-
Die
Erfindung betrifft eine Fertigungslinie und ein Verfahren zum Erzeugen
eines Magnesiumbands.
-
Aufgrund
seiner geringen Dichte weist Magnesium ein besonders niedriges Gewicht
auf. Gleichzeitig besitzt es Festigkeitseigenschaften, die mit denen
von Aluminium vergleichbar sind. Diese Eigenschaftskombination macht
Magnesium besonders interessant für den Bau von Fahrzeugkarosserien,
insbesondere von Automobilkarosserien, von denen bei immer geringerem
Gewicht immer höhere
Festig- und Steifigkeiten
gefordert werden.
-
Im
in stahl und eisen 125 (2005) Nr. 4, Seiten 66–68, erschienen Artikel "Magnesium-Flachprodukte:
Wirtschaftliches Verfahren für
industrielle Fertigung entwickelt" von B. Engl ist ein Verfahren vorgestellt
worden, das es ermöglicht,
Magnesiumbleche kostengünstiger
herzustellen. Zu diesem Zweck wird zunächst eine Magnesiumschmelze
kontinuierlich zu einem Vorband mit einer Dicke von maximal 50 mm vergossen
und dieses Vorband anschließend
direkt aus der Gießhitze
bei einer bestimmten Walzanfangstemperatur unter Berücksichtigung
einer bestimmten Dickenreduktion zu einem typischerweise 2–20 mm dicken
Band warmgewalzt. Der besondere Vorteil dieser Vorgehensweise besteht
darin, dass das Walzen des Vorbands direkt aus der Gießhitze erfolgen
kann, so dass der andernfalls mit der Erwärmung auf Walztemperatur verbundene
Aufwand vermieden wird. Weitere Einzelheiten zu dem bekannten Herstellverfahren
sind auch in der
EP
1 330 56 B1 beschrieben.
-
Um
die in der blechverarbeitenden Industrie, insbesondere im Bereich
des Automobil-Karosseriebaus, geforderten geringen Blechdicken von
0,2–4 mm
zu erreichen, muss das in der voranstehend beschriebenen Weise erzeugte
Magnesiumblech in der Regel weiter dickenreduziert werden. Ein Problem besteht
dabei darin, dass sich derartige Bleche nur im erwärmten Zustand
verformen lassen. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein Kaltwalzen
auf geringe Blechdicken durchgeführt
werden soll.
-
In
der JP 2003-112205 A ist vorgeschlagen, ein in nicht näher beschriebener
Weise vorproduziertes und zu einem Coil gehaspeltes Magnesiumband in
einem Reversierwalzgerüst
kaltzuwalzen. Dazu durchläuft
das Magnesiumband bei jedem Walzstich jeweils eine zwischen den
Haspeleinrichtungen angeordnete Erwärmungseinrichtung, die jeweils
drei parallel zueinander angeordnete beheizte Walzen umfasst, um
die das zu erwärmende
Magnesium geschlungen wird. Durch den Kontakt mit den heißen Walzenoberflächen soll
das Magnesiumband vor dem Eintritt in das Reversierwalzgerüst auf die
erforderliche Walztemperatur gebracht werden. Aufgrund des apparativen
Aufwands sind jedoch sowohl die mit der Herstellung als auch die
mit dem Betrieb solcher Erwärmungseinrichtungen
verbundenen Kosten so beträchtlich,
dass sich derartige Anlagen in der Praxis nicht wirtschaftlich betreiben
lassen.
-
Ausgehend
von dem voranstehend zusammengefassten Stand der Technik bestand
die Aufgabe der Erfindung darin, eine Fertigungslinie und ein Verfahren
anzugeben, die die kostengünstige
Herstellung auch kleinerer Mengen von dünnen Magnesiumbändern ermöglichen.
-
In
Bezug auf eine Fertigungslinie zum Erzeugen eines dünnen Magnesiumbands,
die mit einer ein Gießwalzgerüst umfassenden
Bandgießeinrichtung zum
Erzeugen eines Magnesiumbands aus einer Magnesiumschmelze, mit einer
Haspeleinrichtung zum Aufwickeln des Magnesiumbands zu einem Coil, die
einen um eine Drehachse drehbaren Haspeldorn umfasst, und mit einer
Fertigwalzeinrichtung zum Walzen des Magnesiumbands auf eine Dicke
von 0,2–4
mm ausgestattet ist, ist diese Aufgabe dadurch gelöst worden,
dass sie mindestens eine Einrichtung zum Einspeisen von zusätzlichem
Metallband umfasst, die zum Einspeisen des zusätzlichen Metallbands in die
Haspeleinrichtung vorgesehen ist, und eine Einrichtung zum Verbinden
eines Endes des jeweiligen zusätzlichen
Metallbands mit einem Ende des Magnesiumbands aufweist.
-
In
entsprechender Weise ist bei einem Verfahren zum Erzeugen eines
Magnesiumbands, bei dem folgende Arbeitsschritte absolviert werden:
- – Bandgießen eines
Magnesiumbands,
- – Wickeln
des Magnesiumbands zu einem Coil auf einem Haspeldorn und
- – Walzen
des zuvor zu dem Coil gehaspelten Magnesiumbands auf eine Dicke
von 0,2–4
mm,
zur Lösung
der voranstehend genannten Aufgabe erfindungsgemäß vorgeschlagen worden, dass
das Magnesiumband vor dem Wickeln an seinem vorderen Ende und/oder
nach seinem Wickeln an seinem hinteren Bandende mit jeweils einem
zusätzlichen Metallband
verbunden wird und dass das jeweilige Metallband gemeinsam mit dem
Magnesiumband zu dem Coil gewickelt wird, so dass das Coil eine
innere und/oder äußere aus
dem jeweiligen zusätzlichen Metallband
gebildete Wicklung aufweist.
-
Der
Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, ein in an sich bekannter
Weise durch Bandgießen
erzeugtes, für
die unmittelbare Weiterverarbeitung als Blech jedoch zu dickes Magnesiumband
zunächst
zu einem Coil zu wickeln und in einem weiteren Arbeitschritt auf
die jeweils geforderte Enddicke weiterzuwalzen. Dabei wird das Magnesiumband
gemäß der Erfindung
zu einem Coil gewickelt, dessen inneren und/oder äußeren Wicklungen
durch ein zusätzliches Metallband
gebildet sind.
-
Soll
das Magnesiumband auf eine aus dem zusätzlichen Metallband gebildete
innere Wicklung des Coils gewickelt werden, wird das Magnesiumband
vor dem Aufwickeln auf den Haspeldorn der jeweiligen Haspeleinrichtung
mit seinem Anfang mit dem hinteren Ende des ersten zusätzlichen
Metallbands verbunden. Dieses wird dann oder ist bereits auf den
Haspeldorn aufgewickelt, bevor das Magnesiumband selbst gewickelt
wird. Soll alternativ oder ergänzend
ein zusätzliches
Metallband auf die Umfangsfläche
des Magnesiumbandwickels gewickelt werden, so wird dazu das freie
hintere Ende des Magnesiumbandes mit dem Anfang des jeweiligen zusätzlichen
Metallbands verbunden und auch dieses zusätzliche Metallband aufgewickelt.
-
Ein
erster Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahme,
in das Coil eine innere und/oder äußere Lage aus einem sich vom
jeweils verarbeiteten Magnesiumband unterscheidenden Metallband
einzuwickeln, besteht darin, dass die innere und die äußere aus
den zusätzlichen
Metallbändern
gebildeten Lagen das Magnesiumband gegen Beschädigungen schützen, zu
denen es aufgrund von Relativbewegungen zwischen der Innenfläche der
Wickelhülse bzw.
der Außenfläche des
Wickeldorns kommen könnte.
-
Darüber hinaus
können
die zusätzlichen,
fest mit dem zu verarbeitenden Magnesiumband verbundenen Metallbänder beim
Fertigwalzen des Magnesiumbandes jeweils als "Vor-" und "Nachbänder" genutzt werden,
die gemeinsam mit dem Magnesiumband auf dessen Solldicke gewalzt
werden und dabei seine Handhabung vereinfachen.
-
Der
für die
Praxis wesentliche Vorteil des Einwickelns und/oder Aufwickelns
von zusätzlichen inneren
und/oder äußeren Lagen
eines zusätzlichen Metallbands
auf das Magnesiumband besteht jedoch darin, dass die zusätzlichen
Metallbandwicklungen im Coil jeweils als Wärmespeicher dienen, durch die Temperaturverluste
des Magnesiumbandes minimiert werden. Diese Eigenschaft wirkt sich
insbesondere dann aus, wenn das aus dem Magnesiumband und den zusätzlichen
Metallbändern
gewickelte Coil vor dem Fertigwalzen wiedererwärmt wird und das Fertigwalzen
in mehreren Walzschritten vorgenommen wird. Bei dieser Vorgehensweise
bewirkt das Metallband, dass das Magnesiumband zwischen den einzelnen
Walzschritten seine für
das Walzen erforderliche Temperatur behält, so dass auf eine aufwändige Wiedererwärmung verzichtet
werden kann. Besonders effektiv kann diese Wirkung dann genutzt werden, wenn
das Magnesiumband zwischen zwei zusätzlichen Metallbändern gewickelt
wird, das erhaltene Coil somit sowohl eine innere als auch eine äußere aus
zusätzlichem
Metallband bestehende Wicklung aufweist, so dass das Magnesiumband
zwischen diesen Wicklungen liegt.
-
Schließlich kann
dadurch, dass das Magnesiumband mit dem mit ihm verbundenen Metallband nach
dem Fertigwalzen gehaspelt und über
eine für ein
Fertigglühen
ausreichende Dauer ohne Wärmezufuhr
im Coil gehalten wird, die nach dem Fertigwalzen dem Magnesiumband
und dem gegebenenfalls mit ihm gewalzten Metallband noch innewohnende Wärme genutzt
werden, um das nach dem Fertigwalzen erhaltene dünne Magnesiumblech in einen
für seine
unmittelbare Weiterverarbeitung geeigneten Zustand zu halten bzw.
zu bringen.
-
Als
Werkstoff für
das zusätzliche
Metallband haben sich Kohlenstoffstähle als besonders geeignet erwiesen,
die gut verformbar sind und ein vergleichbar hohes Wärmespeichervermögen besitzen.
-
Das
derart gewickelte Magnesiumband lässt sich anschließend unter
Ausnutzung der ihm nach der Banderzeugung noch erhalten gebliebenen
Wärme in
einer konventionellen Walzeinrichtung, wie sie typischer Weise zum
Kaltwalzen beispielsweise von Stahl- oder Aluminiumblechen eingesetzt
werden, auf die geforderte Enddicke walzen. Eine zusätzliche Erwärmung durch
aufwändige
im jeweiligen Einlaufbereich des Walzgerüstes angeordnete Erwärmungseinrichtung
ist dabei nicht erforderlich. Sollte eine Wiedererwärmung des
Coils auf die jeweilige Walztemperatur erforderlich sein, so kann
diese in einem konventionellen Haubenofen vorgenommen werden.
-
Investitionen
in neue Anlagen für
das Walzen des Magnesiumbands zu Blech können durch die Erfindung somit
weitgehend vermieden werden. Es besteht dadurch die Möglichkeit,
Magnesiumblech zu konkurrenzfähigen
Kosten herzustellen.
-
Eine
besonders praxisgerechte, im Hinblick sowohl auf die Eigenschaften
des herzustellenden Magnesiumbandes als auch auf die Betriebssicherheit
optimierte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Fertigungslinie ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Haspeleinrichtung eine koaxial zur Drehachse
des Haspeldorns fest angeordnete Wickelhülse umfasst, innerhalb der
der Haspeldorn rotiert und deren Innendurchmesser dem maximalen
Außendurchmesser
des zu wickelnden Coils entspricht, dass der Haspeldorn der Haspeleinrichtung
aus mindestens zwei Segmenten zusammengesetzt ist, die in bezogen
auf die Drehachse radialer Richtung bewegbar sind, und dass eine
Stelleinrichtung vorgesehen ist, die beim Wickeln des Coils die
Segmente des Haspeldorns in Abhängigkeit
vom Wickelfortschritt aus einer eng zu der Innenfläche der
Wickelhülse
benachbarten, weit voneinander entfernten Stellung in eine eng zu
einander benachbarte Stellung verstellt. Eine entsprechende Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Haspeldorn, auf dem das Magnesiumband
mit dem jeweils zusätzlichen
Metallband gewickelt wird, aus mindestens zwei in bezogen auf die
Drehachse des Haspeldorns radialer Richtung verstellbaren Segmenten
gebildet ist, und das Wickeln des Magnesiumbands mit dem jeweils
zusätzlichen
Metallband gegen die Innenfläche
einer Wickelhülse
erfolgt, in der der Haspeldorn rotiert und deren innerer Durchmesser
dem maximalen Durchmesser des zu wickelnden Coils entspricht, wobei
die Segmente des Haspeldorns ausgehend von einer maximal voneinander
entfernten Stellung, in der sie den Anfangsabschnitt des zu wickelnden
Magnesiumbands gegen die Innenfläche
der Wickelhülse
drücken,
in Abhängigkeit
vom Wickelverlauf aufeinander zu bewegt werden.
-
Bei
der voranstehend genannten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Fertigungslinie
und dem entsprechend gestalteten erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt das Haspeln
des Magnesiumbands zu dem Coil in einer Weise, durch die einerseits
sichergestellt ist, dass das Magnesiumband trotz seiner mit einer
Temperaturabnahme schlechter werdenden Verformbarkeit ohne die Gefahr
von Materialbrüchen
zu einem Coil gewickelt werden kann, und bei der andererseits die
Temperaturverluste des Magnesiumbands minimiert werden.
-
Zu
diesem Zweck erfolgt gemäß der Erfindung
das Haspeln des Magnesiumbands gegen die Innenfläche einer Hülse, in der der das Coil aufnehmende
Haspeldorn rotiert. Der Haspeldorn ist dabei so ausgebildet, dass
sein Außenumfang
beim Wickeln des Coils ausgehend von einer zur Innenfläche der
Wickelhülse
nah benachbarten Anfangsstellung bis in eine Endstellung reduziert
werden kann, in der er dem Innendurchmesser des zu erzeugenden Coils entspricht.
Auf diese Weise wird das in die Haspeleinrichtung eintretende Band
jeweils zwischen der Innenfläche
der Wickelhülse
und der zuvor gewickelten Lage des Coils bzw. der Umfangsfläche des
Haspels geführt,
so dass das Band im Zuge des Aufwickelns jeweils nur eine geringe
Biegebelastung erfährt.
So werden durch den Einsatz einer erfindungsgemäßen Haspeleinrichtung auch
die innen liegenden, bei fertigem Coil stärker gekrümmten Innenlagen des Coils ausgehend
von dem großen
Außenradius
erst allmählich
zu dem kleinen Innenradius des fertigen Coils zusammengezogen. Da
gleichzeitig der Temperaturverlust des aufgewickelten Magnesiumbands in
Folge der durch die Wickelhülse
gewährleisteten Abschirmung
zusätzlich
vermindert ist, unterstützt diese
Ausgestaltung der Erfindung, dass das Magnesiumband betriebssicher
und mit einer für
den jeweiligen Herstellungsprozess stets ausreichenden Geschwindigkeit
gewickelt werden kann.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen jeweils schematisch und jeweils in seitlicher Ansicht:
-
1 eine
Fertigungslinie zum Erzeugen eines Magnesiumbands;
-
2a, 2b eine
in der Fertigungslinie eingesetzte Haspeleinrichtung in zwei Betriebsstellungen.
-
Die
Fertigungslinie 1 zum Erzeugen von Magnesiumband M umfasst
in Förderrichtung
F hintereinander folgend inline angeordnet eine Bandgießeinrichtung 2,
einen Haubenofen 3 und Fertigwalzeinrichtung 4.
-
Die
Bandgießeinrichtung 2 ist
in an sich bekannter Weise ausgebildet und weist einen Schmelzenbehälter 5 auf,
aus dem die Magnesiumschmelze in eine Gießdüse 6 gegeben wird.
Die Mündung
der Gießdüse 6 ist
dabei so in den zwischen zwei Gießwalzen 7, 8 eines
Gießwalzgerüstes 9 gebildeten Gießspalt 10 gerichtet,
dass die aus der Gießdüse 6 austretende
Magnesiumschmelze im Wesentlichen horizontal ausgerichtet in den
Gießspalt 10 tritt.
-
Die
mit den Umfangsflächen
der Gießwalzen 7, 8 in
Kontakt kommende Magnesiumschmelze erstarrt dort zu Schalen die
dann am engsten Punkt des Gießspalts 10 zu
einem Magnesiumband M zusammengepresst werden. Für den zeitgerechten Abtransport
des den Gießspalt 10 verlassenden
Magnesiumbands M sorgt ein in Förderrichtung
F hinter dem Gießwalzgerüst 9 angeordnete,
ebenfalls in an sich bekannter Weise ausgebildete Treibereinrichtung 11. Von
der Treibereinrichtung 11 aus durchläuft das Magnesiumband M eine
in Förderrichtung
F hinter der Treibereinrichtung 11 angeordnete konventionelle Besäumschere 12,
die eine Besäumung
der Längskanten
des Magnesiumbands M vornimmt.
-
Auf
die Besäumschere 12 folgend
durchläuft das
Magnesiumband M eine Einspeiseeinrichtung 13, die zum Einspeisen
eines zusätzlichen
Metallbands S1, S2 bestimmt ist, und eine Einrichtung 14 zum
Verbinden der Enden des jeweiligen Metallbands S1, S2 mit einem
Ende des Magnesiumbands M. Das jeweilige Metallband S1, S2 wird
aus einem aus einem Kohlenstoffstahl gewalzten Stahlband gewonnen,
das in der Einspeiseeinrichtung 13 als Coil 15 auf
einem Haspeldorn oberhalb des Förderwegs des
Magnesiumbands M bevorratet wird. Die Dicke des Stahlbands, aus
dem die zusätzlichen
Metallbänder
S1, S2 gewonnen werden, entspricht dabei etwa der Dicke des Magnesiumbandes
M.
-
Nachdem
das Magnesiumband M die Einspeiseeinrichtung 13 und die
Verbindungseinrichtung 14 passiert hat, gelangt es zu einer
Haspeleinrichtung 18, in der es zu einem Coil C gehaspelt
wird.
-
Die
Haspeleinrichtung 18 weist eine Wickelhülse 19 auf, deren
Innendurchmesser I dem Außendurchmesser
des zu wickelnden Coils C entspricht. In die Wickelhülse 19 tritt
das jeweils zu wickelnde Band S1, M, S2 über einen Schlitz 20 ein,
der fluchtend zum horizontal verlaufenden Förderweg der jeweils zu wickelnden
Bänder
S1, M, S2 ausgerichtet ist.
-
In
der Wickelhülse 19 der
Haspeleinrichtung 18 rotiert angetrieben durch einen nicht
dargestellten Drehantrieb um eine Drehachse X ein Haspeldorn 21,
der aus zwei halbschalenförmigen
Segmenten 22, 23 zusammengesetzt ist. Die Segmente 22, 23 können mittels
eines ebenfalls nicht dargestellten Stellantriebs in bezogen auf
die Drehachse X radialer Richtung aus einer Anfangsstellung (2a),
in der sie nah benachbart zur Innenfläche 24 der Wickelhülse 19 angeordnet
sind, in eine Endstellung (2b) aufeinander
zu bewegt werden, in der sie eng benachbart angeordnet sind und
ihr Außenumfang
den Innenumfang des Auges des zu wickelnden Coils C festlegt. Das
eine Segment 22 des Haspeldorns 21 weist eine
Klemmeinrichtung 25 zum Klemmen des Anfangs des jeweils
zu haspelnden Bands S1, M, S2 auf.
-
Wird
ein neues Magnesiumband M produziert, so wird zunächst von
der Einspeiseeinrichtung 13 durch die Verbindungseinrichtung 14 hindurch
ein erstes zusätzliches
Metallband S1 in die Haspeleinrichtung 18 geleitet. In
diesem Moment befinden sich die Segmente 22, 23 des Haspeldorns 21 in
ihrer Ausgangsstellung. Der Abstand zwischen der Umfangsfläche der
Segmente 22, 23 und der Innenfläche 24 der
Wickelhülse 19 entspricht
dabei etwa der Dicke des zusätzlichen
Metallbands S1. Der Anfang des zusätzlichen Metallbands S1 wird
durch die Klemmeinrichtung 25 erfasst und geklemmt. Anschließend beginnt
der Haspeldorn 21 um die Drehachse X zu rotieren, wobei
das zusätzliche
Metallband S1 von den Segmenten 22, 23 laufend
gegen die Innenfläche 24 der
Wickelhülse 19 gedrückt wird. Entsprechend
der Anzahl der auf den Segmenten 22, 23 gewickelten
Lagen des zusätzlichen
Metallbands S1 werden die Segmente 22, 23 dabei
taufend in radialer Richtung auf die Drehachse X des Wickeldorns 21 verstellt.
-
Sobald
eine ausreichende Anzahl von Wicklungen WS1 des zusätzlichen
Metallbands S1 auf dem Haspeldorn 21 gewickelt sind, wird
das Metallband S1 in der Einspeiseeinrichtung 13 von dem
restlichen auf dem Coil 15 bevorrateten Stahlband abgetrennt
und sein nun vorhandenes hinteres freies Ende in der Verbindungseinrichtung 14 mit
dem vorderen Ende des mittlerweile zu der Verbindungseinrichtung 14 gelangten
Magnesiumbands M auf geeignete Weise verbunden. Anschließend wird
das Magnesiumband M in der Haspeleinrichtung 18 in der
voranstehend für
das zusätzliche
Metallband S1 beschriebenen Weise auf den aus dem zusätzlichen Metallband
S1 gebildeten Wicklungen WS1 aufgewickelt. Dabei wird das auf dem
Wickeldorn 21 gewickelte, aus dem zusätzlichen Metallband S1 und
dem Magnesiumband M gebildete Band laufend so zusammengezogen, dass
neu eintretendes Magnesiumband M stets gegen die Innenfläche 24 der
Wickelhülse 19 gedrückt wird.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das Magnesiumband M stets
so geführt
ist, dass aus dem Magnesiumband M auf der Wicklung WS1 des zusätzlichen
Metallbands eine Wicklung WM entsteht, deren Lagen optimal dicht aufeinander
liegen.
-
Sobald
das hintere freie Ende des Magnesiumbands M die Verbindungseinrichtung 14 erreicht hat,
wird dieses Ende mit dem Anfang eines ebenfalls vom Coil 15 in
der Einspeiseeinrichtung 13 abgezogenen zweiten zusätzlichen
Metallbands S2 verbunden. Anschließend wird das zweite zusätzliche
Metallband S2 in der Haspeleinrichtung 18 in der voranstehend
für das
Metallband S1 und das Magnesiumband M beschriebenen Weise auf die
aus dem Magnesiumband M gebildete Wicklung WM aufgewickelt, bis
eine ausreichend dicke, aus dem zusätzlichen Metallband S2 gebildete
Wicklung WS2 vorhanden ist.
-
Das
in der Haspeleinrichtung 18 gewickelte, aus einer inneren,
aus dem ersten Metallband S1 gewickelten Wicklung WS1, der darauf
aus dem Magnesiumband M gewickelten Wicklung MW und der darauf aus
dem zweiten zusätzlichen
Metallband S2 gewickelten Wicklung WS2 gebildete Coil C wird nach
dem Haspeln in dem konventionellen Haubenofen 3 auf die
für das
anschließend
durchgeführte
Fertigwalzen erforderliche Temperatur erwärmt. Die in das Coil C eingewickelten
Metallbänder
S1, S2 dienen dabei als Wärmespeicher,
durch die sichergestellt ist, dass das im Coil C gewickelte Magnesiumband
M auch bei längeren
Transport- oder Wartezeiten die erforderliche Temperatur behält.
-
Die
Fertigwalzeinrichtung 4 umfasst ein konventionell zum Kaltwalzen
von Stahlband ausgerüstetes
Reversierwalzgerüst 27,
einen in Förderrichtung
F hinter dem Reversierwalzgerüst 27 angeordneten
Durchlaufofen 28 und zwei Reversierhaspeleinrichtungen 29, 30,
von denen die eine in Förderrichtung
F gesehen auf der einen und die andere auf der anderen Seite des
Reversierwalzgerüstes 27 hinter
dem Durchlaufofen 28 positioniert ist. Der Durchlaufofen 28 erwärmt das
im Reversierbetrieb von der Reversierhaspeleinrichtung 29 in
das Reversierwalzgerüst 27 einlaufende
Band B erforderlichenfalls durch induktive Erwärmung auf die für die jeweilige Verformung
erforderliche Walztemperatur. Zusätzlich ist zwischen dem Durchlaufofen 28 und
der Reversierhaspeleinrichtung 29 eine Schere 31 zum
Querteilen vorgesehen.
-
Das
als Coil C nach erforderlichenfalls vorher durchgeführter Wiedererwärmung angelieferte,
aus dem Metallband S1, dem Magnesiumband M und dem Metallband S2
gebildete Band B wird in der Fertigwalzeinrichtung 4 in
an sich bekannter Weise auf Solldicke gewalzt. Sind dazu mehrere
Stiche notwendig, wird das Band B dazu auf den Reversierhaspeleinrichtungen 29, 30 jeweils
zu Coils C, C1 gewickelt. Die wärmespeichernde
Wirkung der dabei jeweils aus den Metallbändern S1, S2 gebildeten inneren und äußeren Lagen
der Coils C, C1 verhindert dabei eine Abkühlung des in den Coils C, C1
jeweils zwischen ihnen gewickelten Magnesiumbands M. Der Temperaturverlust
des Magnesiumbandes M zwischen den einzelnen Walzschritten kann
auf diese Weise so gering gehalten werden, dass eine Wiedererwärmung im
Durchlaufofen nur im Ausnahmefall erforderlich ist. Unter normalen
Betriebsbedingungen kann sie vollständig entfallen.
-
Nach
Abschluss des Walzens wird das dann fertig gewalzte und zu einem
Coil gewickelte Band B solange im Coil gehalten, bis das in das
Coil eingewickelte Magnesiumband M aufgrund der im Coil noch vorhandenen
Wärme fertig
geglüht
ist. Anschließend kann
das Band B der Weiterverarbeitung zugeführt werden.
-
Mit
der Erfindung ist es in der voranstehend beschriebenen Weise möglich, ohne
aufwändige
zusätzliche
apparative oder verfahrenstechnische Maßnahmen unter Verwendung von
konventionell ausgebildeten Erwärmungs-
und Walzeinrichtungen ein dünnes,
fertig gewalztes Magnesiumband zu produzieren, das auch höchsten Qualitätsanforderungen gerecht
wird.
-
- 1
- Fertigungslinie
zum Erzeugen von Magnesiumband M
- 2
- Bandgießeinrichtung
- 3
- Haubenofen
- 4
- Fertigwalzeinrichtung
- 5
- Schmelzenbehälter
- 6
- Gießdüse
- 7,
8
- Gießwalzen
- 9
- Gießwalzgerüst
- 10
- Gießspalt
- 11
- Treibereinrichtung
- 12
- Besäumschere
- 13
- Einrichtung
zum Einspeisen von zusätzlichen
Metallband S1, S2
- 14
- Einrichtung
zum Verbinden eines Endes des zusätzlichen Metallbands S1, S2
mit einem Ende des Magnesiumbands M
- 18
- Haspeleinrichtung
- 19
- Wickelhülse
- 20
- Schlitz
- 21
- Haspeldorn
- 22,
23
- Segmente
des Haspeldorns 21
- 24
- Innenfläche der
Wickelhülse 19
- 25
- Klemmeinrichtung
- 27
- Reversierwalzgerüst
- 28
- Durchlaufofen
- 29,
30
- Reversierhaspeleinrichtungen
- 31
- Schere
- B
- aus
dem Metallband S1, dem Magnesiumband M und dem Metallband S2 gebildetes
Band
- C,
C1
- Coils
- I
- Innendurchmesser
der Wickelhülse 19
- F
- Förderrichtung
- M
- Magnesiumband
- S1,
S2
- zusätzliche
als Stahlband vorliegende Metallbänder
- X
- Drehachse
des Haspeldorns 21