DE102006031465A1 - Stanznieteinheit - Google Patents
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Abstract
Bei einer Stanznieteinheit (1) zum Vernieten von Bau-, insbesondere Rohkarosserie-Blechteilen (4, 5), mit einem in einem Nietkanal (10) hubbeweglich angetriebenen Nietstempel (11), einem in den Nietkanal mündenden Zufuhrmechanismus (12) zur taktweisen Zuführung der Stanzelemente (3) und einer die auf das Stanzelement ausgeübte Druckkraft und den Hubweg des Nietstempels messenden Sensoranordnung (17, 18) werden erfindungsgemäß härtebedingt fehlerhafte Fügeverbindungen auf baulich einfache, seriengerechte Weise vermieden und eine gleichbleibend hohe Nietqualität dadurch erzielt, dass das Stanzelement (3) vor dem Eindringen in das stempelseitige Blechteil (4) verschiebefest im Nietkanal (10) arretiert und seitens des Nietstempels (11) derart kraftbeaufschlagt ist, dass es in einem sich mit zunehmendem Hubweg des Nietstempels vergrößernden, stempelseitigen Teilbereich plastisch verformt wird, und dass das Kraft-/Hubwegverhältnis in der arretierten Position des Stanzelements (3) synchron zur plastischen Verformung von der Sensoranordnung (17, 18) ermittelt und dieser ein das Stanzelement (3) außerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs des ermittelten Kraft-/Hubwegverhältnisses als Ausschuss aussondernder und innerhalb des Toleranzbereichs für den Fügevorgang freigebender Steuermechanismus (18, 20) nachgeschaltet ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Stanznieteinheit zum Vernieten von Bau-, und insbesondere von Rohkarosserie-Blechteilen, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Es ist z. B. aus der
DE 197 31 222 A1 bekannt, beim automatischen Vernieten von Blechteilen den Hubweg und die Hubkraft des Nietstempels während des Fügevorgangs mit Hilfe einer Sensoranordnung zu detektieren und die so ermittelten Messwerte auf der Basis eines Vergleichs mit vorgegebenen Soll-Kennwerten zur Qualitätsaussage der Stanznietverbindung heranzuziehen. - Eine Ursache für eine mangelhafte Qualität derartiger Stanznietverbindungen liegt in einem unrichtigen Härtegrad des Nietmaterials. Ist dieses zu weich, so drückt sich der Niet nicht ins Blechteil, ist es aber zu hart, so verspreizt sich der Niet nicht im Blech und die Nietverbindung ist nicht ausreichend lastsicher. Industriell gefertigte Nietelemente sind im Lieferzustand großen Härtegrad schwankungen unterworfen, die sich bis außerhalb dieses qualitätssichernden Toleranzbereichs erstrecken, so dass es zum Verbau von Nietelementen mit falscher Härte kommt. Die Folge ist eine mangelhafte Fügeverbindung, die mit den bekannten Nietsystemen der eingangs genannten Art, wenn überhaupt, erst nachträglich detektiert wird und dann nachgearbeitet oder als Ausschuss ausgemustert werden muss.
- Aufgabe der Erfindung ist es, die Nieteinheit der eingangs genannten Art so auszubilden, dass die erwähnten fehlerhaften Fügeverbindungen auf baulich einfache, seriengerechte Weise vermieden und eine gleichbleibend hohe Nietqualität erzielt wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Nieteinheit mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- In der erfindungsgemäßen Nieteinheit ist der Fügevorgang in der Weise mit einer Härteprüfung kombiniert, dass nur solche Stanzelemente verbaut werden, die vor Beginn des eigentlichen Fügevorgangs geprüft und als innerhalb des zulässigen Härtebereichs klassifiziert sind, während Stanzlemente mit falscher Härte aus der Nieteinheit ausgeschleust werden, so dass härtebedingt mangelhafte Verbindungen, die in aufwändiger Weise nachträglich bearbeitet oder als Ausschuss ausgemustert werden müssen, gar nicht erst entstehen können, mit der Besonderheit, dass sowohl die Härteprüfung als auch der Fügevorgang mit äußerst geringem Bau- und Zeitaufwand durch den Nietstempel selbst in einem einzigen Arbeitshub während unmittelbar aufeinanderfolgender Hubphasen durchgeführt werden.
- Im Hinblick auf eine besonders genaue und baulich einfache Bestimmung der Nietmaterialhärte erfolgt die plastische Verformung des Stanzelements vorzugsweise durch einen zentralen, an der Strinfläche des Nietstempels angeformten und sich endseitig im Querschnitt verjüngenden, zweckmäßigerweise kugelsegment-, pyramiden- oder kegelförmigen Vorsprung.
- Als Stanzelemente können Stanzniete, insbesondere die zum Vernieten von Rohkarosserieblechen üblichen Halbhohlstanzniete, aber auch Vollstanzniete, Stanzbolzen oder Stanzmuttern zum Einsatz kommen.
- Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen in stark schematisierter Darstellung:
-
1 einen Längsschnitt einer Stanznieteinheit nach der Erfindung in der Rückhublage des Nietstempels, -
2a , b, c eine vergrößerte Teildarstellung der in1 gezeigten Stanznieteinheit unmittelbar vor Beginn (a) und nach Beendigung (b) der Härteprüfung soiwe nach Fertigstellung der Stanznietung (c); und -
3 ein Diagramm zur Darstellung des Kraft-/Hubwegverlaufs. - Die in den Fig. gezeigte Stanznieteinheit
1 dient im Zusammenwirken mit einer Nietmatrize2 zum Vernieten von Stanznieten3 an Blech- und insbesondere Rohkarosserieteilen4 ,5 und besitzt als Hauptbestandteile einen in einem Gehäuse6 verschieblich geführten, durch gehäusefeste Anschlagbolzen7 hubbegrenzten Blechhalter8 , welcher durch eine Druckfeder9 in Ausfahrrichtung beaufschlagt ist, sowie einen in einen zentralen Nietkanal10 des Blechhalters8 eingreifenden Nietstempel11 , welcher die gehäuseseitige Abstützung der Druckfeder9 übernimmt und durch diese in Anlage am Gehäuseboden gehalten wird. - In den Blechhalter
8 integriert ist ein seitlich in den Nietkanal10 mündender Zufuhrkanal12 , über den die Stanzniete3 taktweise luftstromgefördert in den Nietkanal10 eingeschleust werden. Ferner ist im Blechhalter8 ein insgesamt mit13 bezeichneter Sperrmechanismus mit einem z. B. solenoidbetätigten Querschieber14 angeordnet, welcher zwischen einer den Nietkanal10 blockierenden Sperrlage (1 und2a ,2b ) und einer Freigabestellung umsteuerbar ist. - Zu Beginn des Nietprozesses werden die Stanznieteinheit
1 und die Matrize2 auseinandergefahren, so dass der Blechhalter8 unter der Wirkung der Druckfeder9 im Gehäuse6 abgesenkt wird und in die untere, durch die Anschläge7 begrenzte Hubposition gelangt, in der sich das untere Nietstempelende oberhalb des Zufuhrkanals12 befindet, woraufhin ein einzelner Stanzniet3 über den Zufuhrkanal12 in den Nietkanal10 eingeschleust und an dem in die Sperrlage vorgeschobenen Querschieber14 in Ausschubrichtung verschiebefest ar retiert wird. Sobald diese Nietposition erreicht ist, wird der Hubantieb H aktiviert, derart, dass das Gehäuse6 in Richtung der Nietmatrize2 verfahren und zunächst die Blechteile4 ,5 vom Blechhalter8 an die Nietmatrize2 angedrückt werden. - Bei der weiteren Hubbewegung wird der Nietstempel
11 mehr und mehr in den Nietkanal10 eingeschoben und ein kugelsegment- oder kegelstumpfförmiger Vorsprung15 an der Stirnfläche des Nietstempels11 auf die aus den2a und2b am deutlichsten ersichtliche Weise zunehmend in den Nietkopf16 des nach wie vor am Querschieber14 arretierten Stanzniets3 eingedrückt und so das Nietmaterial in einem begrenzten, sich im Querschnitt stetig vergrößernden, in2c gestrichelt dargestellten Teilbereich des Nietkopfes16 plastisch verformt. Synchron zur plastischen Verformung werden die dabei ausgeübte Druckkraft N und der Hubweg s des Nietstempels11 durch eine aus einer Druckdose17 und einem Weggeber18 bestehende Sensoranordnung detektiert und einer Steuerstufe19 zugeführt, welche das Verhältnis der Druckraft N zum Hubweg s als Maß für den Härtegrad des Nietmaterials ermittelt und die Nieteinheit1 einschließlich des Querschiebers14 für den nachfolgenden Fügeschritt freischaltet, wenn das Kraft-/Wegverhältnis N/s innerhalb eines vorgegebenen, in3 schraffiert dargestellten Toleranzbereichs liegt. In der so eingeleiteten Fügephase wird der Stanzniet3 dann durch den Nietstempel11 über das Auslassende des Nietkanals10 ausgeschoben und im Zusammenwirken mit der Nietmatrize2 mit den Blechteilen4 ,5 vernietet, wie dies aus2c ersichtlich ist. Dabei können die Druckkraft N und der Hubweg s des Nietstempels11 weiterhin gemessen und auf hier nicht näher erläuterte und an sich bekannte Weise ausgewertet werden. Anschließend wird der Hubantrieb H umgesteuert und die Stanznieteinheit1 gelangt erneut in die Ausgangslage. Ein typischer Kraft-Wegverlauf in den beiden Hubphasen des Nietstempels11 ist in3 in gestrichelten Linien dargestellt. - Liegt hingegen die Materialhärte des Stanzniets
3 außerhalb des zugelassenen Toleranzbereichs, so unterbleibt die zweite Hubphase und der Hubantrieb H wird unmittelbar nach der Härteprüfung umgesteuert, so dass der Stanzniet3 vorbei an dem zurückgezogenen Querschieber14 aus dem Auslassende des Nietkanals10 frei herausfällt und dann z. B. durch einen über ein Sperrventil20 von der Steuerstufe19 freigeschalteten Druckluftstrahl als Ausschuss ausgesondert wird. - Mit der erfindungsgemäßen Stanznieteinheit
1 können anstelle von Stanznieten3 selbstverständlich auch andere Stanzelemente, wie Stanzbolzen oder Stanzmuttern, bezüglich des Härtegrades geprüft und dann vernietet werden. - Ebenso ist es in bestimmten Anwendungsfällen auch möglich, auf den Sperrmechanismus
13 zu verzichten und stattdessen das Stanzelement3 bei der Härteprüfung unmittelbar auf dem Blechteil4 abzustützen. Bei einem fehlerhaften Härtegrad wird dann der Nietprozess wiederum auf dem Wege über die Steuerstufe19 abgebrochen und das Nietelement3 unter Druckluftwirkung oder auch manuell als Ausschuss ausgesondert.
Claims (4)
- Stanznieteinheit zum Vernieten von Bau-, insbesondere Rohkarosserie-Blechteilen, mit einem in einem Nietkanal hubbeweglich angetriebenen Nietstempel, einem in den Nietkanal mündenden Zufuhrmechanismus zur taktweisen Zuführung der Stanzelemente und einer die auf das Stanzelement ausgeübte Druckkraft und den Hubweg des Nietstempels messenden Sensoranordnung, dadurch gekennzeichnet, dass das Stanzelement (
3 ) vor dem Vernieten verschiebefest im Nietkanal (10 ) arretiert und seitens des Nietstempels (11 ) derart kraftbeaufschlagt ist, dass das Stanzelement in einem sich mit zunehmendem Hubweg des Nietstempels vergrößernden, stempelseitigen Teilbereich plastisch verformt wird, und dass das Kraft-/Hubwegverhältnis (N/s) in der arretierten Position des Stanzelements (3 ) synchron zur plastischen Verformung von der Sensoranordnung (17 ,18 ) ermittelt und dieser ein das Stanzelement (3 ) außerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs des ermittelten Kraft-/Hubwegverhältnisses als Ausschuss aussondernder und innerhalb des Toleranzbereichs für den Fügevorgang freigebender Steuermechanismus (19 ,20 ) nachgeschaltet ist. - Stanznieteinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Nietstempel (
11 ) an seiner mit dem Stanzelement (3 ) zusammenwirkenden Stirnfläche einen sich endseitig im Querschnitt verjüngenden und bei der plastischen Verformung in der arretierten Position des Stanzelements zunehmend in das Nietmaterial eingedrückten Vorsprung (15 ) aufweist. - Stanznieteinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (
15 ) kugelsegment-, pyramiden- oder kegelförmig ausgebildet ist. - Stanznieteinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Nietelement (
3 ) ein Halbhohlstanzniet ist.
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