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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum zusätzlichen
Antrieb bzw. zusätzlichen
Bremsen eines mit einem herkömmlichen
Motor (Elektromotor bzw. Verbrennungskraftmaschine) und einer herkömmlichen
Bremsanlage mit Scheiben- und/oder Trommelbremsen ausgerüsteten Kraftfahrzeugs.
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Kraftfahrzeuge
mit einem zusätzlichen
Antrieb auszustatten, ist bekannt. So wird in der
DE 199 53 940 A1 für ein Kraftfahrzeug
mit verbrennungsmotorischem herkömmlichem
Antrieb ein Zusatzantrieb mit gleichfalls verbrennungsmotorischem
Antrieb, aber mit geringerer Leistung als der Fahrzeugantrieb vorgeschlagen.
Beide Antriebe sind zunächst
mechanisch über
eine Kupplung miteinander verbunden, um beim Startvorgang den Fahrzeugantrieb
zu entlasten. Nach der anschließenden
Entkoppelung dient der Zusatzantrieb zum direkten Antrieb mechanisch
betriebener Nebenaggregate wie Klimakompressor, Servopumpe, Wasserpumpe
und Starter/Generator und durch den Generator somit indirekt zum
Betrieb elektrischer Nebenaggregate wie beispielsweise Klimagebläse, Motorkühlgebläse, Kühlkreislaufpumpe.
Der Vorteil dieses Zusatzantriebs liegt in der vom Fahrzeugantrieb,
also auch beim Stillstand des Fahrzeugs, unabhängigen Betriebsweise und sorgt
damit zu einem Ausgleich bei sonst vorhandenen schwankenden Betriebszuständen. Nachteilig
ist hierbei der aufzuwendende Energieeintrag.
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Eine
völlig
andere Art eines Zusatzantriebs ist aus der
DE 93 02 621.8 U1 bekannt.
In diesem Dokument wird für
ein Fahrzeug, insbesondere für
ein Fahr rad, vorgeschlagen, in der Sattelstütze sowie in der Hinterradgabel
und in der Vorderradgabel teleskopierbare Federungen anzuordnen,
die als Luftpumpen ausgebildet und mit einem Hochdruckluftspeicher
verbundenen sind. Durch Fahrbahnunebenheiten bedingte Federbewegungen
wird Luft in den Hochdruckluftspeicher gepumpt und dort verdichtet. Bei
ausreichend hohem Druck speist diese Druckluft dann einen am Hinterrad
angeordneten Luftmotor, der über
eine Reibrolle das Hinterrad antreibt. Zusätzlich kann wahlweise das Hinterrad über eine zweite
Reibrolle, die durch einen aus einem Akku gespeisten Elektromotor
angetrieben wird, gleichfalls zum Antrieb des Hinterrades genutzt
werden. Falls keine Unebenheiten der Fahrbahn vorhanden sind, was
bei geteerten Straßen
bzw. Fahrradwegen der Fall sein dürfte, ist ein zusätzlicher
Antrieb des Hinterrades nur über
den Elektromotor möglich.
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Nachteil
der beschriebenen bekannten Zusatzantriebe ist somit deren zusätzlicher
Energieverbrauch oder ihr nicht immer möglicher Einsatz.
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Von
diesem bekannten Stand der Technik ausgehend, ist es Aufgabe der
Erfindung, einen zusätzlichen
Antrieb für
ein Kraftfahrzeug aufzuzeigen, der wahlweise ohne zusätzliche
Energiezufuhr eingesetzt werden kann und der darüber hinaus eine zusätzliche
Abbremsung bewirkt.
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Die
gestellte Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 dadurch gelöst,
dass beim Bremsvorgang ein Teil der vorhandenen kinetischen Energie
des fahrenden Kraftfahrzeugs als potentielle Energie gespeichert
und diese potentielle Energie bei Bedarf als zusätzliche Energie zum Antrieb
des Kraftfahrzeugs freigegeben wird.
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Eine
Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens ist durch die Merkmale des Anspruchs 9 gekennzeichnet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Zur
Speicherung der vorhandenen kinetischen Energie treibt während des
Bremsvorgangs eine Drehwelle des Antriebssystems des Kraftfahrzeugs,
beispielsweise eine Kraftfahrzeug-Antriebswelle oder eine Radachse,
eine Pumpe an, durch die ein Federelement gespannt oder ein Gas,
beispielsweise Luft, zu einem Druckgas zusammengepresst wird. Bei
diesem Vorgang wird ursprünglich
kinetische Energie im Druckgas bzw. im Federelement als potentielle
Energie gespeichert und der dabei stattfindende Verbrauch an kinetischer
Energie zu einer zusätzlichen
Abbremsung genutzt.
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Bei
Bedarf, beispielsweise beim nächsten, dem
Bremsvorgang folgenden Anfahrvorgang, wird die gespeicherte potentielle
Energie durch Entspannung des Gases bzw. des Federelementes freigesetzt
und treibt – nun
wieder als kinetische Energie- die Drehwelle des Kraftfahrzeugs über einen
Motor an.
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Durch
die Energieentnahme beim Bremsvorgang, deren Speicherung und spätere Freigabe
an das Antriebssystem des Kraftfahrzeugs wird mit Vorteil nicht
nur eine hohe Kraftstoffeinsparung bei jedem Anfahrvorgang erreicht,
sondern als Nebeneffekt eine zusätzliche
Abbremsung bei dieser Energieentnahme erzielt.
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Die
Speicherung des Druckgases geschieht erfindungsgemäß in einem über eine
Leitung mit der Pneumatikpumpe verbundenen Druckzylinder, aus dem
dann über
eine zweite Leitung das Druckgas zum Antrieb der Drehwelle des Kraftfahrzeugs über einen
Pneumatikmotor beim Anfahrvorgang entnommen wird. Der Druckzylinder
kann als Kolben-Zylindereinheit ausgebildet sein, in dem durch eine
Kolbenverschiebung das Druckgas erzeugt oder das Federelement gespannt
bzw. zusammengedrückt
wird. Bei der Entspannung des Druckgases bzw. des Federelementes
wird der Kolben in seine Ausgangslage geführt. Bei Verwendung einer Kolben-Zylindereinheit
zur Energiespeicherung mit Hilfe eines Federelementes ist es sinnvoll,
die Kolbenverschiebung mit Hilfe einer Hydraulikflüssigkeit über eine
von der Drehwelle angetriebene Hydraulikpumpe bzw. einen die Drehwelle
antreibenden Hydraulikmotor durchzuführen.
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Das
Zu- und Abschalten geschieht mit Vorteil durch ein mit der Pumpe,
dem Motor und der Drehwelle in Wirkverbindung stehendes beispielsweise stufenloses
Automatikgetriebe, das über
eine elektromagnetische Kupplung von der Drehwelle zu- und abgetrennt
werden kann.
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Entsprechend
der Erfindung ist die Steuerung der Energiespeicherung und der Energiefreigabe
weitgehend in die herkömmliche
elektromechanische Fahrzeugsteuerung eingebunden, so dass beispielsweise
die Energiespeicherung mit der Betätigung des Fahrzeug-Bremspedals
gestartet und geregelt wird. Je nach Bremsdruck des Bremspedals
wird beispielsweise die Leistung der Pumpe durch Änderung
des Übersetzungsverhältnisses
des stufenlosen Automatikgetriebes erhöht. Entsprechend erfolgt bei Null-Bremsdruck
ein Ausschalten der Pumpe durch Abtrennung der elektromagnetischen
Kupplung, da das Getriebe keine Verbindung mehr zur Drehwelle hat.
Die anschließende
Energiefreigabe ist beispielsweise derart mit der elektromechanischen
Fahrzeugsteuerung verknüpft,
dass beim Anfahrvorgang durch Betätigung des Fahrzeug-Gaspedals
bzw. der Fahrzeug-Kupplung die elektromagnetische Kupplung wieder
eine Verbindung zum Getriebe herstellt, so dass zwischen dem Hydraulikmotor
bzw. dem Pneumatikmotor und der Drehwelle eine Wirkverbindung zum
Antrieb der Drehwelle hergestellt ist. Das stufenlose Automatikgetriebe
beginnt beim Start vorgang bei seiner kleinsten Übersetzung, die mit zunehmender
Fahrtgeschwindigkeit erhöht
wird.
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Dabei
ist es wichtig, dass die Zuschaltung der Energiespeicherung beim
Bremsvorgang bei einer solchen Fahrzeuggeschwindigkeit erfolgt,
dass keine Störung
des herkömmlichen
Bremssystems, beispielsweise des ABS-Systems, stattfinden kann und
die Abschaltung der Energiefreigabe nach erfolgtem Anfahrvorgang
bei einer erreichten Fahrzeuggeschwindigkeit von 10 bis 15 Km/h
erfolgt, wenn nicht bereits vorher eine selbsttätige Abschaltung durch den
nicht mehr wirksamen Druckzylinder stattgefunden hat.
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Eine
erfindungsgemäße Anfahr-
und Bremshilfe zum zusätzlichen
Antrieb bzw. zusätzlichen Bremsen
eines mit einem herkömmlichen
Motor (Elektromotor bzw. Verbrennungskraftmaschine) und einer herkömmlichen
Bremsanlage mit Scheiben- und/oder Trommelbremsen ausgerüsteten Kraftfahrzeugs
ist gekennzeichnet durch eine Pneumatikpumpe bzw. Hydraulikpumpe
und einen Pneumatikmotor bzw. Hydraulikmotor, die wechselweise über eine
gemeinsame Antriebswelle und einem Getriebe mit einer Drehwelle
des Antriebssystems des Kraftfahrzeugs, beispielsweise einer Kraftfahrzeug-Antriebswelle
oder einer Radachse, in Wirkverbindung stehen und mindestens einen
Druckzylinder zur Energiespeicherung und zur Energieabgabe mit Hilfe
eines Gases bzw. einer Hydraulikflüssigkeit aufweisen.
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Der
Druckzylinder ist mit den Pumpen und Motoren über Fluidleitungen, einem Ausgleichsbehälter sowie
Ein- und Auslass-Ventile bzw. Dreiwegeventile so miteinander verbunden,
dass geschlossene Fluidkreisläufe
einstellbar sind. Zur besseren Effektivität der Energiespeicherung ist
es dabei auch möglich,
mehrere Druckzylinder in Reihenschaltung miteinander zu verbinden.
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Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Eigenschaften der Erfindung werden nachfolgend
an in schematischen Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Funktionsschema einer hydraulischen Anfahr- und Bremshilfe,
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2 einen
Systemquerschnitt der hydraulischen Anfahr- und Bremshilfe der 1,
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3a–d die hydraulische
Anfahr- und Bremshilfe der 1 in verschiedenen
Arbeitspositionen,
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4 ein
Funktionsschema einer pneumatischen Anfahr- und Bremshilfe,
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5a–d die pneumatische
Anfahr- und Bremshilfe der 4 in verschiedenen
Arbeitspositionen,
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6a–e eine
weitere pneumatische Anfahr- und Bremshilfe in verschiedenen Arbeitspositionen.
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Gleichartige
Elemente der Anfahr- und Bremshilfe sind in den Zeichnungsfiguren
zur besseren Übersicht
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In
der 1 ist ein beispielhaftes Funktionsschema einer
erfindungsgemäßen hydraulischen
Anfahr- und Bremshilfe 10 dargestellt. Sie besteht aus einem
Druckzylinder 11, der über
eine Einlassleitung 21 und ein Einlassventil 17 mit
einer Hydraulikpumpe 16 verbunden ist. Ein Auslassventil 18 verbindet
mit einer Auslassleitung 22 den Druckzylinder 11 mit
einem Hydraulikmotor 15. Hydraulikpumpe 16 und
Hydraulikmotor 15 sind auf einer gemeinsamen Antriebswelle 24 angeordnet,
die über
ein stufenloses Automatikgetriebe 23 mit magnetischer Kupplung 14 mit
einer vom Fahrzeugantrieb 2 (Motor/Getriebe/Kupplung) ausgehenden
Kraftfahrzeug-Antriebswelle 1 in Wirkverbindung steht.
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Zwischen
der Hydraulikpumpe 16 und dem Hydraulikmotor 15 ist
ein Ausgleichsbehälter 19 für die Hydraulikflüssigkeit 48 angeordnet,
aus dem die Hydraulikpumpe 16 über ein Einlassventil 17' gespeist und
in den über
ein Auslassventil 18' die
aus den Hydraulikmotor 15 austretende Hydraulikflüssigkeit 48 aufgefangen
wird.
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Der
Druckzylinder 11 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Kolben-Zylindereinheit ausgebildet, durch
dessen Kolben 12 bei einer Kolbenverschiebung 13 ein
Federelement 20 zusammengedrückt wird.
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Aus
der 2 ist in Form eines Systemschnitts durch die hydraulische
Anfahr- und Bremshilfe 10 der 1 deren
Arbeitsweise erkennbar. Die Hydraulikpumpe 16 und der Hydraulikmotor 15 sind auf
einer gemeinsamen Antriebswelle 24 angeordnet. Durch Eingriff
mit der (nicht dargestellten) Kraftfahrzeug-Antriebswelle 1 dreht sich
die Antriebswelle 24 gemeinsam mit der Hydraulikpumpe 16 im
Uhrzeigersinn, wobei über
die Einlassleitung 21 zur Energiespeicherung die Hydraulikflüssigkeit 48 in
den Druckzylinder 11 gepresst wird. Bei der nachfolgenden
Energiefreigabe verlässt
die Hydraulikflüssigkeit 48 den
Druckzylinder 11 über
die Auslassleitung 22 und treibt den Hydraulikmotor 15 und
damit die Antriebswelle gleichfalls im Uhrzeigersinn an.
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In
den 3a bis 3d sind
die verschiedenen Arbeitspositionen der hydraulischen Anfahr- und
Bremshilfe der 1 in der zeitlichen Abfolge dargestellt. 3a zeigt
den Normalfahrt-Zustand. Die Ventile 17, 18 des
Druckzylinders 11 sind geschlossen, das Federelement 20 ist
entspannt und die elektromagnetische Kupplung 14 ist geöffnet, sodass
im System keine Bewegung stattfindet.
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Den
aus der Normalfahrt eingeleiteten Bremsvorgang zeigt 3b.
Das Einlassventil 17 des Druckzylinders 11 und
das Einlassventil 17' der Hydraulikpumpe 16 sind
geöffnet,
während
das Auslassventil 18 des Druckzylinders 11 geschlossen bleibt.
Da die elektromagnetische Kupplung 14 nun geschlossen ist,
wird durch die Kraftfahrzeug-Antriebswelle 1 die Antriebswelle 24 angetrieben
und die Hydraulikpumpe 16 fördert die Hydraulikflüssigkeit 48 über die
Einlassleitung 21 aus dem Ausgleichsbehälter 19 in den Druckzylinder 11,
wobei das Federelement 20 durch den Kolben 12 in
Verschieberichtung 13 zusammengepresst wird.
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In 3c ist
der Zustand nach abgeschlossenem Bremsvorgang dargestellt. Im Druckzylinder 11 ist
das Federelement 20 maximal zusammengepresst. Da die Ventile 17 und 18 des
Druckzylinders 11 geschlossen sind und die elektromagnetische Kupplung 14 geöffnet ist,
werden die Hydraulikpumpe 16 und der Hydraulikmotor 15 nicht
beansprucht. Falls das Kraftfahrzeug beim Bremsvorgang nicht zum
Stillstand kam und ein Anfahrvorgang somit nicht erfolgte, bleibt
der hier dargestellte Zustand mit gespeicherter potentieller Energie
auch bei der Weiterfahrt – der
Normalfahrt – des
Kraftfahrzeugs bis zum nächsten
Anfahrvorgang bestehen.
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Aus 3d sind
die einzelnen durchgeführten
Arbeitschritte dieses Anfahrvorgangs (Startvorgang) erkennbar. Das
Auslassventil 18 des Druckzylinders 11 und das
Auslassventil 18' des
Hydraulikmotors 15 sind geöffnet, während das Einlassventil 17 des
Druckzylinders 11 geschlossen bleibt. Das gespannte Federelement 20 drückt den
Kolben 12 in Verschieberichtung 13' in seine Ausgangsstellung zurück, wobei
die im Druckzylinder 11 vorhandene Hydraulikflüssigkeit 48 über die
Auslassleitung 22 den Hydraulikmotor 15 antreibend
in den Ausgleichsbehälter 19 gefördert wird.
Da beim Anfahrvorgang die elektromag netische Kupplung 14 geschlossen
ist, wird durch den Hydraulikmotor 15 über die Antriebswelle 24 die
Kraftfahrzeug-Antriebswelle 1 angetrieben. Nach Abschluss
des Anfahrvorgangs wird der in der 3a dargestellte
Betriebszustand zu einer erneuten Energiespeicherung wieder hergestellt.
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In
der 4 ist ein Funktionsschema einer pneumatischen
Anfahr- und Bremshilfe 30 dargestellt. Sie entspricht mit
geringfügigen Änderungen dem
Funktionsschema der pneumatischen Anfahr- und Bremshilfe 10 der 1.
Geändert
sind hier der Druckzylinder 31, der nicht als Kolben-Zylindereinheit
ausgebildet, sondern zur Verdichtung eines Gases ausgelegt ist,
die Anordnung der Verbindungsleitungen und Ventile sowie ein Austausch
der Hydroaggregate (Pumpe, Motor, Ventile und Leitungen) in Pneumatikaggregate,
wobei zum besseren Verständnis
die Bezeichnungen für
die Ventile und Leitungen der 1 bis 3 beibehalten wurden.
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Das
Einlassventil 17 befindet sich an der linken Seite des
Druckzylinders 31 und das Auslassventil 18 gegenüberliegend
an dessen rechter Seite. Die den Druckzylinder 31 mit der
Pneumatikpumpe 36 verbindende Einlassleitung 21 besitzt
einen Zugang über
ein Einlassventil 17'' zum Ausgleichsbehälter 19 und
entsprechend besitzt die Auslassleitung 22 zwischen dem
Druckzylinder 31 und dem Pneumatikmotor 35 einen
Abgang über
ein Auslassventil 18'' zum Ausgleichsbehälter 19.
Die sich hierdurch ergebenden Arbeitsschritte sind in den 5a bis 5d nachfolgend
aufgeführt.
Die den 1 bis 3 entsprechenden
Ein- und Auslassventile 17' und 18', die den Ausgleichsbehälter 19 mit
der Pneumatikpumpe 36 bzw. dem Pneumatikmotor 35 verbinden (in
der Zeichnung unten), sind bei allen Arbeitsschritten in diesem
Ausführungsbeispiel
geöffnet.
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Bei
dem in 5a dargestellten Bremsvorgang
sind das Einlassventil 17 und das Auslassventil 18'' geöffnet, während das Einlassventil 17'' und das Auslassventil 18 geschlossen
sind. Die elektromagnetische Kupplung 14 ist geschlossen,
so dass Luft 47 durch Entnahme aus dem Ausgleichbehälter 19 mit
der Pneumatikpumpe 36 in den Druckzylinder 31 gedrückt und
dort als Druckgas 47' gespeichert
wird. Nach erfolgtem maximalen Druckaufbau im Druckzylinder 31 werden
zur Normalfahrt der 5b die Ein- und Auslassventile 17 und 18 des
Druckzylinders 31 geschlossen, die Ein- und Auslassventile 17'' und 18'' geöffnet sowie
die elektromagnetische Kupplung 14 geöffnet. Genau wie in 3c beschrieben,
bleibt der hier dargestellte Zustand mit gespeicherter potentieller
Energie auch bei der Weiterfahrt des Kraftfahrzeugs bis zum nächsten Anfahrvorgang
bestehen.
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Bei
einem folgenden Anfahrvorgang sind die zur 5c beschriebenen
Einstellungen vorzunehmen. Durch Öffnung des Auslassventils 18 und Schließung des
Einlassventils 17 – das
Einlassventil 17'' ist geöffnet und
das Auslassventil 18'' ist geschlossen – wird das
Druckgas 47' an
den Pneumatikmotor 35 freigegeben, der über die geschlossene elektromagnetische
Kupplung 14 eine Wirkverbindung zur Kraftfahrzeug-Antriebswelle 1 und
zu deren Antrieb hat.
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Nach
erfolgtem Anfahrvorgang wird entsprechend der 5d die
elektromagnetische Kupplung 14 wieder geöffnet und
die Ventile 17, 18 des Druckzylinders 31 geschlossen.
Da nun auch die Ventile des Ausgleichsbehälters 17'' und 18'' geöffnet sind, befindet
sich das System in einem Ruhezustand und „wartet" auf einen erneuten Bremsvorgang entsprechend
der 5a.
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Eine
weitere pneumatische Anfahr- und Bremshilfe 40 wird in
den 6a bis 6e in
verschiedenen Arbeitspositionen beschrieben. Genau wie im Ausführungsbeispiel
der 1 bis 3 ist hier gleichfalls
der Druckzylinder 41 als Kolben-Zylindereinheit ausgebildet.
Im Gegensatz zu den bisherigen Ausführungsbeispielen ist kein Ausgleichbehälter vorhanden,
sondern diese Aufgabe wird durch die entsprechend ausgebildeten
Gehäuse
für den
Pneumatikmotor 35 und der Pneumatikpumpe 36 übernommen,
wozu eine Verbindungsleitung 25 das Auslassventil 18' des Pneumatikmotorgehäuses 35' mit dem Einlassventil 17' (Ansaugventil)
des Pneumatikpumpengehäuses 36' verbindet.
Weiterhin ist bei dieser Ausführungsform
keine elektromagnetische Kupplung und auch kein stufenloses Automatikgetriebe
vorhanden, sondern die Antriebswelle 24 steht in permanenter
Wirkverbindung mit der Kraftfahrzeug-Antriebswelle 1, so
dass hier die Pneumatikpumpe 36 und der Pneumatikmotor 35 ständig angetrieben
werden. Eine Steuerung erfolgt demnach ausschließlich durch entsprechende Ventilstellung.
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In 6a,
die den Bremsvorgang beschreibt, ist das Einlassventil 17 des
Druckzylinders 41 geöffnet
und das Auslassventil 18 geschlossen. Das Dreiwegeventil 45 ist
von der Pneumatikpumpe 36 zum Einlassventil 17 hin
geöffnet
und das Dreiwegeventil 46 ist (zunächst wirkungslos) vom Dreiwegeventil 45 in
Richtung zum Pneumatikmotor 35 hin geöffnet. Bei dieser Schaltung
wird von der Pneumatikpumpe 36 Gas 47 in den Druckzylinder 41 gepresst, der
Kolben 42 in Verschieberichtung 43 geführt und das
im Verdichtungsraum 49 vorhandene Gas 47 zu einem
Druckgas 47' verdichtet.
Nach Erreichen des höchstmöglichen
Verdichtungsgrades werden zur Normalfahrt entsprechend der 6b das
Auslassventil 18 und das Einlassventil 17 geschlossen
und das Dreiwegeventil 45 zum Dreiwegeventil 46 hin und
von diesem zum Pneumatikmotor 35 umgeleitet, so dass die
weiter laufende Pneumatikpumpe 36 und der weiter laufende
Pneumatikmotor 35 einen internen Gaskreislauf aufbauen,
der keine Wirkung auf den Anfahr- bzw. Bremsbetrieb ausübt.
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Bei
einem Anfahrvorgang wird das im Verdichtungsraum 49 des
Druckzylinders 41 gespeicherte Druckgas 47' durch Öffnen des
Auslassventils 18 durch entsprechende Stellung des Dreiwegeventil 46 zum
Antrieb des Pneumatikmotors 35 freigegeben. Das Einlassventil 17 sowie
das Dreiwegeventil 45 sind bei diesem Vorgang geschlossen,
so dass die Pneumatikpumpe 36 keine Leistung abgeben kann.
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Sobald
im Verdichtungsraum 49 zum weiteren Antrieb des Pneumatikmotors 35 kein
Druckgas 47' mehr
vorhanden ist, wird durch Öffnung
des Einlassventils 17 und Schließung des Auslassventils 18 und
durch entsprechende Stellungen des Dreiwegeventils 45 und
des Dreiwegeventils 46 das im Druckzylinder 41 vor
dem Kolben 42 befindliche Gas durch den Pneumatikmotor 35 herausgesaugt
und dadurch der Kolben 42 in seine Ausgangsstellung zurückgeführt.
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Nach
Herstellung der in 6d gezeigten Ausgangstellung
ist das System für
einen neuen Bremsvorgang bereit, wobei entsprechend der in 6b gezeigten
Ventilstellung für
die Normalfahrt lediglich ein interner Gaskreislauf, ohne Wirkung
auf den Anfahr- bzw. Bremsbetrieb, durch den weiter taufenden Pneumatikmotor 35 bzw.
Pneumatikpumpe 36 stattfindet.
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- 1
- Kraftfahrzeug-Antriebswelle
- 2
- Motor/Getriebe/Kupplung
- 10
- hydraulische
Anfahr- und Bremshilfe
- 11,
31, 41
- Druckzylinder
- 12,
42
- Kolben
- 13,
13'
- hydraulische
Kolbenverschiebung
- 14
- elektromagnetische
Kupplung
- 15
- Hydraulikmotor
- 16
- Hydraulikpumpe
- 17
- Einlassventil
Druckzylinder
- 17'
- Einlassventil
Hydraulikpumpe
- 17''
- Einlassventil
Ausgleichsbehälter
- 18
- Auslassventil
Druckzylinder
- 18'
- Auslassventil
Hydraulikpumpe
- 18''
- Auslassventil
Ausgleichsbehälter
- 19
- Ausgleichsbehälter
- 20
- Federelement
- 21
- Einlassleitung
- 22
- Auslassleitung
- 23
- stufenloses
Automatikgetriebe
- 24
- Antriebswelle
- 25
- Verbindungsleitung
- 30
- pneumatische
Anfahr- und Bremshilfe
- 32
- Gasströmungsrichtung
- 35
- Pneumatikmotor
- 35'
- Pneumatikmotorgehäuse
- 36
- Pneumatikpumpe
- 36'
- Pneumatikpumpegehäuse
- 40
- alternative
pneumatische Anfahr- und Bremshilfe
- 43,
43'
- pneumatische
Kolbenverschiebung
- 44
- Getriebe
- 45,
46
- Dreiwegeventil
- 47
- Gas
- 47'
- Druckgas
- 48
- Hydraulikflüssigkeit
- 49
- Verdichtungsraum