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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neuartigen nano- und mikrostrukturierten
Biosensor, der insbesondere zum Integrieren in Mikrodetektionsvorrichtungen
bzw. Lab-On-Chips geeignet ist, zur Bestimmung eines weiten Bereichs
an chemikalien und biologischen Substanzen, die in Blut, Wasser
oder anderen physiologischen Fluiden zu finden sind, und seine Herstellung.
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Stand der
Technik
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Molekulare
Biologie enthält
eine große
Anzahl von Techniken für
die Analyse der Nukleinsäuren
bzw. der Proteine und den Grundlagen der klinischen Diagnostik.
Diese Techniken umfassen Nukleinsäurehybridationanalyse, Beschränkungsenzymtest,
genetische Reihenfolgenanalyse, Trennung und Reinigung der Nukleinsäuren und
der Proteine. Viele molekulare Biologietechniken brauchen eine zahlreiche
Betriebe und viele Proben. Sie sind häufig kompliziert und zeitraubend,
und erfordern im Allgemeinen eine hohe Genauigkeit. Vielmals wird
eine solche Technik wegen einem Mangel an Empfindlichkeit, Besonderheit
oder Reproduzierbarkeit in seiner Anwendung begrenzt. Beispielsweise
haben Probleme mit Empfindlichkeit und Besonderheit die praktischen Anwendungen
der Nukleinsäurehybridation
begrenzt.
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Nukleinsäurehybridationanalyse
bezieht im Allgemeinen auf den Nachweis der Nukleinsäuren mit
einer geringen Anzahl von spezifischen Komponenten in einer Probe
(DNA oder RNS). Um hohe Besonderheit zu halten, wird Hybridation
normalerweise unter den zwingendsten Bedingungen durchgeführt und
durch verschiedene Kombinationen der Temperaturen, Salzen, Reinigungsmitteln,
Lösungsmitteln, Dispergens
und Denaturierungsmitteln erzielt.
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In
der modernen biologischen Analysentechnik, aber auch in der medizinischen
Diagnostik, werden in zunehmendem Maße Biosensoren eingesetzt, bei
denen ein biologisches Detektionssystem mit einem physikalischen
Transducer verknüpft
ist. Unter Detektionssystem versteht man biologische Detektionsmoleküle, wie
Antikörper,
Enzyme, und dergleichen, welche über
eine sogenannte Immobilisierungsschicht an einem Träger gebunden
sind. Als Transducer werden hauptsächlich kalcrimetrische, piezoelectrische,
optische, und electrochemische Prinzipien verwendet.
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Biosensoren
werden zur Detektion der Anwesenheit und/oder der Menge einer ausgewählen Komponenten
in einer Probe, beispielsweise Blut, eingesetzt. Bekanntlich umfassen
Biosensoren ein kombiniertes Detektionssystem aus einer Bioschicht, beispielsweise
aus Enzym, einem Transducer. Bestimmte Arten von Biosensoren verfügen über eine Membranstruktur,
die eine oder mehrere Membranen aufweist und die das Detektionssystem
von der analyseierten Probe trennt. Die Membranstruktur kann eine
biologische Komponente enthalten, trennt jedoch gewöhnlich die
biogische Komponente von der Probe. Im Falle eines Enzyms findet
eine Reaction mit den interessierenden Spezies zur Herstellung eines
Produktes statt, das dann mittels des Tranducers detektiert wird;
dies stellt eine art von Einheit für die indirekte Bestimmung
der interessierenden Spezies dar.
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Gewöhnlich wird
die Detektion von Biomolekülen
mittels einer sogenannten Affinitätsreaktion durchgeführt, bei
der komplementäre
Analyten sich gegenseitig zusammen spezifisch binden. Affinitätssensoren
sind spezielle Biosensoren, die irgendeine Art biomolekularer Erkennung
von hohem Grade der spezifischen Affinitätspartnern verwenden, beispielsweise
Antikörper,
Antigen oder Nukleinsäure-komplementäre Nukleinnukleinsäure. In
allgemeinem bestehen Bio- und Affinitätssensoren aus zwei Bestandteilen:
der biologische Bestandteil für
die spezifische Erkennung eines Analytes und der Detektorbestandteil,
dem sogenannte Signalumformer/transducer, der diese biomolekulare
Reaktion gefangennehmen und sie in ein analytisches Signal umwandeln
sollte. Die vorgewählten
biologischen Bestandteile/Komponenten wie z. B. Nukleinsäuren, Enzyme,
Antikörper oder
Mikroorganismen, werden in der Nähe
zum Signalumformer/transducer immobilisiert und können mit
einem optischen oder electronischen Detektionssystem detektiert
werden. Die Signalumformer/transducer sind auf unterschiedlichen
Grundregeln zu arbeiten. Allgemeine Signalumformer/transducer arbeiten
auf den elektrochemischen, elektrischen oder optischen Grundregeln.
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Grundlegend
gibt es jedoch das Problem des Ermittelns der Analyten in kleinsten
Konzentrationen, die in einem Testsatz vorhanden sind. Meistens
sind heutige Maßsystemempfindlichkeit
zu gering, diese Analyten in niedrigen Konzentrationen direkt zu
detektieren. Hoche Empfindlichkeit und Besonderheit der biomolekularen
Erkennung sind daher neben anderen Parametern: Reproduzierbarkeit,
Herstellenkosten, Brauchbarkeit und Qualität des Sensors von großer Bedeutung.
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Aus
dem Dokument WO 94/02584 ist ein Biosensor zum Detektieren von biologischen
Bestandteile/Komponenten in fluiden Proben bekannt. Dieser Biosensor
umfaßt
ein Elektrodensystem, eine selectivdurchlässige Membran, aufgebaut aus
einer Mischung von Polyvinychlorid und Polyarylsulfonpolymeren und
einer Enzymschicht zwischen der Membran und dem Electrodensystem.
Die Polymerzusammensetzung für
die Membranbarriere kann auch einen Weichmacher enthalten.
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US 6485986 beschreibt ein
Verfahren zum elektrochemischen Aufbringen organisccher Schichten
auf einem Siliziumsubstrat, wodurch eine in der Biosensorik einsetzbare
Schichtanordnung hergestellt wird.
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Aus
der
JP 02089850 ist
eine Immobilisierungsmethode eines Mediators in einem auf einem Elektrodenträger gebildenden
Polymerschicht zusammen mit einem Enzym bekannt.
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DE19835869 beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung von Biosensoren mit stabilen Enzymschichten
auf einem Trägermaterial,
wobei das Enzym auf einem Trägermaterial
immobilisiert wird derart, dass sie in elektronischem Kontakt mit
einem Signaltransducer steht, und wobei während oder nach der Beschichtung
des Trägermaterials
mit dem Enzym auf dem Trägermaterial
eine Polymerschicht abgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, dass
die Polymerschicht durch ein Gasphasen-Abscheideverfahren abgeschieden
wird, wobei während
der Gasphasenabscheidung der Polymerschicht, die während oder
nach der Beschichtung des Trägermaterials
mit dem Enzym erfolgt, Metallnanopartikel in die entstehende Polymerschicht
eingelagert werden.
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In
der
EP 0562389 B1 wird
ein radikalisch vernetzbares Polyorganosiloxan, das zusätzlich Linkergruppen
zur Ankopplung biologischer oder chemischer Funktionsträger enthält, beschrieben.
Aus dem Dokument
EP
0562372 B1 ist eine Herstellung enzymhaltiger Erkenningsschichten
für Biosensoren auf
Basis der vorgenannten funktionellen Polyorganosiloxan bekannt.
Die Hydrophilie der damit erzeugten Immobilisierungsschichten wird
in einem zusätzlich
Prozessschritt durch Umsetzung eines Teils der in der Matrix vorhandenen
Linkergruppen mit z. B. Einer Aminosäure nachträglich so weit erhöht, daß zum Beispiel
Enzyme, wie Glucoseoxydase, unter Erhalt ihrer Funktionsfähigkeit
in der Schicht immobilisiert werden können. Diese nachträgliche Verbesserung der
Hydrophilie der Immobilisierungsschicht wegen längerer Reaktionszeit ist aufwendig
und kommt somit insbesonders für
die Massenherstellung von analytischen Biochips nicht in Frage.
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Ein
Biosensor und Verfahren zu seiner Herstellung sind in der
DE 10064146 A1 beschrieben, worin
der Biosensor aus einem Träger
(Glasprisma), einer plasmonentragenden Schicht, bestehend aus einer
Metallschicht mit freien Electronen, insbesondere Gold oder Silber
oder einer Halbleiterschicht und einer Hydrogelschicht, bestehend
aus einem Polymer, insbesondere Dextran mit der Möglichkeit
zum Anbinden von Rezeptoren besteht und wist eine Schutzschicht,
bestehend aus Siliziumoxid oder einem Metalloxid oder einer Schutzschicht,
bestehend aus einem Polymer auf, die auf die Plasmonentragende Schicht
physisorbiert ist.
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DE 10334097 A1 beschreibt
einen Biosensor mit einer Anordnung von mehreren Schichten. Die Anordnung
umfaßt
eine Halbleitersubstratschicht und eine benachbart zu der Halbleitersubstratschicht angeordnete
Schicht mit einer biologisch aktiven Komponente. Es ist ein mit
der Schicht mit der biologisch aktiven Komponente in Wirkverbindung
stehender Wechselwirklungsabschnitt, in welchem eine Testsubstanz
einer Testkomponente zum Wechselwirken mit der biologisch aktiven
Komponente eingebracht werden kann. Darüber hinraus sind mindestens
eine Anschlußeletrode,
die mit dem Wechselwirklungsabschnitt elektrisch leitend verbunden
ist, sowie eine weitere Anschlußeletrode,
die mit der Halbleitersubstratschicht elektrisch leitend verbunden
ist, vorgesehen, wobei mit Hilfe der mindestens einen Anschlußeletrode
und der weiteren Anschlußeletrode
Anschlußmittel
zum Ankoppel an einen elektrischen Stromkreis gebildet sind, so
daß zwischen der
mindestens einen Anschlußeletrode
und der weiteren Anschlußeletrode über die
Anordnung der mehreren Schichten und den Wechselwirklungsabschnitt
eine Leitfähigkeit,
die sich infolge des Wechselwirkens der Testkomponente mit der biologisch aktiven
Komponente gegebenenfalls ändert,
abgegriffen werden kann.
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In
der
US 6824866 sind
einige Methoden zur Herstellung und Anwendung einiger Dünnfilme
der porösen
Silikonsubstrate zum Synthetisieren einer Polymer-Sensorenanordnung
beschrieben. Die Methoden werden auch für das Prüfen solcher Polymer auf porösen Silikonsubstraten
zur Verfügung
gestellt. Die porösen
Silikonsubstrate bieten eine Zunahme der Sensorenanordnungsdichte
und eine Signalverbesserung an. Die Sensorenanordnung kann für eine Vielzahl
der Hybridationversuchen angewendet werden.
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Aus
der
DE 10025174 A1 ist
ein Verfahren zum Herstellen einer mit Biomolekülern beschichteten Elektrode
bekannt. Die Elektrode ist aus einem Komposit, dessen Oberfläche eine
mit Lösungen
hergestellte Mikrorauhigkeit aufweist, wobei an der Oberfläche Biomoleküle gebunden
sind.
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In
der
US 2003162214 wird
eine selbstadressiertene, selbstzusammenbauende mikroelektronische
Vorrichtung entworfen und fabriziert, um die Mehrstufen- und molekularen
biologischen Multiplexreaktionen in den mikroskopischen Formaten
aktiv durchzuführen
und zu steuern. Diese Reaktionen umfassen Nukleinsäurehybridationen,
Antikörper-/Antigenenreaktionen,
Diagnose und Biopolymersynthese. Die Vorrichtung kann mit den mikrolithographischen Ätzen und
Mikrobearbeitentechniken fabriziert werden. Sie kann den Transport
und die spezifischen biologischen Bestandteile zu den spezifischen
Mikro-Positionen elektronisch steuern. Die spezifischen Bestandteile
schließen
biologische Moleküle
wie Nukleinsäuren
und Polypeptide ein. Diese Vorrichtung umfaßt mehrere Schichten und ist
in der Lage, Reaktionsmittel und nonspecifically gesprungene Moleküle zu entfernen.
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Ein
Nanosensor ist durch die selben Anmeldern in der WO 0248701 und
US 2006054936 beschrieben.
Die Erfindungsbeschreibungen beziehen im Allgemeinen auf Nanowires
und Nanoscalevorrichtungen und besonders auf einer Nanoscalevorrichtung,
die ein Nanowire oder functionalized Nanowires für das Ermitteln der Analyten
in einer Probe hat, und Methode für das Verwenden. Diese Beschreibungen
tieferen eine Reihe von Techniken und Vorrichtungen über einem
Sensor, der ein Nanowire oder ein functionalized Nanowire enthält.
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Entscheidende
Fortschritte brachten in den letzten Jahren die Entwicklung von
Biosensoren und deren Einsatz in der Mediezin, der Lebensmittel-Biotechnologie
und der Abwasseranalytik. Die Entwicklung von empfindlichen und
einfachen Detektionsmethoden und Vorrichtungen ist ein fortwährendes
Ziel. Die obengennanten. Dokumenten weisen jedoch entweder ein Massenherstellungsproblem
oder Ungenauigkeit der Messungen durch das Annehmen des Maßsignals
bei Anwendung dieser angegebenen Techniken bzw. Biosensoren auf.
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Es
wäre also
wünschenswert,
einen elektrochemischen Biosensor auf der Basis gegenwärtiger und
zukünftiger
Entwicklungen bereitzustellen, dass eine hohe Empfindlichkeit und
Besonderheit der biomolekularen Erkennung besitzt und mit niedrigen Herstellungskosten
produziert werden kann.
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Aufgabenstellung
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Die
vorliegende Erfindung erreicht die obengenannten und weitere bedeutende
Ziele und stellt einen verbesserten Biosensor bereit, der die biologischer
Detektion und Analyse schnell und genau durchführen und insbesonders einfach
und massenhaft hergestellt werden soll. Dies wird erreicht durch einen
nano- und mikrostrukturierter Biosensor und ein Verfahren zu seiner
Herstellung gemäß den unabhängigen Patentansprüchen.
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Insbesondere
wird ein nano- und mikrostrukturierter Biosensor bereitgestellt,
umfassend: Ein Substrat mit einer Bürstenoberfläche, wobei die Bürstenstäbchen mindestens
eine Stäbchenquerschnittfläche im Bereich
von 100 nm2 bis 1000 µm2, eine
Höhe im
Bereich von 100 nm bis 1000 µm
und eine Stäbchenlücke im Bereich
von 10 nm bis 500 µm aufweisen,
zumindest eine Metalletektrode mit einer Schichtdicke im Bereich
von 30 bis 300 nm, eine durchlässige
Membran mit einer Dicke im Bereich von 5 bis 500 nm und zumindest
eine Enzymmembran mit einer hydrophilen Metallnanopartikel und einer
hydrophoben Siliziumnanopartikel.
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Der
erfindungsgemäße nano-
und mikrostrukturierte Biosensor ist insbesondere zum Integrieren
in Mikrodetektionsvorrichtungen bzw. Lab-On-Chips geeignet.
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Die
hohe Empfindlichkeit der biomolekularen Erkennung des Biosensors
und Haltbarkeit des Biosensors werden hauptsächlich durch eine Mitwirkung der
Bürstenoberfläche des
Sensorensubstrats, wodurch die Elektrodenoberfläche vergrößert wird, und die Enzymmembranen
mit einer hydrophilen Metallnanopartikel und einer hydrophoben Siliziumnanopartikel,
wodurch die elektronische Dicht bzw. die Stromantwortenempfindlichkeit
der Elektrode erhöht wird,
realisiert.
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Die
Produzierbarkeit, Massenherstellung und niedrigeren Herstellungskosten
des Biosensors werden durch eine Formungstechnologie des Biosensorsubstrats
mittels eines Werkzeugs, vorzugsweise Spritzgießen, realisiert.
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Das
Material des Substrats kann aus einer Keramik, einem Polymer und/oder
einer an- und organischen Materialienmischung ausgewählt sein. Vorzugsweise
ist das Substrat aus einem Polymer, das einen MFI größer als
1 aufweist, vorzugsweise aus Polystyrol, Polycarbonat, Polyester,
Polyimid oder PMMA, geformt.
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Das
Material der Metallelektrode, welche auf der Bürstenoberfläche des Substrats aufgebracht wird,
unterliegt keiner spezifischen Beschränkung, solange es elektrisch
leitende ist, wie beispielsweise Platin, Palladium, Gold, Silber
oder Kupfer. Die Metalllelektrode weist eine Schichtdicke weniger
als 300 nm auf.
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Anschaulich
kann ein Aspekt der Erfindung darin gesehen werden, daß eine durchlässige Membran
auf der Elektrode ausgebildet wird, welche zumindest die Elektrode
bedeckt. Die Membran ist aus einem biokompatiblen Material wie zum
Beispiel Polyurethan, Polyacrylamid oder Celluloseacelat gebildet,
das eine Permeabilität
hat, die den Zugang von Makromolekülen zu der darunterliegenden
Schicht einschränkt.
Die Membran, die eine ausreichende Porösität und auch vorgewählte Diffusionseigenschaften
aufweist, ist eine hydrophobe, sauerstoffdurchlässige Schicht, die einen Elektrodenbewuchs infolge
der hydrophilen elektroaktiven Moleküle in biologischen Fluiden
verhindert. Ein weiterer Vorteil ist auch, daß mit einer solchen biokompatiblen
Membran keine Schädigungen
von Zellmaterial oder Biomolekülen
auftreten können.
Die durchlässige
Membran weist eine Dicke im Bereich von 5 bis 500 nm auf.
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Die
auf der durchlässigen
Membran ausgebildeten Schicht ist eine Enzymmembran, die zumindest
ein Enzym aus der Gruppe der Oxydasen oder Peroxydasen, insbesondere
Traubenzuckeroxydase, Glutamatoxydase, L-Aminosäureoxydase, Meerettichperoxydase,
Tyrosinase, Alkoholoxydase, Pyridoxol-4-oxydase, L-Sorboseoxydase,
Lactatoxydase, Galactoseoxydase, Glycolatoxydase oder Sulfitooxydase,
ein Metallnanopartikel mit Partikelgrößen weniger als 50 nm, aus
Platin, Palladium, Gold oder Silber, und ein Siliziumnanopartikel
mit Partikelgrößen weniger
als 100 nm, vorzugsweise SiO2, umfaßt.
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Die
Metallnanopartikeln sind hydrophile und die Siliziumnanopartikeln
hydrophobe. Durch diese Enzym-Metallnanopartikel-Siliziumnanopartikel-Verbunde
kann eine sehr gute Immobilisierung des Enzyms auf der durchlässigen Membran
auf der Biosensorenelektrode erzielt werden.
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Eine
hoche Detektionsempfindlichkeit, Langzeitstabilität und Reproduzierbarkeit
des Biosensors werden weiterhin durch derartige Enzymmembran erzeugt.
Dadurch wird auch das Einsatzgebiet derartiger enzymbasierter Biosensoren
und Bioreaktoren ausgedehnt.
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Die
Enzym-Metallnanopartikel -Siliziumnanopartikel-Verbunde, die durch
eine hohe mechanische Stabilität
gekennzeichnet, erleichtert den Elektronenübergang zwischen dem amperometrischen oder
einem anderen elektrochemischen Signaltransducer und dem immobilisierten
Enzym, erhöht
die Leitfähigkeit
des Trägermaterials
und verbessert so die elektrischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Biosensors.
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Die
vorliegenden Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
eines nano- und mikrostrukturierten Biosensors, umfassend die Schritte:
- (I) Formen eines Substrats mit einer Bürstenoberfläche, wobei
die Bürstenstäbchen mindestens eine Stäbchenquerschnittfläche im Bereich
von 100 nm bis 1000 μm2, eine Höhe
im Bereich von 100 nm bis 1000 μm
und eine Stäbchenlücke im Bereich
von 10 nm bis 500 μm
aufweisen, mittels eines Werkzeugs,
- (II) Aufbringen einer Metallelektrodenschicht mit einer Dicke
im Bereich von 30 bis 300 nm auf dem Substrat, mittels eines Vakuumabscheidungsverfahrens,
- (III) Aufbringen einer durchlässigen Membran mit einer Dicke
im Bereich von 5 bis 500 nm auf der Metallelektrodenschicht, mittels
eines Vakuumabscheidungsverfahrens, und
- (IV) Aufbringen von zumindest einer Enzymmembran mit einer hydrophilen
Metallnanopartikel und einer hydrophoben Siliziumnanopartikel auf
der durchlässigen
Membran, mittels eines Vakuumabscheidungsverfahrens.
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Das
Substrat mit einer Bürstenoberfläche wird
durch ein Formungsverfahren mittels eines Werkzeugs, vorzugsweise
Spritzgießen,
hergestellt, wobei das Erzeugen der Bürstenoberfläche in dem Substrat, bei dem
die Bürstenstäbchen mindestens eine
Querschnittfläche
im Bereich von 100 nm2 bis 1000 µm2, eine Höhe
im Bereich von 100 nm bis 1000 µm
und eine Stäbchenlücke im Bereich
von 10 nm bis 500 µm
aufweisen, durch ein Muster an einer Höhlenwand des Werkzeugs, das
durch Laser-Furchen, Fotolithographisches Ätzen, Nano-/Mikrofräsen, und/oder
mechanisches Mikroprägen
hergestellt wird, erfolgt.
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Die
Gestaltung der Bürstenstäbchen umfaßt verschiedene
einfachen geometrischen Gestaltungen, wie z. B. Konus, Zylinder
Rechteck, Geviert, Orthogon oder Karo.
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Das
Formungsverfahren eigenet sich insbesondere für massenhafte Herstellung größerer Substrate
zum Tragen mehrerer Mikroelektroden, deren Anzahl eine Million überschreiten
kann. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Formungsverfahrens ist
darin, eine gleichmäßige Wanddickenverteilung des
Substrats und eine regelmäßige Bürstenoberfläche erzielen
zu können.
Dadurch ist auch die Reproduzierbarkeit des Biosensors erhöht.
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Das
Material des Substrats kann aus einer Keramik, einem Polymer und/oder
einer an- und organischen Materialienmischung ausgewählt sein. Vorzugsweise
ist das Substrat aus einem Polymer, das einen MFI größer als
1 aufweist, vorzugsweise aus Polystyrol, Polycarbonat, Polyester,
Polyimid oder PMMA, geformt.
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Erfindungsgemäß wird eine
Metallelektrodenschicht mit einer Dicke im Bereich von 30 bis 300 nm
auf dem Substrat durch ein Gasphasenabscheideverfahren, insbesondere
ein Vakuumbeschichtungsverfahren, wie beispielsweise chemische Gasphasenabscheidung
(CVD) oder physikalische Gasphasenabscheidung (PVD), PECVD, MOCVD,
Metallverdampfung oder Metallsputtern abgeschieden. Das Material
der Metallelektrode unterliegt keiner spezifischen Beschränkung, solange
es elektrisch leitende ist, wie beispielsweise Platin, Palladium, Gold,
Silber oder Kupfer, vorzugsweise Platin.
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Eine
durchlässigen
Membran mit einer Dicke im Bereich von 5 bis 500nm auf der Metallelektrodenschicht,
wird erfindungsgemäß durch
ein Gasphasenabscheideverfahren, insbesondere ein Vakuumbeschichtungsverfahren,
wie beispielsweise CVD, PVD oder PECVD abgeschieden.
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Erfindungsgemäß kann das
Aufbringen von zumindest einer Enzymmembran mit einer hydrophilen
Metallnanopartikel und einer hydrophoben Siliziumnanopartikel auf
der durchlässigen
Membran, folgende Schritte umfaßt:
- (a) Erzeugen einer Mischung, die mindestens eine
hydrophilen Metallnanopartikel-Sol-Lösung, eine hydrophoben Siliziumnanopartikel-Sol-Lös-ung und
einer Hydrolösung
der Oxydasen oder Peroxydasen, enthält,
- (b) Addieren der Mischung in eine Polymer-Hydrogel-Lösung aus
Polyglykol, Polyurethan, Harnstoff-Polymer, Vinyl-Alkohol-Copolymer, Äthansäurenzellulose-Polymer,
Polyvinylalkohol oder Polyvinylazetal, Homogenmischen der Lösungen, und
- (c) Vernetzungsvorbehandeln des sämtlichen homogenischen Gemisches
mit einem Vernetzungsmittel, vorzugsweise einem mit Aldehyd-Funktionsgruppe
und anschließend
Vakuumabscheiden.
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Das
Erzeugen einer hydrophilen Metallnanopartikel-Sol-Lösung kann
mittels herkömmlicher Techniken,
wie zum Beispiel Sol-Gel-Methode erfolgen. Die Metallnanopartikel-Sol-Lösung besteht
aus einer Chlorsäure
vorzugsweise einer Platinchlorsäure,
einem Redoxmittel und einer Schutzsmittelslösung.
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Die
hydrophoben Siliziumnanopartikel-Sol-Lösung wird aus einer Lösung mit
einem nichtpolaren organischen Auflösungsmittel mit einem Oberflächenaktivsmittel,
einem Ammoniakwasser und einem Silicon, vorzugsweise Si(OC2H5)4 mittels herkömmlichr
Techniken, vorzugsweise Antimizell-Methode erzeugt.
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Die
Polymer-Hydrogel-Lösung
wird durch Auflösen
der Polymer in einem organischen Auflösungsmittel oder dem Wasser
erzeugt.
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Die
vorliegenden Erfindung betrifft weiterhin ein anderes Verfahren
zum Herstellen und Aufbringen der Enzymmembran mit einer hydrophilen
Metallnanopartikel und einer hydrophoben Siliziumnanopartikel auf
der durchlässigen
Membran, das folgendes umfaßt:
- (a) Erzeugen einer Mischung, die mindestens eine
hydrophilen Metallnanopartikel-Sol-Lösung, eine hydrophoben Siliziumnanopartikel-Sol-Lösung und
einer Hydrolösung
der Oxydasen oder Peroxydasen, enthält,
- (b) Addieren der Mischung in eine Polymer-Hydrogel-Lösung aus
Polyglykol, Polyurethan, Harnstoff-Polymer, Vinyl-Alkohol-Copolymer, Äthansäurenzellulose-Polymer,
Polyvinylalkohol oder Polyvinylazetal, Homogenmischen der Lösungen,
- (c) Vernetzungsvorbehandeln des sämtlichen homogenischen Gemisches
mit einem Photoinitiator, anschließend Vakuumabscheiden, und
- (e) Vernetzen der Enzymmembran auf der durchlässigen Membran
durch Aussetzung einer UV-Lichtbestrahlung unter Sauemstofffreier
Atmosphäre.
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Ein
weiter Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahren
besteht darin, daß sämtliche
Beschichtungen in derselben Vakuumkammer bei jeweils geeigneten
Vakuumdruckbereichen vorgenommen werden können.
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Ausführungsbeispiel
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Im
Folgenden wird ein Beispiel für
den erfindungsgemäße Biosensor
und das erfindungsgemäße Verfahren
beschrieben werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
schmatische Ansicht eines Substrats mit einer Bürstenoberfläche eines beispielhaften Biosensors
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 eine
schmatische Querschnittsansicht des Schichtaufbaus eines erfindungsgemäßen Biosensors.
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Bezugnahmend
auf die Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
erläutert, in
welchen gleiche oder änliche
Komponenten in unterschiedlichen Zeichnungen mit gleichen oder ähnlichen
Bezugsziffern versehen sind.
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1 zeigt
eine schmatische Ansicht eines Substrats mit einer Bürstenoberfläche eines
beispielhaften Biosensors gemäß der vorliegenden
Erfindung, in welcher ein Substrat (1) mehrere Bürstenstäbchen (2)
in der Bürstenoberfläche aufweist.
Das Substrat (1) und die Bürstenstäbchen (2) in dem beispielhaften
Biosensors (6) werden als ein Teil durch ein Formungsverfahren
mittels eines Werkzeugs zusammen hergestellt. Die Bürstenoberfläche in dem Substrat
(1) wird durch ein Muster an einer Höhlenwand des Wertzeugs, das
durch Laser-Furchen, Fotolithographisches Ätzen, Nano-/Mikrofräsen, und/oder
mechanisches Mikroprägen
hergestellt wird, erfolgt. Die Gestaltung der Bürstenstäbchen (2) umfaßt verschiedene
einfachen geometrischen Gestaltungen, wie z. B. Konus, Zylinder,
Rechteck, Geviert, Orthogon oder Karo.
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2 zeigt
eine schmatische Querschnittsansicht des Schichtaufbaus eines erfindungsgemäßen Biosensors.
Der erfindungsgemäßen Biosensor (6)
umfaßt
ein Substrat (1) mit einer Bürstenoberfläche, auf der eine Metallelektrodenschicht
(3), eine durchlässige
Membran (4) und zumindest eine Enzymmembran (5)
mit einer hydrophilen Metallnanopartikel und einer hydrophoben Siliziumnanopartikel aufeinander
im Vakuum aufgebracht werden.
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Beispiel
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Bei
einem ersten Prozess zum Herstellen des Biosensors gemäß der vorliegenden
Erfindung wurd ein Substrat mit einer Größe von 15 mm × 10 mm × 2 mm geformt,
wobei eine Mikrospritzgießenmaschine
mit einer Schließenkraft
von 50 Tonnen angewendet wurd. An einer Höhlenwand des Werkzeugs zum
Formen des Substrats wurd ein Muster zum Erzeugen einer Bürstenoberfläche des
Substrats durch Mikrofräsen
hergestellt, die eine Stäbchenquerschnittfläche im Bereich
von 1000 nm2 bis 100 µm2,
eine Höhe
von 100 µm
und eine Stäbchenlücke im Bereich
von 500 nm bis 10 µm
aufweist. Das genischen Gemisches mit einem Vernetzungs Substrat
wurd aus Polystyrol mittels herkömmlicher
Spritzgißentechnologie
geformt.
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Bei
einem zweiten Prozess zum Erzeugen des Biosensors gemäß der vorliegenden
Erfindung wurd eine 150 nm dicke Platinschicht mit einer Größe weniger
als 2 mm2 auf der Bürstenoberfläche des Substrats im Vakuum
durch thermische Verdampfung aufgebracht.
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Anschließend wurd
eine durchlässige
Membran mit einer Dicke von 100 nm aus Polyurethan-Monomer auf der
Oberfläche
der Metallelektrodenschicht im Vakuum aufgedampft.
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Dann
erfolgt das Auftragen einer Enzymmembran mit einer hydrophilen Metallnanopartikel und
einer hydrophoben Siliziumnanopartikel auf die durchlässigen Membran,
mit folgendem Prozess:
- (1) Erzeugen einer hydrophilen
Metallnanopartikel-Sol-Lösung
(Lösung 1)
mittels der Sol-Gel-Methode:
Mischen einer Platinchlorsäure-Wasserlösung (1 Vol.-Teil)
mit einer Oxyzellulose-Wasserlösung (0.1
Vol.-Teil) bei einer Temperatur 70 °C,
Mischen des Gemisches
(1 Vol.-Teil) mit einer Hydrazin-Wasserlösung (15 Vol.-Teil) in einem
Reaktor, für
0.4 Stunde unter Abrühen,
und
Erzielen einer hydrophilen Metallnanopartikel-Sol-Lösung (Lösung 1)
mit Partikelgröße von 10
nm.
- (2) Erzeugen einer hydrophoben Siliziumnanopartikel-Sol-Lösung (Lösung 2)
mittels der Antimizell-Methode:
Mischen eines Oberflächenaktivsmittels
(TritonX-45), (1 Vol.-Teil) mit einem Ammoniakwasser (12 Vol.-Teil),
Mischen
des Gemisches (10 Vol.-Teil) mit Si(OC2H5)4 (1 Vol.-Teil)
in einem Reaktor, für
16 Stunde unter Abrühen
bei einer Temperatur 40 °C, und
Erzielen
einer hydrophoben Siliziumnanopartikel (SiO2)-Sol-Lösung (Lösung 2)
mit Partikelgröße von 20
nm.
- (3) Erzeugen einer Polymer-Hydrogel-Lösung (Lösung 3):
Auflösen von Äthansäurenzellulose-Polymer
in einem Azeton, Ziel der sämtlichen
Lösungskonzentration
1 Gew.-%.
- (4) Erzeugen einer Enzymmembran-Lösung mit einer hydrophilen
Metallnanopartikel und einer hydrophoben Siliziumnanopartikel:
Mischen
von Lösung
1 (1 Vol.-Teil), Lösung
2 (1 Vol.-Teil) und einer Hydrolösung
der Glutamatoxydase (0.1 Vol.-Teil),
Mischen des Gemisches
mit Lösung
3 (Lösungskonzentration
1 Gew.-%) (10 Vol.-Teil), Homogenabrühen, und
Vernetzungsvorbehandeln
des sämtlichen
homo mittel mit Aldehyd-Gruppe (Lösungskonzentration 1 Gew.-%).
- (5) Aufbringen der Enzymmembran-Lösung mit einer hydrophilen
Metallnanopartikel und einer hydrophoben Siliziumnanopartikel auf
der durchlässigen
Membran im Vakuum durch thermische Verdampfung bei einer Temperatur
zwischen –195 °C und 85 °C, und Erzeugen
einer Enzymmembran anschließend
darauf.
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- 1
- Substrat
- 2
- Bürstenstäbchen
- 3
- Metallelektrodenschicht
- 4
- durchlässige Membran
- 5
- Enzymmembran
- 6
- Biosensor