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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erzeugung von extrem ultravioletter
(EUV-)Strahlung auf Basis eines mittels elektrischer Entladung erzeugten
Plasmas, bei der Elektroden mit einem Beschichtungsmaterial beschichtet
sind, das bei energiestrahlinduzierter lokaler Verdampfung von Emittermaterial
und anschließender
Plasmaerzeugung durch elektrische Entladung zwischen den Elektroden
mindestens teilweise geopfert wird und durch eine kontinuierliche
Bewegung der Elektroden erneuerbar ist, indem für jede Elektrode ein Behälter mit
einer Metallschmelze zur Regeneration der Beschichtung und zur elektrischen
Kontaktierung der Elektroden mit einer gepulsten Hochspannungsquelle
vorhanden ist.
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Die
Erfindung ist insbesondere zur Herstellung langlebiger EUV-Strahlungsquellen
für die
Halbleiterlithographie vorgesehen.
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Eine
im Stand der Technik bekannte Methode, wie sie beispielsweise in
WO 2005/025280 (
DE 103
42 239 A1 ) beschrieben ist, nutzt rotierende Scheibenelektroden.
Dabei sind die Elektroden an der Peripherie in eine Schmelze aus
metallischem Emittermaterial eingetaucht, so dass sie bei kontinuierlicher
Drehung benetzt werden und ein dünner Film
der Schmelze anhaftet. Mittels eines Laserstrahls wird ein Teil
des Filmes der Metallschmelze verdampft, um nachfolgend die elektrische
Entladung zu zünden,
wobei weitere Teile der Metallschmelze des Filmes verdampft bzw.
als Schmelze ausgetrieben werden. Man kann den Film der Metallschmelze daher
auch als Opferschicht auf den Elektroden bezeichnen.
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Diese
regenerative Aufbringung der Metallschmelze sorgt für weitgehend
gleiche Verdampfungsverhältnisse
für jeden
Laserimpuls, weist jedoch die folgenden Nachteile auf.
- a) Aufgrund der eng benachbart angeordneten Scheibenelektroden
wird ein großer
Teil der vom Plasma als elektromagnetische und Teilchenstrahlung
emittierten Energie in vergleichsweise kleinen Volumina der Elektroden
absorbiert, so dass sich diese erheblich erhitzen.
- b) Wegen der nur kurzen Verweildauer der Elektroden in der Metallschmelze
reicht die Kühlung der
Elektroden in der Schmelze nicht aus, so dass eine zusätzliche
Flüssigkeitskühlung im
Innern der Elektroden erforderlich ist, bei der für die Lagerung
und den Antrieb der Drehelektroden Vakuumdurchführungen verwendet werden müssen, die
nur eine begrenzte Lebensdauer aufweisen.
- c) Eine Kombination der Drehelektroden mit einer Injektion von
flüssigem
oder festem Material ins Entladungsgebiet zur massenlimitierten
Zuführung
von Emittermaterial (beschrieben z.B. in der nicht vorveröffentlichten DE 10 2005 030.304.8 ) ist
infolge des schmalen Spaltes zwischen den eng benachbarten Scheibenelektroden
nur mit einer tangential verlaufenden Flugbahn möglich, so dass die daraus resultierende
lange Flugstrecke einer guten Puls-zu-Puls-Stabilität abträglich ist.
- d) Wegen der geometrischen Randbedingungen können nur mehrfach geschachtelte
Reflexionsoptiken mit streifendem Strahlungseinfall zum Bündeln der
aus dem Plasma emittierten Strahlung eingesetzt werden, wodurch
der nutzbare Raumwinkel der emittierten Strahlung stark begrenzt
ist.
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Eine
weitere Lösung
des Standes der Technik mit regenerativem Auftrag eines Targetmaterials ist
in der
US 6,320,937
B1 für
ein ausschließlich durch
Laseranregung erzeugtes Plasma beschrieben. Dabei wird ein umlaufendes
(endloses) Transportband über
zwei kryogen gekühlte
Umlenkrollen bewegt, von denen eine das Band antreibt, und über eine
Targetzuführung
auf der Bandoberseite mit einem kryogenen Targetmaterial beschichtet,
um auf der Bandunterseite einen Laserstrahl zur Plasmaerzeugung
auf das regenerativ aufgebrachte Targetmaterial zu richten. Nachteilig
sind hierbei neben der unzureichenden Gleichmäßigkeit der Targetschicht vor
allem die unzureichende Kühlung
des Bandes im Kontaktbereich der Umlenkrollen und die geringe Ausbeute
an Röntgenstrahlung
infolge von Strahlungsextinktion durch verdampftes Targetmaterial
in der unmittelbaren Umgebung des im Laserfokus erzeugten Plasmas,
wodurch sowohl die anregende Laserstrahlung als auch die emittierte
Röntgenstrahlung
geschwächt
wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Möglichkeit
für eine
EUV-Strahlungsquelle auf
Basis einer elektrischen Entladung zu realisieren, bei der eine
lange Lebensdauer der verwendeten Elektroden und ein möglichst
großer
Raumwinkel für die
Bündelung
der aus dem Plasma emittierten Strahlung erreicht wird.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bei einer Anordnung zur Erzeugung von extrem ultravioletter Strahlung
auf Basis eines mittels elektrischer Entladung erzeugten Plasmas,
bei der Elektroden mit einem Beschichtungsmaterial beschichtet sind,
das bei energiestrahlinduzierter lokaler Verdampfung von Emittermaterial
und anschließender
Plasmaerzeugung durch die elektrische Entladung zwischen den Elektroden
mindestens teilweise geopfert wird und durch eine kontinuierliche
Bewegung der Elektroden erneuerbar ist, indem für jede Elektrode ein Behälter mit
einer Metallschmelze aus Beschichtungsmaterial zur Regeneration
der Beschichtung und zur elektrischen Kontaktierung der Elektroden
mit einer gepulsten Hochspannungsquelle vorhanden ist, dadurch gelöst, dass
die Elektroden in Form von zwei endlos über Führungsrollen umlaufenden Bandelektroden angeordnet
sind, die einen Bereich geringen Abstandes zueinander aufweisen,
in dem die elektrische Entladung zur Erzeugung des Plasmas vorgesehen ist,
dass jede Bandelektrode über
mindestens eine Führungsrolle
in dem mit der Metallschmelze befüllten Behälter geführt ist, wobei die jeweilige
Bandelektrode mit einem wesentlich ausgedehnten Abschnitt ihrer
Bandlänge
in die Metallschmelze eingetaucht und nach dem Austritt aus der
Metallschmelze durch einen Abstreifer geführt ist, um eine definierte
Dicke des Beschichtungsmaterials auf der Bandelektrode zu erzeugen,
und dass Mittel zum Antrieb jeder Bandelektrode vorhanden sind,
wobei die Bandelektrode während
eines Umlaufs in den Behälter
mit Metallschmelze eingetaucht, in einer Vakuumkammer an einem Ort
der gewünschten
Plasmaerzeugung vorbeigeführt
und nach der elektrischen Entladung in den Behälter mit Metallschmelze zurückgeführt ist.
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Vorteilhaft
sind die Bandelektroden jeweils als geschlossenes Flachband mit
geringer Breite oder als geschlossener Runddraht ausgebildet. Sie können aber
auch als geschlossenes Strangprofil mit kleiner Querschnittsfläche und
beliebiger konvexer Querschnittsform ausgebildet sein. Als Trägermaterial
der Bandelektroden können
zweckmäßig Werkzeugstähle oder
auch Zweikomponentenwerkstoffe, wie Kobalt-Molybdän-Stahl verwendet werden, wie sie
auch für
Hochleistungsbandsägen
zum Einsatz kommen. Das Trägermaterial
der Bandelektroden muss gegebenenfalls für den erforderlichen Überzug aus
dem Beschichtungsmaterial noch mit einer für das Beschichtungsmaterial
benetzenden Oberfläche versehen
werden.
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Als
Beschichtungsmaterial werden zweckmäßig Metalle mit niedriger Schmelztemperatur,
vorzugsweise Zink oder Zinn, oder Verbindungen oder Legierungen
dieser Metalle eingesetzt.
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Ist
das Beschichtungsmaterial zugleich als Emittermaterial vorgesehen,
kommt vorzugsweise Zinn bzw. eine Zinnverbindung oder -legierung
zum Einsatz. Wird Emittermaterial gesondert in Form von Tröpfchen oder
Kügelchen
durch Energiestrahlionisation und anschließende Funkenentladung auf Plasmatemperaturen
geheizt, bei denen Strahlung im gewünschten Spektralbereich emittiert
wird, können
beliebige andere Beschichtungsmaterialien, vornehmlich niedrigschmelzende
Metalle, deren elektrisch leitende Verbindungen oder Legierungen
für die
Bandelektroden verwendet werden. Das Emittermaterial kann in diesem
Fall auch nichtmetallisch (z.B. Xenon) sein.
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Zur
Verlängerung
des Laufweges der Bandelektrode im Behälter der Metallschmelze sind
vorteilhaft Führungsrollen
zur mäanderförmigen Führung der
Bandelektrode angeordnet, um vor allem die Kühlung der vom Plasma erhitzten
Bandelektrode zu verbessern. Die Kühlung ist besonders einfach
effektiv einstellbar, weil die Verweildauer der Bandelektroden in
der Metallschmelze durch die Länge
des Behälters
und eine Verlängerung
der Durchlaufstrecke über
mäanderförmig angeordnete
Führungsrollen eingestellt
werden kann. Außerdem
werden von den Bandelektroden infolge der geringeren geometrischen
Absorptionsfläche
ohnehin kleinere Wärmemengen
aus dem Plasma absorbiert. Der Großteil der im Plasma entstehenden
Wärme kann
somit in größerer Entfernung
(z.B. an den Wänden
der Vakuumkammer) bei geringeren Leistungsdichten abgeführt werden.
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Zur
zusätzlichen
Kühlung
der Bandelektroden können
zweckmäßig noch
nach dem Durchlaufen des Behälters
der Metallschmelze Kühleinrichtungen
angeordnet sein.
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Zum
Spannen der Bandelektroden ist vorteilhaft mindestens eine Führungsrolle
als Spannrolle verstellbar, vorzugsweise federnd, gelagert.
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Der
Antrieb der Bandelektroden kann durch einen Rotationsantrieb an
einer Führungsrolle
erfolgen, wobei die Übertragung
der vorteilhaft außerhalb der
Vakuumkammer erzeugten Drehbewegung mittels eines Motors zu der
sich in der Vakuumkammer befindlichen Führungsrolle verschleißarm durch
eine Magnetkupplung zu realisieren ist.
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Vorteilhaft
sind die Führungsrollen
einer Bandelektrode so angeordnet, dass die Bandelektrode in einer
einzigen Ebene umläuft.
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In
einer zweckmäßigen ersten
Variante ist jede der Bandelektroden in einer Ebene angeordnet, die
mit der Ebene der anderen Bandelektrode übereinstimmt, wobei die Bandelektroden
in einem Bereich der Vakuumkammer durch gegenüberliegende Führungsrollen
einen kleinsten Abstand zueinander aufweisen, durch den der Ort
der gewünschten
Plasmaerzeugung definiert ist.
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In
einer zweiten Variante sind die Bandelektroden in einer Ebene angeordnet,
die mit der Ebene der anderen Bandelektrode übereinstimmt, wobei die Bandelektroden
in einem begrenzten Abschnitt in der Vakuumkammer mit geringem Abstand
zueinander parallel ausgerichtet sind und der Ort der gewünschten
Plasmaerzeugung dadurch definiert ist, dass mittels lokaler Energieeinträge infolge
einer Verdampfung und Vorionisation von Emittermaterial die elektrische
Entladung gezielt auslösbar
ist. Dadurch kann der Ort des Plasmas von den Führungsrollen entfernt gewählt werden.
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Bei
einer dritten vorzuziehenden Variante ist jede der Bandelektroden
in einer Ebene angeordnet, die von der Ebene der anderen Bandelektrode
verschieden ist, so dass Abschnitte der Bandelektroden am Ort der
gewünschten
Plasmaerzeugung windschief zueinander ausgerichtet sind und einen
Ort geringsten Abstandes aufweisen.
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Um
den Ort des Plasmas stabil einstellen zu können, ist es von Vorteil, einen
Energiestrahl zur Verdampfung (Vorionisation) von Emittermaterial
auf den gewünschten
Ort der Plasmaerzeugung zwischen den beiden Bandelektroden zu richten,
so dass durch die Vorionisation des Emittermaterials ein Bereich
höherer
Leitfähigkeit
zur lokal begrenzten Entladung und Plasmaentstehung zwischen der
beiden Bandelektroden führt.
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Dabei
kann der Energiestrahl in einer ersten Variante am gewünschten
Ort der Plasmaerzeugung auf das Beschichtungsmaterial der Bandelektroden gerichtet
sein, wobei als Beschichtungsmaterial ein metallisches Emittermaterial,
das im gewünschten EUV-Bereich
effizient emittiert, eingesetzt ist. Vorzugsweise werden die Bandelektroden
dabei mit Zinn oder einer zinnhaltigen Verbindung oder Legierung
beschichtet.
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In
einer zweiten Variante wird der Energiestrahl am gewünschten
Ort der Plasmaerzeugung zwischen den beiden Bandelektroden auf einen Tröpfchenstrom
von Emittermaterial gerichtet, wobei jeweils ein Tröpfchen (massenlimitiert)
verdampft (vorionisiert) wird, um mittels der elektrischen Entladung
das leuchtende Plasma zu erzeugen.
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Dabei
kann der Tröpfchenstrom
vorteilhaft aus verflüssigtem
Xenon, Zinn, Zinnverbindungen oder Zinnlegierungen bestehen.
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Der
geringe Raumbedarf der Elektroden um das Entladungsgebiet ermöglicht nahezu
beliebige Positionierungen der Düse
zur zusätzlichen
Einbringung von tropfenförmigem
Emittermaterial. Auf Grund der geometrischen Freiräume kann
der Abstand der Düse
zum Plasma so gewählt
werden, dass infolge der Positionsgenauigkeit der Tropfen am Ort
des Plasmas eine genügende
Puls-zu-Puls-Stabilität
der Strahlungsquelle aber auch ein genügender Schutz der Düse vor Erosion
gewährleistet
wird.
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In
einer vorteilhaften dritten Variante ist der Energiestrahl am gewünschten
Ort der Plasmaerzeugung zwischen den beiden Bandelektroden auf einen Tröpfchenstrom
von metallischem Emittermaterial gerichtet, wobei jeweils ein Tröpfchen verdampft
wird und das Emittermaterial zugleich als Beschichtungsmaterial
der Bandelektroden eingesetzt wird. Dabei wird als Emittermaterial
vorzugsweise Zinn oder eine zinnhaltige Verbindung oder Legierung
eingesetzt.
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Als
Energiestrahl kann ein Laserstrahl, ein Elektronenstrahl oder auch
ein Ionenstrahl verwendet werden.
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Mit
der Erfindung ist es möglich,
eine EUV-Strahlungsquelle auf Basis einer elektrischen Entladung
zu realisieren, die eine lange Lebensdauer der verwendeten Elektroden
garantiert und bei der die aus dem Plasma emittierte Strahlung aus
einem erheblich größeren Raumwinkel
als bei Drehelektroden nutzbar ist (weniger geometrische Abschattung).
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Für die hohe
Lebensdauer der Elektroden sind einerseits die mit einer industriell
sehr gut erprobten Beschichtungstechnologie regenerativ aufgebrachte
Schicht sowie andererseits die einfache und effektive Außenkühlung (ohne
separate Kühlflüssigkeit
und Vakuumdrehdurchführungen
für Innenkühlung) ursächlich.
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Infolge
der geringen geometrischen Abschattung können des Weiteren auch Kollektoren
mit nahezu senkrechtem Strahleinfall eingesetzt werden, wodurch
eine höhere
Kollektionseffizienz (Faktor 2) möglich ist.
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In
Gegenüberstellung
zu den bei Drehelektroden bekannten Problemen, dass ionisierter
Zinndampf oder ionisiertes Puffergas zu ungewollten parasitären Entladungen
führt,
können
solche gasförmigen
Ladungswolken bei der Erfindung schneller aus dem Gebiet der für die Entladung
relevanten Elektrodenteile entweichen, da es keinen großflächig begrenzenden
Elektrodenspalt gibt.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Die Zeichnungen zeigen:
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1:
eine Prinzipansicht der erfindungsgemäßen Anordnung mit Elektroden
in Form von umlaufenden Endlosbändern,
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2:
eine Variante mit Injektion und Laseranregung von Emittermaterial
zur Vorgabe eines definierten Ortes der Plasmaerzeugung,
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3:
eine modifizierte Variante nach 2, bei der
das Beschichtungsmaterial gleichzeitig Emittermaterial ist und der
Ort der Plasmaerzeugung durch Verdampfung von Beschichtungsmaterial
im Bereich freilaufender Bandabschnitte aus dem Bereich der Führungsrollen
der Bandelektroden entfernt wurde,
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4:
eine perspektivische Darstellung einer Variante, bei der die Bandelektroden
in zwei einander schneidenden Ebenen umlaufen, wobei die Bandelektroden
im Bereich der Plasmaentstehung auf geometrisch windschief zueinander
orientierten Geraden verlaufen und im Bereich des geringsten Abstandes
das Plasma erzeugt wird,
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5:
eine Seitenansicht der Darstellung von 4 mit Blickrichtung
entlang der Schnittgeraden der Ebenen der beiden umlaufenden Bandelektroden,
wobei für
die Kollektoroptik mit nahezu senkrechtem Strahleinfall die einfallenden
und reflektierten Strahlenbündel
stilisiert eingezeichnet sind.
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Die
Erfindung besteht in ihrer Grundanordnung zur Erzeugung eines Funkenplasmas
als Strahlungsquelle, wie in 1 als Prinzipdarstellung
gezeigt, aus einer in einer Vakuumkammer 1 angeordneten
Elektrodeneinheit 2 mit zwei endlos umlaufenden Bandelektroden 21 und 22,
bei der ein Beschichtungsmaterial als elektrisch kontaktierte Metallschmelze 26 auf
die Bandelektroden 21 und 22 aufgetragen und ein
Emittermaterial mittels eines Energiestrahls 5 an einem
Ort der gewünschten
Plasmaerzeugung 6 verdampft wird, um ein definiertes heißes Plasma
durch eine elektrische Entladung 61 zwischen den Bandelektroden 21 und 22 zu
erzeugen.
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Unter
Bandelektroden 21 bzw. 22 sollen im Folgenden – ohne Beschränkung der
Allgemeinheit – zwei
endlos umlaufende Flachbänder,
Rund- oder Profildrähte
verstanden werden, von deren Oberfläche eine gewisse Menge an Beschichtungsmaterial bei
jedem Entladungsvorgang verdampft (geopfert) wird. Zur Realisierung
einer langen Elektrodenlebensdauer in der Umgebung des Plasmas wird
das verdampfte Beschichtungsmaterial als Opferschicht in einem kontinuierlichen
Prozess stetig auf der Bandelektroden erneuert.
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Der
Vorgang, mit dem die Beschichtung geschieht, ist ein gebräuchliches
Verfahren, wie es z.B. von den großtechnischen Verfahren des
Feuerverzinkens oder Feuerverzinnens zur Herstellung von veredelten
metallischen Endlosprofilen (z.B. Drähten und Strangprofilen), aber
auch zur Herstellung von so genanntem Weißblech für Getränke- und Konservendosen, bekannt ist (Quellennachweise:
a) http//www.stahl-info.de: „Schmelztauchveredeltes Band
und Blech", b) http//www.feuerverzinken.com/: „Fachinfo,
Arbeitsblätter,
Feuerverzinken, 1.1 Korrosionsschutz mit Zink"). Völlig
analog wird beim Feuerverzinnen ein kontinuierlich hergestelltes
Materialprofil durch eine Zinnschmelze geführt (siehe z.B. www.prymetall.com,
Prymetall GmbH & Co.
KG, Firmenprospekt OV_SN_0511_D: „Verzinnte Bänder ihre
Eigenschaften und Anwendungen").
In beiden Verfahren wird anschließend durch spezielle Abstreifer
die gewünschte
Schichtdicke eingestellt, die üblicherweise
im Bereich zwischen 0,8 μm
und 16 μm liegt.
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Die
Metallschmelze 26 (vorzugsweise ein reines Zinnbad), in
die jeweils eine umlaufende Bandelektrode 21 oder 22 nach
dem Passieren des Ortes der Plasmaerzeugung 6 eintaucht,
dient nicht nur der Elektrodenbeschichtung, sondern gleichzeitig
der Kontaktierung mit dem Entladeschaltkreis eines Hochspannungs-Impulsgenerators 4 und
zur Elektrodenkühlung.
Die Bandelektroden 21 und 22 werden jeweils durch
eine Antriebseinheit 3 in Umlaufbewegung versetzt, wobei
jede Bandelektrode 21 bzw. 22 nach dem Ort der
Plasmaerzeugung 6 in die Metallschmelze 26 eintaucht,
nach dem Austritt aus der Metallschmelze 26 einer Abstreifeinrichtung 27 (vorzugsweise
mit mechanischen Abstreifern oder Gasdüsen) durchläuft und danach erneut dem Ort
der Plasmaerzeugung 6 zugeführt wird.
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Selbst
bei hohen Umlaufgeschwindigkeiten der Bandelektrode 21, 22 von
einigen m/s kann – im Gegensatz
zu den drehenden Scheibenelektroden – die Verweildauer des Bandes
in der Metallschmelze 26 für eine optimale Kühlung nahezu
beliebig eingestellt werden. Falls die geometrische Länge der
Behälter 24 oder 25 für die Kühlung in
der Metallschmelze 26 nicht ausreicht, kann der Weg der
Bandelektrode 21 oder 22 (und somit die Dauer
ihres Tauchzustandes) durch mehrere umlenkende Führungsrollen 23 im
Behälter 24 bzw. 25 (auf
engstem Raum) noch weiter verlängert
werden.
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Als
Ort der Plasmaerzeugung 6 wird in der Vakuumkammer 1 eine
Stelle geringsten Abstandes der Bandelektroden 21 und 22 zueinander
ausgewählt,
indem zur Erhöhung
der Leitfähigkeit
im gewünschten
Bereich Emittermaterial durch einen Energiestrahl 5 verdampft
wird. In dem so erzeugten leitfähigen
Kanal zwischen den Bandelektroden 21 und 22 wird
dann über
den an die Behälter 24 und 25 angeschlossenen
Impulsgenerator 4 eine elektrische Entladung 61 gezündet, die
ein heißes
strahlendes Plasma erzeugt. Die vom Plasma emittierte Strahlung
wird über
eine Kollektoroptik 7 entlang deren optischer Achse 71 in
einen Zwischenfokus 72 abgebildet, wobei dieser konjugierte
Quellort als Strahlungsquelle für
spezifische Beleuchtungsaufgaben verwendet wird.
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Eine
vorteilhafte Ausführung – wie in 2 dargestellt – besteht
darin, den Ort der Plasmaerzeugung 6 durch Verdampfung
von einzelnen Tröpfchen eines
Tröpfchenstroms 62 aus
Emittermaterial (z.B. Xenon oder Zinn), der aus einem Tröpfchengenerator 63 bereitgestellt
wird, zu definieren, indem ein gepulster Laserstrahl 52 das
Emittermaterial zwischen den Bandelektroden 21 und 22 verdampft,
bevor die elektrische Entladung 61 gezündet wird. Dabei ist der Laser 51 mit
der Impulsfrequenz des Impulsgenerators 4 getriggert, wobei
im Idealfall auch der Tröpfchengenerator 63 mit
derselben Frequenz die Tröpfchenfolge 62 bereitstellt.
Mit einer solchen Konstellation wird nur soviel Emittermaterial
in der Vakuumkammer 1 bereitgestellt, wie auch verdampft
werden kann, so dass die Leitfähigkeit
des Restgases im Vakuum nur am so vorgegebenen Ort der gewünschten Plasmaerzeugung 6 zyklisch
erhöht
ist.
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Die
Bandelektroden 21 und 22 sind gemäß 2 über mehrere
(z.B. 5 in einer Ebene angeordnete) umlenkende Führungsrollen 23 durch
die Metallschmelze 26 geführt, um die Bandelektroden 21 und 22 bei
begrenzter Ausdehnung der Behälter 24 und 25 über einen
möglichst
langen Weg (und somit eine lange Zeitdauer) in der Metallschmelze 26 zu halten.
Damit wird einerseits nach der thermischen Beanspruchung am Ort
der Plasmaerzeugung 6 die Kühlung verbessert und andererseits
der Impulsgenerator 4 über
die Behälter 24 und 25 mit
den Bandelektroden 21 bzw. 22 zuverlässiger kontaktiert.
Die Bandelektroden 21 und 22 müssen nicht unbedingt – wie vorstehend
angegeben – in
einer einzigen Ebene geführt
werden. Es kann sich unter bestimmten Umständen als nützlich erweisen, die Führungsrollen 23 (z.B.
zur Verlängerung
ihres Laufwege) in der Metallschmelze 26 in mehreren verschiedenen
Ebenen zu führen,
um die Behälter 24 und 25 möglichst
bezüglich
Höhe oder
Volumen zu begrenzen.
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Weiterhin
ist in 2 nach dem Verlassen der Metallschmelze 26 für jede Bandelektrode 21 und 22 noch
eine Kühleinheit 8 (mit
quergerichteten Gasströmungen
oder Kühlkammern)
zur weiteren Abkühlung
vorhanden.
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Der
Umlauf der Bandelektroden 21 und 22 erfolgt mittels
eines an einer der Führungsrollen 23 angreifenden
Rotationsantriebs 31. Um einen Schlupf der Bandelektroden 21 und 22 zu
vermeiden, ist eine Führungsrolle 23 als
beweglich gelagerte Spannrolle 28 ausgeführt
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Ferner
ist als Kollektoroptik 7 zum Sammeln der aus dem Plasma
emittierten Strahlung eine reflektierende Schalenoptik 73 für streifenden
Strahlungseinfall eingesetzt, bei der mehrere metallische Spiegelschalen
koaxial ineinander geschachtelt sind. Damit wird der Ort der Plasmaerzeugung 6 in
einen Zwischenfokus 72 abgebildet.
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Zur
Verringerung der thermischen Belastung der Führungsrollen 23 zeigt 3 eine
Ausführungsform,
bei der ein Elektronenstrahl 53 das Plasma in der Vakuumkammer 1 in
einem Bereich initiiert, der nicht an einer Führungsrolle 23 der
Bandelektrode 21, 22 anliegt. Das Verdampfen von
Emittermaterial erfolgt in diesem Beispiel durch einen Elektronenstrahl 53,
der auf die Oberfläche
einer der Bandelektroden 21 oder 22 gerichtet
ist, um von dort das Beschichtungsmaterial Zinn (zugleich Emittermaterial) zu
verdampfen. Das Verdampfen der Zinnschicht von einer der Oberflächen der
Bandelektroden 21 und 22 mittels des Elektronenstrahls 53 dient
dazu, den gewünschten
Ort der Plasmaerzeugung 6 zu definieren, in dem die elektrische
Entladung 61 reproduzierbar gezündet wird.
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In
diesem Beispiel sind die Abschnitte der Bandelektroden 21 und 22,
die den geringsten Abstand zueinander aufweisen, parallel zueinander,
so dass die Verdampfung des Zinns die einzige Maßnahme zur Ortsvorgabe für die elektrische
Entladung 61 darstellt. Die Parallelführung der Bandelektroden 21 und 22 zwischen
zwei gegenläufigen
Paaren von Führungsrollen
ermöglicht
jedoch die mit der Plasmaerzeugung einhergehende starke thermische
Belastung von den Führungsrollen
fernzuhalten, so dass diese nicht zusätzlich gekühlt werden müssen. Alle übrigen Elemente,
wie z.B. Spannrollen 28, zusätzliche Kühleinrichtung 8 und
die Vielzahl der Führungsrollen
innerhalb der Behälter 24 und 25 für die Zinnschmelze 26 sind
genauso wie in 2 realisiert. Auch die Ausführung des
Antriebs der Bandelektroden 21 und 22 an einer
in der Vakuumkammer 1 befindlichen Führungsrolle 23 ist
wie in 2 realisiert, wobei in diesem Fall die Drehbewegung
mittels eines Motors vorzugsweise außerhalb der Vakuumkammer erzeugt
und auf die sich in der Vakuumkammer 1 befindliche Führungsrolle 23 vakuumdicht
und verschleißarm über eine
Magnetkupplung (nicht gezeichnet) übertragen wird.
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Eine
Ausführung
der EUV-Quelle, bei der die Bandelektroden 21 und 22 gegeneinander
geneigt in ihren jeweiligen Behältern 24 bzw. 25 stehen,
zeigt 4. Das Beschichtungsmaterial besteht in diesem Beispiel
aus effektivem Emittermaterial (z.B. reinem Zinn), das in der Art
des Feuerverzinnens auf die Bandelektroden 21 und 22 aufgebracht
wird. Zusätzlich
werden Tröpfchen
aus demselben Emittermaterial (Zinn) auf den Ort der gewünschten
Plasmaerzeugung gerichtet und mit einem Laserstrahl 52 verdampft.
Die nachfolgende elektrische Entladung 61 zündet das
Strahlung emittierende Plasma, dessen Strahlungsausbeute sich durch
die Elektrodenbeschichtung mit Emittermaterial noch verbessert.
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Die
Ebenen, in denen die Bandelektroden 21 und 22 (mindestens
am Ort der Plasmaerzeugung 6 innerhalb der Vakuumkammer 1)
verlaufen, schneiden einander in einer Geraden, die im Wesentlichen parallel
zur Oberfläche
der Zinnschmelze 26 verläuft. Die zur Halterung der
Führungsrollen 23 verwendeten
Führungsplatten 29 sind
im gleichen Winkel gegeneinander geneigt. Dadurch sind die zwischen zwei
Führungsrollen 23 befindlichen
Abschnitte der Bandelektroden 21 und 22, zwischen
denen die elektrische Entladung 61 stattfinden soll, geometrisch windschief
zueinander orientiert und weisen am Ort der gewünschten Plasmaerzeugung 6 den
geringsten Abstand zueinander auf, der vorzugsweise etwa in der
Mitte zwischen der letzten Führungsrolle 23 vor dem
Ort der Plasmaerzeugung 6 und der Eintauchstelle in die
Zinnschmelze 26 liegt. An dieser Stelle wird die elektrische
Entladung 61 durch die unmittelbar vorher stattfindende
Laserverdampfung eines zwischen die Bandelektroden 21 und 22 eingebrachten
Zinntropfens des Tröpfchenstroms 62 initiiert,
wodurch in der Entladungsstrecke das Plasma entsteht.
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Die
Tropfen des Tröpfchenstroms 62 werden durch
einen Tröpfchengenerator 6.3 erzeugt,
der so angeordnet ist, dass der Tröpfchenstrom 62 in
einen der beiden Behälter 24 oder 25 gerichtet
ist, um nicht verdampftes Emittermaterial einer Wiederverwendung
zuzuführen.
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4 zeigt
ferner eine Kollektoroptik 7 in Form einer reflektierenden
Wechselschichtoptik 74 (multilayer mirror optics), bei
der die vom Plasma emittierte Strahlung mit nahezu senkrechtem Strahlungseinfall
gesammelt und in einen Zwischenfokus 72 fokussiert wird.
Die optische Achse 71 der Kollektoroptik 7 verläuft durch
den gewünschten
Ort der Plasmaerzeugung 6 und ist so eingerichtet, dass
die ausschließlich
im Strahlengang verbliebenen Bandelektroden 21 und 22 (da
alle anderen Elemente erfindungsgemäß weit nach außen verlagert
sind) bei der Abbildung des Plasmas über Kollektoroptik 7 einen möglichst
geringen Schatten werfen.
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Der
Einsatz einer solchen (vorzugsweise als Mo/Si-Wechselschichtsystem
aufgebauten) Kollektoroptik 7 ist in dieser Anordnung nach 4 besonders
vorteilhaft, wenn die beiden Bandelektroden 21 und 22 schmal
sind und im Bereich der elektrischen Entladung 61 zueinander
windschief verlaufen, so dass sie über den gesamten Raumwinkel
von 4π nur einen
sehr geringen Schattenwurf verursachen.
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5 zeigt
eine Seitenansicht der in 4 beschriebenen
Anordnung mit nahezu senkrecht reflektierender Wechselschichtoptik 74.
Die Blickrichtung ist in 4 von hinten rechts entlang
der Schnittlinie der Ebenen der Führungsplatten 29,
an denen die Bandelektroden 21 und 22 umlaufen,
gewählt.
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Durch
geschnitten dargestellte Behälter 24 und 25 für die Zinnschmelzen 26,
die mit unterschiedlichen Polen des Impulsgenerators 4 in
Verbindung stehen (nur in 1 bis 3 dargestellt),
sind die gewählte
Schräglage
der Führungsplatten 29 und auch
die innerhalb der Zinnschmelze 26 befindlichen Führungsrollen 23,
die den Laufweg der Bandelektroden 21 und 22 in
ihren jeweiligen Behältern 24 bzw. 25 durch
mäanderförmige Führung verlängern, besser
erkennbar. Auf die Darstellung der Abstreifer 27 wurde
aus Gründen
der Übersichtlichkeit
verzichtet. Sie sind in Analogie zu 1 bis 3 anzubringen.
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Im
Unterschied zu 4 sind in 5 zusätzlich die
Strahlkegel des von der Wechselschichtoptik 74 erfassten
und des zum Zwischenfokus 72 reflektierten Strahlenbündels dargestellt.
Alle übrigen räumlichen
Lagebedingungen und Funktionsabläufe stimmen
mit denen von 4 überein und können von
dort übernommen
werden.
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- 1
- Vakuumkammer
- 2
- Elektrodeneinheit
- 21
- erste
Bandelektrode
- 22
- zweite
Bandelektrode
- 23
- Führungsrollen
- 24
- erster
Behälter
(für Metallschmelze)
- 25
- zweiter
Behälter
(für Metallschmelze)
- 26
- Metallschmelze/Zinnschmelze
- 27
- Abstreifer
- 28
- Spannrolle
- 29
- Führungsplatte
- 3
- Antriebseinheit
- 31
- Rotationsantrieb
- 4
- Impulsgenerator
- 5
- Energiestrahl
- 51
- Laser
- 52
- Laserstrahl
- 53
- Elektronenstrahl
- 6
- Ort
der Plasmaerzeugung
- 61
- (elektrische)
Entladung
- 62
- Tröpfchenstrom
- 63
- Tröpfchengenerator
- 7
- Kollektoroptik
- 71
- optische
Achse
- 72
- Zwischenfokus
- 73
- Schalenoptik
(für streifenden
Strahlungseinfall)
- 74
- Wechselschichtoptik
- 8
- Kühleinrichtung