DE19953940A1 - Antriebsaggregat für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Antriebsaggregat für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Es wird ein Antriebsaggregat für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, das einen verbrennungsmotorischen Fahrzeugantrieb (10) aufweist. Außerdem ist ein verbrennungsmotorischer Zusatzantrieb (12) vorgesehen zum Antreiben im Kraftfahrzeug angeordneter Komponenten (10, 14, 18, 20).
Description
Die Erfindung geht aus von einem Antriebsaggregat für ein
Kraftfahrzeug, nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
Aus DE 197 45 167 A1 ist eine Anordnung mit einer
Stirlingmaschine bekannt. In einem Elektrofahrzeug ist eine
Stirlingmaschine mit einem Generator verbunden, wobei die
Stirlingmaschine einen Erhitzerkopf und einen Abwärme-Kühler
aufweist. Der Kühler ist über einen Kühlmittelkreislauf mit
einem Wärmetauscher für den Fahrgastraum und einem
Wärmetauscher für eine Traktionsbatterie verbunden. Die
Stirlingmaschine kann wahlweise als Motor oder Wärmepumpe
betrieben werden. Dadurch werden zusätzliche Komponenten für
Klimatisierung oder Heizung überflüssig. Aus DE 44 14 547 A1
ist eine Fahrzeugstandklimaanlage bekannt, die eine
Verdichtereinrichtung aufweist. Einem ersten,
fahrzeugmotorisch angetriebenen Verdichter wird ein zweiter
Verdichter parallel geschaltet, der mit einem aus der
Fahrzeug-Zusatzbatterie gespeisten Gleichstromelektromotor
angetrieben wird.
Die Zusatzantriebe sind jedoch nicht in allen Belangen op
timal mit dem Antriebsmotor abgestimmt. Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, mit dem vorgeschlagenen Antriebskon
zept eine weitere Optimierung vorzunehmen.
Das erfindungsgemäße Antriebsaggregat für ein Kraftfahrzeug
weist einen verbrennungsmotorischen Fahrzeugantrieb auf. Es
zeichnet sich dadurch aus, daß ein verbrennungsmotorischer
Zusatzantrieb vorgesehen ist zum Antreiben weiterer im
Kraftfahrzeug angeordneter Komponenten. Bei diesen Kom
ponenten kann es sich um Starter/Generator und/oder um einen
Klimakompressor, eine Servopumpe oder mechanisch getriebene
Wasserpumpe handeln. Der Generator versorgt weitere
elektrische Nebenaggregate wie beispielsweise Klimagebläse,
Motorkühlgebläse und Kühlkreislaufpumpe. Anhand des Zu
satzantriebs können die weiteren im Kraftfahrzeug angeord
neten Komponenten unabhängig von dem Fahrzeugantrieb betrie
ben werden, ohne das Bordnetz zusätzlich zu belasten. Da der
Fahrzeugantrieb nicht mehr die Versorgung der weiteren
Komponenten übernehmen muß, ist dessen Betriebspunkt optimal
auf die Anforderungen bezüglich des Antriebs des
Kraftfahrzeugs, die sich durch stark schwankende
Belastungsfälle auszeichnen, auszulegen. Der Zusatzantrieb
hingegen kann stationär in einem günstigen Betriebspunkt
gefahren werden. Der Zusatzantrieb bewegt auch die
mechanisch betriebenen Nebenaggregate, die bislang entweder
direkt oder über Keilriemen, Ketten oder Getriebe mechanisch
vom Fahrzeugantrieb oder von einem Elektromotor angetrieben
wurden. Dieser bislang wenig energieeffiziente Betrieb
mechanisch angetriebener Nebenaggregate, wie er insbesondere
bei hohen Drehzahlen des Fahrzeugantriebs austritt, wird
dadurch vermieden. Eine zusätzliche Belastung des Bordnetzes
durch weitere elektrische Verbraucher, wie beispielsweise
ein für den Betrieb der mechanisch angetriebenen
Nebenaggregate vorgesehener Elektromotor, wird verringert.
Außerdem gewährleistet dieses Antriebsaggregat auch bei
Stillstand des Fahrzeugs eine dauerhafte Energieversorgung
der weiteren im Kraftfahrzeug angeordneten Komponenten.
In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, daß der
Zusatzantrieb in unmittelbarer Nähe zu dem Fahrzeugantrieb
angeordnet ist, um mit der Abwärme des Zusatzantriebs den
Fahrzeugantrieb zu erwärmen. Dadurch kann die Kaltstartphase
des Fahrzeugantriebs verkürzt und damit das Emissi
onsverhalten verbessert werden. Außerdem verringert die
kontinuierliche Bereitstellung von Zusatzwärme durch den
Zusatzantrieb das Abkühlen des Fahrzeugantriebs und der Ab
gasreinigungskomponenten während der Stillstandsphasen im
Start-Stop-Zyklus. Insbesondere die immer sparsamer und
effizienter werdenden Fahrzeugantriebe wie
direkteinspritzende Dieselmotoren benötigen im Winterbetrieb
zusätzliche Wärmezufuhr, die in Verbindung mit einem
geeigneten Abwärmekonzept durch den Zusatzantrieb
bereitgestellt werden kann. Der Zusatzantrieb kann für den
Fall der Standklimatisierung zusätzlich als Wärmequelle für
thermisch betriebene Klimasysteme genutzt werden. Ein bei
solchen Systemen sonst notwendiger Zusatzbrenner entfällt.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist als Zusatzantrieb
ein Motor mit äußerer Verbrennung wie ein Stirlingmotor ver
wendet. Er zeichnet sich gegenüber einem Motor mit innerer
Verbrennung durch Laufruhe und günstige Abgaswerte aus. Der
Kühlerteil des Stirlingmotors läßt sich als Zuheizer oder
Standheizer im energetisch günstigen Wärmepumpenbetrieb
einsetzen. Auch bei tiefen Außentemperaturen ist mit
hinreichender Leistung eine Beheizung des Kraftfahr
zeuginnenraums möglich. Außerdem kann der Stirlingmotor mit
sogenannten natürlichen Kältemitteln, die ohnehin in der
Atmosphäre vorhanden sind, betrieben werden. Als Ar
beitsmittel dient beispielsweise Helium, Stickstoff, Luft
oder Wasserstoff, auch mit geringen Beimischungen anderer
Edelgase wie beispielsweise Krypton, Argon oder Xenon.
In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist eine
Leistungsregelung vorgesehen, die einen Klimakompressor
und/oder den Zusatzantrieb und/oder einen Starter/Generator
ansteuert. Dadurch kann eine bedarfsgerechte Aufteilung der
Antriebsleistungen der leistungsstarken Nebenaggregate wie
Generator und Klimakompressor erfolgen, die über
Steuereingänge in ihrer mechanischen Aufnahme
beziehungsweise Antriebsleistung und damit in ihrer
mechanischen beziehungsweise elektrischen Ausgangsleistung
regelbar sind. Dadurch kann ein Zusatzantrieb mit relativ
geringer Leistung eingesetzt werden. Über eine
bedarfsgerechte, intelligente Regelung der Leistung der
mechanischen Nebenaggregate (Klimakompressor, Generator)
wird die vom Zusatzantrieb maximal lieferbare Abgabeleistung
nicht überschritten. Gleichzeitig kann mit einer
entsprechenden Regelung eine optimale Auslastung des
Zusatzantriebs, der dann mit gutem Wirkungsgrad arbeitet,
erreicht werden. Außerdem können die mechanischen
Nebenaggregate auf eine konstante Drehzahl ausgelegt werden,
sodaß keine Kompromisse (wie bei großen Drehzahlspreizungen)
eingegangen werden müssen. Insbesondere der direkte Antrieb
des Klimakompressors durch den Zusatzantrieb (vorzugsweise
über eine Welle) ermöglicht einen Betrieb im energetisch
optimalen Arbeitspunkt. Dadurch kann ein riemenloses
Antriebskonzept realisiert werden, das sich durch geringen
Verschleiß und Bauraum auszeichnet.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich
dadurch aus, daß der Leistungsregelung ein
Ladezustandssignal zugeführt ist, das ein Maß ist für den
Ladezustand einer Batterie, wobei die Leistungsregelung den
Klimakompressor und/oder den Zusatzantrieb und/oder den
Starter/Generator in Abhängigkeit von diesem
Ladezustandssignal ansteuert. Selbst bei intermittierendem
Betrieb des Fahrzeugantriebs kann die Batterie nachgeladen
werden. Starke Zyklisierungen und Tiefentladungen der
Batterie werden dadurch vermieden. Die Batterie wird
geschont, was sich positiv auf ihre Lebensdauer und
Zuverlässigkeit auswirkt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der
Leistungsregelung ein Temperatursignal zugeführt, das von
der Fahrzeuginnenraumtemperatur abhängt, wobei die
Leistungsregelung den Klimakompressor und/oder den
Zusatzantrieb und /oder den Starter/Generator in
Abhängigkeit von diesem Signal ansteuert. Damit erfolgt eine
bedarfsgerechte Aktivierung des Klimakompressors.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben des Antriebs
aggregats kann auch als zweckmäßige Weiterbildung vorsehen,
daß in einem ersten Schritt der Zusatzantrieb durch den
Starter/Generator gestartet und in einem zweiten Schritt der
Fahrzeugantrieb durch den Zusatzantrieb gestartet wird. Der
in der Regel leistungsschwach ausgelegte Zusatzantrieb kann
von dem Generator leicht gestartet werden. Anschließend wird
die Kupplung zwischen Zusatzantrieb und Fahrzeugantrieb
geschlossen. Das Massenträgheitsmoment bewirkt den
Startvorgang des Fahrzeugantriebs. Somit kann der
Zusatzantrieb den herkömmlichen Starter in Verbindung mit
dem kurzzeitig als Startermotor arbeitenden Generator
ersetzen.
Weitere zweckmäßige Weiterbildungen ergeben sich aus
weiteren abhängigen Ansprüchen und aus der Beschreibung.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und
wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen die Fig. 1, 2a, 2b und 3 den schematischen
Aufbau eines Antriebsaggregats.
Ein Fahrzeugantrieb 10 bewegt mittels einer Antriebsachse
ein Kraftfahrzeug und ist über eine Antriebskupplung 24 mit
einem Zusatzantrieb 12 mechanisch koppelbar. Der
Zusatzantrieb 12 treibt über eine Welle einen
Starter/Generator 14 an. Der Starter/Generator 14 ist
elektrisch mit einer Batterie 22 verbunden, die elektrisch
betriebene Nebenaggregate 20 speist. Die von dem
Zusatzantrieb 12 bewegte Welle ist mit einem Klimakompressor
16 verbunden. Der Starter/Generator 14 ist zwischen
Zusatzantrieb 12 und Klimakompressor 16 angeordnet. Über
diese Welle in Verbindung mit einem Riemen 26 und
gegebenenfalls einer Nebenaggregatskupplung 28 können
mechanisch betriebene Nebenaggregate 18 angetrieben werden.
In der Variante gemäß Fig. 2a schließt sich an den Zusatz
antrieb 12 mechanisch gekoppelt der Starter/Generator 14 und
anschließend der Klimakompressor 16 an. Bei der Variante
gemäß Fig. 2b treibt der Zusatzantrieb 12 zuerst den
Klimakompressor 16 und anschließend den Starter/Generator 14
an.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ergänzt das der Fig.
1 um eine Leistungsregelung 32. Der Leistungsregelung 32
sind ein Ladezustandssignal der Batterie 22, die
Innenraumisttemperatur Tist und die Innenraumsolltemperatur
Tsoll zugeführt. Die Leistungsregelung 32 erzeugt
Steuersignale für den Starter/Generator 14, den
Klimakompressor 16 und den Zusatzantrieb 12. Die Batterie 22
wird nun zusätzlich von einer Photovoltaik 30 gespeist.
Als Fahrzeugantrieb 10 wird ein herkömmlicher Verbrennungs
motor verwendet. Die Batterie 22 versorgt als elektrisch
betriebene Nebenaggregate 20 beispielsweise Klimagebläse,
Motorkühlgebläse oder Kühlkreislaufpumpe. Diese könnten auch
als mechanisch betriebene Nebenaggregate 18 in mechanischer
Koppelung mit dem Zusatzantrieb 12 bewegt werden.
Zum Starten des Fahrzeugantriebs 10 entnimmt in einem ersten
Schritt der als Starter arbeitende Starter/Generator 14 der
Batterie 22 elektrische Energie und treibt über die Welle
den Zusatzantrieb 12 an, um ihn zu starten. Nach erfolgtem
Startvorgang des Zusatzantriebs 12 wird die Antriebskupplung
24 geschlossen. Dadurch überträgt sich die Bewegung des
Zusatzantriebs 12 auf den Fahrzeugantrieb 10, der dadurch
ebenfalls gestartet wird. Anschließend wird die
Antriebskupplung 24 wieder geöffnet, so daß Fahrzeugantrieb
10 und Zusatzantrieb 12 entkoppelt und unabhängig voneinan
der betrieben werden können. Dank dieser Entkoppelung kann
der Fahrzeugantrieb 10 für die stark wechselnden Belastungs
fälle der Traktion ausgelegt werden, während der Zusatzan
trieb 12 in einem quasi stationären Betriebszustand der
elektrischen und mechanischen Energieerzeugung für die
Nebenaggregate 18, 20 dient.
Der Zusatzantrieb 12 ist über die Welle mechanisch mit dem
Klimakompressor 16 gekoppelt, der den für die Klimatisierung
notwendigen Kompressionsvorgang durchführt. Für diesen
Anwendungsfall bietet sich ein sogenannter außengeregelter
Klimakompressor 16 an.
Im Batterieladebetrieb wandelt der als Generator betriebene
Starter/Generator 14 die mechanische Energie des Zusatzan
triebs 12 in elektrische Energie um, mit der die Batterie 22
gespeist wird. Aktiviert der Benutzer die elektrisch be
triebenen Nebenaggregate 20, wird der Zusatzantrieb 12 in
der Weise angesteuert, daß die beschriebene Generatorbe
triebsweise erreicht wird.
Benötigt eine Bedienfunktion eines der mechanisch
betriebenen Nebenaggregate 18, wird der Zusatzantrieb 12
aktiviert und die Nebenaggregatskupplung 28 geschlossen, so
daß die mechanisch betriebenen Nebenaggregate 18 über die
Welle, den Riemen 26 und die Nebenaggregatskupplung 28
angetrieben werden.
Befindet sich das Kraftfahrzeug im Stillstand, kann der
Fahrzeugantrieb 10 ausgeschaltet werden, ohne daß die
dauerhafte elektrische und/oder mechanische Energie
versorgung der Nebenaggregate 18, 20 und des Klimakompres
sors 16 gefährdet wäre. Der Zusatzantrieb 12 stellt die
Energieversorgung sicher.
Der Zusatzantrieb 12 ist erfindungsgemäß als
Verbrennungsmotor ausgeführt. Die beim Betrieb des
Zusatzantrieb 12 freigesetzte Abwärme kann dazu verwendet
werden, den Fahrzeugantrieb 10 und temperatur
schwankungsempfindliche Komponenten, wie Abgasreinigungs
komponenten auf einem gewünschten Temperaturniveau zu
halten. Vorteilhaft kann hierfür der Zusatzantrieb 12 in
unmittelbarer Nähe zu dem Fahrzeugantrieb 10 und den Abgas
reinigungskomponenten angeordnet werden. Auch ein
Wärmekreislauf auf Luft- oder Kühlwasserbasis ist für diese
Vorwärmfunktion möglich. Dadurch läßt sich das
Abgasverhalten des Fahrzeugantriebs 10 verbessern.
Außerdem kann der Zusatzantrieb 12 als Standheizung betrie
ben werden. Die Abwärme des Zusatzantriebes 12 läßt sich als
Wärmequelle für thermisch betriebene (adsorptive) Kli
masysteme nutzen.
Als Zusatzantrieb 12 ist ein Verbrennungsmotor vorzusehen,
der eine geringere Leistung aufweist als der Fahrzeugantrieb
10. Ein bekannter 4-Takt-Verbrennungsmotor, vorzugsweise mit
dem gleichen Kraftstoff wie der Fahrzeugantrieb 10
betrieben, kommt hierbei in Frage.
In einer alternativen Ausgestaltung ist als Zusatzantrieb 12
ein sogenannter Stirlingmotor verwendet. Die prinzipielle
Funktionsweise des Stirlingmotors ist in der DE 197 45 167
A1 hinreichend beschrieben. Dieser empfiehlt sich ins
besondere für den Standheizungsbetrieb; als Arbeitsstoff des
Stirlingmotors kommen z. B. Helium, Stickstoff, Luft oder
Wasserstoff in Frage. Der Antriebsteil der Stirlingmaschine
wird mittels Kraftstoff über einen Brenner beheizt. Die
erzeugte mechanische Leistung dient zum Antrieb des
Klimakompressors 16. Darüber hinaus kann die mechanische
Leistung an den Starter/Generator 14 in beschriebener Weise
zur elektrischen Energieerzeugung abgeben werden. Der
Starter/Generator 14 dient im elektromotorischen Betrieb zum
Start des Stirling-Antriebs und zum Schnellstart des
Kühlers, bis der Antriebsteil ausreichend Leistung abgibt.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 steht die
Ansteuerung der verschiedenen Komponenten bei
unterschiedlichen Betriebsfällen im Vordergrund. Der
Zusatzantrieb bewegt sowohl den Klimakompressor 16 als auch
den Starter/Generator 14 über dieselbe Welle. Damit wird die
Drehzahl der Welle durch den Zusatzantrieb 12 vorgegeben.
Dadurch lassen sich riemenlose Antriebskonzepte realisieren.
Die Leistungsregelung 32 erzeugt Steuersignale für den
Starter/Generator 14 und den Klimakompressor 16. Damit wird
das Drehmoment dieser Komponenten vorgegeben. Die gezielte
Drehmomentenvorgabe/mechanische Leistungsaufnahme zwischen
beinahe 0 und 100% läßt sich insbesondere bei einem
außengeregelten Klimakompressor 16 beispielweise durch ein
PWM-Signal vornehmen. Dieses beeinflußt die Scheibenstellung
des außengeregelten Klimakompressors 16 und damit seine
Förderleistung bzw. das für seinen Antrieb aufzubringende
Drehmoment, das vom Zusatzmotor bereit zu stellen ist. Der
Klimakompressor 16 wird in Abhängigkeit von der Soll-Ist-
Abweichung der Kraftfahrzeuginnenraumtemperatur (Tsoll -
Tist) und in Abhängigkeit von der einfallenden thermischen
Wärme, z. B. durch direkte Sonneneinstrahlung oder warme
Umgebungsluft, angesteuert, um die Innenraumtemperatur auf
den gewünschten Sollwert zu regeln. Diese Regelung kann in
der Leistungsregelung 32 integriert sein.
Auch die Drehmomentaufnahme des Starters/Generators 14 wird
von der Leistungsregelung 32 gesteuert. Dies erfolgt durch
ein elektrisches Steuersignal, das die Erregung des
Generators 14 beeinflußt und damit auch dessen mechanische
Antriebsleistung. Seine mechanische Antriebsleistung ist z. B.
dann geringer, wenn er weniger Strom als vom Bordnetz
benötigt generiert.
Durch die gezielte Vorgabe der Leistungsaufnahme der
mechanischen Nebenaggregate (Klimakompressor 16,
Starter/Generator 14) kann die maximale Abgabeleistung des
Zusatzantriebs 12 bedarfsgerecht unter Berücksichtigung
verschiedener kritischer Zustände wie beispielsweise dem
Ladezustand der Batterie 22 oder einer sehr hohen
Innenraumtemperatur Tist auf die mechanischen Nebenaggregate
14, 16 aufgeteilt werden. Die maximale Abgabeleistung des
Zusatzantriebs 12 wird in diesen kritischen Fällen dann
wahlweise entweder dem Klimakompressor 16 oder dem
Starter/Generator 14 zur Verfügung gestellt. Die
mechanischen Nebenaggregate 14, 16 werden generell so
geregelt, daß die Summe der vom Generator 14 und vom
Klimakompressor 16 geforderten Antriebsleistung die maximal
vom Zusatzantrieb 12 lieferbare mechanische Abgabeleistung
nicht übersteigt.
Nachfolgend werden verschiedene Betriebsarten beschrieben.
Bei der Standklimatisierung ist der Fahrzeugantrieb 10
ausgeschaltet. Durch Erreichen einer vorgebbaren
Aktivierungszeit oder eine Fernaktivierung über Mobiltelefon
oder Fernbedienung wechselt das ruhende System in die
Betriebsart "Standklimatisierung". Hierbei wird dem
Klimakompressor 16 ein gewisser Vorrang gegenüber dem
Generator 14 eingeräumt, damit der Innenraum rasch gekühlt
werden kann. Die Lüfter als elektrisch betriebene
Nebenaggregate 20 werden ebenfalls aktiviert. Der Generator
wird in Abhängigkeit vom Batterie-Ladezustand angesteuert.
Bei schlechtem Ladezustand kann dann z. B. nur der Strom für
die Lüfter generiert werden, um die Batterie 22 nicht weiter
zu entladen. Bei gutem Ladezustand werden die Lüfter aus der
Batterie 22 gespeist. Fordert der Klimakompressor 16
aufgrund einer hohen Soll-Ist-Abweichung bereits die
maximale mechanische Antriebsleistung des Zusatzmotors 12
an, erzeugt die Leistungsregelung 32 für den Generator 14 in
Abhängigkeit vom Batterie-Ladezustand ein Steuersignal, das
diesen zur minimalen mechanischen Antriebsaufnahme
veranlaßt. Wird der Klimakompressor 16 im Sinne einer
Leistungsentnahme angesteuert, die unter der maximalen
Antriebsleistung des Zusatzantriebs 12 liegt, steuert die
Leistungsregelung 32 in Abhängigkeit von dem
Ladezustandssignal der Batterie 22 den Generator 14 an, um
gegebenenfalls die Batterie 22 aufzufüllen. Hierzu
vergleicht die Leistungsregelung 32 das Ladezustandssignal
mit einem vorgebbaren Grenzwert, dessen Unterschreiten
einen Ladebedarf der Batterie 22 anzeigt. Der Generator 14
deckt den momentanen Strombedarf beispielsweise der Lüfter.
Bei der Betriebsart "Abkühlen nach Fahrtbeginn", die
auftritt, wenn zuvor keine oder eine zu kurzzeitige Vor-
bzw. Standklimatisierung aktiviert worden war, gibt der
Zusatzantrieb 12 die ganze Leistung an den Klimakompressor
16 ab in Abhängigkeit von der Soll-Ist-Abweichung der
Innenraumtemperatur und vom evtl. kritischen Ladezustand der
Batterie. Die Erregung des Generators 14 ist bei nicht
kritischem Ladezustand der Batterie abgeschaltet, die
maximale Antriebsleistung steht damit der
Innenraumklimatisierung zur Verfügung. Der Energiebedarf der
elektrisch betriebenen Nebenaggregate 20 wird aus der
Batterie 22 gedeckt, die nicht vom Generator 14 nachgeladen
wird.
Bei der Betriebsart "Fahrbetrieb mit normalem Kühlen"
befindet sich der Fahrzeugantrieb 10 in Betrieb und wird bei
Fahrzeugstillstand abgeschaltet (Start-Stop-Betrieb), wenn
sich das Fahrzeug für eine bestimmte Zeitspanne nicht
bewegt. Der Zusatzantrieb 12 treibt sowohl den
Klimakompressor 16 als auch den Generator 14 an. Die
Leistungsregelung 32 steuert den Klimakompressor 16 so an,
daß die gewünschte Fahrzeuginnenraumtemperatur Tsoll
gehalten wird. Der Generator 14 wird in Abhängigkeit von dem
Ladezustandssignal der Batterie 22 beziehungsweise der
Batteriespannung angesteuert, um die Batterie 22 vollzuladen.
Die Leistungsaufnahme des Generators 14 ist vorzugsweise so
bemessen, daß sie sich aus der Differenz der von dem
Zusatzantrieb 12 maximal abgebbaren Leistung und der vom
Klimakompressor 16 aufgenommen Leistung, ermittelt aus der
Soll-Ist-Abweichung der Innenraumtemperatur, ergibt.
In der Betriebsart "Fahrbetrieb ohne Kühlen" ist die
Klimaanlage deaktiviert. Der Klimakompressor 16 ist
abgeregelt. Der Generator 14 liefert den momentanen
Strombedarf und lädt gegebenenfalls die Batterie 22. Der
Zusatzantrieb 12 wird abgeschaltet, solange die Batterie 22
nicht zu stark entladen ist. Erreicht der Ladezustand der
Batterie 22 einen kritischen Grenzwert, wird der
Zusatzantrieb 12 wieder aktiviert, um den Generator 14
mechanisch anzutreiben. Die Batterie 22 wird dann durch den
Generator 14 wieder nachgeladen.
Eine weitere Betriebsart ist für den Fall vorgesehen, daß
die Batterie 22 stark entladen ist bei gleichzeitiger
Kälteanforderung der Innenraumklimatisierung. Unterschreitet
das Ladezustandssignal einen kritischen Grenzwert, wird der
Klimakompressor 16 so weit abgeregelt, daß er (anfangs)
keine mechanische Leistung dem Zusatzantrieb 12 entnimmt.
Damit' steht dem Generator 14 die maximale Leistung des
Zusatzantriebs 12 vollständig zur Verfügung. Mit steigender
Nachladung der Batterie 22 entnimmt der Klimakompressor 16
zunehmend mehr mechanische Leistung dem Zusatzantrieb 12.
Wird ein unkritischer Ladezustand der Batterie 22 erreicht,
lädt der Generator 14 mit einem geringeren Strom weiter,
während gleichzeitig der Klimakompressor 16 je nach
Innenraumtemperatur mit ausreichender oder verminderter
Leistung Kälte produziert. Dem Klimakompresssor 16 wird
nunmehr der Vorrang in der Ansteuerung eingeräumt.
In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist noch eine
zweite (Zusatz)batterie vorgesehen. Diese Zusatzbatterie hat
eine relativ geringe, jedoch für Starterzwecke ausreichende
Kapazität. Sie ist in der Regel in gutem Ladezustand. Die
Batterie 22 hingegen besitzt eine entsprechend große
Kapazität, die mindestens während einer Abkühlphase des
heißen Fahrzeuginnenraums, in der der Klimakompressor 16 die
gesamte Abgabeleistung des Zusatzantriebs 12 beansprucht und
daher die Erregung des Generators 14 abgeschaltet ist, die
elektrische Versorgung aller elektrisch betriebener
Nebenaggregate 20 sicherstellt. Die Batterie 22 muß zyklen-
und tiefentladungsfest sein, um in Phasen geringen
Strombedarfs bei gleichzeitig fehlendem Kältebedarf den
Strom aus der Batterie 22 zu liefern. Da der Zusatzantrieb
12 im Teillastbetrieb energetisch weniger effizient arbeitet
als im Vollastbetrieb, kann er bei der genannten
Batteriedimensionierung abgeschaltet werden. Parallel zu den
Batterien könnten auch verlustarme Kondensatoren (z. B. sog.
Super-Caps) eingebaut werden. Durch das Puffern elektrischer
Energie wird ein intermittierender Betrieb des
Zusatzantriebs 12 möglich, der dann immer nur im
Betriebspunkt mit maximalen Wirkungsgrad, das heißt bei
Vollast, betrieben werden kann. Um die Betriebszeit des
Zusatzantriebs 12 weiter zu minimieren, wird
ein Photovoltaik-Generator 30 verwendet, der die Batterien
ständig nachlädt. Parallel können auch bei abgestelltem
Fahrzeug Lüfter mit dem Solarstrom gespeist werden. Dadurch
läßt sich die Innenraumtemperatur weiter absenken. Dies hat
den Vorteil, daß der Energiebedarf der Klimaanlage für das
Abkühlen auf die Solltemperatur vor oder nach Fahrtantritt
geringer ist.
Claims (13)
1. Antriebsaggregat für ein Kraftfahrzeug, mit einem
verbrennungsmotorischen Fahrzeugantrieb (10), dadurch
gekennzeichnet, daß ein verbrennungsmotorischer
Zusatzantrieb (12) vorgesehen ist zum Antreiben im
Kraftfahrzeug angeordneter Komponenten (10, 14, 18, 20).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zusatzantrieb (12) mechanisch verbunden ist mit einem
Starter/Generator (14).
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Zusatzantrieb (12) mecha
nisch verbunden ist mit einem Klimakompressor (16).
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Zusatzantrieb (12) mecha
nisch mit dem Fahrzeugantrieb (10) über eine
Antriebskupplung (24) gekoppelt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, um
durch die Abwärme des Zusatzantriebs (12) den
Fahrzeugantrieb (10) und/oder die Fahrgastkabine und/oder
eine Abgaskomponente zu erwärmen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Zusatzantrieb (12) ein
Motor mit äußerer Verbrennung wie ein Stirlingmotor
verwendet wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Zusatzantrieb (12) elektri
sche Nebenaggregate (20) über den Starter/Generator (14)
mit Energie versorgt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Klimakompressor (16) ein
außengeregelter Klimakompressor (16) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Leistungsregelung (32)
(16) vorgesehen ist, die einen Klimakompressor (16)
und/oder den Zusatzantrieb (12) und oder einen
Starter/Generator (14) ansteuert.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Leistungsregelung (32) ein
Ladezustandssignal zugeführt ist, das ein Maß ist für den
Ladezustand einer Batterie (22), wobei die
Leistungsregelung (32) den Klimakompressor (16) und/oder
den Zusatzantrieb (12) und oder den Starter/Generator
(14) in Abhängigkeit von diesem Ladezustandssignal
ansteuert.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Leistungsregelung (32) ein
Temperatursignal zugeführt ist, das von der
Fahrzeuginnenraumtemperatur abhängt, wobei die
Leistungsregelung (32) den Klimakompressor (16) und/oder
den Zusatzantrieb (12) und oder den Starter/Generator
(14) in Abhängigkeit von dem Temperatursignal ansteuert.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Leistungsregelung (32) den
Klimakompressor (16) und den Starter/Generator (14) in
der Weise ansteuert, daß die Summe der mechanischen
Leistungsaufnahmen von Klimakompressor (16) und
Starter/Generator (14) einen vorgebbaren Grenzwert nicht
übersteigt.
13. Verfahren zum Betreiben eines Antriebsaggregats nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem ersten Schritt der
Zusatzantrieb (12) durch den Starter/Generator (14)
gestartet wird und in einem zweiten Schritt der
Fahrzeugantrieb (10) durch den Zusatzantrieb (12)
gestartet wird.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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