-
Die Erfindung betrifft eine Kennzeichnung von Wickelträgern zur Gewährleistung der Nachverfolgbarkeit der darauf aufgewickelten Wickelgüter. Wickelgüter werden nach der Herstellung auf Wickelträger aufgebracht. Jeder Wickelträger wird unter Verwendung einer Etikettierungsart gekennzeichnet, um das Wickelgut in jedem Fall simpel identifizierbar zu halten.
-
Gattungsgemäße Kennzeichnungsmöglichkeiten sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt.
-
EP 1754603 beschreibt eine Maschine zum Bedrucken von Hohlkörpern. Das Bedrucken der Hohlkörper vollzieht sich in einer Kombination aus Druck - und sich direkt anschließenden Trocknungsvorgängen und bezieht sich auf den gesamten Umfang der Außenoberfläche des zu bedruckenden Hohlkörpers. Nachteilig ist, dass die Kennzeichnung nur sichtbar wird, wenn das Wickelgut vollständig abgewickelt wurde.
-
EP 3156242 beschreibt eine Druckmaschine sowie ein Verfahren zur Bedruckung von hülsenförmigen Werkstücken. Hierbei wird sich auf das Bedrucken der Außenoberfläche der Werkstücke beschränkt. Die Druckeinrichtung ist parallel zur Längsachse der Werkstücke ausgerichtet. Nachteilig ist, dass die Kennzeichnung nur sichtbar wird, wenn das Wickelgut vollständig abgewickelt wurde.
-
W02019/042663 beschreibt eine Druckvorrichtung und einen Verfahren. Damit wird das Erscheinungsbild des aufgebrachten Druckbildes optimiert. Das betrifft vor allem Behälter mit herstellungsbedingten Behälternähten. Hier steht die Außenoberfläche der Behälter im Vordergrund.
-
Der beschriebene Stand der Technik erstreckt sich auf Hohlkörper, deren Außenseite bedruckt werden soll.
-
5 zeigt, dass nach dem Stand der Technik die Kennzeichnung dadurch erfolgt, dass ein Etikett (9) am Ende des auf den Wickelträger aufgebrachten Wickelgutes (7) angebracht wird. Nachteilig daran ist, dass das angebrachte Etikett (9) am Ende des Wickelgutes (8) abreißen und verloren gehen kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Nachverfolgbarkeit der Wickelgüter nicht mehr gegeben ist.
-
Eine Kennzeichnung von Wickelgütern kann dadurch erfolgen, dass das Etikett auf der Innenseite des Wickelträgers aufgebracht wird. Nachteilig ist, dass beim Einführen des Wickeldorns zum Aufbringen der Wickelgüter auf den Wickelträger das Etikett abgelöst werden kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Nachverfolgbarkeit nicht mehr gegeben ist. Bei einer Etikettierung auf der Innenseite von widerverwendbaren Wickelträgern besteht die Gefahr, dass Etiketten bezogen auf das vorher aufgebrachte Wickelgut nicht vollständig entfernt wurden. Restrückstände oder Kleberückstände können auf der Innenseite des Wickelträgers vorhanden sein. Zusätzlich ist nachteilig, dass ein auf der Innenseite des Wickelträgers angebrachtes Etikett beim Abwickeln des Wickelgutes vom Wickelträger nicht erkennbar ist.
-
Eine Kennzeichnung von Wickelgütern kann mittels RFID Kennzeichnung erfolgen. Die Erfassung der Daten des Transponders bedingt die Anschaffung von Lesegeräten. Daraus resultieren hohe Anschaffungskosten.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die genannten Nachteile des Standes der Technik mit den im Anspruch 1 und in den Unteransprüchen genannten Merkmalen zu vermeiden. Gelöst wird es dadurch, dass die Wandung mit den Informationen bedruckt ist und eine lesbare, nicht verlierbare Etikettierungsmöglichkeit geschaffen wird. Erfindungsgemäß werden Merkmale eines Etikettes auf die Wandung aufgebracht, um die Kennzeichnung von Wickelträgern, zum Beispiel von Hülsen zu optimieren.
-
Im Folgenden werden die Begriffe Wickelträger, Wickelgüter, Oberfläche, Innenseite Wandung, Stirnseite und Etikett genannt, die wie folgt definiert werden:
- Der Begriff Wickelträger bezeichnet eine zylinderförmige Hülse, auf der Wickelgüter aufgetragen werden können.
-
Der Begriff Wickelgüter bezeichnet Flächengebilde, die nach der Herstellung auf einen Wickelträger aufgebracht werden.
-
Der Begriff Oberfläche bezeichnet die Außenseite des Wickelträgers.
-
Der Begriff Innenseite bezeichnet die Oberfläche des zylinderförmigen Hohlraumes des Wickelträgers.
-
Der Begriff Wandung bezeichnet die bedruckbare Fläche, ermittelt aus b2π - a2π an den jeweiligen Stirnseiten des Wickelträgers. Die 5 zeigt die beiden angewandten Radien b (11) und a (10) zur Berechnung der Fläche der Wandung (3). Der Begriff Stirnseite bezeichnet die jeweiligen Enden des Wickelträgers und / oder des Wickelgutes.
-
Der Begriff Etikett bezeichnet ein Druckerzeugnis, das aus mehreren Schichten besteht. Die Oberseite kann mit einem Drucker bedruckt oder mit einem Stift beschriftet werden. Die Unterseite kann eine selbsthaftende Fläche aufweisen, wodurch das Etikett auf fast jeder Oberfläche haften bleibt.
-
1 zeigt den Wickelträger (1). Der hohlförmige Wickelträger weist eine Innenseite (4) sowie eine Oberfläche (2) auf. Bedingt durch den Hohlraum im Inneren des Wickelträgers wird an den beiden Stirnseiten die Wandung (3) erkenntlich.
-
2 zeigt die Wandung (3) an einer Stirnseite des Wickelträgers. Erfindungsgemäß werden die Merkmale eines Etikettes in Form von einem Strichcode und/oder in Form von alphanumerischen Zeichen (5) auf diese Wandung (3) aufgedruckt. Diese Merkmale können im 90° Winkel zur Innenseite (4) des Wickelträgers aufgebracht werden. Der 90° Winkel ergibt sich aus dem gefällten Lot auf die Tangenten des kreisförmigen Umfangs der Innenseite (4) des Wickelträgers. Der dadurch entstehende Schriftzug nimmt dadurch eine Krümmung an, die sich an die Krümmung der Wandung annähert.
-
Alternativ zeigt die 3, dass ein Strichcode und / oder die alphanumerischen Zahlen (6) auch im 180° Winkel zur Innenseite (4) des Wickelträgers aufgebracht werden können. Der 180° Winkel ergibt sich aus den Parallelen zu den Tangenten des kreisförmigen Umfangs der Innenseite (4) des Wickelträgers. Der dadurch entstehende Schriftzug nimmt dadurch eine Krümmung an, die sich an den Verlauf der Krümmung der Wandung annähert.
-
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kennzeichnungssystems besteht darin, dass Druckköpfe in einer Düsenreihe mit einem Abstand von > 5 mm von der Wandung des Wickelträgers kreisförmig bewegt werden. Durch den Vorgang entsteht unter der Einstellung Arial 14, 48 Zeichen und einer Auflösung von 300 dpi x 300 dpi ein sauberes Druckbild. 2 zeigt das Ergebnis dieses Ausführungsbeispiels, da die Merkmale in Bewegungsrichtung der Drehung aufgebracht werden. Im Ergebnis dieses Ausführungsbeispiels sind beispielsweise das Herstellungsdatum sowie die Herstellungsuhrzeit eines Wickelgutes und andere Daten lesbar, was eine eindeutige Zuordnung zur Produktion des Wickelgutes ermöglicht.
-
Die auf der Wandung des Wickelträgers aufgedruckten Merkmale schaffen eine Nachverfolgbarkeit der Wickelgüter bis zu deren Verbrauch durch Abwicklung vom Wickelträger zur weiteren Verarbeitung. Eine eindeutige Zuordnung zur Produktion der Wickelgüter ist möglich, da der Verlust eines Etiketts dadurch ausgeschlossen ist, dass kein Etikett auf einen Wickelträger angebracht werden muss. Durch die erfindungsgemäße Kennzeichnung ist eine Verwechslung der Wickelgüter untereinander ausgeschlossen und die Wickelgüter müssen zur Identifizierung nicht vom Wickelträger entfernt werden. RFID Systeme müssen nicht angeschafft werden, wodurch hohe Anschaffungskosten vermieden werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1)
- Wickelträger
- 2)
- Oberfläche
- 3)
- Wandung
- 4)
- Innenseite
- 5)
- Strichcode / Alphanumerische Zeichen im 90° Winkel zu Innenseite
- 6)
- Strichcode / Alphanumerischen Zeichen im 180° Winkel zur Innenseite
- 7)
- Wickelgut
- 8)
- Ende des Wickelgutes
- 9)
- Etikett
- 10)
- Radius des Hohlraumes im Wickelträger
- 11)
- Radius des gesamten Wickelträgers
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1754603 [0003]
- EP 3156242 [0004]
