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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung von Einrichtungsgegenständen in einem Fahrzeug und ein Fahrzeug, welches eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung aufweist.
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Insbesondere handwerkliche Betriebe benötigen Fahrzeuge mit einem Fahrzeugausbau, anhand dessen Sie flexibel, sicher und unter möglichst maximaler Platzausnutzung verschiedenste Gegenstände transportieren müssen. Die zu transportierenden Gegenstände reichen dabei von einfachem Werkzeug, bzw. Werkzeugkoffern, über speziellere weniger häufig benötigte Werkzeuge bis hin zu Rohmaterialien und Halbzeuge unterschiedlichster Formen, Stabilitäten, Gewichten und Materialien. Hierfür werden insbesondere Fahrzeuge mit Gesamtgewichten bis zu 7,5 t verwendet. Um die Ladung bestmöglich im Fahrzeug verstauen zu können, muss der Fahrzeugausbau möglichst verschiedene Verstau- und Befestigungsmöglichkeiten bereithalten. Dabei sollte der Innenausbau möglichst flexibel auf die entsprechenden Anforderungen der unterschiedlichen Transportgüter anpassbar sein. Im Rahmen dieser Anmeldung werden dabei nicht nur die Transportgüter an sich, wie beispielsweise Werkzeuge, Rohmaterialien oder Halbzeuge, sondern insbesondere auch Transporthalterungen wie Kisten, Träger, Rahmen oder ähnlichem, an denen dann die entsprechenden Transportgüter befestigt werden können als Einrichtungsgegenstände verstanden.
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Als Lösung werden gemäß dem Stand der Technik beispielsweise Holzplatten an der Fahrzeugstruktur befestigt, an welche die entsprechenden Elemente des Fahrzeugausbaus sowie Transporthalterungen oder ähnliches angeschraubt werden. Als Fahrzeugstruktur wird im Rahmen der Anmeldung stabilitätsverleihende Elemente des Fahrzeugs bezeichnet. Als solche sind neben dem Fahrzeugrahmen insbesondere Verstrebungen in der Karosserie des Fahrzeugaufbaus, insbesondere im Laderaum begrenzenden Teil der Karosserie zu verstehen. Diese Elemente der Fahrzeugstruktur sind in der Lage Kraft aufzunehmen und stellen somit das stabile Gerüst des Fahrzeugs dar.
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Neben der Flexibilität von Befestigungsvorrichtungen sind insbesondere auch die für eine Straßenzulassung notwendigen Vorgaben und Richtlinien hinsichtlich der Ladungssicherung zu beachten. Diese schreiben vor, dass im Falle eines Crashs mit Beschleunigungen von bis zu 20G, die im Fahrzeugausbau befestigte Ladung sowie entsprechend der Fahrzeugausbau selbst (also allgemein die Einrichtungsgegenstände im Sinne der Anmeldung) sich nicht von ihrer Befestigung am Fahrzeug lösen dürfen, um Gefahren insbesondere für im Fahrzeug befindliche Personen zu minimieren. Dies schließt obengenannte Lösungen mit der Befestigung der Einrichtungsgegenstände an einer Holzplatte aus.
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Neben dem rein sicherheitstechnischen Aspekt, ist dabei ebenso der Aspekt der Qualitätssicherung zu betrachten, da es im eigenen Interesse eines Betriebs liegt, die von ihm zu transportierenden Gegenstände unbeschädigt beim Kunden abliefern zu können. Dabei stellt eine unzureichende Ladungssicherung durch bewegliche, insbesondere frei bewegliche, Teile ein hohes Risiko für Beschädigungen jeglicher Art dar, welche zu vermeiden sind.
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Bisher im Stand der Technik bekannte und in Europa zulässige Lösungen von Befestigungsvorrichtungen sind derart ausgestaltet, dass die bei selbst einem leichteren Unfall auftretende Energie durch eine Deformation der gesamten Befestigungsvorrichtung aufgenommen wird. Somit führen selbst Unfälle, bei welchen lediglich geringe Beschleunigungen und damit geringe Kräfte auf die Einrichtungsgegenstände wirken, dazu, dass sich die gesamte Befestigungsvorrichtung und mitunter auch die Fahrzeugstruktur deformiert und soweit überhaupt möglich ersetzt werden muss. Zudem weisen Befestigungsvorrichtungen gemäß dem Stand der Technik eine geringe Flexibilität hinsichtlich Umbauten zum Transport unterschiedlicher Gegenstände auf.
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Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Befestigungsvorrichtung, welche die oben genannten Nachteile beseitigt und den gesetzlichen Sicherheitsanforderungen an derartige Befestigungssysteme entspricht und ein Fahrzeug mit einer derartigen Befestigungsvorrichtung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind dabei in den Unteransprüchen enthalten.
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Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung zur Befestigung von Einrichtungsgegenständen in einem Fahrzeug weist wenigstens eine Montageschiene auf, welche an einer Fahrzeugstruktur befestigt ist, wobei die Montageschiene wenigstens eine entlang wenigstens eines Teilbereichs der Montageschiene angeordnete Nut aufweist. Weiterhin weist die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung ein Führungselement auf, welches in der Nut der Montageschiene angeordnet ist und dessen Querschnitt derart ausgebildet ist, dass das Führungselement für sich genommen in Längsrichtung der Montageschiene innerhalb der Nut beweglich, aber senkrecht zu jeder Querrichtung der Montageschiene unbeweglich angeordnet ist. Dabei sind kleinere Bewegungen in Querrichtung der Montageschiene aufgrund eines Spiels zwischen Nut und Führungselement zu vernachlässigen. Die Längsrichtung der Montageschiene ist dabei durch die Ausrichtung der Nut definiert. Erfindungsgemäß weist die Befestigungsvorrichtung weiterhin wenigstens einen Befestigungsabschnitt und einen Montageabschnitt auf, wobei der Montageabschnitt mittels wenigstens einem Befestigungsmittel, wie beispielsweise einer Schraube oder ähnlichem, an dem Führungselement befestigt ist, und der Befestigungsabschnitt dazu ausgebildet ist, mit den Einrichtungsgegenständen verbunden zu werden. Weiterhin ist zwischen dem Montageabschnitt und dem wenigstens einen Befestigungsabschnitt ein definierter Winkel vorgesehen.
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Wie oben ausgeführt, ist das Führungselement für sich genommen innerhalb der Nut beweglich. Darunter ist zu verstehen, dass das Führungselement ohne dem Befestigungselement in der Nut verschiebbar ist. Durch die Befestigung des Befestigungselements an dem Führungselement wird das Führungselement jedoch gegen die Nut verspannt und gegen sie gedrückt. Dadurch wird die Reibung zwischen Führungselement und Nut stark erhöht, sodass im Normalbetrieb des Fahrzeugs, also außerhalb eines Unfalls, keine Bewegung des Führungselements in der Nut erfolgen kann. Es ergibt sich somit ein starres System.
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Durch die Befestigungsvorrichtung ist es demnach möglich Einrichtungsgegenstände wie beispielsweise Kisten zur Aufbewahrung und Transport von Gegenständen, Vertikalträger, an denen entsprechende Aufbewahrungsmittel befestigt werden können, oder ähnliches vorzusehen und zu transportieren. Ein Befestigungselement, kann dabei je nach daran zu befestigendem Gegenstand sehr individuell und anforderungsgerecht ausgebildet sein, um eine hohe Flexibilität zu ermöglichen. Über das Führungselement in der Nut der Montageschiene kann eine einfache Positionsänderung des Befestigungselement erfolgen, wobei die Position auf der Montageschiene frei gewählt werden kann. Durch die Befestigungsvorrichtung können im Falle eines Unfalls verschiedene Stufen der Energieaufnahme sichergestellt werden, wobei bei wenig einwirkender Energie lediglich das Befestigungselement deformiert wird. Dieses kann einfach und günstig ausgetauscht werden, sodass die Funktionsfähigkeit der Befestigungsvorrichtung insgesamt einfach wieder hergestellt werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Montageschiene zwei Schienenflügel auf, zwischen welchen die Nut ausgebildet ist. Somit entsteht entsprechend eine C-förmige Montageschiene, welche einfach und günstig herzustellen ist. Vorzugsweise weisen die Schienenflügel dabei einen Pressabschnitt auf, gegen den der Montageabschnitt durch die Befestigung am Führungselement gepresst wird, wobei insbesondere der Pressabschnitt derart ausgebildet ist, dass eine flächige Pressung zwischen Montageabschnitt des Befestigungselements und Pressabschnitt der Montageschiene vorliegt. Auf diese Weise kann die Reibung zwischen dem Befestigungselement und der Montageschiene erhöht werden und somit die von der Befestigungsvorrichtung aufnehmbare Kraft gesteigert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Montageschiene zumindest teilweise horizontal an der Fahrzeugstruktur befestigt, wobei insbesondere die Längsrichtung der Montageschiene in Fahrtrichtung des Fahrzeugs weist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass bei einem frontalen Unfall, bei dem die größten Kräfte auf die Befestigungsvorrichtung einwirken, die in die Montageschiene eingeleitete Kraft überwiegend in deren Längsrichtung erfolgt. Somit kann ein großer Teil der Kraft durch die Verpressung des Befestigungselements mit der Montageschiene aufgenommen werden, bevor eine Deformation der Montageschiene einsetzt. Auf diese Weise kann weiterhin das Risiko einer strukturellen Beschädigung der Befestigungsvorrichtung oder gar der Fahrzeugstruktur verringert werden.
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Des Weiteren ist eine Ausführung der Befestigungsvorrichtung bevorzugt, bei der sich zwischen dem wenigstens einen Befestigungsabschnitt und dem Montageabschnitt ein Sicherungsknoten aus einem oberen Knotenabschnitt und einem unteren Knotenabschnitt befindet, wobei der obere Knotenabschnitt mit dem wenigstens einen Befestigungsabschnitt oder dem Montageabschnitt verbunden ist und der untere Knotenabschnitt mit dem entsprechend anderen Abschnitt verbunden ist. Weiterhin ist dabei eine Niete vorgesehen, welche sich sowohl durch den oberen Knotenabschnitt als auch den unteren Knotenabschnitt erstreckt. Unter der Formulierung „verbunden“ ist dabei zu verstehen, dass der entsprechende Knotenabschnitt untrennbar mit dem entsprechenden Befestigungsabschnitt oder Montageabschnitt verbunden ist. Dies kann beispielsweise über eine stoffschlüssige Verbindung erreicht werden oder vorzugsweise derart umgesetzt sein, dass der Knotenabschnitt mit dem entsprechenden Montageabschnitt bzw. Befestigungsabschnitt aus einem Stück beispielsweise durch ein Biegeschritt hergestellt werden. Durch einen derartigen Sicherungsknoten kann die Kraft, welche durch das Befestigungselement aufgenommen werden kann, weiterhin erhöht werden und somit ein weiteres Element geschaffen werden, welches im Fall eines Unfalls Kraft aufnehmen kann. In einer derartigen Ausführungsform würde dabei zunächst die Niete zerstört werden, bevor eine nennenswerte Deformation des Befestigungselements erfolgt. Vorzugsweise sind bei einem derartigen Sicherungsknoten der obere und untere Knotenabschnitt parallel zueinander angeordnet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das Befestigungselement weiterhin wenigstens einen Führungsabschnitt auf, welcher innerhalb der Nut in der Montageschiene angeordnet ist und dazu ausgebildet ist, eine Bewegung des Befestigungselements in Querrichtung zur Montageschiene zu verhindern. Durch einen derartigen Führungsabschnitt kann ein weiteres Element zur Sicherung der Befestigungsvorrichtung bereitgestellt werden, welches verhindert, dass sich das Befestigungselement von der Montageschiene löst. Es ist somit als Sicherung zur Befestigung an der Montageschiene zusätzlich zur Befestigung des Befestigungselements an der Montageschiene mittels dem wenigstens einen Befestigungsmittel an dem Führungselement zu verstehen. Vorzugsweise ist der Führungsabschnitt dabei in Fahrtrichtung hinter dem Führungselement in der Nut angeordnet, sodass bei einer Kraft im Falle eines Frontalunfalls der Führungsabschnitt in Fahrtrichtung gegen das Führungselement drückt und die somit aufgebrachte Energie durch die hohe Reibung zwischen Montageschiene und Befestigungselement dissipiert werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Montageschiene in der Nut wenigstens eine Einfädelöffnung auf, welche derart ausgebildet ist, dass durch sie das Führungselement und/oder einer am Befestigungselement angeordneter Führungsabschnitt in die Nut einführbar sind. Durch derartige Einfädelöffnungen kann die Flexibilität des Systems weiter erhöht werden, da einzelne Befestigungselemente auch in der Mitte der Montageschiene demontiert bzw. montiert werden können, ohne das entsprechende Führungselement bzw. Befestigungselement über die Stirnseite der Montageschiene in die Nut einfädeln zu müssen.
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Weiterhin vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der der Winkel, zwischen dem wenigstens einen Befestigungsabschnitt und dem Montageabschnitt 90 Grad beträgt.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug weist wenigstens eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung auf.
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Im Folgenden werden vorteilhafte Aspekte und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Sie zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ladefläche 2 eines Fahrzeugs 100 mit einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung 1
- 2 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung 1
- 3 zeigt die in 2 gezeigten Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung 1 in einer Detaildarstellung
- 4a zeigt ein Befestigungselement 10 in einer ersten Ausführungsform
- 4b zeigt ein Befestigungselement 10 in einer zweiten Ausführungsform
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ladefläche 2 eines Fahrzeugs 100, welches mit entsprechenden Einrichtungsgegenständen zum Transport von Werkzeug, Arbeitsmaterialien und sonstigen Gegenständen ausgestattet werden soll. Die Ladefläche 2 wird dabei seitlich von einer nicht dargestellten Karosserie umgeben. In der hinteren Hälfte sind randseitig die Radkästen 3 der Hinterräder angedeutet, welche die Ladefläche 2 begrenzen.
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An der Seitenwand der nicht dargestellten Karosserie ist eine Befestigungsvorrichtung 1 in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform angeordnet. Sie besteht aus drei horizontal angeordneten Montageschienen 20, wobei die unterste Montageschiene 20 um den Radkasten 3 herum angeordnet ist und somit auch vertikale Abschnitte aufweist. Die Montageschienen 20 werden dabei vorzugsweise mittels Gewindeverformungsnieten an der Fahrzeugstruktur befestigt. An den Montageschienen 20 sind Befestigungselemente 10 angeordnet, welche unterschiedliche Trägervorrichtungen, welche dann zur eigentlichen Befestigung bzw. Aufnahme der zu transportierenden Gegenstände dienen, an der Fahrzeugseitenwand befestigen. Beispielhaft für entsprechende Trägervorrichtungen sind in 1 Vertikalträger 30 und ein Trägerrahmen 40 dargestellt, wobei dieser über eine angepasste Tragvorrichtung 41 verfügt anhand derer speziell ausgebildete Werkzeuge befestigt werden können.
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2 zeigt eine detaillierte Ansicht einer Explosionsdarstellung der in 1 gezeigten Befestigungsvorrichtung 10. Die Montageschiene 20 ist dabei mit einem C-förmigen Querschnitt ausgeführt und weist zwei Schienenflügel 22 auf, welche zwischen sich eine Nut 21 bilden. Die Nut 21 ist dabei in der gezeigten Ausführungsform über die gesamte Länge der Montageschiene 20 identisch ausgeführt und weist keine Arretierungen oder ähnliches auf, sodass über die gesamte Länge der Montageschiene 20 Befestigungselemente 10 flexibel befestigt werden können. In die Nut 21 wird ein Führungselement 24 eingesetzt, welches für sich genommen, also ohne ein daran befestigtes Befestigungselement 10, in der Nut 21 entlang der Längsachse der Montageschiene 20, welche in Fahrtrichtung ausgerichtet ist, verschiebbar ist. Quer zur Längsrichtung der Montageschiene 20 ist das Führungselement 24 jedoch nicht beweglich in der Nut 21.
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Weiterhin weist die Befestigungsvorrichtung 1 ein Befestigungselement 10 auf, welches wieder aus einem Montageabschnitt 12 und einem Befestigungsabschnitt 11 gebildet ist. Der Befestigungsabschnitt 11 ist dabei mit entsprechenden Befestigungsaussparungen 16 versehen, um eine Befestigung eines Einrichtungsgegenstands am Befestigungselement 10 zu ermöglichen. An dem Montageabschnitt 12 wird das Befestigungselement 10 an dem Führungselement 24, welches sich im montierten Zustand in der Nut 21 befindet, befestigt, wozu entsprechend Befestigungsaussparungen 16 im Montageabschnitt 12 und Aufnahmen 241, beispielsweise in Form von Gewindelöchern, für entsprechende Befestigungsmittel vorgesehen sind.
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Weiterhin ist ein Führungsabschnitt 15 am Befestigungselement 10 vorgesehen, welches analog zum Führungselement 24 ebenfalls in die Nut 21 eingesetzt wird.
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Um das Führungselement 24 und den Führungsabschnitt 15 in die Nut 21 einzubringen sind in der Montageschiene mehrere Einfädelöffnungen 23 in Form von lokalen Verbreiterungen der Nut 21 vorgesehen. In diese können Führungselement 24 und Führungsabschnitt 15 eingefädelt werden.
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Zwischen Befestigungsabschnitt 11 und Montageabschnitt 12 des Befestigungselements 1 ist ein Sicherungsknoten 13 vorgesehen, welcher anhand einer Niete 14 fixiert wird.
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In der gezeigten Ausführungsform schließen der Befestigungsabschnitt 11 und der Montageabschnitt 12 einen 90-Grad-Winkel ein.
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3 zeigt die in 2 bereits dargestellte erfindungsgemäße Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung 10 in einem montierten Zustand. Im Unterschied zu 2 ist dabei am Befestigungsabschnitt 11 des Befestigungselements 10 ein Vertikalträger 30 über Befestigungsmittel 19 befestigt dargestellt. Zudem ist das Befestigungselement 10 am Montageabschnitt 12 mittels Befestigungsmittel 19 in Form von Schrauben an der Montageschiene 20 bzw. dem in der Montageschiene 20 eingesetzten Führungselement 24 befestigt.
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Die Befestigungsmittel 19 werden durch die entsprechend vorgesehenen Befestigungsaussparungen 16 im Montageabschnitt 12 mit den Aufnahmen 241 des Führungselements 24 verbunden. Dadurch wird das Führungselement 24 von innen gegen die Schienenflügel 22 der Nut 21 und der Montageabschnitt 12 von außen gegen die Schienenflügel 22 gedrückt und somit gegenseitig verspannt, sodass das Befestigungselement 10 an der Montageschiene 20 fixiert wird. Dabei sind die Schienenflügel 22 und der Montageabschnitt 12 derart geformt, dass sie auf einer möglichst breiten Fläche aneinander aufliegen, um so die zwischen den beiden Bauteilen herrschende Reibung zu erhöhen und eine Bewegung des Befestigungselements 10 in der Montageschiene 20 zu erschweren. Weiterhin wird auf diese Weise Stabilität der Befestigungsvorrichtung 10 verbessert. In der gezeigten Ausführungsform sind der Montageabschnitt 12 des Befestigungselements 10 und die Schienenflügel 12 als flache ebene Fläche ausgebildet. Der Montageabschnitt entspricht dabei in seiner Höhe der Höhe der Montageschiene, um eine möglichst große Auflagefläche zu ermöglichen. Die Kontaktfläche auf der Montageschiene 20 zwischen dem Befestigungselement 10 und der Montageschiene 20 wird dabei als Pressabschnitt bezeichnet.
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Es sei darauf hingewiesen, dass für die Befestigung des Befestigungselements 10 an der Montageschiene oder eines Einrichtungsgegenstands an dem Befestigungselement 10 auch andere Befestigungsmittel 19 als Schrauben eingesetzt werden können. Dennoch ist die Verwendung entsprechender insbesondere DIN-genormter Schrauben bevorzugt, da diese günstig zu beziehen sind und eine hohe Verfügbarkeit aufweisen. Zudem können Schrauben einfach gelöst und wiederverwendet werden, sodass die Flexibilität der Befestigungsvorrichtung 1 insgesamt sichergestellt ist.
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Der in der 3 dargestellte Vertikalträger 30 weist Halterungen 31 auf, in welche entsprechende Haltevorrichtungen eingehängt werden können, welche zur Aufnahme der zu transportierenden Gegenstände ausgebildet sind. Haltevorrichtungen können dabei beispielsweise Werkzeugkisten oder ähnliches sein.
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Die höchsten Belastungen für eine Befestigungsvorrichtung 1 in Fahrzeugen treten bei Frontalunfällen auf. Dabei wirkt eine Beschleunigung auf die Ladungsgegenstände in Fahrtrichtung, wodurch die Befestigungsvorrichtung 1 insbesondere hinsichtlich einer derartigen Belastung und entsprechende Krafteinwirkung derart ausgelegt sein muss, dass Ladungsgegenstände bzw. Einrichtungsgegenstände im Allgemeinen nicht die Befestigung verlassen. Daher wird bei der Eignung und Zulassung einer Befestigungsvorrichtung 1 für den Straßenverkehr eine dementsprechende Belastung simuliert. Hierzu wird eine Kraft simuliert, welche in Fahrtrichtung unter einem maximalen Winkel von 45 Grad zur horizontalen Fahrtrichtung auf die Befestigungsvorrichtung 1 wirkt. Bei derartigen Simulationen muss die Befestigungsvorrichtung 1 Beschleunigungen auf den an der Befestigungsvorrichtung 1 befestigten Einrichtungsgegenstand von bis zu 20G standhalten.
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Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung 1 weist dabei unterschiedliche Elemente zur Energieaufnahme auf und dient somit als eine Art mehrstufiger Energiepuffer, in dem die durch die Belastung eines Unfalls freiwerdende kinetische Energie der Einrichtungsgegenstände aufgenommen und abgebaut werden kann, möglichst ohne große strukturelle Schäden am gesamten Befestigungssystem hervorzurufen und ohne dass sich ein Einrichtungsgegenstand von dem Befestigungselement 10 löst.
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Zunächst kann in der in 3 gezeigten Ausführungsform dabei der Vertikalträger 30 Energie aufnehmen und zudem die Energie an die Befestigungsvorrichtung 10 weitergeben. Somit wirkt ein Moment auf den Befestigungsabschnitt 11, welches zu einer Vergrößerung des Winkels zwischen Montageabschnitt 12 und Befestigungsabschnitt 11 führt. Bevor allerdings eine größere Verformung der Befestigungselements 10 auftritt, nimmt jedoch der Sicherungsknoten 13 Energie auf, in dem dieser zerstört wird. Durch die Zerstörung des Sicherungsknotens 14 und die Deformation der Befestigungsvorrichtung 10 kann kinetische Energie der Einrichtungsgegenstände abgebaut werden. Befindet sich das Befestigungselement 10 im vollständig gestreckten Zustand, wird das Befestigungselement 10 anhand des in der Montageschiene 20 angeordneten Führungselements 24 entlang der Nut 21 gezogen. Durch die hohe Reibung zwischen Befestigungselement 10 und Montageschiene 20 kann dabei weiterhin Energie dissipiert werden, bevor eine Kraft in die Montageschiene 20 eingeleitet wird, welche möglicherweise zu einer Verformung der Montageschiene 20 und damit der Fahrzeugstruktur führen würde. Somit sind insgesamt vier Stellen vorgesehen, an denen die kinetische Energie der Einrichtungsgegenstände dissipiert werden kann, bevor ein struktureller Schaden am Fahrzeug entsteht.
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Die unterschiedlichen Bauteile der Befestigungsvorrichtung 1 sowie die unterschiedlichen Befestigungen zwischen Befestigungselement 10 und Montageschiene 20 bzw. Vertikalträger 30 respektive Einrichtungsgegenstand können dabei derart ausgelegt werden, dass ein kontrolliertes Versagen der einzelnen Bestandteile nacheinander eintritt und somit die Energie kontrolliert dissipiert werden kann. So ist es beispielsweise zu bevorzugen, wenn zunächst leicht und günstig zu ersetzende Bauteile versagen, bevor möglicherweise größere und teurere strukturelle Schäden entstehen. Bevorzugt ist die Befestigungsvorrichtung 1 entsprechend derart ausgelegt, dass zunächst ein gezieltes Verrutschen des Befestigungselements 10 innerhalb der Nut 21 erfolgt. Anschließend erfolgt eine Verformung des Befestigungselements 10, womit eine Zerstörung der Niete 14 des Sicherungsknotens 13 einhergeht. Alternativ kann der Sicherungsknoten auch derart ausgebildet sein, dass der obere Knotenabschnitt 131 und der untere Knotenabschnitt 132 durch die Scherbeanspruchung ausreißen und auf diese Weise der Sicherungsknoten zerstört wird. Sollte dann noch Energie im System sein, welche nicht weiter von den bisherigen Maßnahmen aufgenommen werden kann, wird diese durch eine Verformung des Vertikalträgers 30 aufgenommen, sodass eine Verformung der Montageschiene 20 und damit ein Schaden an der Fahrzeugstruktur nur dann erfolgen muss, wenn die Energie durch die anderen Bestandteile des Befestigungssystems nicht aufgenommen werden konnte. Dabei müssen die Befestigungen an der Befestigungselement 10 so ausgelegt werden, dass sich weder der Einrichtungsgegenstand von dem Befestigungselement 10 noch das Befestigungselement 10 selbst von der Montageschiene 20 löst.
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Die 4a und 4b zeigen Befestigungselemente 10 in verschiedenen Ausführungsformen. Je nach Verwendungseinsatz kann dabei die Geometrie des Befestigungsabschnitts 11 bzw. des Montageabschnitts 12 unterschiedlich ausgeführt sein. Auch die Befestigungsaussparungen 16 im Befestigungsabschnitt 11 sowie im Montageabschnitt 12 können entweder als Rundlöcher oder Langlöcher ausgeführt sein, welche ebenfalls unterschiedliche Orientierungen aufweisen können.
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Während 4a eine Ausführungsform mit lediglich einem Befestigungsabschnitt 11 zeigt, weist das Befestigungselement 10 gemäß 4b zwei Befestigungsabschnitte 11 auf, welche gegenüberliegend an dem Montageabschnitt 12 angeordnet sind und somit parallele Flächen aufweisen. Bei beiden Ausführungsformen sind Befestigungsabschnitt 11 und Montageabschnitt 12 als ebene Flächen ausgebildet, welche einen 90 Grad Winkel zwischen sich einschließen. Dabei ist es ebenfalls möglich andere Winkel vorzusehen oder den Befestigungsabschnitt 11 und oder Montageabschnitt 12 nicht als ebene Fläche auszubilden.
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Zwischen Montageabschnitt 12 und Befestigungsabschnitt 11 ist dabei der Sicherungsknoten 13 mit einer Niete 14 vorgesehen. Dieser weist einen oberen Knotenabschnitt 131 und einen unteren Knotenabschnitt 132 auf (siehe 4a), welche parallel zueinander angeordnet sind und sowohl auf den Montageabschnitt 12 als auch den Befestigungsabschnitt 11 senkrecht stehen. Der obere Knotenabschnitt 131 und der untere Knotenabschnitt 132 werden dabei durch eine Niete 14, welche senkrecht zu ihnen positioniert ist, durchdrungen. Der obere Knotenabschnitt 131 ist in der gezeigten Ausführungsform mit dem Befestigungsabschnitt 11 verbunden, während der untere Knotenabschnitt 132 mit dem Montageabschnitt 12 verbunden ist, wobei auch entsprechend entgegengesetzte Ausführungsformen möglich sind. Die Knotenabschnitte 131, 132 sind dabei beispielsweise durch eine Biegung als ein Stück mit dem Montageabschnitt 12 bzw. Befestigungsabschnitt 11 ausgebildet. Ebenso sind Ausführungsformen denkbar, bei denen die Knotenabschnitte 131, 132 durch Fügeverfahren an den Befestigungsabschnitt 11 bzw. den Montageabschnitt 12 befestigt sind. Durch den Sicherungsknoten 13 kann ein Moment, welches den Winkel zwischen Befestigungsabschnitt 11 und Montageabschnitt 12 aufdrückt, aufgenommen werden. Dabei können ebenfalls mehrere Nieten 14 eingesetzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungssystem
- 2
- Ladefläche
- 3
- Radkasten
- 10
- Befestigungselement
- 11
- Befestigungsabschnitt
- 12
- Montageabschnitt
- 13
- Sicherungsknoten
- 131
- oberer Knotenabschnitt
- 132
- unterer Knotenabschnitt
- 14
- Niete
- 15
- Führungsabschnitt
- 16
- Befestigungsaussparung
- 19
- Befestigungsmittel
- 20
- Montageschiene
- 21
- Nut
- 22
- Schienenflügel
- 23
- Einfädelöffnung
- 24
- Führungselement
- 241
- Aufnahme
- 30
- Vertikalträger
- 31
- Halterung
- 40
- Trägerrahmen
- 41
- Tragvorrichtungen
- 100
- Fahrzeug