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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Benachrichtigung eines Teilnehmers
eines Mobilfunknetzes über
verpasste Anrufe.
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Ein
SMS-Informationsdienst für
verpasste Anrufe ist bekannt und wird beispielsweise wird im D1-Mobilfunknetz
der T-Mobile Deutschland GmbH unter der Bezeichnung "SMS Lost Calls" angeboten. Dieser
Informationsdienst funktioniert immer dann, wenn das Mobiltelefon
eines Teilnehmers ausgeschaltet ist oder sich in einem Funkloch
befindet und keine Rufumleitungen, z.B. zur Mobilbox, aktiviert wurden.
Erhält
der Teilnehmer unter diesen Umständen
einen Anruf, so wird der Anruf im Mobilfunknetz registriert. Sobald
der angerufene Teilnehmer sein Mobiltelefon wieder einschaltet,
wird er über
SMS über
die zwischenzeitlich verpassten Anrufe informiert. Jede Anrufernummer
wird vorzugsweise nur einmal in der SMS angezeigt. Informiert wird
beispielsweise jeweils über
die letzten fünf
Anrufer, wobei jede Anrufernummer nur für eine begrenzte Zeitdauer
gespeichert wird. Naturgemäß funktioniert
das Verfahren nur dann, wenn der Anrufer seine Telefonnummer übermittelt,
d.h. seine Rufnummernübermittlung
(CLI: Calling Line Identification) aktiviert hat. Hat der Anrufer
seine Rufnummerübermittlung
ausgeschaltet, dann kann der Angerufene nicht über die Identität des Anrufers
informiert werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Benachrichtigung
von Mobilfunkteilnehmern über
verpasste Anrufe anzugeben, das die Möglichkeit bietet, den Teilnehmer
auch über
Anrufe von Anrufern mit unterdrückter
Rufnummernübermittlung
zu benachrichtigen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung basiert auf einer Dialogsteuerung für eine Kommunikation zwischen
einem Mobilfunkteilnehmer und dessen Mobilbox. Die Dialogsteuerung
beruht vorzugsweise auf einer Sprachinformation von der Mobilbox
zum Mobiltelefon des Teilnehmers und einer DTMF-Kommunikation vom Mobiltelefon
des Teilnehmers zur Mobilbox. Diese Dialogsteuerung erfolgt vorzugsweise
vor der Durchschaltung der Verbindung und der Erzeugung von Gebührendatensätzen (Charging
Records) in der Mobilvermittlungsstelle (MSC). Dieser Dialog kann insbesondere
genutzt werden, um bei unterdrückter Rufnummeranzeige
des rufenden Teilnehmers diese anzufordern und erst danach eine
Verbindung mit Charging Records herzustellen.
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Bisher
konnte vor der Durchschaltung einer Verbindung zwischen einer Mobilvermittlungsstelle und
der Mobilbox kein Dialog durchgeführt werden, und damit kein
Informationsaustausch stattfinden. Ein solcher Dialog zwischen Teilnehmer
und Mobilbox ist jedoch erforderlich, wenn eine Zustimmung vom Teilnehmer
eingeholt werden muss, z.B. Übertragung
der Rufnummer, oder Herstellen der Verbindung mit Gebühren Records.
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Erfindungsgemäß wird der
Ablauf der ISUP Signalisierung zwischen der Mobilvermittlungsstelle (MSC:
Mobile Switching Centre) und der Mobilbox verändert. Der ISDN User Part (ISUP)
ist der ISDN-spezifische Anteil an der Übertragung von Zusatzinformationen über den
Signalisierungskanal zwischen Vermittlungsstellen. Erfindungsgemäß ist es
erforderlich, dass die Standard ISUP Nachrichten in der Reihenfolge
vom Teilnehmer bzw. von der Mobilbox verändert werden. Des Weiteren
ist es erforderlich, dass Parameter in den einzelnen ISUP Nachrichten
entsprechend dem Dialog zwischen dem Teilnehmer und der Mobilbox
gesetzt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht nur unter der Bedingung CFNREACH (call forwarding not
reachable) durchführbar,
sondern auch bei allen anderen unbedingten Rufweiterleitungen (unconditional
call forwardings), wie beispielsweise CFBUSY (call forwarding busy)
und CFNREPLY (call forwarding no reply.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann vorzugsweise als Computerprogramm realisiert werden, dessen
Programmcode auf einem Computer eines Netzelementes des Mobilfunknetzes
ausgeführt
wird.
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Anhand
von 1 wird der Anruf- und Signalisierungsablauf eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung näher
erläutert.
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Als
Ausgangssituation wird angenommen, dass ein Anrufer, beispielsweise
ein Teilnehmer eines öffentlichen
Kommunikationsnetzes, einen anderen Teilnehmer, beispielsweise einen
Teilnehmer eines Mobilfunknetzes, nachfolgend auch Angerufener genannt,
erreichen möchte.
Hierzu wählt
der Anrufer die Rufnummer des Angerufenen.
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Entsprechend 1 trifft
nun in einem ersten Schritt 1) der Anrufwunsch in Form einer IAM-Nachricht
(Initial Address Message) bei der zuständigen (Übergangs- )Vermittlungsstelle (GMSC: Gateway Mobile
Switching Center) ein. Die IAM-Nachricht sorgt
unter anderem dafür,
dass ein für
den gewünschten
Anrufdienst geeigneter Nutzkanal geschaltet wird und enthält Angaben über den
Dienst, die Eigenschaften des Nutzkanals und über Dienstmerkmale. Die IAM-Nachricht
enthält
unter anderem die Mobilfunkrufnummer MSISDN des Angerufenen, die
sich aus einem Ländercode
(CC) einer nationalen Vorwahl (NDC) und einer Teilnehmernummer (SN) zusammensetzt.
Die MSISDN wird von der Vermittlungsstelle ausgewertet. Der Anrufer
kann sowohl Teilnehmer eines Festnetzes (PSTN/ISDN) oder aber eines
Mobilfunknetzes (PLMN) sein.
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Gemäß den Schritten
2) und 3) wird nun in der Regel die folgende Routingprozedur für den Anruf
durchgeführt:
Die Vermittlungsstelle GMSC sendet eine sogenannte SRI-Nachricht
zum Heimatregister HLRB des angerufenen Teilnehmers. Die SRI-Nachricht (Send Routing
Information) ist eine MAP Nachricht, welche die Vermittlungsstelle
an das Heimatregister HLRB des Angerufenen sendet, um von diesem
entsprechende Routinginformationen, z.B. Aufenthaltsort des Angerufenen,
zu erhalten, um einen Anrufwunsch zu dem gewünschten angerufenen Teilnehmer
weiterleiten zu können.
Im angenommenen Fall hat der angerufene Teilnehmer sein Mobiltelefon
ausgeschaltet oder hat keine Verbindung zu seinem Mobilfunknetz.
Dieser Umstand ist dem Heimatregister HLRB bekannt. Beispielsweise
hat der angerufene Teilnehmer in diesem Falle sein Mobiltelefon
ausgeschaltet. Ferner ist bekannt (detach/attach status), dass der
angerufene Teilnehmer im Falle der „Nicht-Erreichbarkeit" seine Mobilbox (Anrufbeantworterfunktion)
nicht aktiviert hat, sodass der Anrufer auch keine Nachricht auf
der Mobilbox hinterlassen kann. Da der angerufene Teilnehmer nicht
antwortet und auch keine Rufumleitung auf die Mobilbox geschaltet
hat, erkennt das HLRB die Bedingung: Call Forwarding Not Reachable
(CFNREACH), Rufweiterleitung, wenn nicht erreichbar.
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Bei
CFNR wird der Anruf weitergeschaltet, wenn sich der Angerufene nicht
meldet. Dieses Dienstmerkmal erlaubt es dem Operator, den Ruf dann
umzuleiten, wenn der Teilnehmer nicht eingebucht (detached) ist.
Das HLRB gibt in diesem Falle eine SRI-Acknowledge-Nachricht an die Vermittlungsstelle
GMSC zurück,
in welcher eine allgemeine Rufnummer für die Rufumleitung (CFD FTNO:
Call Forwarding Forwarded to No.) enthalten ist, an die der Anruf
weitergeleitet werden soll (beispielsweise „0" NDC „CC" 12345678), mit NDC=National Destination
Code, CC=nicht wählbares
Zeichen „G" zwei mal, damit
ein Kunde den Dienst nicht selber anwählen kann und zur Erkennung
des Dienstes am Voice-Mail-System VMS/CCS. Die Vermittlungsstelle GMSC
führt nun
eine Rufweiterleitung für
diese FTNO Rufnummer durch. Die entsprechende Rufnummer für die Rufweiterleitung
muss zuvor in einer entsprechenden Routingdatenbank festgelegt werden.
Die empfangene Nummer „0" NDC „CC" 12345678 wird nun
in der SRI-Nachricht an das HLRB übermittelt. Diese Nummer gehört zu einem Voice-Mail-System
VMS/CCS. Nachdem das HLRB die SRI-Nachricht mit der speziellen MSISDN,
d.h. der oben genannten Mobilboxnummer empfangen hat, berechnet
es die Routingadresse des teilnehmereigenen Voice-Mail-Systems in
Abhängigkeit
des Nationalcodes NDC und gemäß dem MNP
Konzept (Mobile Number Portability). Das HLRB findet eine Adresse
des Voice-Mail-Systems VMS/CCS.
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In
Schritt 4) sendet die Mobilvermittlungsstelle GMSC nun eine IAM-Nachricht
an das Voice-Mail-System des Teilnehmers: Die IAM-Nachricht enthält die Adresse
(Rufnummer) des anrufenden Teilnehmers (A), die Adresse des angerufenen Teilnehmers
(MS B) und die umadressierte Adresse des Voice-Mail-Systems des
Angerufenen CVMS/CCS. Das Voice-Mail-System VMS/CCS extrahiert die
A- und MS B- Nummern und speichert die A-Nummer des Anrufenden in
einem Datenbankeintrag der MS B-Nummer. Das Voice-Mail-System VMS/CCS
identifiziert den Umstand, dass der anrufende Teilnehmer A seine
Rufnummernübermittlung (CLI)
unterdrückt
hat (CLIR). Falls die CLI des Anrufers nicht verfügbar ist,
löscht
das Voice-Mail-System den Anruf und baut die Verbindung zum Anrufer
ab mit einem speziellen Release Cause.
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Erfindungsgemäß wird nun
gemäß Schritt
5) im Falle einer unterdrückten
Anruferkennung CLI durch das Voice-Mail-System VMS/CCS eine Bestätigungsnachricht
(Connect Message oder CON Message) zum GMSC gesendet und die Abrechnung
des Anrufs wird im MSC gestartet.
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Nun
wird ein speziell für
den erfindungsgemäßen Dienst
eingerichtetes Voice-Mail-System VMS/MSU
aktiviert, und mittels einer speziellen Sprachansage gemäß Schritt
6) wird nun der anrufende Teilnehmer A benachrichtigt und aufgefordert, die Übermittlung
seiner Rufnummernkennung CLI temporär für diesen Anruf freizugeben.
Hierbei wird er vom VMS/MSU aufgefordert, diese Freigabe durch Betätigen einer
entsprechenden Tastenfolge auf dem Mobiltelefon durchzuführen. Die
vom Teilnehmer eingegebene Tastenfolge wird mittels Zweitonverfahren DTMF
an das Voice-Mail-System VMS/MSU zurückübermittelt. Im Falle, dass
der A-Teilnehmer
keine Antwort sendet, also die angebotene Übermittlung seiner Telefonnummer
nicht erlaubt, wird der Anruf abgebaut nach einer voreingestellten
Zeit T1. Es wird hier mit Schritt 9) weiterverfahren und eine Auslösenachricht
(Release Message) zum Abbau der Verbindung vom teilnehmereigenen
Voice-Mail-System VMS/CCS
an die Vermittlungsstelle GMSC gesendet. In diesem Fall antwortet
die GMSC gemäß Schritt
10) mit einer RLC-Nachricht und bestätigt den Anrufabbau.
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Stimmt
der anrufende Teilnehmer jedoch einer Übermittlung seiner Rufnummer
temporär
für diesen
einen Anruf zu, so kann er gemäß Schritt
7) eine Bestätigung
der Rufnummernübermittlung
durch Betätigen
einer DTMF-Tastenfolge innerhalb des Zeitraumes T1 durchführen. Die
DTMF-Nachricht wird zum speziellen Voice-Mail-System VMS/MSU übermittelt.
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In
Schritt 8) wird in einer optionalen zweiten Nachricht, die vom speziellen
Voice-Mail-System VMS/MSU
an den Teilnehmerübermittelt
wird, die erfolgreiche Übertragung
seiner Rufnummer bestätigt. Das
Voice-Mail-System VMS/CCS des Teilnehmers ist nun in der Lage, den
Anrufer anhand der übermittelten
Rufnummer zu identifizieren und den Angerufenen durch Anzeige der
Rufnummer des Anrufers über
den versäumten
Anruf zu benachrichtigen. Es wird nun der Anruf abgebaut gemäß den bereits
oben beschriebenen Schritten 9) und 10).