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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registrierung von Fahrgast-Reisen
in Verkehrsmitteln zwischen einem Start- und einem Zielort mittels
eines Trägermediums
für elektronische
Tickets, welches über
einen Speicher, einen Prozessor sowie eine erste Empfangsvorrichtung
zum Empfang von Datensignalen eines Senders (Wecksender), der einer
ersten räumlichen
Zutrittszone des Verkehrsmittels zugeordnet ist, sowie über eine
zweite Sende-/Empfangsvorrichtung zum Datenaustausch mit einer zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung,
die einer zweiten räumlichen
Erfassungszone des Verkehrsmittels zugeordnet ist, verfügt.
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Die
Verwendung von elektronischen Tickets im öffentlichen Personenverkehr
ist international weit verbreitet. Es sind verschiedene Lösungen realisiert worden,
die jedoch üblicherweise
die aktive Mitwirkung der Fahrgäste
beim Betreten und Verlassen der Transporteinrichtungen in Form von
Anmelde- und Abmeldehandlungen zwingend verlangen. Zur Steigerung
des Fahrgast-Komforts und zur qualitativen Verbesserung der Fahrgast-Erfassungen
wurden deshalb sogenannte „Walk
In/Walk Out"-Verfahren konzipiert,
bei denen ein vom Fahrgast mitgeführtes Billett und die vom Leistungserbringer
installierten Erfassungsgeräte
selbsttätig
miteinander kommunizieren.
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Den
aktuellen Stand der Technik auf diesem Gebiet gibt die
EP 1 210 693 wieder, welche ein auf dem
System der Raumerfassung basierendes Verfahren zur Registrierung
von Billetten beschreibt und in der Fachwelt als „Be In/Be
Out"-System bekannt ist.
Die Fahrgäste
verfügen über Billette
mit einem ersten sowie einem zweiten elektronischen Sende-/Empfangsmodul.
Der öffentliche
Raum, in dem sich die Fahrgäste
des Transportsystems bewegen, ist in zwei Zonen aufgeteilt: in einer
ersten Zone findet das sog. „Wecken" der elektronischen
Billette statt, wobei ein oder mehrere „Weck-Sender" ein Broadcast-Signal
mit einer ersten Frequenz an das erste Sende-/Empfangsmodul der
Billette übersenden.
Diese erste „Weck-Zone" deckt üblicherweise eine
Art Eingangs- bzw. Zugangsbereich ab, den Fahrgäste auf dem Weg zur eigentlichen
Transport-Dienstleistung durchqueren. Dies kann beispielsweise der
Durchgang durch eine Waggontüre sein,
die während
des Stationsaufenthaltes des Transportfahrzeugs geöffnet ist.
Allerdings können sich
Fahrgäste
durchaus innerhalb dieser Weckzone aufhalten, ohne die Transportleistung
tatsächlich
in Anspruch zu nehmen. Der Aufenthalt in dieser „Weck-Zone" ist deshalb üblicherweise kostenfrei und
dient einer Aktivierung sowie Vorprüfung der von den Fahrgästen mitgeführten Billette.
Hieran anschließend
ist eine zweite räumliche
Zone vorgesehen, in der von „Erfassungs-Sendern" unter Nutzung einer
zweiten Sende-/Empfangsfrequenz eine Anwesenheitsregistrierung der
Billette vorgenommen wird. Fahrgäste,
die sich in dieser zweiten „Erfassungs-Zone" befinden, nehmen
unzweifelhaft die Transport-Dienstleistung in Anspruch. Deshalb
ist diese „Erfassungs-Zone" auf die Fahrgast-Innenräume der Transportfahrzeuge
beschränkt
und nur während
der tatsächlichen
Ortsveränderung
dieser Fahrzeuge aktiv. Die von den Billetten dieser Fahrgäste ausgesandten
zyklischen Anwesenheitsmeldungen werden von einem fahrzeugseitigen
Erfassungsgerät
gesammelt und an ein zentrales Auswertungs-System, welches auf einem
abgesetzten Rechnersystem installiert ist, übergeben. Im Rahmen dieser
zentralen Auswertung werden die in den Erfassungszonen gesammelten
Anwesenheits-Datensätze
zu Fahrprofilen zusammengesetzt, die jeder Fahrgast bei seinen Bewegungen
durch das Netz der öffentlichen
Verkehrsmittel hinterlässt.
Diese aus räumlichen
und zeitlichen Koordinaten aufgebauten Bewegungsprofile werden im
zentralen System mit den tariflichen Vorgaben abgeglichen und als
Grundlage für
eine Abrechnung der erbrachten Leistungen an den Fahrgast herangezogen.
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Da
es sich jedoch in der Praxis oftmals z.B. aus Gründen des Datenschutzes als
unerwünscht herausgestellt
hat, dass derartige personalisierte Bewegungsprofile in einem zentralen
Datenverarbeitungssystem erzeugt und vorgehalten werden, so schlägt die
EP 1 221 680 als Weiterentwicklung
des vorgenannten Registrierungsverfahrens vor, dass die in dem aus
EP 1 210 693 bekannten Auswerte-System
erfassten Anwesenheitsmeldungen lediglich auf eine das physische
Trägermedium
der Fahrerlaubnis identifizierende „Billett-ID" referenzieren. Es
erfolgt also nur ein Tracking von Orts-/Zeit-Koordinaten über eine Referenzierung auf
das Trägermedium
des elektronischen Tickets und nicht über eine Referenzierung auf
die dieses Trägermedium
mitführende
Person. Zur Information des Reisenden wird auf dem elektronischen
Trägermedium
des Billetts ein paralleles Schattenkonto geführt, auf dem die erfassten Leistungen
mittels provisorischer und virtueller Tarifeinheiten gebucht werden.
Das nachträgliche
Abgleichen des aufgezeichneten Bewegungsprofiles mit den tariflichen
Bestimmungen und das darauf basierende Erstellen einer Abrechnung
erfolgt weiterhin im abgesetzten Auswerte-System, wobei ein gewisser
zeitlicher Versatz zur tatsächlichen
Reise nicht zu vermeiden ist. Eventuelle Korrekturbuchungen, die sich
durch diesen nachträglichen
Abgleich ergeben können
(da z.B. ein Fahrgast bei einer Reihe von über einen Tag verteilten Einzelfahrten
in den Genuss einer pauschalierten und kostengünstigeren Ta geskarte kommen
kann), werden deshalb in Form von Korrekturbuchungen virtueller
Tarifeinheiten der betroffenene Billett-ID wieder gutgeschrieben.
Dies erfolgt entweder durch direktes Zurückbuchen auf das Billett (sobald
sich das Trägermedium
mit dieser Billett-ID erneut im Erfassungsbereich des Registrierungssystems
befindet) oder aber durch Verrechnen auf ein der Billett-ID zugeordnetes
Zwischenkonto. Personalisierte Daten von Fahrgästen müssen also im Registrierungssystem
nicht vorhanden sein.
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Derartige
elektronische Billette sind insbesondere auch für den Einsatz bei Verkehrsverbünden in
städtischen
Verdichtungsräumen
vorgesehen. Die Verkehrsbeziehungen in diesen Verkehrsverbünden sind
nicht nur durch extrem hohe Beförderungsleistungen
(beförderte
Fahrgäste
je Zeiteinheit) geprägt, sondern
auch dadurch gekennzeichnet, dass die meisten Fahrgäste eine
grosse Anzahl von Umsteigevorgängen
unter Verwendung eines einzigen Fahrscheines vornehmen. Die in
EP 1 210 693 sowie in
EP 1 221 680 offenbarten
Raumerfassungs-Systeme generieren die abrechnungsrelevante Information hinsichtlich
des Zielortes des Fahrgastes, an dem der Fahrgast letztmalig – also nicht
zu Umsteige-Zwecken – das
letzte Transportmittel seiner Reisekette verlässt, aus der Tatsache, dass
an diesem Ausstiegs-Ort die Erfassung der von seinem Billett ausgesandten
zyklischen Anwesenheitsmeldungen abbricht.
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Diese
Notwendigkeit einer laufenden Registrierung einer großen Menge
von im Verkehrssystem anwesenden Billetten verursacht in der Praxis
jedoch erhebliche Schwierigkeiten. Es treten vielfältige Probleme
auf, die sich sowohl auf das Versagen einer laufenden Registrierung
eines jeden einzelnen Billettes als auch auf die extreme Größe der zu
verarbeitende Datenmenge beziehen. Man denke hierbei nur an die
kurzen Haltestellen-Aufenthalte, die kurzen Reisezeiten zwischen
zwei benachbarten Haltestellen sowie die in Stoßzeiten extrem hohen Fahrgast-Aufkommen
von Metro- bzw. U-Bahn-Systemen.
Ebenso bereiten die für
die Übermittlung
der zyklischen Anwesenheitsmeldungen an die Erfassungsgeräte zur Verfügung stehenden
Frequenzen Probleme nicht nur angesichts allfälliger Reflexionen im Fahrzeug-Inneren
sondern auch hinsichtlich gegenseitiger Verdrängung von einander konkurrierenden
Meldungstelegrammen. Ein zyklisches Aussenden von Anwesenheitsmeldungen
der Fahrgäste bzw.
deren Tickets kann also sehr leicht zu Datenverlusten oder Überlastungszuständen im
Erfassungssystem führen.
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Die
in der
EP 1 619 602
A1 dargelegte Weiterentwicklung der
EP 1 210 693 schlägt deshalb zur Reduzierung
des Kommunikationsaufwandes vor, dass die im zweiten Frequenzband
geführte
bidirektionale Kommunikation durch das Wecksignal im ersten Frequenzband
jeweils initiiert wird. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass
die Da tenkommunikation zwischen den Billetten und der Sende-/Empfangseinheit
der Erfassungszone nur noch im Anschluss an jeden planmäßigen Verkehrshalt
durchgeführt wird.
An der oben geschilderten grundsätzlichen
Problematik vermag dies jedoch wenig zu ändern, da weiterhin ein zyklisches
Abgeben von Meldungen vorgesehen und notwendig ist.
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In
einer weiteren Abwandlung dieses Grundprinzipes sieht die WO 2002/086823
A1 vor, dass die Billette nach dem erstmaligen Passieren einer im
Bereich des Fahrzeug- Zu-
und Abganges installierten Weckzone in zyklischer Weise Broadcast-Meldungen empfangen,
die von einer Sende-/Empfangseinheit in der Erfassungszone im Fahrzeuginneren
ausgestrahlt werden. Mit jedem Empfangen einer solchen Broadcast-Meldung
wird im Billett eine Anwesenheitsinformation (INFA) erzeugt und
zwischengespeichert. Bei nochmaligem Passieren der Weckzone (also
beim Verlassen des Fahrzeuges) wird durch das Empfangen des Wecksignales
im Billett das Generieren einer Meldung ausgelöst, welche die während des
Aufenthalts im Fahrzeug gesammelten Anwesenheitsinformationen enthält und vom
Billett an die Sende-/Empfangsvorrichtung in der Erfassungszone im
Fahrzeuginneren gesendet wird. Eine solche „Abschluß"-Meldung beim Verlassen des Fahrzeuges
ist als Check-Out-Meldung zu verstehen, welche zugleich auch die
Daten des erstmaligen Check-In enthält. Eine solche Lösung ist
jedoch in der Praxis aus mehreren Gründen nachteilig. Zum einen
muss das Billett über
die gesamte Fahrtdauer in einem aktiven Empfangsmodus bleiben. Diesen
Nachteil kann auch der von der WO 2002/086823 A1 vorgeschlagene
zyklische Betriebsmodus zur Reduzierung des Energieverbrauches nicht
wirklich beseitigen. Sehr viel schwerwiegender ist jedoch die Tatsache,
dass erst mit Verlassen des Fahrzeuges ein Datensatz zur Dokumentation
des Leistungsbezuges an das Fahrzeug – und damit auch an das Abrechnungssystem! – übergeben
werden soll. Es ist leicht vorhersehbar, dass die hohen Fahrgastwechsel-Geschwindigkeiten (speziell
beim Aussteigen!) zu verpassten Datenübertragungen vom Wecksender
zum Billett, sowie insbesondere vom Billett zu der im Fahrzeuginneren (!)
angebrachten Sende-/Empfangseinheit führen werden. Innerhalb einer
extrem kurzen Zeit müssen für jeden
Fahrgast zwei aufeinanderfolgende Datenübertragungsvorgänge synchronisiert
verarbeitet werden, während
der Fahrgast sich mit hoher Geschwindigkeit vom Fahrzeug entfernt.
Eine hohe Verlustrate an Fahrgast-Datensätzen im Abrechnungssystem bzw.
sogar ein Ansporn zur Leistungs-Erschleichung
bei körperlich
agilen Fahrgästen
ist somit schon vorprogrammiert.
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Zudem
sind Probleme zu erwarten, wenn das Billett während der Fahrt einen Defekt
erleiden sollte. Ein solche Fahrgastfahrt wäre zum einen für das Abrechnungssystem
verloren, zum anderen stünde
dem betroffenen Fahrgast im Falle einer Fahrberechti gungs-Kontrolle
keine Rückfall-Ebene
zur Verfügung,
mittels der er zumindest im Rahmen eines nachgelagerten Clearing-Verfahrens
seine ordnungsgemäße Teilnahme
am Billett-System belegen könnte.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Registrierung von Fahrgast-Reisen in Verkehrsmitteln mittels eines
Trägermediums
für elektronische
Tickets zu entwickeln, welches in Bezug auf die in der Erfassungszone
ablaufende Registrierungsvorgänge
mit einem drastisch verringerten und vereinfachten Kommunikationsaufwand
zwischen den anwesenden Billetten und den Sende-/Empfangsvorrichtungen
auskommt. Zugleich muss das konkrete Reiseverhalten der Fahrgäste im Liniennetz
zum Zwecke der gerechten Einnahmenverteilung zwischen den verschiedenen
Betreibern der Verkehrsmittel nachvollziehbar bleiben. Gleichwohl
muss bei der Auswertung eine hinreichende Anonymität der nutzenden
Fahrgäste
gewährleistet
sein.
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Diese
Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass in einer zeitlich ersten Phase der Vorprüfung ein vom Wecksender (9)
der Zutrittszone des Verkehrsmittels (2) ausgesendeter Datensatz
(4111) mit Informationselementen zur Beschreibung der tariflichen
Zulässigkeit
einer Fahrt mit diesem Verkehrsmittel auf dem Trägermedium zwischengespeichert
und im Prozessor (5) des Ticket-Trägermediums (1) gegen
die Datenwerte des im Speicher (6) des Trägermediums
gespeicherten elektronischen Tickets (62) geprüft wird,
in einer zeitlich anschließenden
Phase der Hauptprüfung
nach Aussenden eines Startsignals (4112) von der der Erfassungszone
des Verkehrsmittels zugeordneten zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung
(10) die im Ticket-Trägermedium
zwischengespeicherten Informationselemente gegen das elektronische
Ticket (62) geprüft
werden und eine Anforderung zur Generierung eines Anmelde-Datensatzes
(422), der ein Datenelement zur Identifizierung eines tariflich
abzurechnenden Reisevorgangs (Reise-Kennung) (4221) enthält, vom
Ticket-Trägermedium
an die zweite Sende-/Empfangsvorrichtung (10) übertragen
wird, wobei
- • im Falle eines bei der Gültigkeitsprüfung als
gültig
erkannten Umsteigevorganges eine im Speicher des Ticket-Trägermediums
abgelegte Reise-Kennung
der aktuellen Fahrgast-Reise (622) übertragen wird,
- • im
Falle eines bei der Gültigkeitsprüfung als
ungültig
erkannten Umsteigevorganges eine Anforderung zur Generierung einer
neuen Reise-Kennung (4221) im Fahrzeug-Bordrechner (4) übertragen
wird, sowie der Anmelde-Datensatz (422) mit der ermittelten
Reise-Kennung und einem Datenelement zur Kennzeichnung der auf das
elektronische Ticket anzuwendenden Tarifbedingungen (Fahrschein-Typ)
(6211) in einem dem Verkehrsmittel zugeordneten Fahrzeug-Bordrechner erzeugt
wird.
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Der
Fahrgast erwirbt also vor dem erstmaligen Fahrtantritt eine elektronische
Fahrtberechtigung – nachfolgend
als „Ticket" bezeichnet-, welche
eine räumliche
und zeitliche Gültigkeit
für die
von ihm angestrebte Reise von einem Start- zu einem Zielort aufweist.
Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es im Gegensatz
zum bisher bekannten Stand der Technik möglich, alle Einstiegsvorgänge von
Reisenden in Verkehrsmittel nicht nur vollständig zu erfassen, sondern auch
im Prozessor des Ticket-Trägermediums
eine Unterscheidung zwischen der Fortsetzung einer zuvor bereits
begonnen Reise und einem erstmaligen Fahrtantritt vorzunehmen. Jeder
einzelne Einstiegsvorgang eines Reisenden stellt damit ein Registrierungs-Ereignis
dar, welches unter Heranziehung des erfindungsgemäßen Datenelementes
der „Reise-Kennung" entweder einer bereits
zuvor begonnenen oder neu zu beginnenden Fahrt zugewiesen werden
kann und in Form eines Anmelde-Datensatzes im Fahrzeug-Bordrechner des
vom Einstiegsvorgang betroffenen Verkehrsmittels abgelegt wird.
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Zusammen
mit dem im Speicher des Ticket-Trägermediums vorhandenen elektroni
schen Ticket ist es erfindungsgemäß nunmehr ausreichend, nur
noch den Einstiegsvorgang eines Reisenden in ein Verkehrsmittel
zu registrieren. Eine zyklische Anwesenheits-Registrierung in festen
Zeitabständen bzw.
nach jedem Haltestellen-Aufenthalt, wie es im Stand der Technik
vorgesehen ist, ist damit nicht mehr erforderlich. Für jede einzelne
Reise, die einen Reisenden vom Startort unter eventueller Zwischenschaltung,
von Umsteigevorgängen
zum Zielort führt, wird
eine Kette von Einstiegsvorgängen
registriert. Unter „Reise" ist in diesem Zusammenhang
das Zurücklegen
eines Weges von einer ersten Start-Haltestelle bis zu einer letzten
Ziel-Haltestelle zu verstehen, welches mehrere Umsteigevorgänge und
damit mehrere „Fahrtabschnitte" beinhalten kann.
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Aus
der Kenntnis der orts- und zeitgenauen Anmeldedaten eines jeden
einzelnen Fahrtabschnittes können
die Orts- und/oder Zeitinformationen des Ausstieges für den im
Verlauf desselben Reisevorganges unmittelbar vorangegangen Fahrtabschnitt rekonstruiert
werden. Die Orts- und Zeitinformationen des Ausstieges für den im
Verlauf einer Reise letzten und abschliessenden Fahrtabschnitt sind
unter Anwendung an sich bekannter stochastischer Methoden aus der
Gesamtmenge der erfassten Anmelde-Datensätze rekonstruierbar.
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Bei
jedem Einstiegsvorgang wird eine Überprüfung vorgenommen, ob ein in
Bezug auf den vorangegangenen Verlauf der Fahrgast-Reise gültiger Umsteige-Vorgang
vorliegt.
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Solange
sich der Fahrgast im Gültigkeitsbereich
der von ihm gelösten
Fahrterlaubnis befindet, wird die Reise-Kennung der dem Umsteigevorgang vorangegangenen
Fahrt beibehalten und auch in den Anmelde-Datensatz für die an
den Umsteigevorgang anschließende
Fahrt integriert. Üblicherweise
wird dieser Gültigkeitsbereich
durch zeitliche (z.B. „24-Stunden-Ticket") oder räumliche
Vorgaben (z.B. „Netzkarte
Zone 1") definiert.
Die meisten Tarifbedingungen sehen vor, dass bei Verlassen eines
in Bezug auf den Ort und/oder die Zeit des Reisebeginns anzuwendenden
Wertebereiches der Antritt einer neuen, gesondert abzurechnenden
Reise vorliegt.
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Werden
im Verlauf dieser Reise die tariflich vordefinierten Randbedingungen
für eine
Einzelfahrt verletzt – z.B.
weil die Fahrt zu lange dauert oder aus einer räumlichen Tarifzone herausführt – so wird
bei dem Einstiegsvorgang, bei dem erstmalig die Verletzung der tariflichen
Randbedingungen detektiert wird (z.B. weil der Einstiegsort außerhalb
des räumlichen Geltungsbereiches
der vom Fahrgast erworbenen Fahrterlaubnis liegt oder weil die vom
Fahrgast gewählte
Linie nur noch Ausstiegsorte außerhalb
dieses räumlichen
Geltungsbereiches aufweist), eine neue Reise-Kennung erzeugt und
in den diesem Einstiegsvorgang zugeordneten Anmelde-Datensatz integriert.
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Hat
der Fahrgast eine Fahrterlaubnis erworben, die mehrere Einzelfahrten
umfasst („Mehrfahrtenkarte"), so löst das Anlegen
einer neuen Reise-Kennung eine Reduzierung der Fahrterlaubnis um eine
Einzelfahrt aus.
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Auf
diese Weise wird ermöglicht,
dass generell bei jedem Einstiegsvorgang eines Fahrgastes in ein
Verkehrsmittel (z.B. des öffentlichen
Personen-Nahverkehrs) Datensätze
aufgezeichnet werden, die in einem nachgelagerten technischen System,
das auf eine aktive Mitwirkung des Fahrgastes verzichtet, so aufbereitbar
sind, dass sich auf der Basis dieser aufbereiteten Daten das Reiseverhalten der
Fahrgäste
mit sehr hoher Genauigkeit nach Durchführung der Reise rekonstruieren
und für
Abrechnungszwecke – speziell
zum Zwecke der Einnahmenaufteilung auf die Betreiber der Verkehrsmittel – heranziehen
lässt.
Mittels der ihm erfindungsgemäss
zugeteilten Reise-Kennung wird es möglich, dass der Fahrgast im
Zuge seiner Reise eine Spur von anonymen, aber automatisiert auswertbaren
Anmelde-Datensätzen
im elektronischen Ticket-System hinterlässt.
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Die
Dokumentation jedes einzelnen Fahrtabschnittes einer mit beliebig
vielen Umsteigevorgängen
durchsetzten Fahrgast-Reise liefert in einer zentralen Auswerteinstanz
(EDV-Zentrale des Verkehrsverbundes) den jeweils exakten Einstiegort
des Fahrgastes für
einen an einen Umsteige-Vorgang anschliessenden neuen Fahrtabschnitt.
Dies bildet die Grundlage für
ein darauf aufbauendes Rekursionsverfahren, welches aus dem Einstiegsort
den Ausstiegsort des im Verlauf der Fahrgast-Reise davorliegenden
Fahrtabschnittes ermittelt. Obwohl an Umsteige-Haltestellen speziell
in städtischen
Liniennetzen eine Vielzahl möglicher
Umsteige-Relationen existiert (und von den Fahrgästen auch in nicht vorhersehbarer, „chaotischer" Weise genutzt wird)
kann mit Hilfe des erfindungsgemässen
Verfahrens jede einzelne in der Realität vorgenommene Umsteigebeziehung
nachträglich
wiedergewonnen werden. Da es sich bei derartigen Umsteige-Vorgängen in
einer gesamthaften Betrachtung um keine Einzelereignisse sondern
um Massenphänomene
handelt, können die
in erfindungsgemässer
Weise erhobenen und aufbereiteten Daten auch statistischen Analysen
unterzogen werden. Es gelingt dadurch für jede im Datenbestand der
Auswerteinstanz in Erscheinung getretene Fahrgast-Reise 1,
die sich z.B. aus einer Kette von Fahrtabschnitten 1A, 1B, 1C zusammensetzt, auch
zumindest eine analoge Fahrgast-Reise 2 aus dem Datenbestand
zu extrahieren, in der jeweils die Gegenrichtungen der genannten
Fahrtabschnitte in der Reihung 2C, 2B, 2A vertreten
sind. Die exakt erhobene Häufigkeitsverteilung
der Startreisen 1A einer Fahrgast-Reise 1 bezogen
auf alle Haltestellen, an denen derartige Reisen des Typus 1A begonnen werden
können,
werden als Schätzverteilung
herangezogen, um die erfindungsgemäss nicht erfassten Ausstiegshaltestellen
der Fahrtabschnitte 2A der typischen Fahrgast-Reise 2 mit
guter Genauigkeit zu bestimmen.
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Diese
Erfassungsgenauigkeit wird mit dem erfindungsgemässen Verfahren ermöglicht,
ohne für die
einzelne Fahrgast-Reise einen exakten letzten Aussteige-Ort erfassen
zu müssen.
Damit kann auch die Genauigkeit der Einnahmen-Aufteilung deutlich gegenüber dem
heutigen Stand verbessert werden, ohne dass eine zyklische Anwesenheitserfassung oder
eine „Walk
Out"-Erfassung eingeführt werden muss.
Zugleich kann auf die heute noch notwendigen separaten Messungen
und Befragungen zur Ermittlung der Reisendenströme verzichtet werden.
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Die
Erfindung sieht vor, dass das Datenelement zur Kennzeichnung der
auf das elektronische Ticket anzuwendenden Tarifbedingungen (Fahrschein-Typ)
mittels der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung vom Ticket-Trägermedium
an die der Erfassungszone zugeordnete Sende-/Empfangsvorrichtung übertragen
wird.
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Ergänzend hierzu
wird vorgeschlagen, dass das Datenelement zur Kennzeichnung eines
tariflich abzurechnenden Reisevorgangs (Reise-Kennung) aus einer
eindeutigen numerischen Kennung des Fahrzeug-Bordrechners sowie
einem mit jedem von diesem Fahrzeug-Bordrechner durchgeführten Anlegen
einer neuen Reise-Kennung inkrementell erhöhten Zahlenwert gebildet wird.
Dies stellt eine überaus einfache
Möglichkeit
dar, um eine eindeutige Unterscheidbarkeit der verschiedenen Reise-Kennungen zu
erreichen. Dieses Merkmal erlaubt mit einfach zu realisierenden
Mitteln einen genügend
grossen Vorrat an identifzierenden Kennungen, so dass auch stark
frequentierte Fahrzeuge über
längere
Zeiträume
von z.B. einem Jahr keine doppelten Kennungen erzeugen. Der ebenfalls
mögliche
und weit verbreitete Einsatz von Zufallsgeneratoren kann diese Sicherheit, über einen
hinreichend grossen Zeitraum keine doppelte Reise-Kennung zu erzeugen,
nicht gewährleisten.
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Die
Erfindung sieht ferner vor, dass zur Gültigkeitsprüfung des elektronischen Tickets
aus der vom Wecksender an das Ticket-Trägermedium übertragenen Informationseinheit
Datenelemente mit Informationen zum aktuellen Orts- und/oder Zeitstempel
und/oder zur Identität
des Verkehrsmittels und/oder zu Liniennummer und Fahrtrichtung ausgelesen
und im Prozessor des Ticket-Trägermediums mit
vordefinierbaren Wertebereichen verglichen werden.
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Es
ist für
die Erfindung von wesentlicher Bedeutung, dass im Speicher des Ticket-Trägermediums
ein erster Speicherplatz mit dem jeweils zeitlich ältesten
Datenelement zur Kennzeichnung von Fahrtrichtung und Liniennummer
des im Reiseverlauf eines Fahrgastes ersten Verkehrsmittels sowie
ein zweiter Speicherplatz mit dem jeweils zeitlich jüngsten Datenelement
zur Kennzeichnung von Fahrtrichtung und Liniennummer des im Reiseverlauf
eines Fahrgastes letzten Verkehrsmittels belegt werden.
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Der
Inhalt des zweiten Speicherplatzes wird mit jedem Umsteigevorgang,
welcher erfindungsgemäß als Einsteigevorgang
in Form eines Anmelde-Datensatzes im Fahrzeug-Bordrechner erfasst wird, aktualisiert,
während
der Inhalt des ersten Speicherplatzes solange beibehalten wird,
als die mit dem erstmaligen Fahrtantritt vergebene Reise-Kennung Gültigkeit
hat. Auf diese Weise wird es ermöglicht, dass
bei Abweichen der im ersten Speicherplatz des Ticket-Trägermediums
zum Zeitpunkt der zweiten oder weiteren Registrierung vorliegenden
Fahrtrichtung und Liniennummer von vordefinierbaren Wertebereichen,
welche anhand von Fahrtrichtung und Linienverlauf die in Bezug auf
die im selben Reiseverlauf zeitlich vorangegangenen Fahrtabschnitte
zugelassenen Umsteigebeziehungen definieren, eine neue Reisekennung
generiert und in einen neuen Anmelde-Datensatz integriert wird,
wobei das die bisherige Reisekennung enthaltende Datenelement des Ticket-Trägermediums
mit der neuen Reisekennung überschrieben
wird. Auf diese Weise ist es möglich, dass
neu abzurechnende Reisevorgänge
nicht nur nach Ablauf einer maximal zulässigen Reisedauer sondern auch
bei Antritt von tariflich nicht zugelassenen Fahrten erkannt werden.
Bei derartigen unzulässigen Umsteigebeziehungen
handelt es sich meistens um Fahrten in die Gegenrichtung oder Kreisfahrten.
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Es
ist von besonderem Vorteil, wenn von der der Erfassungszone zugeordneten
zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung ein ein Bestätigungsmerkmal zur Kennzeichnung
eines erfolgreichen Abspeicherns des Anmelde-Datensatzes im Fahrzeug-Bordrechner
enthaltendes Datenelement an das Ticket-Trägermedium ausgegeben wird.
Ein derartiges Bestätigungsmerkmal
kann für
Kontrollzwecke während
der Fahrt herangezogen werden. Das Bestätigungsmerkmal kann vom Fahrzeug-Bordrechner
zu Beginn einer Einsatzfahrt für
eine definierte Strecke und Fahrtrichtung – beispielsweise unter Zuhilfenahme
eine Zufallszahlen-Generators – festgelegt
und an die der Erfassungszone zugeordneten Sende-/Empfangsvorrichtungen
verteilt werden.
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In
diesem Zusammenhang sieht die Erfindung ferner vor, dass als Bestätigungsmerkmal
eine vom Fahrzeug-Bordrechner erzeugte Zufallszahl von der der Erfassungszone
zugeordneten zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung an das Ticket-Trägermedium übertragen
und auf jeweils einem dem Verkehrsmittel sowie einem dem empfangenden
Ticket-Trägermedium
zugeordneten Display zur Anzeige gebracht wird. Auf diese Weise
wird es dem Fahrgast ermöglicht,
sich durch Abgleichen beider Anzeigen (Verkehrsmittel und Ticket-Trägermedium)
von einem ordnungsgemäß erfolgten
Anmeldevorgang zu überzeugen.
Natürlich
sind im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch andersartige Quittierungssignale möglich, die geringere Ansprüche an die
aktive Mitwirkung des Fahrgastes stellen. Beispielsweise sei das
Aufleuchten eines optischen bzw. das Ertönen eines akustischen Quittierungssignales erwähnt.
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Schliesslich
schlägt
das erfinderische Konzept vor, dass die im Fahrzeug-Bordrechner
abgespeicherten Anmelde-Datensätze
an eine zentrale Instanz zur Auswertung der unter Verwendung des Ticket-Trägermediums
in den verschiedenen Verkehrsmitteln zurückgelegten Wege übertragen
werden und dass die Anmelde-Datensätze in der zentralen Auswertungs-Instanz
zur Bestimmung der unter Verwendung des Ticket-Trägermediums
in verschiedenen Verkehrsmitteln zurückgelegten Wege in einem ersten
Teilschritt nach der Reise-Kennung sowie in einem zweiten Teilschritt
alle einer gleichen Reise-Kennung zuordenbare Datensätze jeweils
nach Zeitstempeln sortiert werden. Die Übertragung an die zentrale
Auswertungs-Instanz kann beispielsweise in vorgebbaren zeitlichen
Abständen
oder zu vorgebbaren Zeitpunkten erfolgen, indem die in den jeweiligen Fahrzeug-Bordgeräten vorliegenden
neuen Anmelde-Datensätze
aus gelesen und gesammelt per Datenfunk an die zentrale Auswertung-Instanz übermittelt
werden. In der Auswertungs-Instanz werden die Datensätze aufbereitet,
wobei für
jede vergebene Reise-Kennung die vom Fahrgast zurückgelegte
Kette einzelner Fahrabschnitte rekonstruiert wird. Jeder im Verlauf
einer Reise zweite und weitere Anmelde-Datensatz wird rekursiv als Abmeldungs-
bzw. „Walk
Out"-Datensatz des
jeweils unmittelbar vorangegangenen Fahrabschnittes behandelt. Die
gesammelten Anmelde-Datensätze werden
durch das erfindungsgemässe
Verfahren so aufbereitet, dass Zeitpunkt und Ort des im Zuge einer
Reise letzten Fahrabschnittes mittels eines stochastischen Verfahrens, welches
jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, bestimmbar
sind.
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Der
Erfindungsgedanke wird in nachfolgenden Figuren verdeutlicht. Es
zeigen:
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1 Darstellung
des erfindungsgemäßen Gesamtsystems
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2 Reihenfolge
der Programm-Aufrufe während
der Haltezeit an einer Haltestelle (301) und während der
Fahrzeit zwischen zwei Haltestellen (302)
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3 Programm-Modul
(51) im Ticket-Trägermedium
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4 Programm-Modul
(52) im Ticket-Trägermedium
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5 Programm-Module
(413) und (414) im Fahrzeugbordrechner
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6 Programm-Module
(53) und (54) im Ticket-Trägermedium
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7 Datenspeicher
(42) und (422) im Fahrzeugbordrechner
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8 Datenspeicher
(6) und (63) im Ticket-Trägermedium
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9 Datenspeicher
(62) im Ticket-Trägermedium
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Anhand
dieser Figuren lässt
sich folgendes Ausführungsbeispiel
nachvollziehen:
Das erfindungsgemäße Fahrkartensystem besteht – wie in 1 dargestellt – aus einem
Ticket-Trägermedium
(1), welches Funkverbindungen zu einem Fahrzeugbordrechner
(4) aufnehmen kann. Dieser Fahrzeugbordrechner (4)
gehört
zu einem Verkehrsmittel (2), welches aus einem U-Bahn-/S-Bahn-Zug oder
einem Bus bestehen kann. Dieses Verkehrsmittel (2) führt fahrplanmäßige Fahrten
auf einer Linie des öffentlichen
Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) durch.
Fahrgäste,
die in dieses Verkehrsmittel einsteigen, haben ihren Fahrschein
als e-Ticket (621) auf dem Ticket-Trägermedium (1) gespeichert.
Sie können
dieses Ticket-Trägermedium
in ihrer Jackentasche oder in ihrer Handtasche behalten. Wenn sie einsteigen
und mitfahren, sind keine Bedienungshandlungen für das Ein- oder Aus-Checken
notwendig.
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Das
Verkehrsmittel (2) hat einen Fahrzeugbordrechner (4),
der per Datenleitung mit dem ersten Sendegerät der Weckzone (9),
dem zweiten Sende-/Empfangsgerät
der Erfassungszone (10) und einem Display (8)
verbunden ist. Das Sendegerät
der Weckzone (9) befindet sich über jeder Tür des Verkehrsmittels. Das
Sende-/Empfangsgerät
der Erfassungszone (10) befindet sich hingegen im Fahrgastraum.
Jeder Fahrgast, der durch eine solche Zugangstür das Verkehrsmittel betritt,
muss den Abdeckungsbereich des Senders (9) durchqueren.
Das von ihm mitgeführte
Ticket-Trägermedium
wird dabei geweckt und mit den für
eine Entwertung bzw. Registrierung notwendigen aktuellen Fahrtendaten
(4111) versorgt. Steht der Fahrgast im Bereich der Tür, ohne bereits
eingestiegen zu sein, empfängt
sein Ticket-Trägermedium
ebenfalls diese von (9) gesendeten Daten und kann damit
die unverbindliche Vorprüfung
(51) des e-Tickets vornehmen. Der Fahrgast hat damit die
Möglichkeit,
sich vor dem Betreten des Verkehrsmittels darüber zu vergewissern, ob er
ein für diese
Fahrt geeignetes e-Ticket in seinem Ticket-Trägermedium geladen hat. Ist
dies nicht der Fall, kann er noch rechtzeitig auf eine Mitfahrt
verzichten und sich zunächst
ein geeignetes e-Ticket kaufen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
besteht aus zwei grundsätzlich
verschiedenen Abschnitten. Im ersten Abschnitt wird eine unverbindliche
Vorprüfung
(51) des e-Tickets im Ticket-Trägermedium (1) vorgenommen
und der Datenspeicher 63 von (1) wird mit den
aktuellen Fahrtendaten des Verkehrsmittels versorgt, im zweiten
Abschnitt geschieht dann die Hauptprüfung und Registrierung dieser
Fahrgast-Fahrt am Fahrzeugbordrechner (4). Die Vorprüfung (51)
(siehe 3) wird hier nur deshalb als unverbindlich bezeichnet,
weil sie für
den Fahrgast noch keine tatsächliche
Entwertung einer Fahrterlaubnis zur Folge hat. Der Fahrgast kann
in diesem Stadium den Anmeldeprozess ohne finanziellen Verlust abbrechen.
Alle im Rahmen dieser Vorprüfung vom
Sender (9) empfangenen Daten werden beim nächsten Betreten
eines anderen Verkehrsmittels wieder überschrieben. Bleibt der Fahrgast
aber im Verkehrsmittel und fährt
mit, dann werden die während
der Vorprüfung
empfangenen Daten, mit denen der Datenspeichers (63) des
Ticket-Trägermediums gefüllt wurde,
für die
Hauptprüfung
und Registrierung verbindlich benötigt.
-
Die
Hauptprüfung
und Registrierung besteht dann für
sich genommen wiederum aus mehreren Teilen. Der erste Teil findet
im wesentlichen im Ticket-Trägermedium
statt (Programm-Modul 52), der zweite Teil im wesentlichen
im Fahrzeugbordrechner (Programm-Module 413, 414),
ein dritter Teil mit den Programm-Modulen (53) bzw. (54)
findet dann wieder im Ticketträgermedium
statt. In 2 ist die zeitliche Reihenfolge
dargestellt, in der die einzelnen Programm-Module, die sich entweder
in (5) oder in (41) befinden, miteinander kommunizieren.
-
Die
Vorprüfung
findet dezentral in jedem Ticket-Trägermedium statt, solange der
Sender (9) seinen Datensatz (4111) ausstrahlt.
Dies geschieht immer während
des Aufenthalts des Verkehrsmittels an einer Haltestelle. Fährt das
Verkehrsmittel an, beginnt das Hauptprogramm (302). Jedes
Ticket-Trägermedium
eines neu eingestiegenen Fahrgasts führt im Programm-Modul (52)
noch einmal die Gültigkeitsprüfung des
e-Tickets – jetzt
mit der realen Entwertung der Fahrterlaubnis – durch und schickt eine Anmelde-Anforderung an die
CPU (41) des Fahrzeugbordrechners. Die CPU (41)
reagiert auf diese Anmeldeanforderung entweder mit dem Programm-Modul
(413) oder mit dem Programm-Modul (414). In beiden
Programm-Modulen wird der Anmeldedatensatz (422) produziert
und gespeichert. Beide Programm-Module senden einen Bestätigungsdatensatz
exakt an dieses Ticket-Trägermedium
zurück, von
dem die Anmeldeanforderung kam. Dieses Ticket-Trägermedium empfängt diesen
Bestätigungsdatensatz,
speichert die empfangenen Datenelemente in seinen Datenspeicher
(62) und zeigt auf seinem Display (7) die Gültigkeits-Kennung
(4214) an. Jetzt ist der Anmeldevorgang dieses e-Tickets
abgeschlossen und dieses e-Ticket ist ab diesem Zeitpunkt eine gültig registrierte
tarifliche Fahrkarte für diese
Fahrt.
-
Durch
diesen Ablauf, der bei jedem einzelnen Anmeldevorgang in gleicher
Form durchgeführt werden
muss, wird erreicht, dass die zeit- und datenaufwändigen Prozesse
dezentral und zeitgleich in den Ticket-Trägermedien ablaufen können, während bezogen
auf die seqentiellen Prozesse innerhalb des Fahrzeugbordrechners
nur minimale Datenverarbeitungsvorgänge notwendig sind. Da die
gesendeten Datensätze
(453) und (454) nur aus wenigen Datenelementen
bestehen und dadurch dass die Programm-Module (413) und (414)
(siehe 5) auch nur aus wenigen Programm-Funktionen bestehen, kann
der Fahrzeugbordrechner auch umfangreiche Registrierungsanforderungen
von vielen neu eingestiegenen Fahrgästen zu Spitzenzeiten an bestimmten
Einstiegshaltestellen in sehr kurzen Verarbeitungszeiten bedienen.
-
Der
im Fahrzeugbordrechner befindliche Datenspeicher (42) (siehe 7)
gliedert sich in die drei Datenspeicher (421), (422)
und (423) und die beiden Datenelemente (42211)
und (611). Der Datenspeicher (421) enthält die jeweils
aktuellen Fahrtendaten des Verkehrsmittels bei dessen Fahrt auf
einer ÖPNV-Linie,
bestehend aus dem Datenelement (4211), welches die Linie
mit Fahrtrichtung bezeichnet, dem Datenelement (4212),
welches einen Ortsstempel nachführt,
der im Regelfall aus einer Kennzeichnung der zuletzt angefahrenen
Haltestelle besteht, einem Zeitstempel (4213) und der Gültigkeits-Kennung
für genau
diese fahrplanmäßige Fahrt
des Verkehrsmittels (4214). Diese Gültigkeits-Kennung wird mit
einem Zufallsgenerator bei jeder neuen Fahrt vom Fahrzeugbordrechner
(4) berechnet und in den Datenspeicher (42) eingetragen.
Die Nummer des Verkehrsunternehmens (4215) wird auch im
Datenspeicher (42) vorgehalten, denn sie wird später bei
der Erstellung des Anmeldedatensatzes (422) benötigt. Da
bestimmte gleiche fahrplanmäßige Fahrten
an verschiedenen Wochentagen von verschiedenen Unternehmen gefahren
werden können,
ist es notwendig im Datenspeicher (42) des Fahrzeugbordrechners
auch dieses Datenelement immer aktualisieren zu können.
-
Es
wird deshalb als Vorbedingung für
diese Erfindung vorausgesetzt, dass der Fahrzeugbordrechner (4)
eine automatische Standortverfolgung vornehmen kann, wie sie von
dezentralen und zentralen rechnergestützten Betriebsleitsystemen
bei Fahrzeugen im ÖPNV
heute verwendet wird. Als weitere Datenspeicher in (42)
existieren die Datenspeicher (422) und (423),
wobei sich (423) von (422) nur dadurch unterscheidet,
dass er alle einzelnen Anmeldedatensätze (422) speichert,
die in (4) produziert werden, und diese Datensammlung bei
günstiger Gelegenheit
bzw. auf Abruf an eine EDV-Zentrale (3) übergibt.
Als weitere einzelne Datenelemente in (42) existieren noch
das Datenelement 42211, welches eine eindeutig identifizierende
Adresse des Fahrzeugbordrechners (4) enthält und ein
Datenelement (611), welches die aktuelle Versions-Nummer
für die Wertebereiche
enthält,
die im Speicher (61) jedes einzelnen Ticket-Trägermediums
(1) vorhanden sein müssen,
wenn dieses Ticket-Trägermedium
sich mit seinem e-Ticket
an dem erfindungsgemäßen Fahrkartensystem
anmelden will. Dadurch ist sichergestellt, dass die Prüfung, ob
eine neue Reise vom Fahrgast angemeldet wird oder ob es sich nur
um die Fortführung
einer bereits begonnenen Reise handelt, auch auf den aktuell vom
Verkehrsverbund vorgegebenen Linien- und Umsteigebedingungen aufbaut. Es
ist davon auszugehen, dass in Abständen von einem oder von zwei
Jahren diese Wertebereiche auf allen Ticket-Trägermedien (1) aktualisiert
werden müssen,
da sich Änderungen
im ÖPNV-Liniennetz ergeben
haben.
-
Der
Datenspeicher (422) enthält immer den Anmeldedatensatz,
der gerade vom Fahrzeugbordrechner (4) auf Grund einer
aktuellen Anmeldung eines e-Tickets produziert wird. Er besteht
aus der Reise-Kennung (4221), dem Zeitstempel (4213),
dem Ortsstempel (4212), der Liniennummer mit Fahrtrichtungsangabe
des Verkehrsmittels (4211), der Nummer des betriebsführenden
Verkehrsunternehmens (4215) und dem Fahrkarten-Typ des
e-Tickets (6211), welches bei diesem Anmeldevorgang angemeldet
wurde. Die Reise-Kennung (4221) wird über eine numerische Verknüpfung (Konkatenation)
der beiden Datenelemente (42211) (eindeutig identifizierende
Kennung des Fahrzeugbordrechners) und einem laufenden Zähler (42212)
erzeugt. Bei jeder neuen Anmeldung eines e-Tickets wird dieser Zähler um
1 hochgezählt.
Damit ist die völlige
Anonymität der
Reise sichergestellt. Aus dem aufgezeichneten Anmeldedatensatz kann
man nicht mehr auf die Nummer des e-Tickets oder auf die Nummer
des Ticket-Trägermediums
zurückschliessen.
Diese eindeutig identifizierenden Kennung eines jeden Fahrzeugbordrechners
wird vom Verkehrsverbund zentral vergeben.
-
Der
Datenspeicher (6) des Ticket-Trägermediums (siehe 8)
enthält
drei weitere Datenspeicher und zwei einzelne Datenelemente. Die
zwei einzelnen Datenelemente sind zum einen eine Zeitvariable Z
(64), die die Zeitperiode festlegt, in der nach dem Startzeitpunkt
einer Reise noch weitere Umsteigevorgänge erlaubt sind, und eine
eindeutig identifizierende Kennung des Ticket-Trägermediums (65). Diese
Identifizierungs-Kennung
ist notwendig, damit eine bi-direktionale Datenkommunikation zwischen (1)
und (4) aufgebaut werden kann. Die CPU (41) muß genau
das Ticket-Trägermedium
wieder ansprechen können,
von dem ein ganz bestimmter Anmeldewunsch abgeschickt worden ist.
-
Der
Datenspeicher (61) enthält
betriebliche Daten bezogen auf zulässige und nicht zulässige Umsteigebeziehungen
zwischen bestimmten Linien mit Fahrtrichtungsangaben an jeder Umsteigehaltestelle
des Liniennetzes. Diese Wertebereiche befinden sich im Datenspeicher
(61) eines jedes Ticket-Trägermediums (1). Dieser
Datenspeicher enthält
im Datenelement (611) eine Versions-Kennung für die Wertebereiche
und im Datenspeicher (612) die dazugehörigen Wertebereiche mit ihren
einzelnen Datenfeldern. Das Datenelement (611) stellt sicher,
dass die Gültigkeits-Prüfung im
Ticket-Trägermedium
immer die Daten der aktuellen Wertebereiche verwendet. Deshalb wird
im Datensatz (63) vom Fahrzeugbordrechner das vom Verkehrsverbund
vorgegebene Datenelement (611) immer mit versendet und
dann innerhalb der Programm-Module (51) und (52)
zur Kontrolle mit dem im Datenspeicher (61) eingetragenen
Datenelement (611) herangezogen. Nur wenn beide übereinstimmen,
kann die Gültigkeitsprüfung durchgeführt werden.
-
Im
Datenspeicher (62) ist das e-Ticket (621) abgelegt,
welches der Fahrgast von einer Verkaufsstation des Verkehrsverbund
erstanden hat. Bei diesem e-Ticket kann es sich auch um eine Zeitkarte oder
um eine Mehrfahrtenkarte handeln. Der jeweilige Typ des e-Tickets
ist im Datenelement (6211) enthalten. Liegt eine Mehrfahrtenkarte
vor, dann enthält das
Datenelement (6212) die Anzahl der erlaubten Einzelfahrten.
Jede Benutzung einer dieser Einzelfahrten führt dazu, dass im Datenelement
(626) die Zahl der dort eingetragenen Einzelfahrten um
den Wert „1" reduziert wird.
Das Datenelement (626) repräsentiert die Zahl der aktuell
noch verwertbaren Einzelfahrkarten dieser Mehrfahrtenkarte. Das
Datenelement (622) enthält
die Reise-Kennung (4221), die beim Start einer neuen Reise
vom Fahrzeugbordrechner (4) vergeben wird. In das Datenelement (627)
wird die Gültigkeits-Kennung
gespeichert, die nach jeder korrekt abgelaufenen Anmeldung vom Fahrzeugbordrechner
als Bestätigung
an das Ticket-Trägermedium
gesendet wird. Bei Kontrollen der e-Tickets durch Fahrkartenkontrolleure
genügt
es dann, die Korrektheit dieser Gültigkeits-Kennung zu überprüfen. Das
Datenelement (628) enthält
die eindeutig identifizierende Kennung des Fahrzeugbordrechners
(4). Dieses Datenelement ist für die Aufnahme einer bi-direktionalen
Funkverbindung zwischen (1) und (10) notwendig.
-
Im
Datenspeicher (63) werden die Daten zwischengespeichert,
die während
der Vorprüfungsphase
des e-Tickets (Programm-Modul (51) in 3) vom
Sender (9) empfangen wurden. In der Hauptprüfung des
e-Tickets (Programm-Modul (52)) können diese Daten dann für den Anmeldevorgang
herangezogen werden. Es handelt sich dabei um die Datenelemente
Liniennummer mit Fahrtrichtungsangabe (4211), Ortsstempel
(4212), Zeitstempel (4213) und eine spezielle
Adresse des Fahrzeugbordrechners für die Funk-Kommunikation (42211).
Diese Adresse (42211) ist deshalb wichtig, weil das Programm-Modul
(52) nach Abschluß der
Hauptprüfung
in den Verfahrensschritten (522) und (524) angeben
muß, für welchen
Fahrzeugbordrechner (42211) seine ausgesendeten Daten gedacht
sind. Es könnte
ja sein, dass sich mehrere Sende-/Empfangsgeräte (12)
im Sendebereich eines Ticket-Trägermediums
(1) befinden. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn sich mehrere Busse
nebeneinander an einer größeren Haltestelle aufhalten.
Durch die Verwendung der eindeutig identifizierenden Adresse (42211)
jedes Fahrzeugbordrechners (4) ist sichergestellt, dass
die Ausgangsdaten des Programms (52) auch den Fahrzeugbordrechner
wiederfinden, von dem in der Phase der Vorprüfung (51) mit dem
Datensatz (4111), die für
die Anmeldung in diesem Verkehrsmittel (2) notwendigen
Start-Daten gekommen waren.
-
Gemäß 2 beginnt
die Phase der Vorprüfung
mit der Ausstrahlung des Datensatzes (4111) durch den Sender
(9) auf der Basis der Steuerung des Programm-Moduls (411).
Anhand des Weck-Signals (425) erkennt die CPU (5),
dass jetzt das Programm-Modul
(51) gestartet werden soll. Die Funktionsabläufe innerhalb
dieses Programm-Moduls
sind in 3 eingezeichnet. Aus dem Datenspeicher
(62) des Ticket-Trägermediums
(1) werden alle Datenelemente entnommen, die zusätzlich zu
den Datenelementen von (4111) notwendig sind, um eine Prüfung der
Gültigkeit
des e-Tickets für
diese Fahrt des Verkehrsmittels vorzunehmen. Diese Ticket-Prüfung ist noch
unverbindlich. Kommt diese Vorprüfung
zu einem positiven Ergebnis (Verfahrensschritte (516) und
(517) der 3), dann werden, die aus dem empfangenen
Datensatz (4111) stammenden Datenelemente Liniennummer
mit Fahrtrichtungsangabe (4211), Ortsstempel (4212),
Zeitstempel (4213), Adresse des Bordrechners (42211)
und aktuelle Versions-Nummer der Wertebereiche (611) in
den Datenspeicher (63) zwischengespeichert. Gleichzeitig wird
auf dem Textfeld (71) des Display (7) in Textform eine
Meldung dargestellt, um den Fahrgast über den postiven Ausgang dieser
Prüfung
zu informieren.
-
Dieser
Speichervorgang ist deshalb wichtig, weil diese Daten des Datenspeichers
(63) in der späteren
Hauptprüfung
(52) benötigt
werden. Während der
Zeitphase, in welcher die Hauptprüfung (52) stattfindet,
ist ein nochmaliger Empfang dieser Datenelemente nicht möglich. Ist
ein Fahrgast ohne ein für
diese Fahrt geeignetes e-Ticket in das Verkehrsmittel (2) eingestiegen
und mitgefahren, kann er sich, wenn er als Ticket-Trägermedium
(1) ein Mobiltelefon benutzt, zwar ein geeignetes e-Ticket
während
der Fahrt von einem Provider nachkaufen, er kann dieses neue e-Ticket
aber nicht mehr am Fahrzeugbordrechner (4) nachregistrieren
lassen, da während
der Fahrt des Verkehrsmittels die Daten des Datensatzes (4111)
für den
Fahrgast nicht zugänglich
sind. Diese Daten werden während
der Fahrt des Verkehrsmittels zwischen zwei Haltestellen vom Sender
(9) nicht ausgesendet (siehe dazu auch 2).
Dieser Fahrgast würde
deshalb ohne gültiges
Ticket im Verkehrsmittel mitfahren und müsste bei einer Fahrkartenkontrolle
die entsprechende Strafe bezahlen. Die Fahrkartenkontrolleure sind
in langen U-Bahn-Zügen
bzw. S-Bahn-Zügen
für geübte Reisende
bereits lange Zeit erkennbar, wenn sie mit ihren Kontrollen beginnen.
Ein Nachkaufen eines e-Tickets per Mobil funkgerät während der Fahrt muss deshalb
technisch verhindert werden, um die heute üblichen Fahrkarten-Kontrollen
durch Kontrollpersonal auch bei dem erfindungsgemäßen Fahrkartensystem
durchführen zu
können.
-
Das
Sende-/Empfangsgerät
(10) startet nach der Abfahrt des Verkehrsmittels an der
Haltestelle mit seinem Betrieb. Der Abstrahlungsbereich von (10)
ist erheblich größer als
der Abstrahlungsbereich von (9). Der Fahrgast kann sich
frei in diesem Wagen bewegen und überall Platz nehmen. Von jedem
Ort des Wagens muß eine
bi-direktionale Funkverbindung zwischen dem Sende-Empfangsgerät (10)
und dem jeweiligen Sende-Empfangsteil
(12) eines jeden Ticket-Trägermediums (1) möglich sein.
Mit dem Anfahren des Verkehrsmittels tritt das Programm-Modul (412)
in Aktion. Dieses löst
im Ticket-Trägermedium (1)
des Fahrgastes das Programm-Modul (52) für die Hauptprüfung aus
(siehe 4). Die Hauptprüfung kann zu zwei Ergebnissen
kommen. Im ersten Fall (413) beabsichtigt der Fahrgast,
eine völlig
neue ÖPNV-Reise
im Liniennetz zu beginnen. Dies führt dazu, dass ein Datensatz
(453), der aus drei Datenelementen besteht, von (5)
nach (41) gesendet wird (siehe Verfahrensschritt (522)
in 4). Diese Datenelemente sind die Adresse des Fahrzeugbordrechners (42211),
die Identifizierungskennung für
das Ticket-Trägermedium
(65) und der Fahrkartentyp (6211). Im zweiten
Fall (414) handelt es sich um die Fortsetzung einer bereits
begonnenen Reise durch eine weitere Einzelfahrt nach einem Umsteigevorgang.
In diesem Fall bleibt die für
diese Reise bereits ausgestellte Reise-Kennung erhalten. Sie befindet sich
im Datenspeicher (62) des Ticket-Trägermediums als Datenelement
(622) (siehe 9). Im Verfahrensschritt (524)
wird jetzt ein Datensatz (454) abgesendet, der aus den
vier Datenelementen (42211), (65), (6211)
und (622) besteht.
-
Der
Fahrzeugbordrechner empfängt
diese Datensätze.
Bezogen auf den ersten Fall (517) reagiert die CPU (41)
mit dem Programm-Modul (413), bezogen auf den zweiten Fall
(516) mit dem Programm-Modul (414). Im ersten
Fall muss der Fahrzeugbordrechner eine neue Reise-Kennung (4221) erstellen,
im zweiten Fall wird die übermittelte
alte Reise-Kennung weiter verwendet. In beiden Fällen erstellt der Fahrzeugbordrechner
den Datensatz (422), der nach seiner Erstellung in den
Datensammler (423) aufgenommen wird. Beide Programm-Module
(413) und (414) müssen jetzt noch einen Bestätigungsdatensatz
an dasjenige Ticket-Trägermedium (65)
senden, von dem diese Anmeldeanforderungen gekommen waren. Bezogen
auf den ersten Fall sendet das Programm-Modul (413) die
Datenelemente neuen Reise-Kennung (4221) und aktuelle Gültigkeits-Kennung
(4214) an das Ticket-Trägermedium (65)
zurück
(siehe Verfah rensschritt (4134) in 5). Dort
werden diese beiden Datenelemente im Programm-Modul (53) weiterverarbeitet.
Im zweiten Fall sendet das Programm-Modul (414) nur das
Datenelement der aktuellen Gültigkeits-Kennung
(4214) zurück
(siehe Verfahrensschritt (4144) in 5).
-
Erst
mit dem Eintreffen der Gültigkeits-Kennung
im Ticket-Trägermedium
(65) und dem Übertragen
dieser Gültigkeits-Kennung
in den Datenspeicher (62) – in das dortige Datenfeld
(627) – ist
der Registrierungsvorgang des e-Tickets vollständig abgeschlossen. Erst ab
diesem Zeitpunkt ist der Fahrgast im Besitz einer für diese
Fahrt gültigen
tariflichen Fahrkarte. Dies gilt auch für die Nutzer von Zeitkarten.
Zusätzlich
zu der Gültigkeits-Kennung
(4214) wird auch noch das Datenelement Reise-Kennung (4221)
von (4) nach (65) übermittelt, wenn es sich bei der
Anmeldung um die Anmeldung einer neuen Fahrgast-Reise gehandelt
hatte. Diese Reise-Kennung wird dann in das Datenelement (622)
des Speichers (62) eingetragen und überschreibt den dort enthaltenen
alten Wert.
-
- 1
- Ticket-Trägermedium
- 10
- Sende-/Empfangsgerät im Fahrgastraum von
(2) zum Austausch von Daten zwischen (5) und (41)
- 11
- Empfangsgeräteteil von
(1)
- 12
- Sende-/Empfangsgeräteteil von
(1)
- 13
- aufladbare
Stromversorgung von (1)
- 14
- Datenübertragung
von (42) nach (3) per Kabel oder Funk
- 15
- uni-direktionale
Funkverbindung von (9) nach (11), vorzugsweise
auf Frequenzen zwischen 13,5 MHz und 27,0 MHz
- 16
- bi-direktionale
Funkverbindung zwischen (10) und (12), vorzugsweise
auf der Frequenz 868 MHz
- 2
- ÖPNV-Verkehrsmittel
- 3
- EDV-Zentrale
eines Verkehrsverbunds
- 301
- Programmablauf
während
der Vorprüfung des
e-Tickets
- 302
- Programmablauf
während
der Hauptprüfung
des e-Tickets
- 4
- Fahrzeugbordrechner
des Verkehrsmittels (2)
- 41
- CPU
im Fahrzeugbordrechner (4)
- 411
- Programm-Modul
zum Aussenden des Datensatzes (4111) während der Aufenthaltszeit an
einer Haltestelle
- 4111
- Datensatz
mit Wecksignal und Informationsdaten zur Aktualisierung des Datenspeichers
(63) innerhalb von (6)
- 4112
- Datensatz
mit Startsignal, um das Programm-Modul (52) anzustoßen
- 412
- Programm-Modul
zum Aussenden des Datensatzes (4112)
- 413
- Programm-Modul
innerhalb der Hauptprüfung
(302) des e-Tickets, wenn eine neue Reise-Kennung notwendig
ist
- 4131
- Programm-Modul
zur Überprüfung auf Vorhandensein
eines Datensatzes (453) in der Warteschlange
- 4132
- Programm-Modul
zum Abbruch von (413)
- 4133
- Programm-Modul
zur Erzeugung einer neuen Reise-Kennung (4221)
- 4134
- Programm-Modul
zur Erzeugung eines Datensatzes (422) und dessen Abspeicherung
nach (423)
- 414
- Programm-Modul
innerhalb der Hauptprüfung
(302) des e-Tickets, wenn
-
- die
alte Reise-Kennung beibehalten werden kann
- 4141
- Programm-Modul
zur Überprüfung auf Vorhandensein
eines Datensatzes (454) in der Warteschlange
- 4142
- Programm-Modul
zum Abbruch von (414)
- 4143
- Programm-Modul
zum Ermitteln der bisherigen Reise-Kennung (4221)
- 42
- Datenspeicher
im Fahrzeugbordrechner (4)
- 421
- aktuelle
Fahrtendaten des Verkehrsmittels (2)
- 4211
- Liniennummer
mit Fahrtrichtung des Verkehrsmittels (2)
- 4212
- Ortsstempel
des Verkehrsmittels (2)
- 4213
- Zeitstempel
des Verkehrsmittels(2)
- 4214
- Gültigkeits-Kennung
für die
fahrplanmäßige Fahrt
des Verkehrsmittels (2)
- 4215
- Kennung
für das
betriebsführende
Unternehmen
- 422
- einzelner
Anmeldedatensatz einer Ticket-Anmeldung
- 4221
- Reise-Kennung
für die
Reise eines Fahrgasts im ÖPNV-Liniennetz
- 42211
- eindeutig
identifizierende Kennung des Fahrzeugbordrechners
- 42212
- inkrementierender
Zähler,
der nach jeder Anmeldung weiterschaltet
- 423
- Sammlung
von Anmeldedatensätzen (422)
für eine
fahrplanmäßige Fahrt
- 425
- Weck-
und Informationssignal des Fahrzeugbordrechners (4) am
Beginn der Vorprüfung
- 426
- Start-
und Informationssignal des Fahrzeugbordrechners (4) am
Beginn der Hauptprüfung
- 453
- Datensatz
von (5) an (41), wenn eine neue Reise-Kennung
benötigt
wird
- 454
- Datensatz
von (5) an (41), wenn die alte Reise-Kennung beibehalten
wird
- 5
- CPU
im Ticket-Trägermedium
(1)
- 503
- Programm-Modul
für die
Prüfung,
ob die in (1) enthaltene Versions-Kennung (611) identisch ist
mit der aus (4111) erhaltenen Kennung
- 504
- Abbruch
des Programm-Moduls (51)
- 505
- Programm-Modul
für die
Prüfung
der Gültigkeit
des elektronischen Ticket und Prüfung
auf Gültigkeit
der Umsteige-Beziehung
- 51
- Programm-Modul
für die
Vorprüfung
des e-Tickets in der CPU (5)
- 512
- Programm-Modul
für die
Prüfung,
ob (42211) aus (4112) mit (42211) aus
(63) übereinstimmt
- 513
- Abbruch
des Programm-Moduls (52)
- 516
- Ergebnis
des Programm-Moduls (505), wenn die alte Reise-Kennung
beibehalten wird
- 517
- Ergebnis
des Programm-Moduls (505), wenn eine neue Reise-Kennung
benötigt wird
- 518
- Programm-Modul
zur Aktualisierung von (63) mit Daten aus (4111)
- 520
- Programm-Modul
zur Reduzierungen der Anzahl der Fahrtberechtigungen
- 52
- Programm-Modul
für die
Hauptprüfung
in der CPU (5)
- 53
- Programm-Modul
in (5) zur Speicherung von (4214) und (4221)
- 531
- Programm-Modul
zur Anzeige von (4214) auf dem Textfeld
- 532
- Programm-Modul
zur Abspeicherung von (4214) und (4221) in (62)
- 54
- Programm-Modul
in (5) zur Speicherung von (4214)
- 541
- Programm-Modul
zur Anzeige von (4214) auf dem Textfeld
- 542
- Programm-Modul
zur Abspeicherung von (4214) in (62)
- 6
- Datenspeicher
im Ticket-Trägermedium (1)
- 61
- Datenspeicher
für die
Wertebereiche der Umsteigeprüfung
- 611
- Versions-Kennung
für den
gültigen
Wertebereich
- 612
- Daten
des Wertebereichs für
die Umsteigeprüfung
- 62
- Daten
zum e-Ticket und zur aktuellen Reise des Fahrgastes
- 621
- e-Ticket-Daten
gemäß Standard-Definition
- 6211
- Fahrkarten-Typ
(Mehrfahrten-Karte, Zeitkarte...)
- 6212
- Ausgangswert
der Einzelfahrten einer Mehrfahrtenkarte beim Kauf des e-Tickets
- 622
- Datenelement
in (1) für
die Reise-Kennung (4221)
- 623
- Datenelement
in (1) für
den Zeitstempel, der am Start einer Fahrgast-Reise vergeben wird.
- 624
- Datenelement
in (1) für
(4211), welches am Start einer Reise vergeben wird
- 625
- Datenelement
in (1) für
(4211), welches bei jeder einzelnen Fahrt einer Fahrgast-Reise
mit Umsteigen vergeben wird
- 626
- Datenelement
in (1) für
die Zahl der Einzelfahrten einer Mehrfahrtenkarte, die noch genutzt
werden kann
- 627
- Datenelement
in (1) zur Speicherung von (4214)
- 628
- Datenelement
in (1) zur Speicherung der Identifikations-Kennung des
Fahrzeugbordrechners
- 63
- Speicher
für die
Informationsdaten, die mit dem Datensatz (4111) von (4)
empfangen wurden
- 64
- Zeitvariable
Z zur Angabe der maximalen Zeitspanne, in der Umsteigevorgänge nach
Beginn der Fahrgast-Reise erlaubt sind
- 65
- eindeutige
Kennung von (1) zur Identifizierung bei der Datenkommunikation
zwischen (4) und (1) während der Hauptprüfung
- 7
- Display
auf dem Ticket-Trägermedium
- 71
- Textzeilen
von Meldungen
- 8
- Display
im Fahrgastraum des Verkehrsmittels
- 9
- Sendegerät der Weckzone über der
Tür des
Verkehrsmittels