DE102006049619A1 - Verfahren zum Betreiben eines Farbwerks einer Druckmaschine - Google Patents
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Abstract
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Farbwerks einer
Druckmaschine, wobei das Farbwerk (13) einen Farbkasten (16) aufweist,
in dem Druckfarbe (17) bereitgehalten wird, wobei das Farbwerk (13)
eine Duktorwalze (18) aufweist, die in dem Farbkasten bereitgehaltene
Druckfarbe (17) aufnimmt, wobei das Farbwerk (13) Farbschieber oder
Farbmesser (20) aufweist, über
die eine je Farbzone aus dem Farbkasten (16) auf die Duktorwalze
(18) zu übertragende
Farbmenge eingestellt wird, und wobei das Farbwerk (13) eine Filmwalze (21)
aufweist, über
die Druckfarbe von der Duktorwalze (18) an mindestens eine der Filmwalze
(21) nachgeordnete Farbwerkwalze (22, 23) übertragen wird. Erfindungsgemäß wird mindestens
ein Farbschieber oder Farbmesser (20) derart angesteuert, dass sich
die zonal auf die Duktorwalze (18) übertragene Farbmenge über den
Umfang der Dukturwalze (18) verändert.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Farbwerks einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Farbwerke von Druckmaschinen verfügen über einen Farbkasten, in welchem Druckfarbe bereitgehalten wird, wobei die in dem Farbkasten bereitgehaltene Druckfarbe von einer Duktorwalze aus dem Farbkasten geschöpft wird. Die auf einem Bedruckstoff benötigte Farbmenge kann zonal unterschiedlich sein bzw. zonal variieren, weshalb über sogenannte Farbschieber oder Farbmesser die je Farbzone aus dem Farbkasten auf die Duktorwalze zu übertragende Farbmenge einstellbar ist. Der Duktorwalze ist entweder eine Filmwalze oder eine Heberwalze nachgeordnet, welche die Druckfarbe von der Duktorwalze abnimmt und auf mindestens eine der Filmwalze oder Heberwalze nachgeordnete Farbwerkwalze überträgt. Über die oder jede der Filmwalze oder Heberwalze nachgeordnete Farbwerkwalze gelangt die Druckfarbe letztendlich auf eine Druckform, die sich auf einem Formzylinder befindet.
- Bei Farbwerken, die über eine der Duktorwalze nachgeordnete Filmwalze verfügen, ist dann, wenn geringe Farbmengen benötigtb werden und somit die Farbschichtdicke auf der Duktorwalze in etwa einer Spaltbreite eines Spalts zwischen der Duktorwalze und der Filmwalze entspricht, die Farbübertragung von der Duktorwalze auf die Filmwalze problematisch. Eine etwas zu gering ausfallende Farbschichtdicke kann zu einer Unterbrechung der Farbübertragung zwischen der Duktorwalze und der Filmwalze führen, eine etwas zu groß ausfallende Farbschichtdicke zieht eine prozentuale Farbmengenänderung auf dem Bedruckstoff im zweistelligen Prozentbereich nach sich. Eine genaue Dosierung der Farbmenge ist demnach bei Farbwerken mit Filmwalzen unter der Betriebsbedingung, dass die Farbschichtdicke auf der Duktorwalze in etwa der Spaltbreite des Spalts zwischen Duktorwalze und Filmwalze entspricht, schwierig.
- Bei einem Farbwerk, dessen Duktorwalze einer Heberwalze nachgeordnet ist, ist diesbezüglich eine genaue Dosierung möglich, die oszillierende Bewegung der Heberwalze regt jedoch Druckmaschinen zu Schwingungen an, die insbesondere bei schnell laufenden Rollenrotationsdruckmaschinen inakzeptabel sind. Daher kommen bei Rollenrotationsdruckmaschinen Farbwerke mit Filmwalzen zum Einsatz.
- Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, ein neuartiges Farbwerk einer Druckmaschine mit einer Filmwalze zu schaffen, welches unter allen Betriebsbedingungen eine genaue Dosierung der Farbmenge zulässt. Dieses Problem wird durch ein Farbwerk einer Druckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird mindestens ein Farbschieber oder Farbmesser derart angesteuert, dass sich die zonal auf die Duktorwalze übertragene Farbmenge über den Umfang der Duktorwalze verändert.
- Die hier vorliegende Erfindung schlägt ein Farbwerk mit einer Druckwalze und einer Filmwalze vor, bei welcher Farbschieber oder Farbmesser des Farbwerks derart angesteuert werden, dass sich die auf die Duktorwalze zu übertragende Farbmenge über den Umfang der Duktorwalze verändert. Die pro Umdrehung der Duktorwalze auf dieselbe aufgetragene Farbmenge ergibt sich aus dem Mittelwert der sich über den Umfang der Duktorwalze verändernden Farbmenge. Hierdurch ist bei Filmfarbwerken eine hochgenaue Farbmengendosierung möglich.
- Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden die Farbschieber bzw. Farbmesser derart angesteuert, dass abhängig von einer gewünschten zonalen Flächendeckung oder Farbschichtdicke eine Frequenz und/oder eine Amplitude der zonalen Farbmengenübertragung auf die Duktorwalze bzw. einer zonalen Spaltänderung eines Spalts zwischen der Duktorwalze und den Farbschiebern bzw. den Farbmessern eingestellt wird.
- Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert.
- Dabei zeigt:
-
1 : eine schematisierte Ansicht eines Druckwerks; -
2 : ein Detail des Druckwerks der1 im Bereich eines Farbwerks; und -
3 : das Detail der2 zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens. - Nachfolgend wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf
1 bis3 in größerem Detail beschrieben. -
1 zeigt eine schematisierte Ansicht eines Druckwerks10 einer Rollenrotationsdruckmaschine, wobei das Druckwerk10 einen Formzylinder11 , einen Übertragungszylinder12 , ein Farbwerk13 sowie ein Feuchtwerk14 umfasst. Mit Hilfe des Farbwerks13 wird Druckfarbe auf mindestens eine auf dem Formzylinder11 positionierte Druckform aufgetragen, mit Hilfe des Feuchtwerks14 kann hingegen Feuchtmittel auf die oder jede Druckform aufgetragen werden. Die auf den Formzylinder11 aufgetragene Druckfarbe wird mit Hilfe des Übertragungszylinders12 auf einen Bedruckstoff15 übertragen, wobei gemäß1 auf dem Übertragungszylinder12 des Druckwerks10 ein Übertragungszylinder12' eines anderen Druckwerks abrollt. - Das Farbwerk
13 des Druckwerks10 verfügt über einen Farbkasten16 , in dem Druckfarbe17 bereitgehalten wird. Eine Duktorwalze18 schöpft unter Zwischen anordnung einer Tauchwalze19 Druckfarbe17 aus dem Farbkasten16 , wobei eine je Farbzone aus dem Farbkasten16 auf die Duktorwalze18 übertragene Farbmenge über Farbschieber bzw. Farbmesser20 eingestellt wird. - Der Duktorwalze
18 , die mit einer relativ geringen Drehzahl betrieben wird, ist eine Filmwalze21 , die mit einer relativ hohen Drehzahl betrieben wird, nachgeordnet, wobei Druckfarbe von der Duktorwalze18 über die Filmwalze21 auf der Filmwalze21 nachgeordnete Farbwerkwalzen22 bzw.23 übertragen wird. Die Farbwerkwalzen23 rollen auf dem Formzylinder11 ab und werden auch als Farbauftragwalzen bezeichnet. - Das Zusammenspiel von Duktorwalze
18 , Farbmessern20 sowie Filmwalze21 bei der Übertragung von Druckfarbe aus dem Farbkasten16 auf eine Farbwerkwalze22 zeigt2 , wobei, wie bereits erwähnt, die Duktorwalze18 unter Zwischenanordnung der Tauchwalze19 Druckfarbe17 aus dem Farbkasten16 unter Ausbildung eines Farbfilms24 schöpft. Über die Farbmesser20 wird die zonale Dicke des Farbfilms24 auf der Duktorwalze18 eingestellt, wobei der Farbfilm auf der Duktorwalze18 stromabwärts der Farbmesser20 in2 mit der Bezugsziffer24' gekennzeichnet ist. Gemäß2 ist zwischen der Duktorwalze18 und der Filmwalze21 ein Spalt25 ausgebildet. Abhängig von der Dicke des Farbfilms24' auf der Duktorwalze18 und von der Breite des Spalts25 zwischen der Duktorwalze18 und der Filmwalze21 bildet sich auf der Filmwalze21 ein Farbfilm26 aus. Bei solchen Filmfarbwerken ist nach dem Stand der Technik die Stellung der Farbmesser bzw. Farbschieber20 während des Druckens konstant, wobei die Übertragung von Druckfarbe von der Duktorwalze18 auf die Filmwalze21 dann Schwierigkeiten bereitet, wenn die Dicke des Farbfilms24' auf der Duktorwalze18 in etwa der Breite des Spalts25 zwischen der Duktorwalze18 und der Filmwalze21 entspricht. - Um diesem Problem Rechnung zu tragen, wird ein Filmfarbwerk im Sinne der hier vorliegenden Erfindung so betrieben (siehe
3 ), dass mindestens ein Farb schieber bzw. ein Farbmesser20 des Farbwerks13 derart angesteuert wird, dass sich die auf die Duktorwalze18 übertragene Farbmenge und damit die Dicke des Farbfilms24' auf der Duktorwalze18 in mindestens einer Farbzone über den Umfang der Duktorwalze18 verändert. - Hierzu werden die Farbmesser
20 gemäß3 im Sinne des Doppelpfeils27 permanent auf- und zugefahren. Die Position der Farbmesser20 ist demnach nicht konstant, vielmehr verändert sich dieselbe während des Druckens. - Das obige Auffahren und Zufahren der Farbmesser
20 des Farbwerks13 erfolgt insbesondere dann, wenn kleine Farbmengen auf die Duktorwalze18 sowie auf die Filmwalze21 aufgetragen werden sollen. Dabei wird vorzugsweise die Dicke der Farbschicht24' auf der Duktorwalze18 , die sich stromabwärts der Farbmesser20 und stromaufwärts des Spalts25 ausbildet, abwechselnd kleiner und größer als die Abmessung des Spalts25 . Die Farbmesser20 können jedoch auch derart angesteuert werden, dass die Dicke des Farbfilms24' auf der Duktorwalze18 immer größer als die Breite des Spalts25 zwischen der Duktorwalze18 und der Filmwalze21 ist. - Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung werden demnach die Farbmesser
20 des Farbwerks13 derart angesteuert, dass sich eine zonale Spaltbreite eines Spalts zwischen der Duktorwalze18 und den Farbmessern20 permanent verändert, um so über den Umfang der Duktorwalze18 eine sich verändernde Dicke des Farbfilms24' bereitzustellen. Die je Farbzone auf die Duktorwalze18 aufgetragene Farbmenge ergibt sich dabei aus einem Mittelwert der jeweiligen zonalen Farbmenge über dem relevanten bzw. wirksamen Umfang der Duktorwalze18 . - Die Farbmesser
20 werden derart angesteuert, dass abhängig von einer gewünschten Farbschichtdicke bzw. einer gewünschten zonalen Flächendeckung eine Frequenz und/oder eine Amplitude der zonalen Farbmengenübertragung auf die Duktorwalze bzw. einer zonalen Spaltänderung des Spalts zwischen der Duk torwalze18 und den Farbmessern20 eingesellt wird. Dabei kann entweder ausschließlich die Frequenz oder ausschließlich die Amplitude der Farbschichtdickenänderung des Farbfilms24' bzw. der Spaltänderung des Spalts zwischen der Duktorwalze und den Farbmessern20 angepasst werden. Weiterhin ist es möglich, die Frequenz und die Amplitude gemeinsam zu ändern. - Als Antriebe
28 zur Verstellung der Farbmesser20 im Sinne der hier vorliegenden Erfindung können insbesondere elektromechanische Antriebe, Elektromotoren, wie z. B. Linearmotoren oder Schrittmotoren, elektromagnetische Antriebe sowie pneumatische oder hydraulische Stellvorrichtungen zum Einsatz kommen. -
- 10
- Druckwerk
- 11
- Formzylinder
- 12, 12'
- Übertragungszylinder
- 13
- Farbwerk
- 14
- Feuchtwerk
- 15
- Bedruckstoff
- 16
- Farbkasten
- 17
- Druckfarbe
- 18
- Duktorwalze
- 19
- Tauchwalze
- 20
- Farbmesser
- 21
- Filmwalze
- 22
- Farbwerkwalze
- 23
- Farbwerkwalze
- 24, 24'
- Farbfilm
- 25
- Spalt
- 26
- Farbfilm
- 27
- Doppelpfeil
- 28
- Antrieb
Claims (3)
- Verfahren zum Betreiben eines Farbwerks einer Druckmaschine, wobei das Farbwerk einen Farbkasten aufweist, in dem Druckfarbe bereitgehalten wird, wobei das Farbwerk eine Duktorwalze aufweist, die in dem Farbkasten bereitgehaltene Druckfarbe aufnimmt, wobei das Farbwerk Farbschieber oder Farbmesser aufweist, über die eine je Farbzone aus dem Farbkasten auf die Duktorwalze zu übertragende Farbmenge eingestellt wird, und wobei das Farbwerk eine Filmwalze aufweist, über die Druckfarbe von der Duktorwalze an mindestens eine der Filmwalze nachgeordnete Farbwerkwalze übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Farbschieber oder Farbmesser derart angesteuert wird, dass sich die zonal auf die Duktorwalze übertragene Farbmenge über den Umfang der Duktorwalze verändert.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschieber oder Farbmesser derart angesteuert werden, dass sich eine zonale Spaltbreite eines Spalts zwischen der Duktorwalze und den Farbschiebern oder den Farbmessern permanent verändert.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschieber oder Farbmesser derart angesteuert werden, dass abhängig von einer gewünschten zonalen Flächendeckung oder Farbschichtdicke eine Frequenz und/oder eine Amplitude der zonalen Farbmengenübertragung auf die Duktorwalze bzw. einer zonalen Spaltänderung eines Spalts zwischen der Duktorwalze und den Farbschiebern oder den Farbmessern eingestellt wird.
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