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Die
Erfindung betrifft ein Distanzstück
zur Halterung einer von Profilen getragenen Verkleidung vor einer
Fläche
eines Bauwerkes. Die Verkleidung beispielsweise in Form von Fassadenplatten
bietet einen Schnee- und Regenschutz für thermische Dämmschichten
und verleiht dem Gebäude
ein gefälliges
Aussehen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei deren Montage einige
Schwierigkeiten auftreten, da die Frontfläche des Gebäudes üblicherweise nicht völlig eben
ist und zum Halten der Distanzstücke
vorgesehene Dübel
normalerweise nicht akkurat in das Bauwerk einbringbar sind. So
sind die Distanzstücke einstellbar
auszubilden und jeweils in individuellen, ausgleichenden Stellungen
zu fixieren, in denen sie auch Vertikal- und Horizontalkräfte zu übertragen haben, so dass sich
eine umständliche
und sorgfältig durchzuführende und
damit zeitraubende Montage ergibt.
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Es
sind Fassaden-Unterkonstruktionen mit L- und U-förmigen Konsolen aus Aluminium
oder Stahl bekannt, die bei großen
Dämmdicken
und schweren Bekleidungen große
Lastübertragungsquerschnitte
erfordern. Dies erfordert eine Konsoltypen-Vielfalt und was wesentlich
ist, die Konsolen bilden erhebliche Wärmebrücken.
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In
der
EP 0 808 397 B1 ist
vorgeschlagen worden, als Distanzstücke längeneinstellbare Streben vorzusehen
sind, deren eines Ende jeweils vermittels eines Kugelgelenkes mit
einem in der Tragwand des Bauwerkes angeordneten Dübel gelenkig verbunden
ist, und deren anderes Ende jeweils mit die Fassadenelemente tragenden
Gurten und/oder Gitterrosten verbunden ist. Eine derartige Befestigung
ist für
große
Lasten gedacht, und für
Lösungen mit
kleinerer Belastungen zu teuer.
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Die
Erfindung geht von der Aufgabe aus, die Halterungen für eine Verkleidung
der eingangs genannten Art derart auszubilden, dass sie aus einer geringen
Anzahl unterschiedlicher, wirtschaftlich herstellbarer Elemente
bestehen, die leicht, sicher und schnell montierbar sind und einen
Ausgleich üblicher Ungenauigkeiten
ermöglichen,
und minimierte Wärmeverluste
durch geringe Wärmeleitfähigkeit
aufweisen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Distanzstücke
zweiteilig ausgebildet sind und aus einem an der Fläche angebrachten Konsolhalter
und einem dreh- und verriegelbaren Konsolstab bestehen, der in einer
ersten Stellung seitlich verschieb- bzw. einstellbar und in einer
zweiten Stellung zumindest seitlich fixierbar ist.
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Die
Handhabung der Konsolstäbe
weicht nicht wesentlich von der üblicher
Konsolen ab. Wichtig ist dabei, dass die Schiebepunkte am Profil
entfallen, da die Konsolstäbe
gelenkig ausgebildet sind. Die definierten Unterkonstruktionen zur
Fassade hin müssen
nicht geändert
werden.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Konsolhalter U-förmig ausgebildet
ist, wobei in seinen Schenkeln Bohrungen angebracht sind, die einen
Schlitz aufweisen, in die in der ersten Stellung der Konsolstab
einführbar
und seitlich verschiebbar und in der zweiten Stellung fixierbar
ist. Dadurch ergibt sich eine hohe seitliche Stabilität.
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In
vorteilhafter Weise können
die Konsolstäbe
wenigstens einen Tragarm aufweisen, an dessen einem Ende senkrecht
ein Rundstab angebracht ist, der beidseitig derart abgeflacht ist,
dass er in den Schlitz schiebbar ist, und einen Durchmesser der Öffnung der
Bohrungen aufweist. Dabei kann der Tragarm erfindungsgemäß in der
Mitte des Rundstabs angebracht sein, so dass beispielsweise T-förmige Profile
gehalten werden können.
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Alternativ
können
die Konsolstäbe
aus Tandemstäben
bestehen, deren eines Ende mit je einem Ende eines Rundstabes U-förmig verbunden
ist.
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Eine
gute thermische Entkopplung der Wand von der Fassade erhält man,
wenn die Bohrungen mit einer Kunststoffhülse versehen sind.
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Mit
Konsolstäben
als Stahl-Gelenkstäbe werden
Wärmebrücken minimiert,
wobei der Querschnitt – unabhängig von
der Dämmstoffdicke – gleich
bleibt.
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Erfindungsgemäß können die
Profile Alu-Profile sein.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine Übersicht
zur Erläuterung
des Einsatzes eines erfindungsgemäßen Distanzstücks,
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2 einen
Ausschnitt eines erfindungsgemäßen zweiteiligen
Distanzstücks
in einer Position zum Zusammenführen
der beiden Teile,
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3 einen
Ausschnitt eines Distanzstücks gemäß 2 in
der Betriebsposition,
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4 eine
erste Befestigungsmöglichkeit
für T-förmige Profile,
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5 eine
Befestigungsmöglichkeit
für U-förmige Profile
und
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6 eine
Befestigungsmöglichkeit
für Kanthölzer
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In
der 1 ist ein Ausschnitt einer Tragwand 1 als
Fläche
eines Bauwerkes, bspw. eine Betonwand, gezeigt, vor der eine hinterlüftete Fassade 2 als
Verkleidung dieser Tragwand 1 angebracht ist, die durch
Distanzstücke 3 auf
Abstand gehalten werden. Dazu können
die Fassaden 2 von Vertikalprofilen 4 getragen
werden. In dem Zwischenraum zwischen Tragwand 1 und Vertikalprofilen 4 oder
Fassade 2 lässt
sich ein Dämmstoff
als Isolierschicht 5 einführen.
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An
der Fassade 2 greift in horizontaler Richtung eine Windlast
an, während
das Gewicht der Fassade 2 als Fassadenlast senkrecht zieht.
Diese Kräfte
werden von den horizontalen Distanzstücken 3 als vertikale
Drehpunkte gehalten. Eine Versteifung der Anordnung erfolgt in einem
vertikalen Festpunkt, bei dem ein horizontales Distanzstück 3 und
ein beispielsweise unter 45° angeordnetes
Distanzstück 3 nahezu
in einem Punkt an den Vertikalprofilen 4 angreifen.
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Derartige
Verkleidungen mit Distanzstücken sind
auch beispielsweise bei Dächern,
Decken und Abhängungen
als Flächen
eines Bauwerkes einsetzbar.
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Anhand
der 2 und 3 sind die erfindungsgemäßen zweiteiligen
Distanzstücke 3 näher beschrieben,
die aus einem Konsolhalter 6 und einem Konsolstab 7 bestehen.
Der Konsolhalter 6 ist, wie beispielsweise aus 4 ersichtlich,
U-förmig ausgebildet.
Er weist eine Auflage 8 auf, in der sich eine trichterförmige Erhebung 9 mit
einem Loch befindet, durch die eine Schraube 10 zur Befestigung des
Konsolhalters 6 an der Tragwand 1 geführt ist.
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Die
beiden Schenkel 11 und 11' des U-förmigen Konsolhalters 6 sind
mit je einer Bohrung 12 versehen, die einen nach oben gerichteten
Schlitz 13 aufweisen, der schmaler als die Bohrung 12 ist.
In diesen Schlitz 13 lässt
sich ein an einem Trag arm 14 des Konsolstabs 7 senkrecht
angebrachter, beidseitig abgeflachter Rundstab 15 einführen. Der
Tragarm 14 kann beispielsweise einen rechteckförmigen Querschnitt
aufweisen. Die maximale Dicke des Rundstabes 15 entspricht
dem Durchmesser der Bohrung 12 und die minimale Dicke im
Bereich der Abflachungen der Breite des Schlitzes 13. Durch
den Schlitz 13 lässt
sich der Rundstab 15 des Konsolstabes 7 in die
Bohrung 12 einführen
und durch Schwenken des Konsolstabes 7 beispielsweise in
die Waagerechte verriegeln, wie dies in 3 dargestellt ist.
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Zweckmäßiger Weise
bestehen der Tragarm 14 und der Rundstab 15 des
Konsolstabes 7 aus Edelstahl, so dass die Wärmebrücken minimiert
werden. Zur thermischen Entkoppelung der Fassade 2 und
der Tragwand 1 kann die Bohrung 12 mit einer Kunststoffhülse 16 versehen
sein, die einen hohen thermischen Widerstand zwischen Konsolstab 7 und Konsolhalter 6 bildet.
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In
der 4 ist eine Konstruktion für ein T-Profil 18 als
Vertikalprofil 4 entsprechend 1 in Aufsicht
dargestellt. In der Mitte des Rundstabes 15 ist der Tragarm 14 des
Konsolstabs 7 angeschweißt, der an dem T-förmigen Vertikalprofil 4 mittels
einer Schraubverbindung 19 befestigt ist.
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Der
Rundstab 15 mit beidseitigen Abflachungen ist zumindest
im vorderen Bereich mit einer Riffelung 20 in Richtung
des Umfanges versehen. Diese Riffelung 20 kann die Abmessungen
eines Gewindes aufweisen, ist jedoch mit keiner Steigung versehen. Sie
bewirkt, dass beim Einschwenken des Rundstabes 15 in die
Horizontale dieser sich in die Kunststoffhülsen 16 eingräbt, so dass
sich eine erhöhte
seitliche Fixierung ergibt. Zur Montage wird der Konsolstab 7 gemäß 2 eingeführt und
seitlich korrigiert, so dass sich das T-Profil 18 an der
gewünschten
Stelle befindet. Dann wird durch das Einschwenken der Konsolstab 7 seitlich
fixiert. Anschließend
wird durch eine Bohrung am Ende des Konsolstabes 7 ein
Loch in das T-Profil 18 zur Aufnahme der Schraubverbindung 19 gebohrt.
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In
der 5 ist eine Konstruktion für ein U-Profil 21 als
Vertikalprofil 4 entsprechend 1 in Aufsicht
dargestellt. Der Konsolstab 7 besteht in diesem Fall aus
einem Tandemstab 22 und 22', d.h. an dem Rundstab 15 sind
an beiden Seiten außen
je ein Tragarm angeschweißt,
die mittels Schraubverbindungen 23 und 23' mit beiden
Schenkeln des U-förmigen
Vertikalprofils 4 verbunden sind.
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Die 6 zeigt
einen Schraubanschluss beispielsweise für ein Kantholz 24 als
Vertikalprofil 4. Der Tragarm 14 des Konsolstabs 7 ist
mit rundem Profil ausgebildet. An dem einen Ende ist er mit dem Rundstab 15 in
der Mitte verschweißt
und weist am anderen Ende ein Gewinde 25 auf, dass durch
das Kantholz 24 geführt
wird und in eine Schraubhülse 26 greift.
Von der anderen Seite wird das Kantholz 24 mit einer Mutter 27 maßgerecht
verspannt.
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Die
Montage der Distanzstücke 3 erfolgt
auf einfache Weise mit folgenden Schritten:
- 1.
Dübel-Raster
anzeichnen und Dübellöcher bohren.
- 2. Konsolhalter 6 zusammen mit Schrauben 10 und
Dübel 17 maßgenau setzen.
- 3. Konsolstab 7 maßgenau
in den Konsolhalter 6 einschwenken.
- 4. Vertikalprofile 4 anlegen, ausrichten, bohren und
verschrauben.
- 5. Dämmstoff
für die
Isolierschicht 5 dicht gefügt einbringen und fixieren.
- 6. Fassade 2 montieren.
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Die
erfindungsgemäße Konstruktion
ist eine Alternative zu Alu-Konsolen für Standard-Dämmstoffdicken
von 100 bis 300 mm. Zur Wind- und Eigenlastabtragung innerhalb der
Dämmebene
werden erfindungsgemäß Stahl-Gelenkstäbe mit Standardanschluss
für Dübel eingesetzt.
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Die
wesentlichen Eigenschaften und Vorteile der Stahl-Konsolstäbe sind:
Es
wird nur ein wählbarer
Lastübertragungsquerschnitt
bei variablen Stablängen
bis 300 mm benötigt.
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Man
erhält
gleich bleibende, minimierte Wärmeverluste
durch geringe Wärmeleitfähigkeit
des Stahls bei kleinen Übertragungsquerschnitten
und thermischer Entkopplung im Anschlussgelenk.
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Stabanordnung
und Stabgeometrie sind analog zum Tragprofil wählbar.
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Die
Konstruktion ermöglicht
variable Dübelanschlüsse bei
einem horizontalen, fixierten Toleranzausgleich von
± 10 mm.
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Die
Anschlüsse
können
an L/T/U-Profile, Holz etc. mit schiebendem Tiefentoleranz-Ausgleich und
Querverschraubung über
Edelstahlschrauben mit Sicherungsmutter erfolgen.
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Ein
erforderlicher Dehnungsausgleich erfolgt über die Stabgelenke:
Die
Konstruktion ermöglicht
eine einfache Logistik über
Standardstäbe
mit variablen Längen.
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Derartige
Lösungen
mit den erfindungsgemäßen Konsolstäben 7 sind
für Dächer, Decken
und Abhängungen
auf gleicher Basis möglich.
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Durch
die erfindungsgemäße Befestigung der
Fassaden lässt
sich hervorragend Energie mit dicht gefügter und groß dimensionierter
Dämmung bei
minimalen Wärmebrücken sparen.
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- 1
- Tragwand
- 2
- Fassade
- 3
- Distanzstücke
- 4
- Vertikalprofile
- 5
- Isolierschicht
- 6
- Konsolhalter
- 7
- Konsolstab
- 8
- Auflage
- 9
- trichterförmige Erhebung
- 10
- Schraube
- 11,
11'
- Schenkel
- 12
- Bohrung
- 13
- Schlitz
- 14
- Tragarm
- 15
- Rundstab
- 16
- Kunststoffhülse
- 17
- Dübel
- 18
- T-Profil
- 19
- Schraubverbindung
- 20
- Riffelung
- 21
- U-Profil
- 22,
22'
- Tandemstab
- 23,
23'
- Schraubverbindungen
- 24
- Kantholz
- 25
- Gewinde
- 26
- Schraubhülse
- 27
- Mutter