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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Spannen
einer endlosen Bahn, insbesondere zum Spannen von Maschinensieben oder
-filzen, insbesondere Trockensieben, Formiersieben, Trockenfilzen
und/oder Pressfilzen einer Papiermaschine oder Kartonmaschine. Auf
dem Gebiet der Papiermaschinen werden solche Vorrichtungen auch
als Bespannungsspanner bezeichnet, und sie finden beispielsweise
in der Sieb-, Pressen- und/oder Trockenpartie Anwendung.
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Bespannungsspanner
gemäß dem Stand der
Technik weisen eine Spannwalze auf, welche an ihren beiden axialen
Enden jeweils auf einer Gewindespindel in Längsrichtung der zu spannenden
Bahn verschiebbar gelagert ist. Durch Drehen der Gewindespindeln
kann die Spannwalze in Längsrichtung der
Bahn bewegt werden, entweder in eine erste Richtung, beispielsweise
von der Mitte der Bahn in Richtung nach außen, um die Bahnspannung zu
erhöhen,
und in eine zweite, zu der ersten Richtung entgegengesetzte Richtung,
insbesondere in Richtung der Mitte der Bahn, um die Bahnspannung
zu vermindern.
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Jede
Spindel wird über
ein eigenes Kegelradgetriebe angetrieben, wobei die Kegelradgetriebe durch
eine Querwelle verbunden sind. Die Querwelle wird zumindest mittelbar
von einem Motor angetrieben.
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Beispielsweise
ist die Spannwalze auf zwei Spannwagen gelagert, welche durch die
Gewindespindeln angetrieben werden und durch Führungsschienen geführt sind.
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Anstelle
einer mechanischen Verbindung zwischen den beiden Kegelradgetrieben
kann auch jedem Kegelradgetriebe ein eigener Motor zugeordnet sein.
Der Gleichlauf der beiden Motoren kann durch eine entsprechende
Steuerung sichergestellt werden. Eine solche steuerungstechnische „Verbindung" zwischen den beiden
Antrieben wird auch als elektronische Welle bezeichnet.
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Besonders
bei Pressen mit harten Nips (Walzspalten), das heißt in sogenannten
Walzenpressen, tritt häufig
ein sogenanntes Filz-Barring auf. Bei einem solchen Barring werden
Schwingungen der Walze in den Filz eingeprägt, was zu Schäden am Filz
führt.
Um dies zu verhindern, werden die Filze – oder allgemein bei endlosen
Bahnen die Bahnen – umgespannt,
das heißt
die Spannwalze wird etwas gegenüber
der Längsrichtung
der Bahn schräggestellt.
Die tatsächliche
Filznaht bei Nahtfilzen beziehungsweise eine Senkrechte in der Ebene
der Bahn auf deren äußerem Rand
läuft somit
nicht mehr in einer parallelen Linie in den Nip ein, sondern winklig beziehungsweise
schräg
hierzu. Beispielsweise kann die Filznaht beziehungsweise die gedachte
Senkrechte triebseitig zuerst in den Nip einlaufen. In gewissen
Zeitabständen
wird dann die Schrägstellung der
Spannwalze verändert.
Beispielsweise wird die Schrägstellung
im Hinblick auf den Nip in ihrer Richtung umgekehrt, so dass dann
der führerseitige
Teil der Filznaht beziehungsweise der Senkrechten zuerst in den
Nip einläuft.
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Wie
bereits aus der vorhergehenden Beschreibung ersichtlich ist, sind
im Sinne der vorliegenden Erfindung unter dem Begriff endlose Bahn nicht
nur nahtfreie Bahnen zu verstehen, sondern auch Bahnen mit einzelnen
durch eine Naht oder anders verbundenen Längsabschnitten sollen erfasst werden.
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Um
das beschriebene Umspannen zu ermöglichen, ist eine Zusatzeinrichtung
am Bespannungsspanner zum Beispiel am Filzspanner notwendig. Beispielsweise
kann in die Querwelle, mittels welcher die beiden Kegelradgetriebe,
welche die Gewindespindeln, auf denen die Spannwalze in der Regel über die
Führungsschienen
und die Spannwagen gelagert ist, angetrieben werden, beziehungsweise
in den Querwellenantriebsstrang ein Überlagerungsgetriebe integriert
werden, mittels welchem einem der beiden Kegelradgetriebe eine zusätzliche
Drehzahl aufgeprägt
wird. Vorteilhaft wird die Drehzahl in jedem einzelnen Betriebszustand
wahlweise jener Gewindespindel aufgeprägt, welche sich leichter drehen lässt. Die
Leichtigkeit des Antriebs hängt
von verschiedenen Randbedingungen ab, beispielsweise der Verschiebbarkeit
eines Spannwagens auf der Gewindespindel, welcher die Spannwalze
hält. Häufig ist
nicht bekannt, welche der beiden Gewindespindeln sich gerade leichter
drehen lässt.
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Ein
weiterer Nachteil der beschriebenen Lösung liegt darin, dass sichergestellt
werden muss, dass die zusätzlich
aufgebrachte Drehzahl beziehungsweise die zusätzliche Anzahl von Umdrehungen,
welche nur eine der beiden Gewindespindeln ausführt, begrenzt ist, da sonst
die Spannwalze zu schräg
gestellt werden könnte
und die Gefahr besteht, dass die Spannwalze aus den Spannwagen springt.
Dies kann zur Gefährdung
von Personen führen.
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Das
zusätzliche Überlagerungsgetriebe
sowie die notwendigen Sicherheitseinrichtungen führen zu unerwünscht hohen
Kosten.
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Auch
eine alternative Ausgestaltung, bei welcher beide Gewindespindeln
stets mit derselben Drehzahl angetrieben werden und wenigstens einer der
beiden Spannwagen, welche die Spannwalze an ihren axialen Enden
halten, eine zusätzliche
Verschiebeeinrichtung aufweist, um die Spannwalze an dem entsprechenden
axialen Ende unabhängig
von dem Antrieb der Spindeln in Längsrichtung der Bahn zu verschieben,
ist mit Nachteilen verbunden. So ist die zusätzliche Verschiebeeinrichtung
kostenintensiv und weist einen erheblichen Platzbedarf vom Spannwagen
in Breite und Höhe
auf. Der Antrieb der Verschiebeeinrichtung fährt mit dem Spannwagen mit, was
die Energiezufuhr erschwert. Schließlich muss die Verschiebeeinrichtung
stets mit ihrem gesamten Gewicht durch die entsprechende Gewindespindel angetrieben
werden, was den Energieaufwand erhöht.
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Auch
Systeme mit mehreren Kupplungen im Antriebsstrang der Querwelle,
um die Gewindespindeln wahlweise unabhängig voneinander betreiben zu
können,
sind kostenintensiv und benötigen
die oben beschriebenen Sicherheitsmaßnahmen, um zu vermeiden, dass
die Spannwalze aus den Spannwagen springt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren
allgemein zum Spannen einer endlosen Bahn und insbesondere zum Spannen
einer endlosen Bahn in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredelung
von Papier oder Karton anzugeben, welche/welches einerseits ein leichtes
wahlweises Spannen und Entspannen der Bahn ermöglicht und zugleich gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
eine Umspannmöglichkeit im
Sinne der vorliegenden Beschreibung bietet, welche sicher ausführbar und
kostengünstig
herstellbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Die
abhängigen
Ansprüche
beschreiben vorteilhafte und besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung,
welche insbesondere in Form einer Vorrichtung zum Spannen von Maschinensieben
oder Maschinenfilzen, beispielsweise von Trockensieben, Formiersieben,
Trockenfilzen und/oder Pressfilzen einer Papier- oder Kartonmaschine
ausgeführt
ist, weist eine Spannwalze auf, die von der endlosen Bahn wenigstens
teilweise umschlungen wird. Der Umschlingungswinkel beträgt beispielsweise
bis zu etwa oder genau 180°, 190° oder 200°. Auch andere
Winkel, beispielsweise mit Größenwerten
kommen in Betracht.
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Die
Spannwalze ist an ihren beiden axialen Enden beziehungsweise jeweils
im Bereich von jedem axialen Ende mittels einem Spannwalzenlager gelagert.
An dem ersten axialen Ende ist ein erstes Spannwalzenlager und an
dem zweiten axialen Ende ein zweites Spannwalzenlager vorgesehen.
Jedes Spannwalzenlager ist in Richtung der Längsachse der endlosen Bahn,
das heißt
in Umlaufrichtung der endlosen Bahn, wahlweise verschiebbar. Um
die Walze zu spannen oder zu entspannen, sind die Spannwalzenlager
vorteilhaft synchron verschiebbar.
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Jedes
Spannwalzenlager kann beispielsweise auf einem Spannwagen vorgesehen
sein.
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Zum
Verschieben der Spannwalzenlager ist jedem Spannwalzenlager eine
Stelleinrichtung zugeordnet, dem ersten Spannwalzenlager eine erste Stelleinrichtung und
dem zweiten Spannwalzenlager eine zweite Stelleinrichtung. Jede
Stelleinrichtung ist durch eine Drehbewegung betätigbar, wobei diese Drehbewegung
die Verschiebung des Spannwalzenlagers, das der entsprechenden Stelleinrichtung
zugeordnet ist, bewirkt. Beispielsweise kann die Stelleinrichtung
jeweils in Form einer Gewindespindel ausgeführt sein, die in einem Gewindeeingriff
mit einem Spannwagen steht, welcher die Spannwalze an einem axialen
Ende trägt.
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Die
Drehbewegung wird in jede Stelleinrichtung mittels eines Zahnrades
oder einer Riemenscheibe unmittelbar oder mittelbar eingeleitet.
Beispielsweise kann die Stelleinrichtung in Form einer Gewindespindel
an ihrem axialen Ende – oder
an einer anderen axialen Position – das Zahnrad tragen oder koaxial
zu diesem ausgerichtet und drehstarr an diesem angeschlossen sein.
Insbesondere trägt
jede Gewindespindel jeweils ein Zahnrad in Form einer fliegenden
Lagerung. Dieses Zahnrad ist insbesondere das einzige Zahnrad der
Stelleinrichtung.
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Die
beiden Zahnräder,
das heißt
das Zahnrad der ersten Stelleinrichtung und das Zahnrad der zweiten
Stelleinrichtung, sind über
eine gemeinsame Kette aneinander gekoppelt. Diese Kette umschlingt die
beiden Zahnräder.
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Bei
Verwendung von Riemenscheiben sind die beiden Riemenscheiben über einen
Riemen aneinander gekoppelt, wobei der Riemen die beiden Riemenscheiben
umschlingt. Der Riemen kann beispielsweise ein Zahnriemen, Keilriemen
oder auch ein andersartig gestalteter Riemen sein, welcher derart
mit den Riemenscheiben zusammenarbeitet, dass eine Antriebsleistung
zwischen den Riemenscheiben und dem Riemen übertragbar ist und so bei Antrieb
der ersten Riemenscheibe die zweite Riemenscheibe über die
erste Riemenscheibe angetrieben wird beziehungsweise bei Antrieb
des Riemens über
eine weitere Triebvorrichtung – beispielsweise Riemenscheibe – die erste
und die zweite Riemenscheibe vom Riemen angetrieben werden.
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Um
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung eine Umspannmöglichkeit
vorzusehen, ist der Kette, beziehungsweise bei Verwendung eines
Riemens dem Riemen, vorteilhaft ein Aktuator zugeordnet, welcher
derart an der Kette beziehungsweise dem Riemen angeschlossen ist,
dass ein erster Längsabschnitt
der Kette oder des Riemens in Längsrichtung
der Kette oder des Riemens relativ zu einem zweiten Längsabschnitt
der Kette oder des Riemens mit dem Aktuator verschiebbar ist. Wenn man
jenen Abschnitt der Kette beziehungsweise des Riemens, der von dem
ersten Zahnrad beziehungsweise der ersten Riemenscheibe bis zu dem
zweiten Zahnrad beziehungsweise der zweiten Riemenscheibe reicht,
als ersten Zug der Kette beziehungsweise des Riemens bezeichnet
und den zweiten Längenabschnitt,
sozusagen den Rückweg,
der Kette beziehungsweise des Riemens, welcher von dem zweiten Zahnrad
beziehungsweise der zweiten Riemenscheibe zurück zu dem ersten Zahnrad beziehungsweise der
ersten Riemenscheibe reicht, als zweiten Zug bezeichnet, so wird
durch Betätigung
des Aktuators und Verschieben des ersten Längsabschnittes relativ zu dem
zweiten Längsabschnitt
wenigstens einer der beiden Züge
der Kette beziehungsweise des Riemens in seiner Länge geändert. Insbesondere
wird einer der beiden Züge
um dasselbe absolute Ausmaß verkürzt, um
welches der andere der beiden Züge
verlängert
wird. Die Verschiebebewegung des ersten Längsabschnittes der Kette beziehungsweise des
Riemens gegenüber
dem zweiten Längsabschnitt
der Kette beziehungsweise des Riemens bewirkt somit, dass die beiden
Zahnräder
beziehungsweise Riemenscheiben mit einer zueinander abweichenden
Drehzahl während
des Verschiebevorgangs umlaufen. Beispielsweise kann eines der beiden Zahnräder beziehungsweise
eine Riemenscheibe mittels einer Bremseinrichtung beziehungsweise
einem zugeordneten Motor gegen Verdrehung festgesetzt werden, und
nur das andere Zahnrad beziehungsweise die andere Riemenscheibe
durch Verschiebung dieses Längsabschnittes
gedreht werden.
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Die
Kette oder der Riemen kann beispielsweise in einer Ebene quer zur
Längsrichtung
der Bahn beziehungsweise zur Bewegungsrichtung der Bahn verlaufen.
Wenn die Kette oder der Riemen angetrieben wird, beispielsweise
durch Antrieb von einem der beiden Zahnräder oder Riemenscheiben, läuft somit
die Kette beziehungsweise der Riemen quer zur Umlaufrichtung der
Bahn, insbesondere senkrecht hierzu, um. Unter senkrecht ist dabei
nicht nur ein Winkel von exakt 90° zu
verstehen, sondern auch mäßig hiervon
abweichende Schrägstellungen.
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Beispielsweise
kann eines der beiden Zahnräder
beziehungsweise eine der beiden Riemenscheiben von einem Motor,
der beispielsweise als Elektromotor, pneumatisch betriebener Motor,
Hydromotor oder auch anders gestaltet sein kann, angetrieben werden,
wobei die Abtriebswelle des Motors insbesondere koaxial beziehungsweise
fluchtend oder parallel zu der Drehachse des Zahnrades beziehungsweise
der Riemenscheibe und/oder der Gewindespindel angeordnet ist. Die
Abtriebswelle des Motors kann beispielsweise an dem Zahnrad beziehungsweise
der Riemenscheibe und/oder der Gewindespindel angeflanscht sein.
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Beide
Zahnräder
beziehungsweise Riemenscheiben laufen vorteilhaft zum Spannen oder
Entspannen der Bahn durch Antreiben der Kette beziehungsweise des
Riemens in dieselbe Richtung um. Hierdurch können zwei identische Stelleinrichtungen für beide
axialen Enden der Spannwalze verwendet werden, beispielsweise zwei
identische Gewindespindeln.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und den Figuren
exemplarisch beschrieben werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Spann- und Umspannvorrichtung;
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2 eine
schematische Stirnseitenansicht einer ersten möglichen Gestaltung des Kettentriebs beziehungsweise
Riementriebs zwischen den beiden Stelleinrichtungen;
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3 eine
alternative Ausgestaltung des Kettentriebs beziehungsweise Riementriebs.
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In
der 1 erkennt man die endlose Bahn 1, welche
die Spannwalze 2 umschlingt. Die Spannwalze 2 ist
in einem ersten Spannwalzenlager 3 und einem zweiten Spannwalzenlager 4 gelagert.
Vorliegend werden die Spannwalzenlager 3, 4 durch
zwei Spannwagen ausgebildet, welche jeweils auf einer Gewindespindel 11, 12 laufen.
Die Spannwalze 2 ist mit ihren beiden Walzenzapfen in den
beiden Spannwagen aufgenommen und wird dadurch in Richtung der Längsachse
der endlosen Bahn 1 beziehungsweise in Umlaufrichtung der
endlosen Bahn 1 durch Bewegen der Spannwagen auf den Gewindespindeln 11, 12 verschoben.
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Die
Gewindespindeln sind Bestandteil der Stelleinrichtungen 5, 6.
Dem ersten Spannwalzenlager 3 ist die erste Stelleinrichtung 5 zugeordnet,
welche ein erstes Zahnrad 7 zum drehenden Antrieb der Gewindespindel 11 der
ersten Stelleinrichtung 5 aufweist. Dem zweiten Spannwalzenlager 4 ist
die zweite Stelleinrichtung 6 zugeordnet, deren Gewindespindel 12 durch
ein zweites Zahnrad 8 drehbar angetrieben wird.
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Beide
Gewindespindeln 11, 12 sind jeweils an oder im
Bereich des ersten axialen Endes in einem Wälzlager 14 und im
Bereich des zweiten, entgegengesetzt zu dem ersten axialen Ende
angeordneten Endes mittels einer Gleitlagerung 15, beispielsweise
mittels einer Gleitbuchse gelagert.
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Selbstverständlich sind
auch andere Lageranordnungen denkbar. So können die Gewindespindeln 11, 12 alternativ
durch zwei Gleitlager oder zwei Wälzlager gelagert sein, oder
die Reihenfolge der Anordnung von jeweils einem Gleitlager und einem Wälzlager
kann andersherum als dargestellt ausführt sein. Weitere Lagermöglichkeiten
mit abweichender Lagergestaltung oder einer abweichenden Anzahl von
Lagern sind möglich.
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Durch
Drehen der Zahnräder 7 und 8 werden die
Gewindespindeln 11 und 12 in Umlauf versetzt. Das
Außengewinde
der Gewindespindeln 11, 12 steht im Eingriff mit
einem Innengewinde in den Spannwagen der Spannwalzenlager 3 und 4.
Somit wird die Spannwalze 2 beim Drehen der Gewindespindeln 11, 12 in
eine erste Richtung mit Bezug auf den von der endlosen Bahn 1 umschlungenen
Innenraum nach außen
gefahren, und beim Drehen in eine entgegengesetzte Richtung nach
innen.
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Das
Drehen der Zahnräder 7, 8 wird
durch einen Motor 13 bewirkt, welcher vorliegend koaxial
an der Gewindespindel 12 beziehungsweise dem zweiten Zahnrad 8 angeschlossen
ist. Der Motor 13 treibt somit einerseits das Zahnrad 8 und
andererseits die Gewindespindel 12 an. Die Drehbewegung
des zweiten Zahnrades 8 wird über die Kette 9 auf
das erste Zahnrad 7 übertragen,
so dass das erste Zahnrad 7 die erste Gewindespindel 11 antreibt.
Dementsprechend werden durch Betätigen
des Motors 13 beide Gewindespindeln 11, 12 synchron
betrieben, und die Spannwalze 2 wird mit ihren beiden axialen
Enden gleichmäßig verschoben.
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Wie
man sieht, kann somit ein sehr kompakter Antrieb zum Verstellen
der Spannwalze 2 ausgeführt
werden. Die Kette 9 (oder auch ein entsprechender Riemen)
kann in einem maschinenbreiten Gehäuse beziehungsweise einer Quertraverse 19 umlaufen.
Maschinenbreit bedeutet, dass das Gehäuse beziehungsweise die Quertraverse 19 vom ersten
axialen Ende der Spannwalze 2 bis zum zweiten axialen Ende
der Spannwalze 2 und gegebenenfalls nur wenig hierüber hinaus
reicht. Wenn das Gehäuse
ein geschlossenes und/oder abgedichtetes Gehäuse ist, kann auch im Nassbereich
einer Papiermaschine eine handelsübliche Kette aus Normalstahl verwendet
werden. Falls die Kette im Nassbereich offen liegt, sollte eine
korrosionsfeste Kette verwendet werden, beispielsweise aus Edelstahl.
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In
der 2 erkennt man einen möglichen Verlauf einer Kette 9 oder
eines entsprechenden Riemens, beispielsweise Keilriemens oder Zahnriemens.
Je nachdem, welches dieser Elemente verwendet wird, sind die dargestellten
Räder entweder als
Zahnräder
oder als Riemenscheiben ausgeführt. Vorliegend
werden die Ausführungsformen
anhand einer Kette mit Zahnrädern
beschrieben.
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Die
Kette 9 umschlingt die beiden ortsfesten (das heißt nur drehbaren
jedoch nicht verschiebbaren) Zahnräder 7 und 8,
welche an den axialen Enden der Gewindespindeln (nicht dargestellt)
getragen werden. Die Kette 9 wird über eines der beiden Zahnräder 7, 8 mittels
einem an dem entsprechenden Zahnrad direkt oder über ein Getriebe oder dergleichen
angeschlossenen Motor (nicht gezeigt) in Umlauf versetzt. Selbstverständlich ist
es auch möglich, zwei
aufeinander abgestimmte Motoren an jedem der beiden Zahnräder 7, 8 unmittelbar
oder mittelbar anzuschließen,
wobei jedem Zahnrad 7, 8 genau ein Motor zugeordnet
wird.
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An
der Kette 9 ist ein Aktuator 10 angeschlossen,
mittels welchem ein erster Längsabschnitt der
Kette 9 in Längsrichtung
derselben relativ zu einem zweiten Längsabschnitt der Kette 9 verschoben werden
kann. Dabei wird einer der beiden Züge zwischen den beiden Zahnrädern 7 und 8 verlängert und gleichzeitig
der andere der beiden Züge
verkürzt.
Der erste Zug der Kette 9 ist jener Längsabschnitt vom Punkt A bis
zum Punkt B. Der zweite Zug ist jener Längsabschnitt der Kette 9 vom
Punkt C bis zum Punkt D.
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Der
Aktuator 10 umfasst einen Kolbenzylinder 16. Der
Kolbenzylinder 16 weist einen Kolben mit zwei an entgegengesetzten
Seiten desselben koaxial angeschlossenen Kolbenstangen 17 auf.
Jede Kolbenstange 17 trägt
ein Kettenrad 18, das von der Kette 9 umschlungen
wird beziehungsweise mit dieser kämmt. Die Umschlingungen der
beiden Kettenräder 18 durch
die Kette 9 sind dabei entgegengesetzt zueinander gerichtet,
das heißt
die Kettenräder 18 werden
jeweils auf verschiedenen Seiten von der Kette 9 umschlungen.
Vorliegend werden die beiden einander zugewandten Seiten der Kettenräder 18 von
der Kette 9 umschlungen.
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Wenn
der Kolben des Kolbenzylinders 16 innerhalb des Zylinders
verschoben wird, das heißt vorliegend
in Axialrichtung der Kolbenstangen 17, so werden auch die
beiden Kettenräder 18 gemeinsam verschoben.
Dieses Verschieben führt
dazu, dass nur eines der beiden Zahnräder 7, 8 umläuft, in
dem diesem auf der einen Seite ein Teil der Kette 9 zugeführt und
auf der anderen Seite ein anderer Teil der Kette 9 abgewickelt
beziehungsweise abgeführt
wird. Somit wird einer der beiden Züge zwischen den beiden Zahnrädern 7, 8 um
dasselbe Ausmaß verkürzt, um
welches der andere der beiden Züge
verlängert wird.
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Ein
Betätigen
des Aktuators 10 bewirkt demnach eine Umspannung der endlosen
Bahn, indem nur eines der beiden Spannwalzenlager verschoben wird,
oder ein Spannwalzenlager mehr als das andere verschoben wird.
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Bei
einer Ausführung
der Triebverbindung zwischen den beiden Stelleinrichtungen mit einem Riemen
anstelle einer Kette 9 würden anstelle der Kettenräder 18 Umlenkrollen
angeordnet. Die Arbeitsweise der Umspannvorrichtung mit dem Aktuator 10 wäre jedoch
im wesentlichen dieselbe.
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Wie
in der 2 gezeigt ist, kann eine Anzahl weiterer Kettenräder beziehungsweise
Umlenkrollen vorgesehen werden, um die gewünschte Führung der Kette 9 beziehungsweise
allgemein eines Riemens zu erreichen. Diese weiteren Kettenräder beziehungsweise
Umlenkrollen sind in der Regel ortsfest angeordnet, so dass insbesondere
ausschließlich
die beiden an den Kolbenstangen 17 angeschlossenen Kettenräder 18 verschiebbar
sind.
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Gegebenenfalls
kann eine Kettenspanneinrichtung beziehungsweise ein Kettenspannrad
vorgesehen sein (nicht dargestellt), um die Kette 9 unter der
geeigneten Spannung zu halten.
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Beim
Umspannen kann eines der beiden Zahnräder 7, 8 gegen
eine Verdrehung festgesetzt beziehungsweise gehalten werden, beispielsweise durch
den Antriebsmotor (nicht dargestellt).
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Die
Verwendung eines Kolbenzylinders 16 weist den Vorteil auf,
dass „automatisch" eine Hubbegrenzung
für die
Umspannbetätigung
vorgegeben wird, das heißt
ein maximales Ausmaß für die Schrägstellung
der Spannwalze durch einseitiges Verschieben eines ihrer beiden
axialen Enden wird erreicht.
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Die
Ausführung
der 3 entspricht weitgehend jener der 2.
Abweichend von der 2 umfasst der Aktuator 10 jedoch
einen Kolbenzylinder 16 mit einer einzigen Kolbenstange 17.
Die Kolbenstange 17 trägt
zwei Kettenräder 18,
siehe insbesondere die Ansicht A in der 3. Die beiden
Kettenräder 18 sind
koaxial angeordnet und werden wieder auf zueinander entgegengesetzten
Seiten von der Kette 9 umschlungen. Vorliegend werden die
beiden Kettenräder 18 auf
den einander abgewandten Seiten von der Kette 9 umschlungen.
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Die
Arbeitsweise des Aktuators 10 entspricht jedoch jener des
Aktuators 10 aus der 2. Die beiden
Kettenräder 18 werden
wieder gemeinsam durch Betätigen
des Kolbenzylinders 16, das heißt durch Verschieben des Kolbens
im Kolbenzylinder 16, verschoben, um einen der beiden Züge zwischen
den Zahnrädern 7, 8 zu
verkürzen
und den anderen zu verlängern.
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Die
erfindungsgemäße Ausführung bietet eine
besonders kostengünstige
Konstruktion. Im Vergleich zu dem anfangs beschriebenen Stand der Technik
können
zwei Kegelradgetriebe oder Spindelhubgetriebe und eine Querwelle
eingespart werden. Stattdessen ist lediglich eine Kette zwischen
den beiden den Gewindespindeln zugeordneten Zahnrädern erforderlich,
zusammen mit einem entsprechenden Aktuator.
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Die
erfindungsgemäße Umspannvorrichtung kann
auch leicht bei bestehenden Spannvorrichtungen nachgerüstet werden,
beispielsweise durch Montage der Kette, des Aktuators und der Zahnräder an bereits
vorhandenen Gewindespindeln.