DE102006052167B3 - Vorrichtung zum Aufrollen eines Sicherheitsgurtes - Google Patents

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Abstract

Vorrichtung zum Aufrollen eines Sicherheitsgurtes auf eine Welle, mit einer Haupttriebfeder (7), die die Welle (4) in Aufrollrichtung (a) des Sicherheitsgurtes (2) vorspannt, mit einem relativ zur Welle (4) drehbaren Sperrrad (12), mit einer Blockiereinrichtung (15) zur Blockierung der Drehbewegung des Sperrrades (12) in Aufrollrichtung (a), mit einer Ausgleichsfeder (20), die bei blockiertem Sperrrad (12) eine der Vorspannkraft der Haupttriebfeder (7) entgegenwirkende Vorspannkraft auf die Welle (4) überträgt, und mit einer Freilaufkupplung, die einerseits bei blockiertem Sperrrad (12) eine Kraftübertragung von der Welle (4) auf die Ausgleichsfeder (20) in Aufrollrichtung (a) ermöglicht und andererseits bei nicht blockiertem Sperrrad (12) eine Relativdrehbewegung der Ausgleichfeder (20) zur Welle (4) in Aufrollrichtung (a) zulässt, wobei die Freilaufkupplung einen Sperrring (34) mit Zähnen (35, 39) und ein mit diesen zusammenwirkendes Sperrglied aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Sperrglied mit zwei entgegengesetzten Enden mit den Zähnen (35, 39) des Sperrringes (34) zusammenwirkt, dass die zwei Enden des Sperrgliedes (33, 44) in Umfangsrichtung des Sperrringes (34) einen gegenseitigen Winkelabstand aufweisen, der von einem ganzzahligen Vielfachen des Teilungsabstandes der Zähne (35, 39) abweicht, und dass das wenigstens eine Sperrglied (33, 44) in der Weise beweglich gelagert ist, dass das eine Ende des Sperrgliedes (33, 44) zwischen zwei Zähne ...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufrollen eines Sicherheitsgurtes gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Eine Vorrichtung zum Aufrollen eines Sicherheitsgurtes gemäß dieser Gattung ist aus der DE 10 2005 017 367 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist eine Haupttriebfeder vorgesehen, die eine Welle mit einem Gurtaufrollabschnitt in Aufrollrichtung vorspannt. Eine Ausgleichfeder wirkt dieser Haupttriebfeder entgegen. Die Ausgleichfeder wirkt mit ihrem äußeren Ende mit einem Sperrrad zusammen, während ihr inneres Ende über eine Freilaufkupplung mit der Welle zusammenwirkt. Das Sperrrad wird mittels einer Blockiereinrichtung in Aufrollrichtung blockiert, wenn das Schloss des Sicherheitsgurtes eingerastet ist. Dadurch wird für die den Gurt benutzende Person ein Komforteffekt bewirkt. Der angelegte Gurt liegt bei eingerastetem Gurtschloss nur mit leichtem Druck am Körper des Benutzers an, während bei ausgerastetem Gurtschloss das volle Drehmoment der Haupttriebfeder für ein zuverlässiges Aufrollen des Gurtes zur Verfügung steht.
  • Die Freilaufkupplung bewirkt dabei bei blockiertem Sperrrad und bei Drehung der Welle in Aufrollrichtung eine Kraftübertragung von der Welle auf die Ausgleichfeder, sodass diese Ausgleichfeder gespannt wird und das hierfür erforderliche Drehmoment dem Drehmoment der Haupttriebfeder entgegenwirkt. Andererseits erlaubt die Freilaufkupplung eine Relativdrehbewegung der Ausgleichfeder in Aufrollrichtung bezüglich der Welle. Wird die Blockierung des Sperrrades bei Ausrasten des Gurtschlosses gelöst, so dreht sich das Sperrrad auf Grund der vorgespannten Ausgleichfeder in Aufrollrichtung. Da die Freilaufkupplung eine Relativdrehung der Ausgleichfeder zur Welle in dieser Richtung zulässt, erfolgt keine abrupte Abbremsung des Sperrrades bei vollständig entspannter Ausgleichfeder.
  • Bei der bekannten Gurtaufrollvorrichtung ist die Freilaufkupplung in der Weise realisiert, dass auf der Welle drehfest eine Mitnehmereinrichtung angeordnet ist, mit deren als Sperrrad ausgebildeten Zähnen das innere Ende der Ausgleichfeder zusammenwirkt. Dieses innere Ende der Ausgleichfeder greift unter der Elastizität der Ausgleichfeder formschlüssig in die Zahnung der Mitnehmereinrichtung ein, wenn sich die Welle gegenüber der Ausgleichfeder in Aufrollrichtung dreht. Bei der entgegengesetzten Relativdrehung überspringt das federnde innere Ende der Ausgleichfeder gleitend die Zähne der Mitnehmereinrichtung. Die Ausbildung des inneren Endes der Ausgleichfeder als elastisch federnde Sperrklinke führt einerseits in vorteilhafter Weise zu einer reibschlüssigen Abbremsung der Ausgleichfeder und damit des mit dieser zusammenwirkenden Sperrrades bei Öffnen des Gurtschlosses. Andererseits wird das innere Ende der Ausgleichfeder bei dem Überspringen jedes Zahnes der Mitnehmereinrichtung elastisch ausgelenkt, was zu einer Materialbeanspruchung der Ausgleichfeder im Bereich ihres inneren Endes führt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei welcher die Freilaufkupplung einer geringen Materialbeanspruchung ausgesetzt ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Aufrollen eines Sicherheitsgurtes mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
  • Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Erfindungsgemäß ist die Freilaufkupplung als Zahngesperre ausgebildet, welches aus einem Sperrring und wenigstens einem mit diesem zusammenwirkenden Sperrglied besteht. Der Sperrring ist fest mit dem inneren Ende der Ausgleichfeder oder mit der Welle verbunden, während das Sperrglied umgekehrt an der Welle bzw. an dem inneren Ende der Ausgleichfeder gelagert ist. Das wenigstens eine Sperrglied ist dabei so ausgebildet und angeordnet, dass es mit zwei entgegengesetzten Enden jeweils mit Zähnen des Sperrringes in einem Winkelabstand zusammenwirkt, der von einem ganzzahligen Teilungsabstand der Zähne abweicht. Das wenigstens eine Sperrglied ist beweglich gelagert. Durch die Ausbildung und Anordnung des Sperrgliedes und des Sperrringes wirkt jeweils ein Zahn des Sperrringes mit seinem Zahnrücken auf das eine Ende des Sperrgliedes und bewegt dadurch das andere Ende dieses Sperrgliedes in ein Zahntal des Sperrringes. In einer Relativdrehrichtung von Sperrring und Sperrglied können daher die Enden des Sperrgliedes jeweils über die Zähne des Sperrringes laufen, weil das eine Ende des Sperrgliedes an der ansteigenden Zahnrücken-Flanke des zugeordneten Zahnes hochlaufen kann, während das andere Ende in ein Zahntal ausweichen kann. In dieser Relativdrehrichtung ist somit ein Freilauf möglich. In der entgegengesetzten Relativdrehrichtung schlägt das Sperrglied mit seinem in das Zahntal eingreifenden Ende zwangsläufig gegen die steile Zahnbrust des folgenden Zahnes des Sperrringes, sodass die Freilaufkupplung in dieser Relativdrehrichtung formschlüssig in Eingriff kommt und die Welle das innere Ende der Ausgleichfeder mitnimmt.
  • An sich genügt ein Sperrglied, um die Freilauf- und Mitnahmefunktion zu erfüllen. In einer bevorzugten Ausführung sind zwei Sperrglieder vorgesehen, die um einen von der Winkelteilung der Zähne des Sperrringes abweichenden Winkel gegeneinander versetzt sind, wodurch der für den formschlüssigen Eingriff der Freilaufkupplung erforderliche Mindestdrehwinkel verkleinert wird.
  • In einer Ausführung ist das innere Ende der Ausgleichfeder mit dem Sperrring fest verbunden, wobei dieser Sperrring mit einer Innenverzahnung ausgebildet ist. Das wenigstens eine Sperrglied ist als gerader Sperrstift ausgebildet, der diametral in der Welle gelagert ist und diametral linear frei verschiebbar ist.
  • In einer anderen Ausführung ist der Sperrring drehfest auf der Welle angebracht und mit einer Außenverzahnung ausgebildet. Das innere Ende der Ausgleichfeder ist fest mit einem ringförmigen Käfig verbunden, an dessen Innenumfang das wenigstens eine Sperrglied in Form eines Sperrankers frei schwenkbar gelagert ist.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
  • 1 eine Explosionsdarstellung der Gurtaufrollvorrichtung in einer ersten Ausführung,
  • 2 eine perspektivische Stirnansicht dieser Gurtaufrollvorrichtung im montierten Zustand und
  • 3 eine zweite Ausführung der Freilaufkupplung.
  • In der Zeichnung ist eine Gurtaufrollvorrichtung 1 dargestellt. Mittels der Gurtaufrollvorrichtung 1 kann ein Sicherheitsgurt 2 auf einen Gurtaufrollabschnitt 3 einer Welle 4 aufgerollt werden. Die Welle 4 ist zweiteilig aufgebaut und besteht aus einem Gurtaufrollabschnitt 3 und einem an diesem unverdrehbar angesetzten Antriebsabschnitt 5. Die Welle 4 ist drehbar in einem Gurtgehäuse 6 gelagert.
  • Eine Haupttriebfeder 7 ist mit ihrem äußeren Ende 8 fest mit einem Kunststoffgehäuse 9 verbunden. Das Kunststoffgehäuse 9 ist mit Hilfe von Zapfen 10 seitlich an dem Gurtgehäuse 6 angebracht. Die Haupttriebfeder 7 ist mit ihrem inneren Ende 11 drehfest mit dem Antriebsabschnitt 5 der Welle 4 verbunden. Hierdurch wird bei Drehung der Welle 4 in Abrollrichtung b, also beim Auszug des Gurtes 2, die Haupttriebfeder 7 in Aufrollrichtung a gespannt.
  • Weiter umfasst die Gurtaufrollvorrichtung 1 ein axial benachbart zur Haupttriebfeder 7 sowie koaxial zum Antriebsabschnitt 5 der Welle 4 angeordnetes Sperrrad 12, welches relativ zu dem Antriebsabschnitt 5 der Welle 4 frei verdrehbar ist. Aus Stabilitätsgründen ist an der der Haupttriebfeder 7 zugewandten Seite des Sperrrades 12 eine Scheibe 13 vorgesehen, die einstückig mit dem Sperrrad 12 ausgebildet ist. Die Scheibe 13 weist eine zentrale Durchgangsöffnung 14 für den Antriebsabschnitt 5 der Welle 4 auf. Dem Sperrrad 12 ist eine Blockiereinrichtung 15 zugeordnet, die einen Magnetaktuator 16 mit einem Betätigungsstößel 17 sowie eine verschwenkbar gelagerte, durch eine Feder 31 vorgespannte Sperrklinke 18 aufweist. Die Sperrklinke 18 wirkt mit am Außenumfang des Sperrrades 12 vor gesehenen Zähnen 19 zusammen. Die Blockiereinrichtung dient zum Blockieren einer Drehbewegung des Sperrrades 12 in Aufrollrichtung a. Eine Drehung des Sperrrades 12 in Abrollrichtung b ist jederzeit möglich. Die unter der Wirkung der Feder 31 anliegende Sperrklinke 18 überspringt dabei die Verzahnung 19 des Sperrrades 12.
  • Innerhalb des Sperrrades 12 ist eine ebenfalls als Triebfeder ausgebildete Ausgleichfeder 20 angeordnet. Die Ausgleichfeder 20 liegt mit ihrer äußeren Windung reibschlüssig am Innenumfang 21 des Sperrrades 12 an. Zur Erhöhung des Anpressdruckes der Ausgleichfeder 20 am Innenumfang 21 des Sperrrades 12 ist eine als Umfangsfederstück ausgebildete Spreizfeder 22 innerhalb der äußeren Windung der Ausgleichfeder 20 angeordnet, die die äußere Windung der Ausgleichfeder 20 gegen den Innenumfang 21 des Sperrrades 12 drückt. Das äußere Ende 23 der Ausgleichfeder 20 ist hakenförmig nach innen gebogen. Hierdurch wird die Spreizfeder 22 in ihre Umfangsposition bezüglich der Ausgleichfeder 20 gehalten. Die Kraftübertragung zwischen der Ausgleichfeder 20 und dem Sperrrad 12 erfolgt sowohl in Aufrollrichtung a als auch in Abrollrichtung b reibschlüssig, sodass die Ausgleichfeder 20 und der Innenumfang 21 des Sperrrades 12 eine Rutschkupplung bilden.
  • Innerhalb der Ausgleichfeder 20 ist eine Freilaufkupplung angeordnet, die zwischen der Ausgleichfeder 20 und dem Antriebsabschnitt 5 der Welle 4 wirksam ist. Bei einer Relativdrehung der Welle 4 bezüglich der Ausgleichfeder 20 in Aufrollrichtung a stellt die Freilaufkupplung einen formschlüssigen Eingriff zwischen der Welle 4 und dem inneren Ende 29 der Ausgleichfeder 20 her. Die Welle 4 nimmt das innere Ende 29 der Ausgleichfeder 20 mit und spannt die Ausgleichfeder 20, sodass diese auf den Antriebsabschnitt 5 der Welle 4 eine Drehvor spannkraft in Abrollrichtung b ausübt. Umgekehrt lässt die Freilaufkupplung eine Relativdrehung des inneren Endes 29 der Ausgleichfeder 20 bezüglich des Antriebsabschnittes 5 der Welle 4 in Aufrollrichtung a zu. Im Folgenden wird die Funktionsweise der Gurtaufrolleinrichtung 1 beschrieben. Eine detaillierte Beschreibung der Freilaufkupplung folgt später.
  • Die Haupttriebfeder 7 ist drehfest verbunden mit dem Antriebsabschnitt 5 der Welle 4 sowie mit dem Kunststoffgehäuse 9, sodass von der Haupttriebfeder 7 bei ausgezogenem Sicherheitsgurt 2 ständig eine Vorspannkraft in Aufrollrichtung a auf den Antriebsabschnitt 5 der Welle ausgeübt wird. Beim Anlegen des Sicherheitsgurtes 2 ist das Sperrrad 12 bis zum Einrasten des nicht dargestellten Gurtschlosses frei in Aufrollrichtung a drehbar. Beim Einrasten des Gurtschlosses wird der Magnetaktuator 16 aktiviert, wodurch der Betätigungsstößel 17 eingezogen wird. Hierdurch kann die mit dem Betätigungsstößel 17 gekoppelte Sperrklinke 18 durch die Feder 31 in ihre Blockierposition verschwenkt werden. In dieser Blockierposition wirkt die Sperrklinke 18 mit der steilen Flanke der Zahnbrust der Zähne 19 des Sperrrades 12 formschlüssig zusammen und verhindert so eine Drehung des Sperrrades 12 in Aufrollrichtung a. Das Sperrrad 12 kann sich dann nur noch in Abrollrichtung b drehen, wobei die Sperrklinke 18 die Zähne 19 des Sperrrades 12 überspringt.
  • Beim Aufrollen des angelegten Sicherheitsgurtes, also bei Drehung der Welle 4 in Aufrollrichtung a durch die Kraft der Haupttriebfeder 7, wird die Freilaufkupplung in Eingriff gebracht, sodass die Welle 4 das innere Ende 29 der Ausgleichfeder 20 mitnimmt und die Ausgleichfeder 20 bei blockiertem Sperrrad 12 aufgezogen wird. Das zum Aufziehen der Ausgleich feder 20 benötigte Drehmoment wirkt dabei dem Drehmoment der Haupttriebfeder 7 entgegen, sodass das Drehmoment der Haupttriebfeder 7 um das zum Aufziehen der Ausgleichfeder 20 benötigte Drehmoment reduziert wird. Nur dieses reduzierte Drehmoment wirkt auf die Welle 4 und damit auf den Sicherheitsgurt 2 in Aufrollrichtung a, womit für die angegurtete Person der gewünschte Komforteffekt erreicht wird.
  • Wenn bei blockiertem Sperrrad 12 der Arbeitsbereich der Ausgleichsfeder 20 überschritten wird, also die zum Aufrollen des Sicherheitsgurtes benötigten Umdrehungen der Welle 4 die möglichen maximalen Gesamtumdrehungen der Ausgleichfeder 20 überschreiten, kann die Ausgleichfeder 20 am Innenumfang 21 des blockierten Sperrrades 12 in Aufrollrichtung a rutschen. Die Welle 4 kann sich also in Aufrollrichtung a weiter drehen, bis der Sicherheitsgurt 2 am Körper der Person anliegt.
  • Beim Öffnen des Gurtschlosses wird der Betätigungsstößel 17 des Magnetaktuators 16 ausgefahren, wodurch die Sperrklinke 18 aus ihrer Blockierposition gegen die Federkraft der Feder 31 aus der Verzahnung 19 des Sperrrades 12 herausgeschwenkt wird. Getrieben durch das Drehmoment der Ausgleichsfeder 20 beginnt sich darauf das Sperrrad 12 in Aufrollrichtung a zu drehen, wobei die Ausgleichfeder 20 entspannt wird. Das Verdrehen des Sperrrades 12 erfolgt mit hoher Geschwindigkeit in Aufrollrichtung a. Spätestens wenn sich die Ausgleichfeder 20 vollständig entspannt hat, kommt die Freilaufkupplung außer Eingriff und das Sperrrad 12 kann sich bis zum völligen Stillstand frei weiterdrehen. Das Aufrollen des Sicherheitsgurtes 2 auf den Aufrollabschnitt 3 der Welle 4 erfolgt dabei bei nicht blockiertem Sperrrad 12 durch das volle Drehmoment der Haupttriebfeder 7.
  • In dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Freilaufkupplung wie folgt ausgebildet.
  • In der Stirnfläche des Antriebsabschnittes 5 der Welle 4 sind zwei Führungsnuten 32 ausgebildet. Die Führungsnuten 32 erstrecken sich diametral über den gesamten Durchmesser des Antriebsabschnittes 5 und kreuzen sich im Zentrum des Antriebsabschnittes 5 rechtwinklig. In den Führungsnuten 32 ist jeweils ein als linearer Sperrstift 33 ausgebildetes Sperrglied angeordnet. Die Sperrstifte 33 weisen eine Länge auf, die etwas größer ist als der Durchmesser des Antriebsabschnittes 5. Die Sperrstifte 33 sind frei gleitend in den Führungsnuten 32 geführt, sodass sie sich diametral in diesen Führungsnuten 32 bewegen können. Die eine Führungsnut 32 ist dabei mit einem tieferen Nutenprofil ausgebildet als die andere Führungsnut 32, sodass sich die in diesen Führungsnuten 32 gelagerten Sperrstifte 33 kreuzen können, ohne sich in ihrer Verschiebbarkeit zu behindern.
  • Der Antriebsabschnitt 5 wird koaxial umschlossen von einem Sperrring 34. Im Außenumfang des Sperrringes 34 ist das innere Ende 29 der Ausgleichfeder 20 drehfest eingehängt. Der Sperrring 34 weist eine Innenverzahnung auf, mit welcher die Enden der Sperrstifte 33 zusammenwirken. Die Innenverzahnung des Sperrringes 34 weist eine ungerade Anzahl von Zähnen 35 auf, die in gleicher Winkelteilung angeordnet sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei jeweils um 120° gegeneinander versetzte Zähne 35 vorgesehen. Die Zähne 35 weisen jeweils einen in einer Drehrichtung flach ansteigenden Zahnrücken 36 und eine radial steil abfallende Zahnbrust 37 auf. Zwischen der Zahnbrust 37 eines Zahnes 35 und dem Beginn des ansteigenden Zahnrückens 36 des folgenden Zahnes 35 ist ein Zahntal 38 mit im Wesentlichen konstantem Durchmesser ausgebildet. Durch die ungerade Anzahl der Zähne 35 ist jeweils dem ansteigenden Zahnrücken 36 eines Zahnes 35 ein Zahntal 38 diametral gegenüberliegend angeordnet. Die Freilaufkupplung der 1 und 2 arbeitet in folgender Weise.
  • Dreht sich die Welle 4 in Aufrollrichtung a, so schlägt einer der Sperrstifte 33 mit seinem über den Umfang des Antriebsabschnittes 5 hinausragenden Ende formschlüssig gegen die Zahnbrust 37 des nächsten Zahnes 35 an, wodurch der Antriebsabschnitt 5 den Sperrring 34 und damit das innere Ende 29 der Ausgleichfeder 20 formschlüssig mitnimmt. Da die Zahnbrust 37 des Zahnes 35 im Wesentlichen radial zur Achse des Antriebsabschnittes 5 verläuft, wird der Sperrstift 33 an dieser Zahnbrust 37 anliegend gehalten und durch diese nicht in den Antriebsabschnitt 5 hineingedrückt. Da zwei Sperrstifte 33 vorgesehen sind, halbiert sich der Drehwinkel des Antriebsabschnittes 5, nach welchem spätestens einer der Sperrstifte 33 an einem Zahn 35 anschlägt und die Freilaufkupplung somit zur Mitnahme des Sperrringes 34 und der Ausgleichfeder 20 in Eingriff kommt.
  • Dreht sich beim Auszug des Sicherheitsgurtes 2 die Welle 4 mit dem Antriebsabschnitt 5 in Abrollrichtung b bezüglich des Sperrringes 34 oder dreht sich beim Auslösen des Gurtschlosses und bei Freigabe des Sperrrades der Sperrring 34 in Aufrollrichtung a gegenüber dem Antriebsabschnitt 5, so laufen die jeweils radial über den Umfang des Antriebsabschnittes 5 hinausragenden Enden der Sperrstifte 33 an dem ansteigenden Zahnrücken 36 eines Zahnes 35 entlang. Dieser Zahnrücken 36 drückt dabei das überstehende erste Ende des jeweiligen Sperrstiftes 33 in seiner Führungsnut 32 radial nach innen, wodurch das entgegengesetzte zweite Ende dieses Sperrstiftes 33 auf der diametral gegenüberliegenden Seite aus dem Umfang des Antriebsabschnittes 5 herausgeschoben wird. Da sich auf dieser diametral gegenüberliegenden Seite des Zahnrückens 36 jeweils ein Zahntal 38 befindet, kann das zweite Ende des Sperrstiftes 32 unbehindert über den Umfang des Antriebsabschnittes 5 austreten. Bei der weiteren Drehung kommt nun dieses zweite Ende des Sperrstiftes 33 mit dem ansteigenden Zahnrücken 36 des nächsten Zahnes 35 in Berührung und wird durch diesen Zahnrücken wieder in den Umfang des Antriebsabschnittes 5 hineingedrückt. Dies ist möglich, da bei dieser Drehung inzwischen das erste Ende des Sperrstiftes 33 über den Zahnrücken 36 hinwegbewegt wurde und in dem Bereich eines Zahntales 38 gelangt ist. Bei dieser Drehung der Welle 4 in Abrollrichtung b relativ zu dem Sperrring 34 bzw. bei der Drehung des Sperrringes in der Aufrollrichtung a in Bezug auf die Welle 4 ergibt sich somit ein Freilaufeffekt, da die Sperrstifte 33 in den Führungsnuten 32 durch die Zähne 35 diametral hin- und hergeschoben werden und die Drehung nicht behindern.
  • Die Mitnahmewirkung bei einer Relativdrehrichtung und die Freilaufwirkung bei der entgegengesetzten relativen Drehrichtung ist dabei zuverlässig gewährleistet, ohne dass die Sperrstifte 33 unter einer Federwirkung stehen.
  • Eine alternative Ausbildung der Freilaufkupplung ist in 3 dargestellt.
  • In dieser Ausführung ist der Außenumfang des Antriebsabschnittes 5 als Sperrring mit einer Außenverzahnung ausgebildet. Die Außenverzahnung besteht aus in gleicher Winkelteilung angeordneten Zähnen 39, die jeweils einen in einer Drehrichtung flach ansteigenden Zahnrücken 40 und eine in der entgegengesetzten Drehrichtung radial steil abfallende Zahnbrust 41 aufweisen.
  • Zwischen der steil abfallenden Zahnbrust 41 eines Zahnes 39 und dem Beginn des ansteigenden Zahnrückens 40 des folgenden Zahnes 39 ist ein Zahntal 42 mit im Wesentlichen konstantem Durchmesser ausgebildet.
  • Der Antriebsabschnitt 5 mit der Außenverzahnung ist koaxial umschlossen von einem konzentrischen ringförmigen Käfig 43, in dessen Außenumfang drehfest das innere Ende 29 der Ausgleichfeder 20 verankert ist. Am Innenumfang des Käfigs 43 sind zwei Sperrglieder angeordnet, die als Sperranker 44 ausgebildet sind. Die Sperranker 44 erstrecken sich in etwa in Umfangsrichtung des Antriebsabschnittes 5 und sind in ihrem mittleren Bereich auf einem Lagerzapfen 45 schwenkbar gelagert. Die Lagerzapfen 45 sind an dem Innenumfang des Käfigs 43 angeformt und verlaufen achsparallel zu der Welle 4 bzw. dem Käfig 43. Die Sperranker 44 sind auf den Lagerzapfen 45 um deren Achse frei schwenkbar gelagert. Die Sperranker 44 weisen an ihren beiden Enden jeweils eine gegen die Verzahnung gerichtete Ankernase 46 auf. Die Abmessung der Sperranker 44 in Umfangsrichtung und die entsprechende Anordnung der Ankernasen 46 an den Enden der Sperranker 44 sind so dimensioniert, dass der Winkelabstand der Ankernasen 46 von einem ganzzahligen Vielfachen des Teilungsabstandes der Zähne 39 abweicht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht der Winkelabstand der Ankernasen 46 eines Sperrankers 44 etwa dem 1,5-fachen Teilungsabstand der Zähne 39.
  • Die Anordnung und Ausbildung der Sperranker 44 und ihrer Ankernasen 46 sind so gewählt, dass in den beiden extremen Schwenkstellungen der Sperranker 44 jeweils die eine Ankernase 46 vollständig in ein Zahntal 42 eintaucht, während die entgegengesetzte andere Ankernase 46 vollständig über den maximalen Radius der Zahnrücken 40 hinausgehoben ist. Die beiden Sperr anker 44 sind in ihrer gegenseitigen Winkelstellung so angeordnet, dass sie in unterschiedlichen Winkelstellungen in die Zähne 39 eingreifen.
  • Dreht sich die Welle 4 mit dem Antriebsabschnitt 5 in Aufrollrichtung a in Bezug auf den Käfig 43 mit der Ausgleichfeder 20, so schlägt einer der Zähne 39 mit seiner Zahnbrust 41 gegen eine Ankernase 46 eines Sperrankers 44. Da die Zahnbrust 41 radial steil ausgebildet ist und die entsprechende Anschlagfläche der Ankernase 46 ebenfalls radial steil ausgebildet ist, ergibt sich ein Formschluss zwischen dem Zahn 39 und dem Sperranker 44, sodass die Welle 4 den Käfig 43 und damit das innere Ende 29 der Ausgleichsfeder 20 mitnimmt. Die Freilaufkupplung ist somit in Eingriff. Beim Aufrollen des Gurtes wird somit die Ausgleichfeder 20 gespannt und die Komfortwirkung setzt ein. Dreht sich dagegen beim Abrollen des Gurtes die Welle 4 mit dem Antriebsabschnitt 5 in Abrollrichtung b gegenüber dem Käfig 43 oder wird nach Öffnen des Gurtschlosses das Sperrrad 12 freigegeben und die Ausgleichfeder 20 dreht den Käfig 43 in Aufrollrichtung a gegenüber der Welle 4 mit dem Antriebsabschnitt 5, so laufen die Sperranker 44 mit ihrer einen Ankernase 46 an den Zahnrücken 40 der Zähne 39 hoch, was dadurch möglich ist, dass die jeweils andere Ankernase 46 dabei in ein Zahntal 42 eingeschwenkt werden kann. Gelangt die andere Ankernase 46 des jeweiligen Sperrankers 44 bei der weiteren Drehung an den Zahnrücken 40 des folgenden Zahnes 39, so hat die erste Ankernase 46 den Zahn 39 inzwischen überschritten und kann nun ihrerseits in ein Zahntal 42 eingeschwenkt werden. Die Freilaufkupplung wirkt als Freilauf in dieser relativen Drehrichtung.
  • Auch bei dieser Ausführung werden die durch die Sperranker 44 gebildeten Sperrglieder zwangsweise bewegt, um mit ihren bei den Enden jeweils abwechselnd in Eingriff zu kommen, ohne dass hierzu eine Federbelastung der Sperrglieder notwendig ist.
  • 1
    Gurtaufrollvorrichtung
    2
    Sicherheitsgurt
    3
    Aufrollabschnitt
    4
    Welle
    5
    Antriebsabschnitt
    6
    Gurtgehäuse
    7
    Haupttriebfeder
    8
    äußeres Ende
    9
    Kunststoffgehäuse
    10
    Zapfen
    11
    Inneres Ende
    12
    Sperrrad
    13
    Scheibe
    14
    Durchgangsöffnung
    15
    Blockiereinrichtung
    16
    Magnetaktuator
    17
    Betätigungsstößel
    18
    Sperrklinke
    19
    Zähne
    20
    Ausgleichfeder
    21
    Innenumfang
    22
    Spreizfeder
    23
    äußeres Ende
    29
    inneres Ende
    31
    Feder
    32
    Führungsnuten
    33
    Sperrstift
    34
    Sperrring
    35
    Zähne
    36
    Zahnrücken
    37
    Zahnbrust
    38
    Zahntal
    39
    Zähne
    40
    Zahnrücken
    41
    Zahnbrust
    42
    Zahntal
    43
    Käfig
    44
    Sperranker
    45
    Lagerzapfen
    46
    Ankernase
    a
    Aufrollrichtung
    b
    Abrollrichtung

Claims (7)

  1. Vorrichtung zum Aufrollen eines Sicherheitsgurtes auf eine Welle, mit einer Haupttriebfeder (7), die die Welle (4) in Aufrollrichtung (a) des Sicherheitsgurtes (2) vorspannt, mit einem relativ zur Welle (4) drehbaren Sperrrad (12), mit einer Blockiereinrichtung (15) zur Blockierung der Drehbewegung des Sperrrades (12) in Aufrollrichtung (a), mit einer Ausgleichfeder (20), die bei blockiertem Sperrrad (12) eine der Vorspannkraft der Haupttriebfeder (7) entgegenwirkende Vorspannkraft auf die Welle (4) überträgt, und mit einer Freilaufkupplung, die einerseits bei blockiertem Sperrrad (12) eine Kraftübertragung von der Welle (4) auf die Ausgleichfeder (20) in Aufrollrichtung (a) ermöglicht und andererseits bei nicht blockiertem Sperrrad (12) eine Relativdrehbewegung der Ausgleichfeder (20) zur Welle (4) in Aufrollrichtung (a) zulässt, wobei die Freilaufkupplung einen Sperrring (34) mit Zähnen (35, 39) und ein mit diesen zusammenwirkendes Sperrglied aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Sperrglied mit zwei entgegengesetzten Enden mit den Zähnen (35, 39) des Sperrringes (34) zusammenwirkt, dass die zwei Enden des Sperrgliedes (33, 44) in Umfangsrichtung des Sperrringes (34) einen gegenseitigen Winkelabstand aufweisen, der von einem ganzzahligen Vielfachen des Teilungsabstandes der Zähne (35, 39) abweicht, und dass das wenigstens eine Sperrglied (33, 44) in der Weise beweglich gelagert ist, dass das eine Ende des Sperrgliedes (33, 44) zwischen zwei Zähne (35, 39) des Sperrringes (34) eintaucht, wenn das entgegengesetzte andere Ende mit einem Zahn (35, 39) in Berührung kommt.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrring (34) einen Antriebsabschnitt (5) der Welle (4) koaxial umschließt, dass das innere Ende der Ausgleichfeder (20) am Außenumfang des Sperrringes (34) drehfest befestigt ist, dass der Sperrring (34) eine Innenverzahnung aufweist und dass das wenigstens eine Sperrglied als gerader Sperrstift (33) ausgebildet ist, der diametral verschiebbar in dem Antriebsabschnitt (5) gelagert ist und dessen Länge größer ist als der Durchmesser des Antriebsabschnittes (5).
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrring (34) mit einer Außenverzahnung auf einem Antriebsabschnitt (5) der Welle (4) ausgebildet ist, dass der Sperrring (34) koaxial von einem ringförmigen Käfig (43) umschlossen ist, an dessen Außenumfang das innere Ende (29) der Ausgleichfeder (20) drehfest befestigt ist, und dass das wenigstens eine Sperrglied ein am Innenumfang des Käfigs (43) schwenkbar gelagerter Sperranker (44) ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Sperrglieder (33, 44) vorgesehen sind, die in Umfangsrichtung des Sperrringes (34) in einem Winkelabstand zueinander angeordnet sind, der von einem ganzzahligen Vielfachen der Zahnteilung des Sperrringes (34) abweicht.
  5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Sperrstifte (33) vorgesehen sind, die sich kreuzend in dem Antriebsabschnitt (5) der Welle (4) in axial gegeneinander versetzten Ebenen geführt sind.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zähne (35, 39) des Sperrringes (34) in einer Drehrichtung einen flach ansteigenden Zahnrücken (36, 40) und in der anderen Drehrichtung eine radial steil abfallende Zahnbrust (37, 41) aufweisen.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Zahnbrust (37, 41) eines Zahnes (35, 39) und dem ansteigenden Zahnrücken (36, 40) des nächsten Zahnes (35, 39) ein Zahntal (38, 42) mit konstantem Radius des Sperrringes (34) vorgesehen ist.
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