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Die
Erfindung betrifft eine Auftragsvorrichtung für ein Druck-/Lackwerk in einer
Verarbeitungsmaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Die Verarbeitungsmaschine
ist bevorzugt eine Druckmaschine mit Druckwerken und vorzugsweise
kombiniert mit wenigstens einem Lackwerk oder eine Lackiermaschine
mit wenigstens einem Lackwerk.
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Eine
Auftragsvorrichtung dieser Art ist aus
WO 03/103967 für ein Druck-/Lackwerk in einer
Verarbeitungsmaschine mit einer speziellen Ausbildung von Auftragwalzen
bekannt. Um das Auftreten von Stößen beim
Durchgang eines Zylinderkanals zu reduzieren und damit einen Beitrag
zur Erhöhung
der Druckqualität
zu leisten besteht die Auftragwalze aus einem Walzenkern auf dem
konzentrisch eine kompressible Schicht aus einem Schaumstoffmaterial
angeordnet ist und auf der kompressiblen Schicht ist eine das zu
verarbeitende Medium führende
elastische Deckschicht angeordnet.
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Aus
EP-0 090 179 B1 ist
eine weitere Auftragsvorrichtung zum Verhindern von Walzenstreifen in
einem Walzenwerk einer Druckmaschine bekannt. Derartige Walzenstreifen
resultieren beispielsweise aus Stößen, die beim Abrollen der
Walzen auf einem Plattenzylinder mit wenigstens einem Zylinderkanal entstehen.
Um eine möglichst
gleichmäßige Druckspannung
zwischen dem Plattenzylinder und einer zugeordneten Auftragwalze
zu gewährleisten,
ist die Auftragwalze durch federnde Druckstücke gegen eine benachbarte,
vorgeordnete Walze gelagert und zusätzlich sind dieser vorgeordneten
Walze ebenfalls federnde Druckstücke
zugeordnet. Die Federkräfte aller
Druckstücke
sind derart ausgelegt, dass das Lagerspiel jeweils bei der Auftragwalze
auf die der vorgeordneten Walze abgewandten Seite und bei der vorgeordneten
Walze auf die der Auftragwalze abgewandten Seite verlagert ist.
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Nachteilig
sind hierbei der relativ hohe Vorrichtungsaufwand und das bei höheren Maschinengeschwindigkeiten
und/oder größeren Formatbreiten des
Bedruckstoffes unzureichende Dämpfungsverhalten.
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Aus
DE 93 10 713.7 U1 ist
eine Farbauftragwalze bekannt, welche mit einem Formzylinder mit
einem Spannkanal in Funktionsverbindung ist und die auf dem Formzylinder
mit hoher Dämpfung
und nahezu erschütterungsfrei
abrollt. Diese Walze trägt dazu
auf einem Kern einen elastischen Walzenzug als farbführende Deckschicht.
Der Walzenkern weist in seiner Kontur eine dem Spannkanal des Formzylinders
zugeordnete Zurücknahme
(Aussparung) auf, die von einer Verdickung des Walzenbezuges ausgefüllt ist.
Dabei weist die Farbauftragwalze auf ihrem äußeren Umfang einen völlig zylindrischen
Mantel auf. Von Nachteil ist hierbei der hohe Fertigungsaufwand
und das die Verdickung des Walzenbezuges stets synchron zum Spannkanal
betrieben werden muss. Weiterhin ist das erzielbare Dämpfungsverhalten
bei höheren
Maschinengeschwindigkeiten und/oder größeren Formatbreiten des Bedruckstoffes
unzureichend.
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Gemäß
GB-A-337 250 ist
eine Walze bekannt, die auf einem Walzenkern eine konzentrisch angeordnete
Schaumgummischicht und auf dieser konzentrisch angeordnet eine elastische
Gummischicht trägt.
Bevorzugt ist zwischen dem Walzenkern und der Schaumgummischicht
ein beidseitig beschichtetes Gummituch angeordnet und die Schichten
sind untereinander vulkanisiert.
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Aus
US-A- 4 378 622 ist
ein weitere Walze bekannt, die auf einem Walzenkern eine konzentrisch
angeordnete Schaumgummischicht und auf dieser konzentrisch eine
elastische Gummischicht trägt.
Dabei sind die beiden Schichten untereinander durch Reibschluss
verbunden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Auftragsvorrichtung
der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass das Auftreten
von Stößen auch
bei großen
Formatbreiten beim Durchgang eines Zylinderkanals reduziert und
die Duckqualität weiter
erhöht
wird.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale des unanhängigen Anspruches
1. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein
erster Vorteil ist darin begründet,
dass die Auftragsvorrichtung mit wenigstens einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Auftragwalze auch bei großen
Formatbreiten des zu verarbeitenden Bedruckstoffes ein spürbar verbessertes
Dämpfungsverhalten
gegenüber
den aus dem Durchgang eines Zylinderkanals resultierenden Stößen aufweist. Durch
die Ausbildung der Auftragsvorrichtung und speziell der Auftragwalze
werden keine bzw. nur vernachlässigbar
geringe Erschütterungen
in die benachbarten Walzengruppen bzw. Zylinder übertragen. Weiterhin ist die
Bildung von Walzenstreifen auf dem Bedruckstoff bzw. Druckprodukt
vermeidbar und somit ist eine Steigerung der Druckqualität (bzw.
Lackierqualität)
realisierbar. Die Auftragwalze ist durch die spezielle Ausbildung
des Walzenkerns (hoher axialer Elastizitätsmodul) auch bei großen Formatbreiten
biegesteif und weist eine relativ geringe Masse auf, so dass – über die
Formatbreite betrachtet – ein
im Wesentlichen gleichmäßiger Walzenstreifen gewährleistet
ist.
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Als
zweiter Vorteil kann aufgeführt
werden, dass neben wenigstens einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Auftragwalze auch wenigstens eine erfindungsgemäß ausgebildete Zwischenwalze
und/oder den Auftragwalzen unmittelbar zugeordnet wenigstens eine
Reiterwalze bzw. Glättwalze,
im Farbwerk und bei Bedarf zusätzlich
im Feuchtwerk angeordnet sein kann. Zwischenwalzen bzw. Reiter-/Glättwalzen haben
im Farbwerk und Feuchtwerk die Funktion der Übertragung und Spaltung bzw.
Glättung
des Mediums (Farbe; Feuchtmittel), d.h. sie haben keinen axialen
Changierantrieb wie dies die Farbreiberwalzen aufweisen. Die Anordnung
mit wenigstens einer derartigen Zwischenwalzen und/oder Reiter-/Glättwalze reduziert
zusätzlich
die aus dem Durchgang eines Zylinderkanals resultierenden Stöße im Farbwerk bzw.
Farb-/Feuchtwerk, welche ansonsten über den jeweiligen Walzenzug
in das Farbwerk bzw. Farb-/Feuchtwerk weiter geleitet werden können.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass die Auftragsvorrichtung mit
wenigstens einer derartigen Auftragwalze und bevorzugt zusätzlich wenigstens einer
derartigen Zwischenwalze (und/oder Reiter-/Glättwalze) universell an Verarbeitungsmaschinen
mit einem Form-/Plattenzylinder und wenigstens einem Zylinderkanal
einsetzbar ist. Bevorzugt ist die Auftragsvorrichtung an Farbwerken,
beispielsweise Offset- und/oder Flexofarbwerken, einsetzbar.
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Im
mittels Feuchtmittel unterstützten
Offsetdruck ist die Auftragsvorrichtung ebenso in Feuchtwerken einsetzbar.
Weiterhin ist die Auftragsvorrichtung in Lack- bzw. Flexodruckwerken einsetzbar. Dabei
ist die Auftragsvorrichtung stets mit einem Formzylinder bzw. Plattenzylinder
mit bevorzugt wenigstens einem Zylinderkanal in Funktionsverbindung. Die
Auftragwalze und bevorzugt die Zwischenwalze ist stets als solche
einzeln oder mehrfach angeordnet in Farbwerken, Feuchtwerken bzw.
Lackwerken einsetzbar.
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Vorteilhaft
ist ebenso, dass die Auftragsvorrichtung mit wenigstens einer Auftragwalze,
vorzugsweise im Farbwerk und/oder Feuchtwerk, mit zum Formzylinder
differierender Umfangsgeschwindigkeit betreibbar ist. Dabei ist
die Auftragwalze reibschlüssig
zum Formzylinder antreibbar und die benachbarte Walze, beispielsweise
die Reiberwalze, ist formschlüssig
antreibbar.
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Schließlich ist
es vorteilhaft, dass wenigstens eine derartige Auftragwalze und
bevorzugt wenigstens eine derartige Zwischenwalze und/oder Reiter-/Glättwalze
der Auftragsvorrichtung eine über
den gesamten Walzenumfang beim Abrollen wirksame kompressible Schicht
aufweist.
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Die
Auftragwalze bzw. die Zwischenwalze bzw. die Glätt-/Reiterwalze weist hierbei
einen Walzenkern mit hohem axialen Elastizitätsmodul auf, auf dem die kompressible
Schicht konzentrisch haftfest angeordnet ist und auf dieser kompressiblen
Schicht ist eine das zu verarbeitende Medium (Farbe, Lack, Feuchtmittel)
führende
elastische Deckschicht aus einem Elastomer konzentrisch haftfest
angeordnet. Die Deckschicht ist somit härter als die kompressible Schicht
ausgebildet.
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Unter
haftfester Anordnung sind stoffschlüssige Verbindungen, beispielsweise
Klebeverbindungen, Vulkanisationen etc., zu verstehen.
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Beim
Passieren eines Zylinderkanals (Kanaldurchgang) taucht die derart
ausgebildete Auftragwalze in diesen und in die Kanalkanten ein.
Nach dem Passieren des Zylinderkanals, einschließlich des Kanalanlaufes, weist
speziell die kompressible Schicht der Auftragwalze eine hinreichend
elastische Rückstellkraft
auf, so dass die Walzengrundeinstellung insbesondere der vorgegebene
Walzenstreifen (Walzenbeistellung) am benachbarten Form-/Plattenzylinder
erneut einnehmbar ist.
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Zusätzlich vermindert
der relativ hohe axiale Elastizitätsmodul des Walzenkerns die
Durchbiegung von Auftragwalze und Zwischenwalze im Farbwerk bzw.
Farb-/Feuchtwerk
und speziell der Auftragwalze beim Kanaldurchgang. Bei dem bevorzugten
Einsatz von wenigstens einer Zwischenwalze können die beim Kanaldurchgang
initiierten und ansonsten weiter in das Farbwerk bzw. das Farb-/Feuchtwerk übertragenen
Stöße weiterhin
gedämpft
werden.
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Die
kompressible Schicht der Auftragwalze und bevorzugt der Zwischenwalze
und/oder Reiter-/Glättwalze
besteht aus einem Schaumstoffmaterial mit zelliger Struktur, vorzugsweise
Moosgummi, Schaumgummi oder Zellgummi. Bevorzugt beträgt der Porendurchmesser
einer Zelle annähernd
0,1-5 mm. Die Struktur kann geschlossenzellig, d.h. die einzelnen
Zellen bilden abgeschlossene Hohlräume oder offenzellig, d.h.
die Zellen stehen untereinander in Verbindung, ausgebildet sein.
Alternativ ist ein Schaumstoffmaterial mit gemischtzelliger Struktur einsetzbar.
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Die
Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
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Dabei
zeigen schematisch:
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1 ein
Offsetdruckwerk,
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2 eine
Auftragwalze der Auftragsvorrichtung im Querschnitt,
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3 einen
Schichtaufbau der Auftragwalze gemäß 2,
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4 eine
Detaildarstellung der Auftragwalze gemäß 2.
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Gemäß 1 ist
ein Offsetdruckwerk mit einem Farbwerk 6 und bei Bedarf
einem Feuchtwerk 5 gezeigt. Das Farbwerk 6 weist
u.a. wenigstens einen Farbwalzenzug auf, der endseitig mehrere Auftragwalzen 8 als
Farbauftragswalzen aufweist. Diesen Auftragwalzen 8 sind
axial changierbare und rotativ antreibbare Farbreiberwalzen 17 in
Farbtransportrichtung vorgeordnet.
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Im
vorliegenden Beispiel sind in Drehrichtung eines Platten-/Formzylinders 1 umfangsseitig vier
Auftragwalzen 8 als Farbauftragwalzen diesem Platten-/Formzylinder 1 reibschlüssig zugeordnet. Hierbei
sind in Drehrichtung des Platten-/Formzylinders 1 die erste
und zweite als Farbauftragwalze ausgebildete Auftragwalze 8 gemeinsam
mit einer vorgeordneten ersten Farbreiberwalze 17 reibschlüssig in Kontakt
und die dritte und vierte als Farbauftragwalze ausgebildete Auftragwalze 8 gemeinsam
mit einer vorgeordneten zweiten Farbreiberwalze 14 reibschlüssig in
Kontakt.
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Der
Platten-/Formzylinder 1 weist wenigstens einen achsparallel
angeordneten Zylinderkanal 14, beispielsweise zur Aufnahme
von Spannmitteln zum Fixieren von Druckformen, auf. Der Platten-/Formzylinder 1 ist
weiterhin mit einem Gummituchzylinder 2 (mit Zylinderkanal 14)
und der Gummituchzylinder 2 ist mit einem den Bedruckstoff
in Förderrichtung 3 führenden
Druckzylinder 4, hier als doppeltgroßer Bogenführungszylinder mit zwei Zylinderkanälen 14 ausgebildet,
ausge führt, über einen Druckspalt 7 in
Kontakt.
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Bei
Bedarf, beispielsweise beim Feuchtmittel unterstützten Offsetdruck, ist in Drehrichtung
des Platten-/Formzylinders 1 dem Farbwerk 6 ein
Feuchtwerk 5 vorgeordnet. Das Feuchtwerk 5 weist
zumindest eine mit dem Platten-/Formzylinder 1 in
Kontakt bringbare als Feuchtauftragwalze ausgebildete Auftragwalze 8 auf,
welche mit einem vorgeordneten Feuchtmitteldosiersystem in Funktionsverbindung ist.
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Alternativ
(nicht gezeigt) ist ein Lackwerk, alternativ ein Flexodruckwerk,
mit einem Formzylinder 1 mit einem Zylinderkanal 14 und
einem mit dem Formzylinder 1 in Funktionsverbindung stehenden, den
Bedruckstoff führenden
Druckzylinder 4, beispielsweise einem doppeltgroßen Bogenführungszylinder
mit zwei Zylinderkanälen 14,
ausführbar.
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Das
Lackwerk weist zumindest eine mit dem Formzylinder 1 in
Kontakt bringbare als Lackauftragwalze ausgebildete Auftragwalze 8 auf,
welche mit einem Dosiersystem für
das zu verarbeitende Medium (Flexodruckfarbe, Lack) gekoppelt ist.
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Gemäß 2 ist
eine Auftragwalze 8 (Feuchtauftragwalze, Farbauftragwalze,
Lackauftragwalze) im Querschnitt gezeigt, welche einen Walzenkern 10 als
Trägermaterial
besitzt. Der Walzenkern 10 umfasst einen Faserverbundwerkstoff
aus Karbon, beispielsweise ein CFK-Material. Mit Bezug zur Walzenachse 9 kann
der Walzenkern 10 aus einem Vollmaterial (Vollzylinder)
eines Faserverbundwerkstoffes aus Karbon oder aus einem Hohlzylinder eines
Faserverbundwerkstoffes aus Karbon gebildet sein. Alternativ kann
der Walzenkern 10 als Vollzylinder oder Hohlzylinder aus
einem konzentrisch zur Walzenachse 9 angeordneten Schichtverbund,
bestehend aus wenigstens einer metallischen Schicht, beispielsweise
Aluminium, und wenigstens einer Schicht eines Faserverbundwerkstoffes,
beispielsweise CFK-Material, gebildet sein. Beispielsweise kann
der Walzenkern 10 einen Aluminium-Kern als Vollzylinder
oder Hohlzylinder aufweisen um den konzentrisch ein CFK-Material
angeordnet ist. Der Walzenkern 10 weist ferner zur Aufnahme
in Lagerungen bevorzugt endseitig angeordnete Walzenzapfen oder
haftfest angeordnete, beispielsweise eingepasste, Buchsen auf.
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Bevorzugt
ist der Walzenkern 10 mit Bezug zur Walzenachse 9 aus
einem Hohlzylinder eines Faserverbundwerkstoffes aus Karbon gebildet.
Bei dieser Ausbildung weist der Walzenkern 10 jeweils eine konzentrisch
zur Walzenachse 9 angeordnete Innenschicht 10a und
eine in einem Abstand konzentrisch zur Innenschicht 10a angeordnete
Außenschicht 10c auf.
Zwischen der Innenschicht 10a und Außenschicht 10c ist
eine Zwischenschicht 10b haftfest mit diesen Schichten 10a, 10c verbunden
angeordnet. Dabei ist wenigstens eine dieser Schichten 10a bis 10c aus
einem Faserverbundwerkstoff aus Karbon gebildet. Bevorzugt sind
zumindest die Innenschicht 10a und die Außenschicht 10c jeweils
aus einem Faserverbundwerkstoff aus Karbon gebildet. In einer Ausbildung
ist die Zwischenschicht 10b aus einer Mehrzahl von Distanzelementen 15 gebildet
(4). In bevorzugter Ausbildung sind die Distanzelemente 15 in
Richtung der Walzenachse 9 stabförmig ausgebildet sind.
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Bevorzugt
weist der Walzenkern 10, gebildet aus einem Vollmaterial
oder einem Hohlzylinder, einen Faserverbundwerkstoff aus Karbon
mit hohem Elastizitätsmodul,
speziell einem axialen Elastizitätsmodul
von 150 bis 450 GPa auf. Ein Elastizitätsmodul in diesem Bereich ist
beispielsweise bei einem Hohlzylinder (vorzugsweise CFK-Rohr) durch
eine Wicklung des Faserverbundwerkstoffes aus Karbon mit 50% Faseranteil
bei einem Wickelwinkel von 75° bis 90° und mit
50% Faseranteil bei einem Wickelwinkel von 30° bis 50° jeweils mit Bezug zur Walzenachse 9 realisierbar.
Alternativ kann ein Elastizitätsmodul
in diesem Bereich durch Pultrusion realisiert sein.
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Bei
der Ausbildung als Hohlzylinder kann jeweils endseitig in den Hohlzylinder
ein Walzenzapfen (Vollmaterial oder Hülse), alternativ eine durchgehende
Achse, eingesetzt sein. Die Walzenzapfen können zusätzlich Lagereinheiten tragen.
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Auf
dem einen Faserverbundwerkstoff aus Karbon umfassenden Walzenkern 10 ist
konzentrisch eine kompressible Schicht 11 aus einem zelligen Schaumstoffmaterial
haftfest angeordnet, auf der wiederum konzentrisch eine das jeweilige
Medium (Farbe, Lack, Feuchtmittel) führende Deckschicht 12 haftfest
angeordnet ist. Die kompressible Schicht 11 kann unmittelbar
auf dem Walzenkern 10 haftfest angeordnet sein. Alternativ
kann zwischen der kompressiblen Schicht 11 und dem Walzenkern 10 eine Haftschicht 13 (Zwischenschicht)
als Haftvermittler und/oder Sperrschicht angeordnet sein.
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Die
kompressible Schicht 11 ist bevorzugt ein offenzelliges
oder geschlossenzelliges, alternativ ein gemischtzelliges, Schaumstoffmaterial.
Des Weiteren ist die kompressible Schicht 11 mit blasenförmigen oder
kanalförmigen
Luft- oder Gaseinschlüssen ausführbar. Die
Deckschicht 12 besteht aus einem Elastomermaterial, bevorzugt
einem farb-/lackführenden
bzw. Feuchtmittel führenden
Gummimaterial.
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Die
aus einem zelligen Schaumstoffmaterial gebildete kompressible Schicht 11 ist
haftfest, vorzugsweise mittels einer ersten Vulkanisation, auf dem
Walzenkern 10 angeordnet. Als ein derartiges Schaumstoffmaterial
ist beispielsweise Moosgummi einsetzbar. Die konzentrisch auf der
kompressiblen Schicht 11 angeordnete elastische Deckschicht 12 ist auf
dieser Schicht 11, vorzugsweise mittels einer zweiten Vulkanisation,
haftfest angeordnet.
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Bei
den bevorzugten Vulkanisationen von Schaumstoffmaterial (Schicht 11)
auf dem Walzenkern 10 sowie von Deckschicht 12 auf
dem Schaumstoffmaterial (Schicht 11) erfolgen Vernetzungsreaktionen,
so dass die haftfesten Anordnungen durch jeweils einen unendlich
großen
Molekülverband
gebildet sind.
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Die
Deckschicht 12 als Elastomer ist bevorzugt ein elastisches
Gummimaterial mit für Lack-Feucht-
bzw. Farbauftragwalzen üblichen
Benetzungseigenschaften. Vorzugsweise ist die Deckschicht 12 ein
elastisches Gummimaterial mit einer Qualität von etwa 20-50 Shore – A. Je
nach gewählter
Qualität
der Deckschicht 12 ist die kompressible Schicht 11 von
gleicher oder bevorzugt geringerer Qualität der Shore-A-Härte.
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Der
Schichtaufbau der Auftragwalze 8 ist derart ausführbar, dass
in einer Weiterbildung zusätzlich
zwischen der kompressiblen Schicht 11 und der Deckschicht 12 und/oder
zwischen der kompressiblen Schicht 11 und dem Walzenkern 10 wenigstens
eine Lage aus einem Gewebe oder einem Kunststoff oder einem Metall,
z.B. einer Folie, als Haftschicht 13 (alternativ Sperrschicht)
haftfest angeordnet ist. Bevorzugt ist die Haftschicht 13 zwischen dem
Walzenkern 10 und der kompressiblen Schicht 11 konzentrisch
auf der Oberfläche
des Walzenkerns 10 angeordnet (3) und haftfest
verbunden mit dem Walzenkern 10 und der kompressiblen Schicht 11.
Die Verbindung kann stoffschlüssig
(geklebt) oder geschrumpft sein.
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In
einer Weiterbildung kann die Auftragwalze 8 an wenigstens
einer Stirnseite, bevorzugt an beiden Stirnseiten, je ein Schutzmittel 16 aufweisen. Das
Schutzmittel 16 soll das Eindringen von im Verarbeitungsprozess
auftretenden Chemikalien (Farbe, Lack, Feuchtmittel, Reinigungsfluid,
Schmierstoff etc.) in den Stirnseitenbereich der Auftragwalze 8 verhindern.
Das Schutzmittel 16 kann dabei den Stirnseiten der Auftragwalze 8 außen vorgeordnet sein
(3) oder alternativ in die relevanten Schichten 10a bis 10c, 11, 12, 13, 15 stirnseitig,
beispielsweise als Randversiegelung, integriert sein. Dabei kann
das Schutzmittel 16 mit einer einzelnen Schicht, mehreren
oder sämtlichen
Schichten 10a bis 10c, 11, 12, 13, 15 in
Wirkverbindung stehen.
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Die
Anordnung der Auftragwalze 8 im Farbwerk 6 ist
derart, dass zumindest eine der vier Farbauftragwalzen 8 mit
kompressibler Schicht 11 ausgebildet ist und die verbleibenden
Farbauftragwalzen 8 ohne kompressible Schicht 11 ausgebildet
sind. In 1 weisen bevorzugt alle vier
Farbauftragwalzen 8 jeweils die kompressible Schicht 11 auf,
was den Dämpfungseffekt
spürbar
erhöht.
In einer weiteren Ausbildung sind zumindest die einer gemeinsamen Reiberwalze 17 zugeordnete
erste und zweite (alternativ dritte und vierte) Farbauftragwalze 8 mit
kompressibler Schicht 11 und darauf haftfest angeordneter
Deckschicht 12 ausgebildet.
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Bei
Druckwerken mit Farb- und Feuchtwerken 6, 5 ist
pro Druckwerk eine Kombination von Feuchtauftragwalze 8 und
Farbauftragwalzen 8 in jedem Druckwerk mit diesem kompressiblen Schichtaufbau,
gebildet aus Walzenkern 10, kompressibler Schicht 11 und
elastischer Deckschicht 12, realisierbar.
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Bei
Lackwerken ist die Lackauftragwalze 8 mit diesem kompressiblen
Schichtaufbau, gebildet aus Walzenkern 10, kompressibler
Schicht 11 und elastischer Deckschicht 12, realisierbar.
Hierzu ist der Lackauftragwalze 8 ein Dosiersystem vorgeordnet.
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Erfindungsgemäß wurde
eine Auftragswalze 8 für
eine Auftragsvorrichtung, insbesondere ein Farbwerk, ein Feuchtwerk
und/oder ein Lackwerk, eines Druck-/Lackwerkes einer Verarbeitungsmaschine
geschaffen, welche einen neuartigen Aufbau hat. Der Walzenkern 10 der
Walze 8 umfasst einen Faserverbundwerkstoff aus Karbon.
Konzentrisch auf dem Walzenkern 10 ist zumindest eine kompressible Schicht 11 aus
einem zelligen Schaumstoffmaterial haftfest angeordnet und konzentrisch
auf der kompressiblen Schicht 11 ist eine das zu verarbeitende Medium,
Farbe, Feuchtmittel, Lack, führende
elastische Deckschicht 12 aus einem Elastomer haftfest angeordnet.
Der Walzenkern 10 ist jeweils aus einem Vollmaterial oder
bevorzugt aus einem Holzylinder eines Faserverbundwerkstoffes aus
Karbon gebildet.
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In
der Ausbildung als Hohlzylinder ist der Walzenkern 10 durch
jeweils eine konzentrisch zur Walzenachse 9 angeordnete
Innenschicht 10a und eine zur Innenschicht 10a in
einem Abstand konzentrisch angeordnete Außenschicht 10c ausgeführt. Zwischen
Innenschicht 10a und Außenschicht 10c ist eine
Zwischenschicht 10b haftfest mit diesen Schichten 10a, 10c verbunden
angeordnet und wenigstens eine dieser Schichten 10a bis 10c ist
aus einem Faserverbundwerkstoff aus Karbon gebildet. Bevorzugt sind
zumindest die beiden Schichten, Innenschicht 10a und Außenschicht 10c,
aus einem Faserverbundwerkstoff aus Karbon gebildet.
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Aus
schalltechnischen Gründen
kann im Inneren des Hohlzylinders des Walzenkerns 10 eine Schall
absorbierende Füllung 20 angeordnet
sein. Bevorzugt ist die Füllung 20 aus
einem geschäumten Material,
beispielsweise Polyurethan (PU)-Schaum oder
Aluminium (Al)-Schaum, ausgebildet.
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Das
Farbwerk 6 oder das Farbwerk 6 und das Feuchtwerk 5 kann
bzw. können
wenigstens eine Zwischenwalze 18, 19 und/oder
eine der Auftragwalze 8 unmittelbar zugeordnete Glätt-/Reiterwalze 21 aufweisen
deren Walzenkern 10 einen Faserverbundwerkstoff aus Karbon
umfasst. Auf dem Walzenkern 10 ist analog zur Auftragwalze 8 eine
kompressible Schicht 11 aus zelligen Schaumstoffmaterial haftfest
angeordnet ist und auf der kompressiblen Schicht 11 ist
eine das zu verarbeitende Medium führende elastische Deckschicht 12 aus
einem Elastomer haftfest angeordnet. Die weiteren Ausbildungen der
Zwischenwalzen 18, 19 und/oder der Reiter-/Glättwalzen 21,
einschließlich
des Walzenkerns 10, sind zu den oben genannten Ausbildungen
der Auftragwalze 8 identisch.
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Die
Wirkungsweise der Auftragsvorrichtung ist wie folgt:
Bei Betrieb
der Verarbeitungsmaschine rotiert der Platten/Formzylinder 1 in
Förderrichtung 3,
so dass wenigstens eine der Auftragwalzen 8 auf dem Platten/Formzylinder 1 abrollt.
Beim Passieren des Zylinderkanals 14 an der Kontaktstelle
zu wenigstens einer der Auftragwalzen 8 wird der durch
die Zylinderkanalkanten initiierte Stoß in Folge des Schichtaufbaus,
insbesondere der kompressiblen Schicht 11 der Auftragwalze 8 und
in Kombination mit dem aus einem Faserverbundwerkstoff aus Karbon
gebildeten Walzenkern 10 nahezu völlig kompensiert. Bei Einsatz
wenigstens einer Zwischenwalze 18, 19 und/oder
wenigstens einer Glätt-/Reiterwalze 21 wird der
Stoß weiter
gedämpft,
so dass das Farbwerk 6, das Feuchtwerk 5 und ggf.
das Lackwerk unter dem Aspekt der Schwingungsdämpfung ein deutlich verbessertes
Dämpfungsverhalten
aufzeigt.
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- 1
- Platten-/Formzylinder
- 2
- Gummituchzylinder
- 3
- Förderrichtung
- 4
- Druckzylinder
- 5
- Feuchtwerk
- 6
- Farbwerk
- 7
- Druckspalt
- 8
- Auftragwalze
- 9
- Walzenachse
- 10
- Walzenkern
- 10a
- Innenschicht
- 10b
- Zwischenschicht
- 10c
- Außenschicht
- 11
- kompressible
Schicht
- 12
- Deckschicht
- 13
- Haftschicht
- 14
- Zylinderkanal
- 15
- Distanzelement
- 16
- Schutzmittel
- 17
- Farbreiberwalze
- 18
- Zwischenwalze
(Farbwerk)
- 19
- Zwischenwalze
(Feuchtwerk)
- 20
- Füllung
- 21
- Reiter-/Glättwalze