-
Die Erfindung betrifft eine Kugelmühle, insbesondere eine Planeten- oder Fliehkraftkugelmühle im Labormaßstab.
-
Bei Fliehkraftkugelmühlen sind Mahlbecher exzentrisch zu einer Antriebsachse angeordnet und bewegen sich auf einer Kreisbahn. Die Drehung eines Mahlbechers um seine eigene Achse wird bei Fliehkraftkugelmühlen verhindert. Im Gegensatz dazu basieren Planetenkugelmühlen darauf, eine kombinierte Umlauf- und Drehbewegung für Mahlbecher zu erzeugen. Durch den Umlauf der Mahlbecher wird eine radial nach außen gerichtete Fliehkraft auf das Mahlgut ausgeübt.
-
Anders als bei einer Fliehkraftkugelmühle verursacht der Antrieb der Mahlbecher in einer Planetenkugelmühle eine absolute Rotationsbewegung der Mahlbecher um ihre eigene Achse, die Planetenachse, so daß in einer Planetenkugelmühle im Vergleich zu einer Fliehkraftkugelmühle eine deutlich größere, weitere Fliehkraftkomponente erzeugt wird. Diese ist der Fliehkraftkomponente überlagert, welche durch den Umlauf der Mahlbecher um die Zentrumsachse erzeugt wird. Schließlich ist auch noch die Corioliskraft wirksam. Diese drei Kräfte ergeben bei der Planetenkugelmühle ein resultierendes Kraftfeld, dem die Mahlkugeln und das Mahlgut ausgesetzt sind.
-
Bei bestimmten Abmessungen der umlaufenden Teile und bestimmten Drehgeschwindigkeiten werden in einer Planetenkugelmühle Flugbahnen für die Mahlkugeln erzeugt. Die Mahlkugeln bewegen sich dann quer durch den Mahlbecher hindurch, bis sie auf die Innenwand des Mahlbechers auftreffen. Danach werden die Mahlkugeln am Innenumfang des Mahlbechers mitgenommen, bis die resultierende Kraft erneut dafür sorgt, daß die oben beschriebene Querbewegung stattfindet und Mahlkugeln eine Flugbewegung durch den Mahlbecher ausführen. Dies wird auch als ”Wurfregime” bezeichnet.
-
Die unterschiedlichen Kräfte infolge der Drehbewegungen verschiedener Bauteile einer Fliehkraftkugelmühle oder Planetenkugelmühle müssen für einen sicheren Gebrauch der Kugelmühle genau aufeinander abgestimmt sein. Dazu muß das Mahlgefäß in einer definierten, vorgegebenen Position relativ zu den Rotationsachsen gehalten werden.
-
Um das Mahlgefäß relativ zu den Rotationsachsen zu positionieren, wird das Mahlgefäß in einer Aufnahmevorrichtung der Kugelmühle positioniert. Beispielsweise kann dazu der Deckel über eine Verspanneinrichtung mittels einer Spindel auf den Mahlbecher gedrückt werden, wodurch gleichzeitig der Mahlbecher gegen den Boden der Becheraufnahmeeinrichtung gedrückt wird. Die Verspanneinrichtung weist dazu einen Bügel auf, der in Ausnehmungen einer Mahlbecherhalterung eingreift, um die Stützkraft aufzubringen. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise in
DE 297 24 830 U1 beschrieben.
-
Auch in der britischen Patentschrift
GB 730 494 ist ein Mahlgefäß mit einer Aufnahmevorrichtung vorgesehen, bei welchem der Deckel mittels eines Armkreuzes über Schrauben auf den Mahlbecher gedrückt wird. Durch dasselbe Armkreuz hindurch werden Betätigungsschrauben zur Befestigung von Keilen geführt, so dass der Mahlbecher in einer Becheraufnahme befestigt werden kann. Gemäß der Beschreibung in
DE 1 836 885 ist vorgesehen, auf dem Planetenträger einer Planetenkugelmühle das Mahlgefäß mit einer Spannvorrichtung bestehend aus einem Spannband, einem Querhaupt und einer Rändelschraube zu befestigen. Als Positionierungshilfe zum Einsetzen des Mahlgefäßes in die Aufnahmevorrichtung kann zum Beispiel ein Stift mit einem korrespondierenden Sackloch verwendet werden, wobei der Stift azentrisch zur Aufnahmeachse im Boden der Aufnahmevorrichtung und das Sackloch an einer entsprechenden Stelle des Mahlgefäßes angebracht ist.
-
Das britische Patent
GB 450,165 beschreibt Behälter und Verschlüsse dafür, wobei der Verschluss eine Scheibe aus Pappe oder ähnlichem Material sowie einen Ring mit L-förmigem Querschnitt umfaßt, welcher am Boden einer herunterhängenden Flanke integral angebrachte Vorsprünge aufweist, welche einen nach außen gewölbten Rand des zu verschließenden Gefäßes umgreifen können.
-
Nachteilig an derartigen Gestaltungen, die den Deckel und den Mahlbecher direkt oder über Hilfsvorrichtungen per Schraubverbindungen verbinden, ist der komplizierte Aufbau dieser Befestigungsvorrichtungen für das Mahlgefäß. Hinzukommt, daß für das Verschließen des Mahlbechers mit dem Deckel separate Vorrichtungen an der Mühle notwendig macht.
-
Das Verschließen des Mahlbechers mit dem Deckel erfordert außerdem mehrere einzelne Handgriffe, insbesondere zum Aufsetzen des Deckels, Positionieren des Mahlgefäßes in der Spannvorrichtung und Anziehen der einzelnen Schrauben und ist damit zeitaufwendig und fehleranfällig.
-
Es ergibt sich daraus eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Möglichkeit zu schaffen, um das Mahlgefäß im Betrieb der Kugelmühle an einer definierten, vorgegebenen Position relativ zu den Rotationsachsen zu halten.
-
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, für eine derartige Halterung des Mahlgefäßes relativ zu den Rotationsachsen eine konstruktiv einfache Möglichkeit zur Verfügung zu stellen.
-
Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Kugelmühle bereit zu stellen, bei welcher das Mahlgefäß schnell und zuverlässig in eine definierte, vorgegebene Position relativ zu den Rotationsachsen eingebaut werden kann.
-
Diese Aufgaben werden gemäß der Erfindung gelöst mit einer Kugelmühle nach Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Die Erfindung stellt eine Kugelmühle zur Verfügung, insbesondere Planeten- oder Fliehkraftkugelmühle im Labormaßstab, mit einem Gehäuse, einer Trägervorrichtung, die am Gehäuse um eine Zentrumsachse drehbar gelagert ist, zumindest einer Aufnahmevorrichtung für zumindest ein Mahlgefäß, die um eine Aufnahmeachse drehbar zur Trägervorrichtung gelagert ist und von dieser um die Zentrumsachse mitgeführt wird, einem Antrieb für die Trägervorrichtung, einem Antrieb für die Aufnahmevorrichtung, zumindest einem mit Mahlkugeln befüllbaren Mahlgefäß, welches einen Mahlbecher und einen Deckel zum lösbaren Verschließen des Mahlbechers umfaßt, wobei das Mahlgefäß in der Aufnahmevorrichtung gehalten wird, wenn es in die Aufnahmevorrichtung eingesetzt ist. Das Mahlgefäß und die Aufnahmevorrichtung weisen dabei zueinander komplementäre Mitnahmemittel auf, um das Mahlgefäß bei der Rotation der Aufnahmevorrichtung um die Aufnahmeachse mitzunehmen, wobei die Mitnahmemittel einen Formschluß zwischen der Seitenwand des Mahlgefäßes und der Aufnahmevorrichtung herstellen, wenn das Mahlgefäß in die Aufnahmevorrichtung eingesetzt ist.
-
Durch die zueinander komplementären Mitnahmemittel an Mahlgefäß und Aufnahmevorrichtung, welche einen Formschluß zwischen der Seitenwand des Mahlgefäßes und der Aufnahmevorrichtung herstellen, wenn das Mahlgefäß in die Aufnahmevorrichtung eingesetzt ist, wird das Mahlgefäß im Betrieb der Kugelmühle an der definierten, vorgegebenen Position relativ zu den Rotationsachsen gehalten, wobei eine überraschend einfache Konstruktion geschaffen wird, welche es zudem erlaubt, das Mahlgefäß schnell und zuverlässig in die definierte, vorgegebene Position relativ zu den Rotationsachsen einzusetzen.
-
In einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kugelmühle umfaßt diese als Mitnahmemittel wirkende Teile von Befestigungsmitteln am Mahlgefäß und korrespondierende Vertiefungen an der Aufnahmevorrichtung. Ein Befestigungsmittel zum Befestigen des Deckels am Mahlbecher weisen dabei zumindest bereichsweise eine von der Längsachse des Mahlgefäßes aus gesehen radiale Abmessung auf, welche so groß ist, daß im geschlossenen Zustand des Mahlgefäßes zumindest ein Teil des Befestigungsmittels aus der Seitenwand des Mahlgefäßes herausragt. Die Aufnahmevorrichtung weist eine zu dem herausragenden Teil des Befestigungsmittels korrespondierende Vertiefung auf, in welche das herausragende Teil eingreifen kann, wenn das verschlossene Mahlgefäß in die Aufnahmevorrichtung eingesetzt ist.
-
Zusätzlich oder alternativ kann die Kugelmühle gemäß der Erfindung derart weitergebildet werden, daß das Mahlgefäß und die Aufnahmevorrichtung als Mitnahmemittel wirkende Führungsmittel aufweisen, welche neben der Funktion als Mitnahmemittel auch noch in Bezug auf die Position des Mahlgefäßes in Umfangsrichtung eine Ausrichtung des Mahlgefäßes in der Aufnahmevorrichtung beim Einsetzen des Mahlgefäßes in die Aufnahmevorrichtung ermöglicht.
-
In einer vorteilhafterweise besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung umfassen die Führungsmittel zumindest eine Nut in der äußeren Mantelfläche des Mahlgefäßes, welche insbesondere parallel zur Aufnahmeachse verläuft, und weisen zumindest einen Vorsprung auf, welcher von der Innenfläche der Aufnahmevorrichtung in den Raum für die Aufnahme des Mahlgefäßes hinein ragt, welcher mit der Nut des Mahlgefäßes in Eingriff stehen kann.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kugelmühle ist vorgesehen, daß das Mahlgefäß und die Aufnahmevorrichtung als Mitnahmemittel wirkende zueinander komplementäre Rastmittel aufweisen, durch die das Mahlgefäß über zumindest einen Rastkörper, insbesondere eine Rastkugel, fest in der Aufnahmevorrichtung gehalten werden kann.
-
Vorteilhafterweise ist die Kugelmühle im Rahmen der Erfindung so ausgebildet, daß das Mahlgefäß in der Aufnahmevorrichtung nur dann fest gehalten werden kann, wenn es seine definierte Position einnimmt, um die Möglichkeiten für einen Betrieb der Kugelmühle mit fehlerhaft positioniertem Mahlgefäß möglichst weitgehend zu unterbinden. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird daher das Mahlgefäß in der Aufnahmevorrichtung in einer Zielposition gehalten, wenn es vollständig in die Aufnahmevorrichtung eingesetzt ist, und die Aufnahmevorrichtung und das Mahlgefäß weisen zueinander komplementäre Rastmittel zum lösbaren Befestigen des Mahlgefäßes in der Zielposition in der Aufnahmevorrichtung auf. Die Rastmittel sind dabei zum Herstellen einer formschlüssigen Verbindung zwischen dem Mahlgefäß und der Aufnahmevorrichtung ausgebildet und wirken unmittelbar zwischen Mahlgefäß und Aufnahmevorrichtung.
-
Beispielsweise können die Rastmittel eine Nut, insbesondere eine Ringnut, am Mahlgefäß, insbesondere an der äußeren Mantelfläche des Mahlbechers, aufweisen, in welche der Rastkörper eingreifen kann. Zusätzlich oder alternativ können die Rastmittel im Rahmend er Erfindung zumindest eine Vertiefung, insbesondere eine Kalotte, an der äußeren Mantelfläche des Mahlbechers, aufweisen, in welche der Rastkörper eingreifen kann.
-
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher beschrieben. Dieselben Bauteile sind in den verschiedenen Figuren mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Kugelmühle in einer Seitenansicht,
-
2 eine schematische perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Mahlgefäßes gemäß einer ersten Ausführungsform in geschlossenem Zustand
-
3 eine schematische Darstellung der Aufnahmevorrichtung in Aufsicht (3C) und im Querschnitt gemäß Schnitt A-A (3A) und Schnitt B-B (3B),
-
4 eine schematische Darstellung des Einsetzens des der Mahlgefäßes in die Aufnahmevorrichtung bei beginnendem Eingriff der Führungsmittel in Aufsicht (4C) und im Querschnitt gemäß Schnitt A-A (4A) und Schnitt B-B (4B),
-
5 eine schematische Darstellung des Einsetzens des der Mahlgefäßes in die Aufnahmevorrichtung bei fortschreitendem Eingriff der Führungsmittel in Aufsicht (5C) und im Querschnitt gemäß Schnitt A-A (5A) und Schnitt B-B (5B),
-
6 eine schematische Darstellung des Einsetzens des der Mahlgefäßes in die Aufnahmevorrichtung beim Öffnen der Rastmittel in Aufsicht (6C) und im Querschnitt gemäß Schnitt A-A (6A) und Schnitt B-B (6B),
-
7 eine schematische Darstellung des Einsetzens des der Mahlgefäßes in die Aufnahmevorrichtung beim Schließen der Rastmittel in Aufsicht (7C) und im Querschnitt gemäß Schnitt A-A (7A) und Schnitt B-B (7B).
-
In der Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kugelmühle in 1 ist ein Ausbruch aus einem Gehäuse 8 zu sehen, an welchem die Trägervorrichtung 1 um eine Zentrumsachse 15 drehbar gelagert ist. Die Kugelmühle weist weiter einen Antrieb 17 für die Trägervorrichtung auf. Ein Motor treibt einen Keilriemen an, welcher mit der Bodenscheibe 6 der Trägervorrichtung 1 in Eingriff steht.
-
Des Weiteren weist die Kugelmühle einen Antrieb 27 für Aufnahmevorrichtungen 2 auf, über den die Aufnahmevorrichtungen um die Aufnahmeachsen 25 in Rotation versetzt werden können. Bei der Drehung der Trägervorrichtung um die Zentrumsachse 15 überträgt ein Zahnriemen über entsprechend dimensionierte Ritzel die Drehung der Trägervorrichtung auf die Aufnahmevorrichtungen 2, wobei eine Über- oder Untersetzung stattfinden kann. Darüber hinaus besteht im Rahmen der Erfindung grundsätzlich auch die Möglichkeit einer Drehrichtungsumkehr.
-
Die Trägervorrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst des Weiteren eine Abdeckscheibe 4 und ein Mantelelement 7. Die obere Begrenzungsebene 10 für rotierende Teile der Kugelmühle wird im wesentlichen durch die Abdeckscheibe 4 zusammen mit der oberen Begrenzung des Mahlgefäßes 5 definiert. Die erfindungsgemäße Gestaltung der Mitnahme der Mahlgefäße in der Aufnahmevorrichtung durch formschlüssige Mitnahmemittel zwischen Mahlgefäß und Aufnahmevorrichtung ist jedoch nicht auf eine Kugelmühle der dargestellten Bauart beschränkt, sondern kann vielmehr ebenso bei Kugelmühlen anderer Bauart eingesetzt werden.
-
In 2 ist das Mahlgefäß 5 perspektivisch gezeigt. Das Mahlgefäß 5 umfasst einen Mahlbecher 51 und einen Deckel 52 und ist mit Mitnahmemitteln ausgestattet, welche im Zusammenwirken mit komplementären Mitnahmemitteln der Aufnahmevorrichtung eine formschlüssige Verbindung des Mahlgefäßes und der Aufnahmevorrichtung schaffen, um das Mahlgefäß bei der Rotation der Aufnahmevorrichtung um die Aufnahmeachse mitzunehmen.
-
Das Mahlgefäß 5 weist ferner Befestigungsmittel 70 auf, um den Deckel 52 am Mahlbecher 51 zu befestigen. Die Befestigungsmittel umfassen Hebelelemente 70 mit Teilen 71, die gegenüber der Mantelfläche 55 des Mahlgefäßes um eine Strecke ΔG von der Mantelfläche aus gesehen nach außen vorstehen.
-
Des Weiteren weist der Mahlbecher 51 an seiner äußeren Mantelfläche eine Nut 550 auf, welche in Richtung der Längsachse des Mahlgefäßes 5 verläuft und als Führungsmittel beim Einsetzen des Mahlbechers 5 in eine Aufnahmevorrichtung dient. Das Mahlgefäß 5 umfasst des Weiteren Kalotten 95, in welche eine Rastkugel eingreifen kann, um das Mahlgefäß 5 in einer Aufnahmevorrichtung zu befestigen.
-
Der Deckel 52 weist außen jeweils eine Aussparung auf, in welche das Befestigungsmittel 70 mit seinem Längskörper eingreift, wenn das Befestigungsmittel 70 in seiner geschlossenen Position den Deckel 52 auf dem Mahlbecher 51 hält.
-
Der Deckel 52 weist einen Kragen auf, dessen Unterseite auf der Oberseite des Mahlbechers 51 liegt, wenn der Mahlbecher 51 mit dem Deckel 52 verschlossen ist. Das Befestigungsmittel 70 ist schwenkbar im Bereich des Kragens des Deckels 52 gelagert. Der Deckel weist Einschnitte auf, in welche die Befestigungsmittel 70 mit ihrem Längskörper eingreifen. Die Einschnitte sind bevorzugt als Längsnuten parallel zur Längsachse des Mahlgefäßes 5 gestaltet, in welche die Längskörper der Befestigungsmittel 70 versenkt sind, wenn die Befestigungsmittel 70 ihre geschlossene Position einnehmen.
-
In der in den Figuren gezeigten Ausführungsform der Erfindung haben die Längskörper der Befestigungsmittel 70 eine von der Längsachse des Mahlgefäßes aus gesehen radiale Abmessung, welche so groß ist, daß im geschlossenen Zustand der Befestigungsmittel 70 Teile 71 der Längskörper aus den Einschnitten in Deckel 52 und Mahlgefäß 51 um die Strecke ΔG herausragen. Wie in 3 dargestellt, sind korrespondierend zu den herausragenden Teilen 71 der Längskörper der Befestigungsmittel 70 in der Aufnahmevorrichtung Vertiefungen 21 angebracht, in welche die herausragenden Teile 71 eingreifen können, wenn das. verschlossene Mahlgefäß 5 in die Aufnahmevorrichtung 2 eingesetzt ist.
-
Ein Schwenken der Befestigungsmittel 70 und damit ein Öffnen des Mahlgefäßes 5 durch Lösen des Deckels 52 vom Mahlbecher 51 ist damit nicht möglich, wenn das Mahlgefäß 5 in die Aufnahmevorrichtung 2 eingesetzt ist.
-
Um das Mahlgefäß 5 in der Aufnahmevorrichtung 2 zu befestigen, sind Rastmittel vorgesehen, welche ebenfalls als Mitnahmemittel wirken können. Das Mahlgefäß 5 weist Kalotten 95 auf, in welche Rastkugeln eingreifen können, wenn das Mahlgefäß 5 in der Aufnahmevorrichtung gehalten wird.
-
Über die Teile 71 der Befestigungsmittel 70, die Führungsmittel 550 und die Rastmittel 95 sowie seine Mantelfläche steht das Mahlgefäß 5 in Kontakt mit der Aufnahmevorrichtung 2. Eine Aufnahmevorrichtung 2 ist in 3 schematisch dargestellt. 3C zeigt eine Aufsicht auf eine Aufnahmevorrichtung 2. Man erkennt außen den oberen Rand der Aufnahmevorrichtung 2 und im Zentrum den Raum für die Aufnahme des Mahlgefäßes 5. Dieser Raum weist Vertiefungen 21 zur Aufnahme der Teile 71 auf, welche eine Tiefe ΔA haben. Die Tiefe ΔA ist mindestens so groß wie die Abmessung ΔG der Teile 71 der Befestigungsmittel 70. Die Vertiefung 21 ist mindestens so breit wie die Teile 71. Auch ansonsten sind die Komponenten 71 und 21 korrespondierend zueinander geformt. Des Weiteren sind Betätigungsbolzen 93 für die Rastmittel zu sehen.
-
In 3A ist die Aufnahmevorrichtung 2 längs im Querschnitt entlang der Schnittlinie A-A aus 3C gezeigt. Man erkennt Stifte 22 für die Führungsmittel, welche in die axiale Führungsnut 550 des Mahlgefäßes 5 eingreifen können, wenn dieses in radial korrekter Position in die Aufnahmevorrichtung 2 eingesetzt wird. Man erkennt des Weiteren einen Auswurfbolzen 28. Nicht dargestellt ist eine Feder, welche den Auswurfbolzen axial vorspannt, wenn das Mahlgefäß 5 in die Aufnahmevorrichtung 2 vollständig eingesetzt ist und mit seinem Boden den Auswurfbolzen 28 nach unten drückt und somit die Feder spannt.
-
Die Aufnahmevorrichtung 2 ist einstückig ausgebildet und umfaßt einen oberen, einen Raum für die Aufnahme des Mahlgefäßes 5 bildenden Bereich und einen unteren, einen Achsfortsatz um die Aufnahmeachse bildenden Bereich. Der obere, einen Raum für die Aufnahme des Mahlgefäßes 5 bildende Bereich ist becherartig ausgebildet und hat eine innere Kontur, welche an die äußere Form des Mahlgefäßes 5 angepaßt ist. Dieser obere, einen Raum für die Aufnahme des Mahlgefäßes 5 bildende Bereich hat einen Boden und eine sich an den Boden anschließende ringförmige Seitenwand. Die Seitenwand ist bis auf die Vertiefung 21 im wesentlichen vollständig geschlossen. Dadurch wird ein im wesentlichen vollflächiger Kontakt der Mantelfläche 55 des Mahlgefäßes 5 mit der Innenwand der Aufnahmevorrichtung 2 ermöglicht.
-
In 3B ist ein Schnitt entlang der Schnittlinie B-B in Bezug auf 3C gezeigt, in welchem die Rastmittel sichtbar sind, welche Betätigungsbolzen 93 und Rastkugeln 92 umfassen. In den Figuren nicht dargestellt sind Federn, die die Betätigungsbolzen 93 axial in einer Schließposition vorspannen. Für die axiale Vorspannung der Betätigungsbolzen 93 und des Auswurfbolzens 28 können beispielsweise Spiraldruckfedern verwendet werden.
-
Die 4, 5, 6 und 7 zeigen zu 3 korrespondierende Darstellungen der Aufnahmevorrichtung 2 in unterschiedlichen Stadien des Einsetzens des Mahlbechers 5 in die Aufnahmevorrichtung 2.
-
Der Mahlbecher 5 wird in die Aufnahmevorrichtung 2 eingesetzt und um seine Längsachse gedreht, bis die Nuten 550 des Mahlbechers 51 sich mit den Gewindestiften 22 der Aufnahmevorrichtung 2 „finden”, so dass bei weiterem Absenken des Mahlgefäßes 5 in die Aufnahmevorrichtung 2 die Gewindestifte 22 in den Nuten 550 gleiten können. Rastkugeln 92 und Betätigungsbolzen 93 der Rastmittel sind in Schließposition. Die Kalotten 95 sind durch die richtige Ausrichtung des Mahlgefäßes 5 in der Aufnahmevorrichtung 2 über die Führungsnut 550 und die Gewindestifte 22 derart positioniert, dass sie bei entsprechend weitem Absenken des Mahlbechers 5 und Betätigen des Bolzens 93 die Rastkugel 92 umgreifen können (4B).
-
5 zeigt eine gegenüber der Darstellung in 4 etwas weiter abgesenkte Position des Mahlgefäßes 5 in der Aufnahmevorrichtung 2. Die Führungsstifte 22 befinden sich im Eingriff mit der Führungsnut 550. Die Rastmittel mit Betätigungsbolzen 93 und Rastkugel 92 befinden sich in Schließstellung, wobei das Mahlgefäß 5 soweit abgesenkt ist, dass es durch Kontakt mit der Rastkugel 92 am weiteren Absenken gehindert wird. Ein weiteres Absenken des Mahlgefäßes 5 in die Aufnahmevorrichtung 2 ist möglich, wenn der Bediener den Betätigungsbolzen 93 in die Einsetzrichtung des Mahlgefäßes 5 betätigt, das heißt im vorliegenden Fall nach unten drückt.
-
6 ist die Anordnung in einer Einstellung mit geöffneten Rastmitteln gezeigt. 6B zeigt einen nach unten gedrückten Betätigungsbolzen 93. Dieser ist derart geformt, dass er in geöffneter Stellung der Rastmittel ein Ausweichen der Rastkugel 92 und somit ein weiteres Einsetzen des Mahlgefäßes 5 erlaubt.
-
Durch das Eigengewicht des Mahlgefäßes 5 senkt sich dieses weiter in die Aufnahmevorrichtung 2 ab, wenn der Betätigungsbolzen 93 eine entsprechende Bewegung der Rastkugel 92 nach außen ermöglicht, so dass diese die Bewegung des Mahlgefäßes 5 nach unten nicht mehr behindert. Das Mahlgefäß 5 kann dann soweit nach unten absinken, bis sein Boden auf dem Auswurfbolzen 28 aufsitzt, wobei es durch die Führungsmittel 22, 550 geführt wird. In dieser Position sitzt das Mahlgefäß 5 auf dem Auswurfbolzen 28 auf, ohne dessen Ruhelage (vergleiche 4), in welcher die – nicht dargestellte – Feder den Auswurfbolzen 28 in einer Position hält, in welcher die Feder minimal komprimiert ist, wesentlich zu verändern. In dieser Position sind die Rastmittel geöffnet.
-
Lässt der Bediener den Druck auf die Betätigungsbolzen 93 nach, werden diese nicht wieder in die Schließposition der Rastmittel (vergleiche 4 und 5) zurückkehren, weil inzwischen das abgesenkte Mahlgefäß 5 verhindert, dass die Rastkugeln 92 und die Betätigungsbolzen 93 in die Schließposition zurück bewegt werden können. In der in 6 gezeigten Position kann der Bediener daher durch Herabdrücken des Mahlgefäßes 5 das Mahlgefäß in der Aufnahmevorrichtung verrasten. Dazu kann der Bediener Druck auf den Deckel 52 ausüben und so das gesamte Mahlgefäß 5 weiter nach unten in die Aufnahmevorrichtung 2 hinein bewegen.
-
In 7 ist die verrastete Position des Mahlgefäßes 5 in der Aufnahmevorrichtung 2 dargestellt. Wie in 7A zu erkennen ist, sind die Teile 71 in den Vertiefungen 21 unter Ausbildung einer formschlüssigen Verbindung zwischen Mahlgefäß 5 und Aufnahmevorrichtung 2 positioniert. Der Führungsstift 22 hat seine obere Endposition in der Führungsnut 550 erreicht. Der Auswurfbolzen 28 ist gegenüber der in den 4, 5 und 6 gezeigten nicht vollständig eingesetzten Position des Mahlgefäßes 5 nach unten in seine Aufnahme gefahren.
-
Wie in 7A dargestellt, bilden die Befestigungsmittel 70 mit Haken 77 mit dem Eingriffsbereich, welcher als Tasche 558 ausgebildet ist, zueinander komplementären Verbindungsmittel. Diese sind soweit in der Aufnahmevorrichtung 2 mit dem Mahlgefäß 5 versenkt, dass ein Betätigen des Hebelelementes 70 derart, dass sich der Haken 77 aus der Tasche 558 heraus bewegen kann, nicht möglich ist. Ein Öffnen des Mahlgefäßes wird daher gemäß der Erfindung verhindert, sobald das Mahlgefäß 5 in die Aufnahmevorrichtung 2 eingesetzt ist.
-
Es ist dem Fachmann ersichtlich, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern vielmehr in vielfältiger Weise variiert werden kann. Insbesondere können die Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele auch miteinander kombiniert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Trägervorrichtung
- 15
- Zentrumsachse
- 17
- Antrieb für Trägervorrichtung
- 2
- Aufnahmevorrichtung
- 21
- Vertiefung
- 22
- Führungsmittel, Führungsstift
- 25
- Aufnahmeachse
- 27
- Antrieb für Aufnahmevorrichtung
- 28
- Auswurfbolzen
- 4
- Abdeckscheibe
- 5
- Mahlgefäß
- 51
- Mahlbecher
- 52
- Deckel
- 55
- äußere Mantelfläche des Mahlbechers
- 550
- Führungsmittel, Nut
- 585
- Tasche
- 6
- Bodenscheibe
- 7
- Mantelelement
- 70
- Befestigungsmittel, Hebelelement
- 71
- radial aus dem Befestigungsmittel herausragendes Teil
- 77
- Haken
- 8
- Gehäuse
- 92
- Rastmittel, Rastkörper, Rastkugel
- 93
- Rastmittel, Betätigungsbolzen
- 95
- Rastmittel, Kalotte
- 10
- obere Begrenzungsebene für rotierende Teile