-
Die
Erfindung betrifft ein Implantat zur Verankerung von Zahnersatz
im Kiefer eines Patienten mit einem Grundkörper und einem daran anschließenden Pfosten,
wobei der Pfosten form- und kraftschlüssig in eine Aufnahme des Grundkörpers eingreift
und über
ein Festlegungsmittel mit diesem verbindbar ist, und wobei der Pfosten
ein Formelement aufweist, dass mit einem komplementär gestalteten stirnseitigen
Abschnitt an der die Aufnahme des Grundkörpers umgebenden Wandung dichtend
zusammenwirkt.
-
Bei
Verlust eines oder mehrerer natürlicher Zähne werden
heute Zahnimplantate eingesetzt, die eine Verankerungsmöglichkeit
für Zahnersatz,
wie Kronen, Brücken
oder Prothesen darstellen.
-
Zahnimplantate
sind in diesem Sinne im Kieferknochen verankerte Stützpfeiler,
die die Funktion einer künstlichen
Zahnwurzel haben. Es handelt sich um festsitzende Pfosten, die in
den entsprechenden Kieferknochen eingesetzt (implantiert) werden.
Sie ermöglichen
sowohl das Einsetzen einzelner Zähne als
auch von Brücken,
ohne dabei gesunde Nachbarzähne
bearbeiten zu müssen.
-
Bei
der Implantation werden Zahnimplantate fest in einer aufgearbeiteten
Zahnwurzelkavität
im Kieferknochen durch Einpressen oder Einschrauben verankert. Dabei
besteht das Implantat in der Regel aus mehreren Teilen, nämlich einem
Grundkörper, der
die eigentliche Verankerung darstellt, einem Pfosten, der in den
Grundkörper
eingepasst wird und die Krone bzw. Brücke oder Prothese aufnimmt,
und einem Befestigungsmittel, mit dem der Pfosten am Grundkörper verankert
wird, sofern die Konstruktion eines solchen Hilfsmittels bedarf.
-
Bei
einer häufig
verwandten Form von Implantaten wird der Pfosten über Formelemente
in eine Aufnahme des Grundkörpers
formschlüssig
eingepasst und mittels einer Fixierschraube, die durch den hohlen
Pfosten hindurch ragt, in der Aufnahme des Grundkörpers fixiert.
Hierzu weist der Pfosten beispielsweise in seinem kieferseitigen
Teil einen sechseckigen Abschnitt auf, der sich passgenau in eine sechseckige
Kontur der Aufnahme einpasst. Zusätzlich weist der Pfosten im
Bereich seiner äußeren Kontaktfläche mit
dem Grundkörper
eine Schulter auf, die mit einem entsprechenden stirnseitigen Abschluss
des Grundkörpers
zusammenwirkt. Dabei kommt es darauf an, dass eine möglichst
spaltfreie Verbindung entsteht, um das Eindringen von Bakterien
zu verhindern.
-
Ein
solches „gap-free-Interface" wird allgemein als
notwendig erachtet, um eine der unerwünschten Folgen von solchen
Behandlungen, die Perioimplantitis, zu verhindern. Eine Perioimplantitis kann
dazu führen,
dass das Implantat seinen Halt im Kieferknochen verliert.
-
Entsprechend
ist es ein Ziel der Erfindung, die Verbindung zwischen Pfosten und
Grundkörper eines
Implantats dahingehend zu optimieren, dass sie weitestgehend bakteriendicht
ist und das Eindringen von Bakterien in den Implantatinnenraum auch über lange
Zeit zuverlässig
verhindern kann.
-
Diese
Aufgabe wird mit einem Implantat der eingangs genannten Art gelöst, bei
dem zwischen dem Formelement des Pfostens und dem stirnseitigen
Abschnitt des Grundkörpers
eine Goldschicht angeordnet ist.
-
Zur
Klarstellung sei angemerkt, dass der hier verwandte Begriff „kieferseitig" das dem Kieferknochen
zugewandte Teil des Implantats oder jeweiligen Implantatteils bezeichnet,
der Begriff „mundseitig" den Teil, der der
Mundhöhle
zugewandt ist, und der Begriff „stirnseitig" das mundhöhlenseitige
Ende des jeweiligen Implantatteils, vorstehend des Grundkörpers.
-
Mit
der Goldschicht wird erreicht, dass die Auflagefläche des
Pfostens auf der Wandung der Aufnahme des Grundkörpers und insbesondere die Dichtigkeit
optimiert wird. Gold ist ein sehr duktiles Material, das sich unter
dem Anpressdruck, der einerseits von der Fixierschraube bei der
Fixierung des Pfostens auf den Grundkörper ausgeübt wird und andererseits bei
der Belastung des Zahns im Kauprozess, „fließt" und sich wie eine plastische Dichtung verhält. Materialunebenheiten
und kleine Unregelmäßigkeiten
in der Oberflächen
werden ausgeglichen, eine optimale Versiegelung des Spalts zwischen Grundkörper und
Pfosten wird erreicht.
-
Die
Goldschicht hat insbesondere einen Goldgehalt von 24 Karat. Alternativ
kann das Gold mit einer geringen Menge Silber legiert sein, beispielsweise
mit bis zu 5 Gew.%, um die Dichtung bakterizid einzustellen. Gold
und insbesondere auch Silber sind für ihre biozide Wirkung bekannt,
was die Ansiedlung einer Bakterienflora im Bereich der Verbindung
von Pfosten und Grundkörper,
aber auch im Inneren des Implantats, wirksam und über lange
Zeit verhindern kann.
-
Die
Schichtdicke einer solchen Goldschicht beträgt insbesondere 2 bis 10 mm.
Dabei kann das Gold sowohl auf die Stirnseite des Grundkörpers wie auch
auf das Formelement des Pfostens aufgebracht sein.
-
Die
Aufbringung erfolgt auf herkömmliche
Art und Weise. Bevorzugt ist eine Aufbringung durch Kathodenzerstäubung (Sputtern),
einem Verfahren, mit dem sehr gleichmäßige Schichten erzeugt werden können.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
weist das am Pfosten vorgesehene Formelement eine Schulter und/oder
einen Konus auf, die mit dem stirnseitigen Abschnitt der die Aufnahme
des Grundkörpers
umgebenden Wandung passgenau und dichtend zusammenwirken. Solche
Formelemente sind an und für
sich bekannt, beispielsweise aus der
EP 1 679 049 A1 . Beispielsweise ist der stirnseitige
Abschluss des Grundkörpers
bzw. der die Aufnahme umgebenden Wandung plan ausgebildet und weist
eine zur Aufnahme hinweisende Fase auf, in die der am Pfosten vorgesehene
Konus passgenau eingreift, während
die Schulter auf dem planen Abschluss der Wandung aufliegt. In diesem
Fall werden Schulter/Konus und/oder der stirnseitige plane Abschluss der
Wandung und die Fase mit Gold beschichtet.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Verbindung von Pfosten und Grundkörper sieht vor, dass die die
Aufnahme umgebende Wandung des Grundkörpers stirnseitig einen gerundeten
Abschnitt aufweist und der Pfosten eine Schulter mit einer komplementären Rundung,
wobei der gerundete Abschnitt und die Rundung eine weitgehend spaltfreie
Verbindung von Grundkörper
und Pfosten ermöglichen.
Mit diesen Maßnahmen
wird erreicht, dass die Auflagefläche des Pfostens auf der Wandung
der Aufnahme des Grundkörpers
gegenüber
einer planen Ausbildung deutlich vergrößert ist. Gleichzeitig wird
eine seitliche Abstützung
sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite der Wandung erzielt,
die eine weitere Stabilisierung herbeiführt. Schließlich können mit dieser Geometrie die
auf das Implantat einwirkenden Kräfte beim Kauen gleichmäßiger verteilt
und besser in den Kieferknochen abgeleitet werden. In Verbindung
mit der erfindungsgemäß vorgesehenen
Goldauflage auf den Rundungen wird der Kontakt zwischen den Implantatteilen
und die Dichtigkeit gegen eindringende Bakterien weiter verbessert.
-
Die
gerundete Ausbildung der Verbindung zwischen Grundkörper und
Pfosten hat ferner eine Verlängerung
des Wegs von der Implantataußenseite
in die Aufnahme zur Folge, was das Eindringen von Mikroorganismen
und die Ausbildung von Bakterienherden in den Hohlräumen des
Implantats zusätzlich
verhindert. Auf diese Weise wird die Gefahr einer Perioimplantitis
weiter vermindert.
-
Dabei
ist der gerundete Abschnitt des Grundkörpers am stirnseitigen Ende
der Wandung der Aufnahme vorzugsweise konvex, d. h. nach oben gewölbt. Entsprechend
ist die gerundete Schulter des Pfostens, die mit diesem gerundeten
Abschnitt zusammenwirkt, konkav, wobei die Rundungen zueinander
komplementär
ausgebildet sind. Komplementär
bedeutet, dass die beiden zusammenwirkenden Teile formschlüssig ineinander
passen.
-
Insbesondere
sind die Rundungen des Abschnitts des Grundkörpers und der Schulter des Pfostens
im Querschnitt kreisabschnittförmig.
Es versteht sich aber, dass auch andere Rundungsformen in Frage
kommen, wobei wichtige Kriterien die gute Abstützung des Pfostens auf der
Wandung des Grundkörpers
und die bakteriendichte Versiegelung des Implantatinneren sind.
-
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform weist
die die Aufnahme umgebende Wandung des Grundkörpers außenseitig eine an den gerundeten Abschnitt
anschließende
Auflage auf, die mit einer komplementären Stirnfläche des Pfostens zusammenwirkt.
Auflage und Stirnfläche
haben dabei eine laterale (seitliche) Erstreckung von 0,02 bis 0,2
mm, insbesondere 0,04 bis 0,1 mm. Dabei können sich der axiale (vertikale)
Abstand zwischen der Stirnfläche
des Pfostens und dem Tiefpunkt bzw. dem Scheitelpunkt der gerundeten
Schulter des Pfostens einerseits und der axiale Abstand zwischen
der Auflage des Grundkörpers
und dem Scheitelpunkt bzw. Tiefpunkt des Grundkörpers vollständig entsprechen. Bevorzugt
ist allerdings eine Ausführungsform
mit konkaver gerundeter Schulter des Pfostens und konvexem gerundeten
Abschnitt des Grundkörpers,
bei der die Stirnfläche
des Pfosten axial um etwa 0,01 bis 0,04 mm weiter hervorsteht, als
für die
genaue Passung mit der Auflage des Grundkörpers erforderlich. Dies bedeutet,
dass der Abstand zwischen der Stirnfläche und dem Tiefpunkt der gerundeten
Schulter um 0,01 bis 0,04 mm größer ist
als der entsprechende Abstand zwischen dem Scheitelpunkt der konvexen
Rundung des Grundkörpers
und der Auflage.
-
Mit
dieser Maßnahme
wird erreicht, dass bei der Verbindung von Pfosten und Grundkörper mit dem
Festlegungsmittel sich die hervorstehende Stirnfläche unter
dem ausgeübten
Druck um ein geringes plastisch nach Art einer Presspassung verformt,
was die Dichtigkeit der Verbindung von Grundkörper und Pfosten erhöht.
-
Die
erfindungsgemäßen Implantate
bestehen in der Regel aus Titan, beispielsweise Reintitan, oder
einer Titanlegierung. Titan hat sich als für die Osseointegration gut
geeignetes Material erwiesen: Titan und Knochengewebe sind miteinander
verträglich,
so dass die Osseointegration in der Regel rasch und problemlos voranschreitet.
-
Andererseits
sind die Verträglichkeit
von Titanmetall mit Epithelgewebe und gingivalem Bindegewebe weniger
gut ausgeprägt.
Hier kann es zu Verzögerungen
des Ein- und Anheilungsprozesses kommen sowie zu Komplikationen
wie Perioimplantitis und Plaqueakkumulation. Tatsächlich sollte
aber die Einheilung des gingivalen Teils des Implantats in die Gingiva
nicht länger
in Anspruch nehmen als die Osseointegration.
-
Epithel-
und Bindegewebe verträgt
sich aber sehr gut mit keramischen Materialien, insbesondere mit
Zirkonoxid. Es wurde bereits vorgeschlagen, den gingivalen Teil
von Zahnimplantaten mit einer Zirkonoxidmanschette zu versehen,
die auf die Titanoberfläche
aufgeklebt wird. Gemäß
WO 2003/013385 A soll
damit erreicht werden, dass das gingivale Gewebe nicht mehr mit
dem Titanmetall des eigentlichen Implantats in Berührung kommt.
Andererseits haben sich derartige Manschetten aber nicht als sehr
haltbar erwiesen, d. h. die Manschette neigt bereits zu einem frühen Zeitpunkt
dazu, sich vom Titankern zu trennen.
-
Aus
diesem Grunde kann es sinnvoll sein, das erfindungsgemäße Implantat
mit einer Schicht aus stabilisierten Zirkonoxid zu versehen. Dies
gilt insbesondere für
den Pfosten, kann aber auch bei dem Grundkörper vorgenommen werden, zweckmäßigerweise
bei beiden Teilen des Implantats.
-
Stabilisiertes
Zirkonoxid (ZrO2) enthält bis zu 10 Gew.% Yttriumoxid
(Y2O3), um einer
Zersetzung durch Feuchtigkeit entgegenzuwirken. Gegebenenfalls kann
auch Aluminiumoxid (Al2O3)
vorhanden sein.
-
Solche
Keramikschichten können
auf Metall mit guter Haftung innerhalb der Schicht und von der Schicht
zum Metall angebracht werden, insbesondere durch Kathodenzerstäubung. Bei
der Kathodenzerstäubung
wird Material von einer Kathode (Target) abgetragen und auf ein
Substrat niedergeschlagen. Die Beschichtung erfolgt in einer Vakuumkammer
in Gegenwart eines Inertgases wie Aragon. Beim reaktiven Sputtern
kann ein weiteres Gas eingespeist werden, dass mit dem aus dem Target
herausgelösten
Ionen reagiert.
-
Entsprechend
gilt bei der Beschichtung der erfindungsgemäßen Implantate mit Zirkonoxid
von solchem reaktiven Gasflusssputtern in einer Vakuumkammer in
Gegenwart von Sauerstoff Gebrauch gemacht. Diesbezüglich wird
auf die
DE 199 58
643 C1 und die darin beschriebenen Techniken zur Beschichtung
von Turbinenschaufeln mit Zirkonoxid hingewiesen. Andere Sputter-
und Beschichtungstechniken können
ebenfalls eingesetzt werden.
-
Um
zu verhindern, dass sich das Beschichtungsmaterial auf nicht zur
Beschichtung vorgesehenen Teilen des Implantats niederschlägt, können diese
Teile auf an und für
sich bekannte Art und Weise abgeschirmt werden.
-
Die
Schicht aus stabilisiertem Zirkonoxid kann beispielsweise durch
gleichzeitige Kathodenzerstäubung
von Zirkon und Yttrium in Gegenwart von Sauerstoff herbeigeführt werden.
Zur Erzeugung einer Grundierung kann zuvor die Metalloberfläche mit
Sauerstoff zu Titandioxid oxidiert werden. Die Aufbringung von Zwischenschichten
aus beispielsweise Aluminiumoxid ist ebenfalls möglich.
-
Im
allgemeinen hat die Zirkonoxidschicht eine Schichtdicke von 2 bis
50 mm, insbesondere 5 bis 15 mm. Bei der Grundierung reicht – falls
erforderlich – im
allgemeinen eine Schichtdicke von etwa 1 mm aus. Titanmetall bildet
an seiner Oberfläche
in Gegenwart von Sauerstoff ohnehin eine Oxidschicht aus.
-
In
der Regel ist bei Implantaten, die den hier beschriebenen konstruktiven
Aufbau haben, der Pfosten zur formschlüssigen Verbindung mit dem Grundkörper mit
einem Passteil ausgestattet, dass in eine entsprechende Passform
in der Aufnahme des Grundkörpers
eingreift. Dies kann ein Mehrkant sein, beispielsweise ein sechskantförmiger Abschnitt,
der in ein entsprechendes sechseckiges Profil in der Wandung der
Aufnahme des Grundkörpers
eingreift. Jede andere Passform, die eine form- und kraftschlüssige Verbindung
von Pfosten und Grundkörper erlaubt,
kann hier eingesetzt werden.
-
Pfosten
und Grundkörper
werden dabei mit einem Halteelement verbunden, beispielsweise einer Fixierschraube,
die durch einen Kanal des Pfostens in die Aufnahme des Grundkörpers reicht
und an einem dort vorhandenen Innengewinde festgelegt wird. Fixierschraube
und Pfosten sind mit ihren Passteilen komplementär zueinander ausgelegt, um
eine optimale Sicherung des Pfostens am Grundkörper zu gewährleisten.
-
Um
die Verbindung zwischen Pfosten und Grundkörper über die Fixierschraube zu erleichtern, kann
die Fixierschraube, zumindest im Bereich ihres Gewindes, und/oder
die Aufnahme, ebenfalls zumindest im Bereich ihres Gewindes, mit
einer Goldschicht versehen werden. Abgesehen davon, dass die Goldauflage
bakterizid wirkt, wirkt Gold hier aufgrund seiner Duktilität als Schmiermittel,
die das Einschrauben der Fixierschraube in das Innengewinde der
Aufnahme erleichtert und damit zur passgenauen und spaltfreien Verbindung
von Pfosten und Grundkörper
beiträgt.
-
Es
ist insbesondere auch darauf hinzuweisen, dass die erfindungsgemäße Verwendung
von Gold als Dichtmittel bei der Verwendung von Pfosten und Grundkörper die
Qualität
und Festigkeit der Verbindung verbessern kann. Ein Nachteil der
herkömmlichen
Art und Weise, ein Pfosten mit dem Grundkörper zu verbinden, ist die
auftretende Kerbwirkung, die insbesondere bei rechtwinkligen Übergängen und planen
Verbindungen auftritt. Da Zähne
wie Zahnersatz erheblichen Druckbelastungen ausgesetzt sind, die
nicht immer gleichförmig
in den Kieferknochen abgeleitet werden können, kann es bei ungleichmäßiger Belastung
und nicht einwandfreier Verbindung zwischen Pfosten und Grundkörper zu
Schäden
am Implantat kommen, die zu einer Lockerung des Pfostens bzw. einer
Beschädigung
des Grundkörpers
im mundseitigen Bereich führen.
Eine solche Kerbwirkung kann mittelfristig zur Funktionsunfähigkeit
des Implantats führen.
Grund hierfür
sind häufig
zu kleine Kontaktflächen
zwischen Pfosten und Implantat, den beispielsweise durch eine gerundete
Ausführungsform
der Verbindungsflächen
begegnet werden kann, wie vorstehend beschrieben und auch kleine
Unregelmäßigkeiten
und Passungenauigkeiten denen erfindungsgemäß durch die Einbringung einer
Goldschicht in die Kontaktfläche
zwischen Pfosten und Grundkörper
im Bereihc der Außenwandung
begegnet wird.
-
Die
Erfindung wird durch die beiliegenden Abbildungen näher erläutert. Es
zeigen:
-
1:
Eine Ausführungsform
eines Grundkörpers
eines erfindungsgemäßen Implantats;
-
2:
einen Pfosten eines erfindungsgemäßen Implantats;
-
3:
eine Fixierschraube zur Verbindung der in 1 und 2 gezeigten
Bauteile und
-
4:
eine Form der Passverbindung zwischen Grundkörper und Pfosten.
-
Der
Grundkörper 2 eines
erfindungsgemäßen Implantats
besteht aus dem eigentlichen Implantatkörper 2, der an seinem
mundseitigen Ende 2a eine Aufnahme 21 aufweist.
Die Aufnahme 21 ist zur Seite hin durch eine Wandung 22 begrenzt,
die stirnseitig einen gerundeten Abschnitt 23 aufweist.
Der gerundete Abschnitt 23 weist erfindungsgemäß eine Goldauflage 29 auf,
in der Abbildung geschwärzt
dargestellt.
-
Der
obere Abschnitt 26 der Aufnahme 21 ist als Vieleck
ausgebildet, im vorliegenden Falle als Sechseck. Er dient der Aufnahme
eines gleichartig geformten Mehrkants im kieferseitigen Abschnitt
des Pfostens (s. 2). Im unteren Abschnitt der
Aufnahme 21 befindet sich ein Innengewinde 25 zur
Verankerung der Fixierschraube (3). Die
Aufnahme 21 geht zum kieferseitigen Ende hin in eine Zylinderform über und
läuft zu
einer Kegelform aus.
-
Der
Grundkörper 2 weist
in seinem oberen Bereich 2a, der auch den wesentlichen
Teil der Aufnahme 21 enthält, gegenüber einem mittleren Bereich 2b ein
geringfügig
erweiterten Außendurchmesser
auf. Diese Erweiterung entspricht der Außenweite eines stumpfen Gewindes 27 in
diesem mittleren Abschnitt 2b. Im kieferseitigen Teil des
Grundkörpers
befindet sich dann der Abschnitt 2c mit einem Schneidgewinde 28.
-
2 zeigt
einen Pfosten 3, wie er erfindungsgemäß zum Einsatz kommen kann.
Der Pfosten 3 weist an seinem kieferseitigen Ende einen sechskantförmigen Abschnitt 33 auf,
wobei der Sechskant nur in der Außenkontur ausgebildet ist;
die Innenkontur ist rund. Der obere Abschnitt 34 hat eine gleichförmige Wandung
und ist im Querschnitt rund; im Übergang
zu dem Abschnitt 33 befindet sich eine konische Verjüngung 35,
die gleichzeitig als Auflage für
eine Fixierschraube dient, siehe 3.
-
Im Übergang
des mundseitigen Abschnitts 34 zum kieferseitigen Abschnitt 33 befindet
sich eine Schulter 31 mit einer konkaven Rundung 32.
Die Schulter 31 läuft
kreisförmig
um den Pfosten 3 herum; entsprechend ist die konkave Rundung
bzw. Einwölbung
ebenfalls ein umlaufendes Element. Die Rundung ist exakt auf die
Rundung des konvex gerundeten Abschnitts 23 des Grundkörpers von 1 abgestimmt.
Die konkave Rundung 32 weist erfindungsgemäß eine Goldauflage 36 auf,
die als bakterizide Dichtung dient.
-
3 zeigt
ein Beispiel für
eine Fixierschraube 4, wie sie erfindungsgemäß zum Einsatz
kommen kann. Die Fixierschraube 4 weist an ihrem kieferseitigen
Ende ein Gewinde 41 auf, sowie am mundseitigen Ende einen
Schraubenkopf 42 mit einer Aufnahme 43, die eine
sechseckig ausgebildete Außenkontur
zur Aufnahme eines Sechskantschlüssels
aufweist. Die Schraube wird nach Einsatz des Pfostens 3 in
die Aufnahme 21 des Grundkörpers 2 in den Innenraum
des Pfostens 3 eingeführt.
Zur Fixierung des Pfostens am Grundkörper wird das Gewinde 41 in
das Gewinde 25 in der Aufnahme 21 des Grundkörpers 2 eingeschraubt.
Die konische Verjüngung 35 im
Schacht des Pfostens 3 dient dabei dem Schraubenkopf 42 als
Anschlag.
-
4 zeigt
den Kontaktbereich zwischen Grundkörper und Pfosten im Bereich
der stirnseitigen Rundung 23 des Grundkörpers 2 und der konkaven Rundung 32 des
Pfostens 3. Der Rundkörper 2 hat eine
umlaufende Auflage 24, die sich außenseitig an den gerundeten
Abschnitt 23 anschließt.
Diese Auflage hat eine laterale Abmessung I, die sich vorzugsweise
in dem Bereich von 0,02 bis 0,2 mm bewegt, insbesondere im Bereich
von 0,04 bis 0,1 mm.
-
Der
komplementär
gestaltete Bereich des Pfostens 3 hat eine Stirnfläche 37,
die die konkave Rundung 33 abschließt und eine laterale Erstreckung I
aufweist, die der der Auflage 24 entspricht. Die Rundung 23 mit
der Auflage 24 und die Stirnfläche 37 mit der Rundung 32 bilden
die Passform für
die spaltfreie Verbindung von Grundkörper 2 und Pfosten 3.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
ist der axiale Abstand a zwischen dem Scheitelpunkt S des gerundeten
Abschnitts 23 und der Auflage 24 gleich dem axialen
Abstand a' zwischen
der Stirnfläche 37 und dem
Tiefpunkt T der konkaven Rundung 32.
-
Gemäß einer
weiteren Variante ist der Abstand a' um geringfügiges größer als der Abstand a, beispielsweise
um 0,01 bis 0,04 mm. Insbesondere etwa 0,02 bis 0,03 mm. Insbesondere
Reintitan hat eine hinreichende Duktilität, dass durch die geringfügige Überlänge der
Stirnfläche 36 eine
Presspassung bewirkt wird, wenn Grundkörper 2 und Pfosten 3 mit
Hilfe einer Schraube fest miteinander verspannt werden. Eine solche
Presspassung ist für
den hier angesprochenen Zweck hinreichend bakteriendicht.
-
Es
versteht sich, dass auch die derart gestaltete Passform insbesondere
im Bereich der komplementären
Rundungen eine Goldauflage aufweisen kann.