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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf eine Einrichtung zur Haltung
von Tieren mit einem Stall, mit Dach und einer teilweisen bodenseitigen Öffnung.
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Stand der Technik
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Derzeit
werden Tiere, insbesondere Nutztiere, wie Geflügel, z. B. Hühner, in
stationären
Ställen gehalten.
Diese Ställe
weisen dabei ggf. Freigehege mit einer ortsfesten Begrenzung auf.
Auf dem Gebiet der Geflügelställe gibt
es derzeit verschiedene Haltungsformen, wie Käfigbatterien, Volierenhaltung, Bodenhaltung,
Freilandhaltung.
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Weiterhin
sind bewegbare Ställe
aus dem Stand der Technik bekannt. So beschreibt die
DE 20215638 U1 einen mobilen
Geflügelstall
auf Kufen. Dieser Stall auf einem schlittenähnlichen Untergestell erlaubt
ein Bewegen des Stalls über
die Grünfläche, um
den Standort des Stalls in Abständen
zu wechseln und so eine übermäßig intensive
und punktuelle Nutzung der Flächen
zu vermeiden. Gemäß der
DE 20215638 U1 wird
der auf einem schlittenähnlichen
Untergestell befindliche Stall dabei mit Hilfe einer Seilwinde oder
landwirtschaftlichen Zugmaschine bewegt.
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Aus
der
DE 20119116 U1 ist
ein Hühnerstall mit
Freigehege bekannt, der versetzbar, vorzugsweise verfahrbar ist.
Dank der Versetzbarkeit des Hühnerstalls
mit Freigehege wird erreicht, dass den Tieren ein wechselnder, jedoch
stets natürlicher
Futterplatz in Form der Pflanzen der Wiese oder dergleichen geboten
werden, so dass die Pflanzen in diesem Bereich nach der Auswahl
eines anderen Bereichs wieder nachwachsen können. Verfahrbarkeit bzw. Versetzbarkeit
wird erreicht, indem der Hühnerstall
mit Freigehege bevorzugt am Ende des Freigeheges angehoben wird
und dann wie eine Schubkarre an den nächsten ausgewählten Bereich
geschoben wird.
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Die
beschriebenen Einrichtungen zur Haltung von Tieren, insbesondere
die beschriebenen mobilen Geflügelställe, weisen
den Nachteil auf, dass sie von außen bewegt werden müssen. Das heißt, dass
eine externe Zug- oder Schubvorrichtung vorhanden sein muss, die
nach Bedarf den Stall bewegt.
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Dadurch
ist es notwendig, dass Personen häufig zu diesen Ställen hinausgehen
müssen
bzw. unnötige
und teilweise teure Zug- oder Schubvorrichtungen benötigt werden,
um die Ställe
zu bewegen. Insbesondere eine kontinuierliche Bewegung der Ställe ist
nicht möglich.
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Ein
Vorschlag zur Überwindung
dieses Problems findet sich in der
AT 004151 U2 . Dieses Dokument beschreibt
einen Laufstall für
Kaninchen. Hierbei wird ein Vorschubantrieb dadurch erreicht, dass der
Stall drehend aufgehängt
ist und eine durch das Tier erzeugte Kippbewegung um ein Einachsfahrgestell
den Vorschub bewirkt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Einrichtung
bereitzustellen, die den Tieren ausreichend Futterraum und Auslauf ermöglicht,
wobei die Freilandbereiche von den Tieren nicht übermäßig intensiv und punktuell
genutzt werden und keine externen Zug- oder Schubvorrichtungen notwendig
sind.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe sind bei einer Einrichtung der genannten Art die
im Anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Einrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist es
dadurch möglich, die
Einrichtung zur Haltung von Tieren kontinuierlich oder diskontinuierlich über die
Weidefläche
zu führen,
indem eine Vortriebseinrichtung zum selbst fahrenden Vortrieb vorhanden
ist, wobei dieser Vortrieb mit Hilfe von Wasser erfolgt. Dadurch
wird erreicht, dass die Fläche
gleichmäßig genutzt
wird. Weiterhin ermöglicht
dieses eine sofortige Bearbeitung der abgegrasten und durch Exkremente
verschmutzte Flächen.
Aufgrund der Bewegung der Einrichtung ist es möglich, die vorgesehenen Weideflächen vorausschauend
mit unterschiedlichem Weidegrund aussäen, damit den Tieren entsprechend
Futter zur Verfügung
steht.
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In
den bereits abgegrasten Flächen
kann neues Saatgut eingebracht werden oder diese abgeweideten Flächen können wieder
nachwachsen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Vortriebseinrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 definiert. Es
ist besonders kostengünstig,
den Vortrieb mit Hilfe von Wasser durchzuführen. Dabei kann dieses durch
eine Wasserturbine, einen mit Wasser beaufschlagten Schwellkörper oder
einen Hydraulikkolben erfolgen. Wenn z. B. ein Hydraulikkolben verwendet
wird, kann in einer Ausführungsform
an diesem Hydraulikkolben an einer Hubstange ein Gegengewicht vorhanden
sein, dieses Gegengewicht erlaubt einen einfachen Zylinder, den
Kolbenhub. Vorteil der mit Wasser betriebenen Vortriebseinrichtung ist,
dass dieses Wasser anschließend
als Trinkwasser den Tieren zur Verfügung gestellt werden kann. Somit
sind keine mit hohen Kosten verbundenen Antriebsaggregate zum selbst
fahrenden Vortrieb notwendig.
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Mit
Hilfe der an den Einrichtungen vorhandenen Kupplungselemente ist
es möglich,
mindestens zwei Einzelställe
miteinander zu koppeln. Dieses ist insbesondere vorteilhaft, wenn,
aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen, die Einrichtung zur Haltung von
Tieren eine bestimmte Größe nicht überschreiten darf
und/oder wenn die Weidefläche
auf ihrer gesamten Länge
bzw. Breite von diesen Einrichtungen überfahren werden soll. Durch
das Zusammen- und Auseinanderkuppeln einzelner Einrichtungen wird
auch das Umsetzen in eine neue Ausgangsposition erleichtert.
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Mit
den Merkmalen der Ausführungsformen nach
Ansprüchen
8 bis 10 wird erreicht, dass einerseits ein möglichst geringes Gewicht vorliegt
und andererseits eine ausreichende Belüftung des Stalls erfolgt aber
auch Witterungseinflüsse
von den Tieren ferngehalten werden.
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Zum
Versetzen der Einrichtungen bzw. zum Transport der Einrichtungen
zu den Flächen
weist die Einrichtung An- oder Aufhängelemente auf, damit externe
Zug-Schub- oder
Hebevorrichtungen die Einrichtungen bewegen können. Zum Beispiel ist eine Kupplung
oder Aufhängevorrichtung
zum Koppeln an einen Traktor oder zum Anhängen an einen Frontlader des
Traktors vorgesehen. Mit Hilfe der Merkmale nach Anspruch 11 und/oder
12 wird ein Entweichen der Tiere aus dem Stall bei unebenem Gelände vermieden.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
umfassen das Vorhandensein eines Laufgangs für z. B. einen Hütehund,
der Raubtiere, wie Fuchs, Marder usw. von erfindungsgemäßen Einrichtungen
fernhalten soll.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Boden teilweise mit einer Bodenplatte vom Untergrund abgetrennt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Einrichtung
innenseitig liegende Elemente, z. B. Legefächer, auf, die bevorzugt in Querrichtung
zur Fortbewegungsrichtung neigungsverstellbar sind. Bevorzugt sind
diese Legefächer
durch einen öffnenbaren
Zugang von außen
zugängig.
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Die
Einrichtung ist insbesondere zur Haltung von Geflügeltieren,
wie Hühner,
Gänse,
Enten und Puten geeignet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 schematischer
Aufbau einer Einrichtung zur Haltung von Tieren gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 schematische
Darstellung einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der Gleitkufen verwendet werden;
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3 schematische
Darstellung mehrerer aneinander gekoppelter Einrichtungen auf einer
Weidefläche.
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Die 1 lässt eine
Ansicht einer erfindungsgemäßen Einrichtung
zur Haltung von Tieren erkennen.
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Der
Stall 1 weist dabei ein Dach 2, z. B. ein Dach
aus Wellkunststoff auf. Alternativ kann dieses Dach auch ein Drahtgitter
sein, das mit Hilfe eines Abdeckelements Witterungseinflüsse fernhält. Die Einrichtung
weist bodenseitig eine mindestens teilweise Öffnung zum Untergrund auf.
Dabei kann die Bodenplatte 15 gänzlich fehlen oder nur teilweise vorhanden
sein. Im vorliegenden Beispiel ist die Vortriebseinrichtung 4 zum
selbst fahrenden Vortrieb ein Hydraulikkolben, der mit einer Hubstange 5 befestigt ist.
Diese Hubstange ist schwenkbar mit dem Antriebsrad 6 verbunden.
Dieses Antriebsrad weist dabei z. B. Speichen und Stacheln auf,
wo Elemente der Hubstange eingreifen können, um so den Vortrieb zu
bewirken. Auf der vom Befestigungspunkt am Hydraulikkolben gesehenen
anderen Seite der Hubstange befindet sich ein Gegengewicht 7,
das den Rückhub
bewirkt. Somit können
einfach wirkende Hydraulikzylinder Anwendung finden. Alternativ
kann die Übertragung
der Kraft aus dem Hydraulikkolben auf das Antriebsrad mit Hilfe
einer Pleuelstange erfolgen.
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Der
Stall selbst besitzt mindestens 3 Seiten. Bevorzugt weist der Stall
vier Seitenwände
auf (8 und 9). Diese Seitenwände
sind dabei möglichst
in Leichtbauweise aus Leichtbaumaterialien aufgebaut. So können die
Rahmen aus Leichtmetall bestehen und der Rest ist mit einem Drahtgitter,
wie ein Maschendraht bestückt.
Wenn die Seitenwände
oder das Dach aus Draht, insbesondere Maschendraht besteht, weist
die Vorrichtung weiterhin Abdeckelemente zum Abdecken dieser Bereiche
mit Draht auf. Dieses Abdeckelement kann z. B. eine Zeltplane sein. Gegebenenfalls
ist das Abdeckelement als herunterfahrbares Rollo oder als Vorhänge, die
zur Seite gezogen werden können,
ausgebildet. Der Abschluss zum Untergrund wird durch in Ausgleichselement bzw.
Abschlusselement gebildet. Dieses Höhenausgleichelement 10,
wie eine Schürze,
kann ein Vorhang aus Kettenstücken
sein. Damit wird verhindert, dass Tiere aus dem Stall entweichen
können.
Mit Hilfe dieses Ausgleichselements ist es möglich, auch in unebenem Gelände die
Einrichtung zu benutzen.
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In
der in der 1 gezeigten Ausführungsform
wird dabei die Einrichtung mit Hilfe von Rädern 11 fortbewegt.
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Weiterhin
sind in der 1 An- und Aufhängeelemente 12, 13 zum
Transport der Einrichtung dargestellt. In der 1 ist
weiterhin ein Legefach 14 angedeutet. In diesem kann das
Geflügel
die Eiablage durchführen.
Dabei ist bevorzugt das Legefach 14 in Querrichtung zum
Vortrieb derart geneigt und in seiner Neigung einstellbar, dass
die Eier bei einem Vortrieb nicht auf den Untergrund fallen können. Gegebenenfalls
kann weiterhin eine Stange oder Leiter angeordnet sein. Das Legefach 14 ist über einen öffnenbaren
Zugang zugänglich.
Durch diesen Zugang können
die Eier aus dem Legefach entfernt werden und ggf. das oder die
Tier(e) aus dem Stall herausgeholt werden.
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Schließlich wird
in der 1 der Laufgang 16 für z. B. einen speziell dressierten
Hütehund
gezeigt. Dieser Laufgang ist derart angeordnet, dass der Hütehund aus überschauender
und geschützter Position
heraus Raubtiere, wie Marder, Fuchs usw. verscheuchen kann.
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Die 2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung:
Ein schräg angeordneter, gegebenenfalls
schwenkbar gelagerter Hydraulikkolben hebt die Einrichtung an und
besorgt gleichzeitig den Vortrieb. Beim Nachlassen des Hydraulikdruckes
senkt sich die Einrichtung an der jetzt erreichten Stelle ab, der
Kolben wird durch eine Gegenkraft (Gegengewicht, Rückfeder oder
hydraulischer Gegendruck) in die Ausgangsposition gefahren, wobei
die Gleitkufe 17 nach vorne rutscht. Beim erneuten Vorgang
krallt sich die Gleitkufe im Boden fest und der Vorgang wiederholt
sich.
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Hierbei
wird die Einrichtung mit Hilfe von Gleitkufen 17 über den
Untergrund bewegt. Dabei kann der Vortrieb über ein Antriebsrad 6 oder über entsprechende
Ausbildungen von Widerhaken an den Gleitkufen erfolgen. Weiterhin
ist wiederum ein Hydraulikkolben zum Vortrieb dargestellt. Dieser
Hydraulikkolben ist schwenkbar mit dem Stall verbunden. Das Rückstellen
des Hydraulikkolbens erfolgt mit Hilfe eines Gewichts, wie vorbeschrieben,
oder mit Hilfe einer Feder oder anderen, dem Fachmann bekannten
Vorrichtungen. Die weiteren Bezugszeichen sind identisch mit denen
in der 1.
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In
der 3 ist eine Anordnung von mehreren erfindungsgemäßen Einrichtungen
zur Haltung von Tieren dargestellt. Dabei sind diese einzelnen Einrichtungen
bevorzugt mit Hilfe von Kupplungselementen 18 derart miteinander
verbunden, dass sich diese Einrichtungen gleichzeitig über die
Fläche
zu bewegen. Die dabei abgeweidete und verkotete Fläche kann
sich dann regenerieren oder ggf. neu angesät werden.
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Wie
bereits oben ausgeführt,
handelt es sich bevorzugt um eine Vortriebeinrichtung, die mit Wasser
betrieben wird. Dieses Wasser wird nach Durchlauf der Vortriebeinrichtung
weiter als Trinkwasser für die
in der Einrichtung befindlichen Tiere verwendet. Gegebenenfalls
kann überschüssiges Wasser
auch direkt auf die abgeweideten oder noch abzuweidenden Flächen aufgebracht
werden. Entsprechend umfasst die Einrichtung weiterhin Wasserbehältnisse zur
Aufnahme des Trinkwassers, wobei diese Wasserbehältnisse über Anschlüsse verfügt, die ein Verbinden der Wasserbehältnisse
mit der Vortriebeinrichtung erlaubt, dergestalt, dass Wasser durch
diese Verbindungselemente über
die Vortriebeinrichtung in die Wasserbehältnisse fließt.
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Die
Vortriebeinrichtung weist dabei mindestens ein Zuführungs-
und ein Abführungselement
für Flüssigkeit,
insbesondere Wasser, auf.
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Das
heißt,
durch das Ausnutzen des Wassers, das zur Trinkwasserversorgung der
Tiere über eine
Druckleitung Einrichtungen zur Haltung von Tieren zugeführt werden
muss, zum Vortrieb der Einrichtung, ist es möglich einfach und kostengünstig eine selbstfahrende
Einrichtung zu Haltung von Tieren bereitzustellen.
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Der
erforderliche Hydraulikdruck zum Vortrieb der Einrichtung kann auch
konventionell über
einen Motor mit Hydraulikpumpe oder andere geeignete Mittel erzeugt
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Einrichtungen
ermöglichen
es, Standortveränderungen
der Einrichtungen ohne externe Zug- oder Schubvorrichtungen durchzuführen. Dabei
können
die Tiere auf der Weidefläche
ihren Standort verändern,
so dass den Tieren unverschmutzte kotfreie und noch nicht abgeweidete
Flächen
zur Verfügung
stehen, dass eine gleichmäßige und
regelbare Nutzung der Flächen
erfolgt und dass keine weiteren Schritte zur Entmistung und Entsorgung
des Mistes und der Gülle
auf die Flächen notwendig
ist.