DE102006008340B4 - Bremseinrichtung - Google Patents

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Abstract

Bremseinrichtung, umfassend
– ein erstes Gehäuseteil (2), das mit einem ersten Bremsbelag (26) verkoppelt ist,
– ein am ersten Gehäuseteil (2) verschiebbar gelagertes zweites Gehäuseteil (14), das mit einem zweiten Bremsbelag (27) verkoppelt ist,
– eine Lüfteinrichtung, welche eine Lüftkraft (K) ausübt, die das erste und zweite Gehäuseteil (2, 14) in eine Lösestellung bewegt und hält, in der die Bremseinrichtung (1) unwirksam ist, und
– eine Rückstelleinrichtung, welche eine gegen die Lüftkraft gerichtete Rückstellkraft (R) ausübt, die bei Wegfall der Lüftkraft (K) die Gehäuseteile (2, 14) selbsttätig in eine Bremsstellung bewegt, in der die Bremseinrichtung (1) wirksam ist, wobei die Rückstelleinrichtung hydraulisch arbeitet und einen Hydraulikspeicher (19) umfasst, der mit einer unter einem Druck stehenden Hydraulikfüllung gefüllt ist, die beim Wegfall der Lüftkraft (K) die Ruckstellkraft (R) aufbringt,
dadurch gekennzeichnet, dass das
eine Gehäuseteil (2) einen Lüftraum (3) und einen daran angeschlossenen Zylinderabschnitt...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung, wie sie beispielsweise für die Sicherung von Antriebssträngen eingesetzt werden, um zu verhindern, dass im Fall einer Betriebsstörung die an den jeweiligen Antriebsstrang angeschlossenen Antriebsmaschinen unkontrolliert und frei weiter laufen. So werden Bremseinrichtungen der in Rede stehenden Art an Förderbändern oder Kettenförderern eingesetzt, mit denen unter Tage gewonnenes stückiges Gut, wie Kohle, Gestein oder Erz, über lange Transportstrecken gefördert wird. Um eine gleichmäßige Krafteinleitung über die Gesamtstrecke zu gewährleisten, ist jeder Transportstrecke dabei üblicherweise eine große Zahl von Antrieben zugeordnet. Bei einer Störung der Antriebe oder bei einer gezielt eingeleiteten Betriebsunterbrechung stellen die Bremseinrichtungen einerseits sicher, dass das Band mit dem darauf liegenden Gut zum Stillstand gebracht wird und im Stillstand gehalten wird, bis der Betrieb wieder aufgenommen wird.
  • Eine Grundanforderung besteht bei zu den voranstehend erwähnten Einsatzzwecken bestimmten Bremseinrichtungen darin, dass der Bremsvorgang selbsttätig auch dann einsetzt, wenn zum gezielten Betätigen der Bremse beispielsweise keine Energie mehr zur Verfügung steht oder die zum Steuern der Bremseinrichtung vorgesehenen Steuerleitungen unterbrochen sind. Aus diesem Grund sind Bremseinrichtungen der in Rede stehenden Art üblicherweise mit einer selbsttätig arbeitenden Rückstelleinrichtung ausgerüstet, die die Bremse bei Wegfall einer Lüftkraft, durch die die Bremse im Normalbetrieb in geöffneter Stellung gehalten wird, selbsttätig in die Bremsstellung bewegt, ohne dass dazu von außen gesondert Energie zugeführt werden muss.
  • Bei bekannten Bremseinrichtungen, wie sie beispielsweise in der DE 198 37 315 C1 beschrieben sind, sind zu diesem Zweck jeweils zwei Gehäuseteile ineinander verschiebbar gelagert. Jedes Gehäuseteil ist mit jeweils einem Bremsbelag gelenkig so verkoppelt, dass sich die Bremsbeläge bei ineinander geschobenen Gehäuseteilen in einer Lüftstellung befinden, in der sie wirkungslos sind, während sie bei auseinander gefahrenen Gehäuseteilen ihre Bremsstellung einnehmen.
  • Die für die Verstellung der Gehäuseteile und der mit ihnen verkoppelten Bremsbeläge in die Bremsstellung erforderliche Rückstellkraft wird bei den bekannten Bremseinrichtungen durch ein Federpaket erzeugt. Dieses Federpaket ist zwischen den Gehäuseteilen so verspannt, dass es als Teil einer Rückstelleinrichtung selbsttätig eine die Gehäuseteile in die Bremsstellung bewegende federnde Rückstellkraft ausüben kann.
  • Die Gehäuseteile der bekannten Vorrichtungen können durch Beaufschlagung mit einer üblicherweise pneumatisch aufgebrachten Lüftkraft gegen die vom Federpaket ausgeübte Rückstellkraft in ihre Lüftstellung bewegt werden. Das Ineinanderschieben der Gehäuseteile bewirkt dabei ein Spannen des Federpakets, so dass die Gehäuseteile bei Wegfall der Lüftkraft von der vom Federpaket erzeugten federnden Rückstellkraft selbsttätig in die Bremsstellung bewegt werden, ohne dass es dazu von außen zugeführter Energie bedarf.
  • Der Vorteil der bekannten Federspeicherbremsen besteht in dem erläuterten ”Fail-Safe-Verhalten”, durch das auch dann sichergestellt ist, dass eine Bremsung sicher stattfindet, wenn keine äußeren Energien zur Erzeugung der Bremskraft mehr zur Verfügung stehen. Indem die bekannten Federspeicherbremsen zusätzlich mit einer Messeinrichtung ausgestattet sind, welche kontinuierlich die Veränderung der relativen Lage der Gehäuseteile überwacht, stehen zudem stets Informationen zur Verfügung, aus denen sich zum einen der bei jedem Lüftvorgang zurückgelegte Lüftweg und zum anderen der jeweils aktuelle Verschleißzustand der Bremsbeläge ableiten lässt. Dies ermöglicht es, bei geringem technischen Aufwand zu jedem Zeitpunkt eine Aussage über den Lüftweg, den Verschleißzustand und damit einhergehend über die Funktionsfähigkeit der Federspeicherbremse zu machen. So kann mit weiter erhöhter Verlässlichkeit die Stellung der Bremsbacken im gelüfteten Zustand überwacht werden. Mit ebenso hoher Präzision kann der Zeitpunkt bestimmt werden, an dem ein Wechsel der Bremsbeläge tatsächlich erforderlich ist.
  • Die bekannten Federspeicherbremsen der voranstehend beschriebenen Art haben sich in der Praxis bewährt und werden in großer Stückzahl eingesetzt. Immer höhere Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Anlagen, an denen diese Bremsen eingesetzt werden, machen es jedoch zunehmend schwierig, die für das sichere Abbremsen der jeweiligen Lasten erforderlichen Bremskräfte mit der erforderlichen Sicherheit aufzubringen. So zeigt die Praxis, dass den gestiegenen Anforderungen an die Bremskraft nicht einfach durch eine entsprechend größere Dimensionierung der Bremseinrichtungen begegnet werden kann, sondern dass diesem Vorgehen sowohl der zur Verfügung stehende Bauraum als auch die Material- und Verformungseigenschaften der zur Verfügung stehenden Federelemente Grenzen setzen.
  • Die DE 197 09 964 C2 offenbart eine hydropneumatisch gesteuerte Bremse mit zwei Bremsbacken, die auf Bremsscheiben oder dergleichen einwirken können. Die Bremse weist eine Kolben-Zylinder-Einheit auf, wobei entweder der Zylinder oder der Kolben über einen Schwenkarm an einem der Bremsbacken angebracht ist, während das andere Bauelement der Kolben-Zylinder-Einheit über einen weiteren Schwenkarm an der anderen Bremsbacke angebracht ist und wobei die Kolben-Zylinder-Einheit zwei durch den Kolben getrennte Kammern, nämlich eine Spann- und eine Lösekammer aufweist. Die Spannkammer steht mit Spannmitteln in Verbindung, die geeignet sind, den Kolben in der einen Richtung zu belasten, während die Lösekammer mit Lösemitteln in Verbindung steht, die geeignet sind, den Kolben in der entgegengesetzten Richtung zu belasten. Die Spannmittel weisen einen hydropneumatischen Speicher auf, der außerhalb des Zylinders angeordnet ist, während die Lösemittel einen Reservespeicher umfassen, der ein im selben Umfang temperaturempfindliches Element wie das Gasvolumen des hydropneumatischen Speichers enthält, welches dazu ausgelegt ist, auf ein Ventil einzuwirken, das mit einem Sitz zusammenarbeitet, der zwischen einem Eingang und einem Ausgang eines Körpers angeordnet ist, in welchem sich das Ventil und dessen Sitz befinden.
  • Aus der DE 74 16 031 U ist eine hydraulische Handbremse für druckmittelbetätigte Schienenfahrzeugbremsen bekannt, die eine an einem Bremszylinder angeflanschte Zylinder-Kolben-Einrichtung aufweist, deren in einem mit dem Bremszylinder starr verbundenen Zylinder geführter Kolben über einen als Gewindespindel mit nichtselbsthemmendem Gewinde ausgebildeten Druckstößel mit dem Bremskolben des Bremszylinders gekuppelt ist und in dessen Verstellrichtung zum Betätigen der Bremse hydraulisch beaufschlagbar ist. Mit der Gewindespindel ist eine Mutter verschraubt, der ein durch hydraulische Beaufschlagung eines Schaltkolbens entriegelbares Gesperre zugeordnet ist. Die Mutter weist auf der dem Bremskolben abgewandten Seite eine Kupplungsfläche auf, welche einer entsprechenden Kupplungsfläche an einem mit dem Zylinder verbundenen Kupplungsring gegenübersteht, wobei eine die Mutter in Andruckrichtung der beiden Kupplungsflächen belastende Feder vorgesehen ist, und wobei der Schaltkolben bei Beaufschlagung über einen ein Axiallager aufweisenden Anschlag in Abheberichtung der beiden Kupplungsflächen wirkend mit der Mutter kuppelbar ist.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei geringem Raumbedarf auch unter rauen Betriebsbedingungen deutlich höhere Bremskräfte aufbringen kann, als dies mit den bekannten Bremseinrichtungen möglich ist.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Bremseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Die erfindungsgemäße Bremseinrichtung umfasst ein erstes Gehäuseteil, das mit einem ersten Bremsbelag verkoppelt ist, ein am ersten Gehäuseteil verschiebbar gelagertes zweites Gehäuseteil, das mit einem zweiten Bremsbelag verkoppelt ist, eine Lüfteinrichtung, welche eine Lüftkraft ausübt, die das erste und zweite Gehäuseteil in eine Lösestellung bewegt und hält, in der die Bremseinrichtung unwirksam ist, und eine Rückstelleinrichtung, welche eine gegen die Lüftkraft gerichtete Rückstellkraft ausübt, die bei Wegfall der Lüftkraft die Gehäuseteile selbsttätig in eine Bremsstellung bewegt, in der die Bremseinrichtung wirksam ist, wobei die Rückstelleinrichtung hydraulisch arbeitet und einen Hydraulikspeicher umfasst, der mit einer unter einem Druck stehenden Hydraulikfüllung gefüllt ist, die beim Wegfall der Lüftkraft die Ruckstellkraft aufbringt. Das eine Gehäuseteil weist dabei einen Lüftraum und einen daran angeschlossenen Zylinderabschnitt auf, in dem das andere Gehäuseteil mit einer Kolbenstange geführt ist, die einen Hohlraum umgrenzt, der an den Hydraulikspeicher der Rückstelleinrichtung angeschlossen ist.
  • Der von der Kolbenstange umgebene Raum wird somit zum Aufbringen der Ruckstellkraft genutzt, indem der Hohlraum der Kolbenstange an den Hydraulikspeicher der Rückstelleinrichtung angeschlossen ist.
  • Bei einer erfindungsgemäß ausgestalteten Bremseinrichtung wird die für das Einrücken in die Bremsstellung erforderliche Rückstellkraft durch einen Hydraulikspeicher zur Verfügung gestellt, in dem unter ausreichend hohem Druck stehende Hydraulikflüssigkeit gespeichert wird. Sobald die als Gegenkraft gegen die Rückstellkraft wirkende Lüftkraft unter die Rückstellkraft sinkt, wird die im Hydraulikspeicher gespeicherte potentielle Energie als kinetische Bewegungsenergie freigesetzt und die Gehäuseteile werden gegeneinander in die Stellung bewegt, in der die Bremsbeläge der Bremseinrichtung an der mit dem jeweiligen Antrieb verkoppelten Bremsscheibe oder Bremstrommel anliegt. Üblicherweise sind dabei die Bremsbeläge über Bremszangenarme und Gelenke mit den Gehäuseteilen gelenkig verbunden.
  • Durch die erfindungsgemäße Nutzung eines Hydraulikspeichers zum Speichernder für die Erzeugung der Rückstellkraft erforderlichen Energie lässt sich bei minimiertem Raumbedarf leicht eine Verdopplung der Rückstellkraft gegenüber solchen bekannten Bremseinrichtungen erzielen, bei denen die Rückstellkraft mit Hilfe eines Federpakets erzeugt wird. Dabei hat sich gezeigt, dass aufgrund der geringen Wege, die die Gehäuseteile zum Einrücken in die Bremsstellung zurücklegen müssen, Hydraulikspeicher von geringer Baugröße ausreichen, um auch hohe Rückstellkräfte sicher zu erzeugen.
  • Besonders vorteilhaft erweist sich in diesem Zusammenhang der Umstand, dass für die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Bremseinrichtung das Grundprinzip der Arbeitsweise der bekannten Bremseinrichtungen beibehalten werden kann.
  • So weist die erfindungsgemäße Bremseinrichtung trotz des Umstandes, dass sie deutlich höhere Rückstell- und damit einhergehend deutlich größere Bremskräfte zur Verfügung stellt, genauso wie die bekannten Federspeicherbremsen Fail-Safe-Verhalten auf, ohne dass es dazu von außen zugeführter Energie bedarf. Diese Eigenschaft macht eine erfindungsgemäße Bremseinrichtung besonders zum Einsatz unter rauen Betriebsbedingungen geeignet, wie sie beispielsweise unter Tage gegeben sind.
  • Eine besonders geringe Baugröße einer erfindungsgemäßen Bremseinrichtung kann dadurch erreicht werden, dass die Gehäuseteile koaxial zueinander angeordnet sind. Die koaxiale Anordnung erlaubt es, die Bewegung der Gehäuseteile von der Brems- in die Lüftstellung und umgekehrt auf kleinstem Raum durchzuführen.
  • Um auf einfache Weise die für das Lüften der Bremseinrichtung erforderliche Lüftkraft aufzubringen, ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass die Kolbenstange mit ihrem einen Ende bis in den Lüftraum reicht und an diesem Ende einen Kolben trägt, der vom Lüftraum einen Druckabschnitt abteilt, in den die Lüfteinrichtung zum Bewegen und Halten der Bremseinrichtung in der Lüftstellung ein Fluid presst. Nach dem Vorbild der bekannten Federspeicherbremsen kann es sich bei dem Fluid um eine Hydraulikflüssigkeit oder insbesondere Druckluft sowie andere druckbeaufschlagte Gase handeln, wie sie beispielsweise am Einsatzort von Bremsen der in Rede stehenden Art typischerweise als Antriebsenergie zur Verfügung stehen.
  • Eine besonders kompakte und gleichzeitig gegen Störungen durch Verschmutzung besonders sicher geschützte Variante einer erfindungsgemäßen Bremseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange als Rohr ausgebildet ist, das auf einem vom ersten Gehäuseteil gehaltenen und in die Kolbenstange ragenden Zylinderstück verschiebbar geführt ist. Indem der Hohlraum der Kolbenstange durch einen in dem Hohlraum verschiebbar gelagerten Zwischenkolben in einen Druckabschnitt und einen Fluidpolsterabschnitt unterteilt ist und im Fluidpolsterabschnitt ein druckbeaufschlagtes Fluidpolster aufgebaut ist, das mit einem hydraulischen Druckspeicher verbunden ist, in dem ein Fluid druckbeaufschlagt gespeichert ist, kann zudem auf baulich einfache und betriebssichere Weise eine Verschleißkompensation verwirklicht werden, wie sie auch bei den bekannten Federspeicherbremsen vorgesehen ist. Ein Verschleiß der Bremsbeläge führt grundsätzlich dazu, dass der Weg, der für das Rückstellen der Gehäuseteile in die Bremsstellung erforderlich ist, sich verlängert. Indem bei einer erfindungsgemäßen Bremseinrichtung die Übertragung der Rückstellkraft über ein Fluidpolster erfolgt, das aus einem Druckspeicher gespeist wird, wird das Fluidpolster selbsttätig aufgefüllt, wenn der auf dem Fluidpolster lastende, von der Rückstellkraft bewirkte Gegendruck aufgrund des verlängerten Stellwegs kleiner ist als der vom Druckspeicher auf das Fluidpolster lastende Druck. Um dennoch nach einem Wechsel der Bremsbeläge die Bremseinrichtung auf einfache Weise erstmalig wieder in die Lüftstellung bewegen zu können, ist es zweckmäßig, wenn das Fluidpolster mit einer Ventileinrichtung verbunden ist, über die das das Fluidpolster bildende Fluid druckentlastbar ist.
  • Eine weitere für die Praxis besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstelleinrichtung mindestens zwei parallel geschaltete Hydraulikzylinder umfasst. Der besondere Vorteil dieser Ausgestaltung besteht zum einen darin, dass anstelle eines einzigen großen Druckbehälters mindestens zwei Hydraulikspeicher eingesetzt werden, die zwar dasselbe Gesamtvolumen bieten, sich jedoch wesentlich günstiger und platzsparender positionieren lassen. Zum anderen besteht ein Vorteil der Verwendung von zwei und erforderlichenfalls mehr Hydraulikspeichern darin, dass diese Speicher durch Verwendung von geeigneten Ventilkombinationen so miteinander verschaltet werden können, dass auch dann, wenn einer der Speicher beispielsweise durch äußere Gewalteinwirkung defekt ist, der andere Speicher einen Notbetrieb der Bremseinrichtung gewährleistet.
  • Schließlich kann eine sichere Überwachung des Zustands einer erfindungsgemäßen Bremseinrichtung dadurch verwirklicht werden, dass die Bremseinrichtung, wie bereits die bekannte Federspeicherbremse, eine Messeinrichtung aufweist, die kontinuierlich die Veränderung der relativen Lage der Gehäuseteile überwacht.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel zeigenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch:
  • 1 eine Bremseinrichtung in einer seitlichen Ansicht;
  • 2 die Bremseinrichtung gemäß 1 in einer teilgeschnittenen Ansicht von oben.
  • Die Bremseinrichtung 1 umfasst ein erstes Gehäuseteil 2, der ein an seinem einen Ende ausgebildeten und koaxial zur Längsachse L des Gehäuseteils 2 angeordneten, im Querschnitt kreisrunden Lüftraum 3 und einen sich daran anschließenden, ebenfalls koaxial zur Längsachse L angeordneten, rohrförmig ausgebildeten Zylinderabschnitt 4 besitzt. Der Durchmesser des Zylinderabschnitts 4 ist geringer als der Durchmesser des Lüftraums 3.
  • An der dem Zylinderabschnitt 4 gegenüberliegenden Stirnwand 5 des Lüftraums 3 ist ein koaxial zur Längsachse L des Gehäuseteils 2 ausgerichtetes Zylinderstück 6 befestigt. Das Zylinderstück 6 weist eine koaxial zur Längsachse L verlaufende Durchgangsbohrung 7 auf und trägt in einer im Bereich seines dem Lüftraum 3 zugeordneten Endes eingeformten Nut eine Ringdichtung 8.
  • In die Öffnung des Zylinderabschnitts 4 des ersten Gehäuseteils 2 ist eine nach Art eines Rohres hohl ausgebildete Kolbenstange 9 so weit eingeschoben, dass ihr freies Ende auf dem Zylinderstück 6 abgestützt und verschiebbar geführt ist. Die Ringdichtung 8 stellt dabei die flüssigkeits- und druckdichte Abdichtung des von der Kolbenstange 9 umgebenen Hohlraums 10 gegenüber der Umgebung sicher.
  • An seinem freien Ende trägt die Kolbenstange 9 einen Kolben 11, dessen Außendurchmesser bis auf ein geringes Untermaß dem Innendurchmesser des Lüftraums 3 entspricht. Über eine in eine in seine Umfangsfläche eingeformte Nut eingelegte Dichtung 12 liegt der Kolben 11 dicht an der Innenfläche des Lüftraums 3 an. Auf diese Weise teilt der Kolben 11 den Lüftraum 3 in einen Druckabschnitt 3a und einen Bewegungsabschnitt 3b, wobei der Druckabschnitt zwischen der der Stirnwand 5 gegenüberliegenden Wand 13 des Lüftraums 3 und der ihr zugeordneten Seite des Kolbens 11 ausgebildet ist. In den Druckabschnitt 3a kann über eine an einen Druckluftanschluss 3c angeschlossene, hier nicht gezeigte Leitung von einer ebenso nicht dargestellten Druckluft-Versorgungseinrichtung Druckluft gepresst werden. Die nicht dargestellte Druckluft-Versorgungseinrichtung, der Lüftraum 3 und der Kolben 9 sind Teil einer weiter nicht dargestellten Lüfteinrichtung, die die Bremseinrichtung 1 aus einer Bremsstellung in eine Lüftstellung bewegt und dort hält, bis eine Bremsung erforderlich wird.
  • Die Kolbenstange 9 ist gemeinsam mit dem Kolben 11 Teil eines zweiten Gehäuseteils 14, das in der durch den Zylinderabschnitt 4 und das Zylinderstück 6 des ersten Gehäuseteils 2 gebildeten Führung verschiebbar gelagert ist. Die Kolbenstange 9 trägt an ihrem vom Zylinderstück 6 abgewandten Ende einen Druckspeicher 15, in dem ein Hydrauliköl unter hohem Druck gespeichert ist. Der Druckspeicher 15 ist über einen Ventilblock 16 mit dem von der Kolbenstange 9 umgebenen Hohlraum 10 verbunden. Der Ventilblock 16 umfasst zum einen ein Ventil, über das eine Druckentlastung eines im Hohlraum 10 erzeugten Fluidpolsters bewirkt werden kann. Zum anderen weist er ein Rückschlagventil auf, welches verhindert, dass Druckfluid aus dem Hohlraum 10 in den Druckspeicher 15 zurück fließt. Das Rückschlagventil dient hier zur Erhöhung der Betriebssicherheit, kann jedoch entfallen, wenn beispielsweise ein dauerhaft dichter Anschluss des Druckspeichers 15 an den Hohlraum 10 sichergestellt ist und die Gefahr einer Beschädigung des Druckspeichers 15 durch äußere Gewalt ausgeschlossen ist.
  • Im Hohlraum 10 ist ein Zwischenkolben 17 verschiebbar gelagert, der über Ringdichtungen 18 dicht an den Innenflächen der Kolbenstange 9 anliegt. Der Zwischenkolben 17 teilt den Hohlraum 10 in einen zwischen dem Zwischenkolben 17 und dem Zylinderstück 6 gebildeten Druckraum 10a und einen zwischen dem Zwischenkolben 17 und dem Ventilblock 16 gebildeten Fluidpolsterraum 10b. Im Fluidpolsterraum 10b ist ein vom Druckspeicher 15 gespeistes Fluidpolster gebildet, dessen Druck gleich dem Druck im Druckspeicher 15 ist.
  • Der Druckraum 10a des Hohlraums 10 ist dagegen mit Hydrauliköl gefüllt, das aus einem an die Durchgangsbohrung 7 des Zylinderstücks 6 angeschlossenen, an der Außenseite des Lüftraums 3 montierten Hydraulikspeicher 19 eingespeist wird. Der Hydraulikspeicher 19 und der Druckraum 10a des Hohlraums 10 sind Teil einer Rückstelleinrichtung, über die die Bremseinrichtung 1 selbsttätig in ihre Bremsstellung bewegt wird, wenn der Druckraum 3a des Lüftraums 3 druckentlastet wird. Das im Hydraulikspeicher 19 gespeicherte Hydrauliköl ist mit einem hohen Druck vorgespannt, so dass bei druckentlastetem Druckabschnitt 3a des Lüftraums 3 der zweite Gehäuseteil 14 über den Zwischenkolben 17 und das im Fluidpolsterraum 10b gebildete Fluidpolster durch die vom im Druckabschnitt 3a mit hohem Druck anstehenden Hydrauliköl ausgeübte Rückstellkraft R soweit aus dem ersten Gehäuseteil 2 heraus geschoben wird, bis der Kolben 11 an der Wand 13 des Lüftraums 3 anliegt.
  • Zusätzlich ist an das erste Gehäuseteil 2 eine nach dem in der DE 198 37 315 C1 beschriebenen Vorbild ausgebildete Mess- und Auswerteinrichtung 20 angeflanscht, die die relative Lage der Gehäuseteile 2, 14 erfasst und zur Erkennung des jeweiligen Verschleißzustands auswertet. Die Mess- und Auswerteinrichtung gibt ein Alarmsignal ab, wenn ein Grenzwert des Verschleißes der Bremseinrichtung 1 überschritten wird.
  • An die Außenseite des ersten Gehäuseteils 2 ist ein Gelenkzapfen 21 angeformt, der die Schwenkachse für einen ersten Bremszangenarm 22 bildet. Ebenso ist am zweiten Gehäuseteil 14 ein Gelenkzapfen 23 angeformt, an dem ein zweiter Bremszangenarm 24 schwenkbar gelagert ist. Über ein Gelenkglied 25 sind die Bremszangenarme 22, 24 darüber hinaus gelenkig derart miteinander verbunden, dass ein Ineinanderfahren der Gehäuseteile 2, 14 ein Auseinanderschwenken der von den Bremszangenarme 22, 24 getragenen Bremsbelägen 26, 27 bewirkt, während durch das Auseinanderfahren der Gehäuseteile 2, 14 die Bremszangenarme 22, 24 in ihre Bremsstellung gebracht werden, in der sie an einer hier nicht dargestellten, auf der Antriebswelle eines zum Antrieb eines unter Tage eingesetzten, hier ebenfalls nicht sichtbaren Förderbandes vorgesehenen Elektromotors montierten Bremsscheibe anliegen.
  • Zum Anfahren des Elektromotors wird der Druckabschnitt 3a mit Druckluft oder Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt. Die von der Druckluft oder Hydraulikflüssigkeit beaufschlagte Wirkfläche des Kolbens 11 ist dabei im Verhältnis zur Wirkfläche der im Druckraum 10a des Hohlraums 10 der Kolbenstange 9 anstehenden, druckbeaufschlagten Hydraulikölsäule so bemessen, dass der Kolben 11 und mit ihm das zweite Gehäuseteil 14 durch die von der Druckluft oder der Hydraulikflüssigkeit ausgeübte Lüftkraft K gegen die Stirnwand 5 des Lüftraums 3 bewegt werden. Die Gehäuseteile 2, 14 werden auf diese Weise ineinander gefahren, so dass die Bremsbeläge 26, 27 ihre von der nicht sichtbaren Bremsscheibe entfernte Lüftstellung einnehmen.
  • Im Fall einer Störung des Förderbandbetriebes wird die im Lüftraum 3 anstehende Druckluft geregelt abgelassen, so dass die vorn der im Druckraum 10a anstehende Hydraulikölsäule ausgeübte Rückstellkraft R die Gehäuseteile 2, 14 auseinander drückt, bis der Kolben 11 die der Stirnwand 5 gegenüberliegende Wand 13 des Lüftraums 3 erreicht hat und die Bremsbeläge 26, 27 an der nicht gezeigten Bremsscheibe anliegen, diese bis zum Stillstand abbremsen und in ihrer gebremsten Stellung halten, bis der Lüftraum 3 wieder mit Druckluft beaufschlagt wird. Die Rückstellkraft R und, damit einhergehend, die von den Bremsbelägen 26, 27 aufgebrachten Bremskräfte sind dabei deutlich höher als die Kräfte, die sich bei konventionellen Federspeicherbremsen aufbringen lassen.
  • 1
    Bremseinrichtung
    2
    erstes Gehäuseteil
    3
    Lüftraum
    3a
    Druckabschnitt des Lüftraums 3
    3b
    Bewegungsabschnitt des Lüftraums 3
    3c
    Druckluftanschluss
    4
    Zylinderabschnitt
    5
    Stirnwand des Lüftraums 3
    6
    Zylinderstück
    7
    Durchgangsbohrung des Zylinderstücks 6
    8
    Ringdichtung
    9
    Kolbenstange
    10
    von der Kolbenstange 9 umgebener Hohlraum
    10a
    Druckraum des Hohlraums 10
    10b
    Fluidpolsterraum des Hohlraums 10
    11
    Kolben
    12
    Dichtung
    13
    der Stirnwand 5 gegenüberliegende Wand des Lüftraums 3
    14
    zweites Gehäuseteil
    15
    Druckspeicher
    16
    Ventilblock
    17
    Zwischenkolben
    18
    Ringdichtungen
    19
    Hydraulikspeicher
    20
    Messeinrichtung
    21
    Gelenkzapfen
    22
    erster Bremszangenarm
    23
    Gelenkzapfen
    24
    zweiter Bremszangenarm
    25
    Gelenkglied
    26
    Bremsbelag
    27
    Bremsbelag
    K
    Lüftkraft
    L
    Längsachse des Gehäuseteils 2
    R
    Rückstellkraft

Claims (8)

  1. Bremseinrichtung, umfassend – ein erstes Gehäuseteil (2), das mit einem ersten Bremsbelag (26) verkoppelt ist, – ein am ersten Gehäuseteil (2) verschiebbar gelagertes zweites Gehäuseteil (14), das mit einem zweiten Bremsbelag (27) verkoppelt ist, – eine Lüfteinrichtung, welche eine Lüftkraft (K) ausübt, die das erste und zweite Gehäuseteil (2, 14) in eine Lösestellung bewegt und hält, in der die Bremseinrichtung (1) unwirksam ist, und – eine Rückstelleinrichtung, welche eine gegen die Lüftkraft gerichtete Rückstellkraft (R) ausübt, die bei Wegfall der Lüftkraft (K) die Gehäuseteile (2, 14) selbsttätig in eine Bremsstellung bewegt, in der die Bremseinrichtung (1) wirksam ist, wobei die Rückstelleinrichtung hydraulisch arbeitet und einen Hydraulikspeicher (19) umfasst, der mit einer unter einem Druck stehenden Hydraulikfüllung gefüllt ist, die beim Wegfall der Lüftkraft (K) die Ruckstellkraft (R) aufbringt, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Gehäuseteil (2) einen Lüftraum (3) und einen daran angeschlossenen Zylinderabschnitt (4) aufweist, in dem das andere Gehäuseteil (14) mit einer Kolbenstange (9) geführt ist, die einen Hohlraum (10) umgrenzt, der an den Hydraulikspeicher (19) der Rückstelleinrichtung angeschlossen ist.
  2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseteile (2, 14) koaxial angeordnet sind.
  3. Bremseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (9) die mit ihrem einen Ende bis in den Lüftraum (3) reicht und an diesem Ende einen Kolben (11) trägt, der vom Lüftraum (3) einen Druckabschnitt (3a) abteilt, in den die Lüfteinrichtung zum Bewegen und Halten der Bremseinrichtung (1) in der Lüftstellung ein Fluid presst.
  4. Bremseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (9) als Rohr ausgebildet ist, das auf einem vom ersten Gehäuseteil (2) gehaltenen und in die Kolbenstange (9) ragenden Zylinderstück (6) verschiebbar geführt ist.
  5. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (10) der Kolbenstange (9) durch einen in dem Hohlraum (10) verschiebbar gelagerten Zwischenkolben (17) in einen Druckraum (10a) und einen Fluidpolsterraum (10b) unterteilt ist und dass in dem Fluidpolsterraum (10b) ein druckbeaufschlagtes Fluidpolster aufgebaut ist, das mit einem hydraulischen Druckspeicher (15) verbunden ist, in dem ein Fluid druckbeaufschlagt gespeichert ist.
  6. Bremseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluidpolster mit einer Ventileinrichtung (16) verbunden ist, über die das Fluid druckentlastbar ist.
  7. Bremseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstelleinrichtung mindestens zwei parallel geschaltete Hydraulikspeicher (19) umfasst.
  8. Bremseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Messeinrichtung (20) aufweist, die kontinuierlich die Veränderung der relativen Lage der Gehäuseteile (2, 14) überwacht.
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