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Die
vorliegende Erfindung betrifft mikrobizide Zubereitungen auf der
Basis von 1,2-Benzisothiazolin-3-on.
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Konservierungsmittelzubereitungen,
die Isothiazolin-3-one (im Folgenden Isothiazolone) in Kombination
mit Derivaten von 2-Mercaptopyridin-N-oxid (im Folgenden Pyrithion)
enthalten, sind u.a. zum Einsatz als Gebindekonservierungsmittel
bekannt. Beispielsweise ist eine Kombination von 1,2-Benzisothiazolon
mit dem Zinksalz von 2-Mercaptopyridin-N-oxid (Zinkpyrithion) in
wasserbasierten Emulsionen oder Dispersionen bekannt. Zinkpyrithion
ist allerdings in Wasser und organischen Lösungsmitteln praktisch unlöslich und
deshalb nicht mit 1,2-Benzisothiazolon zu klaren, homogenen Konzentraten
formulierbar. Dispersionen werden, da sie zur Bildung von inhomogenen
Phasen neigen und schwer zu dosieren sind, bevorzugt nicht als Gebindekonservierungsmittel
eingesetzt.
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Die
EP 1 013 751 A1 offenbart
in den Beispielen eine aus zwei Komponenten hergestellte wasserlösliche Kombination
zum Einsatz als Schneidflüssigkeit,
die 1,2-Benzisothiazolon, das Natriumsalz von 2-Mercaptopyridin-N-oxid
(Natriumpyrithion), Ethylendiamin sowie Natriumcarbonat und Natriumbromid
enthält
und die bei einem pH-Wert von 11,8 vorliegt. Derartige Kombinationen
sind wegen des Gehaltes an Ethylendiamin mit Nachteilen behaftet.
Beispielsweise ist Ethylendiamin vergleichsweise flüchtig und
besitzt einen unangenehmen Geruch. Über die Gasphase führt es zu
einem stark alkalischen Milieu in der Umgebung (d.h. zur Korrosionsgefahr,
z.B. für
aluminiumhaltige Materialien) und kann in Zubereitungen zu Verfärbungen
führen.
Eine Nitrosaminbildung aus Ethylendiamin-Derivaten, die sich aus
Umsetzungen mit weiteren Inhaltsstoffen von mikrobiziden Zubereitungen
bilden können,
wird nicht ausgeschlossen.
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Aus
der
DE 100 40 814
A1 ist eine Biozidzusammensetzung mit einem Gehalt an einem
Pyrithion als biozidem Wirkstoff bekannt, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass sie als einen weiteren bioziden Wirkstoff ein Iodalkylcarbamat
oder ein 2-Alkylisothiazolin-3-on enthält. Abgesehen von den bereits
beschriebenen Nachteilen des gemäß der
DE 100 40 814 als Pyrithion
bevorzugten Zinkpyrithion ist auch der Einsatz des als 2-Alkylisothiazolon
bevorzugten 2-n-Octylisothiazolon mit Nachteilen verbunden. 2-n-Octylisothiazolon
ist praktisch wasserunlöslich
und somit in wasserhaltigen Zusammensetzungen nicht homogen und
klar löslich
und verteilbar, was wie erwähnt
für Gebindekonservierungsmittel
gefordert wird. Hinzu kommt, dass gefunden wurde, dass 2-Alkylisothiazolone
in alkalischen Medien nur begrenzt stabil sind, sie werden abgebaut
und sind dann nicht ausreichend mikrobizid wirksam.
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In
der
DE 195 34 532 werden
Kombinationen von 2-n-Octylisothiazolon mit Natriumpyrithion und
Lösungsvermittlern
beschrieben. Die beim Einsatz von Alkylisothiazolon zur Herstellung
einer klaren Lösung
notwendige Menge an Lösungsvermittler
liegt jedoch unerwünschterweise
hoch.
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Darüber hinaus
sind Zubereitungen bekannt, die Formaldehyd- oder Formaldehyd-Depotverbindungen
enthalten. Derartige Zubereitungen besitzen eine hohe mikrobizide
Wirksamkeit. Zubereitungen, die für die mikrobizide Wirkung zwingend
die Anwesenheit von Formaldehyd und Formaldehyd-Depotverbindungen erfordern,
sind jedoch aus Gründen
der Toxizität
für bestimmte
Anwendungen unerwünscht.
Dies gilt auch für die
algiziden Triazine, die gemäß der
DE 102 37 264 A1 vorgeschrieben
sind, bei denen es sich um N
2-, N
4-, N
6-Trialkyl-1,3,5-triazine
handelt.
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Aufgabe
der Erfindung war es, Konservierungsmittelzubereitungen bereitzustellen,
die
- – über einen
breiten pH-Bereich, insbesondere auch im alkalischen pH-Bereich,
mikrobizid wirksam sind,
- – eine
hohe Stabilität
aufweisen, einschließlich
eine hohe Stabilität
als Konzentrat, Farbstabilität,
Kältestabilität, Wirkstoffstabilität bei unterschiedlichen
pH-Werten und Temperaturen,
- – im
Einsatz wirtschaftlich sind,
- – auch
in der Dampfphase mikrobizid wirksam sind,
- – für Kunden,
Behörden
und Rating-Agenturen akzeptabel sind (dies erfordert ein geringes
Allergiepotential) und
- – als
klare Konzentrate und klare Gebrauchslösungen formuliert werden können.
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Erfindungsgemäß wurde
nun gefunden, dass diese und weitere Aufgaben durch eine Konservierungsmittelzubereitung
gelöst
werden, die
- a) mindestens eines von 1,2-Benzisothiazolin-3-on
und dessen Derivaten,
- b) mindestens eines von 2-Mercaptopyridin-N-oxid, dessen Salzen
und Derivaten,
- c) mindestens einen aromatischen Alkohol und
- d) mindestens ein Alkalisierungsmittel umfasst,
wobei
die Zubereitung einen pH-Wert von mindestens 11 besitzt.
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Dem
Fachmann ist klar, dass die erfindungsgemäß vorgeschriebenen Komponenten
a) bis d) miteinander reagieren können. Beispielsweise kann es
zur Salzbildung des 2-Mercaptopyridin-N-oxid und/oder des 1,2-Benzisothiazolons
mit dem Alkalisierungsmittel kommen. Gegenstand der Erfindung ist
dementsprechend auch eine Zubereitung, die durch Mischen der Komponenten
a) bis d) hergestellt ist.
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Die
Erfindung beruht unter anderem darauf, dass gefunden wurde, dass
sich 1,2-Benzisothiazolone bei hohen pH-Werten und in Gegenwart
von aromatischem Alkohol und 2-Mercaptopyridin-N-oxid zu klaren Zubereitungen formulieren
lassen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Zubereitung
frei von 2-Alkylisothiazolonen, wie sie beispielsweise in Kombination
mit Pyrithionen in der
DE
100 40 814 A1 beschrieben sind. 2-Alkylisothiazolone sind,
insbesondere bei höheren
pH-Werten, nicht über
eine lange Zeit lagerstabil, was in den Beispielen der vorliegenden
Anmeldung belegt ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die erfindungsgemäße Zubereitung
frei von Formaldehyd und Formaldehyd-Depotverbindungen, die zwar gut gasphasenwirksam,
jedoch giftig sind und die Augen, die Atmungsorgane und die Haut
reizen. Erfindungsgemäße Zubereitungen
zeichnen sich dadurch aus, dass sie selbst bei Abwesenheit von Formaldehyd
und Formaldehyd-Depotverbindungen
ausgezeichnet wirksam sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind erfindungsgemäße Zubereitungen
frei von algiziden Triazinen, wie sie beispielsweise aus der
DE 102 37 264 in Kombination
mit Isothiazolonen bekannt sind. Der Einsatz von algiziden Triazinen
ist mit Nachteilen verbunden, weil algizide Triazine praktisch keine
bakterizide oder fungizide Wirksamkeit besitzen, sie sind in Gebindekonservierungsmitteln überflüssig, außerdem sind
sie vergleichsweise teuer und praktisch wasserunlöslich.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind erfindungsgemäße Zubereitungen
frei von quartären
Ammoniumverbindungen. Quartäre
Ammoniumverbindungen sind zwar, wie aus der
DE 101 44 187 bekannt ist, auch bei
hohen pH-Werten ausgezeichnet wirksam und dabei gut auswaschbeständig. Allerdings
ist der Einsatz von quartären
Ammoniumverbindungen mit Nachteilen verbunden, weil sie zum Schäumen neigen und
in stark alkalischem wässrigen
Milieu nur begrenzt wasserlöslich
sind. Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Zubereitung, z.B. in Haushaltsprodukten,
sind quartäre
Ammoniumverbindungen unverträglich
mit den dort üblichen
anionischen Tensiden.
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Ferner
sind erfindungsgemäße Zubereitungen
vorzugsweise frei von Iodpropinylbutylverbindungen. Iodpropinylbutylverbindungen
sind sehr wenig löslich
in Wasser, hydrolyseempfindlich und instabil im alkalischen Milieu,
sie liefern einen Beitrag zum (unerwünschten) AOX-Gehalt einer Zubereitung
und neigen zu Verfärbungen.
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Außerdem sind
bevorzugte erfindungsgemäße Zubereitungen
frei von den 1,3,5-Triazin-2,4,6-trisalkylaminocarbonsäurederivaten
gemäß der
DE 41 38 090 A1 .
Die Triazincarbonsäurederivate
der
DE 41 38 090 sind
Korrosionsinhibitoren mit einer im Vergleich zu den erfindungsgemäßen Benzisothiazolon-
oder Pyrithionverbindungen geringen bakteriziden und fungiziden
Wirksamkeit. Beispielsweise ist das Triazinderivat Becrosan 2126
(ein Triazinalkanolamid) unzureichend gegen Bakterien und Pilze
wirksam. NH-gruppenhaltige Stoffe wie die Triazincarbonsäurederivate
der
DE 41 38 090 können mit
Nitrit zu Nitrosaminen reagieren. Korrosionsinhibitoren sind in
den vorliegend beanspruchten Mitteln (Gebindekonservierung) nicht
erforderlich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Zubereitung mehr als 30 Gew.-% Wasser, vorzugsweise
mehr als 50 Gew.-% Wasser, bevorzugter 60 bis 80 Gew.-% Wasser,
wie etwa 70 Gew.-% Wasser. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der pH-Wert der Zubereitung mindestens 12, vorzugsweise mindestens
12,3, bevorzugter 12,6 bis 13,6, insbesondere 12,8 bis 13,3.
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a) Benzisothiazolin-3-on
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Die
Komponente a) der erfindungsgemäßen Zubereitungen
ist ausgewählt
aus 1,2-Benzisothiazolin-3-on, dessen Derivaten und Mischungen derselben.
1,2-Benzisothiazolon und bevorzugte Derivate werden durch die Formel:
wiedergegeben, in der R gleich
H oder C
1- bis C
10-Alkyl
sein kann, R
1 gleich Hydroxy, Halogen (insbesondere Chlor),
C
1- bis C
10-Alkyl
oder C
1- bis C
10-Alkoxy
sein kann und n gleich 0 bis 4 sein kann; wenn mehrere Reste R
1 vorhanden sind, dann können sie gleich oder verschieden
sein. Derartige Verbindungen sind u.a. in der
WO 01/92444 A1 offenbart.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist R gleich H. Bevorzugte Derivate sind halogenfrei. Eine besonders
bevorzugte Komponente a) ist 1,2-Benzisothiazolin-3-on (d.h. n gleich
Null und R gleich H).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Menge der Komponente a) 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis
15 Gew.-%, bevorzugter 6 bis 12 Gew.-%, wie 8 bis 10 Gew.-%, beispielsweise
etwa 9 Gew.-%.
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Bei
der Berechnung der Mengen der Komponenten a), b) und d) gemäß der vorliegenden
Beschreibung der Erfindung ist zu berücksichtigen, dass 1,2-Benzisothiazolon
und/oder 2-Mercaptopyridin-N-oxid mit dem Alkalisierungsmittel in
der Zubereitung Salz(e) bilden oder als Salz(e) zu der Zubereitung
formuliert werden können.
Beispiele für
Salze von 1,2-Benzisothiazolon sind Alkali-, Erdalkali- und Aminsalze
oder quartäre Ammoniumsalze,
wie Na-, K-, Li-, Ca-, Mg-, Ammonium-, 2-Hydroxyethylammonium- und
Triethylammonium-Salze und Gemische davon. Weitere Beispiele für derartige
Salze sind substöchiometrische
Kombinationen aus 1,2-Benzisothiazolon und Alkalisierungsmitteln
(die mit 1,2-Benzisothiazolon zu den entsprechenden Salzen umgesetzt
werden). Besonders bevorzugt sind 1,2-Benzisothiazolon, dessen Natrium-
und dessen Kaliumsalz.
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Bei
der Berechnung der Menge von 1,2-Benzisothiazolin-3-on in der Zubereitung
wird die Menge Alkalisierungsmittel, die gegebenenfalls zur Salzbildung
geführt
hat, nicht berücksichtigt,
d.h. Komponente a) wird bei der Mengenberechnung so behandelt, als
ob keine Salzbildung mit dem Alkalisierungsmittel stattgefunden
hat. Dies wird der Tatsache gerecht, dass Komponente a) einer erfindungsgemäßen Zubereitung üblicherweise
als 1,2-Benzisothiazolon
und nicht als dessen Salz zugesetzt wird.
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b) 2-Mercaptopyridin-N-oxid
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Als
Komponente b) können
2-Mercaptopyridin-N-oxid mit der Formel:
, dessen Salze, Derivate
(wie 2,2'-Dithiobis(pyridin-N-oxid),
Pyriondisulfid) und Mischungen derselben eingesetzt werden. Beispiele
für Salze
von 2-Mercaptopyridin-N-oxid sind Alkali-, Erdalkali- und Aminsalze
und quartäre
Ammoniumsalze, beispielsweise Na-, K-, Li-, Ca-, Mg-, Ammonium-,
2-Hydroxyethylammonium- und Triethylammonium-Salze und Gemische
davon. Bevorzugt ist das Natriumsalz, das beispielsweise als 40%ige wässrige Lösung eingesetzt
werden kann.
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Komponente
b) wird in einer besonders bevorzugten Ausführungsform als Salz, beispielsweise
als Natriumpyrithion, zugesetzt. Dementsprechend wird, wenn das
2-Mercaptopyridin-N-oxid in der Zubereitung als Salz vorliegt, dies
bei der Angabe der Menge der Komponente b) insoweit berücksichtigt,
als nur die über
diese Salzbildung von 2-Mercaptopyridin-N-oxid hinaus vorhandene
Menge Alkalisierungsmittel bei der Berechnung der Menge der Alkalisierungsmittelkomponente
d) berücksichtigt
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Menge der Komponente b) in der erfindungsgemäßen Zubereitung 1 bis 15 Gew.-%,
vorzugsweise 2 bis 11 Gew.-%, bevorzugter 3 bis 9 Gew.-%, wie 4
bis 8 Gew.-%, beispielsweise 5 bis 6 Gew.-%.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
beträgt
das Gewichtsverhältnis
von Komponente a) zu Komponente b) 1:100 bis 100:1, vorzugsweise
1:10 bis 10:1, insbesondere 1:2 bis 2:1.
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c) Aromatischer Alkohol
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Geeignete
aromatische Alkohole sind ausgewählt
aus (i) Aryloxyalkanolen (Glykolmonoarylethern), (ii) Arylalkanolen
und (iii) Oligoalkanolarylethern.
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Erfindungsgemäß eingesetzte
(i) Aryloxyalkanole entsprechen der Formel Ar-O-(CHR)n-OH
mit R = unabhängig
H (für
n ≥ 2) oder
C1- bis C6-Alkyl,
wobei n eine ganze Zahl und bevorzugt 2 bis 10 ist, bevorzugter 2
bis 6 und insbesondere 2 oder 3. Während die Gruppe Ar eine kernsubstituierte
oder unsubstituierte Arylgruppe sein kann, sind unsubstituiertes
Aryl, z.B. Phenyl oder Naphthyl, bevorzugt. Beispielhafte erfindungsgemäß eingesetzte
Aryloxyalkanole sind Phenoxyethanol und Phenoxypropanole. Bevorzugte
Phenoxypropanole sind 1-Phenoxypropanol-2, 2-Phenoxypropanol-1 oder
Gemische derselben sowie 3-Phenoxypropanol-1.
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Erfindungsgemäß eingesetzte
(ii) Arylalkanole besitzen die Formel Ar-(CHR)n-OH
mit R = unabhängig H
oder C1- bis C6-Alkyl,
wobei n eine ganze Zahl und bevorzugt 1 bis 10 ist, bevorzugter
1 bis 6 und insbesondere 1, 2, 3 oder 4. Während die Gruppe Ar eine kernsubstituierte
oder unsubstituierte Arylgruppe sein kann, sind unsubstituiertes
Aryl, z.B. Phenyl oder Naphthyl, bevorzugt. Beispielhafte Arylalkanole
sind 3-Phenylpropanol-1, Phenethylalkohol, Veratrylalkohol (3,4-Dimethoxyphenylmethylalkohol),
Benzylalkohol und 2-Methyl-1-phenyl-2-propanol. Zu den (iii) Oligoalkanolarylethern
gehören
beispielsweise Phenoxy-di-, -tri- und -oligoethanol und Phenoxy-di-,
-tri- und -oligopropanol. Zu den besonders bevorzugten aromatischen
Alkoholen gehören
neben Phenoxyethanol Phenoxypropanole, Benzylalkohol und Gemische
derselben.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Zubereitungen
enthalten 1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 20 Gew.-%, bevorzugter
5 bis 15 Gew.-%, wie 7 bis 13 Gew.-%, beispielsweise etwa 10 Gew.-%
Komponente c).
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d) Alkalisierungsmittel
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Beispiele
für Alkalisierungsmittel
sind Alkalimetallhydroxide wie NaOH, KOH, LiOH, Erdalkalimetallhydroxide,
Amine, beispielsweise Alkanolamine wie Ethanolamin, Alkalicarbonate,
Alkalihydrogencarbonate und Alkalisilikate (wie Wasserglas).
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Erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzte Alkalisierungsmittel sind Alkalihydroxide, wobei Kaliumhydroxid
oder ein Gemisch von Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid als Komponente
d) besonders bevorzugt sind. In der Ausführungsform, bei der ein Gemisch
bestehend aus Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid als Alkalisierungsmittel
eingesetzt wird, macht Kaliumhydroxid vorzugsweise 20 bis 95 Gew.-%
des Gemischs aus, bevorzugter 50 bis 90 Gew.-%, insbesondere 70
bis 85 Gew.-%, wie etwa 80 Gew.-% (entsprechend beträgt der Anteil
von Natriumhydroxid an dem Gemisch 5 bis 80 Gew.-%, 10 bis 50 Gew.-%,
15 bis 30 Gew.-%, wie etwa 20 Gew.-%).
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Vorzugsweise
beträgt
die Menge der Komponente d) in erfindungsgemäßen Zubereitungen 0,5 bis 10 Gew.-%,
bevorzugter 1 bis 8 Gew.-%, insbesondere 2 bis 7 Gew.-%, wie 3 bis
6 Gew.-%, beispielsweise 4 bis 5 Gew.-%.
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Bei
der Herstellung einer erfindungsgemäßen Zubereitung ist es nicht
zwingend notwendig, dass die Komponente d) separat zugesetzt wird,
sondern es ist auch möglich,
den erfindungsgemäß vorgeschriebenen hohen
pH-Wert der Zubereitung dadurch sicherzustellen, dass Alkalisierungsmittel
mit Komponente a) und/oder Komponente b) dadurch eingebracht wird,
dass beispielsweise ein Salz von 1,2-Benzisothiazolin-3-on eingesetzt
wird (was nicht bevorzugt, aber möglich ist) oder ein Salz von
2-Mercaptopyridin-N-oxid eingesetzt wird (was in einer bevorzugten
Ausführungsform
tatsächlich
der Fall ist, insbesondere Natriumpyrithion).
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In
einer besonderen Ausführungsform
liegt 2-Mercaptopyridin-N-oxid
als Alkalimetallsalz (insbesondere Natriumsalz) vor oder wird als
solches eingesetzt, und es sind äquimolare
Mengen Komponente a) und Komponente d) in der Zubereitung enthalten.
In einer weiteren Ausführungsform,
die bevorzugt ist, liegt in der Zubereitung (neben Alkalimetallsalz
von 2-Mercaptopyridin-N-oxid, insbesondere Natriumsalz) ein molarer Überschuss
von Alkalisierungsmittel vor, bezogen auf die Menge von Komponente
a). Ein Alkalisierungsmittelüberschuss
stellt in Kombination mit einem hohen pH-Wert eine besonders gute
Voraussetzung für
die Formulierung eines stabilen Flüssigkonzentrats dar. Besonders
vorteilhaft ist auch die Auswahl des Alkalisierungsmittels KOH bzw.
einer Mischung aus KOH und NaOH. Phenoxyethanol liefert einen weiteren
Beitrag zur Kältestabilität und zur
mikrobiziden Wirksamkeit der Gasphase.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Zubereitung hergestellt aus
- a) etwa
9,0 Gew.-% Benzisothiazolon,
- b) etwa 5,6 Gew.-% 2-Mercaptopyridin-N-oxid-Natriumsalz,
- c) etwa 10,0 Gew.-% Phenoxyethanol,
- d) etwa 3,6 Gew.-% Kaliumhydroxid und etwa 0,9 Gew.-% Natriumhydroxid
und
- e) als Rest Wasser.
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Diese
Zubereitung besitzt eine sehr gute Stabilität im gesamten untersuchten
Temperaturbereich von -18°C
bis +60°C über mindestens
3 Monate.
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Die
Erfindung beruht unter anderem darauf, dass gefunden wurde, dass
1,2-Benzisothiazolone mit Alkalihydroxiden wasserlösliche Salze
bilden, demgegenüber
bilden 2-Alkylisothiazolone, wie 2-n-Octylisothiazolon, mit Alkalihydroxiden
keine Salze, sind auch im alkalischen Milieu praktisch wasserunlöslich und
darüber hinaus
instabil.
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Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine gute Löslichkeit und Verteilbarkeit
in stark wasserhaltigen Produkten und eine hohe Akzeptanz durch
Kunden und Rating-Agenturen besitzen. Ferner wirken die Komponenten
synergistisch zusammen. Außerdem
besitzen erfindungsgemäße Zubereitungen
eine gute Lagerstabilität,
insbesondere eine gute Kältestabilität. Die Erfindung
betrifft darüber
hinaus ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitungen,
bei dem Komponente b) (gegebenenfalls als wässrige Dispersion) in Wasser
vorgelegt wird, dann Komponente a) und dann Komponente d) und letztendlich
Komponente c) zugegeben wird.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung die Verwendung der Zubereitung zur Verhinderung
oder Verminderung des mikrobiziden Befalls einer Zusammensetzung,
insbesondere zur Konservierung und Haltbarmachung wasserbasierter
Produkte, wie kosmetischer oder pharmazeutischer Produkte, Haushaltsprodukte
oder technischer Produkte.
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Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verhinderung oder Verminderung
des mikrobiziden Befalls einer Zusammensetzung, bei dem die Zusammensetzung
(beispielsweise ein wasserbasiertes Produkt) mit einer wirksamen
Menge der erfindungsgemäßen Zubereitung
behandelt wird.
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Außerdem betrifft
die Erfindung ein konserviertes und/oder haltbar gemachtes Produkt,
beispielsweise ein wasserbasiertes Produkt, das die erfindungsgemäße Zubereitung
umfasst.
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Beispiele
für weitere
Wirkstoffe, die in erfindungsgemäßen Zubereitungen
eingesetzt werden können, sind
die Konservierungsmittelwirkstoffe aus Anhang 6 der Kosmetikverordnung,
Alkohole wie Ethanol, Propanol, Polyole oder deren Derivate, beispielsweise
Butylenglykol, Pentandiol-1,2, Hexandiol-1,2, Octandiol-1,2 Decandiol-1,2,
Octoxyglycerin (2-Ethylhexylglycerinether), Octylglycerin, Dodecylglycerin,
Glyerinmonoester wie Glycerinmonolaurat, Glycerincaprylat, Glycerincaprinat, N-Acylaminosäuren oder
deren Derivate wie N-Octanoylglycin, Alkalisulfitsalze, Alkalibisulfitsalze
oder Gemische dieser Stoffe.
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Bevorzugte
biozide Wirkstoffe sind Organohalogenverbindungen wie Bronopol,
Iodpropinylbutylcarbamat, Dibromdicyanobutan, Dichlorbenzylalkohol,
Chlorfenesin, Carbonsäuren
oder deren Salze wie Ameisensäure,
Sorbinsäure,
Salicylsäure,
Benzoesäure,
Dehydrazetsäure,
Undecylensäure,
Phenole wie Parabene oder deren Salze (z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-
oder Butylparaben), o-Phenylphenol, p-Chlor-m-kresol, Aldehyde wie
Formaldehyd, Glutardialdehyd, Succinaldehyd, Aldehyd-Depotverbindungen
wie Formaldehyd-Depotverbindungen (z.B. O- oder N-Formale wie Ethylenglykolbishemiformal,
Benzylalkoholbishemiformal, Grotan BK, Grotan OX, Grotan OF, Grotan
OK, Tetramethylolacetylendiharnstoff, Dimethyloldimethylhydantoin,
Diazolidinylharnstoff, Dimethylolharnstoff), Succinaldehyd-Depotverbindungen
(z.B. Dimethoxytetrahydrofuran), Glutardialdehyd-Depotverbindungen
(z.B. Alkoxydihydropyrane, Alkoxytetrahydropyrane), Isothiazolone
wie Methyl-, Chlormethyl-, Octylisothiazolon, kationische Verbindungen
und quartäre
Ammoniumverbindungen wie Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid,
Vantocil IB, Bardac 22, Chlorhexidinsalze, Alexidinsalze, Peroxide
wie H2O2, Methylethylketonperoxid,
t-Butylhydroperoxid, Peressigsäure
oder Gemische derselben.
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Beispiele
für funktionelle
Zusatzstoffe sind Komplexbildner wie EDTA, NTA, pH-Korrigentien
oder Puffer wie Citrate, Phosphate, Antioxidantien wie Vitamin E,
Phenolderivate, Kältestabilisatoren
wie Glykole, Glykolether, Lösungsvermittler
wie Alkohole, Glykole, Glykolether, z.B. Ethylenglykol, Triethylenglykol,
1,2-Propylenglykol, Kristallisationsverhinderer, Viskositätsmodifizierer,
Verdicker oder deren Salze oder Gemische dieser Stoffe.
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Die
Vorteile der Erfindung ergeben sich insbesondere aus den folgenden
Beispielen.
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Beispiel 1
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Zersetzung von 2-n-Octylisothiazolon bei
einem pH-Wert von etwa 13
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Aus
1,1 Gew.-% Kathon 893F (2-n-Octylisothiazolon, 45%ig in Glykol),
48,89 Gew.-% Methanol und 50 Gew.-% Natronlauge (c = 0,5 mol/l)
wurde eine Mischung mit einem pH-Wert von etwa 13 hergestellt, deren Wirkstoffgehalt
(in Gew.-%) mittels HPLC über
einen Zeitraum von 35 Tagen verfolgt wurde. Die Lagerung erfolgte
bei 20°C.
Die Ergebnisse sind nachfolgend dargestellt.
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Damit
ist belegt, dass 2-Alkylisothiazolone, wie 2-n-Octylisothiazolon,
im Alkalischen nicht stabil sind.
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Beispiel 2
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Die
folgenden Zubereitungen wurden durch Mischung der angegeben Komponenten
hergestellt. Die Mengenangaben in der Tabelle beziehen sich auf
die Mengen aktiver Bestandteil. 2-Mercaptopyridin-N-oxid wurde als
das Natriumsalz Natriumpyrithion eingesetzt (40%ige wässrige Lösung), 1,2-Benzisothiazolinon wurde
als 85%iger wasserhaltiger Feststoff eingesetzt. Kaliumhydroxid
und Natriumhydroxid wurden jeweils als 45%ige wässrige Lösung eingesetzt.
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Vergleichszubereitung
II belegt, dass, insbesondere bei einem hohen Gehalt an Natriumpyrithion
und 1,2-Benzisothiazolon, ein hoher pH-Wert allein nicht zwingend
klare und kältestabile
Zubereitung ergibt. Die Ergebnisse mit Vergleichszubereitung IV
zeigen, dass die Anwesenheit des aromatischen Alkohols Phenoxyethanol
allein ebenfalls keine ausreichende Bedingung für die Herstellung einer klaren
und kältestabilen
Zubereitung darstellt. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen I und III
mit sowohl hohem pH-Wert als auch Gehalt an aromatischem Alkohol
belegen, dass durch die Formulierung von erfindungsgemäßen Zubereitungen
die Probleme (i) Löslichkeit
und (ii) (Kälte)-Stabilität überwunden
werden.