DE102006044489A1 - Beschlag für einen Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Aus der
DE 102 06 303 A1 ist ein Beschlag dieser Art für ein zweitüriges Kraftfahrzeug bekannt, welcher dazu dient, durch das vorwärts erfolgende Freischwenken der Lehne den Zugang zum Fond zu ermöglichen und für den Gebrauch durch einen Insassen verschiedene Neigungseinstellungen der Lehne zur Verfügung zu stellen. Für das Freischwenken der Lehne wird der Beschlag durch Schwenken eines Entriegelungspins in einer Kulisse entriegelt, wobei mittels einer Abdeckung dieser Kulisse einer Verschmutzung der Verriegelung vermieden wird. Um ein ungewolltes Zurückschwenken der Lehne, beispielsweise bei einer zu starken Polsterung im Übergangsbereich zwischen der Lehne und dem Sitzteil, zu verhindern, ist in der freigeschwenkten Stellung eine Sicherung der Lehne vorgesehen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Beschlag der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Beschlag mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass eine Entriegelungswelle vorgesehen ist, deren Drehung um ihre eigene Achse die Klinke entriegelt, wird auf einfache Weise innerhalb des Beschlags ein relativ schmutzfreier Raum geschaffen. Eine Abdeckung, wie sie bei einem schwenkbaren Pin für die zugeordnete Kulisse benötigt wird, entfällt mit einer solchen Lösung. Die Klinke kann direkt mit der Entriegelungswelle ausgehoben werden. Vorzugsweise ist aber für die Spielfreistellung der Klinke ein Spannstück vorhanden und zur Verstärkung der Lastaufnahme im Crashfall vorzugsweise ein spezielles Fangstück zum Abstützen der Klinke vorgesehen. Die Entriegelungswelle schwenkt dann wenigstens eines dieser beiden Elemente von der Klinke weg. Das andere Element ist vorzugsweise mit einem Leerweg auf Mitnahme gekoppelt, so dass es letztendlich auch durch die sich drehende Entriegelungswelle von der Klinke weggeschwenkt wird, damit diese entriegelt.
- Indem die gleiche Klinke das dritte Beschlagteil sowohl in den Gebrauchsstellungen der Lehne verriegelt als auch in der freigeschwenkten Stellung der Lehne sichert, wird gegenüber dem bekannten Beschlag sowohl die Anzahl der Bauteile als auch der benötigte Bauraum verringert. Um die Sicherung in der freigeschwenkten Stellung unabhängig von der eingestellten Neigung der Lehne vorzunehmen, sind vorzugsweise getrennte Bauteile zum Zusammenwirken mit der Klinke vorgesehen, insbesondere ein vom ersten Beschlagteil festgehaltener Sicherungsring und ein fest mit dem zweiten Beschlagteil verbundenes Rastelement. Ein drehbarer Schaltring oder die drehbare Entriegelungswelle können die Klinke wieder ausheben.
- Mittels eines relativ zum Sicherungsring drehbaren Schaltrings, welcher bei einer Relativdrehung von Sicherungsring und Schaltring das Zusammenwirken der Klinke und des Sicherungsrings aufhebt, kann das durch den Beschlag erfolgende Sichern der Lehne bei Vorliegen bestimmter Bedingungen, beispielsweise einer bestimmten Sitzlängsposition, automatisch beendet werden, so dass die Lehne dann in ihre Ausgangsposition zurückgeschwenkt werden kann. Vorzugsweise hebt die Relativdrehung von Sicherungsring und Schaltring die vorzugsweise in radialer Richtung einfallende Klinke aus, wofür der Schaltring vorzugsweise einen Schaltnocken mit einer radial anwachsenden Flanke aufweist. Geeignete Anordnungen und Vorspannungen der Bauteile sorgen für eine klapperfreie Anlage der Bauteile. Vorzugsweise bestehen mehrere Möglichkeiten der Ansteuerung der Klinke, des Sicherungsrings und/oder des Schaltrings.
- Die Erfindung ist vorzugsweise bei längseinstellbaren Fahrzeugsitzen von zweitürigen Kraftfahrzeugen mit zentrischem Freischwenken der Lehne einsetzbar, kann aber auch für andere Fahrzeugsitze verwendet werden. Bei einer Verwendung des erfindungsgemäßen Beschlags zur Aktivierung der sogenannten „Easy-Entry-Funktion", bei welcher außer einem Freischwenken der Lehne noch ein Verfahren des Fahrzeugsitzes erfolgt, kann das Zurückschwenken der Lehne genau bei Erreichen der zuvor eingestellten Sitzlängsposition erfolgen.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine Explosionsdarstellung des Ausführungsbeispiels ohne Seilzüge, bei welcher die ganz rechts dargestellten Bauteile in einer anderen Perspektive gezeigt sind, -
2 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes, -
3 eine Ansicht des für das Freischwenken relevanten Teils des Auführungsbeispiels, -
4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in3 , und -
5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in3 . - Ein Fahrzeugsitz
201 für ein zweitüriges Kraftfahrzeug weist für die Neigungseinstellung und das Freischwenken seiner Lehne202 relativ zu seinem Sitzteil203 auf seinen beiden Seiten je einen Beschlag205 auf. Auf der Außenseite des Fahrzeugsitzes201 ist für die Neigungseinstellfunktion an einem der Beschläge205 ein Handrad207 und zwischen beiden Beschlägen205 eine mit dem Handrad207 ver bundene Welle vorgesehen, während für die Freischwenkfunktion an der Lehne202 ein Handhebel208 beweglich angebracht ist. - Jeder Beschlag
205 umfasst als Herz ein erstes Beschlagteil209 und ein zweites Beschlagteil211 , welche in baulicher Hinsicht zusammen eine scheibenförmige Einheit bilden, wie sie beispielsweise in derDE 101 05 282 B4 beschreiben ist, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. Die beiden Beschlagteile209 und211 stehen im Ausführungsbeispiel mittels eines – vorliegend selbsthemmenden – Exzenterumlaufgetriebes miteinander in Getriebeverbindung, welches vorliegend ein spielfreies Feststellen der Beschlagteile209 und211 ermöglicht und zum Verstellen eine Relativdrehung der Beschlagteile209 und211 mit überlagerter Taumelbewegung erzwingt. Ein solcher Getriebebeschlag ist beispielsweise in derDE 44 36 101 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. Es sind aber auch andere Getriebebeschläge und – theoretisch – auch Rastbeschläge einsetzbar. - Das erste Beschlagteil
209 ist mit der Struktur des Sitzteils203 verbunden ("sitzteilfest"), indem ein sitzteilfest angebrachter Adapter213 am ersten Beschlagteil209 befestigt ist. Jeder Beschlag205 umfasst ferner ein drittes Beschlagteil214 , welches mit der Lehnenstruktur der Lehne202 verbunden ("lehnenfest") ist. Das plattenförmige dritte Beschlagteil214 ist am zweiten Beschlagteil211 auf der vom ersten Beschlagteil209 abgewandten Seite gelagert und für das zentrisch erfolgende Freischwenken relativ zum zweiten Beschlagteil211 um eine zentrale Achse A verschwenkbar, ansonsten aber mit dem zweiten Beschlagteil211 verriegelt. Die Achse A und ihre Lage innerhalb des Fahrzeugsitzes201 definieren die vorliegend verwendeten Richtungsangaben. - Ein ringförmiges Rastelement
215 am zweiten Beschlagteil211 dient der Lagerung des dritten Beschlagteils214 . Das Rastelement215 ist mittels einer Laserschweißnaht (oder auf andere Weise) mit dem zweiten Beschlagteil211 fest verbunden. Eine ringförmige Befestigungscheibe217 , welche das dritte Beschlagteil214 im Lagerbereich übergreift, ist zur axialen Sicherung des letzteren mit dem zweiten Beschlagteil211 und dem Rastelement215 fest verbunden. Zum Verriegeln des dritten Beschlagteils214 weist das Rastelement215 einen angeformten, ersten Rastanschlag219 auf. - Eine Klinke
220 ist mittels eines Lagerbolzens224 schwenkbar am dritten Beschlagteil214 auf der dem zweiten Beschlagteil211 zugewandten Seite gelagert. Der Lagerbolzen224 dient zugleich als Anschlag zum Zusammenwirken mit dem ersten Rastanschlag219 , d.h. er begrenzt die Schwenkbewegung des dritten Beschlagteils214 nach hinten, und zwar sowohl im Normalfall als auch im (Heck-)Crashfall. Zum Verriegeln und zur Begrenzung der Schwenkbewegung des dritten Beschlagteils214 nach vorne im (Front-)Crashfall ist in radialer Verlängerung der Klinke220 am Rastelement215 ein zweiter Rastanschlag225 vorgesehen. Der Lagerbolzen224 ist als Exzenterbolzen ausgebildet, d.h. er ist um eine zur Schwenkachse der Klinke220 versetzte Achse im dritten Beschlagteil214 relativ zu diesem drehbar gelagert. Zum Ausgleich der Fertigungstoleranzen und für einen maximalen Klinkeneingriff ist der Lagerbolzen224 so eingestellt und fixiert, dass die Klinke220 mit einem Verriegelungsbereich220a spielfrei am zweiten Rastanschlag225 anliegt, allerdings außerhalb des Winkelbereichs der Selbsthemmung. - Parallel zum Lagerbolzen
224 ist im dritten Beschlagteil214 mittels einer Lagerbuchse226 eine Entriegelungswelle227 drehbar gelagert, auf welcher schwenkbar ein Fangstück229 und drehfest ein Spannstück231 sitzt. In abgewandelter Ausführung sitzt das Fangstück229 drehfest und das Spannstück231 schwenkbar auf der Entriegelungswelle227 . Das Fangstück229 und das Spannstück231 sind um die durch die Entriegelungswelle227 definierte gemeinsame Achse schwenkbar und bei verriegeltem dritten Beschlagteil214 auf die Klinke220 ausgerichtet. Die Funktionsweise von Fangstück229 und Spannstück231 ist in derDE 44 39 644 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. - Das Spannstück
231 liegt mit einer exzentrisch zur Entriegelungswelle227 gekrümmten Spannfläche in einem Winkel außerhalb des Selbsthemmungsbereichs an einer Anlagefläche220b der Klinke220 an. Das Spannstück231 wird von einer als Schrauben-Zugfeder ausgebildeten Spannfeder236 beaufschlagt, so dass das Spannstück231 mit Vorspannung an der Klinke220 anliegt. Dadurch ist das dritte Beschlagteil214 spielfrei mit dem Rastelement215 und damit mit dem zweiten Beschlagteil211 verriegelt. Das Fangstück229 wird von einer Spiralfeder237 beaufschlagt und liegt an einem Anschlag des dritten Beschlagteils214 an. Im Normalfall, d.h. für den normalen Sitzgebrauch, wird die Klinke220 durch das Spannstück231 in ihrer Position gehalten, und das Fangstück229 ist in geringem Abstand zur Klinke220 angeordnet. Im Crashfall, wenn Crashkräfte auf die Klinke220 wirken, kann das Spannstück231 wegen der fehlenden Selbsthemmung öffnen. Nach einer geringfügigen Schwenkbewegung der Klinke220 gelangt diese in Anlage an das Fangstück229 , vorzugsweise mit der Anlagefläche220b . Das Fangstück229 stützt dann die Klinke220 ab, welche innerhalb des Selbsthemmungsbereichs am Fangstück229 anliegt, vorzugsweise tangential oder konzentrisch und möglichst flächig. Damit wird verhindert, dass die Klinke220 öffnet. - Das Fangstück
229 und das Spannstück231 sind miteinander mittels einer Schlitz-Zapfen-Führung232 mit einem Leerweg auf Mitnahme gekoppelt. Hierfür weist das Spannstück231 einen um die Entriegelungswelle227 gekrümmten Schlitz auf, in welchen ein Zapfen des Fangstücks229 greift. Ein am dritten Beschlagteil214 befestigter Deckel238 deckt die Klinke220 samt Lagerbolzen224 , das Fangstück229 , das Spannstück231 und die Federn236 und237 ab und schützt diese vor Verschmutzung. - Auf der vom zweiten Beschlagteil
211 abgewandten Seite des dritten Beschlagteils214 ist mit der Entriegelungswelle227 ein Arm oder Hebel drehfest verbunden, an welchem ein mit dem Handhebel208 in Wirkverbindung stehender erster Seilzug242 befestigt ist. Alternativ kann die Entriegelungswelle227 auch über einen elektrischen Aktuator, beispielsweise einen Stellmotor oder dergleichen, betätigt werden. - Zum Entriegeln des dritten Beschlagteils
214 wird mittels des ersten Seilzugs242 die Entriegelungswelle227 um ihre eigene Achse gedreht. Die Entriegelungswelle227 nimmt das drehfest mir ihr verbundene Element, vorliegend das Spannstück231 , mit und öffnet, d.h. trennt und/oder entfernt es von der Klinke220 . Dabei nimmt das betreffende Element, also vorliegend das Spannstück231 , mittels der Schlitz-Zapfen-Führung232 das jeweils andere Element, also vorliegend das Fangstück229 , mit, um die Klinke220 freizugeben. Das schwenkende Fangstück229 kommt in Anlage an einen – im wesentlichen radial abstehenden – Entriegelungsfinger220c der Klinke220 und zieht diese dadurch auf. Die Klinke220 ist damit vollständig geöffnet. - Auf wenigstens einer Fahrzeugsitzseite (oder beiden Fahrzeugsitzseiten) ist der Beschlag
205 so ausgebildet, dass auf einem Absatz des dritten Beschlagteils214 (oder wahlweise dem Rastelement215 oder dem zweiten Beschlagteil211 ) konzentrisch zur Achse A ein Sicherungsring245 drehbar gelagert ist, welcher in axialer Richtung zwischen dem Rastelement215 und dem dritten Beschlagteil214 angeordnet ist. Der Sicherungsring245 weist einen Sicherungsnocken247 auf, welcher radial nach außen abstehend angeordnet ist. Der Sicherungsring245 mit dem Sicherungsnocken247 ist zum Festlegen des dritten Beschlagteils214 in der freigeschwenkten Stellung der Lehne202 vorgesehen, wozu er mit der Klinke220 zusammenwirkt. Die Klinke220 weist hierfür eine Sicherungskontur220d auf, mit welcher die Klinke220 den Sicherungsnocken247 hintergreifen kann. Bezüglich des Verriegelungsbereichs220a der Klinke220 befindet sich die Sicherungskontur220d in einer axial dazu versetzten Ebene. Der Sicherungsring245 weist außer dem Sicherungsnocken247 noch zwei radial nach außen abstehende Sperrfinger269 auf, die zwischen sich mit Spiel einen parallel zur Achse A abstehenden Sperranschlag253 des Adapters213 aufnehmen, wodurch der Sicherungsring245 festgehalten wird. Das Spiel gleicht bei der Neigungseinstellung der Lehne202 den Einfluss der Taumelbewegung auf die Position des Sicherungsrings245 aus. - In einer der Lagerung des Sicherungsrings
245 entsprechenden Weise ist auf einem weiteren Absatz des dritten Beschlagteils214 konzentrisch zur Achse A ein Schaltring265 drehbar gelagert. Der Schaltring265 ist in axialer Richtung zwischen dem Sicherungsring245 und dem dritten Beschlagteil214 angeordnet, wobei die axiale Abmessung der Klinke220 der Summe der axialen Abmessung des Schaltrings265 plus der axialen Abmessung des Sicherungsrings245 plus der axialen Abmessung des Rastelements215 entspricht. Der Schaltring265 weist einen radial nach außen abstehenden Schaltnocken267 auf, welcher in Umfangsrichtung in einem Winkelbereich zwischen dem zweiten Rastelement225 und dem Sicherungsnocken247 angeordnet ist und eine in Rückwärtsschwenkrichtung der Lehne202 radial anwachsende Flanke aufweist. Zum Zusammenwirken mit dem Schaltnocken267 weist die Klinke220 einen Schaltfinger220e auf, welcher im wesentlichen axial von der Klinke absteht. Bezüglich des Verriegelungsbereichs220a und der Sicherungskontur220d erstreckt sich der Schaltfinger220e bis in eine axial dazu versetzte Ebene. Der Schaltring265 weist außer dem Schaltnocken267 noch einen Anschlagsnocken249 auf, welcher ebenfalls radial nach außen absteht. Zwischen dem Anschlagsnocken249 und dem Adapter213 wirkt eine Zugfeder, welche den Sicherungsring245 bezüglich der Achse A in Umfangsrichtung beaufschlagt. Diese Vorspannung hält den Anschlagsnocken249 in Anlage an den Sperranschlag253 . - Der Fahrzeugsitz
201 ist mittels eines Längseinstellers281 längseinstellbar, d.h. in der Sitzlängsposition einstellbar. Der zwei Sitzschienenpaare aufweisende Längseinsteller281 ist hierfür mittels eines Griffs283 entriegelbar und verriegelt selbsttätig nach Loslassen des Griffs283 . Der Längseinsteller281 wird aber auch beim Freischwenken der Lehne202 mittels des Handhebels208 entriegelt, so dass der Fahrzeugsitz201 (mittels des Längseinstellers281 ) nach vorne verfahrbar ist, um zusätzlich zum Freischwenken der Lehne202 den Zugang zum Fond zu erleichtern. - Das Entriegeln des Längseinstellers
281 erfolgt dabei direkt mittels des Handhebels208 oder indirekt, indem beim Beschlag205 auf der Fahrzeugsitzseite ohne Sicherungsring245 in an sich bekannter Weise ein Entriegelungsring vorsehen ist, welcher beim Vorschwenken der Lehne202 mitgenommen wird und dann mittels eines Bowdenzugs oder dergleichen die Verriegelung des Längseinstellers281 ansteuert. - Eine Memoryvorrichtung des Längseinstellers
281 , mittels welcher die vor dem Freischwenken eingestellte Sitzlängsposition (Memory-Position) auffindbar ist, steht mittels zweiten Seilzugs285 , vorzugsweise eines Bowdenzugs, in Wirkverbindung mit dem Beschlag205 . Der Schaltring265 weist hierfür zwischen dem Schaltnocken267 und dem Anschlagsnocken249 einen radial abstehenden Auslösefinger287 auf. An diesem Auslösefinger287 ist der zweite Seilzug285 befestigt, beispielsweise an einem vom Auslösefinger287 axial abstehenden Auslösepin, d.h. die Memoryvorrichtung des Längseinstellers281 steuert den Schaltring265 an. - Das Freischwenken der Lehne
202 wird durch das Entriegeln des dritten Beschlagteils214 auf beiden Fahrzeugsitzseiten eingeleitet. Die Klinke220 wird auf die zuvor beschriebene Weise radial aus dem zweiten Rastanschlag225 des Rastelementes215 des zweiten Beschlagteils211 ausgehoben. Mit der Schwenkbewegung der Lehne202 nach vorne gelangt das freie Ende der Klinke220 nacheinander und in den verschiedenen Ebene mit dem Verriegelungsbereich220a auf die radial nach außen weisende Seite des zweiten Rastanschlags225 , mit dem Schaltfinger220d auf diejenige des Schaltnockens267 und mit der Sicherungskontur220d auf diejenige des Sicherungsnockens247 . Nach dem Passieren des Sicherungsnockens247 springt die Außenkontur des Sicherungsrings245 radial zurück. Durch die Form der Sicherungskontur220d fällt die Klinke220 nun hinter dem Sicherungsnocken247 (radial nach innen) ein und hintergreift diesen mit der Sicherungskontur220d . Das dritte Beschlagteil214 ist damit gesichert. Die Klinke220 wird in dieser Position je nach nach Ausführung durch eine Federvorspannung oder durch Selbsthemmung gehalten, wobei dann allerdings das Spannstück231 und das Fangstück229 die Klinke220 nicht sichern. In einer Ausführung ohne Schaltring265 kann die Klinke220 aber durch das Spannstück231 und das Fangstück229 in der besagten Position gesichert werden. - Die vorgeschwenkte Lehne
202 befindet sich nun in ihrer freigeschwenkten Stellung, welche einen ungehinderten Zugang zum Fond erlaubt und durch das Festlegen des dritten Beschlagteils214 gesichert ist. Zugleich befindet sich der Fahrzeugsitz201 in einer vorderen Sitzlängsposition. Da die Winkelposition des Sicherungsnockens247 (bis auf eine sehr geringe oszillierende Bewegung als Projektion der Taumelbewegung) konstant ist bezüglich der Winkelposition des ersten Beschlagteils209 und des Adapters213 samt Sperranschlag253 , wird das dritte Beschlagteil214 – und damit die Lehne202 – immer in der gleichen Position relativ zum ersten Beschlagteil209 – und damit zum Sitzteil203 – gesichert, also unabhängig von der eingestellten Neigung der Lehne2 . - Um in die Ausgangsstellung zurückzukehren, wird zunächst der Fahrzeugsitz
201 wieder nach hinten verfahren, beispielsweise durch Zug an der Lehne2 . Wenn die Memory-Position erreicht ist, verriegelt der Längseinsteller281 und zieht dabei am zweiten Seilzug285 . Der am Auslösefinger287 angreifende zweite Seilzug285 dreht nun den Schaltring265 entgegen dessen Vorspannung in die Vorwärtsschwenkrichtung der Lehne202 . Die Klinke220 , genauer gesagt ihr Schaltfinger220e , gelangt auf die radial anwachsende Flanke des (sich bewegenden) Schaltnockens267 des Schaltrings265 . Dadurch wird – mit der fortschreitenden Schwenkbewegung des Schaltrings265 – die Klinke220 in radialer Richtung nach außen ausgehoben, also das Zusammenwirken von Klinke220 und Sicherungsring245 aufgehoben, und die Lehne202 kann ungehindert zurückgeschwenkt werden. Die Klinke220 gelangt dann über den Sicherungsnocken247 und den zweiten Rastanschlag225 und fällt bei Erreichen der Ausgangsstellung mit ihrem Verriegelungsbereich220a wieder hinter dem zweiten Rastanschlag225 (radial nach innen) ein, so dass der Beschlag205 wieder verriegelt ist. Der vom zweiten Seilzug285 nicht weiter beaufschlagte Schaltring265 wird von der zugeordneten Zugfeder wieder in seine Ausgangsposition zurückgezogen. - In einer Ausführung ohne Schaltring
265 , bei welcher die Klinke220 in der freigeschwenkten Stellung der Lehne202 durch das Spannstück231 und das Fangstück229 gesichert ist, erfolgt eine Freigabe der hinter dem Sicherungsnocken247 eingefallenen Klinke220 durch ein Betätigen des Handhebels208 . Dies ist auch möglich, wenn die Memory-Position nicht erreicht wird, beispielsweise aufgrund von Gegenständen im Fußraum, d.h. es ist dann auch eine Reset-Funktion verwirklicht. -
- 201
- Fahrzeugsitz
- 202
- Lehne
- 203
- Sitzteil
- 205
- Beschlag
- 207
- Handrad
- 208
- Handhebel
- 209
- erstes Beschlagteil
- 211
- zweites Beschlagteil
- 213
- Adapter
- 214
- drittes Beschlagteil
- 215
- Rastelement
- 217
- Befestigungsscheibe
- 219
- erster Rastanschlag
- 220
- Klinke
- 220a
- Verriegelungsbereich
- 220b
- Anlagefläche
- 220c
- Entriegelungsfinger
- 220d
- Sicherungskontur
- 220e
- Schaltfinger
- 224
- Lagerbolzen
- 225
- zweiter Rastanschlag
- 226
- Lagerbuchse
- 227
- Entriegelungswelle
- 229
- Fangstück
- 231
- Spannstück
- 232
- Schlitz-Zapfen-Führung
- 236
- Spannfeder
- 237
- Spiralfeder
- 238
- Deckel
- 242
- erster Seilzug
- 245
- Sicherungsring
- 247
- Sicherungsnocken
- 249
- Anschlagsnocken
- 253
- Sperranschlag
- 265
- Schaltring
- 267
- Schaltnocken
- 269
- Sperrfinger
- 281
- Längseinsteller
- 283
- Griff
- 285
- zweiter Seilzug
- 287
- Auslösefinger
- A
- Achse
Claims (32)
- Beschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit einem sitzteilfesten ersten Beschlagteil (
209 ), einem relativ zum ersten Beschlagteil (209 ) verdrehbaren zweiten Beschlagteil (211 ) für die Neigungseinstellung der Lehne (202 ) des Fahrzeugsitzes (201 ) zwischen mehreren Gebrauchsstellungen, einem lehnenfesten, mit dem zweiten Beschlagteil (211 ) verriegelbaren und für ein zentrisches Freischwenken der Lehne (202 ) relativ zum zweiten Beschlagteil (211 ) um eine Achse (A) schwenkbaren dritten Beschlagteil (214 ), welches in der freigeschwenkten Stellung der Lehne (202 ) sicherbar ist, und wenigstens einer Klinke (220 ) zum Verriegeln und/oder Sichern, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entriegelungswelle (227 ) vorgesehen ist, deren Drehung um ihre eigene Achse die Klinke (220 ) entriegelt. - Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verriegeln des dritten Beschlagteils (
214 ) in den Gebrauchsstellungen der Lehne (202 ) ein federbelastetes Spannstück (231 ) die Klinke (220 ) beim normalen Sitzgebrauch in ihrer Position hält, insbesondere durch Beaufschlagung einer Anlagefläche (220b ) der Klinke (220 ). - Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannstück (
231 ) drehfest auf der Entriegelungswelle (227 ) sitzt und/oder mit dieser auf Mitnahme gekoppelt ist. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verriegeln des dritten Beschlagteils (
214 ) in den Gebrauchsstellungen der Lehne (202 ) ein – insbesondere federbelastetes – Fangstück (229 ) im Crashfall die Klinke (220 ) abstützt. - Beschlag nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannstück (
231 ) und das Fangstück (229 ) um eine gemeinsame Achse schwenkbar sind. - Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fangstück (
229 ) schwenkbar auf der Entriegelungswelle (227 ) sitzt und/oder mit dieser auf Mitnahme gekoppelt ist. - Beschlag nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannstück (
231 ) und das Fangstück (229 ) mittels einer Schlitz-Zapfen-Führung (232 ) mit einem Leerweg auf Mitnahme gekoppelt sind. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entriegelungswelle (
227 ) drehbar im dritten Beschlagteil (214 ) gelagert ist. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gleiche Klinke (
220 ) das dritte Beschlagteil (214 ) sowohl in den Gebrauchsstellungen der Lehne (202 ) verriegelt als auch in der freigeschwenkten Stellung der Lehne (202 ) sichert. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem dritten Beschlagteil (
214 ) zugeordnete Klinke (220 ) das dritte Beschlagteil (214 ) in den Gebrauchsstellungen der Lehne (202 ) mit dem zweiten Beschlagteil (211 ) verriegelt, insbesondere mittels eines Verriegelungsbereichs (220a ). - Beschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (
220 ) das dritte Beschlagteil (214 ) in den Gebrauchsstellungen der Lehne (202 ) – insbesondere spielfrei – mit einem Rastelement (215 ) verriegelt, welches fest mit dem zweiten Beschlagteil (211 ) verbunden ist. - Beschlag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (
220 ) zum Verriegeln mit Vorspannung an einem Rastanschlag (225 ) des Rastelements (215 ) anliegt. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (
220 ) mittels eines als Exzenterbolzen ausgebildeten Lagerbolzens (224 ) schwenkbar am dritten Beschlagteil (214 ) gelagert ist. - Beschlag nach Anspruch 11 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbolzen (
224 ) so einstellbar und vorzugsweise auch fixierbar ist, dass die Klinke (220 ) spielfrei mit dem Rastelement (215 ) verriegelt. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem dritten Beschlagteil (
214 ) zugeordnete Klinke (220 ) das dritte Beschlagteil (214 ) in der freigeschwenkten Stellung der Lehne (202 ) durch Zusammenwirken mit einem Sicherungsring (245 ) sichert, welcher am zweiten Beschlagteil (211 ) gelagert ist. - Beschlag nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (
220 ) beim Zusammenwirken mit dem Sicherungsring (245 ) einen Sicherungsnocken (247 ) des Sicherungsrings (245 ) hintergreift. - Beschlag nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (
220 ) eine Sicherungskontur (220d ) aufweist, mit welcher sie den Sicherungsnocken (247 ) hintergreift. - Beschlag nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (
220 ) zum Zusammenwirken mit dem Sicherungsring (245 ) hinter dem Sicherungsnocken (247 ) radial nach innen einfällt und bei einem Aufheben des Zusammenwirkens radial nach außen ausgehoben wird. - Beschlag nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsring (
245 ) am ersten Beschlagteil (209 ) oder an einem mit dem ersten Beschlagteil (209 ) fest verbundenen Adapter (213 ) festgehalten wird. - Beschlag nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsring (
245 ) relativ zum ersten Beschlagteil (209 ) mit Spiel mittels eines relativ zum ersten Beschlagteil (209 ) axial abstehenden Sperranschlags (253 ) festgehalten wird. - Beschlag nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass zwei vom festgehaltenen Sicherungsring (
245 ) radial abstehende Sperrfinger (269 ) den Sperranschlag (253 ) zwischen sich aufnehmen. - Beschlag nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein relativ zum Sicherungsring (
245 ) drehbarer Schaltring (265 ) vorgesehen ist, welcher bei einer Relativdrehung von Sicherungsring (245 ) und Schaltring (265 ) das Zusammenwirken der Klinke (220 ) und des Sicherungsrings (245 ) aufhebt. - Beschlag nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltring (
265 ) einen Schaltnocken (267 ) mit einer in Rückwärtsschwenkrichtung der Lehne (202 ) bezüglich der Achse (A) radial anwachsende Flanke aufweist. - Beschlag nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufheben des Zusammenwirkens von Klinke (
220 ) und Sicherungsring (245 ) der Schaltring (265 ) sich in die Vorwärtsschwenkrichtung der Lehne (202 ) dreht, insbesondere entgegen einer Vorspannung. - Beschlag nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass durch den sich drehenden Schaltring (
265 ) die Klinke (220 ) auf die radial anwachsende Flanke des Schaltnockens (267 ) des Schaltrings (265 ) und – mit der fortschreitender Schwenkbewegung des Schaltrings (265 ) – ausgehoben wird. - Beschlag nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (
220 ) zum Zusammenwirken mit dem Schaltring (265 ) einen Schaltfinger (220e ) aufweist. - Beschlag nach einem der Ansprüche 22 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltring (
265 ) in eine Richtung gegen den Sperranschlag (253 ) vorgespannt ist. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Beschlagteil (
209 ) und das zweite Beschlagteil (211 ) in baulicher Hinsicht zusammen eine scheibenförmige Einheit bilden. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Beschlagteil (
209 ) und das zweite Beschlagteil (211 ) mittels eines – insbesondere selbsthemmenden – Exzenterumlaufgetriebes miteinander in Getriebeverbindung stehen. - Beschlag nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass das Exzenterumlaufgetriebe eine Relativdrehung des ersten Beschlagteils (
209 ) und des zweiten Beschlagteils (211 ) mit überlagerter Taumelbewegung erzwingt. - Fahrzeugsitz (
201 ) mit einer neigungseinstellbaren und freischwenkbaren Lehne (202 ) und einem Längseinsteller (281 ), mittels dessen der Fahrzeugsitz (201 ) beim Freischwenken der Lehne (202 ) nach vorne verfahrbar ist, gekennzeichnet durch wenigstens einen Beschlag (205 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Neigungseinstellung und zum Freischwenken der Lehne (202 ). - Fahrzeugsitz nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass der Längseinsteller (
281 ) eine Memoryvorrichtung aufweist, welche die vor dem Freischwenken eingestellte Sitzlängsposition auffindet und dann den Schaltring (265 ) oder dessen beaufschlagenden Mittel (285 ) ansteuert.
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