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Die Erfindung bezieht sich auf einen Briefkasten mit einer Einwurföffnung und einer Entnahmeklappe mit einem Schloss. Derartige Briefkästen werden vorwiegend im privaten und geschäftlichen Bereich eingesetzt.
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Jede Wohn- oder Betriebsstätte ist mit einem Briefkasten dieser Art ausgerüstet, wobei der Briefkasten in ein Mauerwerk eingesetzt oder an dem Mauerwerk befestigt oder freistehend aufgestellt ist. Dieser Briefkasten ist zur Aufnahme und zur Entnahme von Briefsendungen und/oder Zeitschriften vorgesehen und besitzt daher grundsätzlich einen Einwurfschlitz und eine Entnahmeklappe. Die Entnahmeklappe ist in der Regel verschließbar ausgeführt, um eine unberechtigte Entnahme des Briefkasteninhaltes zu verhindern.
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Es entstehen immer dann Probleme, wenn der Briefkasten über eine längere Zeit nicht entleert werden kann und der Briefkasten dann so voll wird, dass kein Einwurf mehr möglich ist. So eine Überfüllung tritt beispielsweise dann ein, wenn der Empfänger sich in einer längeren Abwesenheit befindet. Um eine Überfüllung aus diesem Grund zu vermeiden, wird üblicherweise mit der zuständigen Poststelle für diese Zeit eine Postlagerung der Postwurfsendungen vereinbart.
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Zur Vermeidung einer derartigen Überfüllung sind aber auch verschiedene technische Lösungen bekannt. So wird beispielsweise in der
EP 1 092 374 A2 ein Briefkasten mit einer mechanischen Erkennungseinrichtung beschrieben. Dabei besitzt der Briefkasten an einer äußeren und gut sichtbaren Stelle eine Anzeigetafel, die im Inneren des Briefkastens sowohl mit der Einwurföffnung als auch mit der Entnahmeklappe sensorisch verbunden ist. Damit wird jeder Einwurf registriert und angezeigt, während die Anzeige bei jeder Entnahme wieder gelöscht wird. So wird erkennbar gemacht, ob und wie viele Postwurfsendungen sich im Briefkasten befinden. Damit wird eine Überbefüllung des Briefkastens erschwert.
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Die organisatorische Vereinbarung mit der Poststelle als auch die eben beschriebene technische Lösung der Inhaltsanzeige haben aber gemeinsam den Nachteil, dass die Zusendung zumindest von Werbematerial während der Abwesenheit nicht verhindert werden kann. Derartige Werbematerialien kommen in einer solchen Anzahl und sie haben in der Regel auch einen solchen Umfang, dass der Briefkasten innerhalb kürzester Zeit überfüllt ist. Oftmals wird die Einwurföffnung bereits mit einem Werbematerial verstopft, obwohl der Briefkasten noch leer ist, sodass bereits aus diesem Grund ein weiterer Einwurf nicht möglich wird.
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Aus
GB 2 404 421 A und
GB 2 289 500 A sind jeweils Briefkästen bekannt, der eine Einwurföffnung und eine Entnahmeklappe mit einem Schloss besitzen, wobei sich im Inneren des Briefkastens eine Verschlusseinrichtung zum Öffnen und Verschließen der Einwurföffnung befinden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen gattungsgemäßen Briefkasten zu entwickeln, der den Einwurf von Posteinwürfen jeder Art während einer bestimmten Abwesenheit sicher verhindert.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass sich im Inneren des Briefkastens eine Verschlusseinrichtung zum Öffnen und Verschließen der Einwurföffnung befindet und die Verschlusseinrichtung aus einer verschiebbaren und geführten Abdeckplatte und einer auf die Abdeckplatte einwirkenden Antriebseinheit besteht. Zweckdienliche Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 4.
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Der neue Briefkasten beseitigt die genannten Nachteile des Standes der Technik. Dabei liegt der besondere Vorteil des neuen Briefkastens darin, dass das Verschließen der Einwurföffnung sowohl von Innen als auch von Außen erfolgen kann. Zum Verschließen der Einwurföffnung von Innen wird die Antriebseinheit nach dem Öffnen der Entnahmeklappe vorzugsweise durch die Handkraft betätigt. Anschließend wird die Entnahmeklappe wieder verschlossen.
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Die Einwurföffnung kann aber auch von Außen verschlossen werden, wenn die Antriebseinheit mit einem entsprechenden, von Außen zugänglichen Schloss verbunden ist. Dann erübrigt sich ein Öffnen der Entnahmeklappe, wenn die Antriebseinheit betätigt werden soll. Es ist dabei von Vorteil, wenn das Schloss der Entnahmeklappe und das Schloss der Antriebseinheit mit dem gleichen Schlüssel bedient werden kann.
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Die Erfindung soll anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Dazu zeigen:
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1: den Briefkasten in einer perspektivischen Ansicht,
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2: die Innenansicht der Entnahmeklappe einer ersten Ausführungsform mit offener Entnahmeöffnung,
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3: die Innenansicht der Entnahmeklappe nach der 2 mit geschlossener Entnahmeöffnung,
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4: die Innenansicht der Entnahmeklappe einer zweiten Ausführungsform mit offener Entnahmeöffnung
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5: die Innenansicht der Entnahmeklappe nach der 4 mit geschlossener Entnahmeöffnung.
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Nach der 1 ist der Briefkasten geschlossen und in einer prismatischen Form ausgebildet. Dementsprechend besitzt der Briefkasten grundsätzlich eine Vorderwand, die als eine Entnahmeklappe 1 ausgebildet ist, oder in der die Entnahmeklappe 1 eingesetzt ist. Diese Entnahmeklappe 1 ist einerseits über entsprechende Scharniere 2 mit einer Seitenwand des Briefkastens schwenkbar verbunden und andererseits mit einem Schloss 3 ausgestattet. In üblicher Weise ist in der entsprechenden Seitenwand des Briefkastens eine entsprechende Falle für den Riegel des Schlosses 3 angebracht.
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In der Vorderwand des Briefkastens oder in der Entnahmeklappe 1 befindet sich eine Einwurföffnung 4 für die Postwurfsendungen.
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Wie die 2 bis 5 zeigen, besitzt die Entnahmeklappe 1 auf ihrer Innenseite, also in einem, im geschlossenen Zustand des Briefkastens nicht zugänglichen Bereich eine Verschlusseinrichtung 5 für die Einwurföffnung 4. Diese Verschlusseinrichtung 5 besteht grundsätzlich aus einer verschiebbaren Abdeckplatte 6, die in einer ersten Position die Einwuröffnung 4 freigibt und in einer zweiten Position die Einwurföffnung 4 abdeckt, und einer mechanischen Antriebseinheit 7, die in Kontakt mit der Abdeckplatte 6 tritt und die die Abdeckplatte 6 zwischen den beiden Positionen verschiebt.
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Vorzugsweise sind die Abdeckplatte 6 vertikal unterhalb der Einwurföffnung 4 und die Antriebseinheit 7 vertikal unterhalb der Abdeckplatte 6 angeordnet.
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Die Antriebseinheit 7 ist vorzugsweise ein von außen zu betätigendes Schloss, dessen Riegel als ein Verschiebelement oder als ein drehbarer Exzenter ausgebildet und damit lageveränderlich ausgefiltert ist. Mit dieser Lageveränderlichkeit tritt der Riegel des Schlosses in einen wirksamen Kontakt mit der Abdeckplatte 6.
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In besonderer Weise stimmen das Schloss 3 für die Entnahmeklappe 1 und das Schloss der Antriebseinheit 7 in der Art überein, dass sie von ein und demselben Schlüssel zu betätigen sind.
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Zur Verschlusseinrichtung 5 gibt es zwei Ausführungsformen.
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So zeigen die 2 und 3 eine erste Ausführungsform, bei der die Abdeckplatte 6 und die Antriebseinheit 7 zweigeteilt ausgeführt sind. Dabei sind der Abdeckplatte 6 beidseitige vertikale Führungsschienen 8 zugeordnet, die die Abdeckplatte 6 seitlich aufnehmen und der Abdeckplatte 6 für die vertikale Bewegung eine ausreichende Führung ermöglichen. Im unteren Bereich besitzen die Führungsschienen 8 entsprechende Anschläge 9, um die geöffnete Position der Abdeckplatte 6 zu begrenzen. Dabei sind die Lage der Anschläge 9 und die Lage des Antriebsriegels 10 der Antriebseinheit 7 so aufeinander abgestimmt, dass der Antriebsriegel 10 und die Abdeckplatte 6 in der Offenstellung der Abdeckplatte 6 außer einem wirksamen Kontakt und in der geschlossenen Position in einem wirksamen Kontakt zueinander stehen. Somit erfolgt der Antrieb für das Verschließen der Einwurföffnung 4 durch die von der Antriebseinheit 7 ausgehende Kraft und der Antrieb für das Öffnen der Einwurföffnung 4 durch die von der Antriebseinheit 7 freigegeben Schwerkraft.
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Die 4 und 5 stellen eine einteilige Ausführung von Abdeckplatte 6 und Antriebseinheit 7 vor. Dabei besitzt die Abdeckplatte 6 in ihrem unteren Bereich eine Antriebszunge 11, die gleichzeitig als Riegel der Antriebseinheit 7 fungiert. Dabei ist die Antriebszunge 11 der Abdeckplatte 6 so stabil mit der Antriebseinheit 7 verbunden, dass die Abdeckplatte 6 eine ausreichende Führung für ihre Öffnungs- und Schließbewegungen erhält. Dadurch erübrigen sich gesonderte Führungselemente.
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In dieser Ausführungsform erfolgt sowohl der Antrieb für das Verschließen der Einwurföffnung 4 als auch der Antrieb für das Öffnen der Einwurföffnung 4 durch die von der Antriebseinheit 7 ausgehende Kraft.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Entnahmeklappe
- 2
- Scharnier
- 3
- Schloss
- 4
- Einwurföffnung
- 5
- Verschlusseinrichtung
- 6
- Abdeckplatte
- 7
- Antriebseinheit
- 8
- Führungsschiene
- 9
- Anschlag
- 10
- Antriebsriegel
- 11
- Antriebszunge