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Die
Erfindung betrifft ein Wanderdeckelaggregat für eine Karde gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Derartige
in der Textilmaschinenindustrie seit langem bekannte Wanderdeckelaggregate
und weisen eine Vielzahl von Deckelstäben auf, die über endseitig
angeordnete Anschlussmittel lösbar
an endlosen, flexiblen Antriebsriemen festgelegt sind. Die Deckelstäbe verfügen im Bereich
ihrer Anschlussmittel außerdem über Gleitansätze, mit
denen sie zumindest auf einem Teilbereich ihres Umlaufs an Gleitschienen
geführt
sind. Diese Gleitschienen sind insbesondere im Bereich der Kardentrommel
angeordnet und sorgen dafür,
dass die Deckelstäbe
in einem vorgegebenen Abstand an der rotierenden Kardentrommel vorbeigeführt werden
und dabei das Fasermaterial parallelisieren.
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Das
Wanderdeckelaggregat gemäß
DE 39 07 396 C verfügt zum Beispiel über Antriebsriemen, die
zur formschlüssigen
und leicht lösbaren
Mitnahme der Deckelelemente mit beispielsweise zylindrischen Zapfen
ausgestattet sind.
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Die
zylindrischen Zapfen der Antriebsriemen korrespondieren dabei im
Einbauzustand mit entsprechenden, endseitig in den Deckelstäben angeordneten
Bohrungen.
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Bei
solchermaßen
ausgebildeten Wanderdeckelaggregaten gestaltet sich im Bedarfsfall
zwar das Auswechseln der Deckelelemente relativ unproblematisch,
es muss bei derartig gestalteten Wanderdeckelaggregaten aber sichergestellt
werden, dass sich die Deckelstäbe
nicht unabsichtlich von ihrer Antriebsriemen lösen können.
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Die
Wanderdeckelaggregate gemäß
DE 39 07 396 C weisen
aus diesem Grunde eine aufwendige und damit recht kostspielige Gleitführung auf.
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Das
heißt,
bei diesen bekannten Wanderdeckelaggregaten sind die Gleitführungen
für die
Deckelstäbe
wenigstens teilweise um die Deckelumlenkrollen herumgeführt, da
nur auf diese Weise verhindert werden kann, dass sich die Deckelstäbe im Bereich
der Deckelumlenkrollen von ihren Antriebsriemen lösen.
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Zur
Vermeidung dieser relativ aufwendigen Gleitführungen ist bereits vorgeschlagen
worden, die Deckelstäbe
mittels geeigneter Schnappverschlüsse lösbar an den Antriebsriemen
zu fixieren. In der
EP
0 627 507 A ist entsprechend ein Wanderdeckelaggregat beschrieben,
bei dem die als Zahnriemen ausgebildeten Antriebsriemen im Bereich
der Anschlussstellen der Deckelstäbe über jeweils paarweise angeordnete
Nocken verfügen.
Die Nocken weisen dabei einen Hinterschnitt auf, mit denen sie im
Einbauzustand der Deckelstäbe
hinter zwei stangenartig ausgebildete Gleitansätze der Deckelstäbe fassen
und damit die Deckelstäbe
lösbar
an den Antriebsriemen arretieren. In der Praxis hat sich allerdings
gezeigt, dass diese Art der Festlegung der Deckelstäbe an den
Antriebsriemen, insbesondere im Praxisgerechten Dauerbetrieb, nicht
immer zuverlässig
ist.
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Das
durch die
EP 0 627 507
A bekannte Wanderdeckelaggregat wurde daher dahingehend nachgebessert,
dass die Schnappverschlüsse
durch zusätzliche
Riegelelement gesichert wurden.
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Diese
in der
EP 1 270 777
A beschriebene Art der Befestigung der Deckelstäbe an den
Antriebsriemen ist zwar relativ sicher, weist aber den Nachteil auf,
dass das Auswechseln der Deckelstäbe deutlich schwieriger und
damit aufwendiger geworden ist. Das heißt, bevor ein Deckelstab vom
Antriebsriemen abgenommen und durch einen neuen Deckelstab ersetzt
werden kann, müssen
zunächst
aufwendig und umständlich
die Riegelelemente der Schnappverschlüsse gezogen werden.
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Neue
Deckelstäbe
müssen
nach seinem Einbau entsprechend umständlich wieder durch diese zusätzlichen
Riegelelemente gesichert werden.
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Ausgehend
vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Wanderdeckelaggregat zu entwickeln, dessen Deckelstäbe funktionsgerecht
und sicher an den Antriebsriemen positionierbar sind, wobei die
Deckelstäbe
sowohl sicher fixiert, als auch im Bedarfsfall leicht von den Antriebsriemen
lösbar
und durch neue Deckelstäbe
ersetzbar sein sollen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Wanderdeckelaggregat gelöst,
das die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Ausführungsform, bei
der die in Arbeitsstellung an den Antriebsriemen positionierten
Deckelstäbe über Klettverschlüsse an den
Antriebsriemen fixiert sind, hat insbesondere den Vorteil, dass
sowohl auf eine aufwendige Gleitführung im Bereich der Deckelumlenkrollen
als auch auf zusätzliche
Riegelelemente zur Sicherung der Anschlussmittel verzichtet werden
kann.
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Das
heißt,
die erfindungsgemäße Ausbildung
stellt eine zuverlässige
Konstruktion dar, die sich durch ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis auszeichnet.
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Wie
in Anspruch 2 beschrieben, weist der Klettverschluss dabei vorteilhafterweise
jeweils formschlüssig
miteinander korrespondierende Verschlusspartner auf. Einer der Verschlusspartner
ist dabei am Deckelstab festgelegt, während der zugehörige Verschlusspartner
am Antriebsriemen angeordnet ist. Im Montagezustand bilden die Verschlusspartner,
insbesondere gegen unbeabsichtigtes Lösen, sehr unempfindliche Einheiten,
die gewährleisten,
dass die Deckelstäbe
während
des Betriebes sicher an den Antriebsriemen fixiert sind.
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Die
Verschlusspartner sind dabei vorzugsweise jeweils über eine
Klebverbindung am zugehörigen
Träger,
das heißt,
dem Deckelstab oder dem Antriebsriemen festgelegt.
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Die
hohe Qualität
heutiger Industriekleber gewährleistet
dabei einen sicheren Anschluss unter allen Betriebs- und Umweltbedingungen
auch im Dauerbetrieb der Einrichtung.
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Als
Klebstoffe zum Festlegen der Verschlusspartner können beispielsweise Acrylatklebstoffe
oder Kautschukhaftkleber zum Einsatz kommen.
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Acrylatklebstoff
zeichnet sich dabei durch eine sehr gute Temperatur- und Alterungsbeständigkeit
aus, während
Kautschukhaftkleber beispielsweise die Stärke haben, dass sie auf nahezu
allen, auch auf schwierigen Oberflächen, eine gute Haftung erzielen.
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Die
einzusetzenden Klettverschlüsse
können
dabei recht unterschiedliche Ausführungsformen aufweisen. Die
Klettverschlüsse
können
beispielsweise, wie in Anspruch 4 beschrieben, als Verschlusspartner
jeweils ein Hakenband aufweisen, das mit einem Verschlusspartner
korrespondiert, der als Flauschband ausgebildet ist.
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Solche,
beispielsweise im Zusammenhang mit Kleidungsstücken bekannte Klettverschlüsse stellen
seit Jahrzehnten bewährte
Anschlussmittel dar, die unter nahezu allen Umweltbedingungen störungs- sowie
verschleißfrei
arbeiten und als Großserienprodukte
kostengünstig
zu erwerben sind.
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Gemäß Anspruch
5 kommt anstelle eines Hakenbandes als Verschlusspartner ein so
genanntes Pilzband zum Einsatz. Klettverschlüsse mit der Kombination Pilzband/Flauschband
zeichnen sich durch eine hohe Haltekraft aus und sind sehr widerstandsfähig.
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Das
heißt,
derartig ausgebildete Klettverschlüsse gewährleisten eine sichere Fixierung
der Deckelstäbe
auch bei erschwerten Arbeitsbedingungen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform eines
Klettverschlusses ist in Anspruch 6 beschrieben.
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Da
Pilzbänder
sehr widerstandsfähige
Anschlussmittel darstellen, ist durch einen Klettverschluss, bei
dem beide Verschlusspartner als Pilzbänder ausgebildet sind, eine
sehr sichere Fixierung der Deckelstäbe an die Antriebsriemen gewährleistet.
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Im
Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen sicheren Fixierung von
Deckelstäben
an ihren Antriebsriemen ist es dabei nahezu ohne Bedeutung, welcher
der Verschlusspartner des Klettverschlusses am Antriebsriemen und
welcher der Verschlusspartner am Deckelstab festgelegt ist.
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Wichtig
ist lediglich, dass zwei passende Verschlusspartner miteinander
korrespondieren und dass jeweils einer der beiden Verschlusspartner
des Klettverschlusses am Deckelstab und der zugehörige Verschlusspartner
am Antriebsriemen befestigt ist.
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Das
heißt,
die im Anspruch 7 beschriebene Anordnung eines Hakenbandes am Antriebsriemen erfordert
als Verschlusspartner am Deckelstab ein Flauschband.
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Entsprechend
muss der Deckelstab entweder mit einem Hakenband oder mit einem
Pilzband ausgestattet sein, wenn der am Antriebsriemen angeordnete
Verschlusspartner des Klettverschlusses als Flauschband ausgebildet
ist, wie dies beispielsweise in Anspruch 8 dargelegt ist.
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Wie
im Anspruch 9 angedeutet, kann im Bereich des Deckelelementes als
Verschlusspartner ein Pilzband auch dann zum Einsatz kommen, wenn
der antriebsriemenseitige Verschlusspartner ebenfalls als Pilzband
ausgebildet ist.
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Die
Kombination Pilzband/Pilzband ergibt ein sehr haltbares und langlebiges
Verschlussmittel, das seine volle Haltekraft auch noch nach einer
Vielzahl von Trennvorgängen
aufweist und deshalb sehr gut eignet ist, um Deckelstäbe sicher
und bei Bedarf leicht lösbar,
an entsprechenden Antriebsriemen festzulegen.
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Gemäß Anspruch
10 sind die Deckelstäbe beidseitig
jeweils mit so genannten Endstücken
ausgestattet.
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An
diesen Endstücken,
die jeweils mit Gleitstiften für
eine definierte Führung
der Deckelstäbe während der
Parallelisierung des Fasermaterials ausgerüstet sind, ist jeweils einer
der Verschlusspartner eines Klettverschlusses festgelegt. Das heißt, die Fixierung
der Deckelstäbe
an den Antriebsriemen erfolgt in unmittelbarer Nähe der Gleitflächen der
Deckelstäbe
und damit weitestgehend frei von eventuellen Biegekräften.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 schematisch
in Seitenansicht eine Karde, die mit einem Wanderdeckelaggregat
ausgestattet ist,
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2 in
Seitenansicht, das Wanderdeckelaggregat der Karde mit Antriebsriemen
und Deckelstäben,
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3 eine
formschlüssige
Fixierung eines Deckelstabes an einem Antriebsriemen mittels eines Klettverschlusses,
wobei der Anschlusspartner am Antriebsriemen als Hakenband ausgebildet
ist und der Verschlusspartner am Endstück eines Deckelstabes ein Flauschband
ist,
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4 eine
vergleichbare formschlüssige
Fixierung eines Deckelstabes an einem Antriebsriemen mittels eines
Klettverschlusses; das Flauschband ist hier jedoch am Antriebsriemen
angeordnet, während
das Hakenband am Endstück
eines Deckelstabes positioniert ist.
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Die
in
1 schematisch dargestellte, an sich bekannte und
beispielsweise in der
DE
39 07 396 C2 ausführlich
beschriebene Karde
1 weist, wie üblich, einen Füllschacht
2 auf,
in den Fasermaterial in Form aufgelöster und gereinigter Flocken
eingespeist wird.
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Das
in den Füllschacht 2 eingespeiste
Fasermaterial wird von einem Vorreißer 3 als Wattenvorlage übernommen
und an die Kardentrommel 4 übergeben.
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Anschließend wird
das Fasermaterial durch die Garnituren an den Deckelstäben eines
Wanderdeckelaggregats 5 parallelisiert und von einer so
genannten Abnehmerwalze 7 übernommen.
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Im
Anschluss wird das Fasermaterial in einer aus verschiedenen Walzen
bestehenden Auslaufeinrichtung 8 zu einem Kardenband 9 geformt,
das mittels einer Bandablage 10 in Transportkannen 11 abgelegt
wird.
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Die 2 zeigt
das Wanderdeckelaggregat 5 der Karde 1 in einem
größeren Maßstab.
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Wie
ersichtlich, besteht ein solches Wanderdeckelaggregat 5 aus
einer Vielzahl von Deckelstäben 12,
die, vorzugsweise über
Endstücke 13,
an zwei endlosen, umlaufenden Antriebsriemen 14 festgelegt
sind.
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Die
Antriebsriemen 14 sind dabei beispielsweise als Zahnriemen
ausgebildet, die über
Deckelumlenkrollen 6A und 6B geführt sind,
wobei wenigstens eine dieser Deckelumlenkrollen 6A oder 6B angetrieben
ist.
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Die
Antriebsriemen 14 sind im Bereich ihres oben liegenden
Rücklaufweges
jeweils über
Stützrollen 15, 16 geführt. Im
Bereich der Kardentrommel 5 ist eine Gleitführung 17 installiert,
auf der die Deckelstäbe 12 mit
Gleitstiften 18, die in die Endstücke 13 eingelassen
sind, definiert beabstandet zur Kardentrommel 5 geführt sind.
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Wie
angedeutet, läuft
das Wanderdeckelaggregat 5 während des Betriebes der Karde 1 in
Pfeilrichtung 19 um, die Kardentrommel 5 rotiert
gleichzeitig, wie in 1 angedeutet, in Pfeilrichtung 20.
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Die 3 und 4 zeigen
verschiedene Ausführungsformen
einer formschlüssigen,
im Bedarfsfall jedoch leicht lösbaren
Fixierung eines Deckelstabes 12 an einem der Antriebsriemen 14 mittels
eines Klettverschlusses 30.
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Die
Figuren zeigen dabei in Seitenansicht und teilweise im Schnitt jeweils
einen als Zahnriemen 14 ausgebildeten Antriebsriemen sowie
einen Deckelstab 12.
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Der
Deckelstab 12 stützt
sich mit Gleitstiften 18, die in eines der Endstücke 13 des
Deckelstabes 12 eingelassen sind, auf einer Gleitführung 17 ab,
die den Anstand der (nicht dargestellten) Garnitur des Deckelstabes 12 zur
Kardentrommel 5 vorgibt. Im oder am Endstück 13 ist
ein Verschlusspartner eines insgesamt mit der Bezugszahl 30 gekennzeichneten Klettverschlusses,
vorzugsweise über
eine Klebverbindung 32, festgelegt. Der Verschlusspartner
ist dabei als Flauschband 31 ausgebildet. Der zugehörige Verschlusspartner,
beispielsweise ein Hakenband 33, ist am Antriebsriemen 14 festgelegt.
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Das
heißt,
auch das Hakenband 33 ist über eine Klebverbindung 34 unlösbar am
Antriebsriemen 14 befestigt.
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Im
Montagezustand fasst das Endstück 13 des
Deckelstabes 12 mit einem Zentrieransatz 23 in eine
entsprechende Zentrieröffnung 24 am
Antriebsriemen 14 und wir dort mittels des Klettverschlusses 30 formschlüssig fixiert.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 4 entspricht
im Wesentlichen der Ausführungsform
gemäß 3,
allerdings haben der Verschlusspartner des Klettverschlusses 30 hier
ihre Plätze
getauscht.
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Das
heißt,
der als Hakenband 33 ausgebildete Verschlusspartner des
Klettverschlusses 30 ist am Endstück 13 des Deckelstabes 12 festgelegt,
während
der zugehörige,
als Flauschband 31 ausgebildete Verschlusspartner am Antriebsriemen 14 befestigt ist.
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Anstelle
eines Klettverschlusses 30, der, wie in den 3 und 4 angedeutet,
eine Verschlusspartner-Kombination Hakenband 33/Flauschband 31 aufweist,
kann selbstverständlich
auch ein Klettverschluss 30 zum Einsatz kommen, der die
(nicht dargestellte) Verschlusspartner-Kombination Pilzband/Flauschband oder
die (ebenfalls nicht dargestellte) Verschlusspartner-Kombination Pilzband/Pilzband
aufweist.
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Auch
bezüglich
des Materials, aus dem die Verschlusspartner solcher Klettverschlüsse 30 gefertigt
sind, sind verschiedene Ausführungen
möglich.
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In
der Regel besteht ein derartiges Klettverschlusssystem aus zwei
starken Nylon- oder Polyesterbändern.
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Das
so genannte Haft- oder Hakenband weist dabei eine Vielzahl von kleinen
Häkchen
auf, die im Montagezustand formschlüssig mit den zahlreichen Schlingen
des so genannten Flauschbandes korrespondieren.
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Die
Nylon- oder Polyesterbänder
werden dabei vorzugsweise über
Acrylatklebstoffe oder über Kautschukhaftkleber
an ihren Trägern
(Deckelstab 12 bzw. Antriebsriemen 14) festgelegt.
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Acrylatklebstoff
zeichnet sich dabei durch eine sehr gute Temperatur- und Alterungsbeständigkeit
aus, während
Kautschukhaftkleber die Stärke haben,
dass sie auf allen, auch auf schwierigen Oberflächen, eine gute Haftung erzielen.