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Scheibenbremsen am Fahrrad sind in vier Lebensphasen ein gefährliches Produkt. Bei Montage, Wartung, Reinigung und Reparatur lässt es sich nicht vermeiden, mit den Fingern in die Nähe der rotierenden Fahrradbremsscheibe zu kommen. Moderne Fahrradbremsscheiben, wie etwa die aus der
DE 10 2007 009 480 A1 bekannte Fahrradbremsscheibe weisen Öffnungen auf, die so groß sind, dass Fingerspitzen oder Finger in sie passen. Daher kommt es regelmäßig zu Verletzungen.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Verletzungsschutzvorrichtung, eine Fahrradbremsscheibe und ein Verfahren zu schaffen, bei denen diese Gefahr verringert oder vermieden ist.
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Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Verletzungsschutzvorrichtung, die in Anspruch 6 wiedergegebene Fahrradbremsscheibe und das in Anspruch 10 wiedergegebene Verfahren gelöst.
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Die erfindungsgemäße Verletzungsschutzvorrichtung zum Schutz vor Verletzungen bei Montage oder Wartung oder Reinigung oder Reparatur einer Scheibenbremsanlage am Fahrrad umfasst eine Schutzscheibe für eine Fahrradbremsscheibe. Diese Schutzscheibe deckt die Löcher in der Fahrradbremsscheibe ab, wodurch verhindert ist, dass Finger in diese Löcher gelangen und bei rotierender Fahrradbremsscheibe mitgenommen werden. Auf diese Weise können Fahrradbremsscheiben in einem sicheren Zustand für Monteure ausgeliefert werden und es kann auch Endverbrauchern ein Schutz etwa bei Wartungsarbeiten ermöglicht werden. Bevorzugt umfasst die Verletzungsschutzvorrichtung genau eine Schutzscheibe pro Fahrradbremsscheibe. Grundsätzlich ist auch denkbar, dass mehrere Schutzscheiben pro Fahrradbremsscheibe vorgesehen sind, etwa für jede Öffnung der Fahrradbremsscheibe eine eigene Scheibe.
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Mit dem Begriff „Schutzscheibe“ ist im Rahmen dieser Druckschrift neben einem Zylinder, dessen Radius um ein vielfaches höher, als seine Dicke ist, auch jedes andere flache Element gemeint, etwa mit unrunder Außenkontur. Die Schutzscheibe ist bevorzugt flächenförmig. Da lediglich verhindert werden muss, dass Finger oder Fingerspitzen durch sie hindurch steckbar sind, ist es grundsätzlich auch denkbar, dass die Schutzscheibe eine Vielzahl von kleinen Löchern aufweist und etwa gitterförmig ist.
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Bevorzugt weist die Schutzscheibe eine kreisförmige äußere Form auf und ihr Außendurchmesser beträgt vorzugsweise zwischen 130 mm und 240 mm.
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Ganz besonders bevorzugt weist die Schutzscheibe eine zentrale Bohrung auf, die bevorzugt kreisförmig ist und weiter bevorzugt einen Innendurchmesser von vorzugsweise zwischen 48 mm und 68 mm und insbesondere etwa 58 mm aufweist. Die Bohrung kann gebohrt sein und einen kreisrunden Querschnitt aufweisen oder durch ein anderes Verfahren eingebracht sein. Es ist denkbar, dass die Bohrung der Schutzscheibe einen nicht-kreisförmigen Querschnitt aufweist.
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Bevorzugt liegt die Dicke der Schutzscheibe zwischen 0,2 mm und 3 mm und beträgt insbesondere etwa 0,4 mm.
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Die Schutzscheibe umfasst bevorzugt flexibles Material oder ist aus einem solchen gebildet. Beispielhaft seien Kunststoff, Metall oder Karton genannt. Sie kann durchsichtig oder undurchsichtig sein.
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Grundsätzlich ist denkbar, dass die Schutzscheibe keinen Schlitz aufweist.
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Die Schutzscheibe kann aus einem reißbaren und/oder zerschneidbaren Material gefertigt sein.
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Mit Vorteil weist die Schutzscheibe einen Schlitz auf. Der Schlitz erstreckt sich bevorzugt durch eine Hälfte der Schutzscheibe, vorzugsweise radial. Der Schlitz ermöglicht bevorzugt ein Anbringen der Schutzscheibe auf die am Laufrad montierte Fahrradbremsscheibe von der Seite, also ohne die Bohrung der Schutzscheibe über das Achsende des Laufrades zu führen. Hierdurch ist eine Voraussetzung für die Montierbarkeit der Schutzscheibe bei eingebautem Laufrad des Fahrrades geschaffen. Der Schlitz schafft also eine Voraussetzung für eine schnelle Montierbarkeit und Demontierbarkeit der Schutzscheibe am bereits aufgebauten Fahrrad.
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Es können Schlitzverschlussmittel vorgesehen sein, sodass der Schlitz beim Drehen des Laufrades nirgends hängen bleibt und die Schutzscheibe abschert. Diese können einen Klebestreifen umfassen, der den Schlitz bei montierter Schutzscheibe abdeckt. Diese Mittel können auch Magnete und/oder Überlappungen umfassen. Es können auch Vorsprünge oder Haken auf einer Seite des Schlitzes in der Schutzscheibe vorgesehen sein, die in Haken oder Ausnehmungen auf der anderen Seite des Schlitzes lösbar eingreifen. Denkbar ist auch ein Klettverschluss.
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In einer Ausführungsform weist die Schutzscheibe zusätzlich zu dem Schlitz eine Knicklinie auf, also eine Biegekante, um die die Schutzscheibe leicht knickbar ist. Auf diese Weise kann ein Segment der Schutzscheibe weggeknickt werden, zum seitlichen Aufschieben der Schutzscheibe über die Laufradachse.
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Mit Vorteil verläuft die Knicklinie radial durch eine Hälfte der Schutzscheibe. Sie ist bevorzugt weniger als etwa 50° von dem Schlitz entfernt in der Schutzscheibe angeordnet.
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In einer Ausführungsform sind die Flexibilität des Materials der Schutzscheibe und ihre Dimensionierung so aufeinander abgestimmt, dass die Schutzscheibe zur Montage an ihrem Schlitz um mehr als 10 mm spreizbar ist.
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Die Schutzscheibe kann auf einen einzigen Typ Fahrradbremsscheibe angepasst sein oder auf verschieden geformte Fahrradbremsscheiben anwendbar sein.
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Die Schutzscheibe ist bevorzugt nicht einstückig mit der Fahrradbremsscheibe ausgestaltet und vorzugsweise auch nicht dauerhaft mit dieser verbunden.
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Mit Vorteil weist die Schutzscheibe Schnellbefestigungsmittel auf. Hiermit sind insbesondere Mittel gemeint, die eine schnelle Montage – bevorzugt in wenigen Sekunden – und bevorzugt auch eine schnelle Demontage der Schutzscheibe an bzw. von der Fahrradbremsscheibe ermöglichen. Bevorzugt ermöglichen die Schnellbefestigungsmittel eine schnelle Montage und bevorzugt auch Demontage der Schutzscheibe an bzw. von der Fahrradbremsscheibe auch bei an einem Fahrradlaufrad montierter Fahrradbremsscheibe und besonders bevorzugt auch bei im Fahrrad montiertem Laufrad. Die Schnellbefestigungsmittel gewährleisten bevorzugt keine dauerhafte Befestigung der Schutzscheibe auf der Fahrradbremsscheibe bei Belastungen, wie sie bei Nutzung des Fahrrades gewöhnlicher Weise auftreten. Aus diesem Grund können sie kostengünstig gefertigt sein. In einer Ausführungsform sind zumindest Teile der Verletzungsschutzvorrichtung nicht wasserfest. Es ist denkbar, dass die Schutzscheibe und/oder die Schnellbefestigungsmittel nicht wasserfest sind.
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Grundsätzlich ist denkbar, dass die Schnellbefestigungsmittel Befestigungsmittel umfassen, die zwar keine schnelle Montage, aber eine schnelle Demontage ermöglichen, beispielsweise eine Verklebung der Schutzscheibe unmittelbar mit der Fahrradbremsscheibe, die etwa direkt bei dem Fahrradbremsscheibenhersteller erfolgt.
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Die Schutzscheibe kann ein Material umfassen, etwa in Form einer Beschichtung, welches zusammen mit Metall eine Materialpaarung mit hohem Reibungskoeffizienten bildet, etwa Gummi.
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Die Schnellbefestigungsmittel können für genau einen oder eine begrenzte Anzahl an Fahrradbremsscheibentypen anwendbar sein und etwa mit einer bestimmten Ausgestaltung der Öffnungen der Fahrradbremsscheibe zusammenwirken.
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Die Schnellbefestigungsmittel können jedoch auch für eine Vielzahl verschiedener Typen von Fahrradbremsscheiben verwendbar sein. Beispielsweise können die Schnellbefestigungsmittel eine magnetische Ausgestaltung der Schutzscheibe umfassen.
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Die Schnellbefestigungsmittel können auch Klebestreifen umfassen, mit denen die Schutzscheibe an einer Fahrradbremsscheibe befestigbar ist. Diese sind nahezu unabhängig von Form und Material der jeweiligen Fahrradbremsscheibe anwendbar. Anstelle oder zusätzlich zu Klebestreifen sind auch Laschen mit Klettverschlüssen oder Magneten denkbar, die mit komplementären Klettverschlüssen oder Materialien auf der Schutzscheibe zusammenwirken oder mit Verdickungen, die in Ausnehmungen der Schutzscheibe einbringbar sind.
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Die Erfindung betrifft auch eine Fahrradbremsscheibe, die eine Vorrichtung zum Schutz vor Verletzungen nach einem der Ansprüche 1 bis 5 aufweist.
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Mit Vorteil weist die Fahrradbremsscheibe Öffnungen auf, mit einer Form und Größe derart, dass in sie ein menschlicher Finger oder eine menschliche Fingerspitze einführbar ist und die Schutzscheibe deckt diese Öffnungen weiter bevorzugt zumindest soweit ab, dass kein menschlicher Finger oder keine menschliche Fingerspitze mehr einführbar ist.
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Die Schutzscheibe deckt also bevorzugt die großen Aussparungen der Fahrradbremsscheibe zumindest nahezu vollständig ab.
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In einer Ausführungsform weist die Fahrradbremsscheibe Öffnungen auf, deren Innenkontur eine kreisförmige Ausnehmung mit einem Durchmesser von mehr als etwa 6 mm oder mehr als etwa 15 mm einfassen.
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Die Schutzscheibe der Vorrichtung zum Schutz vor Verletzungen deckt die Öffnungen der Fahrradbremsscheibe zumindest so weit ab, dass sie keine kreisförmige Ausnehmung mit einem Durchmesser von mehr als etwa 6 mm oder mehr als etwa 15 mm mehr einfassen.
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In einer Ausführungsform weist die Fahrradbremsscheibe Öffnungen auf, deren Innenkontur eine kreisförmige Ausnehmung mit einem Durchmesser von mehr als etwa 4 mm einfassen. Die Schutzscheibe deckt die Öffnungen der Fahrradbremsscheibe zumindest soweit ab, dass sie keine kreisförmige Ausnehmung mit einem Durchmesser von mehr als etwa 4 mm mehr einfassen, um bereits ein Einführen von Fingerspitzen zu verhindern.
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Die Schutzscheibe liegt bevorzugt plan auf der Fahrradbremsscheibe auf.
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Die Schutzscheibe ist bevorzugt mithilfe von Schnellbefestigungsmitteln an der Fahrradbremsscheibe befestigt. Bevorzugt ist die Schutzscheibe ausschließlich mit Schnellbefestigungsmitteln an der Fahrradbremsscheibe befestigt.
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Die Fahrradbremsscheibe weist bevorzugt einen Bremsring auf. Mit „Bremsring“ wird im Rahmen dieser Druckschrift der auch als „Bremsband“ bekannte Bereich der Fahrradbremsscheibe bezeichnet, der dazu geeignet und bestimmt ist, dass auf ihm die Bremsbeläge greifen. Es ist denkbar, dass der Bremsring seinerseits Löcher aufweist.
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Die Schnellbefestigungsmittel können Vorsprünge umfassen, die von innen an dem Bremsring der Fahrradbremsscheibe anliegen und die Schutzscheibe hierdurch zentrieren. Diese Vorsprünge können den Bremsring der Fahrradbremsscheibe auch hintergreifen.
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In einer Ausführungsform weist die Fahrradbremsscheibe Öffnungen derart auf, dass Streben verbleiben, mit deren Hilfe der Bremsring an der Nabe fixiert ist. Die Streben können auch als Stege bezeichnet werden. Die Schnellbefestigungsmittel können dann Klebestreifen umfassen, die jeweils eine Strebe zu beiden Seiten überragen und auf der Schutzscheibe festgeklebt sind. Anstelle oder zusätzlich zu Klebestreifen sind auch an der Schutzscheibe angeordnete, die Stege übergreifende Laschen mit Klettverschlüssen oder Magneten denkbar, die mit komplementären Klettverschlüssen oder Materialien auf der Schutzscheibe zusammenwirken. Die Laschen können auch Verdickungen aufweisen, die in Ausnehmungen der Schutzscheibe einbringbar sind. Die Schnellbefestigungsmittel können auch Vorsprünge umfassen, die an den Stegen der Fahrradbremsscheibe anliegen und/oder diese etwa durch Verdrehen der Schutzscheibe relativ zur Fahrradbremsscheibe hintergreifen.
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Die Fahrradbremsscheibe kann eine Vorderrad- oder Hinterradbremsscheibe sein.
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Die Schutzscheibe ist bevorzugt auf der äußeren Seite der Fahrradbremsscheibe angeordnet.
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Die Außenabmessung der Schutzscheibe ist bevorzugt so bemessen, dass der Bremsring der Bremsscheibe nicht abgedeckt ist. Die Außenabmessung der Schutzscheibe ist also maximal so groß, dass die Schutzscheibe bei an dem Fahrrad montierter Fahrradbremsscheibe nicht zwischen Bremsbelag und Fahrradbremsscheibe ragt. Die Schutzscheibe behindert daher die Einstellung des Luftspiels zwischen Bremsbelag und Fahrradbremsscheibe nicht, da sie nicht in diesen Zwischenraum hineinragt. Die Schutzscheibe ist in dieser Ausführungsform auf die Größe der Fahrradbremsscheibe abgestimmt. Für verschieden große Fahrradbremsscheiben sind verschieden große Schutzscheiben erforderlich.
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Grundsätzlich denkbar ist, dass die Schutzscheibe auch den Bremsring der Fahrradbremsscheibe bedeckt und zusätzlich zur Schutzfunktion als Einstellhilfe dient. Die Schutzscheibe kann dann beispielsweise zumindest in dem Bereich, in dem sie den Bremsring abdeckt, eine Dicke aufweisen, die zumindest in etwa der Größe des angestrebten Luftspiels zwischen den Bremsbelägen und dem Bremsring entspricht.
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Die Fahrradbremsscheibe weist bevorzugt Befestigungsmittel zur Befestigung an der Nabe des Laufrades auf, vorzugsweise Löcher für Befestigungsschrauben. Die Schutzscheibe weist bevorzugt eine zentrale Aussparung auf, die weiter bevorzugt derart bemessen ist, dass die Befestigungsmittel der Fahrradbremsscheibe zur Befestigung an der Nabe des Laufrades frei bleiben können.
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In einer anderen Ausführungsform umfassen die Befestigungsmittel der Fahrradbremsscheibe zur Befestigung an der Nabe des Laufrades einen Anlagebereich für einen Verschlussring (Centerlock). Die Schutzscheibe weist dann bevorzugt eine zentrale Aussparung auf, die weiter bevorzugt derart bemessen ist, dass dieser Anlagebereich frei bleiben kann
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Die Schutzscheibe ist auch vorzugsweise derart an der Fahrradbremsscheibe befestigt, dass die Befestigungsmittel der Fahrradbremsscheibe zur Befestigung an der Nabe des Laufrades frei bleiben. Auf diese Weise stört die Schutzscheibe nicht bei der Montage der Fahrradbremsscheibe an dem Laufrad.
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Die Schutzscheibe ist bevorzugt auf der äußeren Seite der Fahrradbremsscheibe angeordnet.
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Bevorzugt ist genau eine Schutzscheibe pro Fahrradbremsscheibe vorgesehen. Insbesondere in der Ausführungsform, in der die Schutzscheibe auch als Einstellhilfe dient, können auch zwei Schutzscheiben pro Bremsscheibe vorgesehen sein, die insbesondere beidseitig an der Bremsscheibe angeordnet sind.
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Die Schutzscheibe ist bevorzugt zentral auf der Fahrradbremsscheibe angeordnet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Schutz vor Verletzungen bei Montage oder Wartung oder Reinigung oder Reparatur einer Scheibenbremsanlage am Fahrrad, wird vor der eigentlichen Montage, Wartung, Reinigung oder Reparatur eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 auf der Fahrradbremsscheibe angebracht und diese Vorrichtung wird nach der eigentlichen Montage, Wartung, Reinigung oder Reparatur wieder entfernt, bevorzugt unmittelbar. Die Schutzscheibe wird also auf der Fahrradbremsscheibe befestigt, solange am Fahrrad gearbeitet wird. Sie macht es unmöglich, mit den Fingern in die rotierende Scheibe zu fassen. Auf diese Weise wird ein effektiver Schutz dann erzielt, wenn er erforderlich ist und ohne dass dies Nachteile (Gewicht, optisches Erscheinungsbild) während der übrigen Nutzung der Fahrradbremsscheibe – etwa während des Fahrens – in der die Gefahr einer Fingerverletzung durch die Öffnungen der Fahrradbremsscheibe ja nicht besteht, nach sich ziehen würde.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Schutzscheibe bei auf dem Laufrad montierter Fahrradbremsscheibe und in dem Fahrrad montierten Laufrad an der Fahrradbremsscheibe angebracht. In einer anderen Ausführungsform wird die Schutzscheibe vor der ersten Montage der Fahrradbremsscheibe an einem Laufrad an der Fahrradbremsscheibe angebracht, etwa vor der Auslieferung der Fahrradbremsscheibe bei dem Fahrradbremsscheibenhersteller.
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Bevorzugt wird die Schutzscheibe demontiert, ohne dabei zerstört zu werden. Grundsätzlich ist auch denkbar, dass die Schutzscheibe, insbesondere in der Ausführungsform, in der sie keinen Schlitz aufweist, bei der Demontage zerstört, etwa zerrissen und/oder zerschnitten wird.
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Die Erfindung soll nun anhand von in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Schutzscheibe;
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2 eine perspektivische Ansicht der in 1 gezeigten Schutzscheibe;
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3 eine Seitenansicht der in 1 gezeigten Schutzscheibe auf einer Fahrradbremsscheibe;
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4 eine Ansicht wie in 3, jedoch in perspektivischer Darstellung;
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5 eine Ansicht wie in 3, jedoch mit in einem Fahrrad montierter Fahrradbremsscheibe;
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6 eine Darstellung wie in 5, jedoch in perspektivischer Darstellung und in der Ausführungsform mit Knicklinie;
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7 eine Darstellung wie in 5, jedoch in perspektivischer Darstellung;
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8 eine Darstellung wie in 7, jedoch aus einem anderen Blickwinkel;
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9 eine Seitendarstellung einer auf einem Vorderrad montierten Fahrradbremsscheibe mit Schutzscheibe;
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10 eine Ansicht wie in 9, jedoch in perspektivischer Darstellung.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Verletzungsschutzvorrichtung 100, die in allen gezeigten Ausführungsbeispielen durch eine Schutzscheibe 1 für eine Fahrradbremsscheibe 2 sowie durch Schnellbefestigungsmittel 4 der Schutzscheibe 1 gebildet ist. Die Schutzscheibe 1 weist in allen gezeigten Ausführungsbeispielen eine kreisrunde Außenabmessung sowie eine kreisrunde zentrale Bohrung 3 auf. Sie weist zudem stets einen Schlitz 5 auf, der sich nicht durch die gesamte Scheibe erstreckt, sondern lediglich durch eine Hälfte der Schutzscheibe 1, in radialer Richtung.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fahrradbremsscheibe mit Schutzscheibe 1. Sie kann in dieser Form in den Handel gelangt sein, also bereits bei Auslieferung mit der Schutzscheibe 1 ausgerüstet sein. Die Fahrradbremsscheibe 2 weist Öffnungen 8, 8´ auf, von denen jedenfalls die größeren so groß und derart geformt sind, dass durch sie ein menschlicher Finger passt. In 3 sind zur besseren Übersicht lediglich zwei größere und zwei kleinere Öffnungen 8, 8´ dargestellt. Aus 5, die die gleiche Fahrradbremsscheibe 2 zeigt, ist jedoch ersichtlich, dass eine größere Anzahl von Öffnungen 8, 8´ gleichmäßig in der Fahrradbremsscheibe 2 verteilt sind. In dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel deckt die Schutzscheibe 1 die größeren Öffnungen 8 komplett und die kleineren Öffnungen 8´ teilweise ab, sodass – abgesehen von Löchern 12 für Befestigungsschrauben – lediglich Öffnungsabschnitte 8a verbleiben, in die kein menschlicher Finger mehr eingeführt werden kann.
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5 zeigt einen Ausschnitt eines Fahrrades 11 mit erfindungsgemäßer Fahrradbremsscheibe 2 am Hinterrad. Unter anderem die Speichen des Laufrades sind, wie auch in den 6, 7, 8, 9 und 10, zur besseren Übersicht weggelassen. Es ist erkennbar, dass die Fahrradbremsscheibe 2 einen Bremsring 9 aufweist und der Außendurchmesser A der Schutzscheibe 1 so bemessen ist, dass bei der gezeigten zentralen Anordnung der Schutzscheibe 1 auf der Fahrradbremsscheibe 2 der Bremsring 9 nicht bedeckt ist. Daher stört die Schutzscheibe 1 nicht bei dem Einstellen des Luftspiels zwischen der Fahrradbremsscheibe und einem Bremsbelag. Denn die Schutzscheibe ragt nicht in den Zwischenraum zwischen Fahrradbremsscheibe und am Bremssattel 14 angeordneten Bremsbelag hinein.
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In allen gezeigten Ausführungsbeispielen der Fahrradbremsscheibe 2 weist diese Löcher 12 für Befestigungsschrauben auf. Und diese Löcher 12 sind nicht von der Schutzscheibe 1 bedeckt, sodass die Schutzscheibe 1 bei der Montage der Fahrradbremsscheibe 2 an dem Laufrad nicht stört.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Schutzscheibe 1, bei dem in der Nähe des Schlitzes 5 eine Knicklinie 10 in der Schutzscheibe 1 vorgesehen ist. Die Schutzscheibe 1 kann zur Montage an einer Fahrradbremsscheibe, die an einem in dem Fahrrad 11 montiertem Laufrad montiert ist, entlang dieser Knicklinie mit geringem Kraftaufwand abgeknickt werden und die Schutzscheibe daraufhin seitlich über die Achse 15 des Laufrades geschoben werden. Die Demontage kann auf gleiche Weise erfolgen.
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Ein Ausbau des Laufrades ist für die Montage und Demontage der Schutzscheibe 1 bei allen gezeigten Ausführungsbeispielen nicht erforderlich.
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8 zeigt Schnellbefestigungsmittel 4, 4´ der Schutzscheibe 1, die in diesem Ausführungsbeispiel als Klebestreifen 6, 6´ ausgebildet sind. Diese überragen jeweils genau eine Strebe 7 der Fahrradbremsscheibe und kleben zu beiden Seiten dieser Strebe 7 auf der Schutzscheibe 1. Es können mehr oder weniger als die gezeigten zwei Klebestreifen 6, 6´ vorgesehen sein.
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Die 9 und 10 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Fahrradbremsscheibe 2 anders geformte Öffnungen 8, 8´, als die in den 3 bis 8 gezeigte Fahrradbremsscheibe aufweist und mit Schutzscheibe 1 an dem vorderen Laufrad eines Fahrrades 11 angeordnet ist. Zur besseren Übersicht sind auch in den 9 und 10 lediglich einige der gleichmäßig über den Umfang der Fahrradbremsscheibe 2 verteilten Öffnungen 8, 8´ dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Verletzungsschutzvorrichtung
- 1
- Schutzscheibe
- 2
- Fahrradbremsscheibe
- 3
- zentrale Bohrung
- 4, 4´
- Schnellbefestigungsmittel
- 5
- Schlitz
- 6, 6´
- Klebestreifen
- 7
- Strebe der Fahrradbremsscheibe
- 8
- größere Öffnungen
- 8´
- kleinere Öffnungen
- 8a
- verbleibende Öffnungsabschnitte
- 9
- Bremsring
- 10
- Knicklinie
- 11
- Fahrrad
- 12
- Löcher für Befestigungsschrauben
- 13
- Nabe des Laufrades
- 14
- Bremssattel
- 15
- Laufradachse
- A
- Außendurchmesser
- I
- Innendurchmesser
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007009480 A1 [0001]