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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Behälters mit
einem elektrofotografischem Drucker, wobei der Behälter mit
der Oberfläche
einer Behälterwandung
auf der tonerbeschichteten Oberfläche des Fotoleiters oder auf
der tonerbeschichteten Oberfläche
eines mit dem Fotoleiter in Kontakt stehenden Transfermediums abrollt.
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Behälter aus
Glas, beispielsweise Borosilikatglas, sind heute in chemischen/pharmazeutischen Laboratorien
weit verbreitet. Diese Gläser
zeichnen sich durch eine besonders hohe chemische Resistenz gegenüber einer
Vielzahl von chemischen Substanzen aus.
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In
der pharmazeutischen Industrie besteht im Hinblick auf den Ausschluss
von Verwechslungen im Labor der Wunsch, Laborgefäße mit zusätzlichen Informationen, möglichst
mit individuellen Informationen, zu versehen. Die Erstellung individueller
Kennzeichnungen, beispielsweise Aufkleber, und deren Anbringung
an den Laborgefäßen ist
jedoch aufwändig.
Das Siebdruckverfahren ist hier ungeeignet, da damit nur große Losgrößen wirtschaftlich
herstellbar sind. Zudem weisen derartige Behälter derzeit nur ein begrenztes
Druckfeld für
Informationen auf. Üblich sind
Markieren (Maßstriche)
und Logos der Hersteller.
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Im
Zusammenhang mit Verschlüssen
für Laborgefäße sind
bereits Systeme bekannt, die eine sichere Kennzeichnung und eine
eindeutige Identifizierung von Proben zulassen. Das unter dem Namen „DURAN® ident" bekannte System
der Firma SCHOTT AG besteht aus einem Glasgefäß aus Borosilikatglas, welches
eine Schraubkappe mit Originalitätsverschluss
beinhaltet, in der ein integrierter, computerbeschreibbarer Transponder
eingebaut ist, der von außen
mit einem Lesegerät
ausgelesen werden kann. Damit ist mit entsprechender Software eine
computergestützte
Probenverwaltung möglich, die
zu mehr Sicherheit und zu einer Reduktion der Entwicklungskosten
führt.
Nachteilig ist dabei allerdings, dass die Schraubkappen und die
Gefäße verwechselt
werden können.
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Weiterhin
bekannt sind digitale Drucktechniken, mit denen grundsätzlich Gläser mittels
organischen Farben oder auch mittels keramischen Farben bedruckt
werden können.
Dabei können
Digitaldrucksysteme, die auf Inkjet basieren, organische Farben verdrucken.
Diese Farben sind in der Regel nicht für Laboranwendungen geeignet,
da diese keine ausreichende Resistenz gegenüber chemischen Substanzen,
wie Lösungsmittel,
Säuren
und Laugen beziehungsweise keine ausreichende mechanische Beständigkeit
aufweisen. Dem gegenüber
bieten Drucksysteme, die auf einem elektrofotografischen System basieren,
die Möglichkeit,
auch keramische, glasflussbasierte Farben zu verdrucken. Ein derartiges System
ist beispielsweise in folgenden Schriften beschrieben:
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Spezialtoner
für die
Bedruckung von Glasoberflächen
sind u. a. aus der
bekannt.
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In
der
US 5,893,016 A ist
eine elektrofotografische Druckvorrichtung beschrieben, bei der
auf einem Fotoleiter ein latentes Ladungsbild erzeugt und mit einem
Toner entwickelt wird. Diesem Fotoleiter ist eine Transportvorrichtung
zugeordnet, über
die zu bedruckende, rotationssymmetrische Gegenstände zugeführt werden
können.
Die Transportvorrichtung ist so gestaltet, dass beim Druckvorgang
die Oberflächen
des Gegenstandes und des Fotoleiters aufeinander abrollen. Dabei
wird dann das Tonerbild übertragen.
Die Gegenstände
werden dabei auf einer gekrümmten
Bahn geführt.
Dabei ist keine exakt lagerichtige Ausrichtung der Mittellängsachsen
des Gegenstandes und des Fotoleiters gewährleistet. Ein zufrieden stellend
reproduzierbares Druckergebnis wird mit dieser bekannten Anlage
nicht erreicht.
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Eine
weitere Druckvorrichtung ist aus der
EP 0 333 880 A1 bekannt. Dabei ist eine Transferwalze verwendet,
auf deren Oberfläche
ein entwickeltes Tonerbild aufgebracht werden kann. Der Transferwalze
ist ein Drehteller zugeordnet, auf dem zu bedruckende, rotationssymmetrisch
ausgebildete Gegenstände
drehbar gehalten sind. Die Gegenstände können jeweils einzeln durch
Drehen des Drehtellers mit der Transferwalze in Kontakt gebracht
werden und die Oberflächen
des Gegenstandes und der Transferwalze rollen aufeinander ab. Um
den Gegenstand dabei in Rotationsbewegung zu versetzen, ist eine Antriebswalze
in diesem eingeführt,
die gegen die Behälterinnenwandung
gedrückt
ist. Vor allem bei schwer zugänglichen
Behälterinnenräumen wie
beispielsweise Flaschen, erweist sich diese Anordnung als ungeeignet.
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Die
US 3,296,965 A offenbart
eine Druckvorrichtung zur Bedruckung eines zylindrischen Behälters. Dieser
ist auf zwei Hoch-Spannungs-Rollen aufgestützt. Zwei Antriebswalzen, die
im Abstand zu den Hoch-Spannungs-Rollen stehen, sind an die Behälteroberfläche angelegt
und dienen zum Antrieb des Behälters
in dessen Umfangrichtung. Der rotierende Behälter rollt auf der Oberfläche einer
Transferwalze ab. Die Transferwalze ist mit Pulverbeschichtungsmaterial
elektrostatisch beschichtet und überträgt in der
Transferzone das Pulver auf den Behälter.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem
rotationssymmetische Gegenstände
einfach und mit hoher Druckqualität bedruckbar sind.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Demgemäß ist es
vorgesehen, dass der Behälter
mit seiner zu bedruckenden Behälterwandung
auf zwei im Abstand zueinander angeordneten Transportwalzen einer
Transporteinrichtung abgestützt
und auf diesen mit seiner Behälterwandung
abgerollt wird. Von den Transportwalzen kann wenigstens eine auch
eine Antriebsfunktion übernehmen
und reibschlüssig
an dem Außenumfang
des Behälters
anliegen. Die Rotationsgeschwindigkeit der Transportwalzen kann
einfach, beispielsweise mittels eines Getriebes mit der Bewegung
des Fotoleiters oder des Transfermediums synchronisiert werden.
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Die
Druckeinrichtung kann einfach mit dem Behälter beschickt beziehungsweise
dieser entnommen werden. Dies wird dadurch erreicht, das wenigstens
eine der Transportwalzen vor oder nach dem Beschichtungsvorgang
quer zu ihrer Achsrichtung verstellt wird. Bei entsprechender mechanischer
Integration kann auch ein vollkommen automatisiertes Beschicken,
Bedrucken, Entnehmen realisiert werden.
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Mit
den Transportwalzen kann auch die Anpresskraft in der Transferzone
gesteuert werden. Bei dieser Anordnung wird auch ein gutes Druckergebnis dadurch
erreicht, dass in den Behälterinnenraum durch
eine Behalteröffnung
hindurch eine Korona eingeführt
wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist es vorgesehen,
dass der Behälter
mit einer rotationssymmetrischen, beispielsweise zylindrischen oder
balligen Behälterwandung umlaufend
auf dem Fotoleiter oder dem Transfermedium abrollt. Dabei kann insbesondere
ein umlaufender oder teilweise umlaufender Druck auf dem Behälter erstellt
werden.
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Eine
denkbare Erfindungsvariante sieht vor, dass eine Skala mit einem
treppenförmigen
Verlauf auf die Behälterwandung
aufgedruckt wird oder dass ein in Rotationsrichtung des Behälters zumindest
teilweise umlaufender Aufdruck, beispielsweise ein Barcode, ein
Beschriftungsfeld, eine fortlaufende Seriennummer, etc, erzeugt
wird. Ein umlaufender Barcode hat einen entscheidenden Anwendervorteil.
Er kann insbesondere aus jeder Position ausgelesen werden, was beispielsweise
in automatischen Fertigungsanlagen, bei denen die Positionierung
des Behälters
variieren kann, von Vorteil ist.
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Bei
einer Bedruckung durchsichtiger Behälter kann es hilfreich für den Anwender
sein, dass auf der Behälterwandung
zwei diametral gegenüberliegende
Aufdrucke erzeugt werden, von denen einer als Kontrastfeld ausgebildet
ist.
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Die
Erfindung eignet sich insbesondere für die Bedruckung von Laborflaschen.
Diese können mit
dem Druckverfahren individualisiert werden. Sie sind damit stets
eindeutig zuordenbar.
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Ein
Plagiatschutz kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass
auf die Behälterwandung
ein Toner mit farbcodierten Pigmenten aufgedruckt wird.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Druckeinrichtung in schematischer Darstellung,
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2 bis 4 verschiedene
Behälter,
die mit der Druckeinrichtung gem. 1 bedruckt
sind.
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In
der 1 ist eine Druckeinrichtung mit einem elektrofotografischen
Druckwerk gezeigt. Dieses weist einen walzenförmigen Fotoleiter 20 auf.
Er wird in einer Ladestation 21.1 an seiner Oberfläche mit
einer einheitlichen Ladung versehen. In einer Schreibstation 21.2 wird
diese Ladung dann zur Erzeugung eines latenten Ladungsbildes wieder
teilweise gelöscht,
indem der Fotoleiter 20 teilweise entsprechend des Bildes
belichtet wird. Eine Entwicklereinheit 23 bringt Tonerpulver
auf die teilentladenen Bereiche der Fotoleiteroberfläche auf.
Das so entwickelte Tonerbild wird in einer Transferzone auf ein Transfermedium 24 übertragen.
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Das
Transfermedium 24 weist einen Walzengrundkörper 24.1 auf.
Auf diesen Walzengrundkörper 24.1 ist
eine nachgiebige, elektrisch halbleitende Zwischenschicht 24.2 aufgebracht.
Diese kann beispielsweise Silikon, EPDM oder Polyurethan aufweisen.
Mittelbar oder unmittelbar über
der Zwischenschicht 24.2 ist eine Antihaft-Beschichtung 24.3 angeordnet.
Diese bildet die Walzenoberfläche.
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Mit
dem Transfermedium 24 steht diametral gegenüber liegend
dem Fotoleiter 20 ein Behälter 10 in Kontakt.
Der Behälter 10 kann
als Laborflasche die in den 2 bis 4 gezeigte
Gestalt aufweisen. Er weist eine Behälterwandung 11 auf,
die einen zylindrischen oder leicht balligen beziehungsweise bauchigen
Bereich bildet. Der Behälter 10 weist
einen Ausgießstutzen
auf, der mit einem Außengewinde
versehen ist und eine Ausgießöffnung 12 bildet. Der
Behälter 10 rollt
während
des Druckvorganges mit seinem zylindrischen Bereich auf dem Außenumfang
des Transfermediums 24 ab. Dabei wird der Toner auf die
zu bedruckende Oberfläche
des Behälters 10 übertragen.
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Der
Behälter 10 ist
mittels zweier Transportwalzen 31 einer Transporteinrichtung 30 gestützt, so dass
der Behälter 10 während des
Druckvorganges zuverlässig
an das Transfermedium angepresst wird. Nach dem Beschichtungsvorgang
lassen sich die Transportwalzen 31 absenken (Zustellung
Z) und der bedruckte Behälter 10 kann
entnommen oder automatisch weiter transportiert werden.
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Die 2 zeigt
einen Behälter 10,
der in einem Druckvorgang mit zwei Aufdrucken, nämlich einem umlaufenden Barcode
und einem Beschriftungsfeld, bedruckt wurde.
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Bei
dem Behälter
gem. 3 sind auf zwei diametral gegenüberliegenden
Seiten der Behälterwandung 11 Aufdrucke 13 angeordnet.
Einer der Aufdrucke 13 ist ein Beschriftungsfeld. Der zweite
Aufdruck dient zur optischen Hinterlegung als Kontrastfeld.
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In
der 4 ist ein Behälter 10 mit
einer Skalierung mit zumindest teilweise umlaufenden treppenförmigem Verlauf
gezeigt. Eine solche Skalierung lässt sich auch bei sehr feiner
Skalenteilung einfach ablesen.
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Nachfolgend
sind Beispiele für
mögliche
Aufdrucke angegeben.
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Ausführungsbeispiele:
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eines Formularfeldes mit bereits fest vorgegebenen Einträgen, wie „Datum:", „Inhalt", „Ansatz-Nummer" oder fest vorgegebenen
kundenindividuellen Bezeichnungen, die lediglich mit einem wasserfesten
Stift angekreuzt werden müssen.
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von kundenindividuellen Sicherheits-/Warnhinweisen in verschiedenen
Sprachen
- • Aufdruck
von Firmenlogos
- • Aufdruck
einer fortlaufenden Seriennummer
- • individuelle
Barcodefelder, welche gegebenenfalls zusätzliche Informationen beispielsweise zum
Inhalt, zu Versuchsreihen etc. enthalten können
- • rundumlaufender
Barcode, welcher in jeder Position gelesen werden kann.
- • Verwendung
von farbcodierten Pigmenten als Plagiatschutz.
Dabei werden
Pigmente im Toner verdruckt, die mit individuellen Farbcodes ausgestattet
sind.
- • Mehrfarbdruck