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Die
Erfindung betrifft eine druckmittelbetätigte Schaltkupplung mit einem
in einem Kolbenraum eines Kupplungsgehäuses angeordneten Druckkolben,
wobei der Kolbenraum und der Druckkolben im Bereich der den Druckkolben
führenden
Wandungsflächen
mittels wenigstens einer Doppeldichtung gegeneinander abgedichtet
sind, die jeweils zwei zueinander axial beabstandete Dichtringanordnungen
aufweist.
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Eine
solche druckmittelbetätigte
Schaltkupplung ist in Form einer hydraulischen Lamellenkupplung
bekannt. Als Druckmittel ist somit Hydrauliköl vorgesehen. Der Druckkolben
wirkt auf das Paket aus Außen-
und Innenlamellen, wodurch diese zusammengepresst werden und aufgrund
des entstehenden Reibschlusses die gewünschte Zuschaltung und Kraftübertragung
zwischen den Kupplungsteilen erzielen. Um zu vermeiden, dass Öl aus dem
Kolbenraum zwischen der Druckkolbenwandung und den den Druckkolben
führenden
Wandungsflächen
des Kupplungsgehäuses
zum Lamellenpaket hin austritt und so den Reibschluß der Lamellen
reduziert, ist in der entsprechenden Wandungsfläche des Kolbenraumes wenigstens
eine Doppeldichtung vorgesehen. Die Doppeldichtung weist zwei axial
zueinander beabstandete Dichtringanord nungen auf, wobei etwaiges
Leckageöl,
das die erste Dichtringanordnung noch passieren kann, durch die
zweite Dichtringanordnung aufgefangen wird.
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Ein
Ausrücklager
mit hydraulischer Betätigung
für eine
Membranfederkupplung ist in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 196 35 101 A1 beschrieben.
Dort wird ein ringförmiger
Druckkolben in einem ebenso ringförmigen Kolbenraum geführt. In dem
Kolben sind zwei umlaufende Ringnuten eingearbeitet, die zur Aufnahme
von je einem Führungsband
dienen, das zum Abführen
von Leckageöl
in einen Raum zwischen den beiden Führungsbändern geschlitzt ist. Die Ringnuten
zur Aufnahme der Führungsbänder sind
wiederum zwischen zwei umlaufenden Dichtungsanordnungen vorgesehen.
Zwischen den beiden Führungsbändern ist
weiterhin eine Bohrung durch die Kolbenwand angebracht, die zum
Ablaufen des genannten Leckageöls
in einen Balg und von dort durch einen Ableitungsdurchgang aus dem
Ausrücklager
heraus dient.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 83 37 196 U1 ist eine Dichtringanordnung
für eine Kolbenstange
bekannt, die aus einer Stirnwandung eines Kolbenraums herausgeführt ist.
Die Abdichtung zwischen der Kolbenstange und der Stirnwandung wird
durch eine Anordnung von zwei axial beabstandeten Doppeldichtungen
bewirkt, die aus jeweils einem O-Ring und einem L-förmigen Abstreifeinsatz bestehen.
Zwischen den Doppeldichtungen ist eine Lagerhülse angeordnet, die aus einem
an der Innenseite der Stirnwandungsbohrung anliegenden, metallischen
Teil und einem an der Kolbenstange anliegenden nichtmetallischen
Teil besteht.
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Weiter
ist eine Führungs-
und Dichtungsanordnung für
Kolbenstangen in Kolben-Zylinder-Aggregaten aus der deutschen Patentschrift
DE 36 16 844 C2 bekannt.
Die in dieser Druckschrift beschriebene Kolbenstangendurchführung durch
einen rohrförmigen
Zylinderdeckel wird mittels eines aus Kunststoff, vorzugsweise aus
gummiartigem Material, hergestellten, hülsenartigen Abdichtkörpers abgedichtet.
Eine schmiermitteldurchlässige
Führungsbuchse ist
mit Gleitspiel die Kolbenstange umgebend zwischen zwei an der Kolbenstange
anliegenden Abschnitten des hülsenartigen
Abdichtkörpers
angeordnet. Der Abdichtkörper
weist Schmiermittelaufnahmekammern auf, aus denen Schmiermittel
durch die Führungsbuchse
zur Kolbenstange gelangen kann.
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Aus
der europäischen
Patentanmeldung
EP 0
570 841 A2 ist eine Kupplungsvorrichtung bekannt, mit der
Drehmomente zwischen zwei drehbaren Wellen übertragen werden können. Dabei
sind die beiden Wellen in einem sich nicht drehenden, ortsfesten
Gehäuse
untergebracht und mittels Dichtungen ist ein Kupplungsraum der beiden
Wellen nach außen
abgedichtet. Kupplungslamellen, die zur Verbindung der Wellen dienen,
sind mittels eines Kolbens, der mit Öldruck beaufschlagt werden
kann, in der Arbeitsposition aneinander gepresst. Sollte das diesen
Kolben hauptsächlich
an der von den Lamellen entfernten Stirnseite umgebende, unter Druck
stehende Öl durch
eine Leckage an die Seitenwände
des Kolbens gelangen, so kann es über einen Kanal, der in der Mitte
des Kolbens angebracht ist, zu einem Ölreservoir zurückgeführt werden.
So wird verhindert, dass die Lamellen mit Öl benetzt werden.
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In
der internationalen Patentveröffentlichung WO
90/04115 ist eine Reibscheiben-Nachstellvorrichtung beschrieben,
bei der ein Ringkolben gegen eine Innenwand eines Zylinders mit
Druckmittelzuleitung abgedichtet ist. Die Dichtmittelzuleitung mündet in
einer Stirnfläche
des Zylinders, wobei die Innenwand des Zylinders an der Mündungsstelle
treppenförmig
abgesetzt ist. Die Abdichtung erfolgt mittels Kolbenmanschetten,
auf die jeweils auf der von der Druckmittelzuleitung entfernten
Seite der Manschette ein Distanzring folgt. Die Kolbenmanschetten
sind den Ringkolben axial umgebend angeordnet.
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Die
deutsche Offenlegungsschrift
DE 197 54 491 A1 beschreibt eine Federdruckbremse,
bei der ein Arbeitskolben mittels einer Federanordnung gegen eine
Lamellenanordnung gedrückt
wird. Um die Kraft, die durch die Federn auf den Kolben ausgeübt wird,
zusätzlich
zu erhöhen,
kann eine Druckflüssigkeit
an die Seite des Kolbens geführt
werden, an der die Federn angreifen. Um die Bremswirkung zu reduzieren
oder gänzlich
zu unterdrücken,
kann auf der Seite des Kolbens, die der Angriffsfläche der
Federn gegenüber
liegt, ebenfalls eine Druckflüssigkeit
eingeleitet werden, so dass der Kolben gegen die Federn gedrückt wird.
Um die beiden Seiten, auf denen Druckflüssigkeiten eingeleitet werden
können,
gegeneinander abzudichten, sind an den Mantelflächen des Kolbens Dichtungsanordnungen
vorgesehen.
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Schließlich ist
aus der britischen Patentschrift
GB
1 519 586 eine Lamellenreibkupplung bekannt, in der zur
Abdichtung eines ölgefüllten Raumes
gegen einen Raum, der schmiermittelfrei gehalten werden soll, eine
Dichtringanordnung aus einem in einer Nut liegenden O-Ring und einem
auf diesem O-Ring liegenden Kolbenring Verwendung findet. Diese
Dichtringanordnungen sind axial zum einen in einer Kolbenwandung
und zum anderen in einer Zylinderwand angebracht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine druckmittelbetätigte Schaltkupplung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die eine weitere verbesserte Abdichtung
des Kolbenraums gegenüber
dem Druckkolben gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass zwischen jeweils zwei Dichtringanordnungen einer Doppeldichtung
in der gehäuse-
oder kolbenseitigen Wandungsfläche
eine in Umfangsrichtung verlaufende Ringnut vorgesehen ist, in die
ein ringförmiges Führungsband
aus nichtmetallischem Gleitmaterial eingelegt ist, dessen Dicke
geringfügig
größer ist
als die Tiefe der Ringnut, und dass jede Ringnut Aufnahme- oder Speicherabschnitte
für Leckagedruckmittel aufweist,
wobei jede Ringnut über
wenigstens eine Rücklaufleitung
mit einem Druckmittelreservoir in Verbindung steht, und dass Mittel
zur Erzielung eines wenigstens geringen Unterdruckes in der Rücklaufleitung
vorgesehen sind. Das wenigstens eine Führungsband verhindert eine
metallische Berührung zwischen
Druckkolben und Kupplungsgehäuse,
wodurch der Verschleiß der
Laufflächen
des Druckkolbens und des Kolbenraumes reduziert wird. Die Ringnut
in Verbindung mit dem Ringkanal gewährleistet, dass zwischen der
ersten und der zweiten Dichtringanordnung befindliches Druckmittel – bei einer
Hydraulikschaltung Leckageöl – in dieser
Ringnut aufgenommen wird und durch die Rücklaufleitung, in der ein leichter,
saugender Unterdruck herrscht, so dass auch größere Mengen von Leckagedruckmittel,
die sich zwischen der ersten und der zweiten Dichtringanordnung
im Laufflächenbereich
ansammeln, entfernt werden können,
ohne die sichere Dichtfunktion der zweiten Dichtringanordnung zu
gefährden
und das Druckmittel wieder dem Druckmittelreservoir zugeführt wird.
Durch den wenigstens geringen Unterdruck in der Rücklaufleitung
wird der zuverlässige Rücklauf des
Leckageöls
in die Rücklaufleitung
sowie in das entstehende Druckmittelreservoir sichergestellt. Dieses
Druckmittelreservoir kann entweder ein separater Tank oder auch
der Kolbenraum selbst sein, falls dieser entsprechend dimensioniert
ist. In jedem Fall müssen
entsprechende Ventilanordnungen gewährleisten, dass nicht die Rücklaufleitung selbst
bei entsprechenden Steuervorgängen überdruckbeaufschlagt
wird, so dass das Öl über die Rücklaufleitung
zur Ringnut gedrückt
würde.
Die erfindungsgemäße Lösung eignet
sich insbesondere für
eine hydraulisch betätigte
Schaltkupplung, die ein Paket aus Außen- und Innenlamellen aufweist,
da gerade bei einer derartigen Lamellenkupplung eine sichere und
gleichbleibende Funktion vor allem dann gewährleistet ist, wenn keine negativen
Einflussfaktoren auf die Reibwerte zwischen Außen- und Innenlamellen auftreten.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass jeder
Ringnut als Aufnahme- oder Speicherabschnitt ein Ringkanal zugeordnet
ist.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Ringkanal mit der Rücklaufleitung
verbunden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Nachfolgend
ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt.
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1 zeigt einen Längsschnitt
durch eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Schaltkupplung
in Form einer hydraulisch betätigten
Lamellenkupplung, und
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2 in vergrößerter Darstellung
einen Ausschnitt II eines Kupplungsgehäuses der Lamellenkupplung nach 1.
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Eine
Lamellenkupplung 1 nach 1 weist ein
Paket von mehreren Außen-
und Innenlamellen 2 auf, die zwischen einem inneren Kupplungsgehäuse 3,
das als erster Kupplungsteil dient, und einem äußeren Kupplungsteil 4 vorgesehen
sind. Die Außenlamellen
sind über
einen Außenverzahnungsträger mit
dem zweiten Kupplungsteil 4 drehschlüssig verbunden. Die Innenlamellen
sind über
einen Innenverzahnungsträger
mit dem inneren Kupp lungsgehäuse 3 drehschlüssig verbunden.
Die Lamellenkupplung 1 dreht um eine strichpunktiert dargestellte
Mittellängsachse,
wobei im Leerlauf, d.h. bei nichtbelastetem Lamellenpaket 2,
das innere Kupplungsgehäuse 3 einschließlich der
Innenlamellen und der äußere Kupplungsteil 4 einschließlich der
zugehörigen
Außenlamellen
keine Drehmomente gegeneinander ausüben.
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Um
die Lamellenkupplung 1 zuzuschalten, ist ein hydraulisch
betätigter
Druckkolben 5 vorgesehen, der über entsprechende Laufflächen L1 und L2 (2) in dem Kupplungsgehäuse 3 geführt ist
und durch mehrere Rückstellfedern 6 in
seiner Ruheposition gehalten ist, in der das Lamellenpaket 2 im
Leerlauf ist. Im Kupplungsgehäuse 3 ist
ein Kolbenraum 7 vorgesehen, der bei Zuführung von
Hydrauliköl
aus einem nicht näher
dargestellten Hydraulikölreservoir den
Druckkolben 5 axial gegen das Lamellenpaket 2 preßt. Durch
die Verschiebung des Druckkolbens 5 entsteht ein vergrößerter Kolbenraum
zwischen Kolbengehäuse 3 und
Druckkolben 5. Zur Abdichtung des Kolbenraumes 7 gegenüber dem
Druckkolben 5 sind, wie anhand 2 gut erkennbar ist, im Bereich beider,
zueinander radial abgestufter Laufflächen L1, L2, d.h. Wandungsflächen des Kolbengehäuses, Doppeldichtungen
vorgesehen, die durch jeweils zwei axial zueinander beabstandete
Dichtringanordnungen 8 gebildet sind. Jede Dichtringanordnung 8 ist
eine Kombination aus einem O-Ring
und einem PTFE-Gleitring.
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Um
im Bereich der Laufflächen
L1, L2 eine metallische
Berührung
zwischen Druckkolben 5 und Kolbengehäuse 3 zu vermeiden,
ist zudem zwischen den beiden Dichtringanordnungen 8 jeder
Lauffläche L1, L2 jeweils eine
mit rechteckigem Querschnitt versehene Ringnut 12 vorgesehen,
in die jeweils ein Führungsband 9 aus
einem nichtmetallischen Gleitmaterial eingelegt ist. Das Führungsband 9 weist ebenfalls
rechteckigen Querschnitt auf, wobei die Dicke des Führungsbandes
derart geringfügig
größer ist
als die Tiefe der jeweiligen Ringnut 12, dass eine metal lische
Berührung
zwischen Druckkolben 5 und Lauffläche L1,
L2 vermieden wird.
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Um
Leckageöl
zwischen erster und zweiter Dichtringanordnung 8 im Bereich
jeder Lauffläche
L1, L2 aufnehmen
zu können,
ist im Bodenbereich jeder Ringnut 12 ein Ringkanal 13 vorgesehen,
die über mehrere
rechtwinklig zur jeweiligen Lauffläche L1,
L2 nach innen verlaufende Kanalabschnitte
in Form von Bohrungen 10 mit einer Rücklaufleitung 11 zum
Hydraulikölreservoir
verbunden sind. Die Rücklaufleitung 11 steht
vorzugsweise unter geringem Unterdruck, um zu gewährleisten,
dass das im Bereich der jeweiligen Ringnut 12 aufgenommene
Leckageöl zwischen
den beiden Dichtringanordnungen 8 jeder Lauffläche L1, L2 auch nach innen
abgeführt
wird und nicht filmartig auf den Führungsbändern 9 oder den Laufflächen L1, L2 verbleibt.