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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Konfektionieren von Sicherheitsgurtbändern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Konfektionieren von Sicherheitsgurtbändern nach Anspruch 8.
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Bei der Herstellung von Sicherheitsgurtbändern für die Sicherheitsgurt-Einrichtungen von Kraftfahrzeugen wird zunächst ein Gurtband endlos oder mit großer Länge gewoben und in späteren Arbeitsschritten zu einzelnen Sicherheitsgurtbändern konfektioniert. Das Konfektionieren umfasst mindestens das Zuschneiden des Gurtbandes und zumeist auch das Anbringen eines Endbeschlages. Das Zuschneiden und das Anbringen eines Endbeschlages müssen jedoch nicht unmittelbar hintereinander erfolgen. In manchen Anwendungsfällen werden die Sicherheitsgurtbänder weiterhin bedruckt. Das Bedrucken und das Zuschneiden geschieht hierbei in der Regel mittels einer einzigen Produktionslinie. Eine solche Produktionslinie, wie sie derzeit verwendet wird, wird nun mit Bezug auf die 3 und 4 erläutert:
Die Vorrichtung (Produktionslinie) weist eine Schneidestation 16, eine Druckstation 20 und eine Transporteinrichtung 12 auf. Das noch ungeschnittene und unbedruckte Gurtband 40 wird auf einer Haspel 10 bereitgestellt und anschließend bedruckt und geschnitten. Abschließend werden die zugeschnitten Sicherheitsgurtbänder 44 in einem Magazin 28 abgelegt. Der konkrete Aufbau und die Funktionsweise einer solchen Vorrichtung gemäß dem Stand der Technik wird nun mit Bezug auf die 3 und 4 dargestellt: Das noch ungeschnittene Gurtband 40 wird auf einer Haspel 10 bereitgestellt. Von hier wird es der Druckstation 20 zugeführt, welche beispielsweise einen vertikal bewegbaren Pressstempel 24 aufweist. In horizontaler Richtung ist der Pressstempel 24 starr mit einem Gestell 26 verbunden. Mittels dieses Pressstempels werden Druckbilder auf das noch ungeschnittene Gurtband 40 aufgedruckt. Diese Druckbilder werden von einer nicht dargestellten Rolle zugeführt. Nach der Druckstation 20 ist eine zwei Rollen 14 aufweisende Transporteinrichtung 12 angeordnet, welche das noch ungeschnittene Gurtband 40 durch die Druckstation 20 zieht. Der Transporteinrichtung 12 nachgeordnet ist die Schneidestation 16 mit einer Schneideeinrichtung, welche beispielsweise als vertikal bewegbares Schneidemesser 18 ausgebildet sein kann. Nachdem der jeweils vorderste Gurtbandabschnitt, also das konfektionierte Sicherheitsgurtband 44 abgeschnitten wurde, wird er in das Magazin 28 abgelegt. Die Transporteinrichtung 12 mit einem Rollenpaar 14, durch welche das Gurtband 40 verläuft, ist zwischen der Druckstation 20 und der Schneidestation 16 vorgesehen. Hierdurch wird das Gurtband durch die Druckstation 20 gezogen und durch die Schneidestation 16 geschoben.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Von der Transporteinrichtung 12 wird das Gurtband 40 von der Haspel 10 gezogen, bis sich der Abschnitt, auf dem der Druck erfolgen soll, unter dem Presstempel 24 befindet. Das Gurtband 40 wird dann bis zum Stillstand abgebremst und der Pressstempel 24 wird abgesenkt, so dass der Druck erfolgt. Anschließend wird das Gurtband 40 wieder beschleunigt, bis die Stelle, an der die Trennung erfolgen soll, in 1 mit S bezeichnet, unter dem Schneidemesser 18 zu liegen kommt. Hierzu wird das Gurtband erneut bis zum Stillstand abgebremst. Nun erfolgt die Abtrennung des vordersten Endes des Gurtbandes 40, so dass das geschnittene Sicherheitsgurtband 44 entsteht; dieses wird dann im Magazin 28 abgelegt (2). Man sieht, dass mit der beschriebenen Vorrichtung Sicherheitsgurtbänder 44 beliebiger Länge erzeugt werden können, und dass der Druck an jeder beliebigen Stelle des geschnittenen Gurtbandabschnittes 44 erzeugt werden kann. Die Festlegung der Länge und der Position des Druckes erfolgt einfach über eine entsprechende Ansteuerung der Transporteinrichtung 12. Nachteilig ist jedoch eine relativ lange Zykluszeit: Für jedes geschnittene und bedruckte Sicherheitsgurtband 44 muss das Gurtband 40 zwei mal beschleunigt und weder abgebremst und positioniert werden.
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Aus der gattungsbildenden
CH 619 891 ist eine Vorrichtung zum Bedrucken von Bandmaterial, insbesondere von Etikettenbändern bekannt, welche eine Transporteinrichtung zum Transportieren des noch ungeschnittenen Bandmaterials, eine Schneideeinrichtung zum Schneiden des Bandmaterials und eine Druckeinheit zum Bedrucken des Bandmaterials aufweist. Hierbei ist die Druckeinheit in Transportrichtung vor der Schneideeinrichtung und beweglich bezüglich der Schneideeinrichtung angeordnet.
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Auch in der
DE 195 41 104 C1 ist eine Schneideeinrichtung beschrieben, welche dafür vorgesehen ist, in Transportrichtung nach einer Druckeinheit angeordnet zu werden.
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Hiervon ausgehend stellt sich die vorliegende Erfindung eine gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend weiterzubilden, dass sie für die Konfektionierung von Sicherheitsgurtbändern mit reduzierter Zykluszeit geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Auch bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Position der Druckeinheit bezüglich der Schneideeinrichtung in Transportrichtung T des Gurtbandes 40 einstellbar, jedoch ist die Druckeinheit in Transportrichtung nach der Schneideinrichtung angeordnet. Hierdurch wird es möglich, für jeden zu produzierenden Sicherheitsgurtbandtyp den Abstand zwischen Druckeinheit und Schneideeinrichtung so einzustellen, dass ein Druck- und ein Schneidevorgang gleichzeitig oder zumindest ohne einen Weitertransport des Gurtbandes erfolgen kann. Hierdurch wird pro konfektioniertem, also geschnittenem und bedrucktem, Sicherheitsgurtband nur eine Positionierung des Gurtbandes notwendig. Das heißt, dass in jedem Zyklus ein Beschleunigungs- und ein Abbremsvorgang eingespart, also die Zykluszeit verkürzt und somit die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung erhöht wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird vorzugsweise gemäß einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 betrieben.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus den nun mit Bezug auf die Zeichnungen näher dargestellten Ausführungsbeispielen. Hierbei zeigen:
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1 Eine Prinzipskizze der Vorrichtung zum Konfektionieren eines Gurtbandes,
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2 einen Querschnitt durch eine Führungsschiene, wie sie in der Vorrichtung der 1 verwendet ist,
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3 und 4 eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik.
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Die 1 zeigt eine Prinzipskizze einer Fertigungslinie für Sicherheitsgurtbänder, also einer Vorrichtung zum Konfektionieren, nämlich zum Zuschneiden und Bedrucken. Von der Haspel 10 wird das noch ungeschnittene Gurtband 40 abgewickelt. Es durchläuft zunächst die Transporteinrichtung 12, zwischen deren beiden Rollen 14 das noch ungeschnittene Gurtband 42 in Transportrichtung T transportiert wird. Unmittelbar nach der Transporteinrichtung 12 befindet sich die Schneidestation 16 mit einer als Schneidemesser 18 ausgebildeten Schneideeinrichtung. Die Transporteinrichtung 12 transportiert das Gurtband 40 so weit, bis die Stelle des Gurtbandes 40, an dem es abgeschnitten werden soll, unter dem Schneidemesser 18 liegt. Nachdem die Positionierung erfolgt ist, wird das Schneidemesser 18 abgesenkt und das Gurtband durchtrennt. Es sind hier natürlich auch alternative Schneideinrichtungen, wie beispielsweise ein Laser einsetzbar.
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Unmittelbar hinter der Schneidestation 16 befindet sich die Druckstation 20. Die Druckstation 20 besteht aus einem Gestell 26, welches in einer definierten Position bezüglich der Schneidestation 16 auf dem Hallenboden aufgestellt ist, und eine Beschriftungs- oder Druckeinrichtung, welche mittels eines Schlittens 22 am Gestell 26 befestigt ist. Die Beschriftungs- oder Druckeinrichtung ist hier als Pressstempel 24, welcher vertikal bewegbar ist, ausgebildet. Es sind jedoch auch andere Beschriftungs- oder Druckeinrichtungen, beispielsweise ein Laser, einsetzbar. Unter ”Beschriftungs- oder Druckeinrichtung” wird hier jede Einrichtung verstanden, mittels der Schriftzeichen, Markierungen, Piktogramme oder ähnliches – hier zusammenfassend auch als ”Aufdruck” bezeichnet – auf dem Gurtband erzeugt werden können. Unter ”Bedrucken” wird hier jeder Vorgang, welcher Schriftzeichen, Markierungen, Piktogramme oder ähnliches auf dem Gurtband erzeugt werden, verstanden.
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Mittels des Schlittens 22 kann der Pressstempel 24 bezüglich der Zuführrichtung Z an unterschiedlichen Stellen des Gestells 26 und somit an unterschiedlichen Positionen bezüglich des Schneidemessers 18 angeordnet und arretiert werden. Somit lässt sich der Pressstempel 24 für die zu fertigenden konfektionierten Sicherheitsgurtbänder so positionieren, dass der Abstand des Pressstempels 24 vom Schneidemesser 18 dem Abstand entspricht, welcher der Aufdruck vom Ende des Gurtbandes haben soll. Somit kann das Bedrucken, also hier das Absenken des Pressstempels 24, bei nicht weitertransportiertem Gurtband und auch gleichzeitig wie das Absenken des Schneidemessers 18, also das Zuschneiden des Gurtbandes, erfolgen. Somit ist pro konfektioniertem Gurtband nur eine Positionierung, also auch nur eine Abbremsung und Beschleunigung des Gurtbandes notwendig. Die Druckstation kann auch hier – nicht dargestellt – eine Rolle zum Zuführen der Druckbilder aufweisen. Diese ist in diesem Fall mit dem Schlitten 22 verbunden. Vorzugsweise ist der Schlitten asymmetrisch an Gestell 26 angeordnet, nämlich derart, dass sich der Presstempel so nahe wie möglich an der Schneidestation 16 befindet.
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Da das Schneidemesser 18 und der Pressstempel 24 vorzugsweise gleichzeitig gesenkt und gehoben werden, kann eine gemeinsame Vortriebsvorrichtung vorgesehen sein. Alternativ hierzu können getrennte Vortriebsvorrichtungen vorgesehen sein, welche von einem gemeinsamen Signal angesteuert werden.
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Nach erfolgtem Bedrucken und Schneiden wird das Gurtband um eine Sicherheitsgurtbandlänge weiter transportiert, so dass das zuletzt konfektionierte Sicherheitsgurtband im Magazin 28 abgelegt wird. Hierbei wird das zuletzt konfektionierte Sicherheitsgurtband von dem noch ungeschnittenen Gurtband geschoben. Um dies zu erreichen, wird das noch ungeschnittene Gurtband 40 und das bereits geschnittene Sicherheitsgurtband 44 zumindest über weite Strecken in einer Profilschiene 30 geführt, wie sie im Querschnitt in 2 dargestellt ist, so dass ein schiebender Transport möglich ist.
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Es ist natürlich auch möglich und aus Gründen der Betriebssicherheit auch zu bevorzugen, hinter der Druckstation 20 eine zweite Transporteinrichtung vorzusehen, welche das konfektionierte Sicherheitsgurtband aus der Druckstation 20 zieht. Eine solche zweite Transporteinrichtung kann beispielsweise wie folgt aufgebaut sein: Zwischen der Druckstation 20 und dem Magazin 28 ist unterhalb der zu transportierenden Sicherheitsgurtbänder ein Treibriemen und oberhalb dieses Treibriemens ein Bürtstenantrieb vorgesehen, so dass das jeweilige Sicherheitsgurtband im Reibschluss aus der Druckstation herausgezogen wird. Dieser Aufbau der zweiten Transporteinrichtung erleichtert insbesondere das Herausziehen sehr kurzer Sicherheitsgurtbänder.
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Bei einem Chargenwechsel, wenn sich also die Länge des Sicherheitsgurtbandes und/oder die Position des Aufdruckes auf dem Sicherheitsgurtband verändert, wird der Schlitten gegebenenfalls verschoben und an einer neuen Stelle des Gestells arretiert.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Haspel
- 12
- Transporteinrichtung
- 14
- Rollenpaar
- 16
- Schneidestation
- 18
- Schneidemesser
- 20
- Druckstation
- 22
- Schlitten
- 24
- Pressstempel
- 26
- Gestell
- 28
- Magazin
- 30
- Profilschiene
- 40
- ungeschnittenes Gurtband
- 44
- geschnittener Sicherheitsgurtband
- T
- Transportrichtung