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Die
Erfindung betriff eine Verriegelungsvorrichtung und ein Verfahren
zum Befestigen eines Nutzlastbehälters
für ein
Flugzeug, sowie ein Flugzeug.
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Hintergrund der Erfindung
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In
Flugzeugen bestehen hohe Anforderungen an die Sicherung von Frachtbehältern in
den Flugzeugladeräumen.
Dabei muss gewährleistet sein,
dass das Befestigungsmittel der Fracht ausreichend stabil ist, damit
sich die Fracht aufgrund von Flugbewegungen nicht selbstständig löst und Schäden an der
Flugzeugstruktur verursacht.
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Bisher
werden Luftfrachtcontainer und Paletten, wie beispielsweise ULDs
= Unit Load Device, mit Riegeln auf Frachtraumböden an Flugzeugböden fixiert.
Dabei ist es notwendig, aus praktischen Gründen beim Verladen einen zusätzlichen
Spalt zwischen dem ULD und dem Riegel im Design zu berücksichtigen.
Innerhalb dieses Spiels kann sich ein ULD während des Fluges frei bewegen
und schlägt somit
abhängig
von Flugbewegungen immer wieder mit einer bestimmten Geschwindigkeit
v und einer Beschleunigung a auf die Verriegelungen auf. Diese dynamischen
Lasten müssen
mittels des Verriegelungselementes aufgenommen und an die Flugzeugstruktur
abgegeben werden.
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Bisher
werden die Riegel und Frachtböden rein
statisch dimensioniert, ohne jedoch die Abhängigkeit des Spiels bzw. die
dynamischen Aufschlaglasten der Nutzlastbehälter bei Flugmanövern mit einzubeziehen.
Daher werden in der Auslegungsrechnung der Riegel hohe Sicherheiten
beaufschlagt um ein Versagen dieser Verriegelungselemente auszuschließen. Maßgeblich
für die
Höhe der
dynamischen Lasten sind die Aufschlaggeschwindigkeiten v, die von
der Länge
des Spiels und den Beschleunigungen a, die auf das Flugzeug wirken,
abhängig sind.
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WO 2004/031033 A2 beschreibt
eine Einspannvorrichtung zum Einspannen einer Ladung in einem Flugzeugfrachtsystem.
Die Einspannvorrichtung weist ein Einspannmittel auf, welches eine
Vorspannung der Ladung ermöglicht.
Die Einspannmittel sind drehbar mit einem Tragkörper verbunden. Somit können die
Einspannmittel in einer ersten Position rechtwinklig zu einem Rollenkasten
stehen und in einer zweiten eingezogenen Stellung komplanar mit den
Rollenkasten sein.
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FR 2 710 318 A1 beschreibt
ein Verfahren zum Einstellen einer permanenten Referenzkonfiguration
eines Containers, typischerweise mit großen Abmessungen wie beispielsweise
ein Baucontainer, um somit ein präzises Einstellen externer Halteelemente
zu ermöglichen.
Zunächst
wird auf einer flachen tischartigen Vorrichtung die präzise Relativ-Positionierung vorgenommen.
Steife, mit Ausnehmungen versehene Schnittstellenelemente sind ausgebildet,
um die externen Zusatzelemente an jeder Seite eines Kastens aufzunehmen.
Der Container wird zwischen den Schnittstellenelementen in einer
vorgegebenen Stellung gehaltert. Ein Befestigungsmittel, wie beispielsweise
ein Klebemittel, wird anschließend zwischen
dem Container und dem eingeteilten Schnittstellenelementen eingebracht.
Die Einteilungen auf dem Container werden endgültig mittels mechanischen Verankerungen
befestigt, nachdem das Befestigungsmittel getrocknet ist.
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US 2004/0265085 A1 beschreibt
eine Befestigungsvorrichtung für
Fracht. Die Befestigungsvorrichtung ist innerhalb eines Frachtladeraums
drehbar gelagert. Die Befestigungsvorrichtung ist an einem Ladeboden
angebracht und kann in ausgefahrenen Zustand die Fracht halten.
In eingefahrenen Zustand kann die Befestigungsvorrichtung mit dem
Boden bündig
ausgeführt
sein, so dass eine Frachtpalette einfach verschoben werden kann.
Die Befestigungsvorrichtung kann beispielsweise mittels eines Elektromotors
gesteuert werden.
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Darstellung der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstige und gewichtsreduzierte
Verriegelungsvorrichtung für
Nutzlastbehälter
bereitzustellen.
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Die
Aufgabe wird durch eine Verriegelungsvorrichtung und durch ein Verfahren
zum Befestigen von Nutzlastbehältern
und durch ein Flugzeug mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
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Gemäß der Erfindung
ist eine Verriegelungsvorrichtung zum Befestigen von Nutzlastbehältern für ein Flugzeug
bereitgestellt. Die Verriegelungsvorrichtung weist dabei zumindest
eine an einem Flugzeugboden anbringbare Verriegelungseinrichtung
mit einem Arretierungselement auf. Diese zumindest eine Verriegelungseinrichtung
ist dabei derart am Flugzeugboden befestigbar, dass zwischen Nutzlastbehälter und
der zumindest einen Verriegelungseinrichtung ein Spalt zum Justieren
der Nutzlastbehälter
bereitgestellt ist. Das Arretierungselement der Verriegelungseinrichtung
ist dabei in Richtung der Nutzlast derart bewegbar, dass ein Spalt
zwischen der Verriegelungseinrichtung und der Nutzlast einstellbar
ist.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren zum Befestigen von Nutzlastbehältern für ein Flugzeug
bereitgestellt. Das Verfahren weist dabei den Schritt des Anbringens
einer Verriegelungseinrichtung mit einem Arretierungselement an
einem Flugzeugboden auf. Die zumindest eine Verriegelungseinrichtung
wird dabei derart am Boden befestigt, dass zwischen Nutzlastbehälter und
der zumindest einen Verriegelungseinrichtung ein Spalt zum Justieren
der Nutzlastbehälter
bereitgestellt wird.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Flugzeug mit einer Verriegelungsvorrichtung zum Befestigen
von Nutzlastbehältern
beansprucht.
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Mit
der erfindungsgemäßen Verriegelurigsvorrichtung
besteht die Möglichkeit,
einen Nutzlastbehälter
in einem Flugzeug in zwei Schritten zu befestigen. In einem ersten
Schritt wird der Nutzlastbehälter
in eine bestimmte Position gebracht und mittels der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
in einem bestimmten Bereich gehaltert. Mit dem noch vorhandenen
Spalt zwischen der Verriegelungseinrichtung und dem Nutzlastbehälter ist
es möglich, den
Nutzlastbehälter,
wie beispielsweise einem Unit Load Device (ULD) oder einem Luftfrachtcontainer,
in eine gewünschte
Position zu justieren. Mittels des erfindungsgemäßen Arretierungselements der
Verriegelungseinrichtung kann der Spalt zwischen der Verriegelungseinrichtung
und dem Nutzlastbehälter
geschlossen bzw. reduziert werden. Mit dieser erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
sind die dynamischen Lasten signifikant reduzierbar, da das Spiel
zwischen dem Nutzlastbehälter
und der Verriegelungsvorrichtung und damit die Aufschlagsgeschwindigkeit
deutlich reduziert oder ausgeschlossen werden kann. Somit können auch
die Verriegelungsvorrichtungen gewichtseinsparender und kleiner
dimensioniert werden, da die auftretende dynamische Last aufgrund
des reduzierten Spiels deutlich abnehmen kann und in den Auslegungsrechnungen der
Verriegelungsvorrichtung kaum noch Einfluss hat. Zudem wird die
Belastung der Flugzeugstruktur, insbesondere des Flugzeugbodens
reduziert, so dass bei Auslegungsrechnungen der Struktur ebenfalls
ein gewichtsreduziertes Design verwendet werden kann.
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Bei
ausführlichen
Testdurchgängen
ist festgestellt worden, das die dynamischen Lastfaktoren die statischen
Lastfaktoren deutlich übertreffen
kann. Diese dynamischen Aufschlaglasten werden dabei maßgeblich
durch die Steifigkeit und das Gewicht eines leeren ULDs bestimmt.
Die Beladung in den ULDs, die oftmals ein vielfaches des ULD-Leergewichtes überschreitet,
hat vergleichsweise wenig Einfluss auf die dynamische Last. Aufgrund
der Reduzierung des Spaltes mittels der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
kann die maßgebliche dynamische
Last, die aufgrund der Bewegung des ULDs entsteht, reduziert werden
und somit ein gewichtsreduziertes Design der Verriegelungsvorrichtung
und der Flugzeugstruktur eingesetzt werden. Zudem wird dennoch zum
Justieren des Nutzlastbehälters
ein Spalt bereitgestellt, so dass keine funktionalen Nachteile aufgrund
der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
entstehen.
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Erfindungsgemäß weist
das Arretierungselement ein exzentrisches Sperrelement mit Einrastzähnen und
ein Einrastelement auf. Das Arretierungselement ist dabei derart
ausgebildet, dass das Sperrelement in den Spalt einfahrbar ist und
die Stellung des Sperrelements aufgrund des Eingriffs der Einrastzähne des
Sperrelements mit dem Einrastelement fixierbar ist. Mit dieser Ausführungsform
der Verriegelungsvorrichtung wird die Möglichkeit geschaffen, den Spalt
definiert einzustellen, indem dieses exzentrische Sperrelement in
eine gewünschte
Position gebracht und fixiert werden kann.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung weist das Arretierungselement eine Gewindestange zum
Einstellen des Spaltes auf. Damit ist eine einfache konstruktive
Lösung
geschaffen, mit der über
das Ein- und Ausdrehen einer Gewindestange der Spalt in eine bestimmte
bzw. definierte Stellung reduzierbar ist.
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In
einer weiteren beispielhaften Ausführungsform kann dabei das Einrastelement
mit einem Fußhebel
zum Fixieren des Sperrelements ausgebildet sein. Somit ist eine
schnelle und flexible Möglichkeit
geschaffen, einen Nutzlastbehälter
in einem Laderaum flexibel zu befestigen. Während der Nutzlastbehälter beispielsweise
mit den Händen
eines Lagerarbeiters positioniert und justiert wird, kann dieser durch
einfache Bedienung des Fußhebels
die gewünschte
Position des Nutzlastbehälters
arretieren. Somit ist eine komfortable und äußerst zügige Befestigungs- und Justierungsmöglichkeit
des Nutzlastbehälters
geschaffen.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
weist die Verriegelungsvorrichtung ferner eine am Flugzeugboden
angebrachte Befestigungsschiene mit Justierungsbohrungen auf. Die
zumindest eine Verriegelungseinrichtung kann somit an einer definierten
Position entlang der Führungsschiene
justierbar angebracht werden, sodass ein Spalt zwischen den Nutzlastbehältern und
der Verriegelungseinrichtung bereitstellbar ist. Somit kann, bevor
die Nutzlast in Position gebracht wird, die Verriegelungseinrichtung
bereits justiert werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung weist die Verriegelungsvorrichtung ferner zumindest
ein Dämpfungselement auf.
Dieses zumindest eine Dämpfungselement
ist derart zwischen dem Arretierungselement und dem Nutzlastbehälter angebracht,
dass Bewegungen des Nutzlastbehälters
dämpfbar
sind. Gerade bei ungedämpften
Befestigungssystemen von Nutzlastbehältern treten häufig Deformationen
oder Beschädigungen
seitens der Verriegelungsvorrichtung oder des Nutzlastbehälters auf,
die somit vermieden werden können.
Selbst bei kleinen Spalten ist somit eine Dämpfung vorteilhaft, da sonst
hohe Stoßimpulse durch
die auftreffenden Nutzlastbehälter
von dem Verriegelungselement bzw. von dem Flugzeugboden aufgenommen
werden müssen.
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Gemäß einer
weiteren exemplarischen Ausführungsform
weist die Verriegelungsvorrichtung ferner ein Inspektionselement
beispielsweise mit elektrischen Sensoren auf. Das Inspektionselement
ist dabei derart eingerichtet, dass bei Fehlfunktion der zumindest
einen Verriegelungsvorrichtung ein Hinweissignal erzeugbar ist.
Damit kann frühzeitig
eine Fehlfunktion oder eine Beschädigung der Verriegelungsvorrichtung
erkannt werden, sodass frühzeitig
sicherheitsrelevante Reparaturen oder Anstrengungen unternommen
werden können.
Somit wird die Unfallgefahr in einem Flugzeugladeraum deutlich reduzierbar.
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Gemäß einer
weiteren exemplarischen Ausführungsform
weist die Verriegelungsvorrichtung eine Vielzahl an Verriegelungseinrichtungen
mit Arretierungselementen auf. Die Vielzahl an Verriegelungseinrichtungen
schließen
die Nutzlastbehälter dabei
derart ein, dass ein Spalt zum Justieren der Nutzlastbehälter bereitgestellt
ist. Die Arretierungselemente der Vielzahl an Verriegelungseinrichtungen sind
dabei in Richtung des Nutzlastbehälters derart bewegbar, dass
der Spalt zwischen der Vielzahl an Verriegelungseinrichtungen und
dem Nutzlastbehälter
einstellbar ist. Mit dieser beispielhaften Ausführungsform der Erfindung können dynamische
Lasten, die aufgrund verschiedenartiger Flugmanöver auf die Nutzlastbehälter wirken,
mittels der Verriegelungsvorrichtung aufgenommen werden. Somit können alle
Richtungen der dynamischen Lasten, beispielsweise in Flugzeuglängsachse
(x-Achse) oder orthogonal
dazu (y- oder z-Achse), reduziert werden. Beispielsweise bei Rollbewegungen
oder Gierbewegungen des Flugzeugs treten häufig nicht nur dynamische Lasten
in x-Richtung bzw. in Längsrichtung
des Flugzeugs auf, sondern ebenfalls orthogonal in die y-Richtung,
sodass hier ebenfalls die erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtungen
für die
Befestigung von Nutzlastbehältern
vorgesehen sein können.
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Die
Ausgestaltungen der Verriegelungsvorrichtung gelten auch für das Verfahren
und für
das Flugzeug und umgekehrt.
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Mit
der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
und dem Verfahren erhält
man somit ein einstellbares Verriegelungssystem, mit dem man die Funktionen
Justieren und Fixieren in einer einfachen Konstruktion umsetzen
kann. So kann beispielsweise zuerst ein Container in eine bestimmte
Position in einem Flugzeugladeraum gebracht werden, anschließend ausgerichtet
und zuletzt fixiert werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im
Folgenden sind zur weiteren Erläuterung und
zum besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung von Verriegelungsvorrichtungen, wie sie
aus dem Stand der Technik bekannt sind;
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2 eine
schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung;
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3 eine
schematische Abbildung gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung;
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4 eine
schematische Darstellung der Erfindung;
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5 eine
schematische Darstellung der Erfindung, in der die auftretenden
Kräfte
zwischen Ladung und Behälter
dargestellt sind;
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6 eine
herkömmliche
Befestigungsmethode, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist;
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7 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des Arretierungselements
und der Verriegelungseinrichtung;
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8 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform mit einem exzentrischen
Sperrelement mit Einrastzähnen;
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9 eine
schematische Darstellung eines exzentrischen Sperrelements, welches
durch einen Fußhebel
bedienbar ist.
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Detaillierte Beschreibung von exemplarischen
Ausführungsformen
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Gleiche
oder ähnliche
Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern
versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und
nicht maßstäblich.
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In 2 wird
eine beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt. Eine Verriegelungsvorrichtung zum Befestigen
von Nutzlastbehältern 2 für ein Flugzeug
wird durch eine an einem Flugzeugboden 3 anbringbare Verriegelungseinrichtung 1 mit
einem Arretierungselement 4 befestigt. Die zumindest eine
Verriegelungseinrichtung 1 ist dabei derart am Flugzeugboden 3 befestigbar,
dass zwischen dem Nutzlastbehälter 2 und
der zumindest einen Verriegelungseinrichtung 1 ein Spalt 13 zum
Justieren der Nutzlastbehälter 2 bereitgestellt
ist. Anschließend
kann das Arretierungselement 4 der Verriegelungsvorrichtung
in Richtung der Nutzlast 2 derart bewegt werden, dass ein
Spalt 13 zwischen der Verriegelungseinrichtung 1 und
der Nutzlast 2 einstellbar ist.
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1 zeigt
eine Verriegelungsvorrichtung, wie sie aus dem Stand der Technik
bekannt ist.
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Eine
Nutzlast 2' ist
in einem Behälter
bzw. Container 2 verstaut, sodass bei Bewegungen bzw. Flugmanövern des
Flugzeugs zwischen dem Behälter 2 oder
dem Flugzeugboden 3 Relativbewegungen entstehen. Der Container
bzw. der Behälter 2 wird durch
eine Verriegelungsvorrichtung 1 auf einem Flugzeugboden 3 befestigt.
Trotz der auftretenden dynamischen Lasten aufgrund von Flugmanövern, d. h.
bei starken Beschleunigungen oder Verzögerungen des Flugzeugs, wird
aus praktischen Gründen ein
Spalt 13 belassen, um die Container 2 besser be- und
entladen zu können.
Daher werden die Verriegelungsvorrichtungen derart stark ausgelegt,
dass diese nicht bei auftretenden dynamischen Stoßbelastungen
zu brechen bzw. zu versagen. Verriegelungsvorrichtung mit hohem
Platzbedarf und hohem Gewicht sind die Folge.
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In 2 wird
mittels der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
der Spalt 13 geschlossen bzw. reduziert, so dass die dynamischen
Lastfaktoren deutlich reduziert sind. Daher sind gewichtsärmere und
kleinere Konstruktionen denkbar.
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3 zeigt
eine Draufsicht des erfindungsgemäßen Verriegelungssystems. Zumindest
an jeweils einer gegenüberliegenden
Seite des Nutzlastbehälters 2 ist
die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
mit einem Spalt 13 in Richtung des Nutzlastbehälters 2 angebracht.
Nach dem Justieren des Nutzlastbehälters 2 kann mittels
des Arretierungselements 4 der Spalt 13 geschlossen
werden.
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In 4 ist
der Nutzlastbehälter
auf Befestigungsschienen 5 gelagert. Mittels den Justierungsbohrungen 8 der
Befestigungsschienen 5 kann die Verriegelungsvorrichtung
flexibel mit der Flugzeugstruktur verbunden werden. Somit können die Nutzlastbehälter 2 vorab
in einem bestimmten Bereich gelagert und justiert werden und anschließend über das
Arretierungselement 4 befestigt werden. Der Kraftfluss
verläuft über die
Verriegelungsvorrichtung und der Befestigungsschiene 5 in
die Flugzeugstruktur 3.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Verriegelurigsvorrichtung,
in der die auftretenden dynamischen Kräfte verdeutlicht werden. Die
Nutzlast 2' ist
dabei in dem Nutzlastbehälter 2 gelagert
und übt
eine bestimmte Geschwindigkeit vcargo mit
einer Beschleunigung acargo aus. Testprozeduren
ergaben jedoch, dass die daraus resultierenden dynamischen Kräfte vernachlässigbar
sind. Die dynamischen Lasten, die aufgrund der Geschwindigkeit vULD und der Beschleunigung aULD auftreten
führen
jedoch dazu, dass die dynamischen Lastfälle bei Flugmanövern teilweise
deutlich höher sind
als die statischen Lastfälle.
Diese höher
der dynamischen Lastfälle
wird vor allem durch den Betrag der Einschlaggeschwindigkeit vULD und des Leergewichtes des Nutzlastbehälters 2 bestimmt.
Für die Einschlaggeschwindigkeit
vULD ist wiederum die Länge des Spaltes 13 und
die Beschleunigung aULD, die der Nutzlastbehälter 2 aufgrund
der Flugbewegungen erfährt,
maßgeblich.
Aufgrund der üblicherweise losen
Lagerung des Nutzlastbehälters 2 treten
bei Flugmanövern
oder sonstigen Bewegungsformen eines Flugzeugs Relativbewegungen
auf, woraus hohe dynamische Lasten entstehen. Wie in 5 verdeutlicht,
fällt aufgrund
des nicht vorhandenen Spaltes 13 ein Grossteil der dynamischen
Lastfälle
weg. Bei diesem erfindungsgemäßen System
wird deutlich, dass lediglich die Relativbewegung zwischen der Nutzlast 2' und dem Nutzlastbehälter 2 eine
dynamische Kraftbeanspruchung erzeugen.
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Aufgrund
der Reduzierung der dynamischen Kräfte mittels der Erfindung können außerdem nicht nur
die üblicherweise
verwendeten 20 Tonnen ULDs gelagert werden, sondern ebenfalls die
sogenannte bis zu 65 Tonnen schweren „Heavy Pallets”, d. h.
65 Tonnen schwere Nutzlastbehälter,
besser befestigt werden. Bisher erlaubt die internationale Flugbehörde lediglich
die Anbringung der „heavy
Pallets” mit
einer komplexen Befestigungsmethode, wie in 6 dargestellt.
Diese herkömmliche
Befestigungsmethode von sogenannten 65 Tonnen ”heavy palettes”, bzw.
Schwercontainer sind bisher vor allem deswegen nicht mit herkömmlichen
Verriegelungsvorrichtungen befestigbar, da die auftretenden dynamischen Lasten
mit herkömmlichen
Befestigungsmitteln nicht gehalten werden können. Diese Schwercontainer 14 müssen daher
mit Seilsträngen
verspannt werden, die in alle Kraftwirkungslinien ausgedehnt werden müssen. Oftmals
ist dabei nur eine uneffektive Anordnung der Container 14 möglich, da
beispielsweise nicht zwei Container 14 nebeneinander befestigt
werden können
aufgrund der Vorschrift, jeden Container einzeln zu verspannen.
Durch die Lagerung von Schwerlastcontainern 14 mit den
erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
können
die Lagerräume
deutlich effizienter mit Schwerlastcontainern 14 bestückt werden.
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7 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
des Arretierungselements 4 der Verriegelungseinheit 1 sowie
des Dämpferelements 7.
Zuerst kann der Nutzlastbehälter 2 in
einem bestimmten Bereich mittels des Verriegelungselements 1 gelagert
werden, indem die Verriegelungseinheit 1 auf der Befestigungsschiene 5 variabel
mit den Befestigungsbohrungen 8 eingestellt werden kann.
Der noch vorhandene Spalt 13 dient dazu den Container 2 auszurichten.
Anschließend
kann über
die Gewindestange 6 des Arretierungselements 4 der
Spalt 13 reduziert werden. Zum Ausgleich von Unebenheiten
oder zum Abdämpfen
restlicher dynamischer Kräfte
kann ein Dämpferelement 7 zwischen
dem Arretierungselement 4 und dem Nutzlastbehälter 2 angebracht
werden, um somit die Reduzierung der dynamischen Lasten weiter zu
verbessern.
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8 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
eines exzentrisch gelagerten Arretierungselements 4. Auf
dem Arretierungselement 4 ist dabei ein Sperrelement 9 angebracht,
welches beispielsweise Einrastzähne
an dessen Oberflächen
aufweist. Dieses Sperrelement 9 kann zur Reduzierung des
Spaltes 13 verwendet werden, und anschließend in
gewünschter
Position durch einen Einrasthebel 10 fixiert werden. Damit
wird ein einfaches System zur Befestigung des Nutzlastbehälters 2 bereitgestellt.
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9 zeigt
eine weitere beispielhafte Ausführungsform
des Arretierungselements 4 mit einem exzentrisch gelagerten
Sperrelement 9. Ein Fußhebel 12 ist
dabei derart angebracht, dass eine einfache Bedienung bzw. Fixierung
des Nutzlastbehälters 2 möglich ist.
Somit kann beispielsweise ein Arbeiter mit seinen Händen den
Nutzlastbehälter
in eine gewünschte
Position ausrichten und gleichzeitig durch Bedienung des Fußhebels 12 des
Sperrelements 9 die ausgerichtete Position des Nutzlastbehälters 2 halten
und fixieren.