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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umlenken von flachem, rechteckigen
Blattgut, insbesondere von blattförmigen Wertdokumenten wie z.
B. Banknoten, von einer ersten Blattguttransportstrecke mit einer
ersten Transportrichtung zu einer Blattguttransportstrecke mit einer
zur ersten Transportrichtung verschiedenen Transportrichtung, insbesondere zum Ändern der
Transportrichtung um 90° oder
um 180°.
Die Erfindung betrifft des weiteren eine Vorrichtung zum Bearbeiten
von blattförmigen
Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, mit einer solchen Umlenkvorrichtung
zwischen einer ersten und einer weiteren Transportstrecke mit unterschiedlichen Transportrichtungen.
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Umlenkvorrichtungen
bei denen Blattgut z. B. um 90° oder
180° umgelenkt
werden, werden beispielsweise in Banknotenbearbeitungsvorrichtungen eingesetzt.
Herkömmliche
Umlenkvorrichtungen sind aber entweder nicht dazu geeignet, einen
ununterbrochenen Banknotenstrom mit hoher Durchsatzgeschwindigkeit
derart umzulenken, oder sind zumindest vergleichsweise aufwendig
hinsichtlich Platzbedarf und/oder ihrem strukturellen Aufbau.
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Aus
der US-2005/0029168 A1 ist beispielsweise eine aus mehreren Modulen
bestehende Banknotenbearbeitungsvorrichtung bekannt, in der auch
die Umlenkvorrichtung gemäß der nachfolgend beschriebenen
Erfindung vorteilhaft einsetzbar ist. Diese Banknotenbearbeitungsvorrichtung
ist als Tischaufsatzgerät
konfiguriert und dient dazu, die Banknoten eines von einem Bearbeiter
in ein Eingabefach eingelegten Banknotenstapels zu vereinzeln, die
vereinzelten Banknoten hinsichtlich charakteristischer Merkmale
mittels geeigneter Mess- und
Analyseeinrichtungen zu überprüfen, die überprüften Banknoten
entsprechend des jeweiligen Überprüfungsergebnisses
zu sortieren und je nach Sortierergebnis in einem vorbestimmten
Ausgabefach mittels eines Spiralfachstaplers abzustapeln. Die Ausgabefächer sind
teilweise nebeneinander und teilweise übereinander derart angeordnet,
dass alle Ausgabefächer
möglichst
gut von der Bedienperson erreichbar sind. Die Banknoten werden innerhalb
der Module grundsätzlich
in Querausrichtung transportiert.
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Ein
Nachteil dieser Banknotenbearbeitungsvorrichtung besteht darin,
dass eine sehr voluminöse,
aus Leitblechen und verdrillten Transportbändern gebildete Transportstrecke
vorgesehen ist, um die Banknoten so zu drehen, dass sie seitlich
zu den angrenzenden Modulen in Querausrichtung weiter transportiert
werden können.
Dabei werden die Banknoten mittels der verdrillten Transportbänder zunächst um
90° um ihre
Transportachse gedreht, anschließend werden die Banknoten um
eine quer zur Transportrichtung liegende Achse um 90° umgelenkt und
in dieser Ausrichtung in das angrenzende Modul überführt. Dort werden die Banknoten
wieder in ihre ursprüngliche
Orientierung zurückgeführt, indem
sie zunächst
wieder um 90° umgelenkt
und anschließend
wieder mittels der verdrillten Transportbänder um 90° um die Transportachse gedreht
werden. Dieses Verfahren zur Überführung der
Banknoten von einem Modul in ein benachbartes Modul unter Beibehaltung
der Blattgutorientierung relativ zur Transportrichtung ist sehr
aufwendig hinsichtlich Platzbedarf und strukturellem Aufbau, erlaubt
es aber immerhin, einen ununterbrochenen Banknotenstrom mit hoher Durchsatzgeschwindigkeit
umzulenken.
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Aus
der WO97/33823 ist eine Vorrichtung zum Ändern der Transportrichtung
von Einzelblättern bekannt,
wie man sie wohl in der aus der US-2005/0029168 A1 bekannten Banknotenbearbeitungsvorrichtung
einsetzen könnte,
um die Banknoten um 90° zu
den benachbarten Modulen umzulenken. In Querausrichtung transportierte
Banknoten würden
dann nach der 90°-Umlenkung
in Längsausrichtung
zum benachbarten Modul weitergeleitet und könnten dort in entsprechender
Weise wieder um 90° umgelenkt
werden, wodurch sie anschließend
wieder in Querausrichtung weiterbearbeitet werden könnten. Diese
Vorrichtung hat aber den Nachteil, dass der Umlenkbereich erst freigemacht
werden muss, bevor die nächstfolgende
Banknote in den Umlenkbereich einlaufen kann, um eine Kollision
der vorauseilenden mit der nachfolgenden Banknote zu vermeiden.
Es ist daher mit dieser Vorrichtung nicht möglich, einen ununterbrochenen
Banknotenstrom mit hoher Durchsatzgeschwindigkeit umzulenken.
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Auch
die
DE 196 32 224
A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Umlenken von Blattgut.
Darin wird vorgeschlagen, auf Umlenkrollen im Umlenkbereich zu verzichten
und statt dessen Transportriemen der zuführenden und der abführenden
Transportstrecken jeweils bis über
die Umlenkzone derart zu erstrecken, dass die Banknote aus der Umlenkzone
mittels des Transportbands der abführenden Transportstrecke abgezogen
wird. Mittels eines Hebe-Rollen-Systems wird das Transportband der
abführenden
Transportstrecke immer dann gegen die Abzugsebene des Umlenkbereichs
gedrückt,
wenn der Abzugsebene eine Banknote zugeführt worden ist. Um den Durchsatz
bei Vermeidung der zuvor beschriebenen Kollisionsgefahr aufeinander
folgender Banknoten zu erhöhen,
sieht eine besondere Ausführungsform
vor, die aufeinander folgenden Banknoten mittels einer Weiche abwechselnd
einer ersten oder einer zweiten Abzugsebene zuzuleiten, so dass
das nächstfolgende Blatt
bereits der zweiten Abzugsebene zugeführt werden kann, noch bevor
das vorausgehende Blatt vollständig
von der ersten Abzugsebene abgezogen und weitergeleitet wurde. Dazu
sind dementsprechend zwei Abzugssysteme erforderlich, eines für jede Abzugsebene.
Zwar lässt
sich auf diese Weise ein ununterbrochener Banknotenstrom mit hoher Durchsatzgeschwindigkeit
umlenken. Jedoch erfordert das Vorsehen mehrerer Abzugssysteme einen hohen
konstruktiven Aufwand.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Umlenken
von Blattgut, wie z. B. Banknoten oder anderen blattförmigen Wertdokumenten,
zwischen einer ersten und einer weiteren Blattguttransportstrecke
mit unterschiedlichen Transportrichtungen vorzuschlagen, welche
einen ununterbrochenen Banknotenstrom mit hoher Durchsatzgeschwindigkeit
bei relativ geringem konstruktiven Aufwand ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Umlenkvorrichtung mit den Merkmalen des
unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst.
In davon abhängigen
Ansprüchen sind
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung angegeben,
insbesondere eine Vorrichtung zum Bearbeiten von blattförmigen Wertdokumenten
mit einer solchen Umlenkvorrichtung.
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Die
erfindungsgemäße Umlenkvorrichtung zeichnet
sich unter anderem dadurch aus, dass sich die Blattgutorientierung
relativ zur Transportrichtung beim Umlenken des Blattguts nicht ändert. Vielmehr wird
von der ersten Transportstrecke in Querausrichtung zugeführtes Blattgut
in dieser Ausrichtung umgelenkt und an die nachfolgende Transportstrecke weitergeleitet.
Dazu dienen ein stationärer
Leitkörper mit
einer ersten Transportebene, dessen noch umzulenkendes Blattgut
in einer ersten Transportrichtung zuführbar ist, und einer zur ersten
Transportebene parallelen zweiten Transportebene, um bereits umgelenktes
Blattgut in einer zur ersten Transportrichtung verschiedenen Richtung
weiterzuleiten. Die beiden Transportebenen sind über eine geradlinige Umlenkkante
zum Umlenken des Blattguts von der ersten zur zweiten Transportebene
verbunden. Die Umlenkkante ist dabei schräg zur Transportrichtung angeordnet,
wobei der Schrägstellungswinkel
der Umlenkkante relativ zur zuführenden
Transportrichtung und relativ zur abführenden Transportrichtung identisch
ist. Wenn also die abführende
Transportrichtung von der zuführenden
Transportrichtung um einen Winkel α1 abweicht,
beträgt
somit der zwischen der Umlenkkante und den beiden Transportrichtungen eingeschlossene
Schrägstellungswinkel β1 jeweils α1/2.
Selbstverständlich
umfasst die Umlenkvorrichtung auch eine Transporteinrichtung zum
Transportieren des Blattguts entlang zumindest einzelner der Transportebenen
in die jeweilige Transportrichtung.
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Das
auf diese Weise transportierte und umgelenkte Blattgut ändert seine
Ausrichtung bei der Umlenkung nicht. Es ändert sich lediglich die Transportrichtung
und natürlich
die Transportebene von einer ersten Transportebene in eine dazu
parallele zweite Transportebene. Der Abstand der beiden Transportebenen
hängt ab
von der Breite der Umlenkkante und kann gering gehalten werden.
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Eine
solche Vorrichtung kann konstruktiv sehr einfach gestaltet werden,
insbesondere wenn der Leitkörper
als Umlenkplatte ausgebildet ist mit einer die erste Transportebene
bildenden Rückseite und
einer die zweite Transportebene bildenden Vorderseite.
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Eine
Umlenkung um 90° ist
mittels einer solchen Umlenkvorrichtung erzielbar, wenn der Schrägstellungswinkel β1 der
Umlenkkante 45° beträgt. Die 90°-Umlenkvorrichtung
kann vorteilhafter Weise an einer Schnittstelle zwischen zwei Bearbeitungsmodulen
der eingangs beschriebenen Banknotenbearbeitungsvorrichtung, z.
B. in vertikaler Ausrichtung an der Modulrücksite, angeordnet werden,
um Blattgut von einem Modul zu einem angrenzenden Modul zu leiten.
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Vorzugsweise
weist die zweite Transportebene zusätzlich zu der vorbeschriebenen
ersten geradlinigen Umlenkkante eine zweite geradlinige Umlenkkante
auf, um das bereits umgelenkte Blattgut erneut umzuleiten in eine
dritte Transportrichtung, welche in einer dritten Transportebene
liegt, die zur zweiten Transportebene parallel ist. Ähnlich wie
die erste Umlenkkante in einem identischen Winkel zur ersten und
zur zweiten Transportrichtung schräg angeordnet ist, ist die zweite
Umlenkkante in einem identischen Winkel β2 schräg zur zweiten
und zur dritten Transportrichtung ausgerichtet. Dieser Schrägstellungswinkel β2 ist
wiederum halb so groß wie
ein Winkel α2, wobei α2 den Winkel bezeichnet, um den die dritte
Transportrichtung von der zweiten Transportrichtung abweicht.
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Aufgrund
der zweimaligen Umlenkung kann die dritte Transportrichtung in derselben
Transportebene liegen wie die erste Transportrichtung. Besonders
bevorzugt ist in diesem Falle wieder die Ausbildung des Leitkörpers als
Um lenkplatte, da hier die Rückseite
der Umlenkplatte die erste und die dritte Transportebene und die
Vorderseite die zweite Transportebene für das Blattgut bilden.
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Je
nach Wahl der Schrägstellungswinkel β1 und β2 kann
ein Gesamtumlenkungswinkel β eingestellt
werden, der doppelt so groß ist
wie die Summe der Schrägstellungswinkel β1 und β2.
Somit ist eine Gesamtumlenkung um 90° unter Beibehaltung der Transportebene
erzielbar, wenn die Schrägstellungswinkel β1 und β2 in
der Summe 45° betragen.
Eine Gesamtumlenkung β von
180° ergibt
sich dagegen, wenn die Schrägstellungswinkel β1 und β2 in
der Summe 90° betragen.
In letzterem Fall ist also die Zuführtransportrichtung entgegengesetzt
zur Abführtransportrichtung
und liegt parallel dazu. Eine derartige 180°-Umlenkvorrichtung kann beispielsweise
als Schnittstellen überbrückendes
Element zwischen zwei Banknotenbearbeitungsmodulen eingesetzt werden,
beispielsweise in vertikaler Ausrichtung modulübergreifend an den Modulrückseiten.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung dieser Umlenkvorrichtung mit
zwei Umlenkkanten umfasst eine Weiche zum wahlweisen Zuleiten des an
der ersten Umlenkkante umgelenkten Blattguts zur zweiten Umlenkkante.
Im inaktiven Zustand wird das Blattgut entlang der zweiten Transportrichtung über die
Weiche hinweg transportiert, so dass lediglich eine einmalige Umlenkung
an der ersten Umlenkkante um beispielsweise 90° stattfindet. Im aktiven Zustand
dagegen leitet die Weiche das Blattgut der zweiten Umlenkkante zu,
und es erfolgt eine zweite Umlenkung beispielsweise um nochmals
90°, so dass
mittels der Weiche entweder eine Gesamtumlenkung um 90° oder um
180° einstellbar
ist.
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Zu
diesem Zweck weist die zweite Transportebene in einem der Weiche
nachgeordneten Bereich zwei sich überdeckende Abschnitte auf,
von denen ein erster Abschnitt zur zweiten Umlenkkante führt. Das
Blattgut wird somit über
diesen ersten Abschnitt transportiert, wenn die Weiche aktiv ist.
Ist die Weiche da gegen inaktiv, wird das Blattgut über die
Weiche und den zweiten Abschnitt ohne Transportrichtungsänderung
weiter transportiert.
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Allerdings
kann auch das über
die Weiche weitertransportierte Blattgut am Ende der ersten Transportebene über eine
dritte geradlinige Umlenkkante in ähnlicher Weise umgelenkt werden,
wie dies bereits in Bezug auf die zweite Umlenkkante beschrieben
wurde. Vorzugsweise ist in diesem Falle der Schrägstellungswinkel β3 der
dritten Umlenkkante identisch zum Schrägstellungswinkel β2 der
zweiten Umlenkkante, so dass die Transportrichtung von um die zweite
und um die dritte Umlenkkante umgelenkten Blattgut identisch, jedoch
parallel verschoben ist.
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Auf
diese Weise lässt
sich das entlang einer Transportstrecke transportierte Blattgut
auf zwei Transportstrecken aufteilen, die vorzugsweise parallel
zueinander und insbesondere parallel zur ersten Transportstrecke
angeordnet sein können
und die in einer gemeinsamen Transportebene liegen, wenn die Breiten
der Umlenkkanten identisch gewählt
sind.
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In
entsprechender Weise kann die zweite Transportebene in Richtung
der zweiten Transportrichtung weiter verlängert werden und zusätzliche Weichen
und Umlenkkanten aufweisen, um entsprechend der Anzahl der Weichen
bzw. Umlenkkanten weitere Transportstrecken bedienen zu können. Eine derartige
Vorrichtung mit einer Transportstrecke zur Blattgutzuführung und
zwei oder mehr, vorzugsweise parallelen, Transportstrecken für die Blattgutabführung ist
besonders geeignet für
die eingangs beschriebene Blattgutbearbeitungsvorrichtung, bei der mehrere
Ausgabefächer
nebeneinander angeordnet sind.
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In
entsprechender Weise ist es auch möglich, die zweite Transportebene
entgegen der zweiten Transportrichtung zu verlängern und weitere „erste" Umlenkkanten zu
integrieren, um Blattgut von mehreren „ersten" Transportstrecken der zweiten Transportebene
zuzuleiten. Derselbe Effekt ergibt sich auch bereits dann, wenn
die zuvor beschriebene Vorrichtung mit einer zuführenden Transportstrecke und mehreren
abführenden
Transportstrecken in umgekehrter Transportrichtung betrieben wird.
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Bisher
wurde im wesentlichen nur der Leitkörper der Umlenkvorrichtung
beschrieben. Zweckmäßigerweise
umfasst die Umlenkvorrichtung des weiteren eine Transporteinrichtung
zum aktiven Transportieren des Blattguts entlang zumindest einzelner
Transportebenen. Vorzugsweise wird eine solche Transporteinrichtung
eingesetzt, mit der das Blattgut beim Transport in Kontakt mit den
Transportebenen gehalten, insbesondere gegen die Transportebenen
gedrückt
wird. Auf in dem Leitkörper
bzw. der Umlenkplatte integrierte Transportmittel kann dann verzichtet
werden.
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Beispielsweise
kann das Blattgut entlang der einzelnen Transportebenen mittels
eines oder mehrerer Transportbänder
und/oder Transportwalzen bewegt werden. Dabei bietet es sich an,
zum Transportieren des Blattguts entlang der zweiten Transportebene
und um zumindest eine Umlenkkante herum, also beispielsweise um
die erste Umlenkkante oder die letzte Umlenkkante herum, ein Transportband einzusetzen.
Das Transportband übernimmt
dann auch im Bereich der Umlenkkante eine Führungsfunktion für das umzulenkende
Blattgut, so dass einerseits eine zuverlässige Blattgutführung sichergestellt
ist und andererseits auf separate Leitelemente im Bereich der Umlenkkante
verzichtet werden kann.
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Besonders
zweckmäßig ist
es, wenn das Blattgut mittels des Transportbands sowohl um die erste
Umlenkkante als auch um die letzte Umlenkkante, also um die zweite,
dritte oder weitere Umlenkkante transportierbar ist. Für alle dazwischen
liegenden Umlenkkanten, um die das Blattgut bei entsprechender Weichenstellung
umgelenkt wird, kann das im Bereich der betreffenden Umlenkkante
notwendige Leitelement als integraler Bestandteil des Leitkörpers bzw.
der Umlenkplatte realisiert sein. Das an diesen Umlenkkanten umgelenkte
und an der Rückseite
des Leitkörpers
austretende Blattgut kann von dort mittels eines separaten Transportbands
oder mittels Transportwalzen weiter transportiert werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der begleitenden Zeichnungen beispielhaft
näher erläutert. Darin
zeigen:
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1 eine
aus mehreren Modulen bestehende Banknotenbearbeitungsvorrichtung
als Desktop-Ausführung,
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2A schematisch
eine perspektivische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung,
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2B eine
perspektivische Rückansicht der
Umlenkvorrichtung aus 2A,
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3A eine
perspektivische Vorderansicht einer Weiterbildung der Umlenkvorrichtung
aus den 2A und 2B,
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3B eine
perspektivische Rückansicht der
Umlenkvorrichtung aus 3A,
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3C die
Umlenkvorrichtung in der Darstellung gemäß 3A, jedoch
mit geänderter
Weichenstellung,
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3D eine
rückwärtige Ansicht
zu der Darstellung in 3C,
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4A eine
Explosionsdarstellung einer zweiteiligen Umlenkplatte der Vorrichtung
aus den 3A bis 3D als
perspektivische Vorderansicht und
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4B die
Explosionsdarstellung gemäß 4A als
perspektivische Rückansicht.
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1 zeigt
als konkretes Beispiel für
eine Vorrichtung zum Bearbeiten von blattförmigen Wertdokumenten eine
Banknotenbearbeitungsvorrichtung 100. Die Vorrichtung ist
modulweise aufgebaut und besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus
drei Modulen 200. Das linke Modul umfasst einen Blattgutvereinzeler 300 mit
einem Eingabefach, in das eine Bedienperson einen Banknotenstapel
oder andere Wertdokumente, wie z. B. Schecks, einlegen kann. Die
Banknoten werden mittels des Vereinzelers 300 einzeln in
das linke Modul 200 eingezogen und mittels darin enthaltener
Einrichtungen zum Messen und Prüfen
von Blattguteigenschaften überprüft und sortiert.
Diese Prüfung
kann sich beispielsweise nur auf die Denomination der eingegebenen Banknoten
beschränken.
Zusätzlich
oder statt dessen können
aber auch die Qualität
und/oder Echtheitsmerkmale der Banknoten überprüft werden. Banknoten, die gewisse
Prüfkriterien
nicht erfüllen, weil
z. B. die Denomination nicht bestimmbar ist und/oder das Ergebnis
der Echtheitsprüfung
negativ ausfiel und/oder die Umlauffähigkeit nicht mehr gegeben
ist, werden als sogenannte "Rejects" in dem über dem
Vereinzeler 300 angeordneten Reject-Fach 400 ausgegeben.
Die übrigen
Dokumente werden entsprechend dem Prüfergebnis einem vorbestimmten Ausgabefach 500 zugeführt, so
dass sie von der Bedienperson entsprechend sortiert den Ausgabefächern 500 entnommen
werden können.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
dienen die beiden rechten Module 200 lediglich der Ausgabe der
Banknoten. Einrichtungen zum Messen und Prüfen der Banknoten müssen hier
nicht, können
aber enthalten sein. Alle Ausgabefächer 400, 500 sind
im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Spiralfachstapler ausgeführt.
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Die
Banknoten werden in der Banknotenbearbeitungsvorrichtung 100 im
Querformat eingegeben, verarbeitet und ausgegeben. Zum Transportieren
der Banknoten von einem Modul 200 zum nächsten Modul 200 kann
vorteilhaft eine Umlenkvorrichtung eingesetzt werden, wie sie nachfolgend
anhand der 2A bis 4B beschrieben
wird. Eine solche Umlenkvorrichtung kann beispielsweise im Bereich
der Rückseite
eines Moduls 200 in vertikaler Ausrichtung derart vorgesehen
sein, dass die im Querformat transportierten Banknoten BN der Umlenkvorrichtung
senkrecht von oben zugeführt
und in einer um 90° dazu
liegenden Abzugsrichtung unter Beibehaltung der Querausrichtung
weitergeleitet werden. Eine derartige Anordnung ist besonders platzsparend.
In dem nächsten
Modul 200 kann die Banknote dann gegebenenfalls wieder
um 90° mittels der
Umlenkvorrichtung umgelenkt werden. Die Umlenkvorrichtung kann auch überbrückend zwischen zwei
oder mehr Modulen 200 eine Umlenkung von 180° bewirken.
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2A zeigt
schematisch eine perspektivische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung
gemäß eines
ersten Ausführungsbeispiels. 2B zeigt
dieselbe Vorrichtung perspektivisch von der Rückseite. Diese Umlenkvorrichtung dient
dazu, Banknoten BN unter Beibehaltung ihrer Ausrichtung (hier: Querausrichtung)
aus einer ersten Transportrichtung 1 um 90° in eine
zweite Transportrichtung 2 umzulenken und nochmals um 90° umzulenken
in eine zur ersten Transportrichtung 1 parallele Transportrichtung 3.
Dazu werden die Banknoten BN über
eine Umlenkplatte 4 geleitet, deren Vorderseite 5 und
Rückseite 6 Transportebenen
bilden, über
die die Banknoten BN transportiert werden. Die Umlenkkanten 7 und 8 sind
bezüglich
der Transportrichtungen 1, 2 bzw. 2, 3 schräg orientiert.
Der Schrägstellungswinkel
beträgt
hier in allen Fällen 45°, so dass
die Banknoten BN, wenn sie über
die rückseitige
Transportebene 6 und um die erste Umlenkkante 7 herum
zur vorderseitigen Transportebene 5 transportiert werden,
unter Beibehaltung ihrer Querausrichtung um 90° umgelenkt werden. Gleichzeitig
werden die Banknoten dabei gewendet. Beim Weitertransport von der
vorderseitigen Transportebene 5 über die zweite Umlenkkante 8 zurück zur rückseitigen
Transportebene 6 erfolgt erneut eine 90° Umlenkung bei gleichzeitiger
Banknotenwendung. Die dritte Transportrichtung 3, in der
die Banknoten BN von der Umlenkvorrichtung weiter transportiert werden,
liegt dann parallel zur und in der selben Transportebene 6 wie
die zuführende
erste Transportrichtung 1.
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Wenn
lediglich eine 90° Umlenkung
gewünscht
ist, kann auf die zweite Umlenkkante 8 verzichtet werden.
Wenn aber z. B. eine 90° Umlenkung erwünscht ist,
bei der die Transportebene des weitergeleiteten Blattguts mit der
Transportebene 6 des zugeführten Blattguts übereinstimmt,
kann die Umlenkvorrichtung aus den 2A, 2B mit
zwei Umlenkkanten eingesetzt werden, die einen geringeren Schrägstellungswinkel
relativ zu den Transportrichtungen aufweisen. Die Schrägstellungswinkel
der beiden Umlenkkanten 7, 8 müssten sich dann zu insgesamt
45° addieren
(anstatt der 90° in 2A, 2B).
Bei einem Schrägstellungswinkel
von jeweils 22,5° würde die
zweite Transportrichtung 2 relativ zur ersten Transportrichtung 1 um
45° und
die dritte Transportrichtung 3 relativ zur zweiten Transportrichtung 2 ebenfalls
um 45° geneigt
sein, so dass sich insgesamt eine Umlenkung von 90° unter Beibehaltung
der Blattguttransportebene und Blattgutausrichtung ergibt.
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In
den 2A und 2B sind
als Transportmittel Walzenanordnungen 9, 10, 11 vorgesehen, um
die Banknoten BN in Richtung der Transportrichtungen 1, 2, 3 an
den Transportebenen 5, 6 der Umlenkplatte 4 entlang
zu transportieren und gleichzeitig gegen die Transportebenen 5, 6 anzudrücken. Der besseren Übersichtlichkeit
wegen sind in den 2A und 2B Leitelemente
im Bereich der Umlenkkanten 7, 8 nicht dargestellt,
welche sicherstellen, dass die Banknoten BN von der ersten Transporteinrichtung 9 um
die erste Umlenkkante 7 herum zur zweiten Transporteinrichtung 10 bzw.
von der zweiten Transporteinrichtung 10 um die zweite Umlenkkante 8 herum
zur dritten Transporteinrichtung 11 geführt werden.
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Die
Walzenanordnung 10 und entweder die Walzenanordnung 9 oder
die Walzenanordnung 11, vorzugsweise aber alle drei Walzenanordnungen 9 bis 11,
können
auch durch ein Transportband ersetzt werden. Dann kann auf Leitelemente
im Bereich der Umlenkkanten 8, 9 verzichtet werden,
da diese Funktion von einem solchen Transportband übernommen wird,
welches um die Umlenkkanten 8 und/oder 9 herumgeführt ist.
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3A und 3B zeigen
eine Weiterbildung der Umlenkvorrichtung aus 2A, 2B wiederum
schematisch als perspektivische Vorderansicht und Rückansicht.
Die Umlenkplatte 4 ist hier länger ausgebildet, wobei sie
aus zwei Teilen 4a, 4b besteht, die einander übergreifen.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
kann der in Transportrichtung vordere erste Teil 4a der
Umlenkplatte 4 prinzipiell identisch ausgebildet sein wie
die in Bezug auf die 2A, 2B beschriebene
Umlenkplatte 4. Lediglich der zweite, in Transportrichtung
nachgeordnete Teil 4b der Umlenkplatte 4 wird
daran angefügt und überlappt
mit seiner vorderseitigen Transportebene 5b teilweise die
vorderseitige Transportebene 5a des vorderen Teils 4a der
Umlenkplatte 4. Eine Weiche 12, die hier integraler
Bestandteil der hinteren Transportebene 5b ist, kann zwischen
einer aktiven und einer inaktiven Position verschwenkt werden, um
die Banknoten BN entweder unter der Transportebene 5b des
hinteren Umlenkplattenteils 4b hindurch der zweiten Umlenkkante 8 oder über diese Transportebene 5b einer
dritten Umlenkkante 13 zuzuleiten.
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In
den 3A, 3B ist die Weiche 12 aktiv. „Aktiv" bezeichnet in diesem
Zusammenhang eine Weichenstellung derart, dass die Banknoten BN der
nächstfolgenden
Umlenkkante, hier der Umlenkkante 8, zugeleitet werden.
Dementsprechend werden die umzulenkenden Banknoten mittels der Walzenanordnungen 9, 10, 11 um
die Umlenkkanten 7, 8 entlang der Transportstrecken 1 bis 3 in
derselben Weise umgelenkt, wie dies zuvor in Bezug auf die 2A, 2B erläutert wurde.
Die Weiche ist dabei immer senkrecht und nicht schräg zur Transportrichtung 2 angeordnet,
da eine schräge
Anordnung zu einem Stauen der umzulenkenden bzw. der nachfolgenden
Banknoten BN an der Weiche 12 führen würde.
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In
den 3C, 3D ist die Vorrichtung aus den 3A, 3B mit
inaktiv geschalteter Weiche 12 dargestellt. Dementsprechend
werden die Banknoten BN mittels der zweiten Walzenanordnung 10 über die
Weiche 12 hinweg entlang der vorderseitigen Transportebene 5b des
hinteren Umlenkplattenteils 4b zur dritten Umlenkkante 13 transportiert, um
diese umgelenkt und mittels einer vierten Walzenanordnung 14 in
eine vierte Transportrichtung 15 weiter transportiert.
Der Schrägstellungswinkel
der dritten Umlenkkante 13 relativ zur Transportrichtung 2 ist
identisch zum Schrägstellungswinkel
der zweiten Umlenkkante 8, so dass die vierte Transportrichtung 15 dementsprechend
parallel versetzt zur dritten Transportrichtung 3 verläuft.
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Auch
bei diesem Ausführungsbeispiel
gemäß 3A bis 3D ist
es möglich,
die Walzenanordnungen 9, 10, 14 durch
ein umlaufendes Transportband zu ersetzen. Die an der rückseitigen
Transportebene 6b des hinteren Umlenkplattenteils 4b angreifende
Walzenanordnung 11 kann ebenfalls durch ein (separates)
Transportband ersetzt werden.
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Die 4A, 4B zeigen
die beiden Teile 4a, 4b der zweiteiligen Umlenkplatte 4 nach
Art einer Explosionsdarstellung perspektivisch von vorne bzw. perspektivisch
von hinten. Es handelt sich um eine schematische Darstellung, die
zeigt, wie die Transportebene 5b des in Transportrichtung
nachgeordneten Teils 4b der Umlenkplatte 4 die
Transportebene 5a des ersten Teils 4a der Umlenkplatte 4 überdeckt, so
dass durch geeignete Schaltung der Weiche 12 das Blattgut
entweder über
oder unter der Transportebene 5b des hinteren Umlenkplattenteils 4b hergeleitet
werden kann.