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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein zweistufiges oder mehrstufiges
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Dispersionen, insbesondere
von Wachs-Dispersionen, in mikrostrukturierten Apparaten, bevorzugt
in einem Wirbelkammerreaktor.
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Wässrige Wachsdispersionen
kommen für
unterschiedlichste Anwendungen in der Industrie und im alltäglichen
Leben zum Einsatz, beispielsweise zur Herstellung von Fußboden-,
Stein-, Schuh- und Autopflegemitteln, Druckfarben, Lacken, Verpackungen,
Schmierfetten, Ziehmitteln, Verguss- und Isoliermassen für elektrische
Teile und von wässrigen
Holzlasuren. Sie können
in der Kunststoffverarbeitung und in der Papierherstellung sowie
zur Ausrüstung
von Geweben und Garnen und zur Lederbehandlung verwendet werden. Nicht
zuletzt werden sie in der Gießerei-Industrie
als Trennmittel beim Kokillen-, Druck- und Schleuderguss von Buntmetallen
in Dauerformen eingesetzt.
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Gemäß der
DE-A-40 41 118 wird
zur Herstellung von Wachsemulsionen eine vorgefertigte Mischung aus
flüssigem
Wachs und Emulgator in heißes
Wasser oder umgekehrt heißes
Wasser in diese Mischung eingerührt.
In beiden Fällen
wird die heiße
Emulsion anschließend
ohne stärkeres
Rühren
abgekühlt.
In manchen Fällen
kann es aber auch vorteilhaft sein, zunächst den Emulgator im Wasser
zu lösen
und das geschmolzene Wachs unter kräftigem Rühren in dieser Lösung zu
verteilen. Je nach Konzentration der Bestandteile sind die Emulsionen
flüssig
bis pastenförmig,
gegebenenfalls thixotrop.
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In
der
DE-A-196 20 810 werden
wässrige
Wachsemulsionen hergestellt, indem Wachs und Emulgator durch Vermahlen
mikronisiert und anschließend
in Wasser eingerührt
werden.
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In
der
US 2006/0165735 wird
ein Verfahren zur Herstellung einer Öl-Emulsion beschrieben, bei
dem zwei verschiedene Voremulsionen chargenweise in einem zweistufigen
Batch-Rührprozess
(erst schonendes Vormischen, dann Mischen mit einem Rotor-Stator-System
mit hoher Scherung) hergestellt werden. Die beiden Voremulsionen
werden dann mit dem Rotor-Stator-System bei hoher Scherung vereint
und vorvermischt und anschließend
erst dem eigentlichen Hochdruckhomogenisator zugeführt, um
das gewünschte
feinteilige Produkt herzustellen.
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An
das anwendungstechnische Eigenschaftsprofil von Wachsdispersionen
werden hohe Anforderungen gestellt. Sie müssen definierte Viskositäten und
ein gleichmäßiges Viskositätsverhalten
haben und über einen
großen
Temperaturbereich phasenstabil sein. Bei der Lagerung dürfen sich
keine Feststoffe oder gelartigen Stoffe absetzen. Um diese Anforderungen
zu gewährleisten,
müssen
die Wachsdispersionen sehr feinteilig sein mit Teilchengrößen unter
1 μm. Nach
dem Stand der Technik können
solche feinteiligen Wachsdispersionen z.B. nur in Hochdruckhomogenisatoren
in Ultraschallhomogenisatoren oder in so genannten „micro fluidizern" hergestellt werden.
Die Herstellung von Wachsdispersionen in den genannten Homogenisatoren kann
nicht direkt aus den einzelnen Komponenten erfolgen. Diese werden
in Form einer Vordispersion vorvermischt, als Vordispersion den
Homogenisatoren zugeführt
und dort in eine stabile feinteilige Dispersion überführt.
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Diese
Vordispersionen, bestehend im Wesentlichen aus der Wachskomponente,
Emulgator und Wasser werden üblicherweise
in Batch-Verfahren durch Aufschmelzen von Wachs und gegebenenfalls
Emulgator und Vermischen mit Wasser in Rührwerkkesseln hergestellt.
Eine Wachs-Vordispersionen zeichnet sich durch eine Teilchengröße von größer als
1 μm, meist
zwischen 1 und 1000 μm,
aus und ist zeitlich nur begrenzt stabil (Minuten bis Stunden).
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Alle
bekannten Methoden zur Herstellung von Wachs-Vordispersionen werden
chargenweise durchgeführt
und liefern unbefriedigende Raum-Zeit-Ausbeuten. Der Batch-Betrieb
bedingt Transport- und Verpackungskosten und erfordert zusätzlichen
Zeitaufwand.
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Der
vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein technisch zuverlässiges und
kostengünstiges
Verfahren zur Herstellung von feinteiligen Dispersionen bereit zu
stellen, das kontinuierlich betrieben werden kann. Insbesondere
sollte die Herstellung einer Wachs-Vordispersion direkt mit dem
Wachs-Herstellprozess verknüpft
werden, so dass ein Aufschmelzen der Wachskomponente eingespart
wird und eine gute Raum-Zeit-Ausbeute
gewährleistet
wird.
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Es
wurde gefunden, dass die Aufgabe überraschenderweise durch nachstehend
beschriebenes mindestens zweistufiges Verfahren gelöst werden
kann, das in der ersten Stufe die Schritte a) bis d) in einer mikrostrukturierten
Apparatur beinhaltet und in der zweiten Stufe e) von einem Homogenisator
Gebrauch macht.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
von Dispersionen, enthaltend dispergierte Teilchen in Konzentrationen
im Bereich von 1 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%, insbesondere
10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Dispersion,
dadurch gekennzeichnet, dass
- a) eine zu dispergierende
Komponente (disperse Phase) in flüssiger Form durch eine Düse mit 1
bis 500 bar, bevorzugt 10 bis 200 bar, mittels Steuerventil, Extruder
und/oder Pumpe, beispielsweise Zahnradpumpe oder Druckerzeuger, über einen
ersten Eingang in eine mikrostrukturierte Apparatur bei einer Temperatur
von 10 bis 350°C,
vorzugsweise 25 bis 300°C,
insbesondere 50 bis 200°C,
kontinuierlich eindosiert wird,
- b) ein Dispergens (kontinuierliche Phase), beispielsweise Wasser
oder ein organisches Lösungsmittel,
wie z.B. ein flüssiges
Alkan, z.B. Hexan, oder ein Alkohol, über einen zweiten Eingang in
die mikrostrukturierte Apparatur mit einem Druck von 1 bis 500 bar,
bevorzugt 10 bis 200 bar, und einer Temperatur von 10 bis 350°C, vorzugsweise
25 bis 300°C,
insbesondere 50 bis 200°C,
kontinuierlich eindosiert wird,
- c) wobei ein oder mehrere Dispergatoren entweder der dispersen
Phase zugefügt
und vermischt, und/oder der kontinuierlichen Phase zugefügt und vermischt
wurden, und/oder über
einen dritten Eingang in die mikrostrukturierte Apparatur mit einem
Druck von 1 bis 200 bar, bevorzugt 10 bis 200 bar, und einer Temperatur
von 10 bis 350°C,
vorzugsweise 25 bis 300°C,
insbesondere 50 bis 200°C,
kontinuierlich eindosiert werden,
- d) man die nach a) bis c) entstandene Mischung 0,001 Sekunden
bis 10 Minuten, vorzugsweise 0,01 Sekunden bis 1 Minute, in der
mikrostrukturierten Apparatur und gegebenenfalls in einem Verweilmodul,
das die in der nach a) bis c) entstandenen Mischung vorliegende
Temperatur konstant hält,
verweilen lässt, z.B. einer
temperierbaren Rohrleitung oder einem Strömungsrohr, wobei eine Vordispersion
mit einer Teilchengröße d50 von 1 bis 1000 μm entsteht,
- e) und die Vordispersion einem Homogenisator zuführt, wobei
eine feinteilige Dispersion entsteht, und gegebenenfalls mittels
eines Wärmetauschers
auf eine Temperatur im Bereich von 10 bis 250°C abkühlt.
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Verweilmodule
in d) und Wärmetauscher
in e) können
z.B. Rohr-, Rohrbündel-,
Platten-Wärmetauscher,
mikrostrukturierte Wärmetauscher
und/oder Kombinationen davon sein.
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Als
disperse Phase kommen außer
Wachs prinzipiell alle organischen und anorganischen Farbstoffe, Pigmente
sowie deren Präparationen,
Additive wie Duft- bzw.
Parfümöle, Seife,
Biozide, Silikonöl,
Motoröl
sowie Schmelzen von Feststoffen in Betracht, beispielsweise zur
Additivierung von Biodiesel oder als Frostschutz von Dieselkraftstoffen
im Winter.
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Eine
für das
erfindungsgemäße Verfahren
geeignete mikrostrukturierte Apparatur ist beispielsweise ein Wirbelkammerreaktor,
wie in der
WO 2004/037929
A1 beschrieben. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei
oder auch mehrere Düsen
mit jeweils zugeordneter Pumpe und Zuführleitung zum Eindüsen von
jeweils einem flüssigen
Medium in eine von einem Gehäuse
umschlossene Wirbelkammer vorgesehen sind, dass die Düsen nicht
koaxial zueinander ausgerichtet sind, und dass eine Auslassöffnung zum
Abführen
der entstehenden Vordispersionen aus der Wirbelkammer vorgesehen
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine Temperaturmessvorrichtung an die Wirbelkammer herangeführt. Der
Eintrittswinkel der Achse der Düsen,
bezogen auf die Innenmantelfläche
der Wirbelkammer, kann zwischen 90° (orthogonale Eindüsung) und
0° (tangentiale
Eindüsung)
liegen. Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Achsen der Düsen mit
einem Winkel zwischen 0° und
90°, bezogen
auf die Querschnittsfläche
der Wirbelkammer entgegen der Auslassöffnung, die sich zweckmäßigerweise
am Kopf der Wirbelkammer befindet, angestellt sind.
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Die
Geometrie der Wirbelkammer kann beliebig sein, vorteilhaft sind
jedoch Formen, die keine oder nur geringe Totvolumina zulassen,
wie z.B. Kugel oder Zylinder, dessen Boden plan oder konvex nach
außen gekrümmt ist.
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Das
Volumen der Wirbelkammer muss auf ein solches Maß begrenzt sein, daß ein turbulenter
Strömungszustand
aufrechterhalten wird. Zweckmäßig sind
0,1 bis 100 ml, bevorzugt 1 bis 10 ml. Die Wirbelkammer selbst kann
durch ein umschließendes
Gehäuse
thermostatisierbar sein.
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Wenn
bei erhöhter
Temperatur gearbeitet werden soll, kann die für die Erwärmung erforderliche Energie
vor dem Austritt aus den Düsen
in den zuführenden
Leitungen oder über
das thermostatisierbare Gehäuse zugeführt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Dispergens, vorzugsweise Wasser, mit einem Volumenstrom
zwischen 1 und 20 000 l/h bevorzugt zwischen 5 und 5 000 l/h und
besonders bevorzugt zwischen 10 und 1000 l/h, in die Wirbelkammer
eingespritzt, und gleichzeitig die zu dispergierende Komponente
mit einem Volumenstrom zwischen 1 und 5 000 l/h, bevorzugt zwischen
5 und 1 000 l/h und besonders bevorzugt zwischen 10 und 500 l/h,
in die Wirbelkammer eingespritzt.
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Die
stark unterschiedlichen Volumenströme werden zweckmäßigerweise
durch entsprechend dimensionierte Düsenquerschnitte erzielt, beispielsweise
1,0 bis 5,0 mm für
die Düse(n)
des Dispergens und 0,05 bis 1,0 mm für die Düse(n) der zu dispergierenden
Komponente in Form einer Flüssigkeit,
wie z.B. eine Lösung oder
Schmelze. Vorzugsweise liegt das Verhältnis der Volumenströme Dispergens
zu dispergierter Phase zwischen 100 zu 1 und 1 zu 1, insbesondere
zwischen 50 zu 1 und 1 zu 1, besonders bevorzugt zwischen 30 zu 1
und 1 zu 1. Der Energieeintrag (kinetische Energie der zugeführten Produktströme) kann
durch Einsatz kleinerer Düsen
(d.h. kleinere Düse
für das
flüssige
Trägermedium,
beispielsweise Wasser und/oder kleinere Düse für die Schmelze) im Wirbelkammerreaktor
erhöht
werden.
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Weitere
mikrostrukturierte Apparaturen, die für das erfindungsgemäße Verfahren
ebenfalls geeignet sind, können
beispielsweise ein Raupenmischer oder ein StarLam® von
Institut für
Mikrotechnik Mainz sein. Raupenmischer im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind Mikromischer mit raupenartigen Kanalwänden bzw. Führungsstrukturen
quer zur Strömungsrichtung,
die neben einer konvektiven Quervermischung zusätzlich das Split- und Recombine-Prinzip
umsetzen. Dieses zeichnet sich durch Teilschritte aus wiederkehrender Trennung,
abwechselnder Einordnung und erneuter Zusammenführung von Fluidströmen aus.
Durch die sukzessive Verdoppelung der Lamellenzahl wird der Diffusionsweg
gleichzeitig halbiert. Abhängig
von den jeweiligen Dispergier-Anforderungen z.B. Viskosität der Edukte
oder Zusammensetzung des dispersen Systems, müssen die integrierten Raupenstrukturen
stets den Dispergierbedingungen angepasst werden.
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Ein
besonders bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
zur kontinuierlichen Herstellung von Wachs-Dispersionen, enthaltend
dispergierte Wachsteilchen in Konzentrationen im Bereich von 1 bis 70
Gew.-%, bevorzugt 5 bis 50 Gew.-%, insbesondere 10 bis 40 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Wachsdispersion, dadurch gekennzeichnet,
dass
- a) eine Wachsschmelze oder eine Wachslösung durch
eine Düse
mit 1 bis 500 bar, bevorzugt 10 bis 200 bar, mittels Steuerventil,
Extruder und/oder Pumpe, beispielsweise Zahnradpumpe oder Druckerzeuger, über einen
ersten Eingang in einen Wirbelkammerreaktor mit einem Wirbelkammervolumen
von 0,1 bis 100 ml bei einer Temperatur oberhalb des Tropfpunktes
des Wachses im Bereich von 10 bis 350°C, vorzugsweise 25 bis 300°C, insbesondere
50 bis 200°C,
kontinuierlich eindosiert wird,
- b) Wasser als Dispergens über
einen zweiten Eingang in den Wirbelkammerreaktor mit einem Druck
von 1 bis 500 bar, bevorzugt 10 bis 200 bar, und einer Temperatur
von 10 bis 350°C,
vorzugsweise 25 bis 300°C, insbesondere
50 bis 200°C,
kontinuierlich eindosiert wird,
- c) wobei ein oder mehrere Dispergatoren der Wachsschmelze oder
Wachslösung
zugefügt
und vermischt, und/oder dem Wasser zugefügt wurden, und/oder über einen
dritten Eingang in den Wirbelkammerreaktor mit einem Druck von 1
bis 500 bar, bevorzugt 10 bis 200 bar, und einer Temperatur von
10 bis 350°C,
vorzugsweise 25 bis 300°C,
insbesondere 50 bis 200°C,
kontinuierlich eindosiert werden,
- d) man die nach a) bis c) entstandene Mischung 0,001 Sekunden
bis 10 Minuten, vorzugsweise 0,01 Sekunden bis 1 Minute, in dem
Wirbelkammerreaktor und gegebenenfalls in einem Verweilmodul, das
die in der nach a) bis c) entstandenen Mischung vorliegende Temperatur
konstant hält,
verweilen lässt,
z.B. einer temperierbaren Rohrleitung oder einem Strömungsrohr,
wobei eine Wachs-Vordispersion mit einer Teilchengröße d50 von 1 bis 1000 μm entsteht,
- e) und die Wachs-Vordispersion einem Homogenisator zuführt, wobei
eine feinteilige Wachs-Dispersion entsteht, und auf eine Temperatur
unterhalb des Tropfpunktes des Wachses im Bereich von 10 bis 250°C abkühlt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die Herstellung von Wachs-Vordispersionen
und -Dispersionen im kontinuierlichen Betrieb bei sehr guter Raum-Zeitausbeute. Insbesondere
kann die Wachsschmelze unmittelbar vom Herstellreaktor des Wachses
in die mikrostrukturierte Apparatur eindosiert werden. In einer
Variante des erfindungegemäßen Verfahrens
wird die Vordispersion gemäß d) aus
der mikrostrukturierten Apparatur ohne Zwischenisolierung in den
Homogenisator eingeleitet.
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In
einer anderen Variante des erfindungegemäßen Verfahrens wird die Vordispersion
gemäß d) aus der
mikrostrukturierten Apparatur mit Zwischenlagerung in den Homogenisator
eingeleitet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann insbesondere für
Wachse jeder Art eingesetzt werden. Wachse werden nach „Ulmanns
Encyklopädie
der technischen Chemie, Band 24, Wachse" folgendermaßen definiert: Wachs ist eine
technologische Sammelbezeichnung für eine Reihe natürlicher
und künstlich
gewonnener Stoffe, welche folgende Eigenschaften haben:
- 1. Bei 20°C
knetbar, fest bis brüchig
hart
- 2. Grob- bis feinkristallin, durchscheinend bis opak, jedoch
nicht glasartig
- 3. Über
40°C ohne
Zersetzung schmelzend
- 4. Schon wenig oberhalb des Schmelzpunktes verhältnisgemäß niederviskos
- 5. Stark temperaturabhängig
in Konsistenz und Löslichkeit
- 6. Unter leichtem Druck polierbar
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Nach
ihrer Herkunft teilt man die Wachse in die Gruppen natürliche Wachse,
chemisch modifizierte Wachse und synthetische Wachse ein.
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Zu
den natürlichen
Wachsen zählen
beispielsweise pflanzliche Wachse wie Candelillawachs, Carnaubawachs,
Japanwachs, Espartograswachs, Korkwachs, Guarumawachs, Reiskeimölwachs,
Zuckerrohrwachs, Ouricurywachs oder Montanwachs, tierische Wachse
wie Bienenwachs, Schellackwachs, Walrat, Lanolin (Wollwachs) oder
Bürzelfett,
Mineralwachse wie Ceresin oder Ozokerit (Erdwachs) oder petrochemische Wachse
wie Petrolatum, Paraffinwachse oder Mikrowachse.
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Zu
den chemisch modifizierten Wachsen zählen beispielsweise Hartwachse
wie Montansäurewachse, Montanesterwachse,
Sassolwachse oder hydrierte Jojobawachse.
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Zu
den chemisch modifizierten Wachsen zählen funktionalisierte Polyolefinwachse,
worunter man niedermolekulare Polyolefinketten versteht, die Carboxylat-,
Keto- und/oder Alkoholgruppen
aufweisen. Sie lassen sich durch Luftoxydation von Polyolefinwachsen
herstellen. Beispiele sind Hartwachse wie Montansäurewachse
und Montanesterwachse, die mittels Extraktion aus der Braunkohle
(Rohmontanwachse) und nachgelagerten Veredelungsschritten zu Säurewachsen
und Esterwachsen gewonnen werden.
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Unter
synthetischen Wachsen werden in der Regel Polyalkylenwachse, oxidierte
Polyalkylenwachse und Polyalkylenglykolwachse verstanden. Sie lassen
sich z.B. durch Polymerisation von Alkylen, insbesondere Ethylen
und/oder Propylen nach dem Verfahren von Ziegler-Natta oder Fischer-Tropsch
und/oder unter Verwendung von Metallocen-Katalysatoren oder durch
thermischen Abbau hochmolekularer Kunststoffe herstellen. Die erhaltenen
Polyalkylenwachse können
anschließend
einer Oxidation unterzogen werden.
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Funktionalisierte
Polyalkylenwachse sind auch durch Copolymerisation von Ethylen und/oder
Propylen mit carboxyhaltigen Monomeren, wie Acrylsäure zugänglich.
Weitere synthetische Wachse sind Amidwachse, Copolymere aus Hexen,
Okten, Norbornen, Ethylvinylacetat und Polyethylen, welche gegebenenfalls
oxidiert sein können,
und Polytetrafluorethylen (PTFE).
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Auch
die Gruppe der Polypropylen- und Polyethylenwachse, sowie deren
Copolymere aus Hexen, Okten, Norbornen, welche durch Pfropfung mit
MSA funktionalisiert wurden, kann anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von Wachsdispersionen verwendet werden.
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Ebenfalls
zu den Wachsen im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden beispielsweise
die so genannten Wachsalkohole gerechnet. Wachsalkohole sind höhermolekulare,
wasser- unlösliche
Fettalkohole mit in der Regel etwa 22 bis 40 Kohlenstoffatomen.
Die Wachsalkohole kommen beispielsweise in Form von Wachsestern
höhermolekularer
Fettsäuren(Wachssäuren) als
Hauptbestandteil vieler natürlicher
Wachse vor. Beispiele für
Wachsalkohole sind Lignocerylalkohol (1-Tetracosanol), Cetylalkohol,
Myristylalkohol oder Melissylalkohol. Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Wachsdispersionen schließt auch Wachsester mit ein,
beispielsweise Myristylmyristat, Myristylpalmitat, Myristylstearat,
Myristylisostearat, Myristyloleat, Myristylbehenat, Myristylerucat,
Cetylmyristat, Cetylpalmitat, Cetylstearat, Cetylisostearat, Cetyloleat,
Cetylbehenat, Cetylerucat, Stearylmyristat, Stearylpalmitat, Stearylstearat,
Stearylisostearat, Stearyloleat, Stearylbehenat, Stearylerucat,
Isostearylmyristat, Isostearylpalmitat, Isostearylstearat, Isostearylisostearat,
Isostearyloleat, Isostearylbehenat, Isostearyloleat, Oleylmyristat,
Oleylpalmitat, Oleylstearat, Oleylisostearat, Oleyloleat, Oleylbehenat,
Oleylerucat, Behenylmyristat, Behenylpalmitat, Behenylstearat, Behenylisostearat,
Behenyloleat, Behenylbehenat, Behenylerucat, Erucylmyristat, Erucylpalmitat,
Erucylstearat, Erucylisostearat, Erucyloleat, Erucylbehenat und
Erucylerucat.
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Bevorzugt
sind Wachse, die durch ihre Säurezahl
im Bereich von 5 bis 150 über
Carboxylgruppen und gegebenenfalls weitere polare funktionelle Gruppen
verfügen
und Viskositäten
von 5 mPas bis 2000 mPas (bei 170°C)
aufweisen, beispielsweise Montanwachssäuren, deren Seifen ein- und
zweiwertiger Kationen, Montansäurewachsester
von ein- und mehrwertigen Alkoholen, teilveresterte Montanesterwachse,
vollveresterte Montanesterwachse, Carnaubawachs, Candellilawachs,
Zuckerrohrwachs, Torfwachs, nach verschiedenen Verfahren oxidierte
bzw. gepfropfte Kohlenwasserstoffverbindungen, insbesondere oxidierte
Polyalkylenwachse, insbesondere oxidierte Polyethylenwachse.
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Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Dispersionen enthalten eine oder mehrere Dispergatoren
in den Gewichtsmengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis
10 Gew.-%, besonders bevorzugt von 2 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Dispersion.
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Als
Dispergatoren kommen anionische oder anionaktive, kationische oder
kationaktive und nichtionische oder amphotere Substanzen oder Mischungen
dieser Mittel in Betracht.
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Als
anionaktive Substanzen kommen beispielsweise Fettsäuretauride,
Fettsäure-N-methyltauride, Fettsäureisethionate,
Alkylphenylsulfonate, beispielsweise Dodecylbenzolsulfonsäure, Alkylnaphthalinsulfonate,
Alkylphenolpolyglykolethersulfate, Fettalkoholpolyglykolethersulfate,
Fettsäureamid-polyglykolethersulfate,
Alkylsulfosuccinamate, Alkenylbernsteinsäurehalbester, Fettalkoholpolyglykolethersulfosuccinate,
Alkansulfonate, Fettsäureglutamate,
Alkylsulfosuccinate, Fettsäuresarkoside;
Fettsäuren,
beispielsweise Palmitin-, Stearin- und Ölsäure; die Salze dieser anionischen
Substanzen und Seifen, beispielsweise Alkalisalze von Fettsäuren, Naphthensäuren und
Harzsäuren,
beispielsweise Abietinsäure,
alkalilösliche
Harze, beispielsweise kolophoniummodifizierte Maleinatharze und
Kondensationsprodukte auf Basis von Cyanurchlorid, Taurin, N,N'-Diethylaminopropylamin,
p-Phenylendiamin, Alkylsulfate, Alkylethersulfate, Alkylarylsulfonate,
Olefinsulfonate, sekundäre
Alkansulfonate, Alkylestersulfonate, Alkylcarboxylate, Alkylphosphate,
Alkyletherphosphate, Alkylsulphosuccinate und -taurate in Betracht.
Bevorzugt sind Harzseifen, d.h. Alkalisalze von Harzsäuren.
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Alkylsulfate
sind wasserlösliche
Salze oder Säuren
der Formel ROSO3M, worin R bevorzugt einen C10-C24-Kohlenwasserstoffrest,
besonders bevorzugt einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 10 bis
20 C-Atomen und insbesondere bevorzugt einen C12-C18-Alkyl-
oder Hydroxyalkylrest darstellt. M ist Wasserstoff oder ein Kation,
vorzugsweise ein Alkalimetallkation (z.B. Natrium, Kalium, Lithium)
oder Ammonium oder substituiertes Ammonium, z.B. ein Methyl-, Dimethyl-
und Trimethylammoniumkation oder ein quaternäres Ammoniumkation, wie Tetramethylammonium-
und Dimethylpiperidiniumkation und quartäre Ammoniumkationen, abgeleitet
von Alkylaminen wie Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin und deren
Mischungen. Desweiteren eignen sich Alkylglycerinsulfate, Fettacylglycerinsulfate,
Oleylglycerinsulfate und Alkylphenolethersulfate. Die Alkylethersulfate
sind wasserlösliche
Salze oder Säuren
der Formel RO(A)mSO3M, worin R vorzugsweise
einen unsubstituierten C10-C24-Alkyl-
oder Hydroxyalkylrest, besonders bevorzugt einen C12-C20-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest und insbesondere
bevorzugt einen C12-C18-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest
darstellt. A ist eine Ethoxy- oder Propoxyeinheit, m ist eine Zahl
von größer als
0, typischerweise zwischen ca. 0,5 und ca. 6, besonders bevorzugt zwischen
ca. 0,5 und ca. 3 und M ist ein Wasserstoffatom oder ein Kation,
vorzugsweise ein Metallkation (z.B. Natrium, Kalium, Lithium, Calcium,
Magnesium), Ammonium oder ein substituiertes Ammoniumkation. Beispiele
für substituierte
Ammoniumkationen sind Methyl-, Dimethyl-, Trimethylammonium- und
quaternäre Ammoniumkationen
wie Tetramethylammonium und Dimethylpiperidiniumkationen, sowie
solche, die von Alkylaminen, wie Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin
oder Mischungen davon, abgeleitet sind. Als Beispiele seien genannt
C12-C18-Alkylpolyethoxylat-(1,0)sulfat,
C12-C18-Alkyl-polyethoxylat-(2,25)sulfat,
C12-C18-Alkylpolyethoxylat-(3,0)sulfat,
C12-C18-Alkyl-polyethoxylat-(4,0)sulfat,
wobei das Kation Natrium oder Kalium ist.
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Ebenso
geeignet sind Alkylsulfonate mit geradkettigen oder verzweigten
C6-C22-Alkylketten, beispielsweise
primäre
Paraffinsulfonate, sekundäre
Paraffinsulfonate, Alkylarylsulfonate, beispielsweise lineare Alkylbenzolsulfonate
mit C5-C20-Alkylketten,
Alkylnaphthalinsulfonate, Kondensationsprodukte aus Naphthalinsulfonat
und Formaldehyd, Lignosulfonat, Alkylestersulfonate, d.h. sulfonierte
lineare Ester von C8-C20-Carboxylsäuren (d.h.
Fettsäuren),
C8-C24-Olefinsulfonate,
sulfonierte Polycarboxylsäuren,
hergestellt durch Sulfonierung der Pyrolyseprodukte von Erdalkalimetallcitraten.
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Ebenso
können
eingesetzt werden Isethionate wie Acylisethionate, N-Acyltauride,
Alkylsuccinamate, Sulfosuccinate, Monoester der Sulfosuccinate (besonders
gesättigte
und ungesättigte
C12-C18-Monoester)
und Diester der Sulfosuccinate (besonders gesättigte und ungesättigte C12-C18-Diester),
Acylsarcosinate, Sulfate von Alkylpolysacchariden, wie Sulfate von
Alkylpolyglycosiden, Alkylpolyethoxycarboxylaten wie denen der Formel
RO(CH2CH2O)kCH2COO-M+ worin R eine C8-C22-Alkylgruppe,
k eine Zahl von 0 bis 10 und M ein lösliches Salz bildendes Kation
ist.
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Als
nichtionogene und amphotere Substanzen kommen beispielsweise Fettamincarboxyglycinate, Aminoxide,
Fettalkoholpolyglykolether, Fettsäurepolyglykolester, Betaine,
wie Fettsäureamid-N-propyl-betaine,
Phosphorsäureester
von aliphatischen und aromatischen Alkoholen, Fettalkoholen oder
Fettalkoholpolyglykolethern, Fettsäureamidethoxylate, Fettalkohol-alkylenoxid-Addukte
und Alkylphenolpolyglykolether in Betracht.
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Besonders
geeignet sind weiterhin Anlagerungsprodukte von 1 bis 30 Mol Alkylenoxid,
insbesondere Ethylen-, Propylen- und/oder Butylenoxid an lineare
oder verzweigte, gesättigte
oder ungesättigte
Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen,
an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe und an
Sorbitanester; (C12-C18)-Fettsäuremono-
und -diester von Anlagerungsprodukten von 0 bis 30 Mol Ethylenoxid
an Glycerin; Glycerinmono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester
von gesättigten und
ungesättigten
Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und gegebenenfalls deren Ethylenoxidanlagerungsprodukte;
Anlagerungsprodukte
von 5 bis 60 Mol, vorzugsweise 15 bis 60 Mol, Ethylenoxid an Rizinusöl und/oder
gehärtetes
Rizinusöl;
Polyol-
und insbesondere Polyglycerinester, wie z. B. Polyglycerinpolyricinoleat
und Polyglycerinpoly-12-hydroxystearat.
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Bevorzugt
sind flüssige
Fettsäureester,
die sowohl ethoxyliert (PEG-10 Polyglyceryl-2 Laurate) als auch
nicht ethoxyliert (Polyglyceryl-2 Sesquiisostearate) sein können.
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Weiterhin
bevorzugt eingesetzt werden Sorbitolester, hergestellt durch Reaktion
von Sorbitol mit Fettsäuremethylestern
oder Fettsäuretriglyceriden.
Der Fettsäurerest
in den Fettsäuremethylestern
und Fettsäuretriglyceriden
enthält
im Allgemeinen 8 bis 22 C-Atome und kann geradkettig oder verzweigt,
gesättigt
oder ungesättigt
sein. Beispiele hierfür
sind Palmitinsäure,
Stearinsäure,
Laurinsäure,
Linolsäure,
Linolensäure,
Isostearinsäure
oder Ölsäure. Als
Fettsäuretriglyceride
kommen alle nativen tierischen oder pflanzlichen Öle und Fette
in Frage, beispielsweise Olivenöl,
Rapsöl,
Palmkernöl,
Sonnenblumenöl,
Kokosöl,
Leinöl,
Ricinusöl,
Sojabohnenöl,
gegebenenfalls auch in raffinierter oder hydrierter Form. Da diese
natürlichen
Fette und Öle
normalerweise Mischungen von Fettsäuren mit unterschiedlicher
Kettenlänge
darstellen, gilt dies auch für
die Fettsäurereste
in den erfindungsgemäß eingesetzten
Sorbitolestern. Die erfindungsgemäß eingesetzten Sorbitolester
können
auch alkoxyliert, vorzugsweise ethoxyliert, sein.
-
Des
weiteren in Betracht kommen alkoxylierte, bevorzugt ethoxylierte
und nicht ethoxylierte mono-, di- oder tri-Phosphorsäureester,
mit Alkylgruppen und/oder Arylgruppen, bevorzugt 2,4,6-Tris(sec-Butyl)phenyl und
2,4,6-Tris(n-Butyl)phenylgruppen, 2,4,6-Tris(sec-Butyl)phenylpolyethylenglykolphosphorsäureester
mit im Mittel 4 Ethylenoxid-Einheiten pro Molekül,_Tristyrylphenylgruppen,
insbesondere eine oder mehrere 2,4,6-Tristyrylphenylgruppen, besonders
bevorzugt 2,4,6-Tristyrylphenylpolyethylenglykolphosphorsäureester
mit im Mittel 6 Ethylenoxid-Einheiten pro Molekül. Des Weiteren eignen sich
Arylsulfosäureester
und alkoxylierte Arylsulfosäureester.
Ebenso können
kationische Emulgatoren wie mono-, di- und tri-Alkylquats und deren
polymere Derivate eingesetzt werden. Ebenfalls geeignet sind Gemische
von Verbindungen aus mehreren dieser Substanzklassen.
-
Als
kationaktive Substanzen kommen beispielsweise quaternäre Ammoniumsalze,
Fettaminoxalkylate, Polyoxyalkylenamine, oxalkylierte Polyamine,
Fettaminpolyglykolether, primäre,
sekundäre
oder tertiäre Amine,
beispielsweise Alkyl-, Cycloalkyl oder cyclisierte Alkylamine, insbesondere
Fettamine, von Fettaminen oder Fettalkoholen abgeleitete Di- und
Polyamine und deren Oxalkylate, von Fettsäuren abgeleitete Imidazoline,
Polyaminoamido- oder Polyaminoverbindungen oder -harze mit einem
Aminindex zwischen 100 und 800 mg KOH pro g der Polyaminoamido-
oder Polyaminoverbindung, und Salze dieser kationenaktiven Substanzen,
wie beispielsweise Acetate oder Chloride, in Betracht.
-
Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Dispersionen können
Additive in Gewichtsmengen von vorzugsweise 0,001 bis 2 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,01 bis 1 Gew.-%, und insbesondere 0,05 bis
0,8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Dispersion, enthalten.
Beispiele sind Verseifungsmittel, wie Alkalihydroxide, insbesondere
NaOH oder KOH, Ammoniumhydroxide, Amine und Carbonate, Monoethylaminoethanol,
Diethylaminoethanol oder Triethanolamin, oder Hilfsmittel zur Verbesserung
der Lagerstabilität,
wie mehrzähnige
organische Komplexbildner, beispielsweise N(CH2-COOH)3 Nitrilotriessigsäure, (HOOCCH2)2N-(CH2)2-N(CH2COOH)2 Ethylendiamintetraessigsäure, HN(CH2-PO3H)2 Amidodimethylendiphosphonsäure und
(HO3PCH2)2N-(CH2)2-N(CH2PO3H)2 Ethylendiamintetramethylentetraphosphonsäure. Die Additive
können
zusammen mit der dispersen Phase und/oder kontinuierlichen Phase
und/oder dem/den Dispergator(en) in die mikrostrukturierte Apparatur
eindosiert werden, vorzugsweise jedoch zusammen mit dem Dispergator.
-
Die
nachfolgenden Beispiele wurden gemäß Schema 1 durchgeführt. Der
Wirbelkammerreaktor entspricht der in der
WO 2004/037929 beschriebenen Ausführung. Als
Homogenisator ist beispielsweise ein Hochdruckhomogenisator in einem
Membran-System, wie z.B. mit porösem
Membrankontaktor, oder ein Ultraschallhomogenisator geeignet. Hochdruckhomogenisatoren
sind beispielsweise in
Chemie, Ingenieur Technik (74), 2002,
74, S. 875–880 beschrieben.
-
Bei
allen Prozentangaben handelt es sich um Gewichtsprozent. Schema
1
Beispiel
1: Herstellung einer wässrigen
Montansäureesterwachs-Dispersion
Montansäureesterwachs
(Tropfpunkt ca. 80°C) | 26
% |
Fettalkoholpolyglykolether
(Tropfpunkt ca. 55°C) | 4
% |
Trinkwasser | ad
100 % |
-
Zur
Montansäureesterwachs-Schmelze
wurde der Fettalkoholpolyglykolether gegeben und mittels 30 bar
Kesseldruck und Steuerventil bei ca. 100°C kontinuierlich in den Wirbelkammerreaktor
dosiert (15 kg/h). In einen zweiten Eingang des Wirbelkammerreaktors
wurde Trinkwasser mit einer Temperatur von ca. 107°C dosiert
(35 kg/h). Die Verweilzeit im Wirbelkammerreaktor betrug ca. 0,02
sek. Die Vordispersion wurde anschließend direkt in einen Homogenisator
eindosiert, in dem dann eine stabile feinteilige Wachsdispersion
bildete. Die Dispersion wurde anschließend in einem Wärmetauscher
innerhalb von ca. 1,5 sek. auf ca. 36°C abgekühlt (Kühlmedium: Trinkwasser, 25°C, 100 kg/h).
-
Es
wurde eine stabile Dispersion mit Partikelgrößen von D
50 =
0,095 μm
erhalten, die auch nach 7 Tagen Lagerung bei 25°C und bei 50°C keine Phasentrennung zeigte. Beispiel
2: Herstellung einer wässrigen
Dispersion eines Montansäureestenwachses:
Montansäureesterwachs
(Tropfpunkt ca. 85°C) | 26
% |
Fettalkoholpolyglykolether
(Tropfpunkt ca. 55°C) | 4
% |
Trinkwasser | ad
100 % |
-
Zur
Montansäureesterwachs-Schmelze
wurde Fettalkoholpolyglykolether gegeben und mittels 30 bar Kesseldruck
und Steuerventil bei ca. 100°C
kontinuierlich in den Wirbelkammerreaktor dosiert (15 kg/h). In
einen zweiten Eingang des Wirbelkammerreaktors wurde Trinkwasser
mit einer Temperatur von ca. 107°C
dosiert (35 Kg/h). Die Verweilzeit im Wirbelkammerreaktor betrug
ca. 0.02 sek. Die Vordispersion wurde anschließend direkt in einen Homogenisator
eindosiert, in dem sich dann eine stabile feinteilige Wachsdispersion
bildete. Die Dispersion wurde anschließend in einem Wärmetauscher
innerhalb von ca. 1,5 sek. auf ca. 36°C abgekühlt (Kühlmedium: Trinkwasser, 25°C, 100 kg/h).
-
Es
wurde eine stabile Dispersion mit Partikelgrößen von d
50 =
0,090 μm
erhalten, die auch nach 7 Tagen Lagerung bei 25°C und bei 50°C keine Phasentrennung zeigte. Beispiel
3: Herstellung einer wässrigen
Dispersion eines oxidierten Polyethylenwachses:
Polyethylenwachs,
(Tropfpunkt ca. 124°C) | 27,6
% |
Fettalkoholethoxylat
(Schmelzpunkt 2°C) | 7,4
% |
Dialkylaminoethanol | 0,7
% |
KOH
(50%ig) | 0,3
% |
Natriumsulfit | 0,2
% |
Wasser | ad
100 % |
-
Eine
Schmelze von oxidiertem Polyethylenwachs (ca. 140°C) wurde
mittels Aufheizung durch eine dampfbeheizte Rohrleitung mittels
Zahnradpumpe kontinuierlich in den Wirbelkammerreaktor dosiert (12
kg/h). Die Eintrittstemperatur des Wachses lag dann zwischen 150°C und 195°C. In einen
zweiten Eingang des Wirbelkammerreaktors wurde eine Lösung der
restlichen Komponenten in E-Wasser mit einer Temperatur von ca. 25°C dosiert
(32 kg/h). Mittels Aufheizung durch eine dampfbeheizte Rohrleitung
konnte eine Eintrittstemperatur der Lösung zwischen 90°C und 170°C eingestellt
werden (dampfbeheizte Rohrleitung, Di 4 mm, L = 6 m). Die Verweilzeit
im Wirbelkammerreaktor betrug ca. 0.02 sek. Die Vordispersion wurde
anschließend
direkt in einen Homogenisator eindosiert, worin sich dann eine stabile
feinteilige Wachsdispersion bildete. Die Dispersion wurde anschließend in
einem Wärmetauscher
innerhalb von ca. 1,5 sek. abgekühlt
(Kühlmedium:
Trinkwasser, 25°C,
100 kg/h). Die Austrittstemperatur der Wachsdispersion wurde zwischen
30°C und
65°C variiert. Bei
Austrittstemperaturen kleiner oder gleich 65°C wurden stabile Dispersionen
erhalten. Es wurde eine stabile Dispersion mit Partikelgrößen von
d50 = 0,105 μm erhalten, die auch nach 7
Tagen Lagerung bei 25°C
und bei 50°C
keine Phasentrennung zeigte.