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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein fluidisches System mit
einem fluidischen Kreislauf, der einen Sperrkreis mit wenigstens
einer Schließvorrichtung
aufweist, wobei der fluidische Kreislauf an wenigstens ein Arbeitsglied
als Verbraucher wie beispielsweise einen Zylinder oder dergleichen
angeschlossen ist.
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Außerdem bezieht
sich Erfindung auf eine Schaltungsanordnung umfassend wenigstens
einen Fluidzylinder sowie ein Verfahren zum Betrieb eines fluidischen
Systems.
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Im
Maschinen- und Anlagenbau werden beispielsweise zur Unterstützung vertikaler
Verfahrbewegungen schwerer Maschinen- und Anlagenkomponenten Gewichtsausgleichssysteme
eingesetzt, die die Gewichtkraft der zu bewegenden Massen im Schwerefeld
kompensieren und damit die erforderlichen Beschleunigungs-, Verfahr-
und Verzögerungskräfte verringern.
Solche Gewichtsausgleichssysteme werden bspw. in Portalfräsmaschinen,
Industrierobotern, Umformpressen und dgl. verbaut, um nur einige
Anwendungsfälle
zu nennen. Mit diesen Gewichtausgleichssystemen wird auch eine hohe
Verfahrdynamik ermöglicht,
und es wird die Präzision, insbesondere
die Genauigkeit des Antriebs verbessert, so dass Gewichtsausgleichssysteme
nicht ausschließlich
zur Kompensation schwerer, vertikal bewegter Maschinen- und Anlagenkomponenten
eingesetzt werden.
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Gewichtsausgleichssysteme
können
anhand ihrer physikalischen Grundprinzipien unterschieden werden.
Bekannte Systeme sind das Massenausgleichssystem, wie es z.B. im
Aufzugsbau weit verbreitet ist und das fluidische, hier insbesondere
das hydraulische Ausgleichsystem, das nachfolgend noch näher erläutert wird.
Darüber
hinaus sind z.B. magnetische, elektromagnetische und federkraftbasierte
Systeme bekannt, einschließlich
diverser Mischformen. Des weiteren werden kompensierende, überkompensierende
und unterkompensierende Gewichtsausgleichssysteme unterschieden.
Weitere Unterscheidungskriterien sind Bau- und Nenngrößen.
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Bei
fluidischen Gewichtsausgleichssystemen wird die Kompensationskraft
in der Regel durch einen oder mehrere Ausgleichszylinder erzeugt, bspw.
durch Hydraulik- oder Pneumatikzylinder. Die Ausgleichszylinder
sind kolbenseitig oder zylinderseitig form- oder zumindest kraftschlüssig mit
der betreffenden Maschinen- bzw. Anlagenkomponente verbunden, deren
Gedichtkraft kompensiert werden soll. Die Ausgleichszylinder können bspw.
von einem Fluidspeicher her mit Druck beaufschlagt werden. Hierzu
steht der Ausgleichszylinder mit dem Fluidspeicher in Fluidverbindung,
wobei auch mehrer Fluidspeicher vorgesehen sein können. Da
der Ausgleichszylinder bzw. dessen Kolben der Verfahrbewegung der
betreffenden Maschinen- bzw. Anlagenkomponente folgt, ergibt sich
bei jeder Verfahrbewegung in Fluidvolumenstrom zwischen Ausgleichzylinder
und Fluidspeicher. Das Fluid pendelt sozusagen zwischen Ausgleichszylinder
und Fluidspeicher in einem geschlossenen Fluidsystem hin und her.
Im Fluidsystem ist zu jedem Zeitpunkt ein nahezu gleichmäßig verteilter,
konstanter Fluiddruck (p) gegeben. In Abhängigkeit von den zu kompensierenden
Gewicht kräften
werden Hydrauliköle,
Druckluft oder auch Gase wie Stickstoff, als Fluid verwendet. Der
Vorteil fluidischer Gewichtausgleichssystem ist darin zu sehen,
dass sie verhältnismäßig klein-
und leichtbauend sind und ihre Kompensationswirkung leicht veränderbar
und damit anpassbar ist. Die Kompensationswirkung kann in einfacher
Weise durch Veränderung
des Fluiddrucks p im Fluidsystem angepasst werden.
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In
einem normalen Betriebszustand werden die Verfahrbewegungen der
betreffenden Maschinen- und Anlagenkomponenten durch Haltebremsen, die
bspw. im Antrieb integriert sind, kontrolliert gestoppt und die
betreffende Maschinen- und Anlagenkomponente wird in ihrer Lageposition
gehalten. Da ein Versagen der Halterbremsen nie ausgeschlossen werden
kann, müssen
Maßnahmen
zur Risikominimierung getroffen werden, insbesondere dann wenn im
Versagensfall durch ein schnelles Absinken (Abstürzen) großen Schäden, möglicherweise sogar Personenschäden nicht
auszuschließen
sind.
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Auch
im Versagensfall muss also für
die betreffende Maschinen- und Anlagenkomponente ein Stoppen der
Verfahrbewegung und ein Halten der Lageposition möglich sein.
Dies gilt auch bei plötzlichem
Nothalt, bspw. infolge eines Stromausfalls. Solche sogenannten Absturzsicherungen
sind teilweise durch gesetzliche und/oder berufsgenossenschaftliche
Regelungen vorgeschrieben.
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Die
Unterbrechung der Fluidverbindung zwischen dem Ausgleichszylinder
und dem Fluidspeicher ist eine einfache und dennoch äußerst wirkungsvolle
Absturzsicherung. Wird der Fluidvolumenstrom zum Ausgleichszylinder
hin bzw. vom Ausgleichszylinder weg unterbrochen ist dieser an jeglicher
weiteren Verfahrbewegung gehindert (Prinzip der pneumatischen- bzw. hydraulischen
Verriegelung). Die Unterbrechung des Fluidvolumenstroms zwischen Ausgleichszylindern
und Fluidspeicher kann daher zum Stoppen der Verfahrbewegung der
betreffenden Maschinen- bzw. Anlagenkomponente in einer auftreten den
Notsituation eingesetzt werden, bspw. bei einem plötzlichen
Stromausfall oder bei Betätigung eines
Notaus-Schalters. Durch die pneumatische bzw. hydraulische Verriegelung
wird nach dem Verfahrstopp der betreffenden Maschinen- bzw. Anlagenkomponente
auch ein weiteres Absinken wirkungsvoll und zuverlässig verhindert.
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Bei
den bekannten Gewichtsausgleichssystemen wird die Absturzsicherung
mittels eines Ventils realisiert, das den Volumenstrom zwischen
Ausgleichszylinder und Fluidspeicher kontrolliert unterbricht. Bekanntermaßen tritt
an Ventilen infolge von Drosselwirkung stets ein Druckverlust Δp auf. Dieser führt einerseits
dazu, dass nicht der volle Druck des Fluidspeichers den Ausgleichszylindern
zur Verfügung
steht, andererseits aber auch zu einer unerwünschten Erwärmung des Fluids. Der Antrieb
für die betreffende
Maschinen- bzw. Anlagenkomponente muss diesen Druckverlust durch
Mehrleistung kompensieren. Unabhängig
hiervon ergeben sich je nach Ventiltyp unerwünscht lange Schließ- und damit
Verriegelungszeiten.
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Auch
bei anderen Anwendungen, welche eine hochdynamische Steuerung der
Bewegung von Maschinen- und Anlagenkomponenten erfordern, ist es
häufig
nötig,
wie beispielsweise bei einer Bewegung großer Massen oder bei einem Nothalt,
bewegte Teile abrupt zu stoppen und deren weitere Bewegung auch über eine
längere
Zeitspanne zu verhindern. Ein ebenso sicheres Absperren wird beim
gesteuerten Zu- und Abschalten in Fluidkreisläufen mit verschiedenen Medien
und mit großen
Mengen benötigt.
Hierbei kann ein anderes Medium im Steuerkreislauf zum Einsatz kommen
wie im Hauptkreislauf(Mediumstrennung). Über die Trennung Steuerkreislauf
zum Hauptkreislauf ist eine Fernsteuerbarkeit gegeben, wie sie beispielsweise
auch in Ex-Schutzanwendungen
zum Tragen kommt.
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In Zoebl,
H: „Schaltpläne der Ölhydraulik", welches 1973 im
Otto Krausskopf-Verlag erschien, beschreibt der Autor,
dass: „Infolge
der Leckölverluste
der Kolbenventile und infolge der elastischen Eigenschaften des Öles ist
es im allgemeinen nicht möglich,
einen Arbeitszylinder in einer bestimmten Lage zwischen den beiden
Endstellungen durch hydraulische Elemente allein so festzuhalten,
dass der Kolben keine auch noch so geringe Bewegung ausführt.
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Je
nach den Betriebsverhältnissen
und nach den Anforderungen an die Genauigkeit mit der die Maschinen-
oder Anlagenkomponenten in einer bestimmten Lage festgehalten werden
sollen, werden bisher verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung sogenannter
Sperrkreise verwendet.
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Dabei
werden beispielsweise Wegeventile eingesetzt, deren beide Anschlüsse zum
Arbeitszylinder hin verriegelt werden. Hierbei werden wegen der
oben er- wähnten
Leckverluste von Kolbenventilen, um eine lastunabhängige Stellung
des Arbeitszylinders zu erreichen, Rückschlagventile eingesetzt, die
eine weitgehend vollständige
Abdichtung erlauben.
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Rückschlagventile
sperren den Volumenstrom in einer Richtung und ermöglichen
den Durchfluss in der entgegengesetzten Richtung. Der Ölstrom wird
dabei häufig
durch Kugel- oder Kegelkörper
abgesperrt, die durch Federn bzw. zusätzlich durch Öldruck oder
den Umgebungsdruck in ihre Sitze gedrückt werden. Entsperrbare Rückschlagventile werden
beispielsweise mittels Exzenter und Stößel, elektrisch, pneumatisch
oder auch hydraulisch mittels eines Steuerölstroms gegen die Federkraft
geöffnet.
Sie neigen unter Umständen
jedoch zum Schwingen des Kugel- oder Kegelkörpers, wodurch Leckölverluste
oder Betriebsstörungen
entstehen können.
Darüber
hinaus sind sie nur für
kleinere Volumenströme
geeignet.
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Bei
dieser Gestaltung von Sperrkreisen werden gesteuerte Rückschlagventile
eingesetzt, und zwar für
einfachwirkende Arbeitszylinder einfache Rückschlagventile und für doppeltwirkende
Arbeitszylinder entweder zwei einfache Rückschlagventile oder ein Doppelrückschlagventil.
Da der gesamte Ölvolumenstrom
zu den Arbeitszylindern und von diesen weg über die Rückschlagventile strömt, müssen diese
bei hohen Ölvolumina
entsprechend groß dimensioniert
sein. Dabei steigt mit der Dimension des Rückschlagventils auch dessen
Schaltzeit. Dieser Nachteil wird in der Regel dadurch umgangen,
dass ein kleineres Ventil mit größerer Durchströmgeschwindigkeit
eingesetzt wird. Dies führt
jedoch einerseits zu einer Erwärmung
des Hydrauliköls
und andererseits zu einem hohen Druckverlust Δp am Ventil selbst, d.h. zwischen
den Ventilanschlüssen
A und B. Dies bewirkt, dass nicht der volle Systemdruck p am Arbeitszylinder
zur Verfügung
steht, sondern ein um Δp
reduzierter Druck, und folglich der Antrieb für die betreffenden Maschinen-
und Anlagenkomponenten stärker
belastet ist.
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Weiterhin
ist es bekannt, in Sperrkreisen Überdruckventile
einzusetzen, die zwischen Zylinder und Steuerschieber mit Sperrstellung
eingebaut werden, um bei Wärmedehnungen
des Öles
oder bei Einwirkung großer äußerer Kräfte einen Überlastschutz
vorzusehen. In denjenigen Fällen,
in denen eine absolut sichere Verriegelung des Kolbens in einer
ganz bestimmten Lage verlangt wird und auch Bewegungen von einigen
Zehntel Millimetern nicht zulässig
sind, muss die Verriegelung mechanisch erfolgen. Dabei ist jedoch
auch ein sicheres Abstoppen und Halten der betreffenden Maschinen-
und Anlagenkomponenten in exakt definierter Position erforderlich.
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Die
vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein fluidisches
System mit einem Sperrkreis zur Verfügung zu stellen, welches ein
sicheres Abstoppen und Halten von hydraulisch bewegten Maschinen-
und Anlagenkomponenten ermöglicht. Außerdem soll
der Wirkungsgrad und die Wirtschaftlichkeit solcher fluidischer
Systeme verbessert und darüber
hinaus soll es in der Fertigung und der Montage leicht umsetzbar
sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den
Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäße Schaltungsanordnungen
sind Gegenstand der Ansprüche
18 und 54 und Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist Gegenstand der Ansprüche
29 und 63. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß dem Kennzeichnungsteil
des Anspruchs 1 umfasst die erfindungsgemäße Schließvorrichtung einen frei innerhalb
eines Zylinders hin- und her bewegbaren Schließkolben zum Schließen und Öffnen einer
Fluidverbindung im Sperrkreis aufgrund eines von einem Steuerventil
dem Schließkolben
zugeführten
Steuermediums, wobei der Schließkolben
stirnendig unterschiedlich große
Arbeitsdruck- und Steuerdruckflächen
aufweist. Der frei bewegbaren Schließkolben ist also nicht durch
ein Rückstellelement
wie beispielsweise eine Feder beaufschlagt, sondern er wird durch
den Fluiddruck beziehungsweise vorhandene Kraftdifferenzen aufgrund
unterschiedlicher Fluiddrücke
und/oder der unterschiedlichen Arbeitsdruck- und Steuerdruckflächen gesteuert.
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Die
erfindungsgemäße Schließvorrichtung umfasst
also einen Schließkolben,
welcher den Volumenstrom abhängig
von einem Steueröldruck
sperrt. Dabei sind die Größenverhältnisse
der Arbeitsdruckfläche(n)
und der Steuerdruckfläche(n)
am Schließkolben
bevorzugt so gewählt,
dass dieser allein durch den Steueröldruck in seinen Sitz und dabei
vorzugsweise gegen eine metallische Dichtkante gedrückt wird.
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Dies
wird mit den Merkmalen des Anspruchs 2 erreicht, wo unter anderem
vorgesehen ist, die Arbeitsdruckfläche kleiner auszubilden als
die Steuerdruckfläche.
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In
der Schließvorrichtung
wirken also keine zusätzlichen
Kräfte,
wie beispielsweise resultierend aus eingesetzten Federn oder dem
Umgebungsdruck auf den Schließkolben.
Wird der Steuereröldruck
abgesenkt, so gibt der Schließkolben
aufgrund des Systemdrucks die Arbeitsleitung zum Arbeitszylinder
wieder frei, die Schließvorrichtung öffnet sich.
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Im
Gegensatz zu den üblicherweise
eingesetzten Rückschlagventilen
neigt der Schließkolben der
erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
nicht zu Schwingungen und verhindert hieraus resultierende Leckölverluste
oder Betriebsstörungen.
Darüber
hinaus ist die Schließvorrichtung
auch für
größere Volumenströme geeignet.
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Durch
den Einbau der Schließvorrichtung
mit einem Schließkolben,
der einen mehr oder minder großen Öffnungsquerschnitt
für den
Fluidvolumenstrom zwischen Ausgleichszylinder und Fluidspeicher
freigibt, entfällt
der Drosselverlust, der typischerweise an Ventilen auftritt. Dadurch
reduziert sich die Erwärmung
des Fluidvolumenstroms deutlich, was den Wirkungsgrad des Gewichtsausgleichssystems
verbessert. Der Antrieb für
die betreffende Maschinen- bzw. Anlagenkomponente muss lediglich nur
noch den nichtkompensierten Gewichtskraftanteil aufbringen. Dadurch
wird die Leistungsaufnahme und der Energieverbrauch des Antriebes
abgesenkt und die Wirtschaftlichkeit erhöht. Anderseits kann der Antrieb
bereits im Voraus um den Betrag des entfallenden Drosselverlustes
schwächer
dimensioniert werden, woraus sich Vorteile hinsichtlich Baugröße und Anschaffungspreis
ergeben.
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Der Öffnungsquerschnitt
den der Schließkolben
verschließt
bzw. freigibt ist so dimensioniert, dass im hindurchtretenden Fluidvolumenstrom
lediglich ein geringer, praktisch zu vernach lässigender Druckverlust auftritt.
Die Dimension des Öffnungsquerschnittes
kann so bestimmt werden, dass selbst bei hohen Verfahrgeschwindigkeiten
der betreffende Maschinen- bzw. Anlagenkomponente, was zwangsläufig mit
hohen Fluidvolumenströmen
einhergeht, kein Drosselverlust auftritt. Die Dynamik der Verfahrbewegung
für die
betreffende Maschinen- bzw. Anlagenkomponente verbessert sich durch
den entfallenden Drosselverlust, ebenso können höhere Maximal-Verfahrgeschwindigkeiten
realisiert werden.
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Kommt
es beim Verfahren der betreffenden Maschinen- bzw. Anlagenkomponente
zu einem unbeabsichtigten Nothalt, bspw. durch Stromausfall, leitet
zunächst
der Antrieb eine Vollbremsung ein. Zusätzlich unterbricht der Schließkolben
den Fluidvolumenstrom zwischen Ausgleichszylinder und Fluidspeicher
nahezu schlagartig. Damit wird das zu diesem Zeitpunkt im Ausgleichszylinder
befindliche Fluid eingeschlossen und der Ausgleichszylinder wird sozusagen
durch die Fluidwirkung verriegelt. Damit wird eine momentane Verfahrbewegung
gestoppt, d.h. die betreffende Maschinen- bzw. Anlagenkomponente
wird auf extremste Weise abgebremst. In Folge ihrer Massenträgheit, als
auch von Trägheitseffekten
im Antrieb, bewegt sich die betreffende Maschinen- und Anlagenkomponente
noch bis zu ihrem absoluten Stillstand weiter. Es ergibt sich ein
sogenannter Nachlaufweg bzw. eine sogenannte Nachlaufzeit. Diese
sind u.a. abhängig
von der Verfahrgeschwindigkeit, der bewegten Masse und der Verfahrrichtung
(in oder entgegen der Schwerkraftrichtung). Ein solcher Nachlaufweg
kann ohne weiteres 200 mm bis 300 mm betragen.
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Während der
Nachlaufzeit entsteht im Ausgleichszylinder und dem angrenzenden
Rohrleitungssystem, einschließlich
etwaiger Schalt- und Steuereinrichtungen, ein Überdruck bzw. Unterdruck, der
zu Beschädigungen
führen
kann. Zur Vermeidung solcher Beschädigungen ist der Ausgleichszylinder über mindestens
ein Druckbegrenzungsventil mit dem Fluidspeicher verbun den. Baut
sich in der Nachlaufzeit im Ausgleichszylinder ein Überdruck auf,
kann Fluid vom Ausgleichszylinder über das Überdruckventil in den Fluidspeicher
zurück
gespeist werden. Das Fluid verbleibt vorteilhafterweise im geschlossenen
Fluidsystem, was bei Verwendung einer Abblas- bzw. Abspritzvorrichtungen
nicht der Fall wäre
(bei letzterem müsste
vor dem Wiederanfahren der Maschine bzw. Anlage das Fluidsystem
nachbefüllt
werden).
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Der
Einstellwert für
das Druckbegrenzungsventil errechnet sich hierbei aus maximal zulässigem Druck
im Ausgleichszylinder abzüglich
des Drucks p im Fluidsystem, wobei der Druck p in der Regel mit dem
Druck im Fluidspeicher identisch ist.
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Idealerweise
ist der Ausgleichszylinder auch über
ein Rückschlagventil
mit dem Fluidspeicher verbunden. Baut sich in der Nachlaufzeit einem
Unterdruck im Ausgleichszylinder auf, kann über das Rückschlagventil Fluid aus dem
Fluidspeicher nachgesaugt werden. Ein möglicherweise verbleibender Unterdruck,
der sich bspw. beim Wiederanfahren der Maschine bzw. Anlage nachteilig
auswirken könnte, wird über das
Rückschlagventil
ebenfalls nivelliert. Insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsaspekte kann
es sinnvoll oder sogar erforderlich sein, mehrere redundant wirkende
Schließkolben
vorzusehen, die dann in Reihe geschaltet sind. Bei Versagen, bspw.
durch Festklemmen, eines Schließkolbens
ist immer noch die Funktion der anderen Schließkolben gegeben. Zum Aufbau
eines redundanten Systems müssen
in der Schaltungsanordnung wenigstens zwei Schließkolben
umfasst sein.
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Es
erweist sich fernerhin als vorteilhaft die Schließkolben
mit Schaltstellungs-Überwachungsmitteln
auszustatten bzw. zu kombinieren. Hierdurch ist eine zyklische Überwachung
des Schließvorganges
möglich.
Um ein schnelles Unterbrechen der Fluidverbindung zwischen Ausgleichszylinder
und Fluidspeicher zu gewährleisten,
sollte die Schließzeit
des Schließkolbens nicht
mehr als 100 ms, vorzugsweise nicht mehr als 75 ms und insbesondere
nicht mehr als 50 ms betragen.
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In
Abhängigkeit
der zu kompensierenden Masse bzw. deren Gewichtkraft kann es erforderlich sein,
hydraulische Fluidmittel, bspw. Hydrauliköl einzusetzen.
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Hydraulische
Fluidmittel bieten den Vorteil der Inkompressibilität. Sind
die zu kompensierenden Massen kleiner, kann auch Druckluft oder
ein Gas als Fluid verwendet werden. Dies bietet den Vorteil, dass die
entsprechenden Komponenten zum Aufbau der Schaltung in der Regel
kleiner, leichter und günstiger sind,
als vergleichbare Hydraulikkomponenten.
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Ideal
ist bei Gewichtsausgleichssystemen immer eine Unterkompensation
oder eine Überkompensation
im Bereich von 105–115%,
so dass immer eine eindeutige Flankenanlage innerhalb der Antriebsspindel
(bei Antrieben mittels Kugelroll- oder Gewindespindeln) besteht.
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Bevorzugt
werden in einem erfindungsgemäßen Sperrkreis
in allen Arbeitsleitungen Schließvorrichtungen angeordnet,
welche zur Druckbeaufschlagung an abzustoppende Arbeitsglieder angeschlossen
sind. Diese Schließvorrichtungen
umfassen, wie bereit vorerwähnt,
Schließkolben,
die in gleicher Weise wie Rückschlagventile
bevorzugt über
eine metallische Kante eine weitgehend vollständige Abdichtung ermöglichen.
Mittels dieser Schließvorrichtungen,
deren Aktivierung vorzugsweise über
ein zentrales Steuerventil vorgenommen wird, werden die Arbeitsleitungen
zum Arbeitszylinder hin schlagartig gesperrt.
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Die
Trägheit
der oftmals sehr großen
bewegten Massen von Maschinen- und Anlagenkomponenten verursacht
in den Leitungen und Kammern der Arbeitszylinder häufig einen
sehr hohen Über- bzw. Unterdruck,
der zu Schäden
am Fluidsystem oder gar zu einer Nachlauf- oder Rückbewegung
der Arbeitszylinder führen und
dabei unerwünschte
Effekte wie beispielsweise Schwingungen oder gar Betriebssausfälle verursachen
kann. Demzufolge und um eine lastunabhängige Stellung des Arbeitszylinders
zu erreichen, werden die abgesperrten Druckvolumina bevorzugt mittels
Einrichtungen, welche die Drücke
in den einzelnen verriegelten Arbeitsleitungen entlasten, oder zwischen
den verriegelten Arbeitsleitungen ausgleichen, eingesetzt. Zu diesem
Zweck eignen sich beispielsweise Druckventile, Sperrventile oder Anordnungen
von Druckventilen und Sperrventilen. Ein wichtiger Faktor bei der
Auswahl und Anordnung dieser Einrichtungen ist eine Vermeidung einer
Veränderung
der Lage der arretierten Maschinen- oder Anlagenkomponente infolge
der Druckentlastung.
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Bei
besonders hohen Sicherheitsanforderungen kann es zweckmäßig oder
sogar erforderlich sein, mehrere redundant wirkende Schließvorrichtungen
vorzusehen, die innerhalb einer Arbeitsleitung in Reihe geschaltet
sind. Bei Versagen, wie beispielsweise dem Klemmen eines Schließkolbens,
wirkt dann der andere Schließkolben.
Zum Aufbau eines redundanten Systems sind wenigstens zwei Schließvorrichtungen
in einer Arbeitsleitung erforderlich.
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Es
erweist sich ferner als vorteilhaft, die Schließvorrichtungen mit Schaltstellungsüberwachungsmitteln
auszustatten oder zu kombinieren. Hierdurch wird eine zyklische Überwachung
des Schließvorgangs
ermöglicht.
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Um
ein schnelles Unterbrechen der Arbeitsleitungen zum Arbeitszylinder
zu gewährleisten,
sollte die Schließzeit
des Schließkolbens
nicht mehr als 100 ms, vorzugsweise nicht mehr als 75 ms und besonders
bevorzugt nicht mehr als 50 ms betragen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
arbeitet aufgrund des äußerst geringen
Druckabfalls sehr verlustarm, wodurch es einen hohen Wirkungsgrad erreicht.
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Dabei
wird es den dynamischen Anforderungen der Antriebstechnik im Beschleunigungsverhalten,
der maximalen Geschwindigkeit, im Abbremsverhalten wie aber gerade
auch bezüglich
den Not- und Sicherheitsvorschriften im Bereich der Anlagen- und
Maschinentechnik gerecht. Die Gestaltung der Schließvorrichtung
ermöglicht
ein sicheres Abstoppen und Halten bei sehr hohen auftretenden Kräften. Somit
kann beispielsweise auch in Schwerkraft- bzw. Schwungmassenrichtung
ein zuverlässiger
Nothalt gesichert werden.
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Die
erfindungsgemäße Schließvorrichtung zum
Absperren eines hydraulischen Sperrkreises kann beispielsweise in
fluidischen Gewichtausgleichssystemen oder in fluidischen Systemen
mit wenigstens einem Gleichgangzylinder als Arbeitsglied oder in
fluidischen Systemen mit wenigstens einem Differentialzylinder als
Arbeitsglied oder in fluidischen Systemen mit wenigstens einer Spann-
und Klemmvorrichtung als Arbeitsglied vorteilhaft eingesetzt werden.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang
mit den Figuren.
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Es
zeigt:
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1 einen
Schaltplan für
ein hydraulisches Gewichtsausgleichssystem gemäß dem Stand der Technik,
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2 einen
Schaltplan für
ein erfindungsgemäßes hydraulisches
Gewichtsausgleichssystem mit Schließvor richtung und Schließkolben,
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3 eine
Schnittdarstellung einer beispielhaften Schließvorrichtung für den Einsatz
in einer erfindungsgemäßen Absperrung,
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3a ein
Schaltungssymbol einer Schließvorrichtung
ohne elektr. Schaltstellungsüberwachung,
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3b ein
Schaltungssymbol einer Schließvorrichtung
mit elektr. Schaltstellungsüberwachung,
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4 eine
Schaltungsanordnung einer erfindungsgemäßen Absperrung zum Sperren
eines Gleichgangzylinders oder eines Fluidmotors,
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5 eine
Schaltungsanordnung einer erfindungsgemäßen Absperrung zum Sperren
eines Differentialzylinders,
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6 eine
Schaltungsanordnung einer erfindungsgemäßen Absperrung in Spann- und
Klemmvorrichtungen,
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7 eine
Schaltungsanordnung einer erfindungsgemäßen Zu- und Abschaltung von
verschiedenste Medien mit direkt angebautem Steuerventil und
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8 eine
Schaltungsanordnung einer erfindungsgemäßen Zu- und Abschaltung von
verschiedenen Medien mit unterschiedlichen Medien im Hauptkreislauf
und im Steuerkreislauf mit extern angebautem Steuerventil.
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Die 1 zeigt
einen einfachen Schaltplan für
ein fluidisches, in diesem Falle hydraulisches Gewichtsausgleichssystem,
wie es dem Stand der Technik entspricht. Das darge stellte Hydrauliksystem
umfasst einen ersten mit bezeichneten und einen zweiten mit 2 bezeichneten
Hydraulikzylinder. Die dargestellten Hydraulikzylinder 1 und
sind doppeltwirkend, hier jedoch nur einseitig angeschlossen. Der
erste Hydraulikzylinder 1 wird kolbenstangenseitig, der zweite
Hydraulikzylinder 2 kolbenbodenseitig mit Druck beaufschlagt.
Die Kolbenstangen der Hydraulikzylinder greifen über einen nicht näher dargestellten
Mechanismus an die zu kompensierende Masse m an, bspw. eine vertikal
bewegte Maschinen- oder Anlagenkomponente. Die beiden Hydraulikzylinder 1 und 2 arbeiten
in einer sogenannten Pull- und Pushanordnung, d.h. sie üben über den
nicht näher
dargestellten Mechanismus eine Zug- bzw. eine Druckkraft auf die
zu kompensierende Masse m aus. Der Vorteil dieser Anordnung liegt
in einer hohen Gewichtskompensation die mit verhältnismäßig kleinen Kolbenflächen und
Hydraulikdrücken
erreicht werden kann. Die Gewichtskompensation kann jedoch ebenso
von nur einem Hydraulikzylinder 1 oder 2 bereit
gestellt werden, bei entsprechender Anpassung der Kolbenfläche und/oder
des Hydraulikdrucks. Sinngemäß können auch
mehr als zwei Hydraulikzylinder vorgesehen sein.
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Die
beiden Hydraulikzylinder 1 und 2 sind über die
Hauptleitung 3, bspw. in Form eines Rohres oder einer flexiblen
Leitung, miteinander verbunden und daher stets gleichmäßig mit
Druck beaufschlagt. Das Hydrauliksystem kann über eine Füllleitung 4 mit Hydrauliköl befüllt werden.
Zur Rückflusssicherung ist
ein Rückschlagventil 5 in
der Füllleitung 4 vorgesehen.
Die Hauptleitung 3 ist über
ein hier nur exemplarisches 2/2-Wegeventil 6 mit einem
Hydrospeicher 7 verbunden, der hier beispielshalber als
Blasenspeicher ausgeführt
ist. Die Anschlüsse
des 2/2-Wegeventils 6 sind mit A und B bezeichnet. Zur
Erfassung des Drucks im Hydrauliksystem ist ein Manometer 8 beliebiger
Ausführung
vorgesehen. Das Hydrauliksystem ist durch ein einstellbares Druckbegrenzungsventil 9 gegen Überdruck
abgesichert, wobei das Druckbegrenzungsven til 9 das Hydrauliköl zu einem
Tank 22 hin ablässt. Über das
Druckbegrenzungsventil 9 kann das Hydrauliksystem auch
entleert werden, bspw. für
Reparatur- oder Wartungszwecke. Das Hydrauliksystem ist wegen des
Rückschlagventils 5 und
des Überdruckventils 9 im
Normalbetrieb in sich geschlossen und arbeitet damit weitgehend
autark und wartungsarm.
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Im
Normalbetrieb befindet sich das 2/2-Wegeventil 6 in der
dargestellten geöffneten
Position und gibt damit eine Verbindung zwischen dem Hydrospeicher 7 und
den beiden Hydraulikzylindern 1 und 2 frei. Der
Systemdruck bzw. Arbeitsdruck p der von dem Hydrospeicher 7 bereit
gestellt wird, liegt somit an den Kolbenflächen der Hydraulikzylinder
an und ruft jeweils eine resultierende Kraft hervor, die über einen
nicht dargestellten Mechanismus auf die zu kompensierende Masse
m (d.h. auf die betreffende Maschinen- bzw. Anlagenkomponente) eine
Druck- und/oder Zugkraft ausübt,
die der Gewichtskraft g entgegenwirkt. In Abhängigkeit von Systemdruck p und
Kolbenfläche
kann der Kompensationsgrad eingestellt werden. So hat sich bspw.
ein Kompensationsgrad von 85% bis 95%, vorzugsweise 90% als ein sehr
praxistauglicher Wert erwiesen. Beim Bewegen bzw. Verfahren der
betreffenden Maschinen- bzw. Anlagenkomponente mit der Masse m muss
der ebenfalls nicht dargestellte Antrieb nur noch einen verbleibenden
Rest-Gewichtsbetrag bewegen bzw. bremsen, d.h. 5% bis 15%, anstelle
von 100%, womit der Antrieb deutlich kleiner ausgelegt werden kann. Während des
Verfahrens der Maschinen- bzw. Anlagenkomponente bewegen sich die
Kolben in den Hydraulikzylindern 1 und 2 entweder
im Verhältnis
1:1 zur Verfahrstrecke oder in einem anderen definierten Verhältnis. Hierbei
fließt über das
2/2-Wegeventil 6 Hydrauliköl aus dem Hydrospeicher 7 zu
den Hydraulikzylindern 1 und 2 oder bei entgegensetzter
Verfahrrichtung von den Hydraulikzylindern zurück in den Hydrospeicher. Der
Systemdruck p ist unabhängig von
einer Füllhöhe im Hydrospeicher 7 nahezu
konstant. (Typische Beträge
für Delta
p liegen z. B. bei ca. 5–7%).
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Wird
die betreffende Maschine bzw. Anlage ausgeschaltet oder tritt eine
plötzliche
Nothalt-Situation ein, bspw. infolge eines Stromausfalls, verfährt das
2/2-Wegeventil 6 typischerweise federbetätigt in die
verschließende
Position und sperrt die Verbindung zwischen dem Hydrospeicher 7 und
den Hydraulikzylindern 1 und 2 ab. Hierbei wird
das zu diesem Zeitpunkt in den Hydraulikzylindern befindliche Hydrauliköl sozusagen
eingeschlossen und die Kolben werden an einer weiteren Verfahrbewegung
gehindert. Die betreffende Maschinen- bzw. Anlagenkomponenten ist
damit gegen Absturz gesichert. Lediglich ein sehr langsames Absinken
infolge eines geringen Ölvolumenstroms
zwischen den beiden Hydraulikzylindern ist möglich.
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Da
der gesamte Ölvolumenstrom
zwischen dem Hydrospeicher 7 und den Hydraulikzylindern 1 und 2 über das
Ventil 6 strömt,
muss dieses, um hohe Ölvolumenströme zuzulassen,
entsprechend groß dimensioniert
werden. Entsprechend große
Ventile weisen jedoch nachteilig lange Schaltzeiten auf. Dieses
Problem wird in der Regel dadurch umgangen, dass ein kleineres Ventil
mit hoher Durchströmgeschwindigkeit
eingesetzt wird. Dies führt
einerseits zu einer Erwärmung
des Hydrauliköls
und andererseits zu einem hohen Druckverlust Δp am Ventil selbst, d.h. zwischen
den Ventilanschlüssen
A und B. Letzteres verursacht, dass nicht der volle Hydrospeicherdruck
(resp. Systemdruck p) den Hydraulikzylindern zu Verfügung steht,
sondern nur ein um Δp
geminderter Druck, und in der Folge der Antrieb für die betreffenden
Maschinen- bzw. Anlagenkomponente stärker belastet ist.
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Das
in der 2 dargestellte erfindungsgemäße Hydrauliksystem zum Gewichtsausgleich
umfasst anstelle eines Ventils 6 eine Schließvorrichtung 10 mit
einem Schließkolben 11.
Die Schließvorrichtung 10 weist
einen großen Öffnungsquerschnitt
zwischen den Anschlüssen
A und B auf, sodass selbst große Öl volumenströme ohne
einen Druckverlust Δp durch
die Schließvorrichtung
strömen
können.
Dadurch lassen sich auch ohne weiteres große Verfahrgeschwindigkeiten
für die
betreffende Maschinen- bzw. Anlagenkomponente realisieren. Zudem
tritt kein Druckverlust Δp
zwischen den Anschlüssen
A und B auf. Hierdurch muss der Antrieb für die betreffende Maschinen- bzw. Anlagenkomponente
nur noch den verbleibenden nicht-kompensierten Rest-Gewichtsbetrag
bewegen und kann dementsprechend kleiner und damit kostengünstiger
ausgelegt werden. Andererseits wird eine ungewollte Überwärmung des
Hydrauliköls
verhindert, sodass insgesamt der Wirkungsgrad des Gewichtsausgleichssystems
gegenüber
dem in der Stand der Technik bekannten Lösungen deutlich verbessert
ist.
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Der
Schließkolben 11 ist
ohne Feder ausgeführt
und wird im Betriebszustand durch die Druckwirkung des Volumenstroms
zwischen den Anschlüssen A
und B in eine öffnende
Position (gemäß 2 nach oben)
bewegt wobei dieser einen großen Öffnungsquerschnitt
freigibt. Zum Verschließen
des Öffnungsquerschnitts
wird der Schließkolben 11 rückseitig
mit Druck beaufschlagt. Dies geschieht mittels eines Schaltventils 24 (hier
exemplarisch als 3/2-Wegeventil ausgeführt), dass beim Ausschalten
der Maschine bzw. Anlage oder in einer Nothalt-Situation die Rückleite des Schließkolbens 11 mit
dem vollen Systemdruck p beaufschlagt, wodurch dieser sich aufgrund einer
einstellenden Differenzkraft (infolge unterschiedlich großer Kolbenflächen) in
die verschließende
Position bewegt. Ab diesem Zeitpunkt liegt nicht mehr der Systemdruck
p an der Rückseite
des Schließkolbens
an, sondern der momentane Hydraulikzylinderdruck. Erhöht sich
die von außen
auf die Hydraulikzylinder mechanisch einwirkende Kraft, aus welchen
Gründen
auch immer, erhöht
sich damit auch die Schließkraft
des Schließkolbens 11,
sodass ein stets ein zuverlässiges
Zuhalten sicher gestellt ist, was die Maschinen- bzw. Anlagensicherheit
deutlich verbessert.
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Zum
Wiederanfahren der Maschine bzw. Anlage wird der kolbenrückseitige
Raum der Schließvorrichtung 10 lediglich über das
Schaltventil 24 gegen den Tank 22 entlastet. Der
am Anschluss A anstehende Hydraulikdruck von den Hydraulikzylindern verschiebt
in der Folge den Schließkolben 11 in
die öffnende
Position. Das Schaltventil 24 kann aufgrund des verhältnismäßig geringen
Steuervolumenstroms zur Schließvorrichtung 10 hin
klein und damit sehr dynamisch ausgelegt werden. Es hat sich daher überraschend
gezeigt, dass die Schließzeiten
mit einem solchen Schließprinzip
gegenüber
dem im Stand der Technik bekannten Lösungen deutlich reduziert werden
können.
Sie liegen unter 75 ms, teilweise unter 50 ms, was in Anbetracht
der zum Teil großen Ölvolumenströme zwischen
Fluidspeicher 7 und Hydraulikzylindern 1 und 2 beachtlich
ist. Auch hierdurch verbessert sich die Maschinen- bzw. Anlagensicherheit
deutlich.
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Aus
den sehr kurzen Schließzeiten
ergeben sich ferner bisher nicht in Erscheinung getretene Probleme.
Kommt es während
des Bewegens bzw. Verfahrens der betreffenden Maschinen- bzw. Anlagenkomponenten
in Schwerkraftrichtung g zu einem unerwarteten Nothalt, so schließt der Schließkolben 11 innerhalb
von 50 ms, bevor die eigentliche Verfahrbewegung durch den Antrieb
gestoppt wird. Werden zum Stoppen der Verfahrbewegung infolge von
Massenträgheitseffekten
beispielsweise 100 ms benötigt, so
legt die betreffende Maschinen- bzw. Anlagenkomponente bei einer
Verfahrgeschwindigkeit von 60 m/min in diesem exemplarischen Beispiel
noch einen Nachlaufweg von ca. 50 mm zurück, nachdem der Schließkolben 11 bereits
seine verschließende
Position eingenommen hat. Dies würde
zu einem unzulässigen
hohen Druck im Hydrauliksystem und möglicherweise auch zu Beschädigungen
führen.
Zur Abhilfe ist zwischen den Hydraulikzylindern 1 und 2 und dem
Hydrospeicher 7 ein Überdruckventil 26 eingesetzt.
Im Überdruckfall
wird aus den Hydraulikzylindern über
die Hauptleitung 3 und das Überdruck ventil 26 Hydrauliköl direkt
in den Hydrospeicher zurück
gespeist. Gegenüber
dem sonst üblichen
Abspritzen in den Tank 22 ergibt sich der Vor' teil, dass das Hydrauliköl im Hydrauliksystem
verbleibt und vor dem Wiederanfahren nicht nachgefüllt werden
muss. Der Einstellwert für
das Überdruckventil 26 errechnet
sich näherungsweise
aus dem maximal zulässigem
Druck (bei dem noch keine Beschädigung
eintritt) abzüglich des
Systemdrucks p.
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Zum
Stoppen einer Verfahrbewegung von 100 m/min entgegen der Schwerkraftrichtung
g werden beispielsweise 80 ms benötigt. Kommt es zu einem unerwarteten
Nothalt, schließt
der Schließkolben 11 innerhalb
von 50 ms, sodass die betreffende Maschinen- und Anlagenkomponente
auch in diesem exemplarischen Fall noch einen Nachlaufweg von 50 mm
zurücklegt,
was zu unzulässigen
Unterdrücken und
somit auch zu Beschädigungen
im Hydrauliksystem führen
kann. Zur Abhilfe ist zwischen den Hydraulikzylindern 1 und 2 und
dem Hydrospeicher 7 ein Rückschlagventil 27 eingesetzt.
Im Unterdruckfall wird von den Hydraulikzylindern 1 und 2 über die Hauptleitung 3 und
das Rückschlagventil 27 Hydrauliköl direkt
aus dem Hydrospeicher 7 nachgesaugt.
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In
beiden oben beschriebenen Fällen
unterstütz
das erfindungsgemäße hydraulische
Gewichtsausgleichssystem den Antrieb beim Stoppvorgang, sodass die
Zeiten zum Stoppen der Verfahrbewegung gegenüber den normalen Werten reduziert
werden, was wiederum der Sicherheit zuträglich ist. Der Schließkolben 11 ist
als Stufenkolben ausgeführt, d.h.
die wirksamen Kolbenflächen
weisen unterschiedlich große
Flächen
auf, wobei die Rückfläche des
Kolbens, die über
das Schaltventil 24 mit Druck beaufschlagbar ist, die größerer der
beiden Kolbenflächen
ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Schließkolben 11 zuverlässig gegen
den Druck des zwischen den Anschlüssen A und B durchströmenden Ölvolumenstroms
in seine verschließende
Position bewegt werden kann. Gemäß 2 sind
die beiden Druckräume
der Schließvorrichtung 10,
die der gestufte Kolben 11 voneinander trennt, durch Dichtungen
im Kolben und/oder in der Kolbenführung wirksam voneinander getrennt.
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Es
ist durchaus möglich,
durch mehrere in Reihe liegender Schließvorrichtungen 10 die
Sicherheit der betreffenden Maschine- bzw. Anlage nochmalig zu verbessern.
Da an den oben beschriebenen Schließvorrichtungen 10 kein Δp auftritt,
ist eine solche Maßnahme
zur Erhöhung
der Sicherheit ohne technische Nachteile möglich.
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Die
Hydraulikschaltungen gemäß der 1 und 2 werden
bevorzugt mit Hydrauliköl
betrieben, mit dem entscheidenden Vorteil der Inkompressibilität dieses
Fluids. Eine entsprechende funktionsgleiche Pneumatikschaltung ist
für den
Fachmann anhand der hierin beschriebenen Maßnahmen und Vorgaben jedoch
ebenso problemlos realisierbar. Auch andere flüssige oder gasförmige Fluide
beispielsweise Stickstoffgas insbesondere bei Ex-Schutzanforderungen
sind einsetzbar.
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3 zeigt
eine Schnittdarstellung einer beispielhaften Schließvorrichtung 10 für den Einsatz
in einer erfindungsgemäßen Absperrung.
Das dazugehörige
Schaltbild, das in den Schaltungsanordnungen der 4 bis 6 verwendet
wird, ist unten in den 3a und 3b dargestellt.
In der Schließvorrichtung 10 bewegt
sich ein Schließkolben 11 entlang
seiner Längsmittelachse
und verschließt
oder öffnet,
in Abhängigkeit
von seiner Lage, die sich gemäß dem Kräfteverhältnis, welches
sich aufgrund der Drücke
an der Steuerdruckkreisfläche 14 und
Steuerdruckringfläche 16 sowie
der Drücke
am Ventil mit Arbeitsringfläche 17 am
B-Anschluss und an der Arbeitskreisfläche 15 am A-Anschluss,
einstellt, die Fluidverbindung zwischen den Anschlüssen A und
B. Der Schließkolben 11 weist
in einer bevorzugten Ausführungsform
eine abgestufte, im Wesentlichen rotationssymmetrische, drei unter schiedliche
Durchmesser umfassende Gestalt auf; der kleinste Durchmesser verjüngt sich
dabei in Richtung des Anschlusses A kegelförmig. Diese Verjüngung ermöglicht eine leckölfreie Abdichtung
der Schließvorrichtung 10 im Falle
des druckbeaufschlagten Anliegens des Schließkolbens 11 an der
metallischen Dichtkante 12.
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Der
Anschluss F1 der Schließvorrichtung 10 ist
mittels einer Steuerleitung mit einem Steuerventil 20 verbunden,
dessen Funktion weiter unten detailliert erläutert wird. Das Verhältnis der
wirksamen Druckflächen
am Schließkolben 11,
der Steuerdruckfläche 14 und
den Arbeitsdruckflächen 15,
welche sich aus dem Durchmesser der metallischen Dichtkante 12 ergibt,
und 17, welcher sich aus der Kreisringdurchmesser 17 ergibt,
ist dabei so gewählt,
dass ein sicheres sowie leckölfreies
Schließen
der Schließvorrichtung 10 ermöglicht wird.
Bestimmend ist dabei die Kraft, die aus der Differenz der Kraft,
die bei einer Betätigung
des Steuerventils 20 an der Steuerdruckfläche 14 wirkt
und den Kräften,
die sich aufgrund des Öldrucks
am Anschluss A und der Arbeitsdruckfläche 15 und am Anschluss
B und der Arbeitsdruckfläche
einstellt, resultiert. Die Verbindung zwischen den Anschlüssen A und
B ist bei geschlossener Schließvorrichtung 10 leckölfrei unterbrochen.
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Die
ringförmige
Kammer 16 mit der Steuerdruckringfläche 19 wird in Abhängigkeit
der Anwendung gezielt mit Steuerdruck zum öffnen beaufschlagt oder ist
drucklos mit dem Fluidreservoir oder mit der Atmosphäre, beim öffnen des
Schließkolben über Druck
in Arbeitsdruckfläche 15 und/oder 17,
verbunden, damit bei einer Verschiebung des Schließkolbens 11 ein
Volumenausgleich möglich
ist.
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Die
Schließvorrichtung 10 weist
einen großen öffnungsquer schnitt
zwischen den Anschlüssen A
und B auf, so dass selbst große Ölvolumenströme ohne
merklichen Druckverlust Δp
durch die Schließvorrichtung
strömen
können.
Deshalb lassen sich auch große
Verfahrgeschwindigkeiten für
die betreffenden Maschinen- und Anlagenkomponenten bzw. große Durchflüsse realisieren.
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Als
Schaltbilder der Schließvorrichtung 10 dienen
die in 3a, 3b dargestellten
Schaltbilder eines sperrbaren/entsperrbaren Rückschlagventils. Im Gegensatz
zu einem gebräuchlichen
entsperrbaren Rückschlagventil
wird die Schließvorrichtung 10 jedoch
nicht durch den Druck der Anschlussleitung B geschlossen und später durch
einen Steuerdruck in Sperrrichtung wieder geöffnet. Die Schließvorrichtung 10 wird
durch ein Steuerorgan, welches über
eine Steuerleitung mit dem Anschluss F1 verbunden ist geschlossen
oder über
zwei Steuerleitungen, welche mit den Anschlüssen F1 und F2 verbunden sind,
zwischen einer geöffneten
oder geschlossenen Schaltstellung geschaltet. Zusätzlich symbolisiert
die zweite Steuerleitung F2, welche bei Rückschlagventilen die Leckölleitung
versinnbildlicht, im Schaltbild der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung 10 die
Leitung zum Fluidreservoir oder die Steuerleitung zum öffnen der
Schließvorrichtung
unabhängig
von den Drücken
in A und B.
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4 zeigt
eine beispielhafte Schaltungsanordnung 30 eines erfindungsgemäßen Sperrkreises zur
hydraulisch leckölfreien
Absperrung der Arbeitsleitungen eines Gleichgangzylinders 31,
der durch ein 4/3-Wegeproportionalventil 32 gesteuert wird. Gemäß einer
gebräuchlichen
Form der Geräteverbindung
der Hydraulik, dem ein Prinzip der Verbindung über eine Anschlussplatte zu
Grunde liegt, ist der Sperrkreis in 4 als sogenannte
Zwischenplatte dargestellt, welche eine kompakte und verrohrungsfreie
Bildung von Funktionsgruppen ermöglicht.
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Der
Systemdruck p wird über
eine Förderpumpe 25 bereitgestellt.
Das 4/3-Wegeproportionalventil 32 ist direkt an den Systemdruck
p angeschlossen und in 4 in Sperrstellung gezeigt.
Bei einer Betätigung
des 4/3-Wegeproportionalventils 32, welche im Ausführungsbeispiel
hydraulisch vorgesteuert oder auch elektromagnetisch direktgesteuert
erfolgen kann, ermöglicht
dieses einen Ölvolumenstrom in
einer zum Steuersignal proportionalen Höhe zu einem Anschluss des Gleichgangzylinders 31 und öffnet den
Rückfluss
von der zweiten Druckkammer des Gleichgangzylinders 31.
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In
den Arbeitsleitungen 33 vom Gleichgangzylinder 31 zum
4/3-Wegeproportionalventil 32 ist
in der beispielhaften Ausführungsform
jeweils eine Schließvorrichtung 10 angeordnet.
Der Anschluss F1 an beiden Schließvorrichtungen 10,
deren Aufbau in Verbindung mit 3 näher erläutert wurde,
ist jeweils mittels einer Steuerleitung 34 mit dem Steuerventil 20 verbunden.
Als Steuerventil 20 dient hier ein 3/2-Wegeventil, welches
in 4 in seiner Grundstellung dargestellt ist. Durch
das Abschalten des Steuerventils 20 erfolgt die Beaufschlagung
des Anschlusses F1 der Schließvorrichtungen 10 mit
dem Systemdruck p. Ein Druckabfall, der sich durch eine Schwankung
des Systemdrucks ergeben könnte, wird
beispielsweise durch ein einfaches Rückschlagventil 35 leckölfrei verhindert.
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Zwischen
den beiden Arbeitsleitungen 33 vom Gleichgangzylinder 31 zum
4/3-Wegeproportionalventil 32 sind in parallelen Leitungen
gegensinnig zwei Druckbegrenzungsventile 36 angeordnet.
Bei Erreichen eines bestimmten Drucks in einer Arbeitsleitung 33 öffnet sich
das dieser Arbeitsleitung zugeordnete Druckbegrenzungsventil (Schockventile). Dadurch
wird eine Fluidverbindung zwischen den beiden Verbindungsleitungen 33 hergestellt
und ein Druckausgleich herbeiführt.
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Soll
nun die betreffende Maschinen- oder Anlagenkomponente, welche mittels
des Gleichgangzylinders 31 bewegt wird, abrupt angehalten werden,
wie beispielsweise bei einem Nothalt, so erfolgt dies über das
Abschalten (stromlos schalten) des Steuerventils 20. Durch
das Abschalten beaufschlagt das Steuerventil 20 die Schließvorrichtung 10 am
Anschluss F1 mit dem Systemdruck p. Der Systemdruck p am Anschluss
F1 der Schließvorrichtung 10 bewirkt
an der Steuerdruckfläche 14 eine
Kraft, welche den Schließkolben 11 zuverlässig gegen
die metallische Dichtkante der Schließvorrichtung 10 drückt und
somit die Verbindung vom Gleichgangzylinder 31 zum 4/3-Wegeproportionalventil 32 mit
minimaler Schaltzeit leckölfrei
absperrt.
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5 zeigt
eine beispielhafte Schaltungsanordnung 40 eines erfindungsgemäßen Sperrkreises zur
hydraulisch leckölfreien
Absperrung der Arbeitsleitungen eines Differentialzylinders 41,
der durch ein 4/3-Wegeproportionalventil 42 gesteuert wird.
Zur Anwendung im Rahmen der üblichen
Geräteverbindungstechnik
der Hydraulik, ist der Sperrkreis in 5 beispielhaft
in Form einer Anschlussplatte dargestellt. Die Ventilseite der Anschlussplatte
ist dabei mit einem der Nenngröße der Aufbauventile
entsprechenden Anschlussbild versehen.
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Der
Systemdruck p wird über
die Förderpumpe 25 bereitgestellt.
Das 4/3-Wegeproportionalventil 42 liegt direkt am Systemdruck
p an und ist in 5 in Sperrstellung gezeigt.
Bei Betätigung
ermöglicht das
4/3-Wegeproportionalventil 42 einen Volumenstrom in einer
zum Steuersignal proportionalen Höhe in die vorgesehene Kammer
des Differentialzylinders 41 und gibt gleichzeitig den
Rückfluss
von dessen anderer Kammer frei.
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In
den Arbeitsleitungen 43 vom 4/3-Wegeproportionalventil 42 zum
Differentialzylinder 41 ist in der beispielhaften Ausführungsform
jeweils eine Schließvorrichtung 10 angeordnet.
Der Anschluss F1 beider Schließvorrichtungen 10 ist
jeweils mittels einer Steuerleitung 44 mit dem Steuerventil 20 verbunden.
Als Steuerventil 20 dient ein 3/2-Wegeventil, welches in 5 in
seiner Ruhestellung gezeigt ist. Durch das Abschalten (stromlos
machen) des Steuerventils 20 erfolgt die Beaufschlagung
des Anschlusses F1 der Schließvorrichtungen 10 mit
dem Systemdruck p. Ein Druckabfall, der sich durch eine Schwankung
des Systemdrucks ergeben könnte, wird
beispielsweise durch ein einfaches Rückschlagventil 35 leckölfrei verhindert.
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Zwischen
den beiden Arbeitsleitungen 43 vom Differentialzylinder 41 zum
4/3-Wegeproportionalventil 42 sind die Wechselventile 46 und 47 angeordnet.
Das Wechselventil 46 ist über ein Druckbegrenzungsventil 48 mit
einem Fluidreservoir verbunden. Das Wechselventil verbindet jeweils
die Arbeitsleitung 43, in welcher ein höherer Druck herrscht, mit der
Leitung zum Druckbegrenzungsventil 48. Wird nun in einer
Arbeitsleitung 43 ein Druck erreicht, welcher dem am Druckbegrenzungsventil 48 eingestellten
Druck entspricht, öffnet
sich das Druckbegrenzungsventil 48 und ermöglicht einen
Druckabbau bis zur voreingestellten Druckhöhe.
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Das
Wechselventil 47 ist mit seinem dritten Anschluss an ein
weiteres Wechselventil 49 angeschlossen, welches zwischen
dem Steuerventil 20 und einer Versorgungsleitung mit Systemdruck
angeordnet ist. Die beiden Wechselventile 47 und 49 bilden
so mit den Steuerventil 20 und der Schließvorrichtung 10 eine
Funktionseinheit zur Absicherung der Druckdifferenz am Schließkolben 11,
deren Wirkungsweise weiter unten näher be schrieben wird.
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Soll
nun die betreffende Maschinen- oder Anlagenkomponente, welche mittels
des Differentialzylinders 41 bewegt wird, abrupt angehalten
werden, wie beispielsweise bei einem Nothalt, so erfolgt dies über das
Abschalten des Steuerventils 20. In der in 5 gezeigten
Abschaltstellung beaufschlagt das Steuerventil 20 die Schließvorrichtungen 10 an
den Anschlüssen
F1 mit dem Systemdruck p. Ein möglicher
Druckabfall über
die Verbindung zur Ölversorgung
wird mittels des Rückschlagventils 35 wirksam verhindert.
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Der
Systemdruck p an den Anschlüssen
F1 der Schließvorrichtungen
bewirkt an den Steuerdruckflächen 14 jeweils
eine Kraft, welche die Schließkolben 11 zu-verlässig gegen
die metallischen Dichtkanten der Schließvorrichtungen 10 drückt und
somit die Verbindung vom Differentialzylinder 41 zum 4/3-Wegepro-portionalventil 42 mit
minimaler Schaltzeit leckölfrei
absperrt.
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Durch
das abrupte Absperren der Arbeitsleitungen 43 können sich
in diesen, abhängig
von Bewegungsgeschwindigkeit und Masse und der damit verbundenen
Massenträgheit
der bewegten Maschinen- oder Anlagenkomponente, kritische Druckspitzen
aufbauen. Zur Vermeidung unerwünschter
Folgen, wie beispielsweise Schäden
am Hydrauliksystem, die zudem beim Maschinen- und Anlagenbetrieb auch sicherheitsrelevante
Auswirkungen haben können,
werden Druckspitzen in den beiden Arbeitsleitungen 43,
wie bereits beschrieben, über
das Wechselventil 46 und das Druckbegrenzungsventil 48 abgebaut.
Es ist ferner vorgesehen, dass ein möglicherweise entstandener Unterdruck
in beiden Verbindungsleitungen über
jeweils direkt mit einem Fluidreservoir verbundene Saugleitungen 50,
welche die Arbeitsleitungen 43 mittels einfacher Rückschlagventile
gegen Druckverluste absichern, ausgeglichen werden kann.
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Durch
das Entstehen von Druckänderungen in
den beiden Verbindungsleitungen 43 wird auch das jeweilige
Kräftegleichgewicht
an den Schließkolben 11 der
Schließvorrichtungen 10 beeinflusst.
Durch das Abschalten des Steuerventils 20 wird der Systemdruck
p an den Anschluss F1 beider Schließvorrichtungen 10 geleitet,
was aufgrund des Druck/Flächenverhältnisses
an den Schließkolben 11 zum
abrupten und sicheren Schließen
der beiden Schließvorrichtungen
führt.
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Entsteht
dabei aufgrund der Bewegung der Maschinen- oder Anlagenkomponenten
ein deutlicher Überdruck
in einer Arbeitsleitung 43, so besteht die Gefahr, dass
sich der Schließkolben 11 dieser
Arbeitsleitung nicht zuverlässig
schließt.
Um diese Möglichkeit
auszuschließen
sind die beiden Arbeitsleitungen 43 über das Wechselventil 47 mit
dem Wechselventil 49 verbunden.
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Das
Wechselventil 47 stellt eine Fluidverbindung von der Arbeitsleitung 43,
welche den höheren Druck
der beiden Arbeitsleitungen aufweist, mit dem Wechselventil 49 her.
Ist dieser Druck höher
als der am zweiten Anschluss des Wechselventils 49 anliegende
Systemdruck p, öffnet
das Wechselventil 49 die Verbindung zwischen der Arbeitsleitung 43 und der
Arbeitsleitung zum Steuerventil 20. Folglich so liegt über das
abgeschaltete Steuerventil 20 an den Anschlüssen F1
der Schließvorrichtungen 10 nicht länger der
Systemdruck p an, sondern der in dieser Verbindungsleitung 43 herrschende
Druck. Dementsprechend wird durch die beispielhafte Funktionseinheit
ein zuverlässiges
Schließen
der Schließvorrichtungen 10 im
Sperrkreis 40 gewährleistet.
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6 zeigt
eine beispielhafte Schaltungsanordnung 55 eines erfindungsgemäßen Sperrkreises für eine Spann-
und Klemmvor richtung, welche integriert in einen Komplettsteuerblock
(Turmverkettungselement) dargestellt ist. Die Ventile werden dabei
wie bei der Anschlussplatte auf dem Steuerblock beispielhaft in
Form von Höhenverkettungen
aufgebaut, welcher so ausgebildet ist, dass er nicht nur die Leitungsverbindung
der Steuerung und Aufnahmefläche
darstellt, sondern beispielsweise auch das Gehäuse der Hydraulikeinheit bilden
kann.
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Der
Systemdruck p wird über
eine Förderpumpe 25 bereitgestellt.
Das 4/3-Wegeventil 61, mittels dem die Spannvorrichtung 62 geschaltet
wird, ist über
ein Druckregelventil 63 an den Systemdruck p angeschlossen
und in 6 in der Stuhlstellung gezeigt. Bei einer Betätigung des
4/3-Wegeventils 61 wird, abhängig von der Schaltstellung,
eine der beiden Druckkammern der Spannvorrichtung 62 mit Öldruck beaufschlagt,
und der Anschluss der anderen Druckkammer zum Fluidreservoir hin
geöffnet.
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Zur
Verminderung des Volumenstroms zur beaufschlagten Druckkammer sind
in den Arbeitsleitungen 64 vom 4/3-Wegeventil 61 zur
Spannvorrichtung 62 Drosselrückschlagventile 65 angeordnet.
Solange eine Kraft an der Spannvorrichtung gefordert ist, wird der Öldruck in
der Druckkammer aufrecht erhalten; das 4/3-Wegeventil 61 bleibt
folglich in Schaltstellung. Das Druckregelventil 63 regelt
bei einem Ansteigen des Öldrucks
vor dem 4/3-Wegeventil 61 oder in der in der Spannvorrichtung 62 selbst
den Arbeitsdruck auf einen vorbestimmten Wert und ermöglicht unter
Aufrechterhaltung der erforderlichen Druckhöhe ein Abfließen des überschüssigen Öls in das
Fluidreservoir.
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In
den Verbindungsleitungen 64 sind weiterhin Schließvorrichtungen 10 angeordnet,
welche zum leckölfreien
Absperren des Sperrkreises dienen. Die Anschlüsse F1 der Schließvor richtungen 10 sind
mit der zentralen Sperrsteuerleitung 66 verbunden. Weiterhin
sind in den Verbindungsleitungen 64 zwischen den Schließvorrichtungen 10 und
der Spannvorrichtung 62 jeweils eine Druckmesseinrichtung 67 angeordnet.
In dieser beispielhaften Ausführungsform werden
die Anschlüsse
A der Schließvorrichtung 10 mit
dem nach den Drosselrückschlagventilen
bereitgestellten Druck beaufschlagt.
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Die
Schaltungsanordnung für
die Klemmvorrichtung 72 ist im Wesentlichen gleich mit
der Schaltungsanordnung für
die Spannvorrichtung 62. Die Klemmvorrichtung 72 wird
demgegenüber
von einem 4/2-Wegeventil 71 geschaltet, welches in 6 in Ruhestellung
dargestellt ist. Das 4/2-Wegeventil 71 ist über ein
Drosselventil 73 an den Systemdruck p angeschlossen. In
Arbeitsstellung beaufschlagt das 4/2-Wegeventil 71 die
Druckkammer der Klemmvorrichtung 72 mit einem Volumenstrom,
welcher an der Drossel 73 eingestellt wird. In der zweiten
Schaltstellung ermöglicht
das 4/2-Wegeventil 71 den Druckabbau in der Klemmvorrichtung 72 zum
Fluidreservoir.
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Solange
die Klemmwirkung gefordert ist, wird der Öldruck in der Druckkammer aufrecht
erhalten, das 4/2-Wegeventil 71 bleibt folglich in Arbeitsstellung.
Das Druckregelventil 74 regelt bei einem Ansteigen des Öldrucks
vor dem 4/2-Wegeventil 71 oder in der in der Klemmvorrichtung 72 selbst
den Arbeitsdruck auf einen vorbestimmten Wert und ermöglicht unter
Aufrechterhaltung dieser vorbestimmten Druckhöhe ein Abfließen des überschüssigen Öls in das
Fluidreservoir.
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In
den Verbindungsleitungen 75 sind weiterhin Schließvorrichtungen 10 angeordnet,
welche zur leckölfreien
Absperrung des Klemmkreises dienen. Die Schließvorrichtung 10, der
nicht angeschlossenen Leitung 75 bleibt in diesem Ausführungsbeispiel ungenutzt,
die Verbindung mit dem Anschluss B ist am Ausgang des Steuerblocks
verschlossen. Die Anschlüsse
F1 der Schließvorrichtungen 10 und 10' sind mit der
zentralen Sperrsteuerleitung 66 verbunden. Weiterhin ist
in der Verbindungsleitung 75 zwischen der Schließvorrichtung 10 und
der Klemmvorrichtung 72 eine Druckmesseinrichtung angeordnet.
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Ein
gleichzeitiges Absperren beider Sperrkreise der Schaltungsanordnung 55 wird
durch das Steuerventil 20 ermöglicht. Hierzu dient ein 4/2-Wegeventil,
welches in 4 in Betätigungsstellung gezeigt ist.
Durch das Abschalten des Steuerventils 20 in Ruhestellung,
erfolgt die Beaufschlagung der Steuerleitung 66 und damit
der Anschlüsse
F1 aller Schließvorrichtungen 10 mit
dem Systemdruck p. Ein Druckabfall wird hierbei durch ein entsperrbares Rückschlagventil 21 leckölfrei verhindert.
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Die
Schließvorrichtungen 10 sind
in der Schaltungsanordnung 55 so angeordnet, dass die Anschlüsse A der
Schließvorrichtungen 10 höchstens
mit Systemdruck p beaufschlagt werden.
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7 zeigt
eine beispielhafte Schaltungsanordnung 80 eines erfindungsgemäßen Schaltkreises zur
Zu- und leckölfreien
Abschaltung von Fluiden beispielsweise angeordnet in Steuerblöcken und
Zwischenplatten. Die Ansteuerung der Schließvorrichtung 10 erfolgt
in diesem Schaltungsbeispiel über
ein 4/2-Wegeventil 81. Das 4/2-Wegeventil 81 ist
am Systemdruck p angeschlossen. In der Arbeitsstellung beaufschlagt
das 4/2-Wegeventil 81 den
Anschluss F2 des Schließvorrichtung
und verschiebt den Schließkolben
gemäß 3 Schnittbild
so dass die Verbindung zwischen dem A- und B-Anschluss geöffnet ist.
In Ruhestellung wird der Anschluss F1 mit Systemdruck beaufschlagt
und der Schließkolben sperrt
die Verbindung zwischen dem A- und B-Anschluss leckölfrei ab.
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8 zeigt
eine beispielhafte Schaltungsanordnung 90 eines erfindungsgemäßen Schaltkreises zur
Zu- und leckölfreien
Abschaltung von Fluiden beispielsweise angeordnet in Steuerblöcken und
Zwischenplatten. Hierbei erfolgt die Ansteuerung mit einem anderen
Medium wie im Hauptkreis. Hierbei muss das Steuerventil 91 nicht
unmittelbar bei/an der Schließvorrichtung 10 angebaut
sein, sondern kann aus beispielsweise Ex-Schutzgründen oder
Gründen der
zentraler Ansteuerung über
pneumatische Ventilinseln, über
eine größere Distanz
angesteuert sein.
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Die
Ansteuerung der Schließvorrichtung 10 erfolgt
in diesem Schaltungsbeispiel über
ein 5/2-Pneumatikwegeventil 91, welches am Druckluftnetz
angeschlossen ist. Das Hauptmedium ist in diesem Beispiel Emulsion.
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Die
Beschaltung erfolgt analog zu 7 jedoch
mit einem anderen Medium. Hierbei muss zum sicheren Betätigen der
Schließvorrichtung,
die Druckniveaus des Haupt- und Steuermediums berücksichtigt
werden.
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Die
Ausführungsbeispiele
zeigen verschiedene Möglichkeiten
zur Schaltungsanordnung der vorliegenden Erfindung, die folglich
in vielerlei Bau- und Nenngrößen sowie
in verschiedensten Bauformen (Zwischenplatten, Anschlussplatten
oder als Bestandteil kompletter Steuerblöcke) verwirklicht werden kann.
Zudem kann die Erfindung neben der Ölhydraulik auch für einen
Einsatz anderer Fluide wie beispielsweise der Wasserhydraulik, Emulsion
oder auch für
pneumatische Systeme Verwendung finden.