DE102006002984A1

DE102006002984A1 - Innenbelüftete Bremsscheibe mit gelochten Reibringen

Info

Publication number: DE102006002984A1
Application number: DE200610002984
Authority: DE
Inventors: Daic Dalibor
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2006-01-21
Filing date: 2006-01-21
Publication date: 2007-08-02
Anticipated expiration: 2026-01-22
Also published as: WO2007082574A1; DE102006002984B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine innenbelüftete Bremsscheibe mit zwei gelochten Reibringen, die über dazwischen liegende Kühlkanalstege aufeinander abgestützt sind und an deren außen liegende Oberfläche ein jeweils einen Teilbereich der Reibringe abdeckender Bremsbelag anpressbar ist. Dabei ist die Außenkontur und/oder Innenkontur der Reibringe nicht kreisförmig ausgebildet und besitzt somit keinen konstanten Radius, sondern weist über dem Umfang verteilt Einbuchtungen auf und besitzt somit unterschiedliche Radien, derart, dass der angepresste Bremsbelag mit seinem im Bereich der Außenkontur und/oder Innenkontur liegenden Abschnitt bei rotierender Bremsscheibe abwechselnd auf dem Reibring aufliegt bzw. im Bereich der Einbuchtung nicht auf dem Reibring aufliegt. Vorzugsweise ist die Außenkontur und/oder Innenkontur der Reibringe im Wesentlichen wellenförmig ausgebildet. Mit dieser Maßnahme kann die Abnutzung der durch die Löcher in den Reibringen besonders belasteten Bremsbeläge über deren Oberfläche im Wesentlichen gleichmäßig gehalten werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine innenbelüftete Bremsscheibe mit zwei gelochten Reibringen, die über dazwischen liegende Kühlkanalstege aufeinander abgestützt sind, und an deren außen liegende Oberfläche ein jeweils einen Teilbereich der Reibringe abdeckender Bremsbelag anpressbar ist. Zum bekannten Stand der Technik wird neben der DE 102 35 109 A1 auf die deutsche Gebrauchsmusterschrift DE 299 24 516 U1 verwiesen.

Bremsscheiben für Fahrzeuge sind in den unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt. Leistungsstärkere PKWs werden zumeist mit innenbelüfteten Bremsscheiben ausgestattet, deren Reibringe zur Verbesserung der Kühlung gelocht sind, d.h. die Durchbrechungen in Form von vorzugsweise kreisrunden Löchern aufweisen (vgl. bspw. die oben erstgenannte Schrift). Eine andere bekannte Bremsscheiben-Bauart für Motorräder zeigt die oben zweitgenannte Schrift, wobei hierfür grundsätzlich keine innenbelüfteten Bremscheiben mit zwei voneinander beabstandeten Reibringen zum Einsatz kommen, sondern ein einziges umlaufendes sog. Bremsband, welches in der genannten Schrift ausdrücklich nicht gelocht ist, sondern eine besondere Formgebung, nämlich innenseitig und aussenseitig eine im wesentlichen wellenförmige Kontur aufweist.

Zurückkommend auf innenbelüftete Bremsscheiben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 hat sich gezeigt, dass die Bremsbeläge, die an die Reibring-Oberfläche(n) angepresst werden, über ihrer Reibfläche betrachtet unterschiedlich stark abgenutzt bzw. abgetragen werden. Dabei zeigt sich in demjenigen Bereich der Bremsbeläge, über den der Reibringabschnitt mit den darin befindlichen Löchern hinweg gleitet, eine stärkere Abnutzung bzw. ein stärkerer Verschleiß als in den Randbereichen oder Randabschnitten der Bremsbeläge, an bzw. unterhalb denen keine gelochten Reibring-Bereiche entlang gleiten.

Da jedoch eine über der Bremsbelag-Reibfläche gleichmäßige Abnutzung erwünscht ist – bspw. wegen eines innerhalb des Bremsbelags in diesem Randbereich angeordneten Verschleiß-Sensors, mit Hilfe dessen der Verschleißzustand oder Abnutzungsgrad des Bremsbelags angezeigt werden kann –, soll hiermit eine Maßnahme aufgezeigt werden, die für eine bzw. im Zusammenwirken mit einer Bremsscheibe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu einer über der Bremsbelag-Reibfläche möglichst gleichmäßigen Abnutzung führt (= Aufgabe der vorliegenden Erfindung).

Die Lösung dieser Aufgabe ist für eine Bremsscheibe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur und/oder Innenkontur der Reibringe nicht kreisförmig ausgebildet ist und somit keinen konstanten Radius besitzt, sondern über dem Umfang verteilt Einbuchtungen aufweist und somit unterschiedliche Radien besitzt, derart, dass der angepresste Bremsbelag mit seinem im Bereich der Außenkontur und/oder Innenkontur liegenden Abschnitt bei rotierender Bremsscheibe abwechselnd auf dem Reibring aufliegt bzw. im Bereich der Einbuchtung nicht auf dem Reibring aufliegt. Vorzugsweise ist dabei die Außenkontur und die Innenkontur der Reibringe im wesentlichen wellenförmig ausgebildet.

Praktisch bzw. vereinfacht ausgedrückt wird somit vorgeschlagen, die gelochten Reibringe einer innenbelüfteten Bremsscheibe so oder ähnlich zu gestalten bzw. zu formen, wie dies aus der genannten DE 299 24 516 U1 für ein Bremsband einer Motorrad-Bremsscheibe bereits bekannt ist, nämlich mit einer vorzugsweise wellenförmigen Außenkontur und Innenkontur zu versehen, wobei allgemeiner ausgedrückt in zumindest einer dieser Konturen über dem Umfang verteilt Einbuchtungen vorgesehen sind. Wenn dann der mit dieser Bremsscheibe zusammenwirkende Bremsbelag derart dimensioniert und angeordnet ist, dass sein Randbereich im an den Reibring angepressten Zustand abwechselnd über den Reibring und die Einbuchtungen streift, so wird aufgrund der Einbuchtungen der Bremsbelag auch in diesem Randbereich stärker und in etwa gleich stark abgenutzt wie in seinem Abschnitt, mit dem er über den gelochten Reibring-Abschnitt streift.

Vorteilhafterweise wird mit der vorgeschlagenen Maßnahme die Kühlung der Bremsscheibe verbessert, da insbesondere im Bereich der erfindungsgemäß geformten Innenkontur ein besserer Kühlluft-Übertritt in die bzw. aus den zwischen den beiden Reibringen liegenden Kühlkanäle(n) möglich ist, wie auch aus der beigefügten einzigen Figur, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel in Form einer Draufsicht auf den außen liegenden Reibring einer erfindungsgemäßen Bremsscheibe zeigt, hervorgeht.

Mit der Bezugsziffer 1a ist ein an Personenkraftwagen üblicher sog. Bremsscheibentopf gekennzeichnet, der zusammen mit daran auf nicht dargestellte Weise befestigten, in der dargestellten Ansicht hintereinander liegenden Reibringen 1b eine Bremsscheibe 1 bildet. Zwischen den beiden Reibringen 1b, von denen in der Figur nur der vordere, im eingebauten Zustand außen liegende sichtbar ist, sind mehrere zumindest annähernd in Radialrichtung verlaufende sog. Kühlkanalstege vorgesehen, die zwischen sich Kühlkanäle zur Führung von Kühlluft für die Reibringe ausbilden.

Ebenfalls zur Verbesserung der Kühlung der Reibringe 1b, auf deren jeweils außen liegende Oberfläche ein nur mit seiner Kontur gestrichelt dargestellter Bremsbelag 2 (oder Reibbelag 2) zur Erzielung einer Bremswirkung anpressbar ist, sind in den Reibringen 1b eine Vielzahl von Durchbrechungen in Form von hier kreisrunden Löchern 3 vorgesehen. Diese Löcher 3 rufen – wie weiter oben erläutert wurde – eine(n) zwar geringfügig, jedoch feststellbare(n) Abnutzung bzw. Verschleiß des Bremsbelages 2 hervor.

Damit der Verschleiß oder die Abnutzung des Bremsbelags 2 über seiner gesamten mit dem Reibring 1b zusammenwirkenden Reib- oder Oberfläche im wesentlichen einheitlich bzw. gleich ist, ist hier die Außenkontur „AK" und die Innenkontur „IK" der Reibringe nicht kreisförmig ausgebildet und besitzt somit keinen konstanten Radius R, sondern diese Konturen AK und IK weisen über dem Umfang verteilt Einbuchtungen auf und besitzen somit aufgrund ihrer Wellenform unterschiedliche Radien, wobei die Auslegung so getroffen ist, dass der an den Reibring 1b angepresste Bremsbelag 2 mit seinem im Bereich der Außenkontur AK und Innenkontur IK liegenden Abschnitt bei rotierender Bremsscheibe 1 abwechselnd auf dem Reibring 1b aufliegt bzw. im Bereich der Einbuchtung nicht auf dem Reibring 1b aufliegt. Die Einbuchtungen wirken somit für den entsprechenden Bereich des Bremsbelags 2 hinsichtlich dessen Abnutzung im wesentlichen analog den Löchern 3. Um bei rotierender Bremsscheibe 1 trotz der Welligkeit der Außenkontur AK und Innenkontur IK einen im wesentlichen unveränderten mit dem Bremsbelag zusammenwirkenden Flächenanteil der Reibringe 1b zu erhalten, ist die Wellenform der Innenkontur IK bei Betrachtung in Umfangsrichtung im wesentlichen parallel zu derjenigen der Außenkontur AK, so dass die in Radialrichtung gemessene Breite der Reibringe 1b an allen Stellen im wesentlichen gleich ist. Abweichungen von einer solchen Gestaltung sind jedoch durchaus möglich.

Wie anhand der Figur offensichtlich wird, ermöglichen die Einbuchtungen an der Innenkontur IK unter Berücksichtigung der bekannten Tatsache, dass der Bremsscheibentopf 1a ausgehend vom hinteren Reibring (1b) nach außen – d.h. in der Figur zum Betrachter hin – gegenüber dem vorderen, äußeren Reibring 1b vorspringt, einen verbesserten Kühlluft-Übertritt in die genannten Kühlkanäle zwischen den beiden Reibringen 1b. Ferner ergibt sich mit der vorgeschlagenen Maßnahme vorteilhafterweise eine Gewichtsreduzierung, wobei noch darauf hingewiesen sei, dass durchaus eine Vielzahl von Details abweichend von obigen Erläuterungen gestaltet sein kann, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.

Claims

Innenbelüftete Bremsscheibe mit zwei gelochten Reibringen (1b), die über dazwischen liegende Kühlkanalstege aufeinander abgestützt sind, und an deren außen liegende Oberfläche ein jeweils einen Teilbereich der Reibringe (1b) abdeckender Bremsbelag (2) anpressbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur (AK) und/oder Innenkontur (IK) der Reibringe (1b) nicht kreisförmig ausgebildet ist und somit keinen konstanten Radius (R) besitzt, sondern über dem Umfang verteilt Einbuchtungen aufweist und somit unterschiedliche Radien besitzt, derart, dass der angepresste Bremsbelag (2) mit seinem im Bereich der Außenkontur (AK) und/oder Innenkontur (IK) liegenden Abschnitt bei rotierender Bremsscheibe (1) abwechselnd auf dem Reibring (1b) aufliegt bzw. im Bereich der Einbuchtung nicht auf dem Reibring (1b) aufliegt.
Bremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur (AK) und/oder Innenkontur (IK) der Reibringe (1b) im wesentlichen wellenförmig ausgebildet ist.