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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, enthaltend
Benzoesäure,
Netzmittel und Trennmittel.
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Benzoesäure (C6H5COOH) ist eine
aromatische Carbonsäure,
die zum Beispiel bei der Herstellung von Benzoesäureester verwendet wird, welche
Anwendung in der Parfumindustrie finden. Ferner wird Benzoesäure für Weichmacher,
bei der Darstellung von Benzoylverbindungen, wie Beispielsweise
Benzoylchlorid und Dibenzoylperoxid, verwendet.
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Benzoesäure wird
sowohl als freie Säure
als auch in Form ihrer Salze, zum Beispiel Natriumbenzoat, Kaliumbenzoat,
Calciumbenzoat, verwendet.
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Die
Benzoesäure
bestitzt konservierende Wirkung und ist, anders als die Sorbinsäure, nur
zur Konservierung saurer oder gesäuerter Produkte geeignet. Sie
schützt
vor allem vor Schimmelbefall und unerwünschter Nachgärung.
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Es
ist bekannt, dass Benzoesäure
bei empfindlichen Personen mit Asthma, Heuschnupfen oder Hautallergien
allergische Reaktionen auslösen
kann. In Verbindung mit bestimmten Substanzen kann es im Organismus
zur Benzolbildung kommen, wodurch die Leber belastet wird. Es sind
daher, je nach Anwendungsgebiet, Höchstmengen für den Einsatz
von Benzoesäure
als Konservierungsmittel vorgeschrieben.
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Obwohl
Fütterungsstudien
Hinweise für
verschiedene gesundheitliche problematische Wirkungen geliefert
haben und Benzoesäure
daher bis vor einiger Zeit in Tierfutter verboten war, zeigen neuere
Untersuchungen (J. Brotz und C. Paulus, International Pig Topics,
Vol. 20, number 7, pages 32 to 33), dass der Einsatz von Benzoesäure als
Futterzusatzstoff bei der Aufzucht von Schweinen bzw. bei der Schweinemast
leistungssteigernd wirken kann.
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Auf
Grund der bereits angedeuteten und ansonsten auch allgemein bekannten
physikalischen, chemischen und physiologischen Eigenschaften der
Benzoesäure
ist diese als Rein- oder Reinstsubstanz nur schwer direkt einsetzbar.
Insbesondere in der Futtermittelindustrie, d.h. bei der Konfektionierung
von Futterzusatzmitteln, und bei der praktischen Anwendung in der
Tierernährung
besteht daher Bedarf an Benzoesäurezusammensetzungen,
die einfach und sicher handzuhaben sind und darüber hinaus besonders wirtschaftlich sind,
in dem sie zum Beispiel zu einer entsprechenden Leistungssteigerung
führen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher Benzoesäurezusammensetzungen anzugeben,
die wenigstens einen Teil der vorstehend beschriebenen Probleme
lösen.
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Diese
Aufgabe wird vorliegend mit einer Zusammensetzung mit den Merkmalen
des beigefügten
Anspruchs 1 sowie der Ansprüche
11 und 13 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils Gegenstand der
rückbezogenen
Ansprüche.
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Die
vorliegende Erfindung beruht dabei insbesondere auf der überraschenden
Erkenntnis, dass Benzoesäure
in Mischung mit einer oder mehreren weiteren, festen und/oder flüssigen Komponenten
die vorliegende Aufgabe auf überraschende
Weise löst.
Von wesentlicher Bedeutung dabei ist, dass es sich bei solchen Zusammensetzungen
um Mischungen von Benzoesäure
mit staubbindenden Komponenten handelt. Diese Komponenten wirken
dabei als Netzmittel.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter Netzmittel eine Komponente
der beanspruchten Zusammensetzung zu verstehen, die die Oberfläche der
Benzoesäure
in Form eines Beschichtungsmittels überzieht und/oder den Feinstaubanteil
von als Granulat vorliegender Benzoesäure bindet.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden bevorzugt in der Tierernährung zugelassene
Substanzen mit den oben beschriebenen benetzenden und/oder feinstaubbindenden
Eigenschaften eingesetzt. Besonders bevorzugt wird das Netzmittel
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Milchsäure, Phosphorsäure, Sorbinsäure, Fumarsäure, Buttersäure, Ameisensäure, Propionsäure, Glyzerin,
1,2-Propandiol, Citronensäure, Äpfelsäure, und
Mischungen aus zwei oder mehreren derselben.
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Das
im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendete Trennmittel dient
dazu sicherzustellen, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung, welche
allgemein als Granulat vorliegt, frei fließt, nicht verklumpt und/oder
verklebt, da hierdurch die Produkteigenschaften, insbesondere die
Handhabbarkeit, besonders vorteilhaft beeinflußt wird.
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Als
Trennmittel werden dabei bevorzugt solche Substanzen ausgewählt, die
in der Tierernährung
zugelassen sind. Besonders bevorzugt ist das Trennmittel ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus amorphem SiO2,
gefällter
Kieselsäure,
Cichorienpulpe und Mischungen aus zwei oder mehreren derselben.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es wünschenswert, wenn die Zusammensetzung
einen möglichst
hohen Gehalt an Benzoesäure
aufweist. Andererseits erfordern die bereits zuvor erwähnten Eigenschaften
der Benzoesäure
das Vorhandensein weiterer Komponenten, deren Vorhandensein zwangsläufig den
Anteil an Benzoesäure
in der Zusammensetzung herabsetzt.
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Es
ist daher bevorzugt, wenn der Gehalt an Benzoesäure in der Zusammensetzung
von ungefähr
50 bis ungefähr
90 Gew.-% beträgt.
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Da
die vorliegende Erfindung Benzoesäure in einer gut und sicher
handhabbaren Form zum Gegenstand hat, ist angestrebt, den Gehalt
an zusätzlichen
Komponenten wie Netzmittel und Trennmittel möglichst gering zu halten. Es
ist daher allgemein bevor zugt, wenn der Gehalt an Netzmittel von
ungefähr
7 bis ungefähr 20
Gew.-% der Zusammensetzung beträgt.
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In
einer allgemeinen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beträgt
der Gehalt an Trennmittel bevorzugt von ungefähr 1 bis ungefähr 15 Gew.-%
der Zusammensetzung.
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In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung enthält
die Zusammensetzung bevorzugt ein oder mehrere weitere Bestandteile,
die physiologisch vorteilhafte Eigenschaften als Bestandteil in
der Nahrung aufweisen oder für
die Entwicklung und/oder Gesunderhaltung des menschlichen oder tierischen
Körpers
erforderlich sind, wie zum Beispiel Vitamine, essenzielle Aminosäuren und/oder
Spurenelemente.
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Es
ist dabei besonders bevorzugt, wenn dieser oder diese Bestandteile
in der Tierernährung
zugelassen sind.
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Besonders
bevorzugt werden die vorstehend beschriebenen ein oder mehreren
Bestandteile ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C, Vitamin
E, Traubenzucker, Vermiculit, VM-Schaumavit, Zinkoxid und Kupfersulfat
in einer Menge von insgesamt ungefähr 0,01 bis ungefähr 50 Gew.-%
der Zusammensetzung.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist in Bezug auf die vorstehend
beschriebene Gruppe unter einem spezifisch aufgeführten Vitamin
jeweils auch ein entsprechendes Provitamin, ein Vitaminkomplex oder eine
Vitaminmischung aus verschiedenen Vitaminen der selben Gruppe, wie
zum Beispiel aus der Gruppe der B-Vitamine, zu verstehen. Ebenso
umfaßt
diese Gruppe Verbindungen, die erst im Organismus und durch Metabolisieren
zu den spezifisch genannten Verbindungen umgesetzt werden.
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Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass die Akzeptanz der Zusammensetzung, sowohl
bei den mit der Herstellung, Konfektionierung und Anwendung befassten
Personen als auch bei den Tieren, die diese Zusammensetzung als
Bestandteil des Futters aufnehmen, erhöht wird, wenn die Zusammensetzung
Aromastoffe, wie zum Beispiel ätherische Öle in einer
Menge von ungefähr
0,01 bis ungefähr
5 Gew.-% enthält.
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Insbesondere
als Futterzusatzusammensetzung ist eine verbesserte Leistung bei
der Aufzucht und/oder Mast, beispielsweise von Schweinen, zu verzeichnen.
Eine derartige Leistungssteigerung äußert sich insbesondere in der
Erhöhung
der täglichen
Gewichtszunahme bei gleichbleibender oder verringerter Futteraufnahme
pro Tag, was einer besseren Futterverwertung entspricht. In Einzelfällen kann
es auch zu einer vermehrten Futteraufnahme kommen, wobei die erhöhrte Futteraufnahme
durch eine überproportional
erhöhte Gewichtszunahme
und ebenso überproportional
verbesserte Futterverwertung überkompensiert
wird. Dies resultiert in einer Erhöhrung der Wirtschaftlichkeit
der Aufzucht und/oder Mast von Tieren, insbesondere Schweinen, da
der Bruttogewinn je Tier proportional signifikant größer als
die durch Verwendung der erfindungsgemäßen Futterzusatzzusammensetzung
erhöhten
Futterkosten ist.
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Es
ist weiterhin von Vorteil, wenn die Korngröße der als Granulat vorliegenden,
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
im Bereich von ungefähr
0,5 bis ungefähr
2,5 mm liegt, bevorzugt in einem Bereich von ungefähr 1 bis
ungefähr
2 mm, weil dies den Einsatz von kommerziell erhältlicher Benzoesäure entsprechender
Korngrößen ermöglicht.
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Es
ist bevorzugt die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in der Tierernährung
und/oder der Tiermast in einer Menge von ungefähr 2 bis ungefähr 15 kg
pro Tonne Alleinfutter zu verwenden. Der Einsatz in einer geringeren
Menge führt
allgemein nicht zur gewünschten
Leistungssteigerung, während
ein Einsatz in einer Menge von mehr als 15 kg pro Tonne Alleinfutter
zu keiner weiteren Leistungssteigerung führt oder sich sogar nachteilig
auswirken kann. Wie bereits erwähnt,
erfolgt die Verwendung besonders bevorzugt bei der Aufzucht und/oder
der Mast von Schweinen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
der vorgeschriebenen Zusammensetzung, wobei die Benzoesäure und
das Trennmittel in einem Mischer vorgelegt und bei mittlerer Umlaufgeschwindigkeit
der Mischwerkzeuge homogenisiert werden. Nachfolgend wird das Netzmittel
bei hoher Umlaufgeschwindigkeit der Mischwerkzeuge aufgesprüht und gemischt.
Anschließend
wird nachgemischt und gegenbenenfalls werden weitere Bestandteile
zugegeben und/oder beigemischt. Es ist besonders bevorzugt wenn
das Mischen in einem Doppelwellenpaddel-Mischer erfolgt.
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Allgemein
ist es besonders bevorzugt, das Netzmittel in Form einer Feinstversprühung aufzusprühen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfogt das Nachmischen bei hoher Um aufgeschwindigkeit der Mischwerkzeuge.
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Das
Homogenisieren wird allgemein bevorzugt für einen Zeitraum von ungefähr 30 bis
ungefähr
60 Sekunden durchgeführt.
Das Nachmischen wird allgemein bevorzugt für einen Zeitraum von ungefähr 60 bis ungefähr 120 Sekunden
durchgeführt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist bei der Herstellung der Zusammensetzung
das Mischen von Benzoesäure
und Trennmittel sowie das nachfolgende Aufbringen des Netzmittels
von besonderer Bedeutung während
die Zugabe oder das Beimischen weiterer Bestandteile dem Fachmann
allgemein geläufig
ist und mit üblichen
Mischverfahren erfolgen kann.
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Um
zu einer entsprechenden Fein – bzw.
Feinstverteilung des Netzmittels zu gelangen ist besonders bevorzugt,
wenn das Netzmittel oder die Mischung aus zwei oder mehreren Netzmitteln
in flüssiger
Form vorliegt, die, besonders bevorzugt, von hoher Viskosität (> ungefähr 50 mPa
s bei 20° C)
ist, und auf die Mischung aus Benzoesäure und Trennmittel aufsprühbar ist.
Es wird darauf verwiesen, dass der Bergriff Trennmittel im Rahmen
der vorliegenden Erfindung zur Bezeichnung von einer Substanz als
auch zur Bezeichnung einer Mischung von zwei oder mehreren Substanzen
verwendet wird. Gleiches gilt für
den Begriff Netzmittel.
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Die
mit der vorliegenden Erfindung erreichten Vorteile liegen insbesondere
darin, dass die Oberfläche der
Benzoesäurekristalle
benetzt bzw. ummantelt werden und dass der Feinanteil der als Granulat
vorliegenden Benzoesäure
gebunden wird. Somit wird eine Ausdünstung von Benzoesäure und
eine entsprechende Belastung der Umgebungsluft mit Benzoesäurefeinstaub
auf ein Minimum reduziert. Hierdurch wird nicht nur der unangenehme
Geruch der Benzoesäure
stark herabgesetzt, es kommt auch zu signifikant weniger Reizungen und
die Verwendung von besonderer Schutzkleidung bzw. Schutzvorrichtungen
bei der Herstellung und Konfektionierung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann auf ein Minimum reduziert werden.
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Durch
die verwendeten Netzmittel sowie der weiteren optionalen Bestandteile,
ergeben sich weitere vorteilhafte Wirkungen im Bereich der Tierernährung, wobei
diese Wirkungen synergistischer Art sind, d.h. mehr als additiver
Art.
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Als
Beispiele für
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
werden nachfolgend drei Rezepturen angegeben. Die hierbei verwendeten
Einzelbestandteile werden grundsätzlich
in Form kommerziell erhältlicher Produkte
eingesetzt.
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Sämtliche
Angaben zu den Zusammensetzungen erfolgen auf der Basis von Anteilen
in Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung, es sei denn es ist anders
angegeben. Beispiel
1
Bestandteil | Anteil |
Benzoesäure | 80,0
% |
Trennmittel
(gefällte
Kieselsäure) | 8,0
% |
Netzmittel
flüssig | 12,0
% |
75%
Milchsäure
(80 %-ig auf Melassebasis) | |
25%
Phosphorsäure
(75%-ig) | |
Beispiel
2
Bestandteil | Anteil |
Traubenzucker | 1
% |
Vitamin
E 50 % | 1,5
% |
Vitamin
C 99,5% | 1
% |
Benzoesäure | 50
% |
Sipernat
22 | 2
% |
Cichorienpülpe | 19,5
% |
Vermiculit
Nr. 0 | 7
% |
Netzmittel | 18
% |
Beispiel
3
Bestandteil | Anteil |
Vitamin
A-1000 | 0,01% |
Traubenzucker | 1
% |
Vitamin
E 50 % | 2,51
% |
Vitamin
C 99,5% | 0,76
% |
Kupfersulfat | 5,51
% |
Zinkoxid
74,5 % | 0,68
% |
Benzoesäure | 49,99
% |
Sipernat
22 | 2
% |
Cichorienpülpe | 14,13
% |
B-Vitaminvormischung | 0,4
% |
Vermiculit
Nr. 0 | 6
% |
Netzmittel | 17
% |