DE102016213572A1 - Schwenkvorrichtung für einen fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Schwenkvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem Basisteil, einem relativ zu dem Basisteil um eine Achse schwenkbaren Schwenkteil, einer Klinke, die zum Verriegeln des Schwenkteils mit dem Basisteil in eine geschlossene Stellung schwenkbar ist, und einer Sperrvorrichtung mit einem um eine Nockenachse schwenkbaren Sperrnocken zum Sperren der geschlossenen Stellung der Klinke.
- Stand der Technik
- Aus der
EP 1 046 537 A2 ist ein Beschlag für einen Fahrzeugsitz bekannt, bei dem die Rückenlehne des Fahrzeugsitzes in einer Sitzstellung durch Schwenken um eine erste Drehachse in ihrer Neigung einstellbar ist, wobei eine zweite Drehachse vorgesehen ist, um welche die Rückenlehne in eine Tischstellung schwenkbar ist. - Die
WO 01/34425 A2 - Aus der
WO 01/83258 A1 - Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Schwenkvorrichtung der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere ein ungewolltes Entriegeln während eines Unfalls, zu vermeiden.
- Lösung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Schwenkvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem Basisteil, einem relativ zu dem Basisteil um eine Achse schwenkbaren Schwenkteil, einer Klinke, die zum Verriegeln des Schwenkteils mit dem Basisteil in eine geschlossene Stellung schwenkbar ist, und einer Sperrvorrichtung mit einem um eine Nockenachse schwenkbaren Sperrnocken zum Sperren der geschlossenen Stellung der Klinke, wobei eine Fangplatte exzentrisch zur Nockenachse und relativ schwenkbar zu dem Sperrnocken gelagert ist.
- Dadurch, dass eine Fangplatte exzentrisch zur Nockenachse und relativ schwenkbar zu dem Sperrnocken gelagert ist, kann die Fangplatte eine ungewollte Schwenkbewegung des Sperrnockens verhindern.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Vorzugsweise ist die Fangplatte an dem Sperrnocken gelagert. Die Fangplatte kann mittels eines Lagerpins an dem Sperrnocken gelagert sein. Alternativ kann die Fangplatte auch exzentrisch zur Nockenachse an dem Schwenkteil gelagert sein.
- Die Fangplatte ist vorzugsweise begrenzt schwenkbar zu dem Sperrnocken gelagert. Besonders bevorzugt ist die Fangplatte in beide Schwenkrichtungen begrenzt schwenkbar zu dem Sperrnocken gelagert.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform greift ein Stift des Sperrnockens in eine Kulisse der Fangplatte ein. Nach einem Durchlaufen eines Leerwegs in wenigstens eine Schwenkrichtung koppelt der Stift eine Schwenkbewegung des Sperrnockens an eine Schwenkbewegung der Fangplatte. In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform greift ein Stift der Fangplatte in eine Kulisse des Sperrnockens. In beiden Fällen bilden Stift und Kulisse eine sogenannte Schlitz-Zapfen-Führung. Die Kulisse kann eine Öffnung oder eine Vertiefung sein.
- Vorteilhafterweise spannt eine Feder die Fangplatte derart vor, dass die Fangplatte und der Sperrnocken bei geschlossenen Stellung der Klinke eine Strecklage zueinander einnehmen. In der Strecklage befinden sich die Fangplatte und der Sperrnocken in einer von zwei möglichen Winkelendlagen zueinander.
- Alternativ spannt die Feder in entsprechender Weise den Sperrnocken vor.
- Die Fangplatte läuft vorzugsweise gegen einen Anschlag an, wenn die Fangplatte und der Sperrnocken in der Strecklage zueinander angeordnet gemeinsam entgegen der Kraft der Feder schwenken. Dadurch wird der Sperrnocken in einer die Klinke verriegelnden Winkellage gehalten. Die Fangplatte und der Sperrnocken schwenken beispielsweise unter Beibehaltung der Strecklage zueinander, wenn unfallbedingte Kräfte, insbesondere Trägheitskräfte, auf den Sperrnocken wirken. Die Fangplatte weist in bevorzugter Ausführung eine Nase auf, die in der Strecklage gegen den Anschlag anlaufen kann.
- Der Anschlag ist vorzugsweise an dem Schwenkteil befestigt. Der Anschlag kann einteilig aus dem Schwenkteil ausgestellt, insbesondere durchgestellt, sein. Der Anschlag kann aber auch ein separates Bauteil sein, beispielsweise ein Bolzen, der mit dem Schwenkteil vernietet oder verschweißt ist.
- Die Fangplatte kann relativ zu dem Sperrnocken in eine Mitnahmelage schwenken, in der die Fangplatte, insbesondere eine Nase der Fangplatte, an dem Anschlag vorbeischwenken kann. Der Sperrnocken wird dadurch in eine Winkellage geschwenkt, in der die Klinke nicht durch den Sperrnocken abgestützt ist und/oder der Sperrnocken die Klinke öffnet.
- Die Klinke weist vorzugsweise eine Spannfläche auf, die in der geschlossenen Stellung der Klinke von dem Sperrnocken abstützbar ist. Die Spannfläche kann derart ausgelegt sein, dass die Spannfläche und der Sperrnocken in einem Keilwinkel gegeneinander anlaufen, so dass ein eventuell vorhandenes Spiel, insbesondere zwischen der Klinke und dem Gegenelement eliminiert werden kann.
- Zusammenfassend ausgedrückt wird erfindungsgemäß eine Schwenkvorrichtung bereitgestellt, bei der ein zusätzliches Bauteil (Fangplatte) drehbar zu einem Sperrnocken ist. Der Drehpunkt der Fangplatte ist so gewählt, dass bei einem gewollten Entriegeln der Schwenkvorrichtung zunächst die Fangplatte und danach der Sperrnocken bewegt werden können. Ist ein Öffnen der Schwenkvorrichtung nicht gewollt, insbesondere während eines Unfalls, können bewegen sich die Fangplatte und der Sperrnocken gemeinsam. Dabei kann eine Außenkante der Fangplatte nach einer geringfügigen Schwenkbewegung gegen einen Anschlag anlaufen, wodurch die Schwenkbewegung gestoppt wird und die Schwenkvorrichtung verriegelt bleibt.
- Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
-
1 : eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugsitzes in einer zum Personentransport geeigneten Gebrauchsstellung, -
2 : den Fahrzeugsitz aus1 in einer Tischklappstellung, -
3 : eine Explosionsdarstellung einer Schwenkvorrichtung des Fahrzeugsitzes aus1 , -
4 : ausschnittsweise eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes aus1 auf einen eine erfindungsgemäße Schwenkvorrichtung aufweisenden Bereich, wobei der Fahrzeugsitz in der Gebrauchsstellung verriegelt ist, -
5 : eine4 entsprechende Seitenansicht, wobei unfallbedingte Kräfte auf eine Sperrvorrichtung der Schwenkvorrichtung wirken, -
6 : eine4 entsprechende Seitenansicht, die eine Zwischenstellung während eines beabsichtigten Entriegelns der Sperrvorrichtung zeigt, -
7 : eine6 entsprechende Seitenansicht, wobei die Sperrvorrichtung vollständig entriegelt ist. - Die
1 und2 zeigen die tragende Struktur eines Fahrzeugsitzes1 für ein Kraftfahrzeug. Der Fahrzeugsitz1 weist ein Sitzteil10 und eine relativ zum Sitzteil10 neigungseinstellbare Rückenlehne20 auf. Die Rückenlehne20 umfasst eine tragende Lehnenstruktur22 und ein die Lehnenstruktur22 abdeckendes Polster, das in den1 und2 nicht dargestellt ist. Das Sitzteil10 umfasst eine tragende Sitzteilstruktur12 und ein die Sitzteilstruktur12 abdeckendes Polster, das in den1 und2 ebenfalls nicht dargestellt ist. - Der in
1 schematisch dargestellte Fahrzeugsitz1 wird nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeugs entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse. - Die verwendeten Positions- und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Fahrzeugsitz
1 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz1 im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsstellung mit aufrecht stehender Rückenlehne20 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden. -
1 zeigt die tragende Struktur des Fahrzeugsitzes1 in der zum Personentransport geeigneten Gebrauchsstellung mit weitgehend aufrecht stehender Rückenlehne20 . In Querrichtung y betrachtet weist der Fahrzeugsitz1 beidseitig jeweils einen Beschlag30 zur Neigungseinstellung der Rückenlehne20 auf. Jeder der beiden Beschläge30 ist vorliegend als ein sogenannter Getriebebeschlag ausgebildet, wie beispielsweise aus derWO 2011/057720 A1 30 weist ein erstes Beschlagteil und ein zweites Beschlagteil32 auf, welche relativ zueinander verdrehbar sind und welche miteinander in Getriebeverbindung stehen. Dazu weist das erste Beschlagteil einen Zahnkranz und das zweite Beschlagteil32 ein mit dem Zahnkranz kämmendes Zahnrad auf. Ein umlaufender Exzenter dient zum Antrieb einer relativen Abwälzbewegung von Zahnrad und Zahnkranz, und somit einer Relativdrehung zwischen den beiden Beschlagteilen. Dieser Relativdrehung ist eine taumelnde Bewegung überlagert. Das erste Beschlagteil ist mit einem Adapter verbunden, vorzugsweise verschweißt. Der Adapter ist mit der Lehnenstruktur22 verbunden, vorzugsweise verschweißt. Das zweite Beschlagteil32 ist in nachfolgend noch näher beschriebener Weise mit einer Schwenkvorrichtung100 verbunden. In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels können die Beschläge als sogenannte Rastbeschläge ausgebildet sein, bei welchem ein erstes Beschlagteil und ein zweites Beschlagteil miteinander verriegelbar und nach einem Entriegeln relativ zueinander um eine Schwenkachse schwenkbar sind, wie beispielsweise in derWO 2012/072216 A1 - Die beiden Beschläge
30 sind mittels einer Übertragungsstange34 miteinander gekoppelt. Die Übertragungsstange lässt sich mittels eines in den Figuren nicht dargestellten Handrades oder eines Elektromotors antreiben. Dadurch lässt sich die Neigung der Rückenlehne20 relativ zu dem Sitzteil10 innerhalb eines definierten Einstellbereichs um eine parallel zur Querrichtung y verlaufende Schwenkachse S variieren. Dadurch kann die Neigung der Rückenlehne20 zur Erhöhung des Sitzkomforts eingestellt werden. - Die Rückenlehne
20 kann zum Einnehmen einer in2 dargestellten weitgehend horizontalen Lage, einer sogenannten Tischklappstellung, um eine parallel zur Schwenkachse S versetzt angeordnete Achse A geschwenkt werden. Dazu weist der Fahrzeugsitz1 auf beiden Sitzseiten eine verriegelbare Schwenkvorrichtung100 auf. Die beiden Schwenkvorrichtungen100 sind weitgehend spiegelsymmetrisch zueinander aufgebaut. Nachfolgend wird daher nur eine dieser beiden Schwenkvorrichtungen100 beschrieben. - Die Schwenkvorrichtung
100 weist ein Basisteil110 und ein relativ zu dem Basisteil110 um die Achse A schwenkbares Schwenkteil120 auf. Das Basisteil110 umfasst ein Flanschteil112 und ein Verstärkungsblech114 . In der Gebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes1 ist das Schwenkteil120 in Querrichtung y betrachtet abschnittsweise zwischen dem Basisteil110 und dem Flanschteil112 angeordnet. Ein Lagerbolzen115 verbindet das Basisteil110 und das Schwenkteil120 schwenkbar miteinander. Das Schwenkteil120 ist mit dem zweiten Beschlagteil32 verbunden. Der Beschlag30 verbindet somit das Schwenkteil120 mit der Lehnenstruktur22 . Das Schwenkteil120 ist, wie auch die Rückenlehne20 , zwischen der Gebrauchsstellung und der Tischklappstellung um die Achse A schwenkbar. - Das Flanschteil
112 ist ein überwiegend flaches, senkrecht zur Querrichtung y ausgerichtetes Blechbauteil, das mit der Sitzteilstruktur12 verschraubt ist. Das Verstärkungsblech114 ist ebenfalls ein überwiegend flaches Blechbauteil. Das Verstärkungsblech114 ist derart mit dem Flanschteil112 verbunden, vorzugsweise verschweißt, dass zwischen dem Flanschteil112 und dem Verstärkungsblech114 ein Zwischenraum gebildet ist, in den das Schwenkteil120 und an dem Schwenkteil120 gelagerte oder befestigte Bauteile teilweise einschwenken können. Das Basisteil110 weist ein Gegenelement116 auf. Das Gegenelement116 ist vorliegend ein Bolzen, der parallel zur Querrichtung y verläuft und einerseits mit dem Flanschteil112 und andererseits mit dem Verstärkungsblech114 verbunden ist. Das Gegenelement116 dient einem Zusammenwirken mit einer an dem Schwenkteil120 gelagerten Klinke130 . - Die Klinke
130 ist um einen Klinkenbolzen132 schwenkbar gelagert und kann zwischen einer geöffneten Stellung und einer geschlossenen Stellung geschwenkt werden. Der Klinkenbolzen132 ist an dem Schwenkteil120 befestigt und bildet eine Klinkenachse K. Die Klinke132 weist ein Klinkenmaul134 zur Aufnahme des Gegenelements116 auf. Die Anordnung der Achse A, des Gegenelements116 und des Klinkenbolzens132 relativ zueinander ist derart, dass in der geschlossenen Stellung der Klinke130 das Gegenelement116 nicht aus dem Klinkenmaul134 austreten kann. In der geöffneten Stellung der Klinke130 kann das Gegenelement116 durch Schwenken des Schwenkteils120 um die Achse A in Richtung der Tischklappstellung aus dem Klinkenmaul134 austreten und beim Zurückschwenken des Schwenkteils120 von der Tischklappstellung in die Gebrauchsstellung wieder in das Klinkenmaul134 eintreten. - Das Gegenelement
116 liegt im verriegelten Zustand der Schwenkvorrichtung100 an einem mit dem Schwenkteil120 fest verbundenen Kontaktteil122 an. Das Kontaktteil122 wird während der Montage der Schwenkvorrichtung100 zunächst derart positioniert, vorzugsweise geschwenkt, dass ein freies Spiel in der Schwenkvorrichtung100 minimiert ist. Anschließend wird das Kontaktteil122 mit dem Schwenkteil120 verbunden, vorzugsweise verschweißt. - Die Klinke
130 weist zudem eine U-förmige Einbuchtung136 auf, die dem Klinkenmaul134 – bezogen auf den Klinkenbolzen132 – annähernd diametral gegenüber liegt. Ein Schenkel der Einbuchtung136 weist eine Spannfläche137 auf. Der gegenüberliegende Schenkel ist als Schwenkhebel138 zum Einleiten einer Schwenkbewegung der Klinke130 ausgebildet. - Zum Verriegeln des Schwenkteils
120 mit dem Basisteil110 ist die geschlossene Stellung der Klinke130 mittels einer Sperrvorrichtung150 verriegelbar. Die Sperrvorrichtung150 umfasst einen Sperrnocken160 und eine Fangplatte180 . Der Sperrnocken160 ist mittels eines Sperrnockenbolzens170 schwenkbar um eine Nockenachse N an dem Schwenkteil120 gelagert. Die Fangplatte180 ist mittels eines Lagerpins188 exzentrisch zur Nockenachse N schwenkbar an dem Sperrnocken160 gelagert. Der Sperrnockenbolzen170 durchläuft ein Langloch182 in der Fangplatte180 und eine Lageröffnung164 in dem Sperrnocken160 . Das Langloch182 ermöglicht eine relative Schwenkbewegung zwischen dem Sperrnocken160 und der Fangplatte180 . Der Sperrnocken160 weist einen Stift162 auf, der in eine Kulisse184 der Fangplatte180 eingreift. Die Kulisse184 lässt eine begrenzte Bewegung des Stifts162 und somit der Fangplatte180 relativ zum Sperrnocken160 zu. Durch die Anordnung von Stift162 und Kulisse184 ist die Fangplatte180 nach Durchlaufen eines Leerwegs an den Sperrnocken160 gekoppelt und umgekehrt. - Wie in
4 dargestellt, dient ein Bowdenzug190 mit einer Hülle192 und einem Seilzug194 einer Betätigung der Fangplatte180 . Ein Ende der Hülle192 stützt sich an einem Gegenlager126 des Schwenkteils120 ab. Ein Ende des Seilzugs194 ist mittels eines Clip196 an die Fangplatte180 gekoppelt. Das andere Ende des Seilzugs194 ist mit einem in den Figuren nicht dargestellt Betätigungselement, vorzugsweise Bedienhebel, derart verbunden, dass eine Betätigung des Betätigungselements ein Drehmoment auf die Fangplatte180 ausübt. In den5 bis7 ist der Bowdenzug190 der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt. - Eine Feder
172 , vorliegend eine Spiralfeder, spannt die Fangplatte180 um den Lagerpin188 entgegen des mittels des Bowdenzugs190 einleitbaren Drehmoments vor. Dazu ist ein Ende der Feder172 in einem Schlitz des Sperrnockenbolzens170 eingehängt. Das andere Ende der Feder172 stützt sich an einem Abstützbolzen189 der Fangplatte180 ab. Die Feder172 ist vorgespannt und beaufschlagt die Fangplatte180 mit einem Moment, so dass sich der Stift162 des Sperrnockens160 in Anschlag mit einem ersten Ende der Kulisse184 der Fangplatte180 befindet. Eine entsprechende Relativlage der Fangplatte180 zu dem Sperrnocken160 wird nachfolgend als Strecklage bezeichnet. - Mittels einer Betätigung des Bowdenzugs
190 wird die Fangplatte180 aus der Strecklage hinaus in Richtung einer Mitnahmelage geschwenkt. Dabei bewegt sich der Stift162 zunächst innerhalb der Kulisse184 in Richtung des zweiten Endes der Kulisse184 , bis der Stift162 an dem zweiten Ende der Kulisse184 anliegt, wodurch die Mitnahmelage erreicht ist. Im weiteren Verlauf der Schwenkbewegung der Fangplatte180 erfährt der Sperrnocken160 ein Drehmoment und daraus resultierend eine Schwenkbewegung. - Das Schwenkteil
120 weist einen Anschlag124 zum Zusammenwirken mit einer Nase186 der Fangplatte180 auf. In der Strecklage zwischen der Fangplatte180 und dem Sperrnocken160 kann die Nase186 nicht an dem Anschlag124 vorbeischwenken. Wird die Strecklage zwischen der Fangplatte180 und dem Sperrnocken160 durch Betätigung des Bowdenzugs190 in Richtung der Mitnahmelage verlassen, indem die Fangplatte180 relativ zum Sperrnocken160 geschwenkt wird, schwenkt die Nase186 an dem Anschlag124 vorbei. Dies ist möglich, weil die Fangplatte180 exzentrisch zur Nockenachse N an dem Sperrnocken160 gelagert ist. - In den
4 bis7 ist die Funktionsweise der Sperrvorrichtung150 im Detail ersichtlich.4 zeigt den Fahrzeugsitz1 in der Gebrauchsstellung verriegelt. Die Klinke130 befindet sich in einer geschlossenen Stellung. Das Gegenelement116 befindet sich innerhalb des Klinkenmauls134 . Die der geschlossenen Stellung entsprechende Winkellage der Klinke134 ist durch die Sperrvorrichtung150 verriegelt. Die Feder172 spannt die Fangplatte180 in die Strecklage vor. Über den Stift162 ist der Sperrnocken160 gegen die Spannfläche137 der Klinke130 gespannt, wodurch die Klinke130 verriegelt ist. -
5 zeigt die Sperrvorrichtung150 während einer ungewollt hohen Belastung auf den Sperrnocken, insbesondere während einer Kollision des Fahrzeugs. Aufgrund der Einleitung von Kräften in den Sperrnocken160 hat sich dieser gemeinsam mit der Fangplatte180 gedreht, in5 gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Die Fangplatte180 und der Sperrnocken160 befinden sich weiterhin in der Strecklage zueinander. Die Nase186 liegt an dem Anschlag124 an und verhindert ein weiteres Schwenken der Fangplatte180 . Dadurch kann die Klinke130 nicht soweit aus ihrer geschlossenen Stellung in eine Winkellage schwenken, in der das Gegenelement116 aus dem Klinkenmaul134 austreten kann. Der Fahrzeugsitz1 bleibt somit in der Gebrauchsstellung verriegelt. -
6 zeigt einen Zwischenzustand während eines beabsichtigten Entriegelns der Sperrvorrichtung150 . Mittels des in6 nicht dargestellten Bowdenzugs190 ist die Fangplatte180 relativ zu dem Sperrnocken160 geschwenkt. Die Fangplatte180 und der Sperrnocken160 befinden sich dadurch nicht mehr in der Strecklage zueinander, sondern in der Mitnahmelage. Die Nase186 ist an dem Anschlag124 vorbeigeschwenkt. Der Sperrnocken160 befindet sich in Anlage an den Schwenkhebel138 der Klinke130 . Im weiteren Verlauf schwenkt der Sperrnocken160 weiter, wodurch die Klinke130 in eine geöffnete Stellung geschwenkt wird. Die Winkellage der Klinke130 in der geöffneten Stellung ist derart, dass das Gegenelement116 aus dem Klinkenmaul134 austreten kann. Der Fahrzeugsitz1 kann dementsprechend in die Tischklappstellung vorgeschwenkt werden. - Bei einem Zurückschwenken des Fahrzeugsitzes
1 in die Gebrauchsstellung, tritt das Gegenelement116 wieder in das Klinkenmaul134 ein und schwenkt die Klinke130 zurück in eine Winkellage, in der der ebenfalls zurückschwenkende Sperrnocken160 mit der Spannfläche137 verriegelnd zusammenwirkt. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
- Obwohl die Erfindung in den Zeichnungen und der vorausgegangenen Darstellung im Detail beschrieben wurde, sind die Darstellungen illustrativ und beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen. Insbesondere ist die Wahl der zeichnerisch dargestellten Proportionen der einzelnen Elemente nicht als erforderlich oder beschränkend auszulegen. Weiterhin ist die Erfindung insbesondere nicht auf die erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Varianten der Erfindung und ihre Ausführung ergeben sich für den Fachmann aus der vorangegangenen Offenbarung, den Figuren und den Ansprüchen.
- In den Ansprüchen verwendete Begriffe wie „umfassen“, „aufweisen“, „beinhalten“, „enthalten“ und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Die Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne Einrichtung kann die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen genannten Einheiten bzw. Einrichtungen ausführen.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 10
- Sitzteil
- 12
- Sitzteilstruktur
- 20
- Rückenlehne
- 22
- Lehnenstruktur
- 30
- Beschlag
- 32
- zweites Beschlagteil
- 34
- Übertragungsstange
- 100
- Schwenkvorrichtung
- 110
- Basisteil
- 112
- Flanschteil
- 114
- Verstärkungsblech
- 115
- Lagerbolzen
- 116
- Gegenelement
- 120
- Schwenkteil
- 122
- Kontaktteil
- 124
- Anschlag
- 126
- Gegenlager
- 130
- Klinke
- 132
- Klinkenbolzen
- 134
- Klinkenmaul
- 136
- Einbuchtung
- 137
- Spannfläche
- 138
- Schwenkhebel
- 150
- Sperrvorrichtung
- 160
- Sperrnocken
- 162
- Stift
- 164
- Lageröffnung
- 170
- Sperrnockenbolzen
- 172
- Feder
- 180
- Fangplatte
- 182
- Langloch
- 184
- Kulisse
- 186
- Nase
- 188
- Lagerpin
- 189
- Abstützbolzen
- 190
- Bowdenzug
- 192
- Hülle
- 194
- Seilzug
- 196
- Clip
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung
- A
- Achse
- K
- Klinkenachse
- N
- Nockenachse
- S
- Schwenkachse
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1046537 A2 [0002]
- WO 01/34425 A2 [0003]
- WO 01/83258 A1 [0004]
- WO 2011/057720 A1 [0030]
- WO 2012/072216 A1 [0030]
Claims (10)
- Schwenkvorrichtung (
100 ) für einen Fahrzeugsitz (1 ), insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem Basisteil (110 ), einem relativ zu dem Basisteil (110 ) um eine Achse (A) schwenkbaren Schwenkteil (120 ), einer Klinke (130 ), die zum Verriegeln des Schwenkteils (120 ) mit dem Basisteil (110 ) in eine geschlossene Stellung schwenkbar ist, und einer Sperrvorrichtung (150 ) mit einem um eine Nockenachse (N) schwenkbaren Sperrnocken (160 ) zum Sperren der geschlossenen Stellung der Klinke (130 ), dadurch gekennzeichnet, dass eine Fangplatte (180 ) exzentrisch zur Nockenachse (N) und relativ zu dem Sperrnocken (160 ) schwenkbar gelagert ist. - Schwenkvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangplatte (180 ) an dem Sperrnocken (160 ) gelagert ist. - Schwenkvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangplatte (180 ) relativ zu dem Sperrnocken (160 ) begrenzt schwenkbar ist, insbesondere innerhalb eines vorgegebenen Schwenkbereichs. - Schwenkvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stift (162 ) des Sperrnockens (160 ) in eine Kulisse (184 ) der Fangplatte (180 ) eingreift und der Stift (162 ) nach einem Durchlaufen eines Leerwegs in wenigstens eine Schwenkrichtung eine Schwenkbewegung des Sperrnockens (160 ) an eine Schwenkbewegung der Fangplatte (180 ) koppelt. - Schwenkvorrichtung (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feder (172 ) die Fangplatte (180 ) derart vorspannt, dass die Fangplatte (180 ) und der Sperrnocken (160 ) bei geschlossenen Stellung der Klinke (130 ) eine Strecklage zueinander einnehmen. - Schwenkvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangplatte (180 ), insbesondere eine Nase (186 ) der Fangplatte (180 ), gegen einen Anschlag (124 ) anläuft, wenn die Fangplatte (180 ) und der Sperrnocken (160 ) in der Strecklage zueinander angeordnet gemeinsam entgegen der Kraft der Feder (172 ) schwenken. - Schwenkvorrichtung (
100 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (124 ) an dem Schwenkteil (120 ) befestigt ist oder einteilig aus dem Schwenkteil (120 ) ausgestellt ist. - Schwenkvorrichtung (
100 ) nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangplatte (180 ) relativ zu dem Sperrnocken (160 ) in eine Mitnahmelage schwenkbar ist, in der die Fangplatte (180 ), insbesondere eine Nase (186 ) der Fangplatte (180 ), an dem Anschlag (124 ) vorbeischwenkbar ist. - Schwenkvorrichtung (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (130 ) eine Spannfläche (137 ) aufweist, die in der geschlossenen Stellung der Klinke (130 ) von dem Sperrnocken (160 ) abstützbar ist. - Schwenkvorrichtung (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (130 ) einen Schwenkhebel (138 ) aufweist, der von dem Sperrnocken (160 ) zur Überführung der Klinke (130 ) von deren geschlossener Stellung in eine geöffnete Stellung antreibbar ist.
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