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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verankerung
eines Zahnersatzes.
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Der
menschliche Zahn ist kein Körper
aus massivem Hartgewebe, sondern er besitzt einen weichgewebig gefüllten Hohlraum,
die Pulpakammer und einen sich bis zur Wurzelspitze ausdehnenden Kanal,
den Wurzelkanal. Wenn die Zahnkrone durch Karies oder Trauma weitgehend
zerstört
ist, benötigt man
eine stabile mechanische Verankerung für eine Ersatzkrone. Ein derzeit
typisches Verfahren für
derartig stark zerstörte
Zähne ist üblicherweise
das folgende: Ein entweder glattflächiger oder mit einem Gewinde
versehener Stift wird in den zuvor von Weichgewebe befreiten und
danach erweiterten Wurzelkanal einzementiert oder verklebt. An diesem
Stift kann dann über
weitere Hilfskonstruktionen eine künstliche Zahnkrone oder eine
Befestigungsvorrichtung für
herausnehmbaren Zahnersatz verankert werden. Die Zahnwurzel ist
in der Regel leicht konisch geformt und mehr oder weniger stark
gekrümmt.
Daraus ergeben sich Begrenzungen für die Geometrie eines Stiftes,
welcher zur Verankerung und Befestigung eines Zahnersatzes dient.
Die Stiftgeometrie ist stets eine Kompromisslösung aus gegenläufigen Anforderungen.
Einerseits ist die Stabilität
der Restzahnhartsubstanz umso stärker
vermindert, je mehr Zahnhartsubstanz für die Aufnahme des Stiftes
entfernt werden müsste,
andererseits steigen die Stabilität und die Retention des Stiftes
mit größer werdendem
Stiftdurchmesser und -länge,
also bei vermehrter Hartsubstanzentfernung. Ein relativ langer Stift
lässt sich
jedoch nur in geraden Wurzelkanälen
verankern. Weiterhin sollte eine eventuelle Konizität nur gering
sein, da sich andernfalls das Risiko der Dezementierung (Lösen des
Stiftes) stark erhöht.
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Bei
ausgeprägt
gekrümmter
Wurzel ergibt sich die Besonderheit, dass sich nur ein relativ kurzer Stift
verankern lässt,
dessen Belastbarkeit und folglich Haltbarkeit aufgrund der Gegebenheiten
eher gering ist. Ebenfalls steigt die Gefahr der Perforation mit der
Ausprägung
der Wurzelkrümmung.
Ein perforierter Zahn kann nicht erhalten werden, womit ein Verlust
durch Extraktion unumgänglich
wird.
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Derzeit
wird versucht, dem Problem durch Optimierung der verwendeten Materialien
zu begegnen. Dabei wurden Fortschritte bei der Verbindung Stift-Zahnhartsubstanz
erzielt. So hat die Anwendung von Dentin-Adhäsiven den klassischen Befestigungszement
ohne Klebewirkung praktisch verdrängt. Die Silanisierung der
Oberfläche
von Metallstiften erhöht
ebenfalls die Retention des Stiftes. Es zeigte sich allerdings,
dass die Verbindung in vielen Fällen
dennoch nicht zuverlässig
langzeitstabil ist. Das Milieu der Mundhöhle, bedingt durch ständigen bakteriellen
Angriff, Hydrolyse, dynamischen Wechselbelastungen und Temperaturwechseln,
führen
im Laufe der Zeit zu einer Verminderung der Retention des Stiftes
in der Zahnwurzel, wobei das Lösen
des Stiftes als Terminalereignis zum Versagen der Behandlungs maßnahme führt. Um
dies zu vermeiden wird versucht, durch Einsatz von besonderen Stiftmaterialien,
die mechanischen Eigenschaften des Stiftes bzw. des Verbundes zu
optimieren. Derzeit werden faserverstärkte Kunststoffe als Stiftmaterial propagiert,
um die funktionsbedingte Verformung des Verbundes Zahnwurzel Stift
zu beherrschen, und das Versagensrisiko zu verringern. All diese
Bemühungen
stellen zwar gewisse Fortschritte dar, ohne jedoch das prinzipielle
Problem des sicheren mechanischen Haltes beseitigen zu können. Dementsprechend
stellt ein asensibler, d. h. marktoter Zahn und allein dadurch geschwächt, mit
einem Stift-Stumpfaufbau versehener Zahn, der als Pfeiler für eine herausnehmbarer
Prothese fungiert, nach wie vor ein erhöhtes Misserfolgsrisiko dar.
Insbesondere können
Eckzähne,
die die prothetisch wertvollsten Zähne eines Restgebisses darstellen,
als asensible Zähne
mit Stift-Stumpfaufbau
ihre zentrale Bedeutung weitgehend verlieren und damit eine üblicherweise
langfristig erfolgreiche prothetische Versorgung eines Restgebisses
eventuell unmöglich machen.
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Zur
Verankerung von Zahnersatz im Kieferknochen sind ferner Vorrichtungen
bekannt, die in eine zylindrische Bohrung einsetzbar sind, wonach dann
Spreizdorn mittels eines einführbaren
Stiftes oder einer Zugvorrichtung nach außen in die Wandung des Knochens
eindrückbar
sind. Hierbei wird jedoch der Knochen zerstört, wodurch diese Verankerungsmethode
insbesondere nicht bei Zahnstümpfen oder
Zahnwurzeln einsetzbar ist. Die Vorbeschriebenen Vorrichtungen sind
u.a. aus der
DE 2811939 ,
EP 1 184 006 sowie der
EP 1 004 280 bekannt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Vorrichtung zur Verankerung
eines Zahnersatzes in Zahnwurzeln oder Knochen bereit zu stellen,
die ohne lange Stifte zur Verankerung in einer Zahnwurzel auskommt
und den Knochen bzw. Restzahn nicht, oder in exakt definierter Weise
mit Kräften beaufschlagt,
die über
die auftretenden Kaubelastungen hinausgehen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich durch die
Merkmale der auf den Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
minimiert vorteilhaft das Risiko der Zahnfraktur als auch die Wahrscheinlichkeit
der seitlichen Perforation bei gekrümmten Wurzeln oder seitlichen
Einziehung im Bereich des Wurzelquerschnittes. Auch ist eine sichere Verankerung
in einem Knochen gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich vorteilhaft dadurch aus, dass sie in eine Aussparung
des Knochens oder des Zahnes bzw. dessen Wurzel einsetzbar ist,
die eine Hinterschneidung aufweist wobei die Vorrichtung Vorsprünge aufweist,
die sich formschlüssig
an die hinterschnittenen Wandungen der Aussparung anlegen, so dass
ein Formschluss erreicht wird, der eine Dezementierung und/oder
einen Verlust des Stiftes durch ausziehende Kräfte ausschließt. Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass Zementmaterial
im Hinblick auf eine optimale Abdichtung und chemische Langzeitstabilität ausgewählt werden
kann, da das Zementmaterial keine Eigenschaften zur kraftschlüssigen Abdichtung aufweisen
muss.
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Durch
die vorteilhafte „umgekehrte" Konizität des Bohrloches
in der Zahnwurzel bzw. des Knochens und des entsprechend dieser
Konizität
angepassten Vorrichtung wird gewährleistet,
dass die Vorrichtung selbst keine axialen oder radialen Kräfte beim
Einsetzen und Verankern auf den Knochen bzw. den Restzahn bzw. dessen
Wurzel ausübt
und diesen somit nicht stresst. Es ist jedoch auch im Sinne der
Erfindung, wenn die Vorrichtung mit einer vorbestimmten Kraft zumindest
mit einem Teil ihrer Anlageflächen
an mindestens einer Wandungen der Aussparung anliegt. Hierdurch
kann eine Vorspannung im Zahn erzielt werden. Durch das Umfassen
des Zahnes bzw. der Knochenöffnung
mit dem Kragen der Vorrichtung, wird der Zahn bzw. Knochen zwischen
der Vorrichtung eingespannt, wodurch die Verankerung und die Übertragung
der Kräfte
verbessert wird.
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Zur
Erzeugung eines entsprechenden Bohrloches mit Hinterschnitt kann
ein Aufbereitungsinstrument verwendet werden, welches ähnlich der
Vorrichtung ausgebildet ist und anstatt der Anlagen Flächenreib-
oder Schneidflächen
aufweist, die durch Einbringen eines Stiftes oder Bolzens in die
Vorrichtung nach Außen
gebogen werden, wodurch der Hinterschnitt erzeugbar ist. Eine parallele
Anmeldung des gleichen Anmelders beschreibt den genauen Aufbau und
Funktion des Aufbereitungsinstrumentes gesondert.
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Es
ist selbstverständlich,
dass der Hinterschnitt nicht durch schräg gestellte Wandungen der Aussparung
gebildet sein muß.
So ist es auch im Sinne der Erfindung einen stufenförmigen Rücksprung bzw.
Hinterschnitt vorzusehen, der von auseinanderspreizbaren Vorsprüngen der
Vorrichtung hintergriffen wird.
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Die
Vorrichtung weist vorteilhaft ein Basisteil auf, dass eine flache
Stirnseite hat, an der die zur Verankerung vorgesehenen Vorsprünge angeformt bzw.
angeordnet sind. Die flache Stirnseite dient zur Abstützung auf
dem Knochen bzw. Restzahn oder der Zahnwurzel und gewährleistet
die sichere Aufnahme von Scherkräften.
Zur weiteren Stabilisierung der Zahnsubstanz gegen laterale Kräfte einerseits und
gegen eine Spreizwirkung der Vorrichtung andererseits kann gleichzeitig
mit der Verbohrung durch einen speziellen Formschleifer eine ringförmige Nut (Fassreifen)
z.B. mit einem Durchmesser entsprechend dem des Zahnes, präpariert
werden. Die Vorrichtung greift an der äußersten Zirkumferenz der Auflagefläche in diese
Nut einer ringförmigen
Erweiterung/Vorsprung ein. Durch diese Maßnahme wird eine gleichmäßigere Spannungsverteilung
im Dentin und damit eine bessere Kraftübertragung zwischen dem Knochen/Zahn/Wurzel
und der Vorrichtung erreicht.
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Durch
die formschlüssige
Verbindung zwischen Zahnwurzel/Knochen und der Vorrichtung ist eine
erhebliche Verbreiterung in der Anwendung der Stift/Stumpfaufbautechnik
in der Prothetik denkbar. Die Möglichkeiten,
Patienten mit sowohl festsitzendem wie herausnehmbaren Zahnersatz
zu versorgen, werden zum einen dadurch erweitert, dass auch mit
der Vorrichtung versehene Zähne
bzw. Knochen sicher auch in komplexe prothetische Konstruktionen miteinbezogen
werden können,
ohne die Langzeitstabilität
zu gefährden,
wie es bei der konventionellen Technik der Fall ist. Des weiteren
kann mit Hilfe der vorgeschlagenen Technik der Vorrichtung bzw. Stumpfaufbau
sein Makel als Hauptschwachstelle der herausnehmbaren Versorgung
genommen werden, da sowohl Fraktur- als auch Dezementierungsrisiko
verringert werden. Durch unterschiedliche Beschaffenheit des Aufbaus
der Vorrichtung können fast
alle erdenklichen Suprakonstruktionen von einem solch versorgten
Zahn/Knochen getragen werden. Es können festsitzende Versorgungen
auf einem Aufbau, welche ähnlich
der Form eines präparierten
Zahnstumpfes sind, zementiert werden. Auch herausnehmbare (Teil-)Prothesen
können
auf handelsüblichen
Retentionssystemen, welche auf der Vorrichtung angebracht sind oder ähnlichen
Retentionssystemen aus unterschiedlichen Materialien (Keramik) gelagert
werden.
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Nachfolgend
wird anhand von Zeichnungen die erfindungsgemäße Vorrichtung näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1–3:
Einsatzverankerung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4a–4d:
Zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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5a–5c:
Dritte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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6a–6d:
Vierte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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7a–7d:
Fünfte
Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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8a–8d:
Sechste Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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9a–9d:
Siebte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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10:
Achte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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11a–12d: Verschiedene Ansichten der zur achten
Ausführungsform
gehörenden
Teile.
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Die 1 bis 3 zeigen
das Einsetzen einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in
eine Aussparung A einer Zahnwurzel Z. Die 1 zeigt
die Zahnwurzel Z mit der Aussparung A, welche hinterschnittene Wandungen WH hat, die von der Öffnung der Aussparung A zum Grund
der Aussparung A hin kegelförmig
radial nach Außen
gerichtet sind, so dass ein Hinterschnitt entsteht in dem sich die
Vorsprünge 3 der
Vorrichtung 1 formschlüssig,
wie es in 3 dargestellt ist, mit ihren
Außenflächen 3a and
die Wandungen WH anlegen können. Die
Zahnwurzel Z weist an ihrer Oberseite einen ringförmigen Kragen
K auf, der von dem zylindrischen Vorsprung 4, der Vorrichtung 1,
umfasst wird. Es ist jedoch auch möglich eine ringförmige umlaufende
Nut, die zur Stirnseite der Zahnwurzel Z geöffnet ist, vorzusehen.
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Die
Vorrichtung 1 weist einen Basiskörper 2 auf, an dessen
der Zahnwurzel Z zugewandten Stirnseite 2c Vorsprünge 3 um
die Bohrung 2a herum verteilt angeordnet sind. Die Vorsprünge 3 sind
derart an dem Basiskörper 2 angeordnet,
insbesondere angeformt, dass sie über ihre gesamte Länge durch
die Öffnung
der Aussparung A der Vorrichtung eingeführt werden können, ohne
die Aussparung A zu beschädigen.
Die Vorsprünge 3 sind
derart geformt, dass sie an ihrer der dem Bohrloch 2a zugewandten
Seiten Führungsflächen 3b aufweisen,
die mit einem Stift 5, bzw. dessen Ende 5a zusammenwirken,
wobei beim Einschieben des Stiftes 5, wie es in den 2 und 3 dargestellt
ist, das freie Ende 5a des Stiftes die Vorsprünge 3 aufgrund
der schrägen
Führungsflächen 3b auseinander
gedrückt
werden, wodurch die Anlageflächen 3a der
Vorsprünge 3 zur
Anlage mit den hinterschnittenen Wandungen WH gelangen (3).
Beim Einsetzen der Vorrichtung sollte ein abdichtendes Material,
wie z.B. Zement, in die Aussparung A sowie auf die Oberseite der
Zahnwurzel Z und rundherum um den Kragen K aufgetragen werden, damit
die Aussparung A nach dem Einsetzen und Aufspreizen der Vorrichtung 1 hermetisch
abgeschlossen ist. Nach dem Einsetzen der Vorrichtung kann das aus
dem Basisteil 2 herausschauende Ende des Stiftes bzw. Bolzens,
wenn erforderlich, bündig
abgetrennt werden. Durch das Abtrennen wird vorteilhaft die Bohrung 2a an
ihrer Oberseite hermetisch versiegelt, so dass durch die Bohrung 2a keine
schädigenden
Substanzen in die Aussparung A und damit in die Zahnwurzel Z gelangen
können.
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Die
Aussparung A kann mittels mehrerer Arbeitsschritte hergestellt werden,
wobei zuerst mittels eines Spiralbohrers eine zylindrische Bohrung
gefertigt wird, die anschließend
mittels eines Plateaubohrers mit einem zapfenförmigen Arbeitsteil und Kragen aufgebohrt
wird, wobei gleichzeitig der Kragen K und der Aussparungsgrund G
gefertigt wird. In einem anschließenden Arbeitsschritt, kann
mittels eines weiteren Aufbereitungswerkzeuges mit Spreizdorn die
hinterschnittene Wandung WH gefertigt werden,
wobei ähnlich
zur Vorrichtung diamantbesetzte Vorsprünge während des Fertigungsprozesses
mittels eines Stiftes auseinander biegbar sind. Die auseinander
gedrückten
Vorsprünge
können
nach Herausziehen des Stiftes bzw. Bolzens beim Herausziehen wieder
in ihre ursprüngliche
Lage zurückgebogen
werden, wodurch die Vorsprünge
ohne größere Beschädigung der
erstellten Aussparung A aus dieser herausziehbar sind.
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Der
Zahnersatz kann an der äußeren Wandung 2b der
Vorrichtung 1 festgeklebt oder z.B. mittels eines Gewindes
aufgeschraubt werden. Weitere mögliche
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigen die 4 bis 12,
wobei diese Vorrichtungen alle über
identisch ausgestaltete Vorsprünge
verfügen,
die mittels eines einsteck- oder einschraubbaren Stiftes bzw. Bolzens
zur Bildung des Formschlusses auseinandertreibbar sind.
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So
zeigen die 4a bis 4d eine
Vorrichtung 10, eine Basis 12 aufweisend, an der
die Vorsprünge 13 sowie
der umlaufende Kragen 14 angeformt sind, welche in Richtung
des Knochens bzw. des Zahnrestes weisen. An der abgewandten Seite ist
ein zylindrischer Vorsprung 12a mit daran angrenzender
Kugel 17 angeformt, durch die sich die Bohrung 17b hin
zu den Vorsprüngen 13 erstreckt.
Die Kugel 17 dient als Sockel für die Aufnahme eines Zahnersatzes.
Der Bolzen 15 wird an seinem Ende 15a in die Bohrung 17b eingeführt, wobei
dann die Vorsprünge 13 nach
dem Einführen
in die Aussparung A auseinandergespreizt werden können.
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Alle
beschriebenen Ausführungsformen
weisen Vorsprünge
auf, die im Schnitt keilförmig
ausgestaltet sind, wobei sie mit ihren schmaleren Enden an der Basis
befestigt sind. Die Keilform ist dabei so gewählt, dass nach die inneren
Führungsflächen der Vorsprünge bei
vollständig
eingeführtem
Stift bzw. Bolzen und vollständig
auseinandergespreizten Vorsprüngen,
zumindest teilweise an der zylindrischen Wandung des Stiftes bzw.
des Bolzens anliegen. Gleichzeitig sollen die Anlageflächen 3a möglichst großflächig an
den hinterschnittenen Wandungen WH anliegen,
wobei zwischen den Anlageflächen
und den Wandungen WH noch ein Dichtungsmittel
anordbar ist.
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Die 5a bis 5c zeigen
eine weitere Ausführungsform 20,
die eine Basis 22 mit daran angeformten Vorsprüngen 23 und
zylindrischem Vorsprung 24 aufweisen. Zur Anbringung des
Zahnersatzes an der Basis 22 dient ein kegelförmiger Stumpf 27,
dessen Außenwandung 27a ihren
Durchmesser ausgehend vom freien Ende des Stumpfes 27 hin
zur Basis 22 kontinuierlich vergrö ßert, so dass er bündig an
den Außendurchmesser
der Basis 22 abschließt.
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Die 6a bis 6d zeigen
eine vierte mögliche
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 30,
bei der an der Basis 32 ein zylindrischer Vorsprung 37 angeformt
ist, der einen umlaufenden Rücksprung
in Form einer Nut 37r aufweist, welcher zusammen mit dem
an dem Vorsprung 37 und der Basis 32 zu befestigenden
Zahnersatz eine Schnappverbindung bildet.
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Die 7a bis 7d zeigen
eine fünfte mögliche Ausführungsform 40,
bei der sich an der Basis 42 ein ebenfalls kegelförmiger Abschnitt 47 anschließt, der
zwei umlaufende Nuten 47n an seiner Außenfläche 47a aufweist,
die ebenfalls mit dem nicht dargestellten Zahnersatz eine Schnappverbindung
oder Rastverbindung bilden.
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Die 8a bis 8d zeigen
eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 50,
bei der an der Basis 52 ein schräger Aufbau 57 angrenzt,
der eine Bohrung 57b aufweist, durch die der Stift 55 einführbar und
somit die Vorsprünge 53 aufspreizbar
sind. Der schräge
Aufbau 57 weist eine Stirnseite 57st sowie
eine äußere Anlagefläche 57a und 57a' auf. Durch
den schrägen
Aufbau ist es möglich,
im Winkel zu der Aussparung bzw. der Bohrung 57b einen
Zahnersatz auf die Vorrichtung 50 aufzusetzen und zu befestigen.
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Die 9a bis 9d zeigen
eine weitere mögliche
Ausführungsform
mit schräg
an der Vorrichtung 60 angeordneten Vorsprung 67,
wobei der Vorsprung 67 eine Stirnwandung 67st aufweist. Die zylindrische Wandung 67r weist
zur Bildung einer Rastverbindung Nuten 67n auf. Zur Verdrehsicherheit
des aufzusetzenden Zahnersatzes weist der Aufbau 67 zwei
parallele Wandungen 67w auf. Das Auseinanderspreizen der
Vorsprünge 63 erfolgt
ebenfalls durch den durch die Bohrung 67b einzusetzenden Bolzen 65.
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Die 10 zeigt
eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 70,
wobei die Vorrichtung 70 nicht unmittelbar in den Knochen oder
einen Zahn eingesetzt wird. Die Vorrichtung 70 wird vielmehr über das
Schraubimplantat 80, welches an seiner Stirnseite eine
Aussparung 80b mit hinterschnittenen Wandungen 80h aufweist
im Knochen verankert. Das Implantat 80 weist ein Außengewinde 80a auf,
mit dem das Implantat im Knochen verankerbar ist. Die Aussparung 80b weist
an ihrer Öffnung
einen Innensechskant 80c auf, in das ein Sechskantwerkzeug
einsetzbar ist, um das Implantat in den Knochen einzuschrauben.
Die obere Kante 80d ist angefast. Ferner weist das Implantat
an seiner Oberseite eine gewölbte
Außenwandung 80a' auf. Die Vorrichtung 70 weist
an ihrer Basis 72 einen Sockel 72so auf,
der einen Außensechskant
bildet, so dass die Vorrichtung 70 verdrehsicher in die
Innensechskant-Aussparung 80c des Implantats 80 einsteckbar
ist. Durch das Einschrauben der Bolzenschraube 75 werden
die Vorsprünge 73 auseinandergespreizt,
so dass ihre Außenwandungen 73a zur Anlage
an die hinterschnittenen Wandungen 80h gelangen.
Zum Einschrauben der Bolzenschraube 75 weist diese ein
Außengewinde 75g auf,
welches mit dem Innengewinde 72g des Basisteils 73 zusammenwirkt.
Damit die Bolzenschraube 75 nur für einen definierten Hub in
die Vorrichtung 70 einschraubbar ist, weist der das Gewinde 75g tragende
Bereich 75b einen größeren Durchmesser
als das freie Ende 75a der Bolzenschraube 75 auf,
so dass der Absatz zwischen den Bereichen 75a und 75b gegen
den Absatz der sich verjüngenden
Bohrung 72a, 72a' anstößt, sobald
die Bolzenschraube 75 ihre Endstellung erreicht hat. Die
Basis 72 hat an ihrer dem Implantat 80 abgewandten
Seite einen Aufbau 77, an dem der Zahnersatz befestigbar
ist.
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Die 11a bis 11c zeigen
detailliert den Aufbau des Implantats 80. Die 12a bis 12c zeigen
in verschiedenen Darstellungen die Vorrichtung 70 gemäß der 10.
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Es
ist selbstverständlich,
dass die Vorrichtung andersartig als die erläuterten Ausführungsformen
ausgestaltet werden kann, um verschiedene Arten von Zahnersatz im
Knochen oder einem Zahn bzw. einer Zahnwurzel zu verankern bzw.
zu befestigen. So ist es auch möglich,
die Vorsprünge
zylindrisch auszugestalten, wobei stets darauf zu achten ist, dass
die Vorsprünge
nach dem Auseinanderspreizen möglichst
formschlüssig
und an den beschnittenen Wandungen der Aussparung anliegen und diese
nicht druckbelasten, so dass der Knochen bzw. der Restzahn bzw.
die Zahnwurzel nicht durch radial wirkende Kräfte gestresst wird. Auch kann
die Anzahl der Vorsprünge,
welche mittels des Stiftes oder Bolzens auseinander spreizbar sind,
frei wählbar.
Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Vorrichtung mindestens
drei Vorsprünge
aufweist, damit sich die Vorrichtung mit ihren Vorsprüngen in
der Aussparung besser zentrieren kann.
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Durch
das dauerhafte Verbleiben des Stiftes bzw. Bolzens können die
Vorsprünge
nicht in ihre ursprüngliche
Stellung zurückgelangen,
so dass der Formschluss dauerhaft erhalten bleibt. Das Aufspreizen
ist nur in geringem Maße
notwendig. So reicht in der Regel eine Zunahme des Durchmessers
um ca. 20 aus um eine sichere Verankerung zu gewährleisten. Die durch die Kraftvervielfachung
des konischen Dornes beim Spreizen des Stiftes und durch die Verwendung
geeigneter metallischer Werkstoffe kann die zum Aufspreizen notwendige
axiale Kraft auf akzeptable Werte reduziert werden.
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Sofern
die montierte Vorrichtung aus der Aussparung entfernt werden soll,
reicht es aus, den Spreizdorn bzw. den Bolzen oder Stift wieder
herauszuziehen. Die Vorsprünge
sind derart konstruiert und ausgelegt, dass sie sich durch das Herausziehen
der Vorrichtung bei entferntem Spreizdorn leicht in ihre ehemalige
Ausgangsstellung zurückbiegen
lassen, so dass die hinterschnittene Aussparung nicht beschädigt wird.
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Die
Vorrichtung selbst kann aus einem Metall, einer Metalllegierung,
einem Keramikmaterial, Kunststoff oder einem Verbundwerkstoff hergestellt sein.
Auch kann sie vollständig
oder be reichsweise mit einer Beschichtung versehen sein, um z.B.
die Fügeeigenschaften
zu verbessern.