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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Desinfizieren von Melkzeug. Die Erfindung wird im Zusammenhang
auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Desinfizieren eines Melkzeugs
für Kühe beschrieben. Es
wird jedoch darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung auch
auf Verfahren und Vorrichtungen zum Desinfizieren von Melkzeugen
für Schafe, Ziegen,
Kamele, Dromedare, Büffel,
Yaks, Elche, Pferde und sonstige milchabgebende Tiere verwendet
werden kann.
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Die
Erfindung kann beim konventionellen Melken, beim maschinellen Melken
und auch beim halbautomatischen Melken eingesetzt werden. Der Einsatz
ist auch bei Systemen möglich,
bei denen ein halbautomatisches oder vollautomatisches oder roboterunterstütztes und/oder
computergesteuertes Ansetzen der Zitzenbecher an die Zitzen der
Tiere erfolgt.
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Die
Verwendung der Erfindung ist an unterschiedlichen Melkstandtypen
möglich,
wie z.B. an Side-by-Side-Melkständen,
bei denen die Tiere seitlich nebeneinander stehen, oder an Autotandem-Melkständen, bei
denen die Tiere hintereinander stehen, oder auch bei Karussellmelkständen, bei
denen die Tiere beim Melken auf einer drehbaren Plattform stehen,
oder bei sonstigen Melkständen.
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In
der Milchwirtschaft ist die Einhaltung hygienischer Standards wichtig,
um eine hohe Milchqualität
sicher zu stellen. Deshalb ist es in gewissen Abständen erforderlich,
das Melkzeug von z.B.
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Milchresten
zu reinigen und zu desinfizieren. Das kann nach jedem Melkvorgang
oder nach einer bestimmten Anzahl von Melkvorgängen periodisch erfolgen. Im
Stand der Technik sind Desinfektionsanlagen bekannt, die nach dem
Melken einer jeden Kuh durch das gezielte Einlassen von Wasser,
Desinfektionslösung
und wiederum Wasser in Verbindung mit Druckluft ein Ausspülen des
Inneren des Melkzeugs erreichen, eine sogenannte Zwischendesinfektion. Dabei
wird das hierfür
erforderliche Wasser jeweils nur einmal benutzt und anschließend direkt
verworfen, wobei in der Regel nur eine Innenreinigung erfolgt. Eine
automatische regelmäßige Außenreinigung
bzw. Außendesinfektion
des Melkzeugs erfolgt bei den aus dem Stand der Technik verwendeten
Verfahren nicht.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, auch eine
Außenreinigung
bzw. Desinfektion des Melkzeugs zu ermöglichen. Eine weiterer Aspekt
der Aufgabe liegt darin, bei der Reinigung des Melkzeugs gleichzeitig
den Verbrauch an Wasser bzw. Desinfektionslösung gering zu halten.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und durch eine
Vorrichtung nach Anspruch 9 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Es
wird jedoch darauf hingewiesen, dass nicht notwendigerweise alle
Aspekte der Aufgabe gleichermaßen
durch die Gegenstände
aller Ansprüche
erreicht werden müssen.
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Die
vorliegende Erfindung ist nach Anspruch 1 auf ein Verfahren zum
Reinigen und/oder Desinfizieren eines Melkzeugs gerichtet, wobei
erfindungsgemäß sowohl
eine Innenreinigung als auch eine Außenreinigung des Melkzeugs
erfolgt. Vorzugsweise erfolgen die Innenreinigung und die Außenreinigung durch
Steuerung der Zufuhr von Wasser oder eines Reinigungsmittels hintereinander.
Auch eine gleichzeitige Reinigung und/oder Desinfektion von außen und
innen ist möglich
und bevorzugt, insbesondere, wenn das Melkzeug oder die einzelnen
Zitzenbecher in geeigneten Spüladaptern
bzw. Zitzenbecheraufnahmen angeordnet sind.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Reinigen und Desinfizieren eines Melkzeugs weist wenigstens
ein Sammelgefäß auf, welches
zur Aufnahme wenigstens eines Teils des Melkzeugs geeignet ist,
und welches wenigstens einen steuerbaren Auslass für Wasser
oder Reinigungsflüssigkeit
aufweist.
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Unter
einem Sammelgefäß wird jedes
Gefäß verstanden,
welches in der Lage ist, flüssige
Medien wenigstens zeitweise zu sammeln. Vorzugsweise ist ein Sammelgefäß geeignet,
wenigstens einen Teil eines Zitzenbechers oder einen Teil eines
Melkzeugs, insbesondre wenigstens alle Zitzenbecher eines Melkzeugs
wenigstens teilweise, aufzunehmen. Unter einer Reinigungsflüssigkeit
wird jegliche Flüssigkeit
verstanden, die zur Reinigung oder Desinfektion von Geräten oder
Materialien verwendet werden kann. Insbesondere ist Wasser eine
geeignete Reinigungsflüssigkeit.
Zusätze
zur Erhöhung
der reinigenden und/oder desinfizierenden Wirkung können enthalten
sein.
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Durch
das Vorsehen eines Sammelgefäßes kann
die Flüssigkeit,
die zur Innenreinigung des Melkzeugs verwendet wird, aufgefangen
und anschließend
direkt oder auch später
zur Außenreinigung
des Melkzeugs verwendet werden. Zum Auffangen der Flüssigkeit
bzw. Flüssigkeiten
kann ein oder es können
mehrere Auffang- oder Vorratsgefäße vorgesehen
sein.
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Über den
wenigstens einen steuerbaren Auslass kann die in dem Sammelgefäß befindliche Flüssigkeit
nach dem Reinigungsvorgang abgelassen bzw. weitergeleitet werden.
Unter einem steuerbaren Auslass wird ein Auslass verstanden, der durch äußere Maßnahmen
geöffnet
oder geschlossen werden kann. Vorzugsweise weist der Auslass ein
steuerbares Ventil auf, das ferngesteuert geöffnet oder geschlossen werden
kann.
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Der
Auslass ist bevorzugt im oder am Boden des Sammelgefäßes angeordnet,
es wäre
jedoch auch möglich,
den Auslass in einer Seitenwand des Sammelgefäßes vorzusehen. Vorzugsweise
weist die Vorrichtung wenigstens einen zweiten steuerbaren Auslass
für Wasser
oder Reinigungsflüssigkeit auf.
Einer der steuerbaren Auslässe
ist dafür
gedacht, um Abwasser von der Sammeleinrichtung abzulassen bzw. zu
verwerfen. Der zweite Auslass dient dazu, um Wasser bzw. Reinigungsflüssigkeit
nach einer Innenreinigung des Melkzeugs abzuführen und dem Sammelgefäß zur Außenreinigung
des Melkzeugs wiederum zuzuführen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Variante wird das erfindungsgemäße Verfahren
durch ein Computerprogramm und besonders bevorzugt auch durch eine
Steuereinheit gesteuert.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Vorrichtung wenigstens einen Vorratsbehälter oder
Auffangbehälter
auf, der in Fluidverbindung mit dem Sammelgefäß steht. Auf diese Weise kann
durch einen der steuerbaren Auslässe durch
eine Fluidverbindung, wie eine Rohrleitung, Wasser zu dem Vorratsbehälter gegeben
und dieses Wasser wiederum verwendet werden, um eine Außenreinigung
des Melkzeugs zu erreichen.
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Wenn
ein dritter Auslass vorgesehen ist, kann z.B. Reinigungsflüssigkeit
in einen ersten Auffangbehälter
abgeleitet werden und Desinfektionsflüssigkeit in einen zweiten Auffangbehälter.
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Bei
Einsatz von zwei oder auch drei Auffangbehältern ist es möglich, dass
die Spülflüssigkeit
in den zweiten oder dritten Auffangbehälter geleitet wird. In der
Regel wird am Schluss des Reinigungs- und Desinfektionsvorgangs
reines Wasser als Spül flüssigkeit
verwendet, um noch verbleibende Chemikalienreste wegzuspülen. Wenn
die Spülflüssigkeit aufgefangen
wird, kann diese beim nächsten
Reinigungs- und Desinfektionsvorgang als Vorspülflüssigkeit verwendet werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist in dem Bereich zwischen dem Sammelgefäß und dem Auffang- bzw. Vorratsbehälter eine
Filtereinrichtung vorgesehen, die dazu gedacht ist, grobe Verunreinigungen,
wie z.B. Strohpartikel oder Sägespäne etc., abzufiltern.
Diese Filtereinrichtung kann jedoch auch an oder in dem Vorratsbehälter vorgesehen
sein oder auch in einer Rückleitung,
die von dem Vorratsbehälter
wiederum zurück
zum Sammelgefäß führt. Auch diese
Rohrleitung selbst kann in einer anderen Ausführungsform als Vorratsbehälter dienen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist der Vorratsbehälter
eine Druckerzeugungseinrichtung auf. Diese Druckerzeugungseinrichtung
dient dazu, um das in den Vorratsbehälter gelangte Wasser unter
Druck zurück
zum Melkzeug für
eine Außenreinigung
desselben zu führen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Vorrichtung eine Spüleinheit
zum Reinigen von Teilen des Melkzeugs wie der Zitzengummiköpfe auf.
Bei der Spülleitung
kann es sich beispielsweise um eine Bürsteneinheit handeln, welche
die äußerliche
Reinigung des Melkzeugs unterstützt.
Dadurch können
anhaftende Partikel und anhaftender Schmutz zuverlässig entfernt
werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Vorrichtung eine Abnahmeeinheit für das Melkzeug auf. Diese Abnahmeeinheit umfasst
besonders bevorzugt einen pneumatischen Hubzylinder, der dazu verwendet
wird, um das Melkzeug von den Zitzen des Tieres abzuziehen.
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Erfindungsgemäß wird das
zu einer Zwischendesinfektion benutzte Fluid aufgefangen und zu äußerlichen
Reinigung und Desinfektion genutzt. Durch das Eintauchen des Melkzeugs
in das Sammelgefäß kann das
für die
innere Desinfektion des Melkzeugs erforderliche Fluid aufgefangen,
einem Vorratsbehälter
mit einer Druck erzeugenden Pumpe zugeführt und über entsprechende Rohrleitungen wieder
an das oder die Sammelgefäße geführt werden.
Hier wird vorzugsweise das Fluid über Sprühdüsen auf das im Gefäß befindliche
Melkzeug geleitet und säubert
bzw. desinfiziert so das Melkzeug äußerlich.
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Es
ist auch möglich,
dass die Zitzenbecher des Melkzeugs von Spüladaptern aufgenommen werden.
Die Spüladapter
verfügen
dann über
eine Ableitung, durch die die in den Zitzenbecher über den kurzen
Milchschlauch eingeleitete Flüssigkeit
abgeleitet wird. Dadurch kann die gesamte Spülflüssigkeit aufgefangen und wiederverwendet
werden. Die von außen
auf die Zitzenbecher aufgebrachte Flüssigkeit kann ebenfalls separat
aufgefangen und wieder verwendet werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Vorrichtung eine Steuereinheit auf, um das erfindungsgemäße Verfahren
zum Desinfizieren des Melkzeugs durchzuführen. Diese Steuereinheit regelt
vorzugsweise Ventile, um auf diese Weise den Fluidstrom in der Vorrichtung
zu beeinflussen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Spüleinheit
eine Spüldüse zum Spülen der
Außenseite
des Melkzeugs auf. Daneben ist vorzugsweise an der Spüleinheit
ein Reinigungswerkzeug zum Reinigen der Außenseite des Melkzeugs angeordnet.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Spüleinheit
rotierbar und/oder in einer senkrechten Richtung bewegbar. Durch
diese Beweglichkeiten der Spüleinheit
oder eines Teils der Spüleinheit
kann das Melkzeug äußerlich
besonders effizient gereinigt werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Melkzeug selbst rotier- oder verschwenkbar. Anstelle oder
zusätzlich
zu einer Drehung der Spüleinheit
ist es bei dieser Ausführungsform
möglich,
dass Melkzeug oder Teile davon, wie insbesondere die Zitzenbecher,
selbst zu drehen um auf diese Weise eine für die Reinigung des Melkzeugs
bzw. der Zitzenbecher hilfreiche Relativbewegung zwischen dem Melkzeug
und der Spüleinheit
zu erzeugen. Eine Verschwenkung kann um einen bestimmten Winkelbertrag
hin und zurück
erfolgen, z.B. um 30° oder
90° hin
und zurück.
Auch deutlich größere oder
kleinere Verschwenkungswinkel sind möglich und bevorzugt.
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Vorteilhaft
wird wenigstens ein Anteil des Wassers oder der Desinfektionsflüssigkeit
sowohl zur Innenreinigung als auch zur Außenreinigung des Melkzeugs
verwendet. Dies bedeutet, dass ein Anteil des Wassers oder der Desinfektionsflüssigkeit
nach der Innenreinigung des Melkzeugs rückgeführt und ein zweites Mal zur
Außenreinigung
verwendet wird. Auch eine Mehrfachverwendung der Desinfektionslösung für den Innenbereich
ist möglich.
Dazu kann nach jeder Verwendung die Lösung nachgeschärft werden,
indem ein Desinfektionsmittelkonzentrat zugeführt wird, bis die gewünschte Konzentration
wieder erreicht ist.
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Vorteilhafterweise
wird die Reinigungs- und/oder Desinfektionsflüssigkeit wahlweise aufgefangen,
wieder verwendet oder abgelassen. So ist es möglich, beispielsweise einen
ersten Spülgang
mit Wasser durchzuführen,
und durch Milchreste stark verschmutztes Wasser abzulassen. Das
Desinfektionsmittel, welches in einem weiteren Arbeitsgang verwendet
wird, kann aufgefangen und z.B. zur Außenreinigung wieder verwendet
werden.
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Vorzugsweise
wird die Innenreinigung und/oder Desinfektion des Melkzeugs durch
Spülen durchgeführt. Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Außenreinigung
und/oder Desinfektion des Melkzeugs durch Eintauchen desselben in
ein Sammelgefäß ausgeführt. In
diesem Falle wird die Reinigungsflüssigkeit nach der Innenreinigung des
Melkzeugs wieder in das Sammelgefäß zurückgegeben und dann zur Außenreinigung
verwendet.
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Bei
einem weiteren bevorzugten Verfahren erfolgt die Außenreinigung
und die Desinfektion des Melkzeugs mittels einer Spüleinheit
in dem Sammelgefäß.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
ergeben sich aus den beigefügten
Zeichnungen:
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Darin
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Reinigen und Desinfizieren eines Melkzeugs in einer ersten Ausführungsform;
und
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2 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer zweiten Ausführungsform.
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In 1 bezieht
sich das Bezugszeichen 2 auf ein Melkzeug, das während des
Melkvorgangs an die Zitzen einer Kuh 1 angelegt wird. Während des Melkvorgangs
wird die Milch über
die kurzen Milchschläuche,
das Milchsammelstück
und den langen Milchschlauch 23 zu einem Dreiwegeventil 8 transportiert
und gelangt von dort über
ein Milchventil 9 in eine Milchsammelleitung 24.
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Dieses
Dreiwegeventil 8 sowie das Milchventil 9 werden
von einer Steuerungseinrichtung 14 mit einer Anzeigeeinheit 14a über Da tenverbindungen 12 gesteuert.
Das Melkzeug 2 weist vier Melkbecher 22 auf, von
denen in 1 jedoch nur zwei gezeigt sind.
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Das
Ende des Melkvorgangs kann automatisch erkannt werden, z.B. durch
einen nachlassenden Milchstrom. Die Detektion kann für alle Viertel gemeinsam
oder auch viertelindividuell erfolgen. Wenn der Melkvorgang beendet
werden soll, wird das Vakuum und die Pulsation im Bereich des Melkzeugs
am Anfang des langen Milchschlauchs abgeschaltet. Durch Undichtigkeiten
zwischen den Zitzen und den Zitzengummis, sowie durch z.B. im Milchsammelstück eventuell
vorhandene Lufteinlassbohrungen, wird das Vakuum in den Zitzenbechern
langsam abgebaut. Gleichzeitig wird das Melkzeug 2 durch
Ansteuern und Anziehen eines Abnahmezylinders 21, der über ein
Seil 19 mit dem Melkzeug 2 verbunden ist, vom
Euter der Kuh abgenommen.
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Bei
dem Abnahmezylinder 21 handelt es sich vorzugsweise um
einen pneumatischen Zylinder, der physikalisch bedingt nur eine
begrenzte Kraft auf das Melkzeug 2 und damit das Euter
der Kuh aufbringen kann. Auf diese Weise können Verletzungen der Kuh bei
der Abnahme des Melkzeugs vermieden werden.
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Nach
dem Melken befindet sich das Melkzeug in einer "Parkposition". Durch den Abnahmezylinder 21 wird
Seillänge
nachgegeben, was dazu führt,
dass sich das Melkzeug aus dieser „Parkposition" nach unten senkt.
Das Melkzeug wird auf diese Weise in ein Sammelgefäß 7 eingeführt. Dieses Sammelgefäß 7 ist
bei der in 1 gezeigten Ausführungsform
trichterförmig
geöffnet
und weist an seinem Boden elektrisch ansteuerbare Ausläufe 26, 27 auf,
die jeweils in Leitungen münden.
Genauer gesagt sind in den Leitungen steuerbare Ventile 10, 11 vorgesehen.
Auch diese Ventile werden bevorzugt durch die Steuereinrichtung 14 gesteuert.
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In
einem ersten Reinigungsschritt wird Wasser über einen Vorrat 5 bzw.
eine Wasserleitung nach Öffnen
eines Ventils 5a durch eine Leitung 20 zu dem Dreiwegeventil 8 geleitet
und von dort über
die Milchleitung 23 durch das Melkzeug 2. In diesem
Falle bewirkt die Steuerungseinrichtung 14, dass das Dreiwegeventil
auf den Reinigungsbetrieb umgestellt wird. Nach dem Ausspülen von
Milchresten aus dem Melkzeug und der Milchleitung 23 wird
der Auslauf 26 geöffnet,
um das mit Milch angereicherte Wasser, vorzugsweise über den
Boden im Arbeitsbereich des Melkers, der Kanalisation zuzuführen. Nach
Auslauf des Fluids wird der Auslauf 26 bzw. das Ventil 10 wieder
geschlossen.
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In
einem nächsten
Arbeitsschritt wird ausgehend von einem Vorrat 4 Desinfektionslösung über ein
Ventil 4a, die Leitung 20, das Dreiwegeventil 8 und
die Leitung 23 in das Melkzeug gegeben. Nach einer gegebenenfalls
kurzen Verweilzeit in dem Sammelgefäß 7 zur Desinfektion
des Melkzeugs wird die Desinfektionslösung über einen Ausfluss 27 in
eine darunter liegende Rohrleitung 15 abgelassen. Durch diese
Rohrleitung 15 wird das Fluid aller Melkplätze gesammelt
und zu einem Vorratsgefäß oder vorzugsweise
einem separaten Vorratsgefäß pro Melkstandseite
zugeführt.
Diese in der Rohrleitung 15 gesammelte Desinfektionslösung oder
allgemein ein Fluid kann vorzugsweise durch Rückführung in das Sammelbehältnis zur
Außenreinigung
des Melkzeugs verwendet werden. Anstelle eines Vorratsgefäßes kann jedoch
auch die Rohrleitung 15 selbst als Vorratsgefäß dienen.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Desinfizieren von Melkzeug. Bei dieser Ausführungsform schließt sich
an die Rohrleitung 15 ein Vorratsgefäß 6 an.
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Dieses
Vorratsgefäß 6 weist
eine Druck erzeugende Pumpe 16 auf, die von einem Motor 17 angetrieben
wird und bewirkt, dass das Fluid über eine Rückführleitung 28 unter
Druck zurück
in das Sammelbehältnis 7 bzw.
eine Vielzahl von Sammelbehältnissen
gepumpt wird.
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In
dem Sammelgefäß 7 wird
das Fluid nun über
(nicht gezeigte) Düsen
im Inneren des Sammelgefäßes auf
das Melkzeug 2 geleitet, um so eine Außenreinigung des Melkzeugs 2 durchzuführen und vorzugsweise
auch durch den Desinfektionscharakter eine äußerliche Desinfektion zu bewirken.
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Nach
erfolgter Außenreinigung
wird das Fluid direkt über
den Auslauf 26 und das Ventil 10 abgelassen.
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In
einem weiteren Arbeitsschritt wird wiederum Wasser über die
Leitung 20, das Dreiwegeventil 8 und die Leitung 23 in
das Melkzeug 2 gegeben. Auf diese Weise können Desinfektionsmittelreste
nach einer entsprechenden Einwirkungszeit aus dem Inneren des Melkzeugs
ausgespült
werden. Auch dieses Wasser wird direkt über den Auslass 27 der
darunter liegenden Rohrleitung 15 zugeführt und kann daher ebenfalls über die
Druckerzeugungseinrichtung 16, 17 wieder zu den
Sprühdosen
zur äußerlichen
Reinigung bzw. zum Abspülen
zugeführt
werden. Nach diesem Vorgang kann auch dieses Fluid über den Auslauf 26 abgelassen
werden.
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Abschließend wird
das Melkzeug unter Zuhilfenahme von Druckluft ausgeblasen und durch
das Anziehen des Hubzylinders 21 wieder in die Parkposition
hoch gezogen und steht damit, außen und innen desinfiziert
und gesäubert,
dem nächsten
Melkvorgang zur Verfügung.
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Dieser
Vorgang der Außenreinigung
und Desinfektion kann optional nach dem Melken jeder Kuh oder einstellbar
erfolgen.
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Vorzugsweise
sind im Sammelgefäß 7 Spültulpen 13 bzw.
Bürsten
angeordnet, über
die das Melkzeug bei einem tieferen Eintauchen in das Behältnis gelangt.
Diese Spültulpen 13 können zur
Reinigung der Zitzengummiköpfe
oder zur kompletten Spülung
und Reinigung nach erfolgtem vollständigen Melken einer Milchviehherde
verwendet werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Sammelgefäß 7 selbst
schwenkbar oder verschiebbar angeordnet, damit es nach dem Desinfektions-
oder Reinigungsvorgang das Melkpersonal nicht behindert.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das erste Ausspülen
des Melkzeugs 2 mit Wasser nicht in dem Sammelgefäß 7 durchgeführt, damit
stark mit Milch verunreinigtes Wasser nicht in das Sammelgefäß 7 gelangt.
In diesem Falle senkt sich erst nach dem ersten Ausspülen der
Milchreste aus dem Melkzeug 2 dieses in das Sammelgefäß 7 und
der oben beschriebene Ablauf beginnend mit dem Einlaufen der Desinfektionslösung kann
gestartet werden.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann ein auch außen
gesäubertes
Melkzeug 2 zur Verfügung
gestellt werden. Auf diese Weise kann der Keimgehalt der Milch niedrig
gehalten werden. Auch tragen von außen desinfizierte Melkzeuge
dazu bei, die Gefahr eine Mastitis-Erregerübertragung von einer Kuh auf die
andere zu minimieren.
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Daneben
steht ohne Mehraufwand an Kosten und Arbeit über die gesamte Melkzeit stets
ein sauberes Melkzeug zur Verfügung.
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Durch
die Kombination des Sammelgefäßes mit
innenliegenden Spüladaptern
bzw. Spüleinheiten kann
das Einsetzen der Melkzeuge zum Beginn der Spülung entfallen. Durch die Wiederverwendung
von Reinigungsfluid können
einerseits die Prozesskosten reduziert werden und andererseits kann
zur umweltfreundlichen Reinigung des Melkzeugs beigetragen werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist insbesondere Teil eines Melkplatzes, der eine Standfläche für das zu
melkende Tier, eine Platzabtrennung und ein Melkzeug umfasst. Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann das Zuleiten eines Tieres zu dem Melkplatz, das Melken des
Tieres und das Fortführen
des Tieres umfassen, wobei das Melkzeug nach jedem Melkvorgang oder
nach einer bestimmten Anzahl von Melkvorgängen oder nach einer bestimmten
Zeit gereinigt und/oder desinfiziert werden kann.
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Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
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- 1
- Kuh
- 2
- Melkzeug
- 4,5
- Vorrat
- 4a,
5a
- Ventil
- 6
- Vorratsgefäß
- 7
- Sammelgefäß
- 8
- Dreiwegeventil
- 9
- Milchventil
- 10,
11
- steuerbares
Ventil
- 12
- Datenverbindung
- 13
- Spültulpen
bzw. Bürsten
- 14
- Steuerungseinrichtung
- 14a
- Anzeigeeinheit
der Steuerungseinrichtung
- 15
- Rohrleitung
- 16
- Pumpe
- 17
- Motor
- 19
- Seil
- 20
- Leitung
- 21
- Abnahmezylinder
- 22
- Melkbecher
- 23
- Milchleitung
- 24
- Milchsammelleitung
- 26,
27
- steuerbarer
Auslauf
- 28
- Rückführleitung