DE102006006629B3 - Steuerorgan für den Einlass einer Zylinder-Kolben-Einheit - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Steuerorgan für den Einlass wenigstens einer Zylinder-Kolben-Einheit (Z), der einlassseitig ein unter Druck stehendes Arbeitsmedium zugeführt wird. Die Zylinder-Kolben-Einheit (Z) umfasst einen Zylinder (1), einen Zylinderkopf (5), einen Einlass (4), einen Arbeitsraum (6) und einen diesen begrenzenden Kolben (11). Zur Steuerung von Ein- (4) und Auslass (14) der Zylinder-Kolben-Einheit (Z) ist ein Drehschieber (7) im Zylinderkopf (5) angeordnet. Der Einlass (4) ist weiterhin über ein druckgesteuertes, selbsttätiges Ventil (9) absperrbar.
Description
- Technisches Gebiet
- Die Erfindung betrifft ein Steuerorgan für den Einlass einer Zylinder-Kolben-Einheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Das Steuerorgan ist für Zylinder-Kolben-Einheiten wirksam, welche mit einem Arbeitsmedium betrieben werden, das unter Druck am Einlass der Zylinder-Kolben-Einheit anliegt. Für derartige Maschinen ist die Abdichtung der Arbeitsräume sowohl gegen den von außen am Einlass wirksamen Druck als auch gegen den durch die Expansion des Arbeitsmediums im Arbeitsraum wirksamen Innendruck erforderlich. Insbesondere in einer Anordnung der Zylinder-Kolben-Einheiten innerhalb einer Axialkolbenmaschine ist bauartbedingt die Steuerung der Ein- und Auslassorgane kompliziert, da übliche Bauformen mit Nockenwellen, welche für in Reihe angeordnete Motoren üblich sind, nur mit großem Aufwand darstellbar sind.
- Aus der
DE 38 41 786 A1 ist ein Zylinderkopf mit Steuerscheibe für eine im Otto-Verfahren arbeitende Axialkolbenmaschine bekannt. Im Zylinderkopf ist eine auf der Motorwelle befestigte Steuerscheibe untergebracht, welche den Gaswechsel steuert, den Kraftstoff in die Zylinder leitet und die Zündkerze mitführt. Die gezeigte Axialkolbenmaschine ist ein konventioneller Motor mit innerer Verbrennung. Es liegt kein unter Druck stehendes Arbeitsmedium am Einlass an. Zur erfindungsgemäßen Ausführung ähnlich ist die Anordnung eines Drehschiebers im Zylinderkopf. Drehschieber sind, wenn sie gute Dichtwerte erzielen sollen, hinsichtlich ihrer Abdichtung im Zylinderkopf aufwändig, da die Steuerscheibe über die Dichtflächen rotiert. Weiterhin verbleibt unterhalb des Drehschiebers ein Schadraum. Als Schadraum wird der Teil des Arbeitsraumes bezeichnet, der nicht zum Hubvolumen zählt. Die im Schadraum verbleibende, vom Kolben nicht ausgeschobene Restmasse vermindert das Ansaugvolumen und erhöht die Energiezufuhr, da sie bei der Rückexpansion weniger Arbeit abgibt, als sie bei der Kompression aufnimmt. Der Schadraum ist durch die freien Ventilräume und das axiale Kolbenspiel bedingt und soll möglichst klein sein. (Dubbel, Taschenbuch für den Maschinenbau, Springer-Verlag, 17. Auflage, P24) - Aus der
DE 43 42 299 A1 ist ein Kältemittel-Kompressor bekannt, dessen Ein- und Auslasssteuerung mittels federbelasteter Plattenventile erfolgt. Das Öffnen und Schließen der Plattenventile erfolgt entsprechend der Druckdifferenz am Ein- bzw. Auslass. Eine mit der Antriebsdrehzahl synchronisierte Zwangssteuerung von Ein- bzw. Auslass mittels eines Drehschiebers erfolgt nicht. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuerorgan für eine Zylinder-Kolben-Einheit zu schaffen, der einlassseitig ein unter Druck stehendes Arbeitsmedium zugeführt wird, wobei eine gute Dichtwirkung des Steuerorgans erreicht werden soll und gleichzeitig der Schadraum minimiert wird.
- Die Aufgabe wird durch ein Steuerorgan gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß vorteilhaft werden ein Drehschieber und ein selbsttätiges, druckgesteuertes Ventil im Steuerorgan für den Einlass vereint, wodurch ein bedarfsgerechtes Absperren des Einlasses mit dem Drehschieber und die gute Dichtwirkung des druckgesteuerten Ventils vereint werden.
- Selbsttätig druckgesteuert bedeutet im Sinne der Anmeldung, dass die Ventilöffnung aufgrund der Druckdifferenz zwischen dem Arbeitsraum und dem über dem Ventil liegenden Einlass erfolgt, ohne zusätzliche Stellkräfte für das Ventil zu benötigen. Die Steuerung des Ventils erfolgt insoweit selbsttätig, als der Drehschieber jeweils den Einlass entsprechend taktrichtig öffnet bzw. absperrt, was ein Öffnen bzw. Schließen des Ventils selbsttätig bewirkt. Das Ventil ist dabei federvorgespannt in Schließstellung gegen den Zylinderkopf gehalten und öffnet in den Arbeitsraum. Ein Vorteil der Erfindung ist, dass das selbsttätige Ventil derart angeordnet ist, dass nach dem Schließen des Einlasses durch den Drehschieber der Arbeitsraum gegenüber dem Schadraum mittels des selbsttätigen Ventils getrennt ist, so dass der Arbeitsraum nur das Hubvolumen umfasst. Das selbsttätige Ventil wird automatisch durch die Druckdifferenz zwischen dem Einlass und dem Arbeitsraum gesteuert. Erfindungsgemäß vorteilhaft wird ein Drehschieber verwendet, welcher insbesondere bei einer mehrzylindrigen Axialkolbenmaschine vorteilhaft ist, da die Anordnung der Zylinder um eine zentrale Abtriebswelle eine besonders einfache Steuerung von Ein- und Auslass erlaubt. Der Drehschieber kann so konfiguriert werden, dass er gleichzeitig die Ein- und Auslässe aller Zylinder steuert und zentral angetrieben in festem Verhältnis zur Drehzahl der Abtriebswelle laufen kann. Der Drehschieber selbst kann dabei gegen den Zylinderkopf ebenfalls dichtend ausgeführt sein.
- Erfindungsgemäß vorteilhaft wird der Drehschieber mit einem selbsttätig druckgesteuerten Plattenventil kombiniert, welches den Vorteil hat, dass es bei einfachem konstruktiven Aufbau eine sehr gute Dichtwirkung erreicht, ohne aufwändige Abdichtungen, wie für die gleiche Dichtwirkung am Drehschieber notwendig, vornehmen zu müssen. In der Arbeitsphase des Zylinders sperrt das Plattenventil den Zylinder ab und dichtet aufgrund der Druckdifferenz den Arbeitsraum sicher ab. Es wird damit eine flexible Steuerung durch den Drehschieber und eine gute Dichtwirkung durch das selbsttätige, druckgesteuerte Plattenventil erreicht.
- Zeichnungen
- Es zeigen:
-
1 : einen Schnitt durch einen Zylinder mit offenem Einlass, -
2 : einen Schnitt durch einen Zylinder mit geschlossenem Einlass, -
3 : eine Draufsicht auf die Axialkolbenmaschine, -
4 : einen Zylinder als Detail der Draufsicht von3 . -
1 zeigt einen Schnitt durch einen Zylinder1 einer Axialkolbenmaschine2 . Diese wird mit einem unter Druck stehenden Arbeitsmedium – vorzugsweise Dampf – betrieben. Dargestellt ist eine Zylinder-Kolben-Einheit Z mit einem Zylinder1 und einem Kolben11 . Der Dampf liegt unter Druck am Einlass4 des Zylinders1 an und strömt in Richtung des Pfeils3 durch diesen Einlass4 , der sich durch den Zylinderkopf5 erstreckt, in den Arbeitsraum6 . Die Arbeitsweise der Axialkolbenmaschine2 entspricht der eines Expanders. Der unter Druck stehende Dampf wird in den Arbeitsraum6 eingelassen, entspannt sich dort bei abgeschlossenem Arbeitsraum6 und verdrängt dabei den Kolben11 . Der danach entspannte Dampf wird spätestens nach dem unteren Totpunkt des Kolbens11 wieder aus dem Arbeitsraum6 über einen Auslass14 ausgelassen. Zur Steuerung der Axialkolbenmaschine2 ist eine bedarfsgerechte Zumessung des unter Druck stehenden Arbeitsmediums über ein steuerbares Einlassorgan notwendig. Hierfür ist erfindungsgemäß eine Kombination aus einem Drehschieber7 und einem druckgesteuerten, selbsttätigen Ventil9 vorgesehen. Der Drehschieber7 ist dabei drehbar im Zylinderkopf5 angeordnet und bildet eine Steuerscheibe mit Durchlässen, die den Druck am Einlass4 gegen den Arbeitsraum6 absperrt bzw. freigibt. Der Dampf kann nur dann in den Arbeitsraum6 strömen, sofern der Drehschieber7 eine Position einnimmt, in welcher sich eine Öffnung8 im Drehschieber7 auf Höhe des Einlasses4 befindet. Der unter Druck am Einlass4 anliegende Dampf wirkt dann auf ein zwischen dem Arbeitsraum6 und dem Einlass4 an dem Zylinderkopf5 angeordnetes, druckgesteuertes, selbsttätiges Ventil9 , welches den Einlass4 gegenüber dem Arbeitsraum6 öffnet. Das selbsttätige Ventil9 ist beispielsweise ein federbelastetes Plattenventil (sog. Flatterventil). Die Dichtplatte des Ventils9 ist federvorgespannt gegen die Öffnung des Einlasses4 gehalten und wird durch den anliegenden Druck geöffnet. Der Drehschieber7 rotiert im Zylinderkopf5 und durch dessen Drehbewegung verlagert sich die Öffnung8 relativ gegenüber dem Einlass4 , so dass der Drehschieber7 den Einlass4 verschließt, diese Position ist in2 dargestellt. Der im Arbeitsraum6 befindliche Dampf entspannt sich, wobei durch das Absperren des Drehschiebers7 der unter Druck stehende Dampf am Einlass4 von der Oberseite des selbsttätigen, druckgesteuerten Ventils9 getrennt wird. Der im Arbeitsraum6 herrschende Innendruck und die Federvorspannung wirken auf das selbsttätige Ventil9 , so dass dieses den Arbeitsraum6 gegenüber einem Schadraum10 , der sich zwischen dem selbsttätigen Ventil9 und dem Drehschieber7 bildet, trennt. - In
3 ist die Axialkolbenmaschine2 in einer Draufsicht dargestellt. Um eine zentrale Abtriebswelle12 sind 4 Zylinder Z1–4 angeordnet, welche der Bauart einer Axialkolbenmaschine entsprechend auf eine Schrägscheibe – nicht dargestellt – einwirken und die zentrale Abtriebswelle12 treiben. Der Drehschieber7 ist dabei mit der Abtriebswelle12 gekoppelt und sichert somit ein taktrichtiges Ansteuern der jeweiligen Ein4 - und Auslässe14 der Zylinder Z1–4. Im Drehschieber7 sind auf Kreisbahnen13 Durchbrüche für die jeweiligen Einlässe4 und die Auslässe14 im Zylinderkopf5 eingebracht, welche beim Umlauf die Einlässe4 der jeweiligen Zylinder Z1–4 freigeben. Durch die feste Kopplung des Drehschiebers7 mit der Abtriebswelle12 erfolgt das Öffnen bzw. Schließen der Ein-4 und Auslässe14 synchron zur Drehbewegung der Abtriebswelle12 . Die Größe und Position der Durchbrüche auf der Steuerscheibe legt das Steuerregime für die Einlässe4 und Auslässe14 der jeweiligen Zylinder Z1–4 fest. -
4 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Zylinder-Kolben-Einheit Z in einer Ansicht von innen auf den Zylinderkopf5 . Vereinfacht dargestellt wurden nur die erfindungswesentlichen Details. Im Zylinderkopf5 des Zylinders1 sind ein Einlass4 und ein Auslass14 dargestellt. Ein-4 und Auslass14 werden von dem darüber liegenden Drehschieber7 (nicht dargestellt) gesteuert. Entsprechend dem anliegenden Druck öffnet das selbsttätige Ventil9 , welches vorgespannt gegen den Zylinderkopf5 gehalten ist und den Einlass4 überdeckend ausgeführt ist. In der dargestellten Ausführungsform ist das selbsttätige, druckgesteuerte Ventil9 ein Plattenventil, das aus einem Federmaterial gefertigt ist und gegen den Einlass4 gespannt gehalten ist. Ein weiteres Plattenventil15 verschließt den Auslass14 . Dieses ist federvorgespannt in Schließstellung gehalten und wird fremdgesteuert synchron mit dem Drehschieber7 (1 –3 ) geöffnet. -
- 1
- Zylinder
- 2
- Axialkolbenmaschine
- 3
- Pfeil
- 4
- Einlass
- 5
- Zylinderkopf
- 6
- Arbeitsraum
- 7
- Drehschieber
- 8
- Öffnung im Drehschieber
- 9
- selbsttätiges Ventil
- 10
- Schadraum
- 11
- Kolben
- 12
- Abtriebswelle
- 13
- Kreisbahn
- 14
- Auslass
- 15
- Plattenventil (Auslass)
- Z
- Zylinder-Kolben-Einheit
- Z1–4
- Zylinder der Axialkolbenmaschine
Claims (7)
- Steuerorgan für den Einlass (
4 ) einer Zylinder-Kolben-Einheit (Z), der einlassseitig ein unter Druck stehendes Arbeitsmedium zugeführt wird, wobei ein Zylinder (1 ) einen Zylinderkopf (5 ), einen Einlass (4 ), einen Arbeitsraum (6 ), einen diesen begrenzenden Kolben (11 ) und einen Drehschieber (7 ) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass (4 ) über den Drehschieber (7 ) und ein druckgesteuertes, selbsttätiges Ventil (9 ) gesteuert wird. - Steuerorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsraum (
6 ) gegenüber einem Schadraum (10 ), der sich zwischen dem Arbeitsraum (6 ) und dem Drehschieber (7 ) ausbildet, über das druckgesteuerte, selbsttätige Ventil (9 ) trennbar ist. - Steuerorgan nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das druckgesteuerte, selbsttätige Ventil (
9 ) ein federbelastetes Ventil ist. - Steuerorgan nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das druckgesteuerte, selbsttätige Ventil (
9 ) ein Plattenventil ist. - Steuerorgan nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinder-Kolben-Einheit (Z) einen Teil einer Axialkolbenmaschine (
2 ) bildet. - Steuerorgan nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Zylinder-Kolben-Einheit (Z) um eine zentrale Abtriebswelle (
12 ) der Axialkolbenmaschine (2 ) angeordnet ist und ein Drehschieber (7 ) Ein- (4 ) und Auslass (14 ) der Zylinder-Kolben-Einheit (Z) steuert und von der Abtriebswelle (12 ) der Axialkolbenmaschine (2 ) angetrieben wird oder direkt mit dieser gekoppelt ist. - Steuerorgan nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das druckgesteuerte, selbsttätige Ventil (
9 ) ein in den Arbeitsraum (6 ) öffnendes Plattenventil ist, welches den Einlass (4 ) überdeckt und vorgespannt in Schließstellung gegen seinen Dichtsitz im Zylinderkopf (5 ) gehalten ist.
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