggfs. Fließen anpassen kann, während gleichzeitig die Flansche auf eine niedrigere Flanschtemperatur abgekühlt werden und dadurch nach dem Aufklappen durch die Flanschformungsmittel bereits so formstabil sind, dass sie bei der Profilierung des Steges schon im Wesentlichen rechtwinklig zum Steg ausgerichtet sind und in dieser Ausrichtung dauerhaft verbleiben, ohne sich erneut ungewünscht zu verformen.
  • „Profilieren" meint im Rahmen der Erfindung eine Dicken- und/oder Profiländerung des Stegs, ausgehend vom ursprünglichen im Wesentlichen planen Zustand, im Millimeterbereich, also um mehr als ein Zehntel der typischen Glasdicke von Profilglaselementen.
  • Im Gegensatz dazu wird unter einer „Ornamentierung" eine Oberflächenstrukturierung oder -prägung im Submillimeterbereich verstanden.
  • Die selektive Temperierung von Steg und Flanschen wird bevorzugt so vorgenommen, dass die (mittlere) Flanschtemperatur mindestens 10°C, vorzugsweise mindestens 30°C, insbesondere etwa 50°C niedriger eingestellt wird als die (mittlere) Stegtemperatur. Dazu werden vorzugsweise die Flansche im Bereich der Flanschformungsmittel und/oder vor diesen direkt oder indirekt (z. B. mittelbar über die Flanschformungsmittel) mit Kühlluft beaufschlagt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Steg auf beiden Oberflächen profiliert, und zwar insbesondere wellenförmig. Dabei sind Wellenformen mit runden Wellentälern und -bergen und ohne ausgeprägte Stufen oder Knickstellen bevorzugt.
  • Durch die Verwendung geeigneter Stegprofilierungswalzen wird der Steg vorzugsweise so profiliert, dass seine Dicke über seine gesamte Breite (abgesehen von Übergangsbereichen zu den Flanschen) im Wesentlichen konstant bleibt. Dadurch werden durch lokale Dickenreduzierungen hervorgerufene Schwachstellen im Profilglaselement vermieden, so dass die mechanische Belastbarkeit des Profilglaselementes insgesamt erhöht wird.
  • Ein Steg mit im Wesentlichen konstanter Dicke wird dadurch erzeugt, dass beide Stegprofilierungswalzen mit einer im Längsschnitt gleichartigen, insbesondere wellenartigen, Oberflächenkontur versehen werden, wobei die Welle der einen Stegprofilierungswalze gegenüber der Welle der anderen Stegprofilierungswalze um eine halbe Wellenlänge versetzt ist.
  • Gemäß einer anderen Ausführungsform des Verfahrens wird nur eine der beiden Oberflächen des Stegs profiliert, insbesondere ebenfalls wellenförmig. Vorzugsweise geschieht dies auf der von den Flanschen abgewandten Außenseite des Steges. Das kann das Auftrennen des Profilglaselements in einzelne Abschnitte erleichtern, wobei die Schneideinrichtung quer zur Längserstreckung der Profilglaselemente auf die ebenen Innenflächen des Steges und der Flansche einwirkt. Die durch die nur einseitige Profilierung erzeugten Dickenvariationen des Steges bewirken einen ausgeprägten optischen Linseneffekt, der zu einer stark örtlich variierenden Lichtablenkung und dadurch vergleichmäßigten Raumausleuchtung führt.
  • Die Stegprofilierung führt zwangsläufig dazu, dass sich zumindest eine der drei nachfolgenden Abmessungen makroskopisch ändert: Breite des Steges = Abstand der Flansche von einander; Dicke des Steges; Höhe der Flansche. Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung bleibt die Breite des Steges während der, insbesondere wellenförmigen, Stegprofilierung im Wesentlichen konstant, während sich seine Dicke und die Flanschhöhe reduziert. In diesem Fall wird ein an den Steg angrenzender Abschnitt der Flansche während der Stegprofilierung in den Steg einbezogen. Diese Variante der Erfindung erlaubt eine rasche Umstellung der Produktionsvorrichtung von einer Phase, bei der Standard-Profilglaselemente mit planem, unverformtem Steg erzeugt werden, auf eine Phase, in der erfindungemäße Profilglaselemente mit profiliertem Steg hergestellt werden. Zu diesem Zweck muss nämlich lediglich die Breite des den Glasschmelzofen durch die Einzugswalzen verlassenden Glasbands angepasst werden, müssen die selektiven Temperierungsmittel aktiviert und müssen schließlich die sich an die Flanschformungsmittel anschließenden Glättwalzen gegen Stegprofilierungswalzen für die Stegprofilierung ausgetauscht werden.
  • Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass – wie an sich bekannt – mit zumindest einer der Einzugswalzen eine Ornamentierung in eine der beiden Oberflächen des Glasbandes, vorzugsweise dessen Unterseite, eingebracht wird.
  • Alternativ oder ergänzend dazu kann vorgesehen sein, dass mit zumindest einer der Stegprofilierungswalzen eine Glättung oder eine Ornamentierung einer Oberfläche des Steges durchgeführt wird.
  • Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Anspruch 11 sind vorzugsweise die Oberflächen der Stegprofilierungswalzen derart geformt und angeordnet, dass sie zwischen sich einen durchgehenden profilierten Walzenspalt einschließen, wobei die Größe des Walzenspalts die endgültige Dicke des Steges bestimmt.
  • Bevorzugt ist die Oberfläche zumindest einer der, vorzugsweise beider, Stegprofilierungswalzen im Längsschnitt wellenförmig, insbesondere etwa sinusförmig, ausgebildet. Dabei ist „sinusförmig" nicht im strengen mathematischen Sinne zu verstehen, sondern bezeichnet im Rahmen der Erfindung stetige Wellen mit abwechselnd aufeinander folgenden, rundgeformten Bergen und Tälern ohne Stufen oder Knicke.
  • Die (mittlere) Wellenlänge der Welle(n) in der Oberfläche der Stegprofilierungswalze(n) liegt vorzugsweise zwischen 10 und 50 mm, insbesondere zwischen 20 und 40 mm, die (mittlere) Amplitude der Welle der Stegprofilierungswalzen beträgt vorzugsweise zwischen 1 und 10 mm, insbesondere zwischen 2 und 6 mm. Größere Wellenlängen und niedrigere Amplituden eignen sich weniger zum Kaschieren der Dichtfuge zwischen benachbarten Profilglas elementen, niedrigere Wellenlängen und höhere Amplituden sind bedeutend schwieriger herstellbar.
  • Es ist im Rahmen der Erfindung bevorzugt, dass die Oberflächenkonturen der beiden Stegprofilierungswalzen über ihre Breite im Wesentlichen gleichförmig sind. Das heißt bei wellenförmigen Konturen, dass die Wellenlängen und die Amplituden über die gesamte auf den Steg einwirkende Breite der Stegprofilierungswalzen im Wesentlichen konstant sind.
  • In einer anderen Variante der Erfindung variiert die Amplitude und/oder die Wellenlänge der wellenförmigen Oberflächenkontur der beiden Stegprofilierungswalzen über die Breite der Stegprofilierungswalzen, so dass beispielsweise die Wellenlänge von der Mitte der Stegprofilierungswalzen nach außen hin zu- oder abnimmt.
  • Alternativ kann vorgesehen sein, dass Oberflächenkontur der Stegprofilierungswalzen im Längsschnitt als „gestufte" Welle ausgeführt ist, wobei die Wellentäler, die Wellenberge und/oder die dazwischen liegenden Bereiche als im Wesentlichen plane Stegabschnitte ausgebildet sind, die unter Stegabschnittswinkeln an benachbarte Stegabschnitte angrenzen. Um ein flaches und nicht zu kantiges Stegprofil zu erzielen, ist dafür Sorge zu tragen, dass die Stegabschnittswinkel zwischen zwei benachbarten Stegabschnitten nicht extrem von 180° abweichen, insbesondere zwischen 180° und 90° liegen, insbesondere über 120° und vorzugsweise über 150° liegen.
  • Dabei können die Langen der Stegabschnitte konstant sein, es ist jedoch auch denkbar, dass deren Länge variiert, und zwar untereinander und/oder über die Längserstreckung (Breite) der Stegprofilierungswalzen. Wenn der Steg über seine gesamte Breite im Wesentlichen die gleiche Glasdicke aufweisen soll, müssen die gestuften Wellen der beiden Stegprofilierungswalzen aufeinander abgestimmt sein. Im Falle von Wellen mit konstanter Wellenlänge und Amplitude über die gesamte Breite der Stegprofilierungswalzen bedeutet dies eine Verschiebung der jeweiligen Wellen um eine halbe Wellenlänge, so dass Wellentäler einer Walze zu Wellenbergen der gegenüber liegenden Walze korrespondieren.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassen die Einrichtungen zum selektiven Temperieren der Flansche des Glasbandes seitlich angeordnete Kühlluftblasdüsen, die vom Rand des Glasbandes her zur Glasbandmitte gerichtet sind.
  • Für die Einrichtungen zum selektiven Temperieren des Stegs des Glasbandes haben sich insbesondere oberhalb und/oder unterhalb des Glasbandes angeordnete Breitschlitzdüsen zum Blasen von Kühlluft auf den Steg als geeignet erwiesen.
  • Alternativ oder ergänzend dazu kann vorgesehen sein, dass die Einrichtungen zum selektiven Temperieren des Stegs des Glasbandes und/oder von dessen Flanschen oberhalb und/oder unterhalb des Glasbandes angeordnete, insbesondere flüssigkeitsgekühlte, Kühlkörper umfassen.
  • Es versteht sich, dass auch im Bereich der Temperierstrecke auf das Glasband einwirkende gekühlte oder erwärmte Walzen zu dessen selektiver Temperierung beitragen können.
  • Wenn zusätzlich zur erfindungsgemäßen Profilierung des Steges eine Ornamentierung des das Profilglaselement bildenden Glasbands gewünscht wird, kann zumindest eine der Einzugswalzen, vorzugsweise die untere Einzugswalze, eine ornamentierte Oberfläche aufweisen.
  • Es kann vorgesehen sein, dass zumindest eine der Stegprofilierungswalzen als Glättwalze für eine der Oberflächen des Steges gestaltet ist. Zu diesem Zweck ist die Oberfläche – abgesehen von einer etwaigen zur Profilierung dienenden Oberflächenkontur – möglichst glatt ausgebildet. Es versteht sich, dass umgekehrt die Stegprofilierungswalzen zusätzlich zur erfindungsgemäßen Profilierungskontur eine Ornamentierung aufweisen können.
  • Das erfindungsgemäße Profilglaselement gemäß Anspruch 20 ist vorzugsweise so gestaltet, dass die Dicke des Steges über seine gesamte Breite (abgesehen von den Übergangsbereichen zu den Flanschen) konstant ist.
  • Es wird bevorzugt so geformt, dass die Wellenlänge der Wellen des Stegs 10 bis 50 mm, vorzugsweise etwa 20 bis 40 mm, beträgt.
  • Für die mittlere Amplitude (= Abstand zwischen benachbartem Wellenberg und Wellental) der Wellen des Stegs wird bevorzugt ein Wert von 1 bis 10 mm, vorzugsweise 2 bis 6 mm, eingestellt.
  • Besonders einfach herstellbar und stabil ist ein Profilglaselement, bei dem der Steg einen im Wesentlichen sinusartigen Querschnitt mit gleichförmig aufeinander folgenden Wellenbergen und Wellentälern und ohne stufige oder winklige Übergänge aufweist.
  • Alternativ kann der Steg einen stufigen Querschnitt mit unter einem Stegabschnittswinkel von weniger als 180° und mehr als 90°, vorzugsweise mindestens 120°, insbesondere mindestens 150°, aneinander stoßenden im Wesentlichen planen Stegabschnitten aufweisen.
  • In Bezug auf einfache Herstellbarkeit, lichttechnische Eigenschaften und Stabilität besonders bevorzugt ist es, wenn die Wellenlänge der Wellen des Stegs mindestens doppelt so groß, vorzugsweise mindestens fünfmal so groß, insbesondere etwa zehnmal so groß ist wie die mittlere Amplitude der Wellen.
  • Dabei ist vorzugsweise die Wellenlänge der Wellen des Stegs über seine gesamte Breite (abgesehen von den besonderen Verformungsbedingungen unterliegenden Übergangsbereichen vom Steg zu den Flanschen) im Wesentlichen konstant.
  • Alternativ variiert die Wellenlänge der Wellen des Stegs über seine Breite, insbesondere dadurch, dass die Wellenlänge der Wellen des Stegs von der Stegmitte zu den Flanschen hin abnimmt.
  • Erfindungsgemäße Profilglaselemente eignen sich ganz besonders gut zur Verwendung für die Verglasung der Fassade von Gebäuden, wobei mehrere, insbesondere vertikal ausgerichtete, Profilglaselemente parallel und unter Zwischenschaltung einer (mit Dichtmittel auszufüllenden) Dichtfuge benachbart zueinander angeordnet werden. Überraschenderweise lassen die erfindungsgemäßen Profilglaselemente mit ihrem profilierten, insbesondere wellenförmig profilierten Steg die aufgrund der rechtwinklig zum Steg ausgerichteten Flansche schmal einstellbaren Dichtfugen jedenfalls aus einiger Entfernung praktisch unsichtbar werden. Sie sind außerdem mechanisch stabiler als Standard-Profilglaselemente mit gleichen Abmessungen Die Herstellung von Profilglaselementen, insbesondere von erfindungsgemäßen Profilglaselementen, erfolgt erfindungsgemäß wie nachfolgend beschrieben.
  • Mit Hilfe von zwei am Auslass eines Glasschmelzofens angeordneten, einen Walzenspalt zwischen sich einschließenden Einzugswalzen wird ein im Wesentlichen planes, aber noch weiches Glasband mit durch die Einstellung des Walzenspalts vorgebbarer Dicke bereitgestellt. Die Glasschmelze kann in einem beliebigen, aus dem Stand der Technik bekannten Glasschmelzofen hergestellt werden. Als Glas kommen üblicherweise Natronkalksilikatgläser zur Anwendung, die bedarfsweise färbende Zusätze aufweisen können. Die Erfindung ist aber nicht auf derartige Glasarten beschränkt. Die Einzugswalzen weisen meist den gleichen Durchmesser und die gleiche Breite auf, sie können in ihren Abmessungen aber auch voneinander abweichen.
  • Vorteilhafterweise weist zumindest eine der Einzugswalzen, insbesondere die untere Einzugswalze, eine ornamentierte Oberfläche auf, mit der die mit ihr in Berührung kommende(n) Oberflächen) des Glasbandes, also insbesondere dessen Unterseite, ornamentiert, also mit einer Oberflächenstruktur im Submillimeterbereich versehen wird. Wie bei Standard-Profilglaselementen üblich, kann die betreffende Einzugswalze insbesondere eine – beispielsweise durch Sandstrahlen, Prägung oder Laserbearbeitung erzeugte – regelmäßig oder unregelmäßig im Mikrometerbereich strukturierte Oberfläche aufweisen, mit der die Glasbandoberfläche einen in der Reflexion matten, in der Durchsicht transluzent bis durchscheinend wirkenden Charakter erhält.
  • Das so erzeugte Glasband wird nachfolgend in einer Temperierstrecke geregelt abgekühlt, in der das Glasband von Transportrollen, Gaskissen oder dergleichen unterstützt wird. Die geregelte Kühlung des Glasbands in der Temperierstrecke erfolgt z.B. über eine oder mehrere sich über das Glasband quer erstreckende Breitschlitzdüsen, die insbesondere oberhalb des Glasbandes angeordnet werden, und/oder durch flüssigkeitsgekühlte Kühlkörper, die z.B. zwischen den Transportrollen oder innerhalb eines Gaskissenelements angeordnet sein können.
  • Anders als bei der Herstellung von Standard-Profilglaselementen wird erfindungsgemäß im Bereich der Temperierstrecke eine selektive Temperierung des späteren Steges und der späteren Flansche vorgenommen, so dass die Stegtemperatur bei der nachfolgenden Stegprofilierung signifikant höher ist als die mittlere Flanschtemperatur. Dazu wird z.B. bei einer Standard-Profilglaszusammensetzung vom Natronkalksilikatglastyp vor dem Stegprofilierungsschritt die mittlere Stegtemperatur auf etwa 750°C (statt etwa 700°C bei der Produktion von Standard-Profilglaselementen) eingestellt, während die mittlere Flanschtemperatur gleichzeitig auf einen bis zu etwa 50°C niedrigeren Wert, nämlich auf etwa 700°C, eingestellt wird. Die für eine konkrete Glaszusammensetzung erforderlichen Temperaturen können je nach der Glasart hiervon abweichen, sie können durch einfache Versuche ermittelt werden.
  • Im Anschluss an die Temperierstrecke werden die Ränder des Glasbandes mit geeigneten Flanschformungsmitteln, z.B. mit Hilfe von Kufen (wie aus dem Stand der Technik bekannt) oder mit Hilfe von Walzen, zu Flanschen aufgestellt, die zwischen sich den Steg einschließen. Die selektive Temperierung von Steg und Flanschen wird im Bereich der Flanschformungs mittel fortgesetzt. Dazu werden z.B. die das Aufstellen der Flansche bewirkenden Kufen durch Anblasen mit Kühlluft gekühlt, was wiederum mittelbar eine Kühlung der sich aufstellenden Flansche bewirkt. Anstelle von oder in Ergänzung zu den beschriebenen Kühlmitteln kann auch eine lokale Erhitzung von Bereichen des Glasbandes erfolgen, um ein Absinken der Stegtemperatur und/oder der Flanschtemperatur unter die vorgenannten Zielwerte zu verhindern.
  • Nach dem Aufstellen der Flansche und unmittelbar vor der Stegprofilierung liegt die Stegtemperatur bei einem Wert, bei welcher eine Profilierung des Steges noch möglich ist, und die Flanschtemperatur liegt auf einem signifikant darunter liegenden Wert, bei der die Flansche hinreichend formstabil sind.
  • Die erfindungsgemäße Stegprofilierung schließt sich im Normalfall unmittelbar an das Aufstellen der Flansche durch die Flanschformungsmittel an. Hierzu wirkt im Rahmen der Erfindung ein oberhalb und unterhalb des Glasbandes angeordnetes und einen Walzenspalt zwischen sich einschließendes Paar von Stegprofilierungswalzen auf den auf höherer Stegtemperatur befindlichen, plastisch verformbaren und unter Walzendruck noch zur Profilierung hinreichend fließfähigen Steg ein und profiliert ihn entsprechend dem Oberflächenprofil der Stegprofilierungswalzen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Flansche des Profilglaselementes bereits so weit abgekühlt, dass deren eine ungewünschte Verformung nicht mehr zu befürchten ist.
  • Die erfindungsgemäße selektive Temperierung der Flansche und des Stegs macht es also möglich, dass eine Stegprofilierung vorgenommen werden kann, ohne dass die Flansche mit aufwendigen Vorrichtungen in ihrer durch die Flanschformungsmittel erzeugten Form und Ausrichtung gehalten werden müssen.
  • Ferner ermöglicht es die selektive Temperierung des Profilglaselementes vor der Stegprofilierung und vor bzw. während der Flanschformung, das Glasband mit hoher Geschwindigkeit zu produzieren, da nicht zu befürchten ist, dass sich die Flansche, selbst wenn diese eine relativ hohe Masse aufweisen, aufgrund der Fliehkraft verformen.
  • Im Anschluss an die Stegprofilierung werden die Flansche und der Steg geregelt so abgekühlt, dass dem Einfrieren von Spannungen im Profilglaselement entgegengewirkt wird. Die immer noch vorhandene ungleichmäßige Temperaturverteilung des Profilglaselementes nach der Stegprofilierung macht es erforderlich, dass der Steg zu Beginn des Kühlprozesses stärker abgekühlt wird als die Flansche, bis sich die Stegtemperatur der Flanschtemperatur angenähert hat.
  • Es liegt im Rahmen der Erfindung, das Profilglaselement nach der Stegprofilierung in bekannter Weise mit einer oder mehreren Beschichtungen zu versehen, z.B. auf Basis von Lacken oder mit einer pyrolytischen Sonnenschutzbeschichtung auf Metalloxidbasis. Die Beschichtung wird dabei vorzugsweise auf die Innenseiten des Stegs und/oder der Flansche aufgebracht.
  • Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, im Bereich des Steges und/oder der Flansche eine Drahteinlage in das Glasband einzubringen, welche von einer geeignet angeordneten Vorratsrolle abgerollt wird und vor den Einzugswalzen in die Glasschmelze eingetaucht wird, so dass der Draht hinter den Einzugswalzen in das Glas eingebettet ist.
  • Im Folgenden werden das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Profilglaselement anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
  • 1 eine schematische, nicht maßstäbliche Seitendarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Erzeugen von Profilglaselementen;
  • 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 1;
  • 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung der 1 und 2 im Bereich der Stegprofilierungswalzen, entsprechend dem Schnitt A-A in 2;
  • 4 einen schematischen, nicht maßstäblichen Querschnitt durch zwei unter Zwischenschaltung einer Dichtfuge benachbart angeordnete erfindungsgemäße Profilglaselemente in einer ersten Ausführungsform;
  • 5 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform erfindungsgemäßer Profilglaselemente mit einer Ausschnittsvergrößerung.
  • 1 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Erzeugen von Profilglaselementen, während 2 die gleiche Vorrichtung in der Draufsicht darstellt.
  • Am Auslass eines in den 1, 2 nur angedeuteten Glasschmelzofens 1 üblicher Bauweise, in dem eine Glasschmelze 2 erzeugt wird, sind zwei Einzugswalzen 3, 4 mit gleichem Durchmesser übereinander unter Belassung eines Walzenspalts angeordnet. Mit den Einzugswalzen 3, 4 wird ein im Wesentlichen planes, aber noch weiches Glasband 5 vorgebbarer Dicke bereitgestellt. Die untere Einzugswalze 4 weist eine unregelmäßige Oberflächenstruktur auf, die sich auf die Unterseite des Glasbands 5 überträgt.
  • Die Glasschmelze 2 aus üblichem Natronkalksilikatglas hat vor den Einzugswalzen 3, 4 eine Temperatur in der Größenordnung von etwa 1100°C.
  • An die Einzugswalzen 3, 4 schließt sich eine Temperierstrecke 9 an, durch die das Glasband 5 auf mehreren Transportrollen 6 transportiert wird. Oberhalb des Glasbandes 5 sind zwei sich quer zum Glasband 5 erstreckende Breitschlitzdüsen 7 angeordnet, durch die in kontrollierter Weise Kühlluft auf das Glasband 5 geblasen wird. Innerhalb der Temperierstrecke 9 sind außerdem zwischen den Transportrollen 6 flüssigkeitsgekühlte Kühlkörper 8 zur Strahlungskühlung des Glasbandes 5 von unten angeordnet.
  • Innerhalb der Temperierstrecke 9 ist in der dargestellten Ausführungsvariante oberhalb einer der Transportrollen 6 eine Glättwalze 10 mit glatter Oberfläche vorgesehen, mit der das Glasband 5 geglättet, stabilisiert und gekühlt werden kann.
  • Am Ende der Temperierstrecke 9 sind Flanschformungsmittel 11 in Form von winklig zum Rand des Glasbandes 5 verlaufenden Kufen zum Aufstellen von Flanschen 32, 33 an den Rändern des Glasbandes 5 installiert. Durch die Lage und die Form der Flanschformungsmittel 11 kann der Flanschaufstellwinkel 34 der Flansche 32, 33 sowie deren Höhe beeinflusst werden.
  • Unmittelbar vor den Flanschformungsmitteln (Kufen) 11 sind auf jeder Seite des Glasbandes 5 zwei Kühlluftblasdüsen 12, 13 angeordnet, die Kühlluft gegen den Rand des Glasbandes 5 (Düse 12) bzw. gegen die mit den sich aufstellenden Flanschen 32, 33 in Berührung kommenden Kufen 11 blasen (Düse 13) und die erfindungsgemäß eine selektive Temperierung der Flansche 32, 33 einerseits und des Stegs 31 des Glasbandes 5 andererseits bewirken. Mit der gezielten Kühlung des Randes des Glasbandes 5 durch die Kühlluftblasdüsen 12, 13 wird erreicht, dass nach dem Aufstellen der Flansche 32, 33 die mittlere Flanschtemperatur signifikant unterhalb der mittleren Stegtemperatur liegt, nämlich mindestens etwa 10°C, vorzugsweise mindestens 30°C und besonders bevorzugt etwa 50°C.
  • An die Temperierstrecke 9 und die Flanschformungsmittel 11 schließt sich ein Paar von horizontalen Stegprofilierungswalzen 14, 15 an, mit denen der Steg 31 profiliert, insbesondere im Querschnitt wellenförmig geformt werden kann. Der Durchmesser der oberen Stegprofilierungswalze 14 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel größer als derjenige der unteren Stegprofilierungswalze 15, dafür ist die untere Stegprofilierungswalze 15 breiter als die obere Stegprofilierungswalze 14.
  • 3 zeigt ergänzend zu den 1 und 2 den Bereich der Stegprofilierungswalzen 14, 15 vergrößert und im Querschnitt A-A der 2, wobei von der oberen Stegprofilierungswalze 14 nur ein unterer Teil gezeigt wird. Es wird ersichtlich, dass beide Stegprofilierungswalzen 14, 15 im Längsschnitt eine wellenförmige, nämlich im Wesentlichen sinusförmige Oberflächenkontur haben und so angeordnet sind, dass sie zwischen sich einen durchgehenden Walzenspalt einschließen. Die Wellenlänge der Oberflächenkontur der beiden Stegprofilierungswalzen 14, 15 ist gleich, ebenso ihre Amplitude; ihre Wellen sind um eine halbe Wellenlänge gegeneinander versetzt, so dass der Walzenspalt über die gesamte Breite des Stegs 31 eine im Wesentlichen konstante Dicke aufweist. Im Walzenspalt befindet sich der bereits durch die Stegprofilierungswalzen 14, 15 sinusförmig profilierte Steg 31 des Profilglaselements 30, das außerdem unter einem Flanschaufstellwinkel 34 von etwa 90° beiderseits an den Steg 31 anschließende, im Wesentlichen plane Flansche 32, 33 umfasst.
  • Seitlich der Flansche 32, 33 sind Flanschführungsrollen 16 mit vertikalen Drehachsen und großen Durchmesser vorgesehen, mit denen verhindert werden kann, dass die soeben geformten Flansche 32, 33 wieder nach außen wegkippen.
  • Wie aus den 1 und 2 ersichtlich wird, schließt sich an die Stegprofilierungswalzen 14, 15 eine Zone an, in der das soeben geformte und auf weiteren Transportrollen 17 transportierte Profilglaselement 30 thermisch und mechanisch stabilisiert und für die geregelte Abkühlung und mechanische Entspannung im sich anschließenden (nicht dargestellten) langgestreckten Kühlofen 21 vorbereitet wird.
  • Dazu sind zur Sicherung der Flansche 32, 33 gegen unbeabsichtigte Verformung zunächst weitere Flanschführungsmittel 18, 19 vorgesehen. Diese bestehen im ersten Falle aus einer Führungsrolle geringen Durchmessers und einer Führungskufe (Flanschführungsmittel 18), die die Flansche 32, 33 beiderseits zwischen sich – im Normalfall berührungslos – einschließen. Im zweiten Falle bestehen sie aus zwei die Flansche zwischen sich einschließenden, im Normalfall ebenfalls von diesen geringfügig beabstandeten Führungskufen (Flanschführungsmittel 19). Außerdem ist eine weitere Breitschlitzdüse 20 oberhalb des Glasbandes 5 angeordnet, die in das Innere des Profilglaselements 30 Kühlluft bläst und für eine Annäherung der zunächst noch höheren Stegtemperatur an die Flanschtemperatur sorgt.
  • 4 zeigt im Querschnitt je ein vollständig und ein teilweise dargestelltes Profilglaselement 30 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Die beiden gleichartigen Profilglaselemente 30 grenzen mit ihren Flanschen 32, 33 aneinander, wobei zwischen beiden eine mit einem Dichtmittel 36 (z.B. auf Silikonbasis) ausgefüllte schmale Dichtfuge 37 verbleibt. Die Flansche 32, 33 der Profilglaselemente 30 schließen mit dem sie verbindenden Steg 31 jeweils einen Flanschaufstellwinkel 34 von etwa 90° ein. Der Steg 31 ist wellenförmig, nämlich in etwa sinusförmig und stufenlos geformt. Seine Wellenlänge liegt im schematisch und nicht maßstäblich dargestellten Ausführungsbeispiel über die gesamte Stegbreite bei etwa 30 mm, seine mittlere Amplitude (abgesehen von den Übergangsbereichen zwischen dem Steg 31 und den Flanschen 32, 33) bei etwa 3 mm. Die Breite des Profilglaselements 30 beträgt etwa 26 cm, die Höhe der Flansche 32, 33 liegt bei etwa 55 mm, die Glasdicke bei etwa 7 mm. Profilglaselemente mit derartigen Abmessungen und Profilformen haben sich in der Praxis bewährt. Sie erlauben die optische Kaschierung der Dichtfuge, sind gut herstellbar, verfügen über eine hohe mechanische Stabilität und führen zu einer gleichmäßigen Raumausleuchtung.
  • Es wird erkennbar, dass durch die erfindungsgemäße Form der Stege 31 und die rechtwinklige Anordnung der Flansche 32, 33 nur eine schmale Dichtfuge 37 benötigt wird. Außerdem wird durch die Wellenform der Stege 31 mit flachen und langgestreckten Wellen der beiden nebeneinander angeordneten Profilglaselemente 30 die Dichtfuge 37 jedenfalls aus gewisser Entfernung kaschiert, so dass die nebeneinander angeordneten Profilglaselemente 30 scheinbar fugenlos aneinander grenzen. Dieser optische Eindruck wird weiter gefördert, wenn ein transparentes oder transluzentes Dichtmittel 36 verwendet wird.
  • Das erfindungsgemäße Profilglaselement 30 eignet sich somit ganz besonders zur Verwendung für die Verglasung der Fassaden von Gebäuden, wobei mehrere Profilglaselemente 30 parallel und unter Zwischenschaltung einer Dichtfuge 37 benachbart zueinander angeordnet werden.
  • 5 zeigt einen Querschnitt und eine Ausschnittsvergrößerung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Profilglaselementes 30. Das dargestellte Profilglaselement 30 weist zwei Flansche 32, 33 und rechtwinklig dazu einen zwischen diesen angeordneten Steg 31 auf. Der Steg 31 ist wie bei der in 4 gezeigten ersten Ausführungsform wellenförmig ausgebildet, jedoch sind in diesem Falle die Wellen gestuft ausgeführt. Die Wellentäler, die Wellenberge und die diese verbindenden Stegabschnitte der gestuften Wellen des Steges 31 sind als im Querschnitt im Wesentlichen plane Stegabschnitte ausgebildet, wobei im dargestellten Beispiel jeder Stegabschnitt in etwa gleich lang ist. Die Stegabschnitte grenzen unter einem Stegabschnittswinkel 35 aneinander. Der Stegabschnittswinkel 35 liegt bei dieser Ausführungsform bei etwa 160°, so dass sich ein flaches und langgestrecktes Oberflächenprofil ergibt.
  • Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind weitere Abwandlungsmöglichkeiten gegeben. So ist es beispielsweise möglich, das Glasband 5 hinter den Einzugswalzen 3, 4, jedoch vor den Flanschformungsmitteln 11 in zumindest zwei Glasbänder 5 zu teilen, die anschließend erfindungsgemäß temperiert und geformt werden. Die geformten Profilglaselemente 30 können beispielsweise einer thermischen oder chemischen Vorspannungsbehandlung zur weiteren Erhöhung der Bruchfestigkeit und/oder zur Erzielung von verbesserten Sicherheitseigenschaften unterzogen, mit weiteren Elementen laminiert, beschichtet oder anderweitig veredelt werden. Schließlich ist die Erfindung auch auf Profilglaselemente mit nur einem Flansch anwendbar.

Claims (30)

  1. Verfahren zum Herstellen eines Profilglaselements (30) mit zwei Flanschen (32, 33) und einem zwischen den Flanschen (32, 33) ausgebildeten Steg (31), umfassend die Schritte: a) Bereitstellen eines Glasbandes (5) mittels zweier am Auslass eines Glasschmelzofens (1) angeordneter Einzugswalzen (3, 4), b) Einstellen der Temperatur des Steges (31) auf eine Stegtemperatur, bei der der Steg (31) noch plastisch verformbar ist, c) Einstellen der Temperatur der Flansche (32, 33) auf eine Flanschtemperatur, die niedriger ist als die Stegtemperatur, d) Aufstellen der Flansche (32, 33) an den Rändern des Glasbandes (5), e) Profilieren des Steges (31) mit Hilfe von zwei Stegprofilierungswalzen (14, 15), f) Abkühlen des Profilglaselements (30).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschtemperatur mindestens 10°C, vorzugsweise mindestens 30°C, insbesondere etwa 50°C niedriger eingestellt wird als die Stegtemperatur.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flansche (32, 33) im Bereich der Flanschformungsmittel (11) und/oder vor diesen direkt oder indirekt mit Kühlluft beaufschlagt werden.
  4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (31) auf beiden Oberflächen profiliert wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (31) wellenförmig profiliert wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (31) so profiliert wird, dass seine Dicke über seine gesamte Breite im Wesentlichen konstant bleibt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nur eine der beiden Oberflächen des Stegs (31) profiliert wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Stegs (31) wellenförmig profiliert wird.
  9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit zumindest einer der Einzugswalzen (3, 4) eine Ornamentierung in eine der beiden Oberflächen des Glasbandes (5) eingebracht wird.
  10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit zumindest einer der Stegprofilierungswalzen (14, 15) eine Glättung oder Ornamentierung einer Oberfläche des Steges (31) durchgeführt wird.
  11. Vorrichtung zum Herstellen von Profilglaselementen (30) aus der Glasschmelze (2), umfassend • zwei am Auslass eines Glasschmelzofens (1) angeordnete Einzugswalzen (3, 4) zum Ausbilden eines Glasbandes (5), • Flanschformungsmittel (11), die an den Rändern des Glasbandes (5) zwei Flansche (32, 33) aufstellen, • zwei hinter den Flanschformungsmitteln (11) angeordnete Walzen zur Einwirkung auf den Steg (31), dadurch gekennzeichnet, dass • vor den Flanschformungsmitteln (11) und/oder in deren Bereich Einrichtungen (12, 13, 7, 8) zum selektiven Temperieren des Stegs (31) und der Flansche (32, 33) des Glasbandes (5) vorgesehen sind, • und dass die zwei hinter den Flanschformungsmitteln (11) angeordneten Walzen Stegprofilierungswalzen (14, 15) zur Profilierung des Steges (31) sind.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen der Stegprofilierungswalzen (14, 15) derart geformt und angeordnet sind, dass sie zwischen sich einen durchgehenden profilierten Walzenspalt einschließen.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche zumindest einer der Stegprofilierungswalzen (14, 15) im Längsschnitt wellenförmig ausgebildet ist.
  14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen beider Stegprofilierungswalzen (14, 15) im Längsschnitt wellenförmig ausgebildet sind.
  15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtungen zum selektiven Temperieren der Flansche (32, 33) des Glasbandes (5) seitlich von diesem angeordnete Kühlluftblasdüsen (12, 13) umfassen, die vom Rand des Glasbandes (5) her zur Glasbandmitte gerichtet sind.
  16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtungen zum selektiven Temperieren des Stegs (31) des Glasbandes (5) oberhalb und/oder unterhalb des Glasbandes (5) angeordnete Breitschlitzdüsen (7) zum Blasen von Kühlluft auf den Steg (31) umfassen.
  17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtungen zum Temperieren des Stegs des Glasbandes (5) und/oder von dessen Flanschen (32, 33) oberhalb und/oder unterhalb des Glasbandes (5) angeordnete, insbesondere flüssigkeitsgekühlte, Kühlkörper (8) umfassen.
  18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Einzugswalzen (3, 4) eine ornamentierte Oberfläche aufweist.
  19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Stegprofilierungswalzen (14, 15) als Glättwalze oder als Ornamentierungswalze für eine der Oberflächen des Steges (31) gestaltet ist.
  20. Profilglaselement (30) mit einem langgestreckten, einen profilierten Querschnitt aufweisenden Steg (31) und zwei sich an diesen unter einem Aufstellwinkel (34) anschließenden Flanschen (32, 33), dadurch gekennzeichnet, dass der Aufstellwinkel (34) etwa 90° beträgt und dass der Steg (31) einen wellenförmigen Querschnitt mit mehreren Wellenbergen und Wellentälern aufweist.
  21. Profilglaselement (30) nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Steges (31) über seine gesamte Breite konstant ist.
  22. Profilglaselement (30) nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge der Wellen des Stegs (31) 10 bis 50 mm, vorzugsweise 20 bis 40 mm, beträgt.
  23. Profilglaselement (30) nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Amplitude (= mittlerer Abstand zwischen benachbartem Wellenberg und Wellental) der Wellen des Stegs (31) 1 bis 10 mm, vorzugsweise 2 bis 6 mm, beträgt.
  24. Profilglaselement (30) nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (31) einen sinusartigen Querschnitt aufweist.
  25. Profilglaselement (30) nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (31) einen stufigen Querschnitt mit unter Stegabschnittswinkeln (35) von weniger als 180° und mehr als 90°, vorzugsweise mindestens 120°, insbesondere mindestens 150°, aneinander stoßenden planen Stegabschnitten aufweist.
  26. Profilglaselement (30) nach einem der Ansprüche 20 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge der Wellen des Stegs (31) mindestens doppelt so groß, vorzugsweise mindestens fünfmal so groß, insbesondere etwa zehnmal so groß ist wie die Amplitude der Wellen.
  27. Profilglaselement (30) nach einem der Ansprüche 20 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge der Wellen des Stegs (31) über seine gesamte Breite im Wesentlichen konstant ist.
  28. Profilglaselement (30) nach einem der Ansprüche 20 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge der Wellen des Stegs (31) über seine Breite variiert.
  29. Profilglaselement (30) nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge der Wellen des Stegs (31) von der Stegmitte zu den Flanschen (32, 33) hin abnimmt.
  30. Verwendung einer Mehrzahl von parallel und unter Zwischenschaltung einer Dichtfuge (37) benachbart zueinander angeordneten Profilglaselementen (30) nach einem der Ansprüche 20 bis 29 zur Verglasung der Fassade von Gebäuden.
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