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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verriegelung
und Entriegelung von Beschlagteilen eines Fahrzeugsitzes. Die Vorrichtung
weist dabei ein erstes Beschlagteil und ein zweites Beschlagteil
auf, wobei das erste Beschlagteil und das zweite Beschlagteil relativ
zueinander verriegelbar und entriegelbar sind und das erste Beschlagteil
eine Schwenkachse aufweist. Das erste Beschlagteil ist dabei, entriegelt
von dem zweiten Beschlagteil, um die Schwenkachse schwenkbar. Das zweite
Beschlagteil umfasst eine Rastklinke und einen Sperrnocken zur Verriegelung
des ersten Beschlagteils, wobei der Sperrnocken die Rastklinke sperrt.
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Die
gattungsgemäße Vorrichtung
und das entsprechende Verfahren zur Ver- und Entriegelung von zwei
Beschlagteilen eines Fahrzeugsitzes, sind allgemein bekannt und
werden beispielsweise in den Druckschriften
DE 10 2004 018 003 A1 ,
US 5 722 730 ,
EP 1 574 388 A1 ,
DE 195 22 854 A1 oder
DE 10 2006 038 765
A1 beschrieben. Nachteilig bei diesen Verfahren ist jedoch,
dass die Sicherungsmittel, welche die Vorrichtung vor einer ungewollten
Entriegeln schützen
sollen, sehr kompliziert aufgebaut sind. Zudem lassen die beschriebenen
Sicherungsmittel für ein
bestimmungsgemäßen Gebrauch
nur wenig Toleranzen bei der Fertigung der Bauteile und der anschließenden Montage
zu.
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Es
war die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Ver- und Entriegelung von zwei Beschlagteilen eines Fahrzeugsitzes
anzugeben, welche die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren und Vorrichtungen nicht aufweisen und dennoch einfach
herzustellen und zu betreiben sind.
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Gelöst wird
die Aufgabe mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1. Durch das Sperrmittel
entsteht eine zusätzliche
Sicherung der Vorrichtung gegen ungewolltes Entriegeln, wobei hierzu
das Sperrmittel den Sperrnocken in einer Verriegelungsposition fixiert.
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Erfindungsgemäß ist dabei
das erste Beschlagteil mit der Rückenlehnen
eines Fahrzeugsitzes und das zweite Beschlagteil mit einem Sitzteil
eines Fahrzeugsitzes fest verbunden vorgesehen. Durch Schwenken
des ersten Beschlagteils um die Schwenkachse ist es dabei möglich, die
Rückenlehne
gegenüber
dem Sitzteil zu verschwenken. Somit kann die Rückenlehne beispielsweise in
eine Tischposition oder in eine Schlafposition verschwenkt werden
oder eine Komfortposition für
den Fahrzeuginsassen eingestellt werden. Durch die Vorrichtung wird
die gewollte Verschwenkung des ersten Beschlagteils ermöglicht und
gleichzeitig eine Sicherung gegen ungewolltes verschwenken des Beschlagteils
(Rückenlehne
schwenkt in Richtung Armaturenbrett oder Rücksitzbank) in einer Crash-Situation
verwirklicht.
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Unter
einer Tischposition soll verstanden werden, wenn sich die Rückenlehne
im Wesentlichen waagerecht über
dem Sitzteil befindet, wobei eine Verschwenkung der Rückenlehne
in Richtung des Sitzteils erfolgt ist. Unter einer Schlafposition
der Rückenlehne
hingegen soll verstanden werden, wenn die Rückenlehne und das Sitzteil
im Wesentlichen eine waagerechte Ebene bilden, wobei die Rückenlehne
hierzu von dem Sitzteils weg (in Richtung Heckscheibe) verschwenkt
wird.
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Erfindungsgemäß weist
das erste Beschlagteil eine Verzahnung auf, in welche die Rastklinke des
zweiten Beschlagteils eingreifen kann. Befindet sich die Rastklinke
in der Verzahnung des ersten Beschlagteils, wird das erste Beschlagteil
an einer Schwenkbewegung (oder auch Drehbewegung) um die Schwenkachse
gehindert. Das erste Beschlagteil ist in diesem Fall gegenüber dem
zweiten Beschlagteil verriegelt. Löst sich die Rastklinke von
der Verzahnung des ersten Beschlagteils, so ist die Vorrichtung
entriegelt und eine Schwenkbewegung möglich.
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Zum
Schutz vor einer ungewollten Entriegelung, also einem ungewollten
Lösen der
Rastklinke von der Verzahnung, wird die Rastklinke durch einen Sperrnocken
in der Verzahnung des ersten Beschlagteils gehalten. Der Sperrnocken
ist um eine erste Drehachse drehbar. Bevorzugt ist nach dem Drehen
des Sperrnockens um die erste Drehachse, vorzugsweise gegen den
Uhrzeigersinn, die Rastklinke schwenkbar bzw. lösbar von der Verzahnung des ersten
Beschlagteils. Bevorzugt stößt der Sperrnocken
beim oder nach dem Drehen (vorzugsweise gegen den Uhrzeigersinn)
um die erste Drehachse gegen einen Arm der Rastklinke, so dass durch
einen Hebeleffekt die Rastklinke von der Verzahnung des ersten Beschlagteils
gelöst
wird. Die Rastklinke kann in einer anderen Ausführung jedoch auch so ausgeführt sein, dass
die Rastklinke nicht in der Verzahnung des ersten Beschlagteils
halten würde,
wenn nicht der Sperrnocken an die Rastklinke stößt.
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Erfindungsgemäß ist an
dem Sperrnocken ein Steuernocken und ein Sperrmittel angeordnet, wobei
der Steuernocken mit dem Sperrmittel in Kontakt steht. Der Steuernocken
kann zusammen mit dem Sperrnocken gegen den Uhrzeigersinn um die erste
Drehachse drehen oder auch ohne den Sperrnocken gegen den Uhrzeigersinn
um die erste Drehachse drehen. Das Sperrmittel ist ebenfalls um die
erste Drehachse drehbar und schwenkt zusammen mit dem Sperrnocken
und dem Steuernocken zur Entriegelung vorzugsweise gegen den Uhrzeigersinn
und zur Verriegelung vorzugsweise im Uhrzeigersinn. Durch eine Drehung
um die erste Drehachse, ist es erfindungsgemäß möglich, den Steuernocken, den
Sperrnocken und das Sperrmittel von einer Entriegelungsposition
in eine Verriegelungsposition und umgekehrt zu überführen. Das Sperrmittel ist um eine
weitere zweite Drehachse drehbar.
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Vorzugsweise
hat das Sperrmittel zumindest teilweise die Kontur eines Form und/oder
Kraftschlussmittels. Weiterhin bevorzugt weist der Steuernocken
zumindest teilweise eine Negativ-Kontur des Form- und/oder Kraftschlussmittels
auf. Bevorzugt wirken dabei der Steuernocken und das Form- und/oder
Kraftschlussmittel des Sperrmittels form- und/oder kraftschlüssig zusammen.
Das Form – und/oder
Kraftschlussmittel steht dabei in der Verriegelungsposition im Wesentlichen
in Kontakt mit dem Steuernocken. Ohne äußere Krafteinwirkung (kein Crash-Situation
oder gewolltes entriegeln) wirkt das Form – und/oder Kraftschlussmittel
als Formschlussmittel. Bei einer Drehung des Steuernockens (ohne Drehung
des Sperrnockens) gegen oder im Uhrzeigersinn um die erste Drehachse,
wird das Sperrmittel durch den Steuernocken angetrieben. Das Form- und/oder Kraftschlussmittel
wirkt folglich als Kraftschlussmittel. Im Fall einer Drehung des
Steuernockens um die erste Drehachse gegen den Uhrzeigersinn, wird
das Sperrmittel um die zweite Drehachse gedreht. Die Drehbewegung
des Sperrmittels von der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition und
umgekehrt ist durch das Form – und/oder
Kraftschlussmittel steuerbar. Der Steuernocken ist nur begrenzt
gegen den Uhrzeigersinn drehbar, damit das Sperrmittel nicht beliebig
gegen den Uhrzeigersinn verdreht werden kann. Hierfür wird beispielsweise durch
die Form des Steuernockens einen Anschlag gebildet, wodurch das
Sperrmittels nicht beliebig zu dem Steuernocken gegen den Uhrzeigersinn
gedreht werden kann. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann
zusätzlich
am Sperrnocken eine Vorrichtung geschaffen werden, die eine Drehbewegung des
Steuernockens (und somit auch des Sperrmittels) begrenzt. Eine solche
Vorrichtung könnte
beispielsweise ein zusätzlicher
Bolzen sein, der sich am Sperrnocken befindet.
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Erfindungsgemäß wird das
Sperrmittel durch einen Bolzen den das erste Beschlagteil aufweist
an einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn um die erste Drehachse
gehindert, wenn das Sperrmittel zuvor nicht um die zweite Drehachse
gegen den Uhrzeigersinn gedreht wurde. Bevorzugt ist dabei das Sperrmittel
so ausgeführt,
dass es eine Aussparung aufweist, in die der Bolzen greifen kann.
Durch das Form- und/oder Kraftschlussmittel des Sperrmittels wird
auch der Steuernocken und der Sperrnocken an einer Drehung gegen
den Uhrzeigersinn um die erste Drehachse gehindert, wenn nicht zuvor
das Sperrmittel um die zweite Drehachse gedreht wurde. Die Aussparung
des Sperrmittels ist jedoch bevorzugt so geformt, dass geringe Drehbewegungen
des Sperrmittels im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn um
die erste Drehachse möglich
sind, bevor das Sperrmittel durch den Bolzen gestoppt wird. Es ist hierdurch
möglich,
dass der Sperrnocken an einer anderen Stelle mit der Rastklinke
in Kontakt tritt und trotzdem noch das Sperrmittel mit dem Steuernocken in
Kontakt steht. Es ist somit ein Toleranzausgleich möglich, wenn
sich das Sperrmittel gering im oder gegen den Uhrzeigersinn um die
erste Drehachse dreht und somit dem Steuernocken und dem Sperrnocken
bei einer leichten Drehung um die erste Drehachse (unterschiedliche
Kontaktstellen des Sperrnockens mit der Rastklinke) folgen kann.
Sowohl der Bolzen als auch das Sperrmittel müssen nur bedingt stabil gefertigt
werden, da bei einem Crash nur geringe Kräfte direkt auf den Bolzen oder
das Sperrmittel wirken. Hierdurch wird vorteilhaft das Gewicht der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
reduziert.
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Erfindungsgemäß denkbar
ist auch, dass der Bolzen, oder ein anderes Anschlagteil mit der
Funktion des Bolzens, direkt einstückig mit dem zweiten Beschlagteil
vorgesehen ist (zum Beispiel als Blech mit Durchstellung oder Prägung).
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Weiterhin
bevorzugt wird das Sperrmittel durch ein Federmittel an den Steuernocken
gedrückt oder
gezogen. Das Federmittel drückt
aber nicht nur das Sperrmittel an den Steuernocken sondern auch den
Sperrnocken gegen die Rastklinke. Der Federdruck des Federmittels
muss dabei so ausgelegt sein, dass sich zwar das Sperrmittel zur
Entriegelung drehen lässt,
sich aber nicht sofort der Sperrnocken von der Rastklinke löst. Des
weiteren muss in einer Crash-Situation das Federmittel den Trägheitsmoment
des Sperrnockens ausgleichen können.
Zudem muss (nach einer normalen Entriegelung) durch den Federdruck
auch der Sperrnocken und das Sperrmittel wider zurück in eine
Verrastposition überführt werden
können.
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Andererseits
darf der Federdruck des Federmittels jedoch auch nicht so hoch sein,
dass der Entriegelungsmoment für
den Benutzer zu groß wird.
Die Vorrichtung hat durch den Aufbau mit dem Federmittel den großen Vorteil,
dass der Sperrnocken an unterschiedlichen Stellen mit der Rastklinke
in Kontakt treten kann, wobei das Sperrmittel durch das Federmittel
immer noch formschlüssig
an den Steuernocken gedrückt
wird. Hierzu weist die Rastklinke eine im Wesentlichen gerade aber
leicht geneigte Fläche auf,
an welche der Sperrnocken mit der Rastklinke in Kontakt tritt. Durch
das Federmittel ist es dabei unerheblich, ob der Sperrnocken weiter
rechts oder links mit der Rastklinke in Kontakt tritt, da das Sperrmittel auch
bei geringen Abweichungen weiterhin formschlüssig in Kontakt zu dem Steuernocken
gehalten wird. Der zusätzliche
Schutz vor ungewollter Entriegelung wird also durch eine (geringe)
Positionsänderung
des Sperrnockens gegenüber
der Rastklinke nicht behindert oder beeinträchtigt. Sowohl bei der Fertigung
der Bauteile als auch bei der Montage ist daher weniger Präzision nötig, wodurch
Herstellung und Einbau vereinfacht werden. Auch auftretende Klappergeräusche, wie
sie bei anderen Systemen auftreten können, wenn Verriegelungsmittel
nicht optimal an einander angeordnet sind, können durch diesen speziellen
Aufbau verhindert werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Verriegelung und Entriegelung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Hierbei
wird zur Entriegelung der Steuernocken unabhängig von Sperrnocken um die
erste Drehachse gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Das Form- und/oder
Kraftschlussmittel des Sperrmittels wirkt hierbei im Wesentlichen
als Kraftschlussmittel, so dass sich die Drehbewegung des Steuernockens auf
das Sperrmittel überträgt. Der
Steuernocken treibt somit das Sperrmittel an. Das Sperrmittel dreht hierdurch
um die zweite Drehachse gegen den Uhrzeigersinn und entfernt sich
von dem Bolzen. Der Sperrnocken, der Steuernocken und das Sperrmittel können jetzt
gegen den Uhrzeigersinn um die erste Drehachse gedreht werden. Zur
weiteren Entriegelung stößt der Sperrnocken
nach dem Drehen oder während
des Drehens an einen Arm der Rastlinke. Bevorzugt wird dadurch die
Rastklinke durch einen Hebeleffekt von der Verzahnung des ersten
Beschlagteils gelöst.
Die Rastklinke kann sich jedoch auch, entriegelt von dem Sperrnocken,
durch die Schwerkraft von der Verzahnung des ersten Beschlagteils
lösen bzw.
durch eine geeignete Zahnform von Rastklinke und Verzahnung (erste
Beschlagteil) selbstlösend
vorgesehen sein. Da die Rastklinke nicht mehr in Kontakt zum ersten
Beschlagteil steht und das erste Beschlagteil nicht mehr in der
Position fixiert wird, ist das erste Beschlagteil um die Schwenkachse
schwenkbar. Eine Überführung der
Rückenlehne
in eine Tischposition oder eine Schlafposition ist möglich.
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In
einer Crash-Situation, wenn beispielsweise Ladungsblöcke neben
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
einschlagen, kann der Sperrnocken durch die auf ihn wirkenden Kräfte gegen
den Uhrzeigersinn gedrückt
werden, wodurch der Sperrnocken, der Steuernocken und das Sperrmittel
gegen den Uhrzeigersinn verschwenken würden. Dabei überträgt das Form-
und/oder Kraftschlussmittel des Sperrmittels die Kräfte die
auf den Sperrnocken und den Steuernocken wirken auf das Sperrmittel.
Das Sperrmittel wird jedoch an einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn
um die erste Drehachse von dem Bolzen gehindert, sofern das Sperrmittel
nicht zuvor um die zweite Drehachse verdreht wurde. Vorzugsweise ist
der Drehwinkel den das Sperrmittel hierbei um die erste Drehachse
gegen den Uhrzeigersinn verdrehen kann, bevor das Sperrmittel an
den Bolzen stößt, so klein,
dass sich auch der Sperrnocken und der Steuernocken dabei kaum um
die erste Drehachse drehen können,
da sie durch das Form- und/oder Kraftschlussmittel des Sperrmittels
an einer Drehung gehindert werden. Das Sperrmittel fixiert den Steuernocken
und den Sperrnocken somit in ihrer Position. Hierdurch verbleibt
der Sperrnocken im Wesentlichen in Kontakt zu der Rastklinke, wodurch
die Rastkinge weiterhin in der Verzahnung des ersten Beschlagteils
eingreift. Ein Verschwenken des ersten Beschlagteils (ungewollt)
ist dabei nicht möglich.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
ist es vorteilhaft möglich
eine zusätzliche
Sicherung der Vorrichtung gegen ungewolltes Entriegeln zu ermöglichen.
Insbesondere bei einer Crash-Situationen bei der große Kräfte auf
den Fahrzeugsitz wirken, stellt ein solches zusätzliches Sperrmittel eine Erhöhung der
Sicherheit dar. Vorteilhafterweise besitzt dabei die erfindungsgemäße Vorrichtung
trotz zusätzlichen Sperrmittels
einen einfachen, robusten Aufbau. Da das Sperrmittel in gewissen
Grenzen drehbar vorgesehen ist und durch das Federmittel an den
Steuernocken gedrückt
wird, ist die Position des Sperrnockens in Bezug zur Rastklinke
für die
Funktionsfähigkeit
der Verriegelung durch das Sperrmittel nicht von Bedeutung. Es ist
demnach besonders Vorteilhaft, dass durch die Erfindung in einfacher
Weise ein Toleranzausgleich geschaffen wurde, durch den die Bauteile
mit einer größeren Toleranz
in die Vorrichtung eingebaut werden können.
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Durch
die geringen Drehwinkel um die das Sperrmittel zur Entriegelung
gedreht werden muss (um die zweite Drehachse) und der Sperrnocken
verschwenkt (um die erste Drehachse), ist nur ein geringer zusätzlicher
Entriegelungsweg zu überwinden. Zudem
muss keine zusätzliche
Entriegelungskraft zur Entriegelung aufgebracht werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an den 1 bis 4 erläutert. Diese
Erläuterungen
sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken
nicht ein. Die Erläuterungen gelten
für die
erfindungsgemäße Vorrichtung
und das erfindungsgemäße Verfahren
gleichermaßen.
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1 zeigt
schematisch die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit den einzelnen Bauteilen und die Anordnung der Bauteile in der
Vorrichtung.
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2, 3 und 4 zeigen
schematisch Detailzeichnungen eines Sperrnockens, eines Steuernockens
und eines Sperrmittels beim Übergang von
einer Verriegelungsposition in eine Entriegelungsposition.
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Die 1 zeigt
schematisch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in
einer Verriegelungsposition. Dargestellt ist hierbei ein erstes
Beschlagteil 10, das um eine Schwenkachse 11 schwenkbar
gegenüber einem
zweiten Beschlagteil 12 angeordnet ist. Das erste Beschlagteil 10 weist
eine Verzahnung 15 auf, in die eine Rastklinke 2 einrastet.
Ist die Rastklinke 2 in Kontakt zur Verzahnung 15 wird
das erste Beschlagteil 10 im Wesentlichen an einer Drehung
um die Schwenkachse 11 gehindert. Löst sich die Rastklinke 2 von
der Verzahnung 15 des ersten Beschlagteils 10,
ist das erste Beschlagteil 10 schwenkbar. Da die Rastklinke 2 mit
dem zweiten Beschlagteil 12 verbunden ist, sind das erste
Beschlagteil 10 und das zweite Beschlagteil 12 relativ
zueinander entriegelbar und verriegelbar. Die Rastklinke 2 ist
ebenfalls schwenkbar bzw. drehbar vorgesehen. Des weiteren weist
das zweite Beschlagteil 13 ein Sperrnocken 3 auf,
an dem ein Steuernocken 8 und ein Sperrmittel 4 angeordnet
sind. Der Sperrnocken 3 drückt in der Darstellung gemäß 1 die
Rastklinke 2 in die Verzahnung 15 des ersten Beschlagteils 10 bzw.
hält die Rastklinke 2 in
der Verzahnung 15 und sperrt somit die Rastklinge 2 vor
einer Drehbewegung. Der Sperrnocken 3 und der Steuernocken 8 sind
um eine erste Drehachse 7 drehbar, das Sperrmittel 4 ist
um die erste Drehachse 7 drehbar, wenn das Sperrmittel 4 zuvor
um eine zweite Drehachse 17 gedreht wurde. Durch Drehen
des Sperrnockens 3 gegen den Uhrzeigersinn um die erste
Drehachse drückt
der Sperrnocken 3 gegen einen Arm 16 der Rastklinke 2, wodurch
die Rastklinke 2 von der Verzahnung 15 des ersten
Beschlagteils 10 entfernt wird (Entriegelung). Es ist jedoch
auch möglich,
dass sich durch das Drehen des Sperrnockens 3 der Sperrnocken 3 zwar
von der Rastklinke 2 entfernt, sich die Rastklinke 2 jedoch durch
die Schwerkraft von der Verzahnung 15 des ersten Beschlagteils 10 löst bzw.
die Rastklinke 2 und die Verzahnung 15 selbstlösend zueinander
sind (bestimmte Form der Verzahnung). Nach dem Drehen des Sperrnockens 3 gegen
den Uhrzeigersinn schlägt
der Sperrnocken 3 in einer Endposition an die Rastklinke 2 (im
Ausführungsbeispiel
ist die Endposition durch den Arm 16 der Rastklinke gegeben).
Der Steuernocken 8 steht im Ausführungsbeispiel formschlüssig in
Kontakt mit dem Sperrmittel 4, wobei der Kontakt im Wesentlichen
durch ein Form- und/oder Kraftschlussmittel 14 des Sperrmittels 4 erfolgt.
Das Form- und/oder Kraftschlussmittel 14 bildet dabei teilweise
die Kontur 13 des Sperrmittels 4. Bevorzugt besitzt
der Steuernocken 8 eine Kontur, die der Negativkontur des
Formund/oder Kraftschlussmittels 14 im Wesentlichen entspricht,
wobei für
den erfindungsgemäßen Gebrauch
nur zwei Kontaktpunkte bzw. Kontaktbereiche 18; 19 (nicht
dargestellt) zwischen dem Steuernocken 8 und dem Sperrmittel 4 ausreichen.
In der Verriegelungsposition, wie sie die 1 darstellt,
ohne das äußere Kräfte auf
die Bauteile der Vorrichtung 1 wirken, ist dabei das Form- und/oder
Kraftschlussmittel 14 im Wesentlichen ein Formschlussmittel.
Das Sperrmittel 4 wird durch ein Federmittel 6 an
den Steuernocken gedrückt
und ist drehbar um eine zweite Drehachse 17 vorgesehen. Durch
das Federmittel 6 ist das Sperrmittel 4 auch dann
noch mit dem Steuernocken 8 in Kontakt, wenn der Sperrnocken 3,
an dem der Steuernocken 8 angeordnet ist, an einer anderen
Stelle wie dargestellt mit der Rastklinke 2 in Kontakt
steht. Die Vorrichtung 1 besitzt hierdurch vorteilhaft
ein Toleranzausgleich in Bezug auf die Positionierung des Sperrnockens 3 zur
Rastklinge 2. Im Ausführungsbeispiel
weist das Sperrmittel 4 eine Aussparung 9 auf,
in die ein Bolzen 5 in der Verriegelungsposition eingreift.
Der Bolzen 5 ist dabei fest mit dem zweite Beschlagteil 12 verbunden
bzw. ein Bestandteil des zweiten Beschlagteils 12. Durch
die auftretenden Kräfte
in einer Crash-Situation werden der Sperrnocken 3 und der
Steuernocken 8 gegen den Uhrzeigersinn gedrückt, ohne
das vorher das Sperrmittel 4 um die zweite Drehachse 17 von
dem Bolzen 5 weg verschwenkt wurde. Der Steuernocken 8 gibt
dabei die auf ihn wirkende Kraft über das Form – und/oder
Kraftschlussmittel 14 an das Sperrmittel 4 weiter.
Das Sperrmittel 4 wird jedoch durch den Bolzen 5 an
einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn um die erste Drehachse 7 gehindert,
wenn nicht zuvor der Steuernocken 8 ohne den Sperrnocken 3 um
die erste Drehachse gegen den Uhrzeigersinn gedreht hat (gewollte
Entriegelung) und dabei das Sperrmittel 4 durch Drehung
um die zweite Drehachse 17 gegen den Uhrzeigersinn von
den Bolzen 5 entfernt hat. Da das Sperrmittel 4 über das
Form- und/oder Kraftschlussmittel 14 mit dem Steuernocken 8 in
Kontakt steht, kann auch der Steuernocken 8 und der Sperrnocken 3 nicht
verdreht werden (gegen den Uhrzeigersinn). Ein im Wesentlichen gleichzeitiges
Verschwenken des Sperrnockens 3, des Steuernockens 8 und
des Sperrmittels 4 gegen den Uhrzeigersinn um die erste
Drehachse 7 bei einer Crash – Situation ist demnach nicht
möglich.
Ohne eine Drehung des Sperrnockens 3 gegen den Uhrzeigersinn
in einer Crash – Situation
bleibt auch die Rastklinke 2 weiterhin in der Verzahnung 15 des
ersten Beschlagteils 10. Ein Schwenken des ersten Beschlagteils 10 ist
somit nicht möglich.
Erfindungsgemäß ist das
erste Beschlagteil 10 mit einer Rückenlehnen eines Fahrzeugsitzes
verbunden.
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Das
zweite Beschlagteil 12 ist bevorzugt an ein Sitzteil eines
Fahrzeugsitzes befestigt.
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In
der 2 ist schematisch eine Detailzeichnung der Vorrichtung 1 in
Verriegelungsposition dargestellt. Der Steuernocken 8 der
an dem Sperrnocken 3 angeordnet ist, steht formschlüssig im
Kontakt mit dem Sperrmittel 4. Hierbei erfolgt der Kontakt
im Wesentlichen durch das Form- und/oder Kraftschlussmittel 14 des
Sperrmittels 4. Das Sperrmittel 4 wird dabei durch
ein Federmittel 6 – im
wesentlich formschlüssig – an den
Steuernocken 8 gedrückt.
Ein Bolzen 5 der fest mit dem zweiten Beschlagteil 12 (nicht
dargestellt) verbunden ist, befindet sich in der Aussparung 9 des
Sperrmittels 4 und verhindert eine Drehung des Sperrmittels 4 um
die erste Drehachse 7 solange das Sperrmittel 4 nicht
zunächst
um die zweite Drehachse 17 gedreht wurde. Da sich das Sperrmittel 4 über das
Form- und oder Kraftschlussmittel 14 und den Steuernocken 8 in
Kontakt mit dem Sperrnocken 3 befindet, kann auch der Sperrnocken 3 nicht
um die erste Drehachse 7 gedreht werden, solang das Sperrmittel 4 nicht
um die zweite Drehachse 17 gedreht worden ist.
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Die 3 zeigt
schematisch eine Detailzeichnung der Vorrichtung 1, wobei
die Vorrichtung 1 von einer Verriegelungsposition in eine
Entriegelungsposition überführt wird.
Bei einer gewollten Entriegelung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 wird der
Steuernocken 8 von dem Sperrnocken 3 gelöst und der
Steuernocken 8 kann relativ zum Sperrnocken 3 in
Richtung B (gegen den Uhrzeigersinn) um die erste Drehachse 7 drehen.
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Die
Drehbewegung des Steuernockens 8 wird dabei durch das Form-
und/oder Kraftschlussmittel 14 des Sperrmittels 4,
das in diesem Fall als Kraftschlussmittel wirkt, auf das Sperrmittel 4 übertragen.
Der Steuernocken 8 und das Sperrmittel 4 wirken
dabei kraftschlüssig
zusammen. Das Sperrmittel 4 wird so um die zweite Drehachse 17 gedreht, dass
sich das Sperrmittel 4 von dem Bolzen 5 entfernt.
Während
das Sperrmittel 4 von dem Steuernocken 8 gedreht
wird, dreht sich der Sperrnocken 3 nicht mit und bleibt
im Wesentlichen in seiner Position unverändert. Der Steuernocken 8 ist
im Ausführungsbeispiel
so ausgeführt,
das im Wesentlichen zwei Kontaktpunkte bzw. Kontaktbereiche 18; 19 ausreichen
würden,
die mit dem Sperrmittel 4 in Kontakt treten. Durch den
ersten Kontaktbereich bzw. Kontaktpunkt 18 bildet der Steuernocken 8 einen
Anschlag, so dass das Sperrmittel 4 nicht beliebig gegen
den Uhrzeigersinn um die zweite Drehachse 17 verdrehbar
ist. Der zweite Kontaktbereich bzw. Kontaktpunkt 19 überträgt die Drehbewegung
des Steuernockens 8 um die erste Drehachse 7 auf
das Sperrmittel 4, hier entsteht ein Kraftschluss zwischen
dem Steuernocken 8 und dem Sperrmittel 4.
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In
der 4 ist schematisch die Vorrichtung 1 in
einer Entriegelungsposition dargestellt. Dabei ist das Sperrmittel 4 (vollständig) von
dem Bolzen 5 verschwenkt. Der Sperrnocken 3, der
Steuernocken 8 und das Sperrmittel 4 können hierdurch
in Richtung A (gegen den Uhrzeigersinn) um die erste Drehachse 7 verschwenken
ohne dass die Drehbewegung durch den Bolzen 5 gestoppt
wird. Der Sperrnocken 3 löst durch sein Verschwenken
in Richtung A die Rastklinke 2 (nicht dargestellt), wodurch
das erste Beschlagteil 10 (nicht dargestellt) gegenüber dem
zweiten Beschlagteil 12 (nicht dargestellt) verschwenkt
werden kann.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Rastklinke
- 3
- Sperrnocken
- 4
- Sperrmittel
- 5
- Bolzen
- 6
- Federmittel
- 7
- erste
Drehachse
- 8
- Steuernocken
- 9
- Aussparung
- 10
- erstes
Beschlagteil
- 11
- Schwenkachse
- 12
- zweites
Beschlagteil
- 13
- Kontur
Sperrmittel
- 14
- Form-
und/oder Kraftschlussmittel
- 15
- Verzahnung
- 16
- Arm
- 17
- zweite
Drehachse
- 18
- erster
Kontaktpunkt/Kontaktbereich
- 19
- zweiter
Kontaktpunkt/Kontaktbereich
- A
- Richtung
- B
- Richtung