DE19540747C1 - Federdrucksicherheitsbremse - Google Patents
FederdrucksicherheitsbremseInfo
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- DE19540747C1 DE19540747C1 DE1995140747 DE19540747A DE19540747C1 DE 19540747 C1 DE19540747 C1 DE 19540747C1 DE 1995140747 DE1995140747 DE 1995140747 DE 19540747 A DE19540747 A DE 19540747A DE 19540747 C1 DE19540747 C1 DE 19540747C1
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Description
Die Erfindung betrifft eine mit einer hydraulischen
Nachstellvorrichtung ausgestattete
Federdrucksicherheitsbremse mit einem mittels einer Feder
gegen einen Bremsbelag drückbaren und axial
verschiebbaren Betätigungskolben, der abschnittsweise in
einer Lüftkammer angeordnet ist und der über ein in eine
Kompensationskammer bzw. in einen Kompensationsraum von veränderbarem
Volumen gefülltes inkompressibles Fluid auf einem Kompensationskolben
abgestützt ist, wobei der Betätigungskolben bei
Druckbeaufschlagung durch ein über eine Versorgungsleitung
in die Lüftkammer einfüllbares inkompressibles Fluid
gegen die Kraft der Feder bewegbar ist.
Mit einer Nachstellvorrichtung ausgestattete
Federdrucksicherheitsbremsen der voranstehend erläuterten
Art werden vorzugsweise als Not- oder Haltebremse
eingesetzt. Ihr Vorzug liegt darin, daß sie bei Wegfall
der hydraulischen Lüftkraft selbsttätig über die in ihnen
enthaltene Feder eine ausreichende Bremskraft ausüben.
Aus diesem Grund werden derartige Bremsen auch als
"Passiv-Bremse mit Fail-Safe-Verhalten" bezeichnet.
Eine Federdrucksicherheitsbremse der eingangs genannten
Art ist aus der deutschen Auslegeschrift DE-AS 12 69 426
bekannt. Auch bei dieser Bremse wird die Bremskraft durch
die in ihr enthaltene Feder erzeugt. Zum Lüften der
Bremse wird der Bremskolben mittels einer hydraulischen,
gegen die Kraft der Feder gerichteten Kraft von der zu
bremsenden Bremsscheibe wegbewegt. Die Funktion des
Fluidpolsters, über das der Betätigungskolben auf dem
Kompensationskolben abgestützt ist, besteht dabei in der
Sicherstellung einer auch bei Verschleiß der Bremsbeläge
gleichbleibenden Bremskraft. Zu diesem Zweck kann bei der
bekannten Bremse das polsterbildende Fluid dann
nachgefüllt werden, wenn sich das Volumen der
Kompensationskammer aufgrund eines Verschleißes des in
der Bremse eingesetzten Bremsbelags vergrößert.
Das Auffüllen des Fluidpolsters kann bei der voranstehend
erläuterten Federdrucksicherheitsbremse beispielsweise
durch eine manuell betätigbare Pumpe erfolgen. Dieses
manuelle Nachfüllen ist jedoch umständlich und
zeitaufwendig. Darüber hinaus bringt ein derartiges
Vorgehen bei der Kompensation von Verschleiß bei Bremsen
die Gefahr mit sich, daß der Bremsenverschleiß nicht
rechtzeitig bemerkt und die Bremse damit einhergehend zu
spät nachgestellt wird.
Eine Federdrucksicherheitsbremse, bei der die voranstehend
genannten Probleme nicht bestehen, ist aus dem deutschen
Gebrauchsmuster DE 77 12 892 U1 bekannt. Bei dieser
bekannten Bremse ist eine hydraulische Speicher-Ver
schleißkompensationseinrichtung vorgesehen, welche das
für die Nachstellung notwendige Ausgleichsvolumen an
Fluid in einem Hydraulikspeicher bevorratet. Bei
Auftreten eines Verschleißes und der dann eintretenden
Abnahme des Fluiddrucks in der Kompensationskammer wird
eine ausreichende Menge an Fluid automatisch in die
Kompensationskammer nachgefüllt.
Die voranstehend erläuterte bekannte Bremse hat sich in
der Praxis bewährt. Ihr Nachteil liegt jedoch darin, daß
der aus sicherheitstechnischen Gründen der Bremse direkt
zugeordnete Hydraulikspeicher großvolumig ist. Diese
Großvolumigkeit steht dem Einsatz der bekannten Bremse
immer dann entgegen, wenn der für die Federdrucksicher
heitsbremse zur Verfügung stehender Raum beschränkt ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine kompakte
Federdrucksicherheitsbremse von geringen Abmessungen zu
schaffen, die eine wartungsfreie, hydraulische
Bremsbelag-Verschleißkompensationseinrichtung umfaßt,
welche über den gesamten Verschleißweg des Belags die
verschleißbedingte Bremskraftminderung sowie die
Lüftwegerhöhung automatisch kompensiert.
Die voranstehend genannte Aufgabe wird hinsichtlich einer
Federdrucksicherheitsbremse der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kolbenraum eines
Federspeichers über absperrbare Verbindungsleitungen mit
der Lüftkammer und der Kompensationskammer verbindbar
ist, daß der Kolbenraum des Federspeichers bei
Druckbeaufschlagung des Betätigungskolbens mit der
Lüftkammer verbunden ist und gleichzeitig die
Verbindungsleitung zwischen dem Kolbenraum des
Federspeichers und der Kompensationskammer abgesperrt ist
und daß bei Druckentlastung der Lüftkammer die
Verbindungsleitung zwischen der Lüftkammer und dem
Kolbenraum des Federspeichers unterbrochen ist und der
Kompensationsraum mit dem Kolbenraum des Federspeichers
gleichzeitig dann verbunden ist, wenn ein Druckgefälle
vom Kolbenraum des Federspeichers zum Kompensationsraum
besteht.
Gemäß der Erfindung dient als Reservoir für das Fluid zum
Nachfüllen des Fluidpolsters ein Federspeicher, dessen
Feder über einen Kolben Druck auf das im Kolbenraum des
Federspeichers eingeschlossene Medium ausübt. Bei
Druckbeaufschlagung der Lüftkammer ist dieser Kolbenraum
mit der Lüftkammer verbunden, so daß das in der
Lüftkammer befindliches Fluid in den Kolbenraum
einströmen kann. Sobald aber die Lüftkammer
druckentlastet wird, ist die Verbindung zwischen dem
Kolbenraum des Federspeichers und der Lüftkammer
unterbrochen. Der Kolbenraum des Federspeichers ist
gleichzeitig auch über eine ebenfalls absperrbare
Verbindungsleitung mit dem das Fluidpolster aufnehmenden
Kompensationsraum verbunden. Daher strömt in dem Fall,
daß aufgrund von Verschleiß der in dem Kompensationsraum
herrschende Druck kleiner ist als der im Kolbenraum des
Federspeichers vorhandene Druck Fluid vom Kolbenraum in
den Kompensationsraum. Auf diese Weise wird zuverlässig
das Nachfüllen des Fluidpolsters erreicht. Dabei ist es
ausreichend, einen Federspeicher von relativ geringem
Bauraum einzusetzen, da dieser lediglich die Funktion
eines Zwischenspeichers für das bei Verschleiß in den
Kompensationsraum nachzufüllende Fluid darstellt.
Gleichzeitig ist auf diese Weise sichergestellt, daß
stets eine ausreichende Menge von Fluid zum Nachfüllen
des Kompensationsraums zur Verfügung steht, da das zum
Lüften der erfindungsgemäßen Bremse erforderliche Fluid
gleichzeitig auch zum Nachfüllen des im Kompensationsraum
enthaltenen Fluidpolsters genutzt wird.
Eine praxisgerechte Ausgestaltung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung
zwischen dem Kolbenraum des Federspeichers und der
Lüftkammer ein erstes Rückschlagventil angeordnet ist,
welches bei einem Druckgefälle vom Kolbenraum zur
Lüftkammer die jeweilige Verbindungsleitung absperrt, und
daß in der Verbindungsleitung zwischen dem Kolbenraum des
Federspeichers und der Kompensationskammer ein zweites
Rückschlagventil angeordnet ist, welches bei einem
Druckgefälle vom Kompensationsraum zum Kolbenraum des
Federspeichers die jeweilige Verbindungsleitung absperrt.
Durch eine derartige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Bremse ist sichergestellt, daß die Verbindungsleitung
zwischen der Lüftkammer und dem Kolbenraum des
Federspeichers bei Wegnahme des Lüftdrucks automatisch
unterbrochen wird. Auch ist bei dieser Anordnung der
Rückschlagventile sichergestellt, daß im Fall des
Undichtwerdens des Federspeichers kein Fluid aus dem
Kompensationsraum entweichen kann.
Da bei der erfindungsgemäß ausgestalteten Bremse stets
sichergestellt ist, daß die von der Betätigungsfeder
abgegebene Kraft auch bei zunehmendem Verschleiß des
Bremsbelags vollständig auf den Betätigungskolben
übertragen wird, können bei der erfindungsgemäß
ausgestalteten Bremse Betätigungsfedern, beispielsweise
Tellerfedern, eingesetzt werden, die über einen relativ
kurzen Federweg hohe Federkräfte aufbringen.
Zum Anfahren der Bremse bei der ersten Inbetriebnahme
oder nach einer Reparatur ist es günstig, wenn der
Kompensationsraum über eine Spanndruckleitung mit Fluid
befüllbar ist. Mit Hilfe einer solchen Spanndruckleitung
kann die zum Aufbau des Fluidpolsters erforderliche
Fluidmenge auf einfache Weise direkt in den
Kompensationsraum eingeleitet und der Betätigungskolben
in seine Bremsstellung gebracht werden. Dabei sollte
vorteilhafter Weise der Kolbenraum des Federspeichers
über die Spanndruckleitung gleichzeitig mit der
Kompensationskammer gefüllt werden. Auf diese Weise ist
sichergestellt, daß schon mit der Inbetriebnahme der
Bremse im Federspeicher eine Fluidmenge vorhanden ist,
die ausreicht, um bei Bedarf das Fluidpolster im
Kompensationsraum aufzufüllen. Dabei sollte bei dieser
Ausgestaltung der Erfindung auch in der Spanndruckleitung
ein Rückschlagventil angeordnet sein, welches bei einem
Druckgefälle vom Kompensationsraum zur Spanndruckleitung
bzw. vom Kolbenraum zur Spanndruckleitung diese absperrt.
Für den Fall, daß die erfindungsgemäße Bremse nach dem
Ausfall der Lüfthydraulik wieder gelöst werden soll, ist
es günstig, wenn die Kompensationskammer über ein
Notlöseventil mit der Lüftkammer verbindbar ist. Auf
diese Weise kann das Fluidpolster aus dem
Kompensationsraum entweichen und gleichzeitig der
Betätigungskolben zum Lösen der Bremsen eingefahren
werden.
Vorteilhaft ist es auch, wenn die entgegen der Kraft der
Feder druckbeaufschlagbare Betätigungsfläche des
Betätigungskolbens größer ist als die in Richtung der
Kraft der Feder druckbeaufschlagbare Betätigungsfläche
des Kompensationsraums. Auf diese Weise ist es möglich,
daß der Druck des Fluidpolsters in dem Kompensationsraum
bei wirksamer Bremse gleich dem Druck innerhalb der
Lüftkammer bei gelüfteter Bremse ist.
Ein Schutz der Federn gegen Überlastung kann dadurch bei
der erfindungsgemäßen Bremse verwirklicht werden, daß der
Federweg der Feder durch einen Anschlag begrenzt ist. In
diesem Zusammenhang günstig ist es, wenn der Anschlag
durch einen lösbar befestigbaren Ring gebildet ist. Diese
Ausbildung des Anschlags macht zum einen möglich, den
Ring hinsichtlich seiner Verschleißbeständigkeit in
optimaler Weise an die durch die Federn aufgebrachten
Federkräfte anzupassen. Darüber hinaus ist es wegen der
Lösbarkeit des Rings problemlos möglich, diesen bei
Verschleiß auszuwechseln.
Schließlich ist es günstig, wenn die zum automatischen
Nachfüllen des Fluidpolsters im Kompensationsraum
benötigten Bauelemente in einem an das Gehäuse der
eigentlichen Bremse anflanschbaren Ventilblock
untergebracht sind. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der
Ventilblock in mindestens zwei Abschnitte geteilt ist.
Auf diese Weise ist es möglich, den Ventilblock nach Art
eines Baukastensystems entsprechend den gewünschten
Ausstattungsvarianten zusammenzusetzen.
Nachfolgend wird die Erfindung in einem Ausführungs
beispiel anhand der dargestellten Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Federdrucksicherheitsbremse mit
hydraulischer Bremsbelag-Verschleißkompensation
in einer ersten Betriebsstellung (Beläge neu,
Bremse geschlossen) im axialen Schnitt;
Fig. 2 die Federdrucksicherheitsbremse nach Fig. 1 in
einer zweiten Betriebsstellung (Beläge neu,
Bremse gelüftet) im axialen Schnitt;
Fig. 3 die Federdrucksicherheitsbremse nach den
Fig. 1 und 2 in einer dritten
Betriebsstellung (Beläge verschlissen, Bremse
geschlossen) im axialen Schnitt;
Fig. 4 ein hydraulisches Schaltschema der
Federdrucksicherheitsbremse nach den Fig. 1
bis 3 in schematischer, ausschnittsweiser
Darstellung;
Fig. 5 den Ausschnitt A von Fig. 3 in vergrößerter
Ansicht.
Die in den Figuren gezeigte Federdrucksicherheitsbremse
ist als Schwimmrahmen-Scheibenbremse ausgebildet. Sie
weist eine Bremszange 1 auf, welche eine Bremsscheibe 2
mit ihrem äußeren Zangenabschnitt 1a und ihrem inneren
Zangenabschnitt 1b umgreift. Die Bremszange 1 ist auf
einem Bremssattel 3 schwimmend gelagert.
In dem inneren Zangenabschnitt 1b der Bremszange 1 ist
von der der Bremsscheibe 2 abgewandten Seite eine
Zylinderbohrung 4 eingeformt. Die Zylinderbohrung 4
mündet in eine Durchgangsbohrung 5, welche auf der der
Bremsscheibe 2 zugeordneten Seite des Zangenabschnitts 1b
endet. In die Durchgangsbohrung 5 ist ein
Betätigungskolben 6 eingesetzt, der axial verschiebbar
gelagert und über eine Zylinderdichtung 7b gegenüber der
Atmosphäre abgedichtet ist. Der Betätigungskolben 6 ragt
mit seinem hinteren Abschnitt in die Zylinderbohrung 4,
welche einen gegenüber der Durchgangsbohrung 5 größeren
Durchmesser aufweist. An seinem unteren Ende weist der
Betätigungskolben 6 einen kragenförmig umlaufenden
Absatz 7 auf, in dessen radiale Umfangsfläche eine eine
Kolbendichtung 7a aufnehmende Nut eingeformt ist. Der
verbleibende freie Abschnitt der Zylinderbohrung 4 bildet
eine ringförmige Lüftkammer 8.
Von der hinteren, der Bremsscheibe 2 abgewandten
Stirnfläche des Betätigungskolbens ist in diesen eine
Ausnehmung 9 eingeformt. In der Ausnehmung 9 sitzt der
obere Teil 10a eines axial verschiebbaren
Kompensationskolbens 10 ein. Die Länge des oberen
Abschnitts 10a des Kompensationskolbens 10 ist dabei
kürzer als die Tiefe der Ausnehmung 9 des
Betätigungskolbens 6. Der zwischen der oberen Stirn
fläche 10b des Kompensationskolbens 10 und dem Boden 6a
der Ausnehmung 9 des Betätigungskolbens 6 verbleibende
Freiraum bildet einen ein Fluidpolster aufnehmenden
Kompensationsraum bzw. eine Kompensationskammer 11.
An dem oberen Abschnitt 10a des
Kompensationskolbens 10 schließt sich ein mittlerer
Abschnitt 10c von verringertem Durchmesser an. Auf diesem
Abschnitt 10c ist ein Ring 12 lösbar befestigt, welcher
aus einem verschleißfesteren Material besteht, als der
Kompensationskolben 10 selbst. Ein letzter, unterer
Abschnitt 10d des Kompensationskolbens 10 ist schließlich
in der Durchgangsbohrung 13 eines lösbar an dem inneren
Zangenabschnitt 1b befestigbaren Gehäusedeckel 14
gelagert.
Der Gehäusedeckel 14 ist topfförmig ausgebildet und weist
eine innere, koaxial zu der Durchgangsbohrung 13
angeordnete Wandung 15 auf. Die Wandungen 15 bilden
eine Zentrierung für ein Tellerfederpaket 42, das als Feder 42
zwischen dem Boden des Gehäusedeckels 14 und dem Ring 12
eingespannt ist. Gleichzeitig ist der Innenraum des
Gehäusedeckels 14 über an den Wandungen 15 anliegende, in
entsprechenden Nuten des unteren Abschnitts 10d vom
Kompensationskolben 10 einliegende Dichtungen 15a
abgedichtet.
In dem Gehäusedeckel 14 ist der erste Abschnitt einer
Verbindungsleitung 16 eingeformt, die mit einer zentrisch
angeordneten, im Kompensationsraum 11 mündenden Bohrung 17
des Kompensationskolbens 10 verbunden ist. Mit seinem
anderen Ende mündet der erste Abschnitt der
Verbindungsleitung 16 in einen zweiten Abschnitt der
Verbindungsleitung 16, der im inneren Zangenabschnitt 1b
eingebracht ist. Zusätzlich ist in den inneren
Zangenabschnitt 1b der Bremszange 1 der erste Abschnitt
einer zweiten Verbindungsleitung 18 eingeformt, welche in
der Lüftkammer 8 mündet.
An den inneren Zangenabschnitt 1b der Bremszange 1 ist
ein Ventilblock 20 angeflanscht, der in zwei miteinander
lösbar verbundene Abschnitte 20a, 20b geteilt ist. Der
Ventilblock 20 enthält den zweiten Abschnitt der
Verbindungsleitung 18, die mit ihrem anderen Ende in
einer Verteilkammer 21 mündet. An die Verteilkammer 21
angeschlossen ist ein Druckanschluß 22, an den eine nicht
gezeigte Druckleitung anschließbar ist. Über ein erstes
Rückschlagventil 23 ist an die Verteilkammer 21 eine
weitere Verbindungsleitung 24 angeschlossen, die im
Kolbenraum 25 eines Federspeichers 26 mündet. Darüber
hinaus ist an die Verbindungsleitung 24 über ein zweites
Rückschlagventil 27 eine Spanndruckleitung 28
angeschlossen. Schließlich ist die Verbindungsleitung 24
über ein drittes Rückschlagventil 29 auch mit der ersten
Verbindungsleitung 16 verbunden.
Das erste Rückschlagventil 23 sperrt bei einem Überdruck
in der Verbindungsleitung 24 diese gegenüber der
Verteilkammer 21 und damit einhergehend gegenüber der
zweiten Verbindungsleitung 18 ab. In gleicher Weise
sperrt bei einem Überdruck in der Verbindungsleitung 24
das zweite Rückschlagventil 27 die Verbindungsleitung 24
gegenüber dem Spanndruckabschluß 28 ab. Das dritte
Rückschlagventil 29 verhindert dagegen, daß bei einem
Überdruck in der ersten Verbindungsleitung 16 gegenüber
der Verbindungsleitung 24 Flüssigkeit aus der
Verbindungsleitung 16 in die Verbindungsleitung 24
fließt.
Die Verteilkammer 21 ist über eine letzte
Verbindungsleitung 30 mit der ersten Verbindungs
leitung 16 verbunden. Die Verbindungsleitung 30 mündet
unter Umgehung des Rückschlägventils 29 in der ersten
Verbindungsleitung 16 und ist dabei durch ein als
Kugelhahn ausgebildetes Notlöseventil 31 absperrbar.
Die dargestellte Federdrucksicherheitsbremse arbeitet
wie folgt:
Bei druckfreier Lüftkammer 8 wird der Betätigungskolben 6 durch die Kraft des Tellerfederpakets 42 gegen einen ersten Bremsbelag 40 gedrückt, so daß dieser zur Anlage an die Bremsscheibe 2 kommt. Mit dem Andrücken des Bremsbelags 40 an der Bremsscheibe 2 geht eine Verschiebung der Bremszange 1 auf dem Bremssattel 3 einher, so daß ein zweiter Bremsbelag 41 über den äußeren Zangenabschnitt 1a der Bremszange 1 gegen die Bremsscheibe 2 gezogen wird.
Bei druckfreier Lüftkammer 8 wird der Betätigungskolben 6 durch die Kraft des Tellerfederpakets 42 gegen einen ersten Bremsbelag 40 gedrückt, so daß dieser zur Anlage an die Bremsscheibe 2 kommt. Mit dem Andrücken des Bremsbelags 40 an der Bremsscheibe 2 geht eine Verschiebung der Bremszange 1 auf dem Bremssattel 3 einher, so daß ein zweiter Bremsbelag 41 über den äußeren Zangenabschnitt 1a der Bremszange 1 gegen die Bremsscheibe 2 gezogen wird.
Zum Lösen der Bremse wird Hydraulikflüssigkeit in die
Lüftkammer 8 gefüllt, bis der Druck des in der im Lüft
raum 8 eingeschlossenen Fluids bzw. die auf den
kragenförmigen Absatz ausgeübte, gegen die Kraft der
Tellerfedern 42 gerichtete hydraulische Kraft ausreicht,
um den Betätigungskolben 6 von dem Bremsbelag 40
zurückzuziehen. Sobald dies geschehen ist, kann die
Bremsscheibe 2 wieder frei bewegt werden.
Gleichzeitig mit dem Einströmen des Fluids in die
Lüftkammer 8 strömt Fluid über das Rückschlagventil 23
und die Verbindungsleitung 24 in den Kolbenraum 25 des
Federspeichers 26 ein, bis im Kolbenraum 25 der gleiche
Druck vorhanden ist wie in der Lüftkammer 8.
Sobald die Lüftkammer 8 und damit einhergehend die
Verbindungsleitung 18 bzw. der Druckanschluß 22
druckentlastet wird, sperrt das erste Rückschlagventil 23
und verhindert ein Rückströmen des in dem Kolbenraum 25
enthaltenen Fluids in Richtung des Druckanschlusses 22.
Ebenso verhindert das Rückschlagventil 27 ein Ausströmen
des Fluids vom Kolbenraum 25 zur Spanndruckleitung 28.
Für den Fall, daß der Druck in der ersten
Verbindungsleitung 16 bzw. dem daran angeschlossenen
Kompensationsraum 11 geringer ist als der Druck innerhalb
des Kolbenraums 25 des Federspeichers 26, öffnet das
Rückschlagventil 29, so daß das im Kolbenraum 25
eingeschlossene Fluid in den Kompensationsraum 11 fließt<
bis sich ein Druckausgleich einstellt. Der Druck
innerhalb des Kompensationsraums 11 nimmt immer dann ab,
wenn sich das Volumen des Kompensationsraums aufgrund des
Verschleißes der Bremsbeläge 40, 41 vergrößert (siehe
Fig. 3). Die Bremskraft und der Lüfthub wird auf diese
Weise bei Verschleiß der Bremsbacken 41, 42 konstant
gehalten. Da das Kompensationsmedium über
einen Speicherventilblock im darin integrierten
Federspeicher 26 bereitgestellt wird, werden die
verschleißbedingten Druck- und damit einhergehend die
Bremskraftverluste sofort bei ihrer Entstehung
ausgeglichen.
Beispielsweise zum Durchführen von Servicearbeiten an den
Bremsbacken 40, 41 wird das Notlöseventil 31 geöffnet.
Auf diese Weise wird über die Verbindungsleitung 30 der
Kompensationsraum 11 mit der Lüftkammer 8
kurzgeschlossen. Mit dem Öffnen der Verbindungsleitung 30
fällt die Stützkraft im Kompensationsraum 11 weg, so daß
der Betätigungskolben 6 bis in seine Endstellung
zurückgeschoben werden kann, in der er auf dem Ring 12
des Kompensationskolben 10 aufsitzt. Nach Beendigung der
Servicearbeiten wird die Verbindungsleitung 30 durch eine
entsprechende Betätigung des Notlöseventils 31 wieder
abgesperrt. Anschließend wird die Spanndruckleitung 28
druckbeaufschlagt, so daß Fluid zunächst in den
Kolbenraum 25 des Federspeichers 26 und von dort aus in
den Kompensationsraum 11 einströmt, bis darin ein für das
Abstützten des Betätigungskolbens 6 auf den
Kompensationskolben 7 ausreichendes Fluidpolster
aufgebaut ist. Anschließend wird die Spanndruckleitung 28
wieder verschlossen und die Federdrucksicherheitsbremse
in Betrieb genommen. Die Bremse ist dann betriebsbereit,
gebremst.
Claims (12)
1. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse mit einem
mittels einer Feder (42) gegen einen Bremsbelag (40)
drückbaren und axial verschiebbaren Betätigungskolben
(6), der mindestens abschnittsweise in einer
Lüftkammer (8) angeordnet ist und der über ein in
eine Kompensationskammer bzw. in einen Kompensationsraum (11) von
veränderbarem Volumen gefülltes inkompressibles Fluid auf einem
Kompensationskolben (10) abgestützt ist, wobei der
Betätigungskolben (6) bei Druckbeaufschlagung durch
ein über eine Versorgungsleitung (18) in die
Lüftkammer (8) einfüllbares inkompressibles Fluid
gegen die Kraft der Feder (42) bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Kolbenraum (25) eines Federspeichers (26) über absperrbare Verbindungsleitungen (16, 18) mit der Lüftkammer (8) und der Kompensationskammer (11) verbindbar ist,
- - daß der Kolbenraum (25) des Federspeichers (26) bei Druckbeaufschlagung des Betätigungskolbens (6) mit der Lüftkammer (8) verbunden ist und gleichzeitig die Verbindungsleitung (18) zwischen dem Kolbenraum (25) des Federspeichers (26) und der Kompensationskammer (11) abgesperrt ist und
- - daß bei Druckentlastung der Lüftkammer (8) die Verbindungsleitung (16) zwischen der Lüftkammer (8) und dem Kolbenraum (25) des Federspeichers (26) unterbrochen ist und der Kompensationsraum (11) mit dem Kolbenraum (25) des Federspeichers (26) gleichzeitig dann verbunden ist, wenn ein Druckgefälle vom Kolbenraum (25) des Federspeichers (26) zum Kompensationsraum (11) besteht.
2. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß in der Verbindungsleitung (18) zwischen dem Kolbenraum (25) des Federspeichers (26) und der Lüftkammer (8) ein erstes Rückschlagventil (23) angeordnet ist, welches bei einem Druckgefälle vom Kolbenraum (25) zur Lüftkammer (8) diese Verbindungsleitung (18) absperrt,
- - daß in der Verbindungsleitung (16) zwischen dem Kolbenraum (25) des Federspeichers (26) und der Kompensationskammer (11) ein zweites Rückschlagventil (29) angeordnet ist, das bei einem Druckgefälle vom Kompensationsraum (11) zum Kolbenraum (25) des Federspeichers (26) diese Verbindungsleitung (16) absperrt.
3. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach
Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kompensationsraum (11) über eine
Spanndruckleitung (28) mit Fluid befüllbar ist.
4. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach
Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spanndruckleitung (28) an den Kolbenraum (25)
des Federspeichers (26) angeschlossen ist.
5. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach
Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Spanndruckleitung (28) ein
Rückschlagventil (27) angeordnet ist, welches bei
einem Druckgefälle vom Kompensationsraum (11) zur
Spanndruckleitung (28) bzw. vom Kolbenraum (25) zur
Spanndruckleitung (28) diese absperrt.
6. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach einem
der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Kompensationskammer (11) über ein Notlöseventil
(31) mit der Lüftkammer (8) verbindbar ist.
7. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach
Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Notlöseventil (31) ein Kugelhahn ist.
8. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach einem
der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die entgegen der
Kraft der Feder (42) druckbeaufschlagbare
Betätigungsfläche des Betätigungskolbens (6) größer
ist als die in Richtung der Kraft der Feder (42)
druckbeaufschlagbare Betätigungsfläche des
Kompensationsraums (11).
9. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach einem
der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Federweg der
Feder (42) durch einen Anschlag begrenzt ist.
10. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach
Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag durch einen an dem
Kompensationskolben (10) lösbar befestigten Ring
(12) gebildet ist.
11. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach einem
der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens der
Federspeicher (26), die Verbindungsleitungen (30),
die Rückschlagventile (23, 27, 29), der
Spanndruckanschluß (28) und das Notlöseventil (31) in
einem an das Gehäuse (14) der
Federdrucksicherheitsbremse lösbar befestigten
Ventilblock (20) angeordnet sind.
12. Mit einer hydraulischen Nachstellvorrichtung
ausgestattete Federdrucksicherheitsbremse nach
Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilblock (20) in zwei lösbar miteinander
verbundene Abschnitte (20a, 20b) geteilt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995140747 DE19540747C1 (de) | 1995-11-02 | 1995-11-02 | Federdrucksicherheitsbremse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995140747 DE19540747C1 (de) | 1995-11-02 | 1995-11-02 | Federdrucksicherheitsbremse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19540747C1 true DE19540747C1 (de) | 1997-02-27 |
Family
ID=7776388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995140747 Expired - Lifetime DE19540747C1 (de) | 1995-11-02 | 1995-11-02 | Federdrucksicherheitsbremse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19540747C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009048667A1 (de) * | 2009-09-29 | 2011-04-14 | Siemens Aktiengesellschaft | Luftspieleinstellung bei einem hydraulischen Bremssystem |
US9573574B2 (en) | 2015-04-28 | 2017-02-21 | Cnh Industrial America Llc | Brake modulator for parking brake system of a work vehicle |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE1269426B (de) * | 1965-03-24 | 1968-05-30 | Bergische Stahlindustrie | Hydraulisch entgegen der Kraft einer Bremsdruckfeder lueftbare Reibungsbremse, insbesondere Teilbelagscheibenbremse |
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-
1995
- 1995-11-02 DE DE1995140747 patent/DE19540747C1/de not_active Expired - Lifetime
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