Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Methodik der Verwendung
kosmetischer Zubereitungen bereit zu stellen, die den Stand der
Technik bereichert und deren Nachteile vermeiden hilft.
Insbesondere
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine kosmetische und/oder
dermatologische Antitranspirant-Formulierung mit einer verstärkten Antitranspirantwirkung
bereit zu stellen und insbesondere eine solche, die zur Stabilisierung
und/oder Aufrecht erhaltung der Antitranspirantwirkung eines Antitranspirants
nach dem Schwitzen und/oder Hautreinigung beiträgt.
Gelöst wird
das Bündel
an Aufgaben durch die Verwendung von Aluminium-basierenden Antitranspirantwirkstoffen
in kosmetischen Formulierungen entsprechend Anspruch 1 bzw. zu dessen
Herstellung gemäß Anspruch
2. Insbesondere löst
eine kosmetische Zubereitung umfassend Aluminium-basierende Antitranspirantwirkstoffe
und mindestens ein organisches Lösemittel
gewählt
aus der Gruppe 1,1'-Oxydi-2-Propanol,
Hexylsalicilat und/oder Methylethyltetradecanoat die gestellten
Aufgaben.
Gegenstand
der Unteransprüche
sind vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Verwendung
bzw. der Zubereitung.
Überraschend
wurde gefunden, dass durch die Verwendung von kosmetischen Formulierungen
mit Aluminium-basierenden Antitranspirantwirkstoffen, bevorzugt
Aluminiumchloroydrate (ACH), die Filaggrin-Expression im Schweißdrüsen-Ausführgang zunimmt.
Dieser erfindungsgemäße Vorgang
der, insbesondere ACH, – induzierten
Filaggrin-Expression
führt dazu,
dass die Querschnittsfläche
des Ausführganges
um bis zu 50% reduziert wird, so dass die Verstopfung des Ausführganges
schneller und leichter erreicht werden kann. Neben der Verstopfung
des Ausführganges
durch die Aluminiumsalze entsteht eine "natürliche
Verstopfung" des
Ausführganges
mit abgeschilferten Korneozyten, die im Gegensatz zur Verstopfung
durch Aluminium-basierende Antitranspirantwirkstoffe alleine weder
durch starkes Schwitzen noch durch normale Körperreinigung zu entfernen
ist.
Aufgrund
dieser speziellen Verwendung Aluminium-basierender AT-mittel kommt
es aufgrund der zuvor beschriebenen synergistischen Verstopfungsvorgänge zu einer
Verstärkung
der Antitranspirantwirkung kosmetischer Zubereitungen, insbesondere
Antitranspirantien, die diese Aluminium-basierenden AT-mittel, bevorzugt
Aluminiumchlorohydrate, umfassen.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
führen
zur Stabilisierung und/oder Aufrechterhaltung der Antitranspirantwirkung
eines Antitranspirants auch nach dem Schwitzen und/oder der Hautreinigung.
Durch
die erhöhte
Produktion an verhornten Korneozyten im Ausführgang wird hier zusätzlich zur ACH-basierten
Verstopfung der Ausführgänge eine
Verstopfung mit hauteigenem Material erzeugt, die auch nach Absetzen
des AT-Produkts weiter vorhält
und deren maximale Dauer nur durch die natürliche Regenerationszeit der
Hornschicht (ca. 14 Tage) begrenzt ist, was ein äußerst positiver Langzeiteffekt
darstellt. Eine 50%ige Reduzierung wird demnach bei ca. 7 Tagen
erwartet. D.h. durch die erfindungsgemäße Verwendung wird die Antitranspirantwirkung
eines Aluminium-basierenden Antitranspirantwirkstoffes in kosmetischen
Zubereitungen um bis zu 14 Tage, insbesondere bis zu 7 Tagen (1
Woche), stabilisiert bzw. aufrechterhalten.
Im
Detailwurde gefunden, dass die axilläre Darreichung von Aluminium-haltigen
Antitranspirantien, vorzugsweise ACH, in Deo/AT-Formulierungen durch
Zugabe von geringen Mengen organischer Lösungsmittel zu einer stark
erhöhten
Keratinisierungsrate der Zellen des Schweißdrüsenausführgangs führt. In der Folge entstehen
vermehrt verhornte Korneozyten, die im Zuge der natürlichen
Desquamation in den Dukt hinein abgegeben werden und so den Dukt
von innen heraus verstopfen und den Schweißfluss verhindern. Dieser zusätzliche
Verstopfungsmechanismus ist unempfindlich gegen vermehrtes Schwitzen
und/oder Reinigung und stellt somit einen zusätzlichen Langzeit-Antitranspirant
(AT)-Effekt dar (siehe 1), wie er oben bereits beschrieben
ist.
In
der 1 ist ein Vergleich der Filaggrin-Expression und
Verhornung von ACH-behandelten
und unbehandelten Ausführgängen, die
durch Sterne in den Abbildungen gekennzeichnet sind, bei zwei Probanden dargestellt.
Dargestellt sind jeweils die Markierung von Filaggrin sowie daneben,
zur besseren Übersicht,
die gesamte Epidermis. Links sind die Filaggrin-Expression ACH-behandelter
Ausführgänge und
rechts die Filaggrin-Expression
unbehandelter Acrosyringien der gleichen Probanden gezeigt.
Die
Verwendung der erfindungsgemäßen Zubereitungen
umfassend geringe Mengen organischer Lösemittel zur Steigerung der
Filaggrin-Expression im Schweißdrüsen-Ausführganges
des Menschen und zur Verstärkung
der Antitranspirantwirkung kosmetischer Zubereitungen, insbesondere
Antitranspirantien, ist damit prädestiniert.
Besonders
vorteilhaft ist daher die Kombination von AT-Wirkstoffen wie Aluminiumsalzen,
bevorzugt ACH, vorzugsweise im Bereich von 10Gew.% bis 25 Gew.%,
bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, mit geringen Mengen
organischer Lösungsmittel,
die diejenigen Komplexanteile im ACH auf der Haut stabilisieren,
die die Filaggrin-Expression besonders anregen.
Die
Kombination der erfindungsgemäßen Zubereitung,
auf Emulsionsbasis enthaltend mindestens ein organisches Lösemittel,
bevorzugt 1,1'-Oxydi-2-Propanol,
Hexylsalicilat und/oder Methylethyltetradecanoat, mit einem Roll-on
Packmittel zeigt ebenso erstaunliche Vorteile gegenüber den
AT-mitteln des Standes der Technik. Die organischen Lösemittel
beeinflussen die Emulsionsstruktur nach dem Auftragen auf die Haut
und können
z.B. ein schnelleres Aufbrechen der Emulsion oder eine verbesserte
Freisetzung von ACH aus der Emulsion hervorrufen.
Bei
den organischen Lösemitteln
handelt es sich weiterhin um Benetzungshelfer, die das Aufziehen beispielsweise
einer Emulsion auf die Kugeloberfläche eines Roll-on Packmittels
verbessern, so dass bei gleicher Anwendungsdauer mehr Produkt aufgetragen
wird als bei einem AT-Mittel ohne das organische Lösemittel.
Besonders
vorteilhaft hat sich die Kombination von ACH, vorzugsweise im Bereich
von 10 Gew.% bis 25 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung,
mit organischen Lösemitteln
gezeigt, wobei das oder die Lösemittel
gewählt
werden aus der Gruppe 1,1'-Oxydi-2-Propanol,
vorzugsweise zu einem Anteil von 0,01 Gew.% bis 0,5 Gew.%, Hexylsalicilat,
vorzugsweise im Bereich von 0,01 Gew.% bis 0,1 Gew.% und/oder Methylethyltetradecanoat,
vorzugsweise im Bereich von 0,001 Gew.% bis 0,01 Gew.%, jeweils
bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitungen.
Bevorzugt
ist 1,1'-Oxydi-2-Propanolals
Lösemittel
zu wählen.
Bevorzugt
ist Hexylsalicilatals Lösemittel
zu wählen.
Bevorzugt
ist Methylethyltetradecanoatals Lösemittel zu wählen.
Bevorzugt
ist 1,1'-Oxydi-2-Propanol
und Hexylsalicilat als Lösemittel
zu wählen.
Bevorzugt
ist 1,1'-Oxydi-2-Propanolund
Methylethyltetradecanoat als Lösemittel
zu wählen.
Bevorzugt
ist 1,1'-Oxydi-2-Propanol,
Methylethyltetradecanoat und Hexylsalicilat als Lösemittel
zu wählen.
Bevorzugt
ist Hexylsalicilatund Methylethyltetradecanoat als Lösemittel
zu wählen.
Bevorzugt
ist daher ein oder zwei der organischen Lösemittel 1,1'-Oxydi-2-Propanol,
Hexylsalicilat und/oder Methylethyltetradecanoat in Kombination
mit dem oder den jeweils anderen Lösemitteln zu kombinieren.
Als
geringe Menge organischen Lösemittels
ist ein Gewichtsanteil von bis zu 1,5 Gew.%, besonders bis zu 1
Gew.%, insbesondere bis zu 0,5 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse
der Zubereitung, zu verstehen.
Die
Kombination von Aluminium-basierenden Antitranspirantwirkstoffen
mit geringen Menge, d.h von bis zu 1 Gew.%, besonders bis zu 0,5
Gew.%, an organischen Lösemitteln,
insbesondere gewählt
werden aus der Gruppe 1,1'-Oxydi-2-Propanol,
Hexylsalicilat und/oder Methylethyltetradecanoat, in kosmetischen
Zubereitungen, insbesondere auf Basis von O/W-Emulsionen, führt zu einer
Steigerung der Filaggrin-Expression im Schweißdrüsen-Ausführganges des Menschen, dies
wiederum zu einer Verstärkung
der Antitranspirantwirkung der kosmetischen Zubereitung führt.
Der
beschriebene Vorgang, der stark erhöhten Keratinisierungsrate der
Zellen des Schweißdrüsenausführgangs,
kann in wässrigen
Systemen noch besser erreicht werden, indem das Spreitverhalten
des Produktes so eingestellt wird, dass die mittlere Abnahme des
Kontaktwinkels nach Auftrag auf die Haut ≥ 1° × s-1 ist
(siehe 2), wie es die erfindungsgemäßen Zubereitungen ermöglichen.
2 zeigt
die Untersuchung des Spreitverhaltens von zwei erfindungsgemäßen AT-Produkten
mit reiner ACH-Lösung
(ACH-Konzentration jeweils 10%). Das Spreitverhalten der Produkte
kann somit so eingestellt werden, dass die mittlere Abnahme des
Kontaktwinkels nach Auftrag auf die Haut ≥ 1° × s-1 ist.
Eine
Verbesserung des Vorganges in Emulsionen (bevorzugt Öl in Wasser,
O/W) kann ebenfalls erreicht werden, wenn neben Öltröpfchen auch ausgeprägte lamellare
Lipidphasen in der Emulsion vorliegen, wie in 3 dargelegt
wird und wie es die erfindungsgemäßen Zubereitungen ermöglichen.
3 zeigt
die Untersuchung der Emulsionsstruktur eines erfindungsgemäßen AT-Produktes auf Basis
eines O/W-Systems. Neben vereinzelten Öltröpfchen können, im Gegensatz zu Produkten
des Standes der Technik, auch ausgedehnte lamellare, Phasen beobachtet
werden, die eine kontinuierliche Struktur ausbilden.
Filaggrin
ist ein Protein oder vielmehr eine Gruppe von isoformen Proteinen,
die im Verlaufe des Verhornungsprozesses im Stratum granulosum aus
Profilaggrin gebildet wer den. Das Gen, das für Profilaggrin kodiert, ist
bekannt und sequenziert. Es befindet sich auf dem kurzen Arm des
Chromosoms 21 neben anderen Genen, die für Proteine kodieren, die für den Verhornungsprozess
von Bedeutung sind. Die Expression dieser Gene wird möglicherweise
auch gemeinsam reguliert. Profilaggrin und Filaggrin sind histidinreiche
kationische Proteine. Letzteres bindet an verschiedene intermediäre Filamente
wie Cytokeratin, Vimentin und Desmin. Es scheint dabei die Aggregation
dieser Filamente im Verhornungsprozess zu fördern (daher der Name „Fil-Aggrin") und damit eine
Chaperonähnliche
Funktion zu besitzen. Filaggrin ist ein keratin-assoziiertes Filamentprotein,
das nur in differenzierten Keratinozyten exprimiert wird. Die Vorläuferform
wird während
der terminalen Differenzierung der Zellen durch Proteolyse und Dephosphorylierungen
in die reife Filaggrinform prozessiert.
Als
Aluminium-basierender Antitranspirantwirkstoff lassen sich vorteilhaft
saure Aluminiumsalze in wässriger
Lösung
verwenden. Hierbei beziehen sich die beschriebenen Konzentrationsbereiche
auf die so genannten Aktivgehalte der Antitranspirant-Komplexe,
bei den Aluminium-Verbindungen auf wasserfreie Komplexe. Bevorzugt
ist darüber
hinaus auch der Einsatz von sog. aktivierten Aluminiumchlorohydraten.
Die nachfolgende Auflistung vorteilhaft einzusetzender Antitranspirant-Wirker
soll in keiner Weise einschränkend
sein:
Aluminium-Salze der empirischen Summenformel [Al2(OH)mCln]
(bei m + n = 6):
- – Aluminiumchloroydrat [Al2(OH)5Cl] × H2O
Standard-Aluminiumkomplexe: Locron
L, Locron LIC, Locron LIF (Clariant), Chlorhydrol (Reheis), ACH-303 (Summit),
Aloxicoll L (Giulini).
Aktivierte Aluminiumkomplexe: Reach
501 (Reheis), Aloxicoll 51 L
- – Aluminium-Sesquichlorohydrat
[Al2(OH)4,5Cl1,5] × H2O
Standard-Aluminiumkomplexe: Aloxicoll
31 L (Giulini), Westchlor 186 (Westwood Chemicals)
Aktivierte
Aluminiumkomplexe: Reach 301 (Reheis)
- – Aluminium-Dichlorohydrat
[Al2(OH)4Cl2] × H2O
Aber
auch Aluminium-Zirkoniumsalze, wie beispielsweise Al-Zr-Tetrachlorohydrex
Glycin (35% aq. Lsg.), sind erfindungsgemäß geeignete Aluminium basierende
Antitranspirant-Wirkstoffe.
Die
Antitranspirant-Wirkstoffe werden in den erfindungsgemäßen Formulierungen
in einer Menge von 1 Gew.% bis 35 Gew.%, vorzugsweise von 1 Gew.%
bis 30 Gew.%, insbesondere 10 Gew.% bis 25 Gew.%, jeweils bezogen
auf die Gesamtmasse der Zubereitung, eingesetzt.
Besonders
vorteilhaft ist die Kombination kosmetischer Zubereitungen mit ACH,
vorzugsweise im Bereich von 10 Gew.% bis 25 Gew.%, bezogen auf die
Gesamtmasse der Zubereitung.
Vorteilhaft
können
erfindungsgemäßen Zubereitungen
auch Desodorantien zugesetzt werden. Den üblichen kosmetischen Desodorantien
liegen unterschiedliche Wirkprinzipien zugrunde. Durch die Verwendung
antimikrobieller Stoffe in kosmetischen Desodorantien kann die Bakterienflora
auf der Haut reduziert werden. Dabei sollten im Idealfalle nur die
Geruch verursachenden Mikroorganismen wirksam reduziert werden. Der
Schweißfluss
selbst wird dadurch nicht beeinflusst, im Idealfalle wird nur die
mikrobielle Zersetzung des Schweißes zeitweilig gestoppt. Auch
die Kombination von Adstringenzien mit antimikrobiell wirksamen
Stoffen in ein und derselben Zusammensetzung ist gebräuchlich.
Alle
für Desodorantien
gängigen
Wirkstoffe können
vorteilhaft genutzt werden, beispielsweise Geruchsüberdecker
wie die gängigen
Parfümbestandteile,
Geruchsabsorber, beispielsweise die in der
DE 40 09 347 beschriebenen Schichtsilikate,
von diesen insbesondere Montmorillonit, Kaolinit, Ilit, Beidellit,
Nontronit, Saponit, Hectorit, Bentonit, Smectit, ferner beispielsweise
Zinksalze der Ricinolsäure.
Keimhemmende Mittel sind ebenfalls geeignet, in die erfindungsgemäßen Zubereitungen
eingearbeitet zu werden. Vorteilhafte Substanzen sind zum Beispiel
2,4,4'-Trichlor-2'-hdroxydiphenylether
(Irgasan), 1,6-Di-(4-chlorphenylbiguanido)-hexan
(Chlorhexidin), 3,4,4'-Trichlorcarbanilid,
quaternäre
Ammoniumverbindungen, Nelkenöl,
Minzöl, Thymianöl, Triethylcitrat,
Farnesol (3,7,11-Trimethyl-2,6,10-dodecatrien-1-ol)
sowie die in den
DE 37 40 186 ,
DE 39 38 140 ,
DE 42 04 321 ,
DE 42 29 707 ,
DE 42 29 737 ,
DE 42 37 081 ,
DE 43 09 372 ,
DE 43 24 219 beschriebenen wirksamen
Agenzien. Auch Natriumhydrogencarbonat ist vorteilhaft zu verwenden.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
reduzieren den Schweißfluss
(gemessen nach FDA-Richtlinien) um 50-80 %. Eine etwas verminderte
Schweißfluss-Reduktion
ist auch zu beobachten nach starkem Schwitzen oder Körperreinigung,
ohne dass vorher erneut Produkt aufgetragen wurde.
Insbesondere
wurde diese Schweißflussreduktion
beobachtet bei kosmetischen Zubereitungen umfassend ein oder mehrere
organische Lösemittel,
insbesondere wenn diese gewählt
werden aus der Gruppe 1,1'-Oxydi-2-Propanol,
Hexylsalicilat und/oder Methylethyltetradecanoat.
Als
kosmetische oder medizinische Zubereitungen sind oftmals Emulsionen
im Einsatz. Unter Emulsionen versteht man im allgemeinen heterogene
Systeme, die aus zwei nicht oder nur begrenzt miteinander mischbaren
Flüssigkeiten
bestehen, die üblicherweise
als Phasen bezeichnet werden. In Emulsionen ist eine der beiden
Flüssigphasen
in Form feinster Tröpfchen
in der anderen Flüssigkeit
dispergiert. Neben der Bildung mizelläre Phasen (d.h. Phasen, in
denen die innere Phase in Form von Tropfen in der äußeren Phase
dispergiert ist) können
auch bikontinuierliche Strukturen ausgebildet werden, bei denen
keine unabhängigen
Flüssigkeitstropfen
zu beobachten sind, sondern kontinuierliche, lamellare Strukturen
der inneren Phase, die die umgebende Phase durchziehen (siehe Lagaly
G, Schulz O und Zimehl R, Dispersionen und Emulsionen. Steinkopff
Verlag, Darmstadt (1997)).
Je
nachdem, wie eine Emulsion im Inneren aufgebaut ist und wie sich
das Verhältnis
vom lamellaren Phasen zu mizellären
Phasen darstellt, wird dadurch auch beeinflusst, welchen Kontaktwinkel
diese Emulsion bei Auftragen auf technische oder biologische Oberflächen ausbildet
und wie sich dieser Kontaktwinkel über die Zeit verändert.
Sind
die beiden Flüssigkeiten
Wasser und ÖL
und liegen Öltröpfchen fein
verteilt in Wasser vor, so handelt es sich um eine Öl-in-Wasser-Emulsion
(O/W-Emulsion, z. B. Milch). Der Grundcharakter einer O/W-Emulsion
ist durch das Wasser geprägt.
Bei einer Wasser-in-Öl-Emulsion
(W/O-Emulsion, z. B. Butter) handelt es sich um das umgekehrte Prinzip,
wobei der Grundcharakter hier durch das Öl bestimmt wird. Erfindungsgemäß sind insbesondere
W/O-, O/W- oder W/O/W-Emulsionen relevant.
Vorteilhaft
basiert die erfindungsgemäße Zubereitung
auf O/W-Emulsionen. Bevorzugt sind O/W-Mikroemulsionen, insbesondere
Mikroemulsionsgele, wie sie in WO 9815255 und WO 9628132 beansprucht werden;
die darin getroffenen Offenbarungen gehören hiermit explizit zum Offenbarungsgehalt
der vorliegenden Erfindung.
Besonders
vorteilhaft ist die Zubereitung von Emulsionssystemen, die neben
mizellären
Phasen auch ausgeprägte
lamellare Phasenanteile besitzen. Besonders vorteilhaft ist außerdem die
Zubereitung von Emulsionssystemen, deren Kontaktwinkel auf Haut
direkt nach Auftrag um ≥ 1° × s-1 abnimmt, so dass eine optimale Verteilung
des Produkts gewährleistet
ist.
Die
Eindringtiefe von Aluminium in die humane Achselhaut wurde an Kryostatschnitten
von Achselstanzen einerseits mittels Morinfärbung und anschließender Fluoreszenzmikroskopie
(zur Morinfärbung
siehe Quatrale RP, Coble DW et al., J. Soc. Cosmet. Chem. (1981),
32: 107-136), andererseits im Kryo-Rasterelektronenmikroskop mit
angeschlossenem EDX-Detekor untersucht (zum EDX-Nachweis an gefrorenen
biologischen Proben siehe Tobler M, Zierold K et al., Pancreas (1992)
7:686-97). Die Filaggrin-Expression wurde mittels Immunfluoreszenzmarkierung
an Kryostat- und Plastikschnitten von Achselstanzbiopsien untersucht.
Die erhöhte
Differenzierung der Epidermis wurde an Ultradünnschnitten im Transmissionselektronenmikroskop nachgewiesen.
Die
Untersuchung humaner Achselhaut hinsichtlich der Verteilung von
Aluminium mittels Morinnachweis nach dreiwöchiger Behandlung mit kosmetischen
Formulierungen entsprechend der vorliegenden Erfindung zeigt, dass
in 75% der untersuchten Ausführgänge ein
positives Aluminiumsignal nachweisbar ist. Dieses war in der Mehrzahl
der Fälle
auf den Bereich des Stratum corneum beschränkt und nur vereinzelt tiefer
im Lumen des Schweißdrüsenausführganges
zu finden. Die Filaggrin-Expression im Bereich des epidermalen Schweißdrüsenausführganges
von ACH-behandelten Achseln ist dabei im Vergleich zu unbehandelten
Achseln massiv verstärkt,
wie mittels konfokaler Immunfluoreszenzmikroskopie gezeigt werden
konnte (zur Immunfärbung
siehe Wilke K, Wepf R et al., Skin Pharmacol. Physiol. (2006) 19:
38-49). Diese verstärkte
Filaggrin-Expression ist nur auf den Bereich des Ausführganges
beschränkt
und nicht im Bereich der umliegenden Epidermis zu finden. Sie ist
Hinweis für
eine stärkere
Verhornung im Dukt, die an den gleichen Proben dann auch transmissions-elektronenmikroskopisch
gezeigtwerden konn te (zum korrelativen Nachweis in CLSM und TEM
siehe Biel SS, Kawaschinski K et al., J. Microsc. (2003) 212: 91-99)
und belegt somit eindruckvoll die erfindungsgemäße Verwendung.
Zum
Nachweis lamellarer Phasen in den kosmetischen Formulierungen wurden
diese mittels der Hochdruckgefrier-Technik eingefroren und anschließend nach
kurzem Gefrierätzen
und Bedampfen mit Wolfram im Kryo-Rasterelektronenmikroskop abgebildet
(zur Abbildungstechnik siehe Wiesner S, Biel, SS et al., Microscopy
and Microanalysis (2003) 9 Suppl. 3: 510-511).
Die
erfindungsgemäßen kosmetischen
und dermatologischen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe
enthalten, wie sie üblicherweise
in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel,
Bakterizide, UV-Filter, Antioxidantien, wasserlösliche Vitamine, Mineralstoffe,
suspendierte Festkörperpartikel,
Parfüme,
Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente,
die eine färbende
Wirkung haben, Verdickungsmittel, anfeuchtende und/oder feuchthaltende
Substanzen oder andere übliche
Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung
wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren oder Silikonderivate.
Bevorzugt
umfasst die erfindungsgemäße Zubereitungen
neben Aluminium basierenden Antitranspirantwirkstoffen, bevorzugt
ACH(50% aq. Lsg.) und/oder Al-Zr-Tetrachlorohydrex Glycin (35% aq.
Lsg.) insbesondere auch 2-Octyldodecanol, Avocadoöl und/oder
Chitosan.
Bevorzugt
werden die Zubereitungen optisch ansprechend transparent hergestellt
und verwendet.