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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kettenlasche für eine geräuscharme Kette und eine entsprechend hergestellte Kettenlasche. Die Erfindung findet ihre Anwendung bei geräuscharmen Ketten von demjenigen Typ, der üblicherweise als Steuerkette in einem Verbrennungsmotor verwendet wird und der verschleißresistente Eigenschaften aufweist, die sie für einen Einsatz als Steuerkette in einem Direkteinspritzmotor besonders nützlich machen, bei dem ein Treibstoff, beispielsweise Dieselöl, direkt in die Motorzylinder eingespritzt und aufgrund einer hohen Temperatur entzündet wird, die von der Kompression von Luft in den Zylindern herrührt.
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Die vorliegende Patentanmeldung beansprucht die Priorität der
japanischen Patentanmeldung 2005-228568 , die am 5. August 2005 eingereicht worden ist. Die Offenbarung dieser japanischen Patentanmeldung 2005-228568 wird hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
japanische Offenlegungsschrift 2003-260536 beschreibt eine geräuscharme Kette, die aus überlappenden und gezahnten Kettenlaschen und Verbindungsstiften zusammengesetzt ist, bei denen Kettenradzahn-Eingriffsflächen von inneren Flanken und äußeren Flanken der Kettenlaschenzähne durch ein Nachschneiden gebildet sind, um den Verschleiß der Oberflächen der Kettenradzähne zu vermindern und Biegefehler zu vermeiden.
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Die Oberflächen der Kettenlaschen werden durch das Nachschneiden merklich verbessert. Jedoch werden in einem Direkteinspritzmotor Verbrennungsrückstände wie beispielsweise Kohlenstoff und ähnliche abrasive Substanzen, die allgemein als „Ruß” bezeichnet werden, aufgrund einer unvollständigen Verbrennung von Treibstoff wie beispielsweise Dieselöl erzeugt. Wenn die nachgeschnittenen Oberflächen der Kette diesem Ruß ausgesetzt werden, insbesondere wenn der Ruß gemeinsam mit Motorschmieröl in die Verbindungsstiftlöcher in den Kettenlaschen gelangt, beschleunigt der Ruß den Verschleiß zwischen den Innenflächen der Stiftlöcher und den Außenflächen der Stifte. Der Verschleiß der Stiftlöcher und der Stifte hat mit der Zeit eine „verschleißbedingte Längung” der Kette zur Folge. Die verschleißbedingte Längung beeinflusst wiederum die Motorleistungsfähigkeit und führt zur Notwendigkeit eines frühen Austauschs der Steuerkette.
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Der Ruß in einem Direkteinspritzmotor kann ebenfalls an Kettenradzahn-Eingriffsflächen der Kettenlaschen und an den Rückseiten der Kettenlaschen anhaften, was zu einem Verschleiß der Kettenradzähne und der Kettenlaschenzähne sowie zu einem Verschleiß der Kettenführungsschuhe und Spannhebelschuhe führt, auf denen die Rückseiten der Kettenlaschen gleiten. Ein übermäßiger Verschleiß dieser Komponenten verkürzt deren Nutzdauer signifikant.
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Des Weiteren ist aus der
DE 22 23 833 B2 ein Verfahren zur Herstellung von Rollenketten bekannt, bei dem auf eine zylindrische Hülse nach deren Härtung an jedem Ende eine Seitenlasche mit einer zylindrischen Aussparung unter Presssitz aufgepresst wird. Dabei wird in die Oberfläche der Hülse in einer Bearbeitungsstufe vor dem Härten eine feine Aufrauhung eingearbeitet.
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Weiterhin ist aus der
US 6 881 500 B2 eine Kette mit Kettenstiften bekannt, die eine innere Kettenlasche und eine äußere Kettenlasche miteinander verbinden, wobei die Stifte Vertiefungen aufweisen, die durch Kugelstrahlen erzeugt werden.
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Schließlich ist es aus der
JP 2003-322222 A ebenfalls bekannt, Verbindungsstifte durch Kugelstrahlen mit Vertiefungen zu versehen, die das Ölrückhaltevermögen erhöhen, um eine höhere Verschleißbeständigkeit einer Kette zu erzielen.
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Diese Erfindung bezieht sich auf die oben erwähnten Probleme. Insbesondere liegt der vorliegenden Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, den Stiftlochverschleiß zu vermindern, die verschleißbedingte Längung zu vermindern, den Verschleiß der Kettenradzähne zu vermindern, den Verschleiß der Kettenlaschenzähne zu vermindern, den Verschleiß von Führungsschuhen und Spannhebelschuhen zu vermindern und die Dauerfestigkeit der Kettenlaschen zu erhöhen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung einer Kettenlasche für eine geräuscharme Kette mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine entsprechend hergestellte Kettenlasche mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gelöst. Danach umfasst das Verfahren zur Herstellung einer geräuscharmen Kette die Schritte des Strahlhämmerns von Innenflächen von Stiftaufnahmelöchern der Kettenlasche, die Eingriffsflächen für Kettenradzähne aufweist, wobei in den Innenflächen Vertiefungen ausgebildet werden, wobei das Strahlhämmern der Innenfläche jedes Stiftaufnahmelochs einem Nachschneiden der Innenfläche folgt.
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Vorzugsweise werden Vertiefungen ebenfalls in den Eingriffsflächen für Kettenradzähne der Kettenlaschen, in den Rückenflächen der Kettenlaschen oder sowohl in den Eingriffsflächen für Kettenradzähne als auch in den Rückenflächen mittels Strahlhämmerns erzeugt. Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen folgen die Strahlhämmerschritte Nachschneideschritten.
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Der hier verwendete Ausdruck „Strahlhämmern” bezieht sich auf das Befördern von Schussmaterialien wie beispielsweise Kugeln aus rostfreiem Stahl oder dergleichen gegen eine Oberfläche eines Werkstücks, wodurch eine mattierte raue Oberfläche gebildet wird, die durch zahlreiche feine Vertiefungen charakterisiert ist. Das Strahlhämmerverfahren übt eine verbleibende Druckspannung aus, wodurch die Oberfläche des Werkstücks gehärtet wird.
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Der hier verwendete Ausdruck „Nachschneiden” bezieht sich auf die Verwendung eines stangenförmigen oder säulenförmigen Werkzeugs, das eine Kontur aufweist, die die Kontur eines Werkstückrohlings geringfügig überlappt, um einen dünnen Abschnitt einer Oberfläche des Werkstückrohlings zu entfernen. Die Kontur des Nachschneidewerkzeugs kann der Kontur eines Stempels ähnlich sein, der zur Bildung des Rohlings verwendet wird, jedoch unterscheiden sich die Dimensionen des Nachschneidewerkzeugs von denjenigen des Stempels um einen Betrag, der dem Betrag eines bei dem Nachschneideverfahren zu entfernenden Materials entspricht. Der Nachschneideschritt beseitigt die Rauhigkeit und Scherrückstände, die während des Stanzens erzeugt werden, und erhöht die Oberflächengenauigkeit des gestanzten Rohlings.
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Eine aus den Kettenlaschen hergestellte geräuscharme Kette kann Kraft beispielsweise in dem Steuerantrieb eines Motors übertragen, ohne laute Geräusche zu erzeugen. Wenn die geräuscharme Kette als Steuerkette in einem Direkteinspritzmotor verwendet wird, wird Ruß, der gemeinsam mit Motoröl in die Stiftlöcher der Kettenlaschen gelangt, innerhalb der Vertiefungen zurückgehalten, die in den Innenflächen der Stiftlöcher ausgebildet sind. Im Ergebnis wird die abrasive Wirkung des Rußes vermindert, wird der Verschleiß der Innenflächen der Stiftlöcher unterdrückt und wird eine verschleißbedingte Längung der Kette vermindert. Zusätzlich werden die Innenflächen der Stiftlöcher als Ergebnis einer Restdruckspannung gehärtet und wird daher die Dauerfestigkeit der Steuerkette erhöht.
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Wenn Vertiefungen in den Eingriffsflächen für Kettenradzähne der Kettenlaschen mittels Strahlhämmerns erzeugt werden, vermindert in ähnlicher Weise das Rückhalten von Öl innerhalb dieser Vertiefungen die abrasive Wirkung des Rußes auf die Kettenradzahn-Eingriffsflächen und den Kettenradzahnverschleiß signifikant und wird ebenfalls die Dauerfestigkeit der Eingriffsflächen für Kettenradzähne erhöht.
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Wenn Vertiefungen in den Rückenflächen der Kettenlaschen mittels Strahlhämmerns ausgebildet werden, vermindert in ähnlicher Weise Öl, das innerhalb der Vertiefungen in den Rückenflächen der Kettenlaschen zurückgehalten wird, den Verschleiß der Gleitkontaktflächen von Kettenführungen und Spannhebeln, die mit der Kette in Eingriff sind, signifikant und wird ebenfalls die Dauerfestigkeit der Rückenflächen der Kettenlaschen erhöht.
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Wenn die Innenflächen der Stiftaufnahmelöcher vor dem Strahlhämmern einem Nachschneideschritt unterworfen werden, wird die Maßgenauigkeit der Innenflächen der Löcher verbessert und wird eine gleichmäßigere Lastverteilung entlang der Stifteinsetzrichtung erreicht. Folglich wird eine verschleißbedingte Kettenlängung vermindert, die durch einen ungleichmäßigen Kontakt zwischen den Verbindungsstiften und den Innenflächen der Stiftaufnahmelöcher bedingt ist. Das Nachschneiden der Kettenradzahn-Eingriffsflächen und der Rückenflächen der Kettenlaschen vor dem Strahlhämmern hat auch vorteilhafte Wirkungen dahingehend zur Folge, dass die Erhöhung der Oberflächengenauigkeit, die sich aus dem Nachschneideschritt ergibt, einen ungleichmäßigen Verschleiß vermindert.
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Die Vorteile der Erfindung sind in demjenigen Fall besonders signifikant, in dem die Kette als Steuerkette in einem Direkteinspritzverbrennungsmotor verwendet wird.
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FIGURENKURZBESCHREIBUNG
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Lehre anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Lehre anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildung der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
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1 in einer perspektivischen Schrägansicht, teilweise weggebrochen, einen Abschnitt einer geräuscharmen Kette, die erfindungsgemäß hergestellte Kettenlaschen aufweist,
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2 in einer perspektivischen Darstellung eine Kettenlasche der in 1 gezeigten geräuscharmen Kette,
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3 in einer schematischen Darstellung das Verfahren des Strahlhämmerns einer Oberfläche einer Kettenlasche,
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4 ein Säulendiagramm, das die Beziehung zwischen dem Strahlhämmern und der Kettenlängung zeigt,
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5 ein Säulendiagramm, das die Beziehung zwischen dem Strahlhämmern und dem Kettenradverschleiß zeigt, und
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6 ein Säulendiagramm, das die Beziehung zwischen dem Strahlhämmern und dem Verschleiß des Schuhs einer Kettenführung zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Wie in 1 gezeigt, wird eine geräuscharme Kette 100 durch ein Anordnen der erfindungsgemäß hergestellten Kettenlaschen 110 in Reihen, die sich bezüglich der Längsrichtung der Kette 100 in der Breite erstrecken, durch ein Überlappen der Reihen und durch ein Verbinden der Reihen durch Einsetzen von Verbindungsstiften 120 durch Stiftaufnahmelöcher in den Kettenlaschen 110 gebildet. Die Stifte 120 passen durch die Stiftaufnahmelöcher in den Kettenlaschen 110 mit einem geeigneten Spiel hindurch, um ein Schwenken der Kette 100 zu ermöglichen. Jedoch sind die Stifte 120 an Führungslaschen 130 befestigt, die entlang beiden Seiten der Kette 100 an entgegengesetzten Enden jeder zweiten Kettenlaschenreihe angeordnet sind.
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Jede Kettenlasche 110 weist ein Paar von Zähnen auf und jeder Zahn weist eine Innenfläche 112 und eine Außenfläche 113 auf. In Abhängigkeit von dem Aufbau einer Übertragungsvorrichtung können die Innenflächen 112, die Außenflächen 113 oder beide als Eingriffsflächen für Kettenradzähne dienen. Die Kettenlaschen 110 weisen auch Rückenflächen 114 – 2 – auf, die an einer Kettenführung, an einem Spannhebel oder an beiden in einer typischen Motorsteuereinrichtung entlanggleiten.
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Die Führungslaschen 130 greifen mit den Seiten der Kettenradzähne einer Kraftübertragungsvorrichtung ein, wobei sie den Eingriff der Kette 100 mit den Kettenrädern aufrechterhalten und eine stabile und gleichmäßige Bewegung der Kette 100 sicherstellen, wenn diese mit den Kettenrädern in Eingriff gelangt.
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Bei der Herstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kettenlasche
110 wird die Kettenlasche
110 zunächst durch ein Stanzen eines Blechs aus einem Metallmaterial gebildet, um aus dem Metallmaterial einen Rohling zu bilden, der die grundsätzliche Form einer Kettenlasche
110 aufweist. D. h., der Rohling weist ein Paar von Zähnen, eine Rückenfläche
114 und ein Paar von Stiftaufnahmelöchern
111 auf. Der gestanzte Rohling verbleibt mit dem Metallmaterial über schmale Brücken an Stellen verbunden, die ein Kettenrad, eine Kettenführung oder andere Übertragungsteile nicht berühren und daher nicht in einen glatten Zustand endbearbeitet werden müssen. Die Brücken halten den gestanzten Rohling in einer festen Anordnung relativ zu dem Metallmaterial. Brücken sind beispielsweise in der
japanischen Patentoffenlegungsschrift 2003-260536 und in dem
U.S.-Patent 7,021,176 gezeigt, das am 4. April 2006 erteilt worden ist. Die Offenbarung des U.S.-Patents 7,021,176 ist hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen. Nach dem Stanzschritt wird der Kettenlaschenrohling einem Nachschneideschritt unterzogen, bei dem die Stiftaufnahmelöcher
111 vergrößert und optional eine oder mehrere Außenflächen der Kettenlasche
110, d. h. die Zahnflächen
112 und
113 und die Rückenfläche
114, verkleinert werden. In dem Nachschneideschritt werden die Brücken entfernt und die Kettenlasche
110 wird von dem Metallmaterial vollständig getrennt.
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Der Nachschneideschritt wird vorzugsweise mittels eines stabförmigen oder säulenförmigen Nachschneidewerkzeugs ausgeführt. Bei dem Nachschneidewerkzeug sind die Konturen der Teile, die die Stiftaufnahmelöcher 111 schneiden, geringfügig größer als die Konturen der Teile des Stanzwerkzeugs, die die Stiftaufnahmelöcher 111 bilden. Andererseits sind die Konturen der Teile des Nachschneidewerkzeugs, die die Zahnflächen 112 und 113 und die Rückenfläche 114 bilden, geringfügig kleiner als die Konturen der entsprechenden Teile des Stanzwerkzeugs.
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Vorzugsweise wird mindestens 70% der Dicke der Kettenlasche nachgeschnitten. Der Nachschneideschritt entfernt raue Oberflächen und Scherüberreste, die beim Stanzen des Metallmaterials erzeugt werden. Er verbessert ebenso die Genauigkeit des Zwischenraums zwischen den Innenflächen der Stiftlöcher 111 und den Verbindungsstiften 120, so dass eine gleichmäßigere Lastverteilung entlang der Einsteckrichtung des Stifts 120 erreicht wird. Im Ergebnis werden ungleichmäßige Lasten zwischen den Stiftlochinnenflächen und den Verbindungsstiften 120 vermieden und wird eine verschleißbedingte Längung der Kette 100 aufgrund eines nicht gleichmäßigen Kontakts zwischen den Stiften 120 und den Stiftaufnahmelöchern 111 verringert. Darüber hinaus stellt der Nachschneideschritt ebenfalls einen rechten Winkel zwischen den Seitenflächen der Kettenlasche 110 und ihren Zahnflächen 112 und 113 sicher, wodurch ein Flächenkontakt zwischen den Kettenlaschenzähnen und den Kettenradzähnen sichergestellt wird. Das Nachschneiden der Rückenflächen 114 der Kettenlaschen 110 stellt sicher, dass die Rückenflächen 114 genau eben sind, so dass die Rückenflächen 114 der Kettenlaschen 110 an dem Schuh eines Spannhebels oder einer Kettenführung glatt entlanggleiten und der Verschleiß der Schuhoberfläche reduziert ist.
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Wie in 3 gezeigt, werden Vertiefungen D in Oberflächen der Kettenlaschen 110 ausgebildet. Die Vertiefungen D können in den Innenflächen der Stiftlöcher 111, in den Zahnflächen 112 und 113 und in der Rückenfläche 114 mittels Strahlhämmerns ausgebildet werden. Die Flächen, auf denen das Strahlhämmern oder Kugelstrahlen durchgeführt wird, sind mittels punktierter Schattierung in 2 dargestellt.
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Die durch das Strahlhämmern ausgebildeten Vertiefungen D sind vorzugsweise genügend fein, dass sie mattierte raue Oberflächen bilden. Die in 3 gezeigten Schussmaterialen S können verschiedener Art sein, jedoch sind sie vorzugsweise kleine rostfreie Stahlkugeln. Die Schussmaterialien S können aus verschiedenen Richtungen gegen die Kettenlaschenflächen geschossen oder gestrahlt werden, wie dies durch die in 3 gezeigten Pfade gezeigt ist. Das Strahlhämmerverfahren erzeugt nicht nur Vertiefungen D, sondern übt auch eine verbleibende Druckspannung auf verschiedene Oberflächen der Kettenlasche aus, wodurch diese Flächen gehärtet werden.
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Die geräuscharme Kette 100 ist besonders vorteilhaft, wenn sie als Steuerkette in einem Direkteinspritzmotor verwendet wird, wo merkbare Mengen an Ruß, der aus Verbrennungsrückständen wie beispielsweise Kohlenstoff und andere abrasive Substanzen besteht, gemeinsam mit Motoröl in die Stiftlöcher 111 der Kettenlasche 110 gelangen können. Da der Ruß gemeinsam mit dem Motoröl innerhalb der feinen Vertiefungen D zurückgehalten wird, die in den Innenflächen der Stiftlöcher 111 ausgebildet sind, wird die abrasive Wirkung des Rußes merklich unterdrückt. Das Strahlhämmern vermindert nicht nur den Verschleiß, sondern härtet – wie oben erwähnt – die Oberflächen, auf die es angewandt wird, wodurch die Dauerfestigkeit der Kette 100 erhöht wird.
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Im Vergleich mit einer herkömmlichen geräuscharmen Kette ohne Strahlhämmern wird der Verschleiß der Innenflächen der Stiftlöcher 111 ausreichend unterdrückt, um die verschleißbedingte Längung der Kette 100 – wie in 4 gezeigt – um etwa 30% zu vermindern.
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Im Vergleich mit einer herkömmlichen geräuscharmen Kette ohne Strahlhämmern kann der Verschleiß der Kettenradzähne bei einem Strahlhämmern der Kettenradzahneingriffsflächen der Kettenzähne um etwa 20% unterdrückt werden, wie dies in 5 gezeigt ist.
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Wenn die Rückenflächen 114 der Kettenlaschen 110 strahlgehämmert werden, wird Ruß gemeinsam mit Motoröl innerhalb der feinen Vertiefungen D zurückgehalten, die in den Rückenflächen 114 ausgebildet werden, und wird die abrasive Wirkung des Rußes auf Führungsschuhe und Spannhebelschuhe vermindert. Im Vergleich mit einer herkömmlichen geräuscharmen Kette ohne Strahlhämmern kann der Verschleiß einer Kettenführung, die mit der Rückenfläche 114 einer Kettenlasche 110 in Gleitkontakt ist, um etwa 20% unterdrückt werden, wie dies in 6 gezeigt ist.
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Vorzugsweise wird auf den zylindrischen Flächen der Verbindungsstifte 120 eine gehärtete Schicht, die aus Vanadiumkarbid zusammengesetzt ist, ausgebildet. Die gehärtete Schicht auf den Oberflächen der Verbindungsstifte 120 ist chemisch stabil und folglich kann ein Anhaften zwischen den inneren Oberflächen der Stiftlöcher 111 und den Außenflächen der Verbindungsstifte 120 vermieden werden, und zwar selbst dann, wenn der Ölfilm zwischen den Oberflächen so dünn ist, dass er reißt, und Abschnitte der Oberflächen in direkten Kontakt miteinander gelangen. Nur ein sehr geringer Verschleiß der Außenfläche des Verbindungsstifts 120 ist experimentell festgestellt worden. Folglich kann die verschleißbedingte Längung der Kette 100 unter Verwendung einer Vanadiumkarbidschicht noch weiter vermindert werden.
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Zusammenfassend werden bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung die Innenflächen der Stiftlöcher 111, die Kettenradzahn-Eingriffsflächen 112 und 113 und die Rückenflächen 114 der Kettenlaschen 110 einem Nachschneiden unterzogen und dann strahlgehämmert, um feine Vertiefungen D zu bilden. Verschleiß, der in den Stiftaufnahmelöchern 111 der Kettenlaschen 110 als Ergebnis eines rußbedingten Abriebs und als Ergebnis eines nicht einheitlichen Kontakts zwischen den Stiftaufnahmelöchern 111 und den Verbindungsstiften 120 entlang den Längen der Stifte 120 erzeugt wird, ist signifikant vermindert. Ein Verschleiß der Kettenradzähne und des Führungsschuhs wird als Ergebnis des Nachschneidens und Strahlhämmerns ebenfalls signifikant vermindert. Schließlich wird auch die Dauerfestigkeit der Kette 100 als Ergebnis des Strahlhämmerns erhöht.
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Obgleich die geräuscharme Kette 100 besonders vorteilhaft ist, wenn sie in einem Direkteinspritzmotor verwendet wird, wo signifikante Mengen an Ruß mit Motorschmieröl vermischt werden, kann die geräuscharme Kette 100 auch bei verschiedenen anderen Arten von Motoren und Maschinen vorteilhaft verwendet werden, insbesondere dort, wo Verschleiß aufgrund von feinen abrasiven Partikeln ein Problem ist.
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Wenn Zahnflächen der Kettenlaschenzähne in erfindungsgemäßer Weise einem Strahlhämmern zu unterwerfen sind, müssen nur diejenigen Oberflächen strahlgehämmert werden, die mit den Kettenradzähnen in Kontakt gelangen. Daher müssen in dem Fall einer geräuscharmen Kette, bei der nur die Innenflächen 112 mit den Kettenradzähnen in Eingriff gelangen, nur diese Flächen einem Strahlhämmern unterworfen werden. Wenn in ähnlicher Weise nur die Außenflächen 113 mit den Kettenradzähnen in Eingriff gelangen, müssen nur diese Flächen strahlgehämmert werden. In einem Fall, in dem sowohl die inneren als auch die äußeren Zahnflächen mit den Kettenradzähnen in Eingriff gelangen, sollten sowohl die inneren als auch die äußeren Flächen 112 und 113 strahlgehämmert werden.
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Die feinen Vertiefungen D bilden vorzugsweise matte, endbearbeitete und raue Oberflächen und können unter Verwendung von rostfreien Stahlkugeln oder ähnlichen Geschossen erzeugt werden. Die Vertiefungen D können unterschiedliche Formen annehmen und müssen nicht einheitlich sein. Beispielsweise können die Vertiefungen D in der Form von großen und kleinen Konkavitäten vorliegen, die im Wesentlichen sphärische Oberflächen aufweisen. Darüber hinaus kann das Strahlhämmerverfahren eine Oberfläche erzeugen, in der sich die Vertiefungen überlappen, so dass die Oberfläche im Prinzip aus einem Muster von Vorsprüngen und Vertiefungen D oder einem Muster von diskreten Vorsprüngen besteht.
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Wie oben erwähnt, ist es bevorzugt, dass eine gehärtete Schicht aus Vanadiumkarbid auf den zylindrischen Außenflächen der Verbindungsstifte 120 ausgebildet wird. Alternative harte Karbidschichten, die auf den Stiften ausgebildet werden können, weisen Chromkarbid, Titankarbid und Niobkarbid auf. Die gehärtete Schicht auf der Oberfläche des Stifts 120 ist chemisch stabil und unterdrückt das Anhaften zwischen den Verbindungsstiften 120 und den Innenflächen der Stiftlöcher, wodurch die verschleißbedingte Längung weiter reduziert wird.