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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Steuerung der Flüssigkeitszufuhr, z.B. zur Steuerung
der Farb- oder Feuchtmittelzufuhr in einer Druckmaschine, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Weiterhin betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Steuerung der Flüssigkeitszufuhr gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 21.
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Aus dem Stand der Technik sind vielfältige Vorrichtungen
und Verfahren zum Übertragen
einer Flüssigkeit
bei Druckprozessen, insbesondere einer lithografischen Flüssigkeit
wie z. B. Farbe oder Feuchtmittel beim Offsetdruck, von einer Zuführeinheit,
z. B. einer Farb- oder
Feuchtkastenwalze, auf eine nachgeordnete Einheit, z. B eine Farb-
oder Feuchtwerkswalze, bekannt. Es sei hier angemerkt, dass Druckfarbe,
auch wenn diese mehr oder weniger pastöse Eigenschaften aufweist,
im Folgenden als Flüssigkeit
bezeichnet und aufgefasst wird.
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Die zugeführte Menge solcher Flüssigkeiten ist üblicherweise
steuerbar, um eine zu erzeugende Filmdicke der Flüssigkeit
auf den nachgeordneten Einheiten, z. B. den Walzenoberflächen entsprechend
dem Druckauftrag verändern
zu können.
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Es ist auch bekannt, die erzeugte
Filmdicke in axialer Richtung, z. B. mittels Farbzonen in gewünschter
Weise entsprechend dem Druckauftrag zu beeinflussen.
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Die
US
2,404,159 offenbart eine segmentierte Farbübertragungswalze.
Die Segmente der Walze weisen spiralförmige oder gerade Rippen zur Übertragung
einer vorgegebenen Farbmenge auf. Eine Veränderung der übertragenen
Farbmenge wird durch ein Auswechseln der hülsenartigen Segmente erreicht.
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Die
US
4,896,601 offenbart eine Farbübertragungswalze mit vertieften
Bereichen und einem oder mehreren erhöhten Bereichen zur Übertragung von
Farbe. Die Übertragungswalzen
werden reibschlüssig
angetrieben, wenn die erhöhten
Bereiche die Farbkastenwalze oder eine erste Farbreiberwalze kontaktieren.
Die Oberflächengeschwindigkeit
der Farbübertragungswalze
muss an die Geschwindigkeit der Walze angepasst werden, welche die Übertragungswalze
periodisch kontaktiert.
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Die
US
5,383,394 offenbart eine axial unterteilte Heberwalze.
Jedes Segment der Heberwalze ist mit Hilfe einer magnetischen Vorrichtung
einzeln verschiebbar.
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Die
US
5,123,351 offenbart eine geschwindigkeitsangepasste Duktoranordnung
zur Übertragung
von Farbe mit ersten und zweiten Laufrollen, die zwischen einer
Farbaufnahme- und einer Farbübertragungsposition
hin und her bewegbar sind.
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Die
US
4,402,263 offenbart eine unterteilte Farbübertragungssteuerungswalze
mit einzeln radial verstellbaren Farbübertragungsbereichen.
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JP
2000-246873 offenbart eine Bildschreibeinheit zum Schreiben
mit Farbe. Die Bildschreibeinheit ist entlang einer Welle einer
Farbkastenwalze in der Nähe
der Farbkastenwalze angeordnet. Mittels der Einheit werden entsprechend
der zonalen Farbdeckung einer Druckplatte ein lipophiler Teil und ein
farbabweisender Teil auf der Farbkastenwalze gebildet.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine alternative Vorrichtung und ein alternatives Verfahren
zu den bekannten Vorrichtungen und Verfahren des Standes der Technik
zu schaffen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Endung,
eine präzise
steuerbare Flüssigkeitsübertragung
zu ermöglichen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine in Umfangsrichtung präzise
steuerbare Flüssigkeitsübertragung
zu ermöglichen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Endung,
eine in zugleich axialer Richtung präzise steuerbare Flüssigkeitsübertragung
zu ermöglichen.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Steuerung der zu übertragenden
Menge einer Flüssigkeit
umfasst eine erste rotierende Vorrichtung mit mindestens einem ersten
flüssigkeitsübertragenden Abschnitt
am Umfang, eine zweite rotierende Vorrichtung mit mindestens einem
zweiten flüssigkeitsübertragenden
Abschnitt am Umfang und eine Vorrichtung zur Phaseneinstellung zwischen
dem ersten und dem zweiten flüssigkeitsübertragenden
Abschnitt.
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Eine solche erfindungsgemäße Vorrichtung wird
bevorzugt in einem Farbwerk oder einem Feuchtwerk einer Bedruckstoff
verarbeitenden Maschine, z. B. einer Bogen- oder Rollenoffsetdruckmaschine,
eingesetzt. Dabei dient die erfinddungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise
der steuerbaren Übertragung
von Druckfarbe oder Feuchtmittel.
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Anstatt des Begriffs "Übertragung" kann hier auch der Begriff "Zufuhr" verwendet werden,
da die Übertragung
der Flüssigkeit
von einer vor- zu einer nachgeordneten Einheit schließlich der
Zufuhr der Flüssigkeit
zur nachgeordneten Einheit gleichkommt.
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Durch die Phaseneinstellbarkeit zwischen dem
ersten und dem zweiten flüssigkeitsübertragenden
Abschnitt kann die Flüssigkeit
präzise
und mit hoher Konstanz übertragen
werden, da die Überdeckungsbogenlänge der
ersten und der zweiten Vorrichtung, z B. Walzen, auf einfache Weise
exakt gesteuert werden kann, denn nur im Bereich der Überdeckungsbogenlänge kommt
es zu einer Übertragung
der Flüssigkeit.
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Die Einstellung der relativen Phasenlage kann
während
einer Voreinstellung oder auch während
des Fortdrucks zur Korrektur der zu übertragenden Flüssigkeitsmenge
erfolgen.
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Die erste rotierende Vorrichtung
umfasst vorzugsweise einen ersten nichtübertragenden Abschnitt, der
in einer Umfangsrichtung zum ersten flüssigkeitsübertragenden Abschnitt angeordnet
ist, und die zweite rotierende Vorrichtung umfasst vorzugsweise
einen zweiten nichtübertragenden
Abschnitt, der in einer Umfangsrichtung entfernt vom zweiten flüssigkeitsübertragenden
Abschnitt angeordnet ist.
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Wenn also Flüssigkeit vom ersten flüssigkeitsübertragenden
Abschnitt in den Bereich des zweiten nichtübertragenden Abschnitts gerät, wird diese
Flüssigkeit
von der zweiten rotierenden Vorrichtung nicht aufgenommen und übertragen.
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Statt nur einem flüssigkeitsübertragenden Abschnitt
können
auch zwei oder mehr erste farbübertragende
Abschnitte vorgesehen sein, die in Umfangsrichtung in gleichmäßigem Abstand
angeordnet sein. Die erste rotierende Vorrichtung kann außerdem zwischen
den ersten flüssigkeitsübertragenden Abschnitten
zwei oder mehr erste nichtübertragende Abschnitte
umfassen. Auch statt des mindestens einen zweiten flüssigkeitsübertragenden
Abschnitts können
zwei oder mehr flüssigkeitsübertragende
Abschnitte vorgesehen sein, die in Umfangsrichtung in gleichmäßigem Abstand
angeordnet sind. Die zweite rotierende Vorrichtung kann außerdem zwischen
den zweiten flüssigkeitsübertragende
Abschnitten zwei oder mehr zweite nichtübertragende Abschnitte aufweisen.
Die höhere
Anzahl von Abschnitten kann in vorteilhafter Weise die Phasenwinkelveränderung
reduzieren, die zwischen der ersten und der zweiten rotierenden
Vorrichtung erforderlich ist, um eine bestimmte Flüssigkeitszufuhr
zu verändern.
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Der erste flüssigkeitsübertragende Abschnitt und der
erste nichtübertragende
Abschnitt weisen vorzugsweise dieselbe Umfangserstreckung bzw. Bogenlänge auf
wie der zweite flüssigkeitsübertragende
Abschnitt und der zweite nichtübertragende Abschnitt.
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Der erste und/oder der zweite flüssigkeitsübertragende
Abschnitt können
vorzugsweise reliefartig hervortreten und/oder der erste und/oder
der zweite nichtflüssigkeitsübertragende
Abschnitt können
reliefartig zurücktreten.
Bevorzugt wird zumindest eine Höhendifferenz
zwischen den flüssigkeitsübertragende
Abschnitten und den nichtflüssigkeitsübertragende
Abschnitten vorgesehen.
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Durch die Vertiefung wird in vorteilhafter
Weise auf wirksame und einfache Weise die nichtübertragende Funktion des ersten
und/oder zweiten nichtübertragenden
Abschnitts erreicht. Die Vertiefung des ersten und/oder zweiten
nichtübertragenden
Abschnitts kann tiefer sein als die Dicke eines Flüssigkeitsfilms
auf dem ersten und/oder zweiten flüssigkeitsübertragenden Abschnitts und
beträgt
vorzugsweise ein Vielfaches dieser Dicke.
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Der erste und/oder zweite flüssigkeitsübertragende
Abschnitt definieren vorzugsweise ein gebogenes Rechteck oder sind
schraubenabschnittförmig
ausgebildet.
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Der erste oder der zweite flüssigkeitsübertragende
Abschnitt besteht vorzugsweise aus einem elastisch verformbaren
Material, z.B. einem natürlichen
oder künstlichen
Gummimaterial, während
der flüssigkeitsübertragende
Abschnitt des damit zusammenwirkenden Abschnitts aus einem steifen
Material besteht, z.B. aus Metall, Kunststoff oder Keramik.
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Der erste nichtflüssigkeitsübertragende Abschnitt und/oder
der zweite nichtflüssigkeitsübertragende
Abschnitt können
von einer in dem elastisch verformbaren Material vorgesehenen Aussparung gebildet
sein.
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Der Weiterhin können der erste nichtflüssigkeitsübertragende
Abschnitt und/oder der zweite nichtflüssigkeitsübertragende Abschnitt von einer
in dem im Wesentlichen formstabilen Material vorgesehenen Aussparung
gebildet sein.
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Der erste flüssigkeitsübertragende Abschnitt kann
eine oleophile Oberfläche
aufweisen, die Farbe aufnimmt. Der erste nichtübertragende Abschnitt kann
eine flüssigkeitsabweisende
Oberfläche
aufweisen, welche die Flüssigkeit
abweist, wobei die oleophobe Oberfläche oleophob und/oder hydrophil
ist.
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Zwischen der ersten rotierenden Vorrichtung und
der zweiten rotierenden Vorrichtung kann ein getakteter Spalt definiert
sein, der sich wiederholt, z.B. bei jeder Umdrehung der rotierenden
Vorrichtungen. Der Spalt kann z.B. zwischen dem ersten flüssigkeitsübertragenden
Abschnitt und dem zweiten nichtübertragenden
Abschnitt angeordnet sein.
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Die erste und die zweite rotierende
Vorrichtung weisen vorzugsweise dieselbe Umfangsgeschwindigkeit
auf, die direkt mit der Maschinengeschwindigkeit zusammenhängen kann.
Die erste und die zweite rotierende Vorrichtung können mittels
eines Getriebes oder eines Zahnradzugs in dieselbe oder in entgegengesetzte
Drehrichtungen angetrieben werden.
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Zwischen der ersten rotierenden Einrichtung und
der zweiten rotierenden Einrichtung kann wenigstens eine dritte
rotierende Einrichtung, insbesondere eine Walze angeordnet sein.
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Diese dritte rotierende Einrichtung
weist vorzugsweise den gleichen, einen ganzzahligvielfachen oder
einen gebrochenzahligvielfachen Umfang bezüglich des Umfangs der ersten
und/oder der zweiten rotierenden Einrichtung auf.
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Weiterhin weist die dritte rotierende
Einrichtung vorzugsweise die gleiche Umfangsgeschwindigkeit bezüglich der
Umfangsgeschwindigkeit wie die erste und/oder die zweite rotierende
Einrichtung auf.
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Die erste und/oder die zweite und/oder
die dritte rotierende Vorrichtung können axial beabstandete Segmente
aufweisen, die mit Hilfe der Phaseneinstellvorrichtung individuell
verstellbar sind, um die Flüssigkeitszufuhr
in axialer Richtung, d.h. zonal, zu steuern.
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Die erste und/oder die zweite rotierende
Vorrichtung sind vorzugsweise als ein Zylinder ausgebildet, d.h.
es können
ein erster und ein zweiter Zylinder vorgesehen sein, wobei der erste
Zylinder einen ersten Durchmesser aufweist und der zweite Zylinder
einen zweiten Durchmesser aufweist. Das Verhältnis der beiden Durchmesser
zueinander ist ganzzahlig, z.B. 1 oder 2.
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Zur Flüssigkeitsübertragung mit gleichmäßiger Filmdicke
auf die erste rotierende Einrichtung kann ein System aus einer Walze
und einer Kammerrakel, insbesondere einer Rasterwalze oder Aniloxwalze,
oder ein System aus einer Walze und einer Sprühvorrichtung oder ein System
aus einem Flüssigkeitskasten
mit einem Zonenmesser und einer Walze oder ein Flüssigkeitsstrahl-System,
insbesondere ein Inkjet-System, vorgesehen sein.
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Die erste rotierende Einrichtung
und/oder die zweite rotierende Einrichtung und/oder die dritte rotierende
Einrichtung sind vorzugsweise als Walze ausgebildet.
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Die erste Walze und die zweite Walze
weisen vorzugsweise im Wesentlichen den gleichen oder einen im Wesentlichen
ganzzahligvielfachen Walzendurchmesser auf.
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Die erste und/oder die zweite Walze
können eine
Welle umfassen, wobei der flüssigkeitsübertragende
Abschnitt einen inneren Steuermechanismus der Phaseneinstellvorrichtung
aufweist, um einen Umfangspunkt des ersten flüssigkeitsübertragenden Abschnitts in
Umfangsrichtung zu steuern. Der innere Steuermechanismus befindet
sich auf der Welle und kann ebenfalls axial segmentiert sein.
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Der innere Steuerungsmechanismus
kann einen Schrittmotor, ein Schneckenrad, ein Verteilerrad und
einen Zahnkranz umfassen, der bezüglich der Welle in Umfangsrichtung
verstellbar ist.
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Statt als Zylinder oder Walze können die
erste und/oder die zweite und/oder die rotierende Vorrichtung ein
rotierendes Band umfassen, das z.B. erhabene und vertiefte Abschnitte
aufweist.
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Zwischen der ersten und der zweiten
rotierenden Vorrichtung kann eine dritte oder können weitere rotierende Vorrichtungen
angeordnet sein, sofern deren Durchmesser oder Umfangserstreckung denen
der ersten und zweiten rotierenden Vorrichtung entspricht oder ein
ganzzahliges Vielfaches davon ist.
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Bei der Flüssigkeit kann es sich um Druckfarbe,
Feuchtmittel oder Lack handeln.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein Farbwerk zur Steuerung der zugeführten Farbmenge mit einer ersten
rotierenden Vorrichtung mit mindestens einem ersten farbübertragenden
Abschnitt in Umfangsrichtung, einer zweiten rotierenden Vorrichtung
mit mindestens einem zweiten farbübertragenden Abschnitt und
eine Vorrichtung zur Einstellung der Phasenlage zwischen dem ersten
und dem zweiten farbübertragenden
Abschnitt bereit.
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Ein erfindungsgemäßes Feuchtwerk zur Steuerung
einer zugeführten
Feuchtmittelmenge umfasst eine erste rotierende Vorrichtung mit
mindestens einem ersten feuchtmittelübertragenden Abschnitt in Umfangsrichtung,
eine zweite rotierende Vorrichtung mit mindestens einem zweiten
feuchtmittelübertragenden
Abschnitt und eine Vorrichtung zur Einstellung der Phasenlage zwischen
dem ersten und dem zweiten feuchtmittelübertragenden Abschnitt.
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Eine erfindungsgemäße Bedruckstoff
verarbeitende Maschine umfasst eine Vorrichtung zur Steuerung der Übertragung
einer Flüssigkeitsmenge mit
den erläuterten
Merkmalen.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Steuerung
der zugeführten
Flüssigkeitsmenge
sieht vor, dass eine Flüssigkeit
einer ersten rotierenden Vorrichtung mit in Umfangsrichtung mindestens
einem ersten flüssigkeitsübertragenden
Abschnitt zugeführt wird,
dass zumindest ein Teil der Flüssigkeit
auf eine zweite rotierende Vorrichtung mit in Umfangsrichtung mindestens
einem zweiten flüssigkeitsübertragenden Abschnitt übertragen
wird, und dass der übertragene Anteil
durch die Einstellung der Phasenlage zwischen dem ersten und dem
zweiten Feuchtmittelübertragungsabschnitt
gesteuert wird. Dabei kann die Überdeckungsbogenlänge zwischen
dem ersten und dem zweiten flüssigkeitsübertragenden
Abschnitt eingestellt werden.
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Weitere Merkmale und vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen in
Zusammenhang mit den beigefügten,
nachfolgend aufgeführten
Zeichnungen näher
erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Farbwerks,
in dem die rotierenden Vorrichtungen nicht phasenverschoben zueinander sind;
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2 die
in 1 gezeigte Ausführungsform
bei einer Phasenverschiebung von 45° zwischen den rotierenden Vorrichtungen;
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3 eine
Draufsicht einer ersten rotierenden Vorrichtung;
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4 eine
Draufsicht einer zweiten rotierenden Vorrichtung;
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5 eine
Seitenansicht der in 4 gezeigten
Vorrichtung;
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6 eine
perspektivische Darstellung der Phaseneinstellvorrichtung von 5;
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7 eine
alternative Ausführungsform
des in 1 gezeigten Farbwerks;
und
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8 eine
alternative Ausführungsform
des in 1 gezeigten Farbwerks.
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1 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Farbzuführvorrichtung,
in der die rotierenden Vorrichtungen als Zylinder ausgebildet sind.
Eine Zuführwalze 20 dreht
sich in eine Richtung D1 und nimmt dabei Farbe aus einem Farbvorrat 10 auf.
Der Farbvorrat 10 kann eine Vordosiereinrichtung 12,
z.B. eine Rakel, aufweisen. Auf diese Weise wird auf die Außenumfangsoberfläche 24 der
Zuführwalze 20 ein
gleichmäßiger, vordosierter
Farbfilm aufgetragen. Obgleich der Farbvorrat 10 im gegebenen
Beispiel als ein Farbkasten mit einer durchgehenden Rakel 12 ausgebildet
ist, kann auch eine Aniloxwalze bzw. ein Aniloxfarbwerk, eine Walze
mit einer Sprühvorrichtung,
ein Farbkastensystem mit Zonenrakeln, ein Inkjet-System oder eine andere
Vorrichtung zur Zufuhr eines vordosierten Films 22 vorgesehen
sein.
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Die Farbzuführvorrichtung umfasst weiterhin eine
erste rotierende Vorrichtung, die in der vorliegenden bevorzugten
Ausführungsform
als ein in eine Richtung D2 rotierender farbübertragender Zylinder 30 mit
in Umfangsrichtung gesehen farbübertragenden
Abschnitten 32 und nichtübertragenden Abschnitten 34 ausgebildet
ist. In der gezeigten Ausführungsform
handelt es sich bei den farbübertragenden Abschnitten 32 um
radial vorstehende verformbare Abschnitte, die z.B. als Gummibeschichtung
auf einem Metallzylinderkörper
ausgebildet sind. Eine solche Gummiaußenfläche ermöglicht eine gute Farbübertragung.
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Die nichtübertragenden Abschnitte 34 können einfach
als nicht mit der radial hervorstehenden Gummibeschichtung beschichtete
Abschnitte des Metallzylinderkörpers
ausgebildet sein, die daher bezüglich
der durch die farbübertragenden
Abschnitte 32 des Zylinders 30 gebildeten Abschnitte
mit größerem Durchmesser
radial vertieft sind. Die nichtübertragenden
Abschnitte 34 können
alternativ auch dadurch gebildet werden, dass ein Umfangsabschnitt eines
insgesamt gummibeschichteten Metallzylinders entfernt wird. Aufgrund
der Vertiefung überträgt die Zuführwalze 20 keine
Farbe auf die nichtübertragenden
Abschnitte 34, während
auf dem farbübertragenden
Abschnitt 32 durch Farbspaltung ein Farbfilm 35 entsteht.
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Ein zweiter farbübertragender Zylinder 40 mit
farbübertragenden
Umfangsabschnitten 42 und nichtübertragenden Umfangsabschnitten 44 wirkt
mit dem farbübertragenden
Zylinder 30 zusammen. Die farbübertragenden Abschnitte 42 bestehen
vorzugsweise aus einer harten, d.h. im Wesentlichen nicht verformbaren
farbübertragenden
Beschichtung, z.B. aus Metall, Kunststoff oder Keramik, und stehen
radial bezüglich
des Zylinderkörpers
vor.
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Die nichtübertragenden Abschnitte 44 können hierbei
einfach aus nicht mit der harten, radial vorstehenden Beschichtung
beschichtete Abschnitte ausgebildet sein, die auf diese Weise bezüglich der durch
die farbübertragenden
Abschnitte 42 definierten Oberfläche mit größerem Durchmesser radial vertieft
sind. Die nichtübertragenden
Abschnitte 44 können
alternativ auch dadurch gebildet werden, dass ein Umfangsabschnitt
eines mit Keramik, Metall oder Kunststoff beschichteten Zylinders
entfernt wird.
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Zur Übertragung von Farbe vom Zylinder 30 auf
den Zylinder 40 wirkt zumindest ein sich in Umfangsrichtung
erstreckender Teil der farbübertragenden
Abschnitte 32 und 42 zusammen, wobei Farbe von
der weicheren Oberfläche
der Abschnitte 32 auf die härtere Oberfläche der
Abschnitte 42 durch Farbspaltung übertragen wird.
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Die farbübertragenden Abschnitte 32 des
Zylinders 30 und die farbübertragenden Abschnitte 42 des
Zylinders 40 können
erfindungsgemäß zueinander
phasenversetzt werden, d.h. der Umfangsbereich der Abschnitte 32, 42,
die miteinander in Kontakt kommen, ist einstellbar.
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Die Gesamtumfangserstreckung aller
Abschnitte 32 beträgt
vorzugsweise genau die Hälfte der
Umfangserstreckung des Zylinders 30, und die Gesamtumfangserstreckung
aller Abschnitte 42 beträgt vorzugsweise genau die Hälfte der
Umfangserstreckung des Zylinders 40. Die Zylinder 30 und 40 weisen
vorzugsweise denselben Durchmesser auf.
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Demgemäß kann also der Kontaktbereich zwischen
einem Zustand, in dem zwischen den beiden Zylindern 30, 40,
kein Phasenunterschied besteht und die Umfangserstreckungen der
Abschnitte 32, 42 einander exakt entsprechen (volle
Farbübertragung),
und einem Zustand, in dem die Außenoberflächen der Abschnitte 32, 42 einander
gar nicht kontaktieren (keine Farbübertragung), im gegebenen Beispiel
bei einer Phasenverschiebung von 90°, variiert werden. Wenn der
Abschnitt 42 auf den Abschnitt 34 trifft, so wird
keine Farbe von der Walze 30 auf die Walze 40 übertragen.
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Wenn jeder Zylinder 30, 40 nur
einen einzigen farbübertragenden
Abschnitt aufwiese, der den halben Zylinderumfang bedeckt, wäre eine
Phasenverschiebung um 180° nötig, um
den vollen Kontakt zu erreichen.
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1 zeigt
also den Zustand, in dem keine Phasenverschiebung vorliegt, wobei
sich der Zylinder 40 in die Richtung D3 bewegt und die
Abschnitte 42 entlang ihrer gesamten Umfangserstreckung
mit den Abschnitten 32 des Zylinders 30 zusammenwirken.
Auf diese Weise wird vom Abschnitt 32 auf den Abschnitt 42 Farbe übertragen.
Der Zylinder 40 kann mit einer in die Richtung D4 rotierenden
Farbwerkswalze 50 zusammenwirken, die beispielsweise zur weiteren Übertragung
der Farbe eine Gummioberfläche
aufweist.
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Wie gezeigt ist, bleibt auch nach
einer vollständigen Übertragung
auf den Abschnitt 42 etwas Farbe 37 auf dem Abschnitt 32 zurück. Der
Abschnitt 42 nimmt einen Farbfilm 47 auf und überträgt diesen teilweise
als Farbfilm 57 auf die Walze 50. Die Farbwerkswalze 50 kann
mit einer weiteren Farbwerkswalze 59 zusammenwirken, die
einen Bildträger,
z.B. einen Plattenzylinder, kontaktiert.
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2 zeigt
die gleiche Ausführungsform
wie 1 bei einer Phasenverschiebung
von 45° zwischen
den Abschnitten 42 des Zylinders 40 und den Abschnitten 32 des
Zylinders 30. Bei dieser Phasenverschiebung wird nur halb
so viel Farbe von den Abschnitten 32 auf die Abschnitte 42 übertragen
wie bei dem in 1 gezeigten
Zustand ohne Phasenverschiebung. Wie zu sehen ist, bleibt auf dem
Abschnitt 32 zum Teil ein dickerer Farbfilm 39 zurück, da der Abschnitt 32 an
dieser Stelle nicht in Kontakt mit dem Kontaktabschnitt 42 kam.
Durch eine kontrollierte Veränderung
der Phasenverschiebung kann eine sehr genaue Farbübertragung,
d.h. eine Steuerung der übertragenen
Farbmenge von Abschnitt 32 auf Abschnitt 42 erreicht
werden. Dadurch kann die durch das gesamte Farbwerk auf einen Bildträger zu übertragende
Farbmenge exakt dosiert werden.
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1 und 2 zeigen nur einen Axialschnitt
der Zylinder 30, 40. Um die Farbzufuhr in verschiedenen Axialbereichen
des Farbwerks exakt zu steuern, kann für jeden Zylinder 30 bzw. 40 eine
Vielzahl von nebeneinander angeordneten farbübertragenden Abschnitten 32 bzw. 42 vorgesehen
sein.
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3 zeigt
z.B. den Zylinder 30 mit sieben nebeneinander angeordneten
und einzeln drehbaren Axialabschnitten A, B, C, D, E, F, G des Zylinders 30 voneinander beabstandeten
farbübertragenden
Abschnitten 32. Die Umfangsabschnitte 32 sind
vorzugsweise zueinander in Umfangsrichtung versetzt angeordnet,
um durch ständigen
Kontakt mit dem Zylinder 40 die Vibrationen gering zu halten.
Sie können jedoch
auch in Umfangsrichtung an der gleichen Stelle angeordnet sein.
In der gezeigten Ausführungsform
sind die Abschnitte 32 des Zylinders 30 bezüglich des
Zylinderkörpers
ortsfest. Die nichtübertragenden
Abschnitte 34 sind in Umfangsrichtung angrenzend an die
Abschnitte 32 angeordnet. Der Zylinder 30 kann über eine
Welle 33 angetrieben werden.
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Wie in 4 gezeigt
ist, ist der Zylinder 40 aus einzeln drehbaren axialen
Segmenten 46 zusammengesetzt, welche Axialabschnitte A-G
des Zylinders 40 bilden, von denen hier ebenfalls sieben vorgesehen
sind. Die Position jedes Abschnitts 42 in Umfangsrichtung
ist in Abhängigkeit
von der Drehposition des Segments 46 bezüglich des
Zylinderkörpers
einstellbar. Auf diese Weise ist die Phasenlage jedes Segments 46 bezüglich des
Zylinders 30 einstellbar. Der Zylinder 40 kann
von einer Welle 48 angetrieben werden.
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Betrachtet man 3 und 4 zusammen, kann
man erkennen, dass die Bereiche A und B eine 100%ige Farbzufuhr
liefern würden,
da zwischen den Abschnitten 32 und 42 keinerlei
Phasenverschiebung besteht. Abschnitt C liefert keine Farbübertragung, da
die Abschnitte 32 und 42 vollständig (in
der gezeigten Ausführungsform
mit in Umfangsrichtung zwei farbübertragenden
Abschnitten um 90°)
phasenverschoben sind. Die Bereiche D und G liefern eine 50%ige
Farbübertragung,
E und F eine 75%ige Farbübertragung.
Jedes Segment ist also zur Übertragung
einer gewünschten
Farbmenge unabhängig einstellbar.
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Da die Walze 40 die Walze 30 kontaktiert
und die beiden Walzen in entgegengesetzte Richtungen rotieren (s. 1), müssten die Positionen der Abschnitte 42 der
Walze 40 spiegelsymmetrisch zu einer in 4 angedeuteten Mittellinie 148 sein.
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5 zeigt
eine Vorrichtung 100 zur Phaseneinstellung der einzelnen
axialen Segmente 46 bezüglich
einer Zylinderwelle 48, die von einem mit einem antreibenden
Maschinenantrieb 92 verbundenen Maschinenzahnrad 90 angetrieben
wird.
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Die einzelnen Segmente 46 umfassen
jeweils Stirnplatten 64, die bezüglich der Welle 48 drehbar
und z.B. in Lagern auf dieser angeordnet sind, und eine von den
Stirnplatten 64 getragene ringförmige Oberflächenplatte 62.
An den Oberflächenplatten 62 sind
die farbübertragenden
Abschnitte 42 (1)
angeordnet. Ein Schrittmotor 51 mit oder ohne Positions-Enkoder
kann eine Schnecke 52 antreiben, die ein Schneckenrad 54 und
Zahnräder 56 und 58 antreibt.
Ein fest an der ringförmigen
Oberflächenplatte 62 angebrachter
innenverzahnter Zahnkranz 60 wirkt mit dem Zahnrad 58 zusammen. Auf
diese Weise kann der Drehwinkel der Abschnitte 42 bezüglich der
Welle 48 durch Drehung der Schnecke 52 mit Hilfe
des Schrittmotors 50 eingestellt werden. Die Schrittmotoren 50 können über eine
Steuerungseinheit 110 der Vorrichtung 100 gesteuert
werden.
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6 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer axial segmentierten Phaseneinstellungsvorrichtung 100.
In der Darstellung werden dieselben Bezugszeichen wie in 5 verwendet. Der Zahnkranz 60 ist
an der ringförmigen
Platte 62 (s. 5)
befestigt, und für
jedes Segment ist eine Klemme 61 an der Welle 48 (5) befestigt.
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Über
den Schrittmotor kann auf diese Weise eine Feineinstellung der Phasenlage
und damit der Farb- oder Flüssigkeitszufuhr
für jeden
Bereich A, B, C, D, E, F und G separaterreicht werden. Bei gleich großen Zahnrädern 56, 58 z.B.
wird bei einem Schrittmotor 50 von 200 Schritten pro Umdrehung,
einem Verhältnis
zwischen der Schnecke 52 und dem Schneckenrad 54 von
25:1 und einem Verhältnis
zwischen dem Zahnrad 58 und dem Zahnkranz 60 von 10:1
bei jedem Schritt eine Phasenverschiebung von 0,0072° erreicht.
In Abhängigkeit
von der Anzahl und Breite der Abschnitte 42 sowie vom Durchmesser des
Zylinders 40 kann eine Zufuhrsteuerung erreicht werden,
die genauer als 0,01 % pro Schritt ist.
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7 zeigt
eine alternative Ausführungsform
mit einer dritten rotierenden Vorrichtung 180, die sich
zwischen einer ersten rotierenden Vorrichtung 130 und einer
zweiten rotierenden Vorrichtung 140 befindet. Die Vorrichtungen 120, 130, 140 und 150 ähneln den
Vorrichtungen 20, 30, 40 bzw. 50 von 1. Die Vorrichtungen 120-180 können als Zylinder
oder Walzen ausgeführt
sein. Die Vorrichtung 180 ist vorzugsweise als ein Zylinder
ausgebildet, dessen Durchmesser dem Außendurchmesser der Vorrichtungen 30 und 40 oder
einem ganzzahligen Vielfachen dieses Durchmessers entspricht.
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In der in 1 gezeigten Ausführungsform könnte der
Zylinder 40 auch in die entgegengesetzte Richtung rotieren,
was jedoch nicht der bevorzugte Fall ist.
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8 zeigt
eine weitere alternative Ausführungsform
zu der in 1 gezeigten.
Hier wirkt eine Bandvorrichtung 230 mit einer Farbzufuhrwalze 220 und
einem zweiten Zylinder 240 zusammen. Die Vorrichtungen 220, 240 und 250 können den
in 1 gezeigten Zylindern 20, 40, 50 ähneln. Die
Umfangserstreckung des Bands 230 ist vorzugsweise ein ganzzahliges
Vielfaches der Umfangserstreckung des Zylinders 240. Der
Zylinder 240 kann ebenfalls als Band ausgebildet sein.
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Alternativ zu den gezeigten erhabenen
Abschnitten 32, 42 können die rotierenden Vorrichtungen 30, 40 auch
abwechselnd oleophile und oleophobe Außenflächen bei gleichem Durchmesser
aufweisen.
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- 10
- Farbvorrat
- 12
- Vordosiervorrichtung
- 20
- Zuführwalze
- 22
- vordosierter
Farbfilm
- 24
- Umfangsoberfläche
- 30
- erster
farbübertragender
Zylinder
- 32
- farbübertragende
Abschnitte
- 34
- nichtübertragende
Abschnitte
- 35
- Farbfilm
- 37
- Farbe
- 39
- dickerer
Farbfilm
- 40
- zweiter
farbübertragender
Zylinder
- 42
- farbübertragende
Abschnitte
- 44
- nichtübertragende
Abschnitte
- 46
- axiales
Segment
- 47
- Farbfilm
- 48
- Zylinderwelle
- 50
- Farbwerkswalze
- 51
- Schrittmotor
- 52
- Schnecke
- 54
- Schneckenrad
- 56
- Zahnrad
- 57
- Farbfilm
- 58
- Zahnrad
- 59
- Walze
- 60
- Zahnkranz
- 61
- Klemme
- 62
- ringförmige Platte
- 62
- kreisförmige Oberflächenplatte
- 64
- Stirnplatte
- 90
- Maschinenzahnrad
- 92
- Maschinenantrieb
- 100
- Phaseneinstellvorrichtung
- 110
- Steuerungseinheit
- 120
- Vorrichtung/Zuführwalze
- 130
- erste
rotierende Vorrichtung
- 140
- zweite
rotierende Vorrichtung
- 148
- Mittellinie
- 150
- Vorrichtung/Walze
- 180
- dritte
rotierende Vorrichtung/Walze
- 220
- Farbzuführwalze
- 230
- Bandvorrichtung
- 240
- zweiter
Zylinder
- 250
- Vorrichtung/Walze
- A-G
- Axialabschnitte
- D
1
- Drehrichtung
- D2
- Drehrichtung
- D3
- Drehrichtung
- D4
- Drehrichtung