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Die
Erfindung betrifft ein Prüfhebelsystem umfassend
einen Prüfhebel
mit einem Kraftarm und einen Lastarm zur Feststellung von verschiedenen Betriebsparametern
einer Aufzugsanlage, wobei das Prüfhebelsystem zumindest eine
Sensoreinheit und eine signalverarbeitende Elektronik aufweist.
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Bei
einer Sicherheitsüberprüfung von
Aufzugsanlagen können
unterschiedliche Betriebszustände
der Aufzugsanlagen geprüft
werden. So ist es unter anderem bei Aufzugsanlagen notwendig, die über Tragseile
angetrieben werden, eine Treibkraft bzw. eine Rutschkraft der Treibscheibe
zu ermitteln, wobei eine Kraft in zumindest ein Tragseil der Aufzugsanlage
eingeleitet wird, bis es zu einem Rutschen des Tragseils über der
Treibscheibe kommt.
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Aus
der
DE 103 23 175
A1 der Anmelderin ist ein Prüfhebel mit einem Last- und
einem Kraftarm zur Überprüfung einer
Treibfähigkeit
und/oder eines Beschleunigungsvermögens eines Aufzugs mit einer
integrierten Meßaufnahme,
einer zum Kraftarm beabstandeten und am Lastarm angeordneten Aufnahme, insbesondere
zumindest einer Seilaufnahme und einem Auflager, bekannt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Prüfhebelsystem vielfältiger einsetzen
zu können.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Prüfhebelsystem
mit den Merkmalen des Anspruches 1 und mit einem Verfahren zur Ermittlung von
Zustandsgrößen einer
Aufzugsanlage mittels eines Prüfhebelsystems
mit den Merkmalen des Anspruches 16.
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Es
wird ein Prüfhebelsystem
umfassend einen Prüfhebel
mit einem Kraftarm und einen Lastarm zur Feststellung von verschiedenen
Zustandsgrößen einer
Aufzugsanlage vorgeschlagen, wobei das Prüfhebelsystem zumindest eine
Sensoreinheit und eine signalverarbeitende Elektronik aufweist.
Das Prüfhebelsystem
weist verschiedene Adapter auf, mittels denen verschiedene Zustandsgrößen der
stehenden Aufzugsanlage durch Nutzung des Prüfhebels feststellbar sind.
Vorzugsweise ist jeweils ein Adapter trennbar mit einem Hebelelement
des Prüfhebels verbindbar.
Mit den zumindest zwei verschiedenen Adaptern sind verschiedene
Zustandgrößen der
stehenden Aufzugsanlage feststellbar. Unter einer stehenden Aufzugsanlage
ist zu verstehen, dass ein Fahrkorb oder ein Äqui valent dazu ortsfest verbleibt. Andere
Funktionen der Aufzugsanlage können
trotzdem weiter betreibbar sein, zum Beispiel Türmechanismen, Sicherheitsschaltungen
etc.
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Eine
Aufzugsanlage kann eine Aufzugskabine, ein Gegengewicht, Aufzugsseile,
eine Treibscheibe, einen Antrieb und Befestigungsvorrichtungen für genannte
Teile miteinander und mit der umgebenen Bebauung aufweisen. Insbesondere
kann die Aufzugskabine zumindest eine Tür aufweisen, die automatisch
und insbesondere teleskopartig öffnet
und schließt.
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Ein
Adaptersystem kann als aufsteckbarer oder aufschraubbarer Adapterkopf
ausgestaltet sein. Auch ist eine Ausgestaltung vorgesehen, bei dem
der Adapter einen Schaft aufweist, der in den Prüfhebel eingeführt werden
kann. Hinsichtlich eines möglichen Aufbaus
des Prüfhebels
wird auf die
DE 103
23 175 A1 verweisen, deren diesbezüglicher Inhalt Bestandteil
dieser Offenbarung ist.
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Aus
der anhängigen
Patentanmeldung
DE 10 2006
011 092 der Anmelderin ist ein portabler und insbesondere
manuell betätigbarer
Prüfhebel
bekannt, der einen Last- und einem Kraftarm, einem variabel fixierbaren
Auflager und einem Angelpunkt aufweist, der zwischen Last- und Kraftarm
angeordnet ist. Der Prüfhebel
stützt
sich über
das Auflager ab, wenn eine Kraft auf den Prüfhebel aufgeprägt und auf mindestens
ein zu überprüfendes Aufzugsseil
zur Überprüfung einer
Treibfähigkeit
und/oder einer Seilbewegung mindestens des Aufzugsseils und/oder
eines Beschleunigungsvermögens
eines Aufzuges übertragen
wird, wobei das variabel fixierbare Auflager in einem veränderlichen
Abstand von einem Fixpunkt, der sich an einer Aufzugsanlage befindet,
befestigbar ist. Insbesondere wird die Verformung des Prüfhebels
gemessen, wobei auf die in das Tragseil eingeleitete Kraft geschlossen
werden kann. Diesbezüglich
wird der Inhalt dieser Anmeldung im Rahmen der Offenbarung mitaufgenommen.
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Ein
Vorteil des vorgeschlagenen Prüfhebelsystems
ist es, dass für
eine Prüfung
einer Aufzugsanlage die Anzahl der zu verwendenden Mess- und Prüfgeräte reduziert
wird. Es wird nicht mehr für
jede Messung einer Zustandsgröße der Aufzugsanlage ein
eigenes Messgerät
benötigt.
Somit wird der Zeitaufwand, den ein Prüfer benötigt, um eine Aufzugsanlage
zu überprüfen reduziert.
Weiterhin werden die Anschaffungskosten für die zur Prüfung der
Aufzugsanlage benötigten
Messgeräte
reduziert.
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In
einer ersten Ausgestaltung des Prüfhebelsystems ist dieses zum
Messen von zumindest zwei Zustandsgrößen der Aufzugsanlage ausgelegt,
die aus einer Gruppe zumindest umfassend eine Schließkraft einer
Tür der
Aufzugsanlage, einer Seilspannung eines Tragseiles der Aufzugsanlage,
eine Seilspannung zwischen zwei benachbarten Tragseilen der Aufzugsanlage,
eine Treibkraft oder einer Rutschkraft eines Tragseiles einer Aufzugsanlage
mit Treibscheibenantrieb sind. Diese Zustandsgrößen sind jedoch nicht abschließend. Vielmehr
können auch
andere Zustandsgrößen gemessen
werden. Aus der Zustandsgröße kann
beispielsweise auf einen Zustand eines Teils der Aufzugsanlage geschlossen
werden.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass eine Mehrzahl an Adaptern
zur Verfügung
stehen. Je nach benötigter
Messung wird ein für
die Messung ausgelegter Adapter gewählt, mit dem Prüfhebel verbunden
und sodann eingesetzt. Die gemessene Zustandsgröße kann anschließend entweder
direkt ausgewertet werden. Auch besteht die Möglichkeit, dass mehrere verschiedene
Zustandgrößen miteinander korreliert
werden, um daraus auf einen Zustand der Aufzugsanlage zu schließen.
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Der
Prüfhebel
selbst kann ein- oder mehrteilig sein, wobei ein Adapter zum Beispiel
an einem Ende des Prüfhebels
anordbar ist, vorzugsweise aufsteckbar. Auch kann beispielsweise
ein Adapter über den
Prüfhebel
geschoben werden. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, einen Adapter seitlich anzuordnen, beispielsweise
aufzustecken. Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass der Adapter
in den Prüfhebel
einsetzbar ist. Beispielsweise kann dieser an einem Ende eingesteckt
oder bei einem teilbaren Prüfhebel
zwischen zwei Teile des Prüfhebels
eingesetzt werden. Vorzugsweise können verschiedene Adapter auf
unterschiedliche Weise mit einem einzigen Prüfhebel verbunden werden.
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Ein
Adapter ist gemäß einer
Weiterbildung direkt mit dem Prüfhebel
verbunden, liegt vorzugsweise an diesem an. Dieses kann form- und/oder kraftschlüssig erfolgen.
Beispielsweise kann die Verbindung mit einer Sicherung versehen
sein, die ein unbeabsichtigtes Lösen
der Verbindung zwischen Prüfhebel
und Adapter verhindert. Ein Adapter kann jedoch auch abgesetzt vom
Prüfhebel
zur Messung einer Zustandsgröße eingesetzt
werden. Eine Verbindung von Adapter und Prüfhebel kann dann über eine
elektrische Leitung oder über
eine nichtkörperliche
Verbindung wie beispielsweise Infrarot, Funk oder aber über Lichtwellenleiter
erfolgen. Dieses ermöglicht
einen Einsatz eines vom Prüfhebel
abgesetzten Adapters. Bevorzugt ist es, wenn über den Adapter eine Kraft
aufgebracht oder aufgenommen wird.
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In
einer Weiterbildung des Prüfhebelsystems weist
dieses zumindest ein Hebelelement auf, wobei verschieden ausgestaltete
Adapter mit dem Hebelelement verbunden werden können. Das Hebelement ist vorzugsweise
Bestandteil des Prüfhebels,
kann aber auch mit diesem verbunden werden. Das Hebelelement kann
als Rohr mit einem beliebigen Querschnitt ausgestaltet sein. Vorzugsweise
weist das Rohr einen kreisförmigen
Querschnitt auf. Auch kann das Hebelelement aus einem Vollmaterial
sein. Das Hebelelement kann insbesondere einen Messkopf aufweisen,
in dem die signalverarbeitende Elektronik untergebracht sein kann,
insbesondere zur Signalverarbeitung, Ausgabe von Signalen und Messwerten
und/oder Versendung von Daten an einen Empfänger. Auch kann die signalverarbeitende
Elektronik im Inneren des Hebelelementes angeordnet sein. Weiterhin
ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass das Hebelelement die
Sensoreinheit aufweist. Insbesondere kann die Sensoreinheit zumindest
einen Sensor zur Messung einer Verformung des Hebelelementes, insbesondere
ein Dehnungsmessstreifen aufweisen.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des Prüfhebelsystems
ist vorgesehen, dass die Adapter jeweils eindeutig, für die signalverarbeitende
Einheit erkennbar, kodiert sind. Dies erlaubt der signalverarbeitenden
Elektronik, die aufgenommenen Messwerte der Sensoren in Abhängigkeit
vom bei der Messung verwendeten Adapter zu analysieren. Eine Kodierung
kann binär
erfolgen, beispielsweise mittels an dem Adapter angeordneten Magneten,
die am Prüfhebelsystem
angeordnete Reed-Schalter schalten. Auch kann das Prüfhebelsystem
eine Eingabeeinheit aufweisen, mittels der die signalverarbeitende Elektronik
auf den verwendeten Adapter eingestellt werden kann. Beispielsweise
kann auch ein Umschalter vorgesehen sein, mittels dem für verschiedenartige
Messungen jeweils eine Messart auswählbar ist. Eine Umschaltung
kann auch automatisch bei Einsatz eines Adapters erfolgen. Auch
kann vorgesehen werden, dass ein Adapter die Möglichkeit eröffnet, zwei
oder mehr verschiedene Messungen ausführen zu können. Beispielsweise kann ein
Adapter hierzu zueinander bewegliche Teile aufweisen, die je nach
Stellung verschiedene Messmöglichkeiten
eröffnen.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass ein erster Adapter zur Ermittlung
einer Seilspannung zumindest ein Fixierelement aufweist, womit das Prüfhebelsystem
an einem zu prüfenden
Tragseil der Aufzugsanlage fixierbar ist. Insbesondere kann das Fixierelement
eine Hakenform aufweisen. Insbesondere ist das Fixierelement an
einem distalen Ende des ersten Adapters angeordnet. In einer weiteren Ausgestaltung
weist der erste Adapter zumindest ein Auflagerdruckelement zur Einbringung
einer Kraft in ein zu prüfendes
Tragseil der Aufzugsanlage auf. Das Auflagerdruckelement ist insbesondere
an einem lateralen Ende des ersten Adapters angeordnet. Es ist in
einer Variante vorgesehen, dass das Auflagerdruckelement eine stumpfe
Auflagerfläche
aufweist. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Auflagerfläche konkav
oder v-förmig
ausgebildet ist, um ein Verrut schen der Auflagerfläche von
einem Tragseil bei einer Messung zu vermeiden. Auch ist eine Ausgestaltung
vorgesehen, bei der das Auflagerdruckelement zwingenartig ausgestaltet
ist, wobei das zu prüfende
Tragseil in die Zwinge eingespannt werden kann.
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Ein
zweiter Adapter, der in einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen
ist, kann zur Ermittlung einer Seilspannung zwischen zwei benachbarten Tragseilen
der Aufzugsanlage verwendet werden. Insbesondere weist dieser zweite
Adapter einen abgewinkelten Teil auf. Insbesondere ist in einer
Ausgestaltung vorgesehen, dass der zweite Adapter zumindest zwei
variabel und/oder drehbar angeordnete Aufnahmeelemente aufweist.
Die Aufnahmeelemente können
zur Aufnahme von Tragseilen dienen. Es ist in einer weiteren Ausgestaltung
vorgesehen, dass zumindest ein Aufnahmeelement als ein Zylinderstift ausgestaltet
ist. Die Aufnahmeelemente können
in Kontakt mit zwei benachbarten Tragseilen gebracht werden, um
Kräfte
in diese einzuleiten, die die Tragseile verformen und/oder spreizen. Über die
Ermittlung einer Verformung, Spreizung oder auch einzubringenden
Kraft bis zum Erreichen einer beispielsweise vorgebbaren Verformung
oder Spreizung kann auf einen Zustand der Aufzugsanlage, beispielsweise
auf einen Zustand von einer oder mehreren Tragseiten geschlossen
werden.
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In
einer weiteren Ausführung
des Prüfhebelsystems
ist ein dritter Adapter zur Ermittlung einer Treibkraft einer Aufzugsanlage
mit einer Treibscheibe vorgesehen. Dieser Adapter kann einen abgewinkelten
Teil aufweisen. Der dritte Adapter weist in einer Ausführung zumindest
zwei drehbar gelagerte Aufnahmeelemente zur Aufnahme von Tragseilen
der Aufzugsanlage auf. Die Auflager sind insbesondere v-förmig oder
konkav ausgebildet, um eine Aufnahme und/oder Fixierung der Tragseile
zu vereinfachen.
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Weiterhin
ist in einer Ausführung
vorgesehen, dass der dritte Adapter zumindest eine Gegenplatte aufweist,
die zumindest zwei drehbar gelagerte Aufnahmeelemente zur Aufnahme
von Tragseilen der Aufzugsanlage aufweist. Die Aufnahmeelemente der
Gegenplatte können
entsprechend der des dritten Adapters ausgeführt sein. Es ist in einer Ausgestaltung
vorgesehen, dass zumindest zwei Treibseile der Aufzugsanlage zwischen
der Gegenplatte und einem abgewinkelten Teil des dritten Adapters
einspannbar sind. Hierzu werden die Gegenplatte und der Adapter
miteinander verschraubt. Auch ist in einer Ausgestaltung vorgesehen,
dass die Verspannung mittels eines Schnellspanners vorgenommen werden
kann.
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Ein
vierter Adapter ist zur Ermittlung einer Schließkraft einer Tür der Aufzugsanlage
vorgesehen. Dieser kann gemäß einer
Ausgestaltung einen Puffer aufweisen. Weiterhin ist ein Auflagerelement in
einer Ausgestaltung des Adapters vorgesehen, welches zur Ermittlung
einer Schließkraft
einer Tür der
Aufzugsanlage dienen kann. Dieses ist an dem Prüfhebelsystem, insbesondere
an dem Hebelelement anbringbar.
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Das
Auflagerelement kann ein Auflager aufweisen, welches das Auflagerelement
gegenüber dem
vierten Adapter abstützt.
Weiterhin kann das Auflagerelement einen Puffer als Schutz vor zu
starker oder plötzlicher
Krafteinwirkung aufweisen. Insbesondere ist der Puffer des Auflagerelementes und/oder
des vierten Adapters derart ausgestaltet, dass eine Tür der Aufzuganlage
bei einem Auftreffen auf das Auflagerelement bzw. den vierten Adapter vor
Beschädigung
geschützt
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung
des Prüfhebelsystems
wird ein fünfter
Adapter vorgeschlagen, der eine Sensorik aufweist, die mit der signalverarbeitenden
Einheit verbindbar ist. Auf diese weise können Zustandsgrößen der
Aufzugsanlage aufgenommen werden, die nicht von der Sensoreinheit
erfasst werden können.
Insbesondere kann dies zumindest ein akustischer oder optischer
Entfernungsmesser, ein Öldruckmesser,
ein Beschleunigungssensor, ein Strom- oder ein Spannungssensor sein. Insbesondere
ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass ein sechster Adapter
eine Kraftmessdose aufweist, die beispielsweise zur Ermittlung einer Schließkraft einer
Tür der
Aufzugsanlage eingesetzt werden kann.
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In
einer weiteren Ausführung
ist das Prüfhebelsystem
in einem Transportbehälter
angeordnet. Der Transportbehälter
kann beispielsweise ein Koffer, eine Kiste oder eine Tonne sein.
Vorzugsweise sind die voneinander separierbaren Teile des Prüfhebelsystems
in dem Transportbehälter
sicher voneinander beabstandet angeordnet. Beispielsweise ist es vorgesehen,
dass die Teile verrutschsicher beispielsweise mittels zwischen den
Teilen angeordnetem elastischen Material befestigt sind. Das Gewicht
des Transportbehälters
liegt vorzugsweise unter 15 kg und ist dadurch von einem Prüfer ohne
Weiteres zu der zu prüfenden
Aufzugsanlage händisch
verbringbar.
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Gemäß eines
weiteren Gedankens der Erfindung ist ein Verfahren zur Ermittlung
von verschiedenen Zustandsgrößen einer
Aufzugsanlage mittels eines Prüfhebelsystems
vorgesehen, wobei durch verschiedene Biegekraftaufbringungen auf
das Prüfhebelsystem
unterschiedliche Zustandsgrößen der
stehenden Aufzugsanlage ermittelt werden. Insbesondere wird die
Biegung zumindest eines Teiles des Prüfhebelsystems vorzugsweise
eines oben beschriebenen Prüfhebels
gemessen. Aus den ermittelten Werten kann ein Rückschluss auf verschiedene Zustandsgröße der Aufzugsanlage
erfolgen.
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In
einer ersten Variante des Verfahrens werden unterschiedliche Adapter
des Prüfhebelsystems zur
Einleitung von verschiedenen Biegekräften in das Prüfhebelsystem
mit einem Hebelelement des Prüfhebelsystems
verbunden. Es ist in einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass
unterschiedliche Adapter des Prüfhebelsystems
zur Einleitung verschiedener Kräfte
mit unterschiedlichen Teilen der Aufzugsanlage in Kontakt gebracht
werden, vorzugsweise um verschiedene Biegekräfte in das Prüfhebelsystem
einzuleiten. Es ist beispielsweise vorgesehen, dass die Biegekräfte manuell
wie auch durch einen Teil der Aufzugsanlage selbst in das Prüfhebelsystem
eingebracht werden. Weiterhin können
auf diese Weise Reaktionskräfte
verschiedener Teile der Aufzugsanlage ermittelt werden.
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Im
Folgenden werden verschiedene Messmöglichkeiten mit unterschiedlichen
Adaptern näher vorgestellt.
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In
einer Variante des Verfahrens zur Überprüfung der Seilspannung zumindest
eines Tragseiles wird ein erster Adapter an einem Hebelelement befestigt.
Zumindest ein Fixierelement, das am ersten Adapter angeordnet ist,
wird an dem zu prüfenden
Tragseil befestigt. Weiterhin wird ein Auflagerdruckelement des
ersten Adapters auf dem zu prüfenden
Tragseil positioniert. Es wird eine insbesondere manuelle Kraft
auf das Hebelelement in Richtung des zu prüfenden Tragseiles aufgeprägt. Insbesondere
wird das Prüfhebelsystem
durch die Kraft bewegt, wobei zumindest ein Teil eines Hebelarmes des
Prüfhebelsystems
zum Anliegen an das Seil kommen kann. Durch die in das Tragseil
eingeleitete Kraft wird das Tragseil verformt. Es wird insbesondere
während
der Einleitung der Kraft in das Tragseil eine Biegung des Hebelelementes
gemessen, die die Seilspannung des zu prüfenden Tragseils charakterisiert.
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In
einer weiteren Variante des Verfahrens wird eine Seilspannung zwischen
zwei benachbarten Tragseilen ermittelt. Hierzu wird ein zweiter
Adapter an dem Hebelelement befestigt. Aufnahmeelemente, die an
dem zweiten Adapter angeordnet sind, werden in Verbindung mit zwei
zu überprüfenden Tragseilen gebracht.
Weiterhin wird eine Kraft auf das Hebelelement aufgeprägt, die
die zu prüfenden
Tragseile spreizt. Zumindest eine Biegung des Hebelelementes wird
insbesondere während
der Einleitung der Kraft in das Prüfsystem bzw. in die zu überprüfenden Tragseile
gemessen. Anhand der ermittelten Daten kann ein Rückschluss
auf die Seilspannung zwischen den benachbarten Tragseilen gezogen
werden.
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In
einer weiteren Ausführung
des Verfahrens wird eine Treibkraft und/oder Rutschkraft einer Aufzugsanlage
insbesondere mit Treibscheibenantrieb ermittelt. Bei dem Verfahren
wird ein dritter Adapter an dem Hebelelement befestigt. Der Abstand
von zwei an dem dritten Adapter angeordneten Aufnahmeelementen wird
an den Abstand von dem zu prüfenden
Tragseil zu einem benachbarten Tragseil angepasst. Weiterhin wird
der Abstand von zwei an einem Gegenelement angeordneten Aufnahmeelementen
an den Abstand von dem zu prüfenden
Tragseil zu dem benachbarten Tragseil angepasst. Das zu prüfende Seil
sowie das benachbarte Tragseil werden in die Aufnahmeelemente des
dritten Adapters und des Gegenelementes eingelegt, wonach der dritte
Adapter mit dem Gegenelement verspannt wird, so dass die in den
Aufnahmeelementen eingelegten Tragseile fixiert werden. Hiernach
wird eine Kraft auf das Hebelelement aufgeprägt, die kontinuierlich oder
iterativ erhöht
wird, bis das zu prüfende Tragseil
zum Rutschen kommt. Es wird zumindest eine Biegung des Hebelelementes
gemessen, wobei mittels der Messwerte ein Rückschluss auf die Treibkraft
und/oder Rutschkraft der Aufzugsanlage gezogen werden kann.
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In
einer weiteren Variante wird ein vierter Adapter an dem Hebelelement
befestigt, um insbesondere die Schließkraft einer Tür der Aufzugsanlage
zu ermitteln. Weiterhin wird ein Auflagerelement an dem Hebelelement
befestigt. Das Prüfhebelsystem
wird dann zwischen Türzarge
und Türblatt
oder zwischen zwei zentral zusammenlaufende Türblätter. der Aufzugsanlage gebracht.
Es wird ein Schließen
der Tür veranlasst.
Die sich schließende
Tür übt eine
Kraft auf den vierten Adapter, insbesondere auf einen Puffer des
selben und auf das Auflagerelement bzw. dessen Puffer aus. Es wird
zumindest eine Biegung des Hebelelementes gemessen, die die Schließkraft der
Tür charakterisiert.
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Es
ist in einer weiteren Ausführung
vorgesehen, dass aus den ermittelten Werten eine auf den Hebel ausgeübte Kraft
errechnet wird. Insbesondere berücksichtigt
die signalverarbeitende Elektronik bei einer Berechnung den auf
das Prüfhebelsystem
aufgebrachten Adapter. Weiterhin ist in einer Variante vorgesehen,
dass ein Anzeigeelement an dem Prüfhebelsystem zumindest einen
ermittelten oder einen berechneten Wert ausgibt. Weiterhin ist es
vorgesehen, dass Daten von dem Prüfhebelsystem an einen Empfänger versand
und insbesondere dort weiterverarbeitet werden.
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Die
vorgenannten und weitere Merkmale werden anhand der folgenden dargestellten
Figuren näher
erläutert.
Die in den Figuren gezeigten Merkmale sind jedoch nicht auf die
einzelnen Ausgestaltungen beschränkt
und auch nicht beschränkend auszulegen.
Vielmehr sind die in der Figurenbeschreibung und Zeichnungen angegebenen
Merkmale mit denen aus der obigen Beschreibung wie auch untereinander
zu weiteren Ausgestaltungen miteinander verknüpfbar. Im Folgenden weisen
gleiche oder gleich wirkende Elemente die selben Bezugszeichen auf.
Es zeigen im Einzelnen:
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1 ein
Prüfhebelsystem
mit einen ersten Adapter zur Ermittlung einer Seilspannung eines Tragseils;
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2 ein
Prüfhebelsystem
mit einen zweiten Adapter zur Ermittlung einer Seilspannung zwischen zwei
Tragseilen;
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3 ein
Prüfhebelsystem
mit einen dritten Adapter zur Ermittlung einer Treib- und/oder Rutschkraft;
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4 ein
Ausschnitt eines dritten Adapters und eines Gegenelementes; und
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5 ein
Prüfhebelsystem
mit einem vierten Adapter und einem Auflagerelement zur Ermittlung einer
Schließkraft
einer Tür.
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1 zeigt
ein Prüfhebelsystem 1 mit
einem Hebelelement 2, an dem ein Biegungssensor 3 und eine
Auswerteelektronik 4 angeordnet ist. Weiterhin weist das
Hebelelement 2 einen Messkopf 5 auf, in dem eine
Leuchtanzeige 6 integriert ist. Insbesondere weist die
Leuchtanzeige 6 Licht emittierende Dioden auf. Zur Messung
einer Seilspannung eines Tragseils 7 ist ein erster Adapter 8 an
das Prüfhebelsystem 1 angeordnet.
Insbesondere ist der erste Adapter 8 auf das Hebelelement 2 aufgesteckt
oder aufgeschraubt. Ein als Haken ausgestaltetes Fixierelement 9 ist
an dem ersten Adapter 8 angeordnet. Das Fixierelement 9 fixiert
das Prüfhebelsystem 1 an
dem Tragseil 7. Ein Auflagerdruckelement 10, welches von
dem ersten Adapter 8 aufgewiesen wird, wird zur Anlage
an das Tragseil 7 gebracht. Wird eine Kraft F1 auf das
Hebelelement 2 aufgebracht, dann wird über das Auflagerdruckelement 10 eine
Kraft F2 in das Tragseil 7 eingeleitet, die dieses verformt.
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Mittels
des Biegungssensors 3 kann eine Biegung des Hebelelementes 2 gemessen
werden, die einen Schluss auf die ausgeübten Kräfte F1 sowie F2 zulässt. Wird
das Prüfhebelsystem
durch die ausgeübte
Kraft F1 um ein vorgegebenes Maß bewegt,
so kann daraus auf die Seilspannung geschlossen werden. Für vergleichende
Messungen kann beispielsweise vorgesehen werden, die gleichen Verhältnisse
bezüglich
Fixierung und Wegdifferenz bzw. Drehwinkel des Prüfhebelsystems 1 an
dem zu prüfenden
Tragseil 7 ein zuhalten. Vorzugsweise ist es vorgesehen,
dass das Prüfhebelsystem 1 durch
die Kraft F1 bis zu einem Anschlag des Messkopfes 5 an das
zu prüfende
Tragseil 7 bewegt wird.
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Mittels
eines Senders 11, der beispielsweise in dem Messkopf integriert
ist, werden die ermittelten Daten an einen Empfänger gesandt. Insbesondere kann
die Leuchtanzeige 6 die auf das Tragseil 7 ausgeübte Kraft
F2 oder eine Bewertung der Kraft F2 anzeigen.
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2 zeigt
ein Prüfhebelsystem 1 mit
einem zweiten Adapter 14 zur Feststellung einer Seilspannung
zwischen zwei Tragseilen 15, 16. Der zweite Adapter 14 weist
einen L-förmig abgewinkelten
Teil 17 auf, an dem zwei variabel angeordnete Zylinderstifte 18, 19 angeordnet
sind.
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Das
Prüfhebelsystem
wird in dargestellter Weise in einem definierten Abstand zu einem
Fahrkorb und insbesondere zu einer Treibscheibe der Aufzugsanlage
zwischen zwei Tragseilen 15, 16 angeordnet. Der
Zylinderstift 19 bildet bei einer Einleitung einer Kraft
F3 in das Prüfhebelsystem 1 einen Hebeldrehpunkt.
Durch die Krafteinleitung wird eine Kraft F4 in das Tragseil 15 eingeleitet.
Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Messkopf 6 des
Prüfhebelsystems 1 um
ein bestimmtes Maß bzw.
um einen bestimmten Drehwinkel bewegt wird. Insbesondere wird der
Messkopf 6 durch die Kraft F3 bis zu einem Anliegen an
das Tragseil 15 bewegt, wodurch eine vergleichende Messung
ermöglicht
wird. Weiterhin kann beispielsweise die Wegdifferenz und/oder der
Drehwinkeldifferenz bei einer bestimmten Kraft aufgenommen werden,
um ein Seilspannung zwischen zwei Tragseilen 15, 16 zu
bestimmen. Insbesondere ist zur Messung des Drehwinkels ein Lagesensor
vorgesehen.
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3 und 4 zeigen
einen Prüfhebel
mit einem dritten Adapter 22 und einer Gegenplatte 23 zur
Messung von einer Rutsch- oder einer Treibkraft einer Aufzugsanlage
mit Treibscheibenantrieb. Zwischen dem dritten Adapter 22 und
der Gegenplatte 23 werden zwei Tragseile 24, 25 angeordnet
und mittels des Spannelementes 26 fixiert. Die Tragseile
liegen in drehbar angeordneten Aufnahmen 27, 28, 29, 30,
die eine v-förmige
Geometrie aufweisen. Die Aufnahmen 29 und 30 können mittels
Langlöcher 31, 32 an
einen Abstand der Tragseile 24, 25 angepasst werden.
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Eine
Kraft F5 auf das Prüfhebelsystem 1 wird in
die Tragseile eingeleitet. Durch die drehbar angeordneten Aufnahmen 27, 28, 29, 30 wird
ein Knicken der Tragseile 24, 25 verhindert. Die
Kraft F5 wird so lange erhöht,
bis ein Rutschen eines Tragseiles erfolgt. Die durch den Prüfhebel ermittelte
Kraft F5, die zu einem Rutschen eines Tragseiles führt, gibt
Aufschluss über
die Treibkraft der Aufzugsanlage.
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5 zeigt
das Prüfhebelsystem 1 mit
einem vierten Adapter 35 und einem Auflagerelement 36 zur Überprüfung einer
Schließkraft
einer insbesondere automatischen Tür der Aufzugsanlage. Der vierte
Adapter 35 weist einen Puffer 37 zum Schutz eines
Türblattes
oder einer Türzarge
auf. Auch das Auflagerelement 36 weist einen Puffer 38 hierzu
auf. Das Auflagerelement stützt
sich mittels eines Auflagers 39 gegenüber dem vierten Adapter 35 ab.
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Wird
das Prüfhebelsystem
nach 5 zwischen eine Türzarge und ein Türblatt oder
zwischen zwei Türblätter einer
zentral schließenden
Kabinentür
gehalten, so wird das Prüfhebelsystem
durch die Kräfte
F7 und F8 gebogen. Die Kräfte
F7 und F8 werden durch die sich schließende Tür aufgebracht. Die durch den
Biegungssensor 3 ermittelte Biegung des Hebelelementes 2,
kann auf die Kräfte
F6 und F7 geschlossen werden, mit der die Tür schließt.