DE102006024936B3 - Stromtrockner zum Trocknen eines faserförmigen Tabakprodukts - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Stromtrockner zum Trocknen eines faserförmigen Tabakprodukts (16), mit einem von einem Heißgas (12) durchströmten Transportrohr (11) und einem in das Transportrohr (11) mündenden Beschickungsrohr (15) zum Beschicken des Transportrohrs (11) mit Tabak (16), wobei in dem Beschickungsrohr (15) eine ein Konditioniermedium (20) abgebende Konditioniereinrichtung (17) angeordnet ist, und zeichnet sich dadurch aus, dass der Stromtrockner mindestens ein weiteres in das Transportrohr (11) mündendes Beschickungsrohr (25; 29) zum Beschicken des Transportrohrs (11) mit Tabak (16) aufweist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein entsprechendes Trocknungsverfahren.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Stromtrockner zum Trocknen eines faserförmigen Tabakprodukts nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, und ein entsprechendes Trocknungsverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
- Ein solcher Stromtrockner zum Trocknen von Tabak ist aus
EP 0 895 721 B1 bekannt, wobei in dem Beschickungsrohr eine rotierende Konditionierwalze mit Düsenöffnungen zum Erzeugen von Wasserdampf- oder Wasserstrahlen zum Bedämpfen bzw. Befeuchten von durch das Beschickungsrohr strömendem Tabak angeordnet ist. Für bestimmte Tabakarten kann das Bedämpfen bzw. Befeuchten des Tabaks beispielsweise aus Gründen einer Geschmacksbeeinflussung ungünstig sein. Zudem kann die mechanische Einwirkung der Konditionierwalze auf den Tabak für spezielle Tabakarten, zum Beispiel expandierten Tabak, zu einer Qualitätsverminderung führen. - Ein nicht gattungsgemäßer Stromtrockner mit einem Beschickungsrohr ohne Konditioniereinrichtung ist aus
EP 0 969 749 B1 bekannt. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Stromtrockner mit variablen Möglichkeiten zur Handhabung des Tabaks vor dem Einleiten in das Transportrohr bereitzustellen, wobei insbesondere eine ungünstige Einwirkung der Konditioniereinrichtung bzw. von Konditioniermedium auf den Tabak vermieden werden soll.
- Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Mitteln der Ansprüche 1 und 6. Aufgrund des erfindungsgemäß vorgesehenen weiteren Beschickungsrohrs kann zum Beispiel eine unabhängige Beschickung unter anderen Bedingungen als in dem mit der Konditioniereinrichtung ausgerüsteten Beschickungsrohr erfolgen. Durch das weitere Beschickungsrohr können die Möglichkeiten zur Behandlung des Tabaks vor der Einleitung in das Transportrohr erweitert werden. Insbesondere kann das weitere Beschickungsrohr vorzugsweise frei von einer Konditioniereinrichtung sein, wodurch eine ungünstige Ein wirkung einer Konditioniereinrichtung bzw. von Konditioniermedium auf bestimmte Tabaksorten vermieden werden kann.
- In einer Betriebsart kann wahlweise, beispielsweise je nach Tabaksorte, entweder das mit Konditioniereinrichtung ausgerüstete Beschickungsrohr verwendet werden, wenn Konditionierung des Tabaks mittels der Konditioniereinrichtung gewünscht ist, wobei das weitere Beschickungsrohr vorzugsweise verschlossen wird, oder es kann das weitere Beschickungsrohr verwendet werden, wenn eine Konditionierung des Tabaks mittels der Konditioniereinrichtung nicht erforderlich oder nachteilig ist, wobei in diesem Fall das andere Beschickungsrohr vorzugsweise verschlossen wird.
- In einer anderen Betriebsart können beide Beschickungsrohre zur parallelen bzw. gleichzeitigen Beschickung des Transportrohrs mit Tabak verwendet werden. Dies kann beispielsweise dann vorteilhaft sein, wenn Tabak mit unterschiedlichen Feuchten vorliegt. In diesem Fall wird der feuchtere Tabak, beispielsweise Rippenschnitt, vorzugsweise durch das in Strömungsrichtung erste Beschickungsrohr zugeführt. Im Transportrohr wird dem Prozessgas Energie in Form von Temperatur durch den bereits eingetragenen Tabak infolge dessen Abtrocknung entzogen. Durch das stromabwärts angeordnete weitere Beschickungsrohr kann Tabak mit im Vergleich zu dem zuerst eingetragenen Tabak niedrigerer Feuchte, beispielsweise Blattschnitt, eingetragen werden.
- Das in der Konditioniereinrichtung verwendete Konditioniermedium kann insbesondere Wasserdampf, vorzugsweise Sattdampf, um eine optimale Expansionswirkung zu erzielen, Wasser, oder eine Mischung davon sein. Die Konditionierwirkung ist nicht auf die Expansion von Tabak beschränkt. Mittels des Wasserdampfes können auch weitere Wirkungen zusätzlich oder anstelle der Expansionswirkung erreicht werden, beispielsweise Trocknung des Tabaks durch Verwendung von überhitztem Dampf oder Auffeuchtung des Tabaks durch Verwendung von angefeuchtetem Dampf oder Wasser.
- Weitere vorteilhafte Merkmale gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung vorteilhafter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen hervor. Es zeigen:
-
1 : eine schematische Darstellung eines Stromtrockners in einer ersten Ausführungsform; -
2 : eine schematische Darstellung eines Stromtrockners gemäß einer zweiten Ausführungsform im Bereich des Tabakeinlasses; und -
3 : eine schematische Darstellung eines Stromtrockners gemäß einer dritten Ausführungsform im Bereich des Tabakeinlasses. - Der Stromtrockner
10 umfasst ein Transportrohr11 für einen Heißgasstrom12 , das zur Bildung eines Kreislaufs in sich geschlossen ist. Die Strömung des Heißgases12 wird mittels eines in dem Transportrohr11 angeordneten Verdichters13 aufrechterhalten. Es sind nicht gezeigte, bekannte Einrichtungen zum Erhitzen des Heißgasstroms12 bzw. zum Zuführen frischen erhitzten Gases in das Transportrohr11 und zum Abführen von verbrauchtem Gas aus dem Transportrohr11 vorgesehen. - Zur Beschickung des Transportrohrs
11 mit zu trocknendem Tabak16 ist ein erstes Beschickungsrohr15 vorgesehen, das in das Transportrohr11 mündet, so dass die Mündung des ersten Beschickungsrohrs15 in das Transportrohr11 eine erste Tabakeinlassöffnung14 in dem Transportrohr11 bildet. In dem ersten Beschickungsrohr15 ist eine rotierende Walze17 angeordnet, die als Winnowerwalze bezeichnet wird. Die Rotationsachse der Walze17 ist im wesentlichen senkrecht zu der Durchflussrichtung des Tabaks durch das Beschickungsrohr15 angeordnet. In den Figuren ist die Rotationsachse der Walze17 beispielsweise senkrecht zu der Papierebene angeordnet. - Die Rotationswalze
17 umfasst eine Hohlwelle18 , die zur Drehung um die Rotationsachse angetrieben wird. Die Walze17 umfasst vorzugsweise axiale Reihen zinkenförmiger radialer Stifte19 , die rotierende Rechen bilden, um das Tabakprodukt16 durch mechanische Einwirkung aufzulockern bzw. zu vereinzeln. Weiterhin sind vorzugsweise Austrittsdüsen über den Umfang und die Breite der Hohlwelle18 verteilt angeordnet. Die Hohlwelle18 ist von innen mit Wasserdampf beaufschlagt, der durch die Austrittsdüsen in Form von Wasserdampfstrahlen20 austritt, so dass sich aufgrund der Drehung der Rotationswalze17 ein rotierender Wasserdampfstrahlenvorhang ergibt. Bei Ver wendung von Sattdampf wird das Tabakmaterial16 beim Durchtreten durch den Strahlenvorhang expandiert. Weitere Details können ausEP 0 895 721 B1 entnommen werden. Alternativ oder zusätzlich zu den Austrittsdüsen in der Hohlwelle18 können Austrittsdüsen in den Stiften19 , die dann zweckmäßigerweise als Hohlstifte ausgeführt sind, vorgesehen sein. - Der Rotationswalze
17 kann wie in den Figuren gezeigt eine Zellenradschleuse21 mit einem Zellenrad22 vorgelagert sein. In einer nicht gezeigten Ausführungsform kann eine nicht gezeigte Zellenradschleuse hinter der Rotationswalze17 vorgesehen sein, um zwischen den Zellenradschleusen einen Behandlungsraum zu bilden. - Wie aus
1 ersichtlich, umfasst das Beschickungsrohr15 kammerartige erweiterte Abschnitte für die Rotationswalze17 und das Zellenrad22 . Der Begriff „Rohr" ist daher keinesfalls auf eine bestimmte Querschnittsform oder auf einen festen Rohrquerschnitt beschränkt. - Durch die Einlassöffnung
14 tritt das Tabakmaterial16 in das Transportrohr11 ein. Der Heißgasstrom12 nimmt das eintretende Tabakmaterial16 auf und transportiert es in Pfeilrichtung durch das Transportrohr11 . Nach Durchlaufen einer vertikalen Trocknungsstrecke24 wird der getrocknete Tabak in einem Abscheider23 vom Heißgasstrom12 getrennt. - In der in
1 gezeigten Ausführungsform ist in Strömungsrichtung hinter dem ersten Beschickungsrohr15 ein nachgeordnetes weiteres Beschickungsrohr25 angeordnet. In dem zweiten Beschickungsrohr25 ist gegebenenfalls eine Zellenradschleuse26 , jedoch keine der Rotationswalze17 entsprechende Konditioniereinrichtung vorgesehen. - In der in
1 gezeigten Betriebsart ist die Mündung des nachgeordneten Beschickungsrohrs25 mittels eines Absperrorgans27 , beispielsweise einem Schieber verschlossen. Tabak16 wird daher nur durch das erste Beschickungsrohr15 in den Trockner10 eingeleitet. Diese Betriebsart ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Konditioniereinrichtung17 zum Konditionieren des Tabaks16 verwendet wird. - Wenn in einer anderen Betriebsart die Verwendung der Konditioniereinrichtung
17 nicht erforderlich ist oder sogar den Tabak16 in unerwünschter Weise beeinflussen könnte, beispielsweise im Falle von expandiertem Tabak, kann das erste Beschickungsrohr15 mittels eines gestrichelt angedeuteten, entsprechenden Absperrorgans28 , beispielsweise einem Schieber zum Verschließen der ersten Einlassöffnung14 , verschlossen werden, und das nachgeordnete Beschickungsrohr25 kann durch Öffnen des Absperrorgans27 geöffnet werden, um eine Zuführung von gestrichelt angedeutetem Tabak16 in den Trockner10 durch das weitere Beschickungsrohr25 unter Umgehung der Konditioniereinrichtung17 vorzunehmen. - In einer weiteren Betriebsart können beide Beschickungsrohre
15 ,25 in1 geöffnet sein, um eine gleichzeitige Beschickung durch beide Beschickungsrohre15 ,25 vorzunehmen. Dies kann beispielsweise zweckmäßig sein, um feuchteren Tabak16 durch das stromaufwärts angeordnete Beschickungsrohr15 und weniger feuchten Tabak16 durch das stromabwärts angeordnete Beschickungsrohr25 einzuleiten, so dass der feuchtere Tabak auf der Strecke zwischen den beiden Beschickungsrohren eine zusätzliche Trocknung im Vergleich zu dem weniger feuchten Tabak erfährt. - Die Ausführungsform gemäß
2 unterscheidet sich von derjenigen gemäß1 darin, dass anstelle eines nachgeordneten weiteren Beschickungsrohrs ein in Strömungsrichtung des Heißgases12 vorgeordnetes weiteres Beschickungsrohr29 mit dem Transportrohr11 verbunden ist. In dem weiteren Beschickungsrohr29 ist gegebenenfalls eine Zellenradschleuse30 , jedoch vorzugsweise keine der Rotationswalze17 entsprechenden Konditioniereinrichtung vorgesehen. In der in2 gezeigten Betriebsart wird das vorgeordnete Beschickungsrohr29 zur Beschickung des Trockners10 verwendet. In anderen Betriebsarten kann alternativ oder zusätzlich das erste Beschickungsrohr15 zur Beschickung des Trockners10 verwendet werden. Wenn das vorgeordnete Beschickungsrohr29 nicht verwendet wird, wird es zweckmäßigerweise mittels eines zugeordneten Absperrorgans31 verschlossen. - Die Ausführungsform gemäß
3 verdeutlicht, dass die Erfindung nicht auf zwei Beschickungsrohre beschränkt ist. In diesem Fall sind ein erstes Beschickungsrohr15 mit Konditioniereinrichtung17 und weitere vor- und nachgeordnete Beschickungsrohre25 und29 ohne entsprechende Konditioniereinrichtungen vorgesehen, die nach Bedarf einzeln oder in Kombination zur Beschickung des Transportrohrs11 verwendbar sind. - Die Erfindung ist nicht auf eine Konditioniereinrichtung in Form einer rotierbaren Walze beschränkt. Es kann sich beispielsweise auch um eine raumfeste Konditioniereinrichtung, wie aus der
DE 10 2004 018 879 A1 bekannt, handeln.
Claims (12)
- Stromtrockner zum Trocknen eines faserförmigen Tabakprodukts (
16 ), mit einem von einem Heißgas (12 ) durchströmten Transportrohr (11 ) und einem in das Transportrohr (11 ) mündenden Beschickungsrohr (15 ) zum Beschicken des Transportrohrs (11 ) mit Tabak (16 ), wobei in dem Beschickungsrohr (15 ) eine ein Konditioniermedium (20 ) abgebende Konditioniereinrichtung (17 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromtrockner mindestens ein weiteres in das Transportrohr (11 ) mündendes Beschickungsrohr (25 ;29 ) zum Beschicken des Transportrohrs (11 ) mit Tabak (16 ) aufweist. - Stromtrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Beschickungsrohr (
25 ;29 ) frei von einer ein Konditioniermedium abgebenden Konditioniereinrichtung ist. - Stromtrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Beschickungsrohr (
25 ) in Strömungsrichtung des Heißgases nach dem mit der Konditioniereinrichtung (17 ) ausgerüsteten Beschickungsrohr (15 ) angeordnet ist. - Stromtrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Beschickungsrohr (
29 ) in Strömungsrichtung des Heißgases vor dem mit der Konditioniereinrichtung (17 ) ausgerüsteten ersten Beschickungsrohr (15 ) angeordnet ist. - Stromtrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Absperrorgan (
27 ;28 ;31 ) zum Verschließen eines der Beschickungsrohre (15 ;25 ;29 ) vorgesehen ist. - Verfahren zum Trocknen eines faserförmigen Tabakprodukts, umfassend das Erzeugen eines Heißgasstroms in einem Transportrohr, Beschicken des Transportrohrs mit Tabak durch ein in das Transportrohr mündendes Beschickungsrohr, und Einbringen von Konditioniermedium in das Beschickungsrohr mittels einer Konditioniereinrichtung, gekennzeichnet durch Beschicken des Transportrohrs mit Tabak durch mindestens ein weiteres in das Transportrohr mündendes Beschickungsrohr.
- Trocknungsverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Beschickungsrohr frei von einer ein Konditioniermedium abgebenden Konditioniereinrichtung ist.
- Trocknungsverfahren nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch wahlweises Beschicken mit Tabak durch eines der Beschickungsrohre.
- Trocknungsverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein nicht verwendetes Beschickungsrohr verschlossen wird.
- Trocknungsverfahren nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch Beschicken mit Tabak gleichzeitig durch die mindestens zwei Beschickungsrohre.
- Trocknungsverfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Beschickungsrohre zur gleichzeitigen Beschickung mit unterschiedlich feuchten Tabaken verwendet werden.
- Trocknungsverfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das in Strömungsrichtung erste Beschickungsrohr zur Beschickung mit feuchterem Tabak verwendet wird.
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